Überlegungen, was es bedeutet, wenn wir andere einschränken

März 1, 2025

Von Kristina, Die Vereinigten Staaten

Vor ein paar Jahren arbeitete ich in der Kirche als Songschreiberin. Je vertrauter ich mit der Arbeit und ihren Grundsätzen wurde, desto besser wurden auch die Ergebnisse, die ich bei meiner Pflicht erzielte. Mit der Zeit fingen die anderen an, mich zu schätzen und zu respektieren. Sie kamen zu mir, wenn sie Probleme beim Schreiben ihrer Lieder hatten. Wenn ich meine Ansichten teilte, stimmten generell alle zu, und jedes Mal klopfte ich mir auf die Schulter. Ich hielt mich für besser als sie, für ein Genie, auf das das Team nicht verzichten könne. Ich fühlte mich immer allen überlegen. Dann stieß Schwester Sheila zu uns, um mit uns eine Zeit lang Lieder zu schreiben. Die Betreuerin teilte sie mir als Arbeitspartnerin zu und bat mich, sie anzuleiten und ihr zu helfen. Anfangs gab ich mir wirklich Mühe, ihr etwas beizubringen. Ich fasste meine Erfahrungen für sie zusammen und sagte ihr, worauf sie achten müsse, doch sie machte dennoch einige Dinge falsch, die ich extra betont hatte. Ich war etwas genervt von ihr. Ich hatte ihr diese Dinge doch bereits erklärt, und trotzdem machte sie ständig Fehler. War sie mit dem Herzen bei der Sache? Wenn ich sie danach auf ihre Fehler hinwies, schimpfte ich sie ungestüm aus: „Ich habe mit dir doch bereits über dieses Problem geredet. Warum machst du immer noch den gleichen Fehler? Gibst du dir überhaupt Mühe?“ Bei einer Versammlung sagte Sheila einmal, sie habe Angst, bei ihrer Pflicht Fehler zu machen und davor, dass man sich mit ihr befasst. Das zu hören beunruhigte mich. In letzter Zeit hatte ich sie oft auf Fehler bei ihrer Pflicht hingewiesen und sie auch getadelt. Fühlte sie sich wegen mir eingeschränkt? Dann aber dachte ich, dass sie immer die gleichen Fehler machte, deshalb war es nicht falsch von mir, sie darauf hinzuweisen. Wenn ich sie nicht anspreche, wird sie ihre Fehler dann merken und sich schnell genug ändern? Es ist ja nicht so, als hätte ich böse Absichten. Ich wollte einfach, dass sie endlich etwas kapierte und die Arbeit nicht beeinträchtigt wurde. Nach und nach bemerkte ich, dass Sheila, wenn sie Probleme bei ihrer Pflicht oder Gedanken oder Ideen hatte, nicht mehr damit zu mir kam. Außerdem war ihre Einstellung negativ, und sie fühlte sich der Arbeit nie gewachsen. Tatsächlich war Sheila nicht die Einzige, mit der ich auf diese Weise bei der Arbeit umging. Mit den anderen Brüdern und Schwestern verhielt ich mich genauso. Ich neigte dazu, meine ganze Zeit und Energie in meine Pflicht zu stecken, und manchmal arbeitete ich bis spät in die Nacht, um ein gutes Ergebnis abzuliefern. Ich hatte das Gefühl, als würde ich eine Last tragen und hätte mich meiner Pflicht verschrieben. Wenn ich sah, wie die anderen um mich herum früh zu Bett gingen, dachte ich, sie nähmen keine Last auf sich, und wies sie zurecht: „Ihr müsst eine Last auf euch nehmen und in der Lage sein, einen Preis zu zahlen, anstatt euch nach Bequemlichkeit zu sehnen!“ Wenn die Schwestern müde waren und aufstanden, um sich die Beine zu vertreten, oder ein wenig plauderten, dachte ich, sie würden sich nicht auf ihre Pflicht konzentrieren. Ich rümpfte die Nase und schimpfte: „Während der Arbeit, bei der Erfüllung eurer Pflicht, solltet ihr eure Energie auf nichts anderes verwenden. Verzögert eure Plauderei nicht die Arbeit?“ Langsam begannen die anderen Brüder und Schwestern, sich von mir zu distanzieren und wandten sich mit ihren Problemen und Schwierigkeiten nicht mehr an mich. Ich fühlte mich ausgegrenzt und nicht mehr im Einklang mit den anderen. Mir ging es wirklich nicht gut, aber ich wusste nicht, wo die Ursache für das Problem lag.

Ein paar Monate später kam eines Tages aus heiterem Himmel der Leiter zu mir und sagte mit ernster Miene: „Die anderen haben in letzter Zeit erwähnt, dass du dazu neigst, die Leute zurechtzuweisen und einzuschränken. Die Brüder und Schwestern fühlen sich von dir regelrecht erdrückt und als ob ihnen bei ihrer Pflicht jegliche Freiheit fehlte. Das ist ein Zeichen schlechter Menschlichkeit.“ Die Worte des Leiters waren für mich wie ein Schlag ins Gesicht, und ich war ganz durcheinander. Besonders die Worte „Leute einschränken“ und „schlechte Menschlichkeit“ trafen mich wie ein Stich ins Herz. Meine Gedanken waren in Aufruhr. Wie war ich zu jemandem geworden, der schlechte Menschlichkeit besaß und andere einschränkte? Wie unterdrückte ich die anderen? In dieser Nacht fand ich keinen Schlaf. Ich ließ die ganze Sache in meinem Kopf Revue passieren und war wirklich ratlos. Ich dachte: „Ich bin von Natur aus direkt – ich sage einfach, wie ich die Dinge sehe. Doch alles, was ich sage, stimmt. Wenn ich bei jemandem ein Problem entdecke, habe ich den Mut, es direkt anzusprechen; ich habe keine Angst davor, andere zu kränken.“ Für mich war das Gerechtigkeit. Wie konnte das dazu führen, dass ich andere einschränkte und schlechte Menschlichkeit hatte? Da der Leiter sagte, ich würde andere einschränken, würde ich an mir arbeiten und alle sehen lassen, wie ich mich veränderte. Dann würde niemand mehr behaupten, dass ich die Leute einschränkte oder schlechte Menschlichkeit besaß. Danach fing ich an, mich auf meinen Tonfall zu konzentrieren, und arbeitete an meiner Art zu reden. Ich machte mir ständig Gedanken darüber, wie ich mich etwas taktvoller ausdrücken könnte, um den Stolz der anderen nicht zu verletzen und sie nicht schlecht aussehen zu lassen. Manchmal bemerkte ich ein Problem, sprach es aber nicht selbst an aus Angst, jemand könnte sagen, ich sei einschränkend. Stattdessen ließ ich die Betreuerin darüber Gemeinschaft halten. Allmählich hörte ich auf, wie vorher mit den Leuten zu schimpfen und sie zurechtzuweisen, und die anderen sagten, ich hätte mich etwas geändert. Doch ich fühlte mich weder wohl noch im Reinen mit mir selbst. Ich war oft depressiv und fühlte mich nicht frei in meinem Handeln. Ich ging wie auf Eiern und wog jedes Wort, das ich sagte, mehrfach ab. An diesem Punkt konnte ich nicht umhin, mich selbst zu fragen: „Zeigt dieses Verhalten echte Reue und Veränderung? Andere Leute empfinden meinen Umgang nicht mehr als einschränkend, warum also fühle ich mich eingeschränkt?“ In meinem Schmerz und meiner Verwirrung trat ich suchend im Gebet vor Gott und bat Ihn, mich zu erleuchten und zu führen, damit ich wirklich über meinen Zustand nachdenken und ihn verstehen konnte.

Dann las ich eines Tages eine Passage aus Gottes Worten bei meinen Andachten. „Das Erste, was du tun musst, wenn du Buße tust, ist zu erkennen, was du falsch gemacht hast: zu sehen, worin dein Fehler lag, das Wesen des Problems erkennen und die verdorbene Disposition, die du offenbart hast; du musst über diese Dinge nachdenken und die Wahrheit akzeptieren, dann gemäß der Wahrheit praktizieren. Nur das ist eine bußfertige Einstellung. Wenn du dagegen ausgiebig listige Pläne in Erwägung ziehst, du noch aalglatter wirst als zuvor, deine Techniken cleverer und versteckter werden und du über mehr Methoden verfügst, mit Dingen umzugehen, dann ist das Problem nicht einfach nur, dass du hinterlistig bist. Du setzt hinterhältige Mittel ein, und du hast Geheimnisse, die du nicht preisgeben kannst. Das ist Niederträchtigkeit. Nicht nur hast du nicht Buße getan, sondern du bist aalglatter und hinterlistiger geworden. Gott sieht, dass du enorm uneinsichtig und niederträchtig bist, dass du zwar nach außen hin zugibst, dass du Unrecht hattest, und akzeptierst, dass man dich zurechtstutzt, aber in Wirklichkeit hast du überhaupt keine bußfertige Einstellung. Warum sage Ich das? Weil du, während sich diese Begebenheit zutrug bzw. im Nachhinein, überhaupt nicht nach der Wahrheit gesucht hast, du hast nicht nachgedacht und versucht, dich selbst zu erkennen, und du hast nicht gemäß der Wahrheit praktiziert. Du hast die Einstellung, Satans Philosophien, Logik und Methoden zu nutzen, um das Problem zu lösen. In Wirklichkeit umgehst du das Problem und verpackst es hübsch, damit andere keine Spur davon zu sehen bekommen, du lässt nichts nach außen dringen. Am Ende hast du das Gefühl, du seist ziemlich schlau. Das sind die Dinge, die Gott sieht, statt dass du angesichts der Sache, die dir widerfahren ist, wirklich nachgedacht, deine Sünden bekannt und dafür Buße getan, dann weiter die Wahrheit gesucht und gemäß der Wahrheit praktiziert hast. Du hast keine Einstellung, mit der du die Wahrheit suchst oder die Wahrheit praktizierst, und auch keine, mit der du dich Gottes Souveränität und Anordnungen unterwirfst, sondern eine, bei der du Satans Techniken und Methoden anwendest, um dein Problem zu lösen. Du vermittelst anderen einen falschen Eindruck und wehrst dich dagegen, von Gott enthüllt zu werden, und du bist defensiv und auf Konfrontation aus, was die Umstände angeht, die Gott für dich orchestriert hat. Dein Herz ist verschlossener als zuvor und von Gott getrennt. Können daraus also gute Resultate erzielt werden? Kannst du trotzdem im Licht leben und dich an Frieden und Frohsinn erfreuen? Das kannst du nicht. Wenn du die Wahrheit meidest und Gott meidest, wirst du sicherlich in die Finsternis stürzen, weinen und mit den Zähnen knirschen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur indem man nach der Wahrheit strebt, kann man seine Auffassungen und Missverständnisse über Gott auflösen). Aus Gottes Worten lernte ich, dass wahre Reue und Veränderung auch erfordert, ehrlich über dich selbst nachzudenken sowie deine verdorbene Disposition und das Wesen deiner Probleme zu verstehen. Du musst wissen, wo dein Fehler liegt, und die Wahrheit suchen, um deine Verdorbenheit zu beseitigen. Was mich betraf, als der Leiter auf mein Problem, andere einzuschränken hinwies, dachte ich weder über mich selbst nach noch suchte ich die Wahrheit, um herauszufinden, was andere einzuschränken überhaupt bedeutet, welche meiner Verhaltensweisen einschränkend waren, was Gottes Worte in Bezug auf diese Problem offenbaren oder wie Gott zu dieser Art von Mensch steht und so weiter. Stattdessen ließ ich mich von meinen eigenen Vorstellungen leiten, dass die anderen sich eingeschränkt fühlten, weil ich zu unverblümt war und keinen freundlichen Ton anschlug. Damit alle sehen konnten, dass ich mich verändert hatte, habe ich an meinem Tonfall und an meinem Verhalten gearbeitet. Ich war nicht mehr so direkt, wenn ich ein Problem bemerkte; stattdessen war ich einfühlsam und sagte nur, was es den anderen erlaubte, das Gesicht zu wahren. Manchmal sah ich deutlich, wie jemand gegen die Grundsätze verstieß, hatte aber Angst, die anderen könnten sagen, ich würde sie einschränken, wenn ich es erwähnte, also drückte ich ein Auge zu oder sagte es der Betreuerin, damit sie sich darum kümmerte. Nachdem ich eine Weile auf diese Weise praktiziert hatte, sagten die anderen zwar, ich würde sie nicht mehr wie vorher einschränken, doch ich änderte nur mein Verhalten, nicht meine Lebensdisposition. Als man sich mit mir befasste, suchte ich nicht die Wahrheit, um meine verdorbene Disposition zu beseitigen. Ich hielt mich einfach zurück und setzte eine Maske der Falschheit auf. Deswegen war ich so depressiv und hatte dieses erdrückende Gefühl. Ich ging auf Zehenspitzen und war mit jedem meiner Worte übervorsichtig. Auf diese Weise zu leben war erschöpfend. Ich hatte mir dieses ganze Elend selbst eingebrockt, weil ich nicht nach der Wahrheit suchte und mich nicht an die Regeln hielt. Ich kam damals zu dem Schluss, dass ich so nicht weitermachen konnte. Ich musste vor Gott treten, um die Wahrheit zu suchen, über meine eigenen Probleme nachzudenken und aus diesem negativen Zustand zu entkommen.

Daraufhin suchte ich nach Worten Gottes über das Einschränken anderer und dachte anhand dieser Offenbarungen über mich selbst nach. Eines Tages las ich etwas in Gottes Worten. „Kannst du die Leute dazu bringen, die Wahrheit zu verstehen und in die Wirklichkeit einzutreten, wenn du nur Worte und Glaubenssätze predigst und sie schulmeisterst und sie zurückstutzt? Wenn das, worüber du Gemeinschaft hältst, nicht praktisch ist, wenn es nur Worte und Glaubenslehre sind, wird es nicht fruchten, egal wie sehr du sie schulmeisterst und zurückstutzt. Denkst du, wenn die Leute Angst vor dir haben und tun, was du ihnen sagst, und nicht zu widersprechen wagen, sei dasselbe wie wenn sie die Wahrheit verstehen und sich unterwerfen? Das ist ein großer Fehler; der Lebenseintritt ist nicht so einfach. Einige Leiter sind wie ein neuer Manager, der versucht, einen starken Eindruck zu machen, sie versuchen, Gottes Auserwählten ihre neu gewonnene Autorität aufzuzwingen, damit jeder sich ihnen fügt, und sie denken, damit würde ihr Job leichter werden. Wenn dir die Wahrheitsrealität fehlt, dann wird schon bald deine wahre Größe offenbart werden, dein wahres Gesicht wird aufgedeckt, und du könntest durchaus ausgemustert werden. Bei manchen Verwaltungsarbeiten ist es akzeptabel, dass jemand zurechtgestutzt und diszipliniert wird. Aber wenn du unfähig bist, über die Wahrheit Gemeinschaft zu halten, kannst du Probleme am Ende immer noch nicht lösen, und das wird sich auf die Ergebnisse der Arbeit auswirken. Wenn du, egal welche Probleme in der Kirche aufkommen, die Menschen weiter belehrst und beschuldigst – wenn du immer gereizt bist und dich dementsprechend verhältst – dann zeigt sich darin deine verdorbene Disposition, und du hast die hässliche Fratze deiner Verderbtheit gezeigt. Wenn du immer auf einem Podest stehst und die Leute auf diese Weise schulmeisterst, dann können die Menschen mit der Zeit von dir nicht mehr mit Leben versorgt werden, sie gewinnen nichts Praktisches und verabscheuen dich und sind von dir angewidert. Darüber hinaus wird es einige geben, die, nachdem sie aufgrund von mangelndem Urteilsvermögen von dir beeinflusst wurden, ebenfalls andere schulmeistern und zurechtstutzen. Auch sie werden wütend und verlieren die Beherrschung. Du bist nicht nur nicht in der Lage, die Probleme der Leute zu lösen – du förderst auch ihre verdorbenen Dispositionen. Und führt sie das nicht auf den Weg ins Verderben? Ist das nicht ein Akt des Bösen? Ein Leiter sollte vor allem dadurch führen, dass er Gemeinschaft über die Wahrheit hält und die Leute mit Leben versorgt. Wenn du dich immer auf ein Podest stellst und andere belehrst, werden sie dann die Wahrheit verstehen können? Wenn du eine Zeit lang auf diese Weise arbeitest, werden die Menschen dich verlassen, wenn sie dich klar als das erkennen, was du bist. Kannst du Menschen vor Gott bringen, indem du auf diese Weise arbeitest? Sicherlich nicht; alles, was du tun kannst, ist, die Arbeit der Kirche zu vereiteln und zu bewirken, dass Gottes auserwähltes Volk dich verabscheut und dich verlässt(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Als ich über Gottes Worte nachdachte, wurde mir klar, dass es sich um einschränkendes Verhalten handelt, wenn man die Probleme anderer bemerkt, aber nicht über die Wahrheit Gemeinschaft hält, um ihnen zu helfen, oder ihnen einen Weg der Praxis aufzeigt, sondern sie stattdessen von oben herab beschimpft, für ihre Fehler tadelt und sie drängt, zu tun, was man selber will. Als ich mich mit Gottes Worten verglich, wurde mir klar, dass ich genauso war. Als Sheila mit dem Liederschreiben anfing, war sie mit vielen Arbeitsabläufen nicht vertraut, weshalb es ganz normal war, dass sie Fehler machte. Als ihre Arbeitspartnerin hätte ich ihr liebevoll helfen und sie unterstützen sollen, um gemeinsam mit ihr die Gründe für ihre Fehler zu erfassen und diese dann zu ändern. Doch ich berücksichtigte weder ihre tatsächliche geistliche Größe noch ihre Schwierigkeiten. Ich war überhaupt nicht verständnisvoll und rücksichtsvoll ihr gegenüber und suchte nicht nach der Ursache für ihre Fehler. Ich hatte nur Verachtung für sie übrig und stempelte sie als einen Menschen ab, der sich nicht voll seiner Pflicht widmete. Ich habe sie sogar ständig heftig gescholten und getadelt, wodurch sie sich eingeschränkt fühlte, und ihr schlechter Zustand wirkte sich auf ihre Pflicht aus. Im Umgang mit den anderen Brüdern und Schwestern war ich genauso. Wenn ich sah, dass Leute vor mirschlafen gingen, eine Pause machten, um sich zu bewegen, oder ein bisschen plauderten, dachte ich, sie seien nachlässig bei ihrer Pflicht und kümmerten sich zu sehr um ihr Fleisch, und ich schaute auf sie herab. Ständig schimpfte ich andere aus, was dazu führte, dass sie mich nicht leiden konnten und mich sogar mieden. Für andere war diese Art, mit ihnen umzugehen und zu arbeiten weder erbaulich noch nützlich, sondern machte ihnen sogar Angst und schränkte sie ein. Den anderen war ich tatsächlich nicht liebevoll gegenüber, und ich besaß keine Menschlichkeit. Nach langem Arbeiten mal aufzustehen und sich zu bewegen oder kurz zu plaudern oder sich zu entspannen ist tatsächlich ganz normal. Doch ich beharrte darauf, dass alle es mir gleichtun sollten, bis spät arbeiteten und keine privaten Gespräche führten. Ich war so arrogant und selbstgerecht. Mein Verhalten anderen gegenüber war von Verdorbenheit bestimmt, und ich handelte nicht anhand von Gottes Worten oder den Prinzipien der Wahrheit. Und dadurch fühlten sich die Leute von mir erdrückt und eingeschränkt. An diesem Punkt meiner Überlegungen fühlte ich mich schuldig und war aufgebracht. Mir wurde klar, dass ich wirklich unvernünftig war und mir wirklich jede Menschlichkeit fehlte.

Ich las später einen weiteren Abschnitt von Gottes Wort, der mir half, die Ursache dafür klarer zu erkennen. Gottes Worte sagen: „Wenn du in deinem Herzen die Wahrheit wirklich verstehst, dann weißt du, wie du die Wahrheit praktizieren und dich Gott unterwerfen kannst, und du wirst ganz natürlich den Weg des Strebens nach der Wahrheit einschlagen. Wenn der Weg, den du gehst, der richtige ist und mit den Absichten Gottes übereinstimmt, dann wird das Wirken des Heiligen Geistes dich nicht verlassen – in diesem Fall wird es immer unwahrscheinlicher, dass du Gott verrätst. Ohne die Wahrheit ist es leicht, Böses zu tun, und du wärest nicht in der Lage, dir selbst zu helfen. Wenn du zum Beispiel eine arrogante und eingebildete Disposition hast, dann macht es keinen Unterschied, ob man dir sagt, dass du dich Gott nicht widersetzen solltest; du kannst nicht anders, und dieses Verhalten liegt außerhalb deiner Kontrolle. Du würdest es nicht absichtlich tun; du würdest es unter der Dominanz deiner arroganten und eingebildeten Natur tun. Deine Arroganz und deine Eingebildetheit brächten dich dazu, auf Gott herabzusehen und Ihn als unbedeutend anzusehen; sie brächten dich dazu, dich selbst zu erhöhen, sie brächten dich dazu, dich ständig zur Schau zu stellen; sie würden dich dazu bringen, andere zu verachten, in deinem Herzen wäre niemand mehr außer dir selbst; sie würden dir Gottes Platz in deinem Herzen rauben und schließlich würden sie dich dazu bringen, dich an Gottes Platz zu setzen und zu verlangen, dass die Menschen sich dir unterwerfen und dich dazu bringen, deine eigenen Gedanken, Ideen und Auffassung als die Wahrheit zu verehren. So viel Böses wird von Menschen unter der Vorherrschaft ihrer arroganten und eingebildeten Natur verübt!(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur durch Verfolgen der Wahrheit kannst du Änderungen in deiner Disposition erreichen). Gottes Worte ließen mich verstehen, dass der Grund für mein herrisches und repressives Verhalten anderen gegenüber einzig und allein in meiner arroganten, satanischen Natur lag. Ich hatte schon seit langer Zeit Lieder geschrieben und war demnach mit den Grundsätzen und Techniken vertraut, und die Betreuerin ließ mich oft anderen helfen und sie anleiten. Ich betrachtete das als persönliches Kapital und dachte, ich sei etwas Besonderes und besser als alle anderen. Ehe ich mich versah, stellte ich mich selbst auf ein Podest und schaute auf alle herab. Als Sheila beim Schreiben ihrer Lieder immer wieder Fehler machte, verlor ich die Beherrschung und machte ihr Vorhaltungen, doch in Wirklichkeit setzte ich sie herab und erhöhte mich selbst, damit alle mich für besser hielten als sie. Sie machte Fehler und verursachte Probleme, die mir nicht passieren würden; sie war unaufmerksam und unverantwortlich, wohingegen ich meine Pflicht ernsthaft und verantwortungsvoll erfüllte. Aber jetzt, wo ich darüber nachdenke, hatte Sheila auch viele Stärken. Sie verfügte über gutes Kaliber, verbesserte sich schnell beim Liederschreiben und machte viele gute Vorschläge. Doch ich war nur auf ihre Schwächen fixiert und konnte ihre Vorzüge nicht sehen. Ich stellte hohe Ansprüche und strenge Anforderungen an sie. Ich akzeptierte es nicht, dass sie einen Fehler bei etwas machte, bei dem ich sie bereits korrigiert hatte. Wenn ich manchmal andere beim Plaudern sah oder wie sie früh zu Bett gingen, stauchte ich auch sie zusammen. Ich betrachtete meine persönlichen Ansprüche und Normen als Grundsätze der Wahrheit, zwang andere dazu, sie zu befolgen, und tadelte sie, wenn sie ihnen nicht gerecht wurden. Ich tat so, als hätte ich keine Fehler und sei ein perfekter Mensch, dem niemand das Wasser reichen kann. Ich war so arrogant und unvernünftig. In Wahrheit machte ich oft Fehler bei meiner Pflicht. Ein paar Mal wirkten sich meine Unachtsamkeit und Nachlässigkeit negativ auf unsere Arbeit aus. Und wenn ich bei meiner Pflicht auf Herausforderungen stieß, wurde ich passiv und scheute zurück; ich wollte keinen Preis bezahlen. Ich war nicht besser als die anderen, doch ich konnte meine eigenen Probleme und Fehler nicht sehen. Immer dachte ich, ich stünde eine Stufe über allen anderen. Mir fehlte es wirklich an Selbsterkenntnis. Als ich das erkannte, schämte ich mich sehr. Auch hasste ich es, wie schrecklich arrogant ich war und dass ich keine Menschlichkeit auslebte.

Danach suchte ich und erkannte, dass ich immer dachte, in der Lage zu sein, auf Probleme hinzuweisen und nur Dinge zu sagen, die zutrafen, würde bedeuten, dass ich den Mut hatte, etwas zu sagen, und keine Angst davor, andere zu kränken, und dass dies ein Zeichen von Gerechtigkeitssinn sei. Doch in Wirklichkeit konnte zwischen Gerechtigkeit und Arroganz nicht unterscheiden. Ich brachte diese schwierige Frage in suchendem Gebet vor Gott. Einmal, bei einer Versammlung, hielt ein Gemeindeleiter über sein eigenes Verständnis dieser Sache Gemeinschaft. Im Grunde sagte er, dass Gerechtigkeit bedutet, die Wahrheit hochzuhalten und Gottes Werk zu schützen. Wenn man die Wahrheit wirklich versteht und weiß, was im Einklang mit der Wahrheit und Gottes Worten steht, sollte man sich dafür einsetzen. Aber wenn man sich nicht traut, sich für Gottes Worte oder die Wahrheit einzusetzen, zeugt das von einem Mangel an Gerechtigkeitssinn. Arrogant und eitel zu sein bezieht sich auf die satanische Disposition, gegen Gott zu rebellieren und sich Ihm zu widersetzen. Gottes Worte, Sein Werk und Seine Anforderungen zu missachten, eine hohe Meinung von sich selbst zu haben, an den eigenen Ansichten und Vorstellungen festzuhalten und zu glauben, man wisse alles – das ist Arroganz und Eitelkeit. Arroganz steht in völligem Gegensatz zu Gerechtigkeit und dem Befolgen der Grundsätze. Sie haben nichts gemein. Der gemeinschaftliche Austausch des Leiters schenkte mir ein gewisses Verständnis für den Unterschied zwischen Arroganz und Gerechtigkeit. Gerechte Menschen können sich für die Grundsätze der Wahrheit starkmachen und die Arbeit der Kirche schützen. Wenn sie sehen, wie jemand den Interessen der Kirche schadet, können sie sich zu Wort melden, Gemeinschaft halten und dem Einhalt gebieten und die Probleme anderer offenlegen. Vielleicht sind ihre Worte manchmal hart, aber was sie sagen, ist objektiv und praktisch und dient der Arbeit der Kirche. Es nützt dem Lebenseintritt der anderen, und sie hegen dabei keine persönlichen Absichten. Das zeugt von Gerechtigkeit. Ich dachte daran, wie der Leiter, wenn er sieht, dass jemand bei seiner Pflicht unverantwortlich ist und der Arbeit schadet, sich manchmal mit dieser Person befasst und sie zurechtstutzt. Sein Tonfall mag hart und unverblümt sein, doch er erklärt und verdeutlicht die Natur und die Folgen des Problems, damit die Leute schnell über sich selbst nachdenken und Buße tun können. Das verhindert auch, dass die Arbeit Schaden nimmt, und hilft den Leuten dabei, über sich selbst nachzudenken und sich zu kennen. Das Ergebnis ist etwas Positives. Doch andere einzuschränken ist ein Zeichen von Arroganz. Man zwingt die Leute, sich nach den eigenen Ansprüchen und Vorstellungen zu richten. Man will damit zeigen, wie überlegen man ist. Das hat zur Folge, dass man den Leuten eine Menge Regeln auferlegt, was wiederum dazu führt, dass sie Angst bekommen und sich eingeschränkt, eingeengt und negativ fühlen. Als ich bei meiner Arbeit mit Sheila mitbekam, dass sie viele Fehler machte, ging ich der Ursache ihrer Fehler nicht auf den Grund und bot ihr weder positiven gemeinschaftlichen Austausch noch Hilfe an. Stattdessen habe ich ihre Probleme sofort scharf kritisiert und sie gescholten, wodurch sie sich wirklich eingeschränkt fühlte. Ich legte ganz klar eine arrogante Disposition an den Tag, anstatt mich für die Arbeit der Kirche stark zu machen, wie es gerecht ist. Wenn jemand die richtige Intention hat, nach den Grundsätzen handelt, sich bemüht, für die Arbeit der Kirche einzutreten, und objektiv auf Probleme, die er sieht, hinweisen kann, selbst wenn so jemand harte Worte wählt, ist er nicht arrogant. Auf diese Art zu praktizieren ist für andere erbaulich und kommt der Arbeit zugute. Das heißt Praktizieren der Wahrheit und ist eine Demonstration von Gerechtigkeit. Wenn man also das Problem, arrogant zu sein und andere einzuschränken, beseitigen will, darf der Fokus nicht darauf liegen, taktvoll zu sprechen oder nichts zu sagen, wenn man Probleme bemerkt. Man muss sich darauf konzentrieren, über sich nachzudenken und die eigene arrogante Disposition zu beseitigen, darauf, die Absicht hinter den eigenen Worten zu überprüfen und nicht über seine angemessene Stellung hinauszuwollen, und man muss aufhören, Forderungen an andere zu stellen und sie anhand der eigenen Vorlieben und Ansichten zu beurteilen.

Ich las eine weitere Passage aus Gottes Worten, die mir mehr Klarheit über einen Weg der Praxis verschaffte. Gottes Worte sagen: „Zumindest sollten die von Gott Auserwählten ein Gewissen und Verstand haben und mit den Menschen – und den Dingen – nach den Maßstäben der normalen Menschlichkeit umgehen. Am besten ist es natürlich, nach den von Gott geforderten Grundsätzen der Wahrheit zu handeln, denn das stellt Gott zufrieden. Was sind nun die von Gott geforderten Grundsätze der Wahrheit? Dass die Menschen Verständnis für die Schwäche und die Negativität anderer Menschen aufbringen, wenn diese schwach und negativ sind, dass sie auf den Schmerz und die Schwierigkeiten anderer Menschen achten und sich dann nach diesen Dingen erkundigen, ihnen Hilfe und Unterstützung anbieten und ihnen Gottes Worte vorlesen, um ihnen bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen, damit sie nicht länger schwach sind und vor Gott gebracht werden. Ist das eine Art des Praktizierens, die mit den Grundsätzen übereinstimmt? So zu praktizieren entspricht dem Grundsatz der Wahrheit. Natürlich sind auch solche Beziehungen im Einklang mit den Grundsätzen. Wenn Menschen sich absichtlich einmischen und stören oder absichtlich nachlässig und oberflächlich ihre Pflicht erfüllen, wenn du das siehst und in der Lage bist, die Dinge nach den Grundsätzen zu handhaben, und sie auf diese Dinge hinweisen, sie zurechtweisen und ihnen helfen kannst, dann ist das im Einklang mit den Grundsätzen der Wahrheit. Wenn du etwas wissentlich ignorierst oder ihnen gegenüber tolerant bist, sie deckst und sogar so weit gehst, nette Dinge zu sagen, sie zu loben, ihnen Beifall zu spenden und sie mit falschen Worten zu überlisten, dann stehen solche Verhaltensweisen, solche Arten des Umgangs mit Menschen, des Umgangs mit Angelegenheiten und Problemen eindeutig im Widerspruch zu den Grundsätzen der Wahrheit und haben keine Grundlage in den Worten Gottes – in diesem Fall sind diese Verhaltensweisen und Arten des Umgangs mit Menschen und des Umgangs mit Angelegenheiten eindeutig unrechtmäßig(Das Wort, Bd. 5, Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Arbeitern). Ich dachte darüber nach, was Gott sagte, und mir wurde klar, dass wir im Umgang und bei der Arbeit mit Brüdern und Schwestern lernen müssen, sie fair zu behandeln und ihre Stärken zu erkennen. Wir dürfen nicht auf Leute herabschauen, nur weil sei einige Schwächen und Probleme haben. Das ist nicht vernünftig. Jeder verfügt über eine andere geistliche Größe, ein anderes Kaliber und eine andere Auffassungsgabe. Es gibt hier keine Einheitsgröße, wir dürfen unsere persönlichen Vorlieben nicht als Grundlage nehmen, Forderungen zu stellen oder Leute zu bewerten. Wenn wir bei anderen Probleme bemerken, sollten wir ihnen liebevoll helfen und mit ihnen über die Wahrheit Gemeinschaft halten, um sie zu unterstützen, damit sie die Grundsätze der Wahrheit und einen Weg der Praxis finden können. Das ist die beste Art und Weise, Probleme zu lösen. Und was jene betrifft, die ständig nachlässig und störend bei ihrer Pflicht sind, mit diesen kann man sich befassen und sie bloßstellen. So zu handeln heißt, verantwortungsvoll im Namen der Kirchenarbeit zu agieren, und ist nicht einschränkend. Als mir das alles klar wurde, fing ich an, Gottes Wort in die Tat umzusetzen. Wenn ich danach Probleme bei den Pflichten anderer bemerkte, unterhielt ich mich zuerst mit ihnen, um herauszufinden, wo die Ursache für das Problem lag, ob es auf Schlamperei oder ein mangelndes Verständnis der Grundsätze zurückzuführen war. Dann fand ich relevante Worte Gottes für den gemeinschaftlichen Austausch und suchte nach einem Lösungsweg. Wenn ich mehrfach mit ihnen über dieselbe Sache Gemeinschaft gehalten hatte und sie sich nicht änderten und die Kirchenarbeit verzögerten und beeinträchtigten, stutzte ich sie entsprechend zurecht und befasste mich mit ihnen. Ich fühlte mich nicht mehr eingeschränkt.

Ich erinnere mich an ein Mitglied unseres Teams, Schwester Clara, die bei ihrer Pflicht keine Last auf sich nahm und nicht ihr Bestes gab. Dadurch litt die Effizienz des Liederschreibens, und die Ergebnisse waren schlecht. Ich wies sie auf ihre Probleme hin, doch sie wollte es nicht akzeptieren und fand alle möglichen Ausreden, um sich zu rechtfertigen. Mir wurde klar, dass sie sich in einem gefährlichen Zustand befand und wenn sie sich nicht zum Guten wandte und eintrat, würde die Arbeit definitiv darunter leiden. Wenn die Lage ernst genug war, musste sie vielleicht sogar entlassen werden. Also habe ich sie daraufhin ganz unverblümt auf ihre Probleme angesprochen, die Natur ihres Verhaltens bloßgestellt und ihr die Folgen, sollte sie so weitermachen, erklärt. Dann hat sie endlich begriffen, wie ernst ihr Problem war, und war bereit, Buße zu tun und sich zu ändern. Danach hat sich Claras Einstellung zu ihrer Pflicht sehr verändert, und sie war viel produktiver. Wenn ich heute sehe, wie andere gegen die Grundsätze verstoßen und Dinge tun, die die Kirchenarbeit beeinträchtigen, verspüre ich noch immer den Drang, Arroganz an den Tag zu legen. Doch dann bete ich schnell zu Gott und ermahne mich, andere fair zu behandeln, und suche nach dem besten Weg, ihnen zu helfen und nützlich zu sein. Nachdem ich eine Zeit lang so praktiziert hatte, normalisierten sich meine Beziehungen zu den anderen allmählich. Eines Tages hörte ich eine Schwester sagen, mein gemeinschaftlicher Austausch habe ihr geholfen und ihr erlaubt, ihren Zustand ein bisschen zu verändern. Das machte mich unsagbar glücklich.

Wenn ich an die letzten paar Jahre zurückdenke, hat mir die Erfahrung, dass man sich mit mir befasst hat, erlaubt, über mich selbst nachzudenken und mein einschränkendes Verhalten zu verstehen. Außerdem erhielt ich einige Wege der Praxis für den Umgang mit Brüdern und Schwestern und das Ausleben einer normalen Menschlichkeit. Ich verdanke dieses bisschen Verständnis und Veränderung Gottes Rettung!

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