Ich bin meinem Kollegen gegenüber nicht mehr verächtlich

Feb 19, 2024

Von Qi Hang, Südkorea

Ich bin für die Bücher und Leihgegenstände der Kirche verantwortlich. In der Regel kontrolliere ich, ob die verschiedenen Gegenstände sortiert und verstaut sind, ob sie ordentlich aufgereiht sind und ob die Ausleih- und Rückgabelisten übersichtlich sind. Ich befürchte, wenn ich nachlässig wäre, würde alles durcheinander geraten. Bruder Cameron, mit dem ich zusammenarbeitete, war eher sorglos und nicht auf Ordnung bedacht. Manchmal warf er die Sachen einfach irgendwohin oder legte sie auf einen Haufen, sodass ich mir immer Sorgen wegen ihm machte und seine Arbeit immer überprüfen musste. Jedes Mal, wenn ich sah, dass Cameron etwas verlegte, oder sah, dass die Ausleih- und Rückgabelisten für Gegenstände unübersichtlich waren, wurde ich so unruhig, dass ich die Beherrschung verlor und nicht mit ihm Gemeinschaft halten wollte, um ihm zu helfen. Anfangs nahm ich noch Rücksicht auf die Gefühle meines Bruders und achtete auf meinen Tonfall und meine Wortwahl, aber mit der Zeit war mir das egal, und ich sagte ihm bei jeder Gelegenheit, dass dies oder jenes falsch war. Manchmal wurde ich wütend und wies ihn zurecht: „Warum legst du schon wieder Sachen an den falschen Platz? Du hast eins dahin und eins dorthin gelegt. Kannst du die Sachen nicht wieder dahin zurücklegen, wo du sie her hast? Es dauert doch nur einen Moment, alles wieder aufzuräumen, aber du musst immer alles unerledigt lassen und räumst die Sachen nicht wieder weg…“ Mein Verhalten gegenüber Cameron wurde immer schlimmer. Manchmal forderte ich ihn im Befehlston auf, wieder Ordnung zu schaffen.

Einmal stellte ich bei der Durchsicht der Ausleih- und Rückgabelisten fest, dass einige nicht mehr leserlich waren, so oft hatte er sie ausgebessert. Sofort geriet ich in Wut und dachte: „Ich kann nicht mal erahnen, was er da geschrieben hat!“ Ich ging augenblicklich zu Cameron. Wie ein Lehrer, der mit einem Schüler schimpft, hielt ich ihm die Listen hin und fragte ihn, was auf jeder stand. Ich sagte: „Weißt du, was ich am liebsten tun würde? Diese Listen der Leiterin bringen, damit sie sehen kann, wie du deine Pflicht erfüllst und wie nachlässig du sein kannst!“ Cameron stand die Schuld ins Gesicht geschrieben, und er sagte, er werde in Zukunft besser aufpassen. Er sagte, es sei diesmal ein Versehen gewesen. Als er die Liste machte, habe ihn jemand angerufen, damit er sich um eine dringende Angelegenheit kümmere, und so habe er es vergessen. Aber ich ließ ihn nicht erklären. Zornig sagte ich: „Wenn so etwas noch mal vorkommt, bringe ich die Liste direkt zur Leiterin. Soll sie sich darum kümmern!“ Es dauerte nicht lange, da entdeckte ich wieder undeutliches Geschmiere auf einer von Camerons Listen. Dieses Mal wurde ich noch wütender. Ich ging zu Cameron, um ihn danach zu fragen: „Ich hab dir gesagt, du sollst es an einer anderen Stelle noch mal notieren und nicht einfach drüberschreiben, wenn du einen Fehler machst. Schau dir deine Korrektur hier an. Du hast da wer weiß was geschrieben! Wenn ich es nicht entziffern kann, muss ich dich suchen und fragen. Meinst du nicht, dass das lästig ist? Und auch wenn du nicht der Meinung bist, ich bin es schon!“ Als er sah, dass ich wieder wütend war, nahm er die Liste und sagte: „Dann werde ich sie noch mal korrigieren.“ Voller Zorn schrie ich ihn an: „Das kannst du dir sparen! Dadurch wird es nicht besser!“ Nachdem ich das gesagt hatte, ging ich weg und ließ meinen Bruder ratlos zurück, mit der Liste in der Hand. In diesem Augenblick erkannte ich, dass ich etwas zu weit gegangen war. Aber ich dachte nicht weiter darüber nach, und die Sache war vergessen. Ein paar Tage später ärgerte ich mich wieder wegen einer Kleinigkeit über Cameron. Er würde auch wütend, und wir gerieten in einen Streit. Die Leiterin erkannte, dass wir nicht harmonisch zusammenarbeiten konnten, also hielt sie mit mir Gemeinschaft und las mir eine Passage aus Gottes Wort vor: „Egal, welche Aufgabe Antichristen ausführen, mit wem sie kooperieren, es gibt immer Konflikte und Streitigkeiten. Immer wollen sie andere belehren, und alle sollen auf sie hören. Mit wem könnten solche Leute zusammenarbeiten? Mit niemandem – ihre verdorbene Disposition ist zu stark. Sie sind nicht nur unfähig, mit irgendjemandem zusammenzuarbeiten, sie haben auch die Angewohnheit, andere von oben herab zu belehren, sie ins Joch zu spannen und ihren Gehorsam zu erzwingen. Es ist nicht nur eine Frage der Disposition – es stimmt auch etwas ernsthaft nicht mit ihrer Menschlichkeit, weil sie weder Gewissen noch Vernunft haben. … Eine Bedingung muss erfüllt sein, damit Menschen normal interagieren: Sie müssen zumindest Gewissen und Vernunft, Geduld und Toleranz haben, um zur Zusammenarbeit fähig zu sein. Kooperation bei der Erledigung einer Pflicht erfordert, dass sich die Leute einig sind, dass sie ihre eigenen Schwächen mit den Stärken der anderen ausgleichen können, geduldig und tolerant sind und dass sie sich an die Grundregeln des Benehmens halten. Nur so können sie freundschaftlich miteinander auskommen. Auch wenn es immer mal Konflikte und Diskussionen gibt, können sie mit der Zusammenarbeit fortfahren; es wird zumindest keine Feindseligkeit entstehen. Jeder, der keine Menschlichkeit hat, ist ein verfaulter Apfel. Nur diejenigen mit einer normalen Menschlichkeit arbeiten problemlos mit anderen zusammen; nur sie hören sich die Meinung anderer Leute an und lassen sich dazu herab, mit anderen während der Arbeit zu debattieren. Auch sie haben verdorbene Dispositionen und wollen ständig, dass andere auf sie hören. Auch sie haben solche Absichten – aber weil sie Gewissen und Vernunft haben, nach der Wahrheit streben können und sich selbst kennen, weil sie spüren, dass ein solches Benehmen unangemessen wäre und sich im Herzen Vorwürfe machen, und weil sie zur Zurückhaltung fähig sind, ändert sich die Art und Weise, wie sie Dinge tun, allmählich und sie sind fähig, mit anderen zusammenzuarbeiten. Sie sind keine bösen Menschen und haben auch nicht das Wesen eines Antichristen. Sie können mit anderen zusammenarbeiten. Wenn sie böse Menschen oder Antichristen wären, könnten sie keinesfalls mit anderen zusammenarbeiten. So verhält es sich mit all den bösen Menschen und Antichristen, die aus dem Haus Gottes vertrieben werden. Sie können nicht einträchtig mit anderen zusammenarbeiten, deshalb werden sie alle entlarvt und ausgestoßen(Das Wort, Bd. 4, Die Antichristen entlarven: 8. Sie wollen, dass die anderen nur ihnen gehorchen, nicht der Wahrheit oder Gott (Teil 1)). Nachdem sie mir Gottes Wort vorgelesen hatte, ermahnte mich die Leiterin: „Um mit anderen Leuten auszukommen, müssen wir ihnen zumindest Respekt entgegenbringen. Wenn du Cameron so anschreist und ihn ständig zurechtweist, fehlt dir selbst das geringste Maß an Respekt. Ist das nicht übermäßig arrogant von dir? Du schaust auf alles herab, was er tut, beobachtest ihn den ganzen Tag mit Argusaugen und lässt Probleme nie auf sich beruhen. Ist das angebracht? Cameron hat viel zu tun in seiner Arbeit und hat ein schlechtes Gedächtnis. Gewisse Probleme sind da unvermeidlich. Solltest du ihn nicht angemessen behandeln und ihm mehr helfen? Außerdem wird er ständig besser. Aber was ist mit dir? Du hast ein Problem mit deiner Disposition und deiner Menschlichkeit. Ständig Leute anzuschreien ist eine verdorbene Disposition. Starrst du hier nicht einfach nur auf den Splitter im Auge deines Bruders und bemerkst den Balken in deinem eigenen nicht?“

Dann las mir die Leiterin eine weitere Passage aus Gottes Wort vor. „Was würdet ihr sagen? Ist es schwer, mit anderen zusammenzuarbeiten? Es ist eigentlich nicht schwer. Man könnte sogar sagen, es ist leicht. Warum halten es dann viele für so schwierig? Weil sie eine verdorbene Disposition haben. Für alle, die über Menschlichkeit, Gewissen und Verstand verfügen, ist es vergleichsweise leicht, mit anderen zusammenzuarbeiten, und sie betrachten es wahrscheinlich sogar als etwas Erfreuliches. Denn es ist für niemanden einfach, etwas allein zu bewerkstelligen, in welchem Bereich sie auch immer tätig sind. Es ist immer besser, jemanden zu haben, der auf Probleme hinweist und Hilfe anbietet – das ist viel einfacher, als es alleine zu machen. Zudem gibt es Grenzen für das, wozu das Kaliber der Menschen fähig ist oder was er erfahren kann. Niemand kann ein Meister in allen Bereichen sein. Es ist ausgeschlossen, dass ein Mensch alles weiß, alles lernt, alles bewerkstelligen kann. Das ist unmöglich und jeder sollte soviel Verstand besitzen. Also, egal was du tust, ob es wichtig oder unwichtig ist, es sollte immer jemanden geben, der dir hilft, dir Hinweise oder Ratschläge gibt oder mit dir zusammenarbeitet. Nur so kannst du sicher sein, dass du Dinge korrekter zum Abschluss bringst, weniger Fehler machst und es weniger wahrscheinlich ist, dass du vom Weg abkommst. Das ist eine gute Sache(Das Wort, Bd. 4, Die Antichristen entlarven: 8. Sie wollen, dass die anderen nur ihnen gehorchen, nicht der Wahrheit oder Gott (Teil 1)). Nachdem sie mir Gottes Wort vorgelesen hatte, hielt die Leiterin weiter Gemeinschaft mit mir und fragte mich schließlich: „Wenn du die Leihgegenstände alleine verwalten müsstest, könntest du das, ohne einen einzigen Fehler zu machen?“ Beschämt sagte ich: „Nein.“ Die Leiterin sagte: „Das ist richtig. Kein Mensch weiß alles, und jeder braucht einen Partner, um seine Pflicht zu erfüllen. Wenn du nicht harmonisch mit anderen zusammenarbeiten kannst, wie kannst du dann deine Pflicht gut erfüllen? Lass dir das durch den Kopf gehen und denk über deine eigenen Probleme nach.“

Als ich zurückkam, war ich wirklich traurig. Wie konnte mir nicht bewusst sein, dass ich ein so großes Problem hatte? Ich hatte immer gedacht, meine Menschlichkeit sei gut und ich käme gut mit meinen Brüdern und Schwestern aus, aber seit ich mit Cameron in meiner Pflicht zusammenarbeitete, war ich immerzu selbstgerecht und glaubte, meine Vorstellungen und Handlungen seien die richtigen. Ich zwang ihm meinen Willen und brachte ihn dazu, zu tun, was ich wollte. Ich hielt nicht mit ihm über die Wahrheit Gemeinschaft, um ihm zu helfen, ich reagierte einfach immer mit Wut und beschuldigte und maßregelte ihn. Ich hatte weder Menschlichkeit noch Vernunft. Ich hielt mich immer für besser als meinen Bruder und schaute deshalb auf ihn herab. Er war mir unsympathisch, weshalb ich nicht richtig auf seine Stärken und seine Schwächen eingehen konnte. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit spielte ich mich auf und machte ihn herunter. Eigentlich waren Cameron und ich gemeinsam für die Verwaltung der Kirchengegenstände verantwortlich, aber ich habe nie etwas mit ihm besprochen. Ich war immer nur auf mich selbst bezogen und hatte das letzte Wort und kommandierte Cameron herum. Oft schimpfte ich mit ihm wie mit einem Kind, um ihm eine Lektion zu erteilen. Meine Disposition war zu arrogant, und Gotte hasste das!

Ich wusste, dass ich arrogant war und immer andere zwang, auf mich zu hören, aber ich wusste nicht, wie ich dieses Problem lösen sollte. Ich betete zu Gott und suchte nach relevanten Stellen in Gottes Wort. Eines Tages las ich Folgendes in Gottes Wort: „Antichristen haben den beständigen Ehrgeiz und Wunsch, andere zu kontrollieren und zu erobern. In ihrem Umgang mit Menschen wollen sie immer herausfinden, was für einen Eindruck sie machen, ob sie in den Herzen der Menschen Ansehen haben und ob man sie bewundert und verehrt. Antichristen sind besonders glücklich, wenn sie auf Speichellecker treffen, die ihnen schmeicheln und um sie herumscharwenzeln; sie fangen gleich an, diese Leute von oben herab zu belehren und ergehen sich in leerem Geschwätz; sie pflanzen ihnen Regeln, Methoden, Lehren und Auffassungen ein, die sie als Wahrheit akzeptieren sollen. Sie verherrlichen ihr Vorgehen sogar und erklären: ‚Wenn du diese Dinge akzeptieren kannst, bist du ein Mensch, der die Wahrheit liebt und sucht.‘ Leute ohne Unterscheidungsvermögen halten das, was der Antichrist sagt, für gerechtfertigt, obwohl sie es mehrdeutig finden und nicht wissen, ob es mit der Wahrheit übereinstimmt. Sie werden nur das Gefühl haben, dass das, was der Antichrist sagt, nicht falsch ist und die Wahrheit nicht verletzt. Und so unterwerfen sie sich den Antichristen. Wenn jemand Antichristen identifiziert und entlarven kann, geraten sie außer sich vor Wut. Der Antichrist wird diesen Menschen kurzerhand mit Anschuldigungen, Verurteilungen und Drohungen bombardieren und Stärke demonstrieren. All die, die nicht über Unterscheidungsvermögen verfügen, werden ganz kleinlaut und werfen sich zu Boden vor lauter Bewunderung; sie werden die Antichristen verehren, sich auf sie verlassen und sogar fürchten. Diese Menschen haben das Gefühl, versklavt zu sein, so als würden sie ohne die Führung der Antichristen, ohne ihre Anleitung und ohne ihren Tadel im Herzen hilflos sein, als würde Gott sie nicht wollen, wenn sie diese Dinge verlören. Und sie haben kein Gefühl von Sicherheit. Wenn das geschieht, lernen die Menschen die Mienen der Antichristen zu lesen, bevor sie handeln, aus Angst, sie zu verärgern. Sie alle sind bemüht, ihnen zu gefallen; alle sind wild entschlossen, den Antichristen zu folgen. In allem, was sie tun, bieten die Antichristen Worte der Glaubenslehre. Sie sind gut darin, die Leute dazu anzuleiten, Regeln zu befolgen, doch nie sagen sie ihnen, welche Prinzipien der Wahrheit sie beachten sollen oder warum sie etwas tun sollten oder was der Wille Gottes ist oder wie das Haus Gottes die Arbeit organisiert; sie sagen nie, welche Arbeit am wesentlichsten und wichtigsten ist oder worin der Hauptteil der Arbeit besteht, der gut gemacht werden muss. Ein Antichrist sagt überhaupt nichts über diese entscheidenden Dinge. Wenn sie Arbeit verrichten oder planen, halten sie nie Gemeinschaft über die Wahrheit, weil sie die Grundregeln der Wahrheit nicht verstehen. Alles, was sie tun können, ist, Leute dazu anzuhalten, bestimmte Regeln und Glaubenslehren zu befolgen. Und wenn jemand gegen ihre Forderungen und Regeln verstößt, antworten sie mit Tadel und Rügen. Oft tragen Antichristen das Banner von Gottes Haus vor sich her, wenn sie ihre Arbeit tun, und belehren andere von oben herab. Es gibt sogar einige, die von ihren Belehrungen so überwältigt sind, dass sie das Gefühl haben, nicht auf die Antichristen zu hören, hieße Gott betrügen. Stehen solche Leute unter der Herrschaft der Antichristen? (Ja.) Was für ein Verhalten ist das von Seiten der Antichristen? Es ist Versklavung(Das Wort, Bd. 4, Die Antichristen entlarven: 8. Sie wollen, dass die anderen nur ihnen gehorchen, nicht der Wahrheit oder Gott (Teil 1)). Was Gott da beschrieb, spiegelte exakt meinen Zustand wider. Wenn ich mit Cameron zusammenarbeitete, war er immer sehr entspannt. Ging etwas schief, akzeptierte er meine Kritik und versuchte nicht, sie zu widerlegen. Ich dachte, er sei schwach und ließe sich leicht herumkommandieren, also war ich ihm gegenüber überheblich und hatte in allem das letzte Wort. Wenn ich etwas mit ihm besprach, tat ich das oft nur mechanisch. Am Ende war ich es, der die Entscheidungen traf. Außerdem schienen einige der Maßnahmen, die ich für die Verwaltung der Sachen getroffen hatte, zwar unproblematisch und hilfreich zu sein, aber ich hatte sie nicht anhand der relevanten Prinzipien getroffen. Sie waren als Antwort auf Camerons Probleme gedacht. Man könnte sagen, sie waren ihm auf den Leib geschneidert. Wann immer er diese Maßnahmen nicht beachtete, hatte ich einen Vorwand, um ihn zu beschuldigen und zurechtzuweisen, und er hatte keine Möglichkeit, dem etwas entgegenzusetzen. Genau wie beim letzten Mal, als er die Liste nicht so ausfüllte, wie ich es ihm vorgeschrieben hatte, schimpfte ich ihn aus, ohne zu zögern, und zwang ihn, zu tun, was ich wollte. Ich erinnerte mich, an was er an diesem Tag sagte: „Sobald ich dich aufräumen sehe, versuche ich mich zu verstecken. Ich habe Angst, du wirst mich wieder kritisieren, wenn ich etwas falsch mache.“ Bei dem Gedanken fühlte ich mich schrecklich. Die satanische Disposition, die ich an den Tag legte, warf einen Schatten auf das Herz meines Bruders und schränkte ihn ein. Genau wie es in Gottes Wort offenbart wird: „Wenn jemand gegen ihre Forderungen und Regeln verstößt, antworten sie mit Tadel und Rügen. Oft tragen Antichristen das Banner von Gottes Haus vor sich her, wenn sie ihre Arbeit tun, und belehren andere von oben herab. Es gibt sogar einige, die von ihren Belehrungen so überwältigt sind, dass sie das Gefühl haben, nicht auf die Antichristen zu hören, hieße Gott betrügen. Stehen solche Leute unter der Herrschaft der Antichristen?“ Ich erkannte schließlich, dass ich ein ernsthaftes Problem hatte. Seit ich mit Cameron zusammenarbeitete, hatte sich immer wieder gezeigt, dass ich die Disposition eines Antichristen besaß. Ich hatte zu der Zeit keinen Status, aber wenn ich Status gehabt hätte, wäre es nur noch einfacher gewesen, Leute einzuschränken und zu kontrollieren. Wäre ich an diesem Punkt nicht ein Antichrist? Normalerweise konzentrierte ich mich nicht darauf, nach der Wahrheit zu suchen oder über mich selbst nachzudenken. Ich legte oft eine verdorbene Disposition an den Tag, ohne es zu bemerken. Ich fühlte mich wie betäubt.

Ich dachte an Gottes Worte: „Wenn du dem Haus Gottes angehörst und trotzdem immer unüberlegt handelst, immer deine Natur zeigst und immer deine verdorbene Disposition offenbarst, die Dinge mit menschlichen Mitteln und einer verdorbenen, satanischen Disposition tust, ist die letztendliche Folge, dass du Böses tust und dich Gott widersetzt; und wenn du die ganze Zeit ohne Reue bleibst und den Weg der Wahrheitssuche nicht betreten kannst, betrittst, musst du entlarvt und ausgestoßen werden(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Verdorbene Gesinnungen können nur aufgelöst werden, indem man die Wahrheit annimmt). Ich erinnerte mich daran, wie ich Cameron behandelt hatte. Um meiner Unzufriedenheit Luft zu machen und mir kurzfristiges Vergnügen zu verschaffen, habe ich die Gefühle meines Bruders komplett ignoriert. Als ich zornig wurde, weil seine Liste unleserlich war, hielt ich Cameron eine Standpauke wie einem Kind, das einen Fehler gemacht hat. Er saß einfach nur da, ohne ein Wort zu sagen, und als er zugab, dass er im Unrecht war, wies ich sein Friedensangebot kühl zurück. Dieses Bild war in meinem Gedächtnis eingebrannt, ich konnte es nicht vergessen. Wenn ich daran dachte, konnte ich die Schuld und den Schmerz in meinem Herzen nicht in Worte fassen. Ich fragte mich: „Wie konntest du deinen Bruder so behandeln? Du hast nie mit ihm Gemeinschaft gehalten oder ihm geholfen, also was gibt dir das Recht, ihn zurechtzuweisen? Wie kannst du es wagen, ihn deinen Bruder zu nennen?“ Auf keine dieser Fragen hatte ich eine Antwort. Früher dachte ich immer, Cameron allein sei an allem schuld dass er es war, der zu viele Fehler hatte und mir so viele Probleme bereitete. Jetzt erkannte ich, dass das eigentliche Problem bei mir lag. Ich war es, der sich nicht geändert hatte, der zu arrogant und unmenschlich war. Ich empfand große Reue, also betete ich im Stillen zu Gott und sagte, ich wolle Buße tun.

Ich suchte nach einem Weg, mit meinen Brüdern und Schwestern im Einklang mit den Prinzipien umzugehen. In Gottes Wort las ich Folgendes: „Es muss Prinzipien geben, nach denen die Brüder und Schwestern interagieren. Konzentriert euch nicht immer auf die Fehler der anderen, sondern denkt häufig über euch selbst nach und ergreift danach die Initiative, anderen zu gestehen, was ihr getan habt, das für sie eine Störung oder einen Schaden darstellt, und lernt, euch zu öffnen und Gemeinschaft zu halten. So wird gegenseitiges Verstehen möglich. Außerdem sollten die Leute, was immer ihnen widerfährt, die Dinge auf der Grundlage von Gottes Worten betrachten. Wenn sie fähig sind, die Prinzipien der Wahrheit zu verstehen und einen Weg finden, sie zu praktizieren, werden sie ein Herz und eine Seele, und das Verhältnis zwischen Brüdern und Schwestern wird normal sein, und sie werden nicht so abgestumpft, kalt und grausam sein wie die Ungläubigen und ihre Mentalität, anderen stets mit Vorsicht und Verdacht zu begegnen, ablegen. Die Brüder und Schwestern werden vertraulicher miteinander umgehen; sie werden einander unterstützen und lieben; in ihren Herzen herrscht Wohlwollen, sie werden fähig sein, Toleranz und Mitgefühl füreinander aufzubringen, und sie werden sich gegenseitig helfen und unterstützen, statt sich gegenseitig vor den Kopf zu stoßen, eifersüchtig zu sein, sich an anderen zu messen, heimlich zu wetteifern und einander zu trotzen. Wie können Menschen ihre Pflicht gut erfüllen, wenn sie wie Ungläubige sind? Es wird nicht nur ihren Lebenseintritt beeinträchtigen, sondern auch anderen schaden und sie in Mitleidenschaft ziehen. … Wenn Menschen nach ihrer verdorbenen Disposition leben, fällt es ihnen schwer, vor Gott zur Ruhe zu kommen, ist es äußerst schwierig für sie, die Wahrheit zu praktizieren und in Übereinstimmung mit Gottes Worten zu leben. Um vor Gott zu leben, müsst ihr erst lernen, über euch nachzudenken und euch selbst zu kennen und wirklich zu Gott zu beten, und dann müsst ihr lernen, mit den Brüdern und Schwestern auszukommen. Ihr müsst tolerant und nachsichtig miteinander umgehen, ihr müsst erkennen, was an dem anderen außergewöhnlich ist, was die Stärken der anderen sind – und ihr müsst lernen, die Meinungen anderer und was richtig ist zu akzeptieren. Seid nicht so nachsichtig mit euch selbst, habt keine solchen wilden Wünsche und haltet euch nicht immer für besser als andere Leute, für einen großartigen Menschen, und zwingt dann andere, zu tun, was ihr sagt, euch zu gehorchen, zu euch aufzublicken, euch zu erhöhen – das ist pervers. … Wie also behandelt Gott die Menschen? Gott ist es egal, wie sie aussehen, ob sie groß sind oder klein. Stattdessen schaut Er, ob ihr Herz gütig ist, ob sie die Wahrheit lieben, ob sie Gott lieben und Ihm gehorchen. Danach richtet Gott Sein Verhalten gegenüber Menschen. Wenn Menschen das auch können, sind sie in der Lage, andere fair zu behandeln, und stimmen deshalb mit den Prinzipien der Wahrheit überein. Zuallererst muss man den Willen Gottes verstehen. Wenn wir wissen, wie Gott Menschen behandelt, kennen auch wir das Prinzip und die Art und Weise, wie wir mit anderen umgehen sollen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Ja. Wenn wir in unseren Pflichten miteinander umgehen, sollten wir zumindest eine normale Menschlichkeit ausleben, uns gegenseitig helfen und unterstützen, tolerant und geduldig sein, uns um einander kümmern, über die Wahrheit Gemeinschaft halten, wenn Leute gegen Prinzipien verstoßen, und in ernsten Fällen können wir sie bloßstellen, zurechtstutzen und uns mit ihnen befassen. Nur so kann man die Dinge im Einklang mit den Prinzipien erledigen. Die Brüder und Schwester sind alle von unterschiedlicher Herkunft, und alle haben unterschiedliche Lebensumstände und Erfahrungen, sind unterschiedlichen Alters und Kalibers. Ganz egal, was ihre Defizite und Unzulänglichkeiten sind, wir sollten sie angemessen behandeln, nie zu viel von ihnen verlangen und rücksichtsvoll und tolerant mit ihnen sein. Cameron war geschickt in der Instandhaltung und hatte meist viel zu tun. Gleichzeitig war er aber nicht gut darin, die Ausleih- und Rückgabelisten der Leihgegenstände zu verwalten. Ich hätte mehr Verantwortung übernehmen und mehr Verständnis aufbringen und ihn nicht dazu zwingen sollen, alles so zu machen, wie ich es will. Das war ganz und gar ohne Menschlichkeit. Mein Bruder war ein guter Wartungstechniker, bei seinen Reparaturarbeiten gewissenhaft, und er hatte keine Angst davor, in seiner Pflicht zu leiden. In this respect, he was far superior to me. But I didn’t look at my brother’s strengths. Ich konzentrierte mich auf seine Unzulänglichkeiten, beschuldigte ihn und wies ihn zurecht. Ich war so dumm und arrogant.

Etwas später habe ich meinen Zustand bewusst geändert und nach den Prinzipien praktiziert. Als das nächste Mal etwas passierte, war ich viel ruhiger und auch verständnisvoller gegenüber Cameron. Einmal war ich unterwegs, um eine Besorgung zu machen, und Cameron musste allein zurechtkommen. Nach einer Weile rief ich Cameron an, um ihn zu fragen, wie es lief. Ruhig und zurückhaltend sagte er: „Was denkst du denn? Es läuft genauso, wie du denkst, dass es läuft.“ Als ich das hörte, war ich traurig. Warum würde mein Bruder so etwas sagen? Lag es nicht daran, dass die Art, wie ich ihn in der Vergangenheit behandelte hatte, von meiner verdorbenen Disposition herrührte und ich ihm immer das Gefühl gab, er sei ein Nichts und könne nichts richtig machen? Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr schmerzte es, aber es stärkte auch meine Entschlossenheit, die Wahrheit zu praktizieren und mich zu ändern. Ich tröstete Cameron und sagte: „Schau einfach, was nicht an seinem Platz ist, und nimm dir etwas Zeit, aufzuräumen. Du bist in der Regel mit anderen Dingen beschäftigt, da ist ein wenig Unordnung unvermeidlich. Wenn du wirklich keine Zeit zum Aufräumen findest, können wir es gemeinsam machen, wenn ich wieder da bin.“ Nach dem Telefonat dachte ich, Cameron würde nicht allein zurechtkommen, also bat ich eine Schwester, ihm zu helfen. Wenn in der Vergangenheit etwas Ähnliches passiert war, habe ich ihn immer für seine Fehler gescholten und ihn zurechtgewiesen. Wenn jetzt so etwas passiert, kann ich mit ihm Gemeinschaft halten und ihm helfen, und ich fühle mich gelassen und im Reinen mit mir selbst. Ich bin Gott sehr dankbar. Jetzt habe ich ein gewisses Verständnis meiner arroganten Disposition und kann mich etwas zurückhalten. All das verdanke ich dem Lesen von Gottes Wort. Auch wenn es nur eine kleine Veränderung ist und keine grundlegende Änderung meiner verdorbenen Disposition darstellt, bin ich glücklich, denn ich denke, es ist ein guter Anfang. Ich glaube, wenn ich in Übereinstimmung mit Gottes Worten praktiziere und ins Leben eintrete, werde ich meine verdorbene Disposition ablegen können. Dem Allmächtigen Gott sei Dank!

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