Schmerz ohne Ausweg

Mrz 30, 2023

Von Qiu Cheng, China

Als ich 47 Jahre alt war, begann sich mein Sehvermögen rapide zu verschlechtern. Der Arzt sagte, dass ich langsam erblinden könnte. Deshalb sollte ich zu Hause bleiben und mich ausruhen. Ich hatte das Gefühl, das Licht würde aus meinem Leben verschwinden, und meine Zukunft erschien mir so trübe. Ich war untröstlich. 2007 empfing ich das Werk des Allmächtigen Gottes der letzten Tage, und schon bald ging es meinen Augen besser. Um Gottes Liebe zu erwidern, bat ich um eine Pflicht. Wenn meine Brüder und Schwestern Probleme hatten, würde ich ihnen so gut wie möglich helfen. Ganz gleich wie viele zu mir nach Hause kamen oder wie lange sie blieben, ich nahm sie mit Freuden auf. Da mein Haus ziemlich klein war, waren manchmal nicht genug Betten für alle da, sodass ich auf der Couch oder dem Fußboden schlief. Ich dachte, ich würde auf diese Weise meine Loyalität gegenüber Gott zeigen. Doch als mir dann später die Tatsachen offenbart wurden, erkannte ich: Ich war extrem egoistisch gewesen und hatte meine Pflicht nicht treu erfüllt. Dadurch enstand ein Schmerz in meinem Herzen, dem ich nicht entkommen konnte.

2014 wurde eine Kirchenleiterin, die ich beherbergt hatte, von der Polizei verhaftet, und da sie gerade erst mein Haus verlassen hatte, flohen meine Frau und ich sofort zu unserer eigenen Sicherheit. Es war Anfang Frühling und eiskalt. Wir wussten nicht wohin, und in meiner Not dachte ich: „Wir sind schon über 60. Meine Frau leidet an einer angeborenen Syringomyelie und ist sehr gebrechlich. Wo sollen wir bloß hin?“ Mit Hilfe einer Schwester fanden wir später eine Unterkunft, in der wir eine Zeit lang bleiben konnten. Dann erfuhr ich, dass zwei der Schwestern, die ich beherbergt hatte, verhaftet worden waren. In so kurzer Zeit von mehreren Verhaftungen zu hören, machte mir große Angst, und ich war ständig angespannt, weil ich befürchtete, die Polizei könnte jeden Moment durch die Tür stürmen. Ich kaufte eine Reihe von Fußpflege- und Massageprodukten als Tarnung und beherbergte weiterhin Gäste.

Dann, im Jahr 2017, erzählte mir eine Schwester, dass der Sohn ihrer Gastfamilie zurückgekehrt war. Der Sohn war nicht gläubig und lehnte den Glauben seiner Mutter ab, weshalb die Schwester ausziehen musste. Meine Frau und ich erkannten ihre Not und nahmen sie bei uns auf. Bald darauf erfuhren wir, dass die KPCh flächendeckende Razzien mit Fokus auf Mietwohnungen plante. Ich machte mir zunehmend Sorgen: „Wir sind Mieter. Wie soll ich der Polizei erklären, warum diese Schwester bei uns ist, wenn sie uns kontrolliert? Sie erfüllt eine wichtige Pflicht. Wenn sie verhaftet wird, werden wir mit Sicherheit mit hineingezogen. Meine Frau ist gebrechlich und wenn etwas passierte, würde ihr das schwer zusetzen. Ihr Gesundheitszustand könnte sich jederzeit verschlechtern.“ Meine Frau war besorgt, verhaftet zu werden, und bat mich, die Schwester wegzuschicken. Es fühlte sich falsch an, sie rauszuwerfen. Sie konnte sonst nirgendwo hin, und es war so kalt. Ich diskutierte mit meiner Frau darüber, sie doch bleiben zu lassen. Meine Frau wurde zornig und sagte, ich solle an die Konsequenzen denken. Ich dachte: „Die Angriffe der KPCh auf die Gläubigen werden immer schlimmer. Sie haben ein Personenregister mit den echten Namen von uns allen. Wenn die Polizei herausfindet, dass wir gläubig sind und andere Gläubige beherbergen, werden sie uns auf jeden Fall festnehmen. Man wird uns die Rente streichen und unser Eigentum beschlagnahmen. Dafür haben wir unser ganzes Leben lang gearbeitet. Wovon sollen wir leben, wenn uns alles weggenommen wird? Und damit nicht genug: Es könnte die Zukunft unserer Kinder zerstören. Wir sind bereits über 60 und bei schlechter Gesundheit. Werden wir der Folter im Gefängnis standhalten können? Wenn nicht, werden wir zum Judas und unseren Bestimmungsort verlieren. Dann werden all die Jahre unseres Glaubens umsonst gewesen sein.“ Ich dachte daran, wie sehr sich meine Frau ärgern würde, wenn ich nicht auf sie hörte. Nach reiflicher Überlegung hörte ich auf meine Frau und bat die Schwester, woanders einzuziehen. Einen Monat später war sie noch immer nicht ausgezogen, und ich hatte Angst, dass etwas Schlimmes passieren würde. Ich fragte sie oft: „Wann ziehst du aus? Hast du schon eine neue Bleibe gefunden?“ Ich habe sie praktisch vor die Tür gesetzt. Aber ich fühlte mich dabei wirklich schuldig. Nach einer Weile fand die Schwester eine Unterkunft und zog aus, doch ich hatte während der ganzen Sache überhaupt nicht über mich selbst nachgedacht.

Am chinesischen Neujahrsfest 2018 erzählte uns Schwester Li Lan, dass ihre Wohnung überwacht wurde, und fragte, ob sie für ein paar Tage bei uns bleiben könne, bis sie eine Bleibe gefunden hätte. Ich überlegte nicht lange und wollte der Schwester erst einmal eine Unterkunft bieten. Sobald sich die Schwester eingelebt hatte, ging sie oft zu Versammlungen, wobei sich mir der Magen umdrehte. „Es ist das chinesische Neujahrsfest. Die Polizei könnte diese Gelegenheit nutzen, um Massenrazzien durchzuführen. Wenn sie verhaftet wird, gibt es kein Entrinnen mehr und wir werden mit hineingezogen.“ Mehr und mehr glaubte ich, dass die Gefahr immer größer wurde, je länger die Schwester bei uns lebte. Ich dachte an die Zukunft meiner Kinder und an meine eigene Sicherheit und erfand Ausreden, um die Schwester dazu zu bringen, schnell auszuziehen. Schließlich kam mir die Idee, dass Li Lan, da sie immer zu Versammlungen ging, doch einfach dort wohnen könnte, wo die Versammlungen stattfanden. Ich erzählte der Schwester von dieser Idee, und sie hatte keine andere Wahl, als das Haus mit einem betretenen Gesichtsausdruck zu verlassen. Danach habe ich niemanden mehr bei uns aufgenommen und nur noch andere Pflichten erfüllt. Im Frühjahr 2021 besuchte mich ein Leiter und fragte mich, ob wir drei Brüder eine Zeit lang bei uns aufnehmen könnten. Ich wollte gerade zustimmen, als meine Frau sagte: „Können wir das morgen entscheiden?“ Als der Leiter gegangen war, sagte meine Frau: „Sie behaupten, es wäre nur vorübergehend, aber was passiert, wenn sie länger bleiben und verhaftet werden? Wir brauchen einen Grund, um Nein zu sagen. Wir könnten behaupten, ein Leiter, den wir zuvor in unserem Haus hatten, wäre verhaftet worden, unser Haus sei nicht sicher, wir könnten niemanden aufnehmen.“ Auch ich war ein bisschen nervös, also stimmte ich zu. Zu meinem Erstaunen sagte der Leiter, noch bevor ich eine Ausrede vorbringen konnte: „Die Brüder haben bereits eine andere Bleibe gefunden. Der Leiter, der vorher bei euch war, wurde verhaftet, also ist euer Zuhause nicht sicher. Außerdem solltet ihr beide vorerst eure Pflichten pausieren.“ Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich das hörte. Mir wurde klar, dass dies der Zorn Gottes war, der mich traf. Gott kennt die Abgründe in unseren Herzen. Ich hatte zwar nicht gesagt, ich würde die Brüder nicht beherbergen, doch innerlich hatte ich es gedacht. Ich hatte meine Pflicht verweigert. Ich hatte meine Brüder und Schwestern hinausgeworfen. Hatte diese Haltung gegenüber meiner Pflicht Gottes Zorn erregt? Hatte Er diese Situation arrangiert, um meine Pflicht zu unterbrechen? Plötzlich fühlte ich mich zutiefst erschüttert und leer, als würde ich in die Dunkelheit fallen und bestraft werden. Ich betete zu Gott: „Gott! Die Aussetzung meiner Pflicht ist kein Zufall, es muss Dein Wille sein. Bitte erleuchte und führe mich, damit ich meine Lektion lernen kann.“ Etwas später las ich Gottes Wort: „Ihr schließt Mich eurer Kinder oder eures Ehemanns oder eurer Selbsterhaltung wegen aus. Anstatt euch um Mich zu kümmern, sorgt ihr euch um eure Familien, eure Kinder, euren Status, eure Zukunft und um eure eigene Genugtuung. Wann habt ihr beim Sprechen oder Handeln jemals an Mich gedacht? An eisigen Tagen wenden sich eure Gedanken euren Kindern, eurem Ehemann, eurer Ehefrau oder euren Eltern zu. An glühend heißen Tagen habe Ich in euren Gedanken auch keinen Platz. Wenn du deine Pflicht ausführst, denkst du an deine eigenen Interessen, an deine persönliche Sicherheit, an die Mitglieder deiner Familie. Was hast du je getan, das Mir galt? Wann hast du je an Mich gedacht? Wann hast du dich jemals um jeden Preis Mir und Meinem Werk hingegeben? Wo ist der Beweis für deine Vereinbarkeit mit Mir? Wo ist die Wirklichkeit deiner Loyalität zu Mir? Wo ist die Wirklichkeit deines Gehorsams zu Mir? Wann bestanden deine Absichten nicht darin, Meinen Segen zu erhalten? Ihr betrügt und täuscht Mich, ihr spielt mit der Wahrheit, verschleiert die Existenz der Wahrheit und verratet den Wesenskern der Wahrheit. Was erwartet euch in der Zukunft, wenn ihr euch so gegen Mich stellt? Ihr sucht nur Vereinbarkeit mit einem vagen Gott und sucht nur einen vagen Glauben, doch seid ihr mit Christus nicht vereinbar. Wird eure Boshaftigkeit nicht die gleiche Vergeltung erhalten, wie sie die Bösen verdienen?(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Du solltest den Weg der Vereinbarkeit mit Christus suchen). Gottes Worte enthüllten meinen Zustand. Seitdem die Menschen, die ich beherbergt hatte, verhaftet worden waren, lebte ich in einem Zustand der Angst. Um mich selbst zu schützen, erfand ich Ausreden, um die Schwestern rauszuwerfen, und als der Leiter mich wieder als Gastgeber vorgesehen hatte, war ich dagegen und erfand eine Lüge, um abzulehnen. Im Nachhinein betrachtet frage ich mich, ob ich wirklich gläubig war. Während sich andere in Gefahr befanden, habe ich überlegt, wie ich sie loswerden kann, und an mich selbst gedacht – an meine eigene Sicherheit. Mir fehlte es an Menschlichkeit, ich war egoistisch und verachtenswert! Um meine Kinder kümmerte ich mich mit größter Fürsorge, aus Angst, sie könnten irgendwie leiden. Ganz gleich wie groß die Gefahr war, um meine Kinder zu schützen, war ich bereit, mich ihr zu stellen. Doch meinen Brüdern und Schwestern gegenüber war ich kaltherzig. Je mehr ich darüber nachdachte, desto unmenschlicher fühlte ich mich. Ich war voller Reue und Selbstverachtung. Ich las noch mehr von Gottes Wort. „Was ist der Standard, nach dem die Taten einer Person als gut oder böse beurteilt werden? Es hängt davon ab, ob sie in ihren Gedanken, Ausdrucksweisen und Handlungen das Zeugnis besitzen, die Wahrheit in die Praxis umzusetzen und die Realität der Wahrheit auszuleben, oder nicht. Wenn du diese Realität nicht hast oder dies nicht auslebst, dann bist du zweifellos ein Übeltäter. Wie sieht Gott Frevler? Deine Gedanken und äußeren Taten legen kein Zeugnis für Gott ab, genauso wenig setzen sie Satan der Schande aus oder besiegen ihn. Stattdessen beschämen sie Gott und sind durchsetzt mit Zeichen, die dazu führen, dass Gott sich schämt. Du bezeugst Gott nicht, wendest dich nicht für Gott auf, auch erfüllst du deine Verantwortung und Verpflichtungen gegenüber Gott nicht. Stattdessen handelst du um deiner selbst willen. Was bedeutet ‚um deiner selbst willen‘? Um genau zu sein, bedeutet es ‚um Satans willen‘. Darum wird Gott am Ende sagen: ‚Weichet alle von mir, ihr Übeltäter!‘ In Gottes Augen hast du keine guten Taten verrichtet, sondern vielmehr hat sich dein Verhalten zum Bösen gewendet. Es wird nicht nur nicht Gottes Zustimmung finden, es wird verurteilt werden. Was will jemand mit einem solchen Glauben an Gott erreichen? Würde ein solcher Glaube nicht am Ende im Sande verlaufen? Für alle, die ihre Pflicht erfüllen, unabhängig davon, wie tiefgründig oder oberflächlich ihr Verständnis von der Wahrheit ist, besteht die einfachste Art des Praktizierens, durch die man in die Wirklichkeit der Wahrheit eintritt, darin, bei allem an die Interessen von Gottes Haus zu denken und selbstsüchtige Wünsche, individuelle Absichten, Motive, Stolz und Status loszulassen. Stelle die Interessen von Gottes Haus an erste Stelle – das ist das Mindeste, was man tun sollte. Wenn ein Mensch bei der Ausübung seiner Pflicht nicht einmal so viel tun kann, wie kann man dann von ihm sagen, dass er seine Pflicht ausführt? Dies bedeutet nicht, seine Pflicht auszuüben(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Freiheit und Befreiung können nur gewonnen werden, indem man seine verdorbene Gesinnung ablegt). Gott beurteilt, ob ein Mensch gut oder schlecht ist, basierend darauf, ob seine Absichten, Gedanken, Handlungen und sein Verhalten im Einklang mit der Wahrheit stehen. Ich dachte darüber nach, was ich getan hatte. Ob es nun meine Gedanken oder meine Handlungen waren, alles war meinen eigenen Interessen geschuldet. Ich hatte den Willen Gottes missachtet. Der große rote Drache machte Jagd auf die Mitglieder der Kirche und verfolgte sie, weil sie das Evangelium verbreiteten. Sie waren ohne Bleibe und auf der Flucht, und wenn sie keine Unterkunft hatten, konnten sie ihre Pflichten nicht mehr sicher erfüllen. Aber ich traute mich nicht, meinen Hals für sie zu riskieren, und wollte sie einfach nur loswerden, was die Lage für sie nur noch schlimmer machte. Ich war egoistisch und bösartig und es mangelte mir an Menschlichkeit! Hätte ich auch nur ein Fünkchen Menschlichkeit oder ein gottesfürchtiges Herz besessen, hätte ich Gottes Willen befolgen, für die Sicherheit der anderen in ihrer Not sorgen und darüber nachdenken sollen, wie ich sie beherbergen und schützen kann. Der Herr Jesus sagte: „Wahrlich ich sage euch: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan(Matthäus 25,40). In einer entsetzlichen Situation hatte ich mich geweigert, meine Brüder und Schwestern aufzunehmen, als sie verfolgt wurden. Diese Handlungen betrafen meine Einstellung zu Gott. Mir fehlte es völlig an Menschlichkeit. Würde man mich eines Tages bitten, Christus aufzunehmen, würde ich mich genauso verhalten. Wenn ich darüber nachdachte, wie ich meine Brüder und Schwestern aus dem Haus getrieben hatte, erschrak ich, als hätte ich eine große Katastrophe verursacht, und fiel in einen Zustand von Schmerz und Pein. Ich betete zu Gott: „Oh Gott, mir mangelte es an Menschlichkeit. Deine Worte haben mich genährt und bewässert, und dennoch habe ich Deinen Willen ignoriert. Ich war unfähig, meine Brüder und Schwestern in ihrer Not bei mir aufzunehmen, und fand Ausreden, um sie aus dem Haus zu werfen. Meine Handlungen und mein Verhalten sind abscheulich und widerwärtig für Dich. Dass ich jetzt in Dunkelheit und Schmerz versinke, kann ich nur mir selbst anlasten, und das offenbart Deine vollkommene Gerechtigkeit. Ich danke Dir und preise Dich! Oh Gott, wenn noch eine Chance für mich besteht, Gastgeber zu sein, werde ich ganz sicher vor Dir Buße tun, mich bekehren und meine Pflicht gut erfüllen!“

Einige Zeit später fuhr ich an einen anderen Ort, um eine Pflicht zu erfüllen. Ich war Gott aufrichtig dankbar und schätzte diese Gelegenheit. Bald darauf wurde meine Frau schwer krank und starb. Bevor sie starb, verabschiedete sie sich von mir mit den Worten: „Wenn ich morgen nicht hinausgehen und meine Pflicht erfüllen kann, musst du deine gut erfüllen.“ Die letzten Worte meiner Frau waren voller Bedauern, und sie zwangen mich zum Nachdenken. Ich dachte über das Verhalten und die Handlungen meiner Frau nach, darüber, dass sie nur ihre eigenen Interessen geschützt hatte und weder loyal noch folgsam war. Aus Feigheit hatte sie die Brüder und Schwestern nicht beherbergt. Sie hat mich sogar gedrängt und überredet, sie aus unserem Haus zu treiben. Das war böse. Ihre letzten Worte vermittelten mir den Eindruck, dass sie Schuldgefühle und Reue gegenüber ihrer Pflicht empfand. Der Tod meiner Frau alarmierte mich und ließ mich erkennen, dass ich meine Pflicht nicht länger so erfüllen konnte wie bisher. Wenn ich mit der Erfüllung meiner Pflicht warten würde, bis ich im Sterben liege, wäre es zu spät. Ich betete zu Gott: „Oh Gott, ich bin 70 Jahre alt; ich kann keine anderen Pflichten mehr erfüllen. Nur durch Deine Gnade bin ich in der Lage, Gastgeber zu sein. Früher war ich egoistisch. Ich war kein guter Gastgeber, und ich habe so viel gesündigt. Ich werde Buße tun und die mir verbleibende Zeit damit verbringen, nach der Wahrheit zu streben und meine Pflicht zu erfüllen.“

Danach dachte ich auch darüber nach, was die Ursache für meine Angst vor einer Verhaftung war, und für meine Sorge um meine Sicherheit, mein Eigentum und die Zukunft meiner Kinder. Später las ich Folgendes in Gottes Worten: „Zu ihrer eigenen Sicherheit und um eine Verhaftung zu vermeiden, jeglicher Unterdrückung zu entgehen und in einer sicheren Umgebung unterzukommen, flehen und beten Antichristen oft um ihre eigene Sicherheit. Nur wenn es um ihre eigene Sicherheit geht, vertrauen sie wirklich auf Gott und opfern sich wirklich für Ihn auf. Was dies anbelangt, haben sie wahren Glauben und ihr Vertrauen auf Gott ist echt. Sie machen sich nur die Mühe, zu Gott zu beten, um ihn zu bitten, ihre Sicherheit zu wahren, wobei sie nicht im Geringsten an die Arbeit der Kirche oder ihre Pflicht denken. Bei ihrer Arbeit ist persönliche Sicherheit das Prinzip, das sie leitet. Welcher Ort auch immer sicher ist, ist der Ort, an dem sie etwas Arbeit verrichten, und sie werden bei ihrer Arbeit durchaus proaktiv und positiv sein und ihren großen ‚Sinn für Verantwortung‘ und ‚Loyalität‘ zeigen. Wenn irgendeine Arbeit ein Risiko birgt und wahrscheinlich schiefgeht, reden sie sich heraus und schieben sie auf jemand anderen, damit derjenige vom großen roten Drachen gefunden wird, und finden eine Gelegenheit, um sich davor zu drücken. Sobald Gefahr oder ein Hauch von Gefahr besteht, ersinnen sie Möglichkeiten, sich herauszuwinden und sich von ihrer Pflicht abzuwenden, ohne sich um die Brüder und Schwestern zu scheren. Sie sind nur darauf bedacht, sich aus der Gefahr zu bringen. Vielleicht sind sie im Herzen bereits darauf vorbereitet. Sobald Gefahr aufkommt, lassen sie die Arbeit, die sie gerade erledigen, sofort stehen und liegen, ohne sich darum zu scheren, wie es mit der Arbeit der Kirche läuft oder den Interessen von Gottes Haus oder der Sicherheit der Brüder und Schwestern vielleicht schadet. Was für sie zählt, ist Flucht. Sie haben sogar ein ‚Ass im Ärmel‘, einen Plan, um sich zu schützen: Sobald sie in Gefahr sind oder sie verhaftet werden, sagen sie alles, was sie wissen, entlasten sich selbst und sprechen sich von aller Verantwortung frei, um ihre eigene Sicherheit zu wahren. Das ist der Plan, den sie bereithalten. Dann sind sie sicher, nicht wahr? Sie haben sogar solch einen Plan. Diese Menschen sind nicht bereit, Verfolgung auszuhalten, weil sie an Gott glauben; sie haben Angst, verhaftet, gefoltert und verurteilt zu werden. Tatsache ist, dass sie Satan längst erlegen sind. Sie fürchten sich vor der Macht des satanischen Regimes, und mehr noch haben sie Angst davor, dass ihnen solche Dinge wie Folter und raue Verhörmethoden widerfahren. Bei Antichristen ist es daher so, dass sie, wenn alles glatt läuft, ihre Sicherheit in keiner Weise bedroht ist bzw. es kein Problem damit gibt und kein Risiko besteht, vielleicht ihren Eifer und ihre ‚Loyalität‘ darbieten, sogar ihren Besitz. Wenn die Umstände allerdings ungut sind und sie jederzeit verhaftet werden könnten, weil sie an Gott glauben und ihrer Pflicht nachkommen, und wenn ihr Glaube an Gott vielleicht dazu führt, dass sie aus ihrer offiziellen Stellung entlassen oder von denen, die ihnen nahestehen, verlassen werden, dann werden sie außerordentlich vorsichtig, predigen weder das Evangelium, noch bezeugen sie Gott, noch erledigen sie ihre Pflicht. Beim kleinsten Anzeichen für Schwierigkeiten werden sie zu Mauerblümchen; beim kleinsten Anzeichen für Schwierigkeiten wollen sie der Kirche sofort ihre Bücher mit Gottes Worten und alles, was mit dem Glauben an Gott zu tun hat, zurückgeben, um selbst in Sicherheit und unbeschadet zu bleiben. Ist so ein Mensch nicht gefährlich? Würde er, wenn er verhaftet wird, nicht zum Judas werden? Ein Antichrist ist so gefährlich, dass er jederzeit zum Judas werden kann; es besteht immer die Möglichkeit, dass er Gott den Rücken zukehren wird. Zudem ist er egoistisch und äußerst gemein. Das wird von der Natur und dem Wesen eines Antichristen bestimmt(Das Wort, Bd. 4, Die Antichristen entlarven: 9. Sie gehen ihrer Pflicht nur deshalb nach, um sich hervorzuheben und ihre eigenen Interessen und Ambitionen zu verfolgen; nie erwägen sie die Interessen von Gottes Haus und verraten diese Interessen sogar, wenn sie dafür im Gegenzug selbst verherrlicht werden (Teil 2)). Gott analysiert hier Antichristen, die in ungefährlichen Situationen Opfer bringen, leiden und einen Preis zahlen können. Sie erscheinen nach außen hin pflichtbewusst, aber sobald sie in Gefahr geraten, bekommen sie Angst, erfinden Ausreden und Vorwände, um sich ihrer Pflicht zu entziehen, kümmern sich nicht um die Arbeit der Kirche oder die Sicherheit anderer, sondern denken nur an sich selbst. Sie sind besonders selbstsüchtig. Wenn ich meine Handlungen und meine Haltung damit vergleiche, war meine Disposition dann nicht dieselbe wie die eines Antichristen? Als ich anfing, an Gott zu glauben, erhielt ich von Gott reichlich Gnade. Mein unheilbares Augenleiden heilte auf wundersame Weise, und so gab ich mich hin, indem ich freudig andere beherbergte. Als ich erfuhr, dass von mir beherbergte Gäste verhaftet worden waren und ich vielleicht in die Sache hineingezogen würde und dass meine Sicherheit und meine persönlichen Interessen gefährdet sein könnten, wollte ich meine Brüder und Schwestern nicht mehr beherbergen und fand sogar Ausreden, um sie aus dem Haus zu treiben, ohne an ihre Sicherheit zu denken. Ich begriff, dass ich egoistisch und verachtenswert war und es mir an Menschlichkeit mangelte. Ich dachte über die Fallen und Stolpersteine nach, die die KPCh ausgelegt hatte, wie sie durch List und Tücke Gläubige festnahm und vergeblich versuchte, Gottes Werk zu zerstören und Gottes auserwähltes Volk zu verhaften. Viele Menschen wurden unter diesen grausamen und schrecklichen Umständen gefangen genommen und wurden obdachlos. Gott will nicht, dass das passiert, und in solchen Zeiten ist es umso wichtiger, Seinen Willen zu befolgen und es zu riskieren, diese Brüder und Schwestern zu beherbergen. Das sind gute Taten, die Gott nicht vergisst. Ich hatte Angst, verhaftet zu werden, und habe deshalb keine Gäste bei mir beherbergt. Ich habe den Willen Gottes überhaupt nicht befolgt. Es mangelte mir an Gewissen und Vernunft. Ich grübelte weiter und erkannte, dass ich Verhaftung und Tod aus einem Grund fürchtete: Weil ich mein Leben zu wichtig genommen hatte. Der Herr Jesus sagte uns: „Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden(Matthäus 16,25). Die Worte des Herrn machten mir bewusst, dass unser irdisches Leben vergänglich und das wahre Leben unsterblich ist. Petrus wurde kopfüber für Gott gekreuzigt. Er verlor zwar sein irdisches Leben, aber er gewann das ewige Leben. Auch wenn Menschen, die verhaftet wurden, gefoltert, verprügelt oder sogar getötet werden könnten, bleiben sie in ihrem Zeugnis standhaft und erhalten Gottes Lob. Nur eine solche Art zu leben besitzt Sinn und Wert. Bei diesem Gedanken fasste ich Vertrauen und Kraft und fühlte mich nicht mehr so ängstlich.

Ende Dezember kam ein Bruder zu mir und erzählte mir, dass der Ort, an dem er und ein anderer Bruder lebten, nicht sicher sei, und er fragte, ob sie eine Weile bei mir bleiben könnten. Mir war klar, dass Gott mir hier eine Chance gab, Buße zu tun, und ich war sofort einverstanden. Ich versorgte sie auch mit dem Notwendigsten. Die Festnahmen und Verfolgungen durch die KPCh wurden immer schlimmer, und ich hörte immer wieder von der Verhaftung von Brüdern und Schwestern. Die beiden Brüder wohnten noch immer bei mir, und ich hatte Angst: davor, verhaftet zu werden und auch, dass meine Kinder damit in Verbindung gebracht werden könnten. Also betete ich und las Gottes Worte. Ich las dies in Gottes Worten: „Unabhängig davon, wie ‚mächtig‘ Satan ist, unabhängig davon, wie verwegen und ehrgeizig er ist, unabhängig davon, wie groß seine Fähigkeit ist Schaden zuzufügen, unabhängig davon, wie breit gefächert seine Methoden sind, mit denen er den Menschen verdirbt und lockt, unabhängig davon, wie clever seine Täuschungen und Intrigen sind, mit denen er den Menschen einschüchtert, unabhängig davon, wie wandelbar die Form ist, in der er existiert, ist er nie in der Lage gewesen ein einziges Lebewesen zu schaffen, war nie in der Lage, die Gesetze oder Regeln für die Existenz aller Dinge aufzustellen und ist nie in der Lage gewesen, über irgendein Objekt, sei es lebendig oder nicht lebendig, zu verfügen oder zu herrschen. Im Kosmos und am Firmament gibt es keinen einzigen Menschen und kein einziges Objekt, die aus ihm entstanden sind oder seinetwegen existieren. Es gibt keine einzige Person und kein einziges Objekt, das bzw. die von ihm beherrscht oder kontrolliert wird. Im Gegenteil, er muss nicht nur unter der Herrschaft Gottes leben, sondern muss darüber hinaus alle Befehle und Gebote Gottes befolgen. Ohne Gottes Zustimmung, ist es für Satan sogar schwierig einen Tropfen Wasser oder ein Sandkorn an Land zu berühren; ohne Gottes Zustimmung, hat Satan noch nicht einmal die Freiheit die Ameisen an Land zu bewegen, geschweige denn die Menschheit, die von Gott geschaffen wurde. In den Augen Gottes ist Satan niedriger als die Lilien auf dem Berg, als die Vögel, die in der Luft fliegen und als die Fische im Meer und die Maden auf Erden. Seine Rolle unter allen Dingen ist allen Dingen zu dienen, für die Menschheit zu arbeiten und Gottes Werk und Seinem Führungsplan zu dienen. Ungeachtet dessen, wie bösartig seine Natur ist und wie übel seine Essenz ist, das Einzige, was er tun kann, ist sich brav an seine Funktion zu halten: Gott dienlich zu sein und Gott einen Kontrapunkt zu verschaffen. So ist das Wesen und die Stellung Satans. Seine Essenz ist nicht mit Leben verbunden, nicht mit Macht verbunden, nicht mit Autorität verbunden; er ist lediglich ein Spielball in Gottes Händen, nur eine Maschine in Gottes Dienst!(Das Wort, Bd. 2, Gott kennen: Gott Selbst, der Einzigartige I). Gottes Wort schenkte mir Glauben und Kraft. Ich wusste, dass Gott über alles herrscht und Satan als ein Werkzeug in Seiner Hand, als Sein Gegenstück fungiert. Satan dient dazu, Gottes auserwähltes Volk zu vervollkommnen, und ganz gleich wie stark, bösartig oder barbarisch die Mächte Satans erscheinen, wenn Gott nicht zulässt, dass sie uns schaden, dann kann auch die böse KPCh nichts ausrichten. Satan wagt nicht, die Grenzen zu überschreiten, die Gott gesetzt hat. Dies entscheidet die Autorität Gottes. Meine Angst vor der Festnahme und um meine Kinder rührte daher, dass ich Gottes Autorität und Seine allmächtige Souveränität nicht erkannt hatte. Ob ich verhaftet werden würde, lag in Gottes Hand, genau wie die Zukunft meiner Kinder und Enkelkinder. Gott hat das längst entschieden, und niemand kann daran etwas ändern. Selbst wenn die KPCh sagt, dass die Nachkommen der Gläubigen nicht studieren, in den Staatsdienst eintreten oder der Armee beitreten können und dass ihren Verwandten legale Konsequenzen drohen könnten, kann sie das Schicksal der Menschen nicht ändern, so sehr sie sich auch bemüht. Sie zeigt nur ihr böses, gottesabweisendes und gottfeindliches Wesen. Die Zahl der Katastrophen nimmt zu. Jene, die Gott nicht ehren und nicht vor Ihm Buße tun, werden vernichtet werden. Sie werden keine Zukunft haben. Nur wenn wir vor Gott treten und die Wahrheit praktizieren, finden wir Frieden, Freude und ein gutes Schicksal. Also habe ich Gott meine Familie anvertraut und mich Ihm unterworfen. Wenn ich daran zurückdenke, dass ich mich geweigert habe, andere zu beherbergen, ist das ein bleibender Makel in meinem Leben als Gläubiger und ein Zeichen der Schande. Ich kann Gott nicht mehr verletzen. Selbst wenn die KPCh mich verhaftet, werde ich meine Pflicht erfüllen und Brüder und Schwestern beherbergen.

Heute erfülle ich noch immer meine Pflicht als Gastgeber. Ich gebe mich nicht mehr damit zufrieden, so zu handeln wie früher. Ich konzentriere mich jetzt auf das Streben nach der Wahrheit und die Beseitigung meiner verdorbenen Disposition. Mein Herz ist so viel erfüllter als früher! Durch diese Erfahrung erkannte ich, dass Gottes Werk wirklich weise ist. Die Verhaftungen durch den großen roten Drachen haben meine Verderbtheit offenbart und mir gezeigt, dass ich selbstsüchtig und in meiner Pflicht nicht treu war. Ich erlangte ein gewisses Verständnis meiner Verderbtheit und war in der Lage, mich zu ändern. Ich bin Gott wirklich dankbar!

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