Ein Kirchenleiter ist kein Offizier
Mein Name ist Matthew, und ich habe vor drei Jahren das Werk des Allmächtigen Gottes der letzten Tage angenommen. Im Oktober 2020 wurde ich Kirchenleiter. Ich war mir der großen Verantwortung bewusst, und ich fühlte mich ein wenig angespannt, aber ich war auch sehr stolz. Ich hatte das Gefühl, dass ich für diese Pflicht gewählt wurde, weil ich mehr Talent hatte als die anderen. Ich nahm meine Pflicht sehr ernst und tat mein Bestes, um mit den anderen Gemeinschaft zu führen und ihnen bei Problemen mit ihren Pflichten zu helfen. Mit der Zeit fühlte ich mich in der Lage, einige Probleme zu lösen, und wo immer ich gebraucht wurde, ging ich hin und hielt Gemeinschaft. Ich wollte allen beweisen, dass ich ein ausgezeichneter Leiter und ein guter Problemlöser war.
Dann begann ein Übeltäter, in der Kirche Gerüchte zu verbreiten. Er verbreitete Lügen der Kommunistischen Partei und lästerte Gott in den Versammlungen, verdrehte die Tatsachen, stellte die Dinge auf den Kopf und maßte sich ein Urteil an über die Arbeit von Gottes Haus. Er wollte die Menschen täuschen, damit sie die Kirche verlassen und Gott verraten. Ich hielt viele Versammlungen ab und führte Gemeinschaft, so oft ich konnte, und fühlte mich wie ein militärischer Befehlshaber, der die Truppen gegen das feindliche Lager führt! Ich wollte beweisen, dass ich alle beschützen konnte, damit sie sahen, was für eine große Last ich auf mich nahm und wie verantwortungsbewusst ich war. Aber in Wirklichkeit fühlte ich mich sehr schwach. Ich wusste selbst nicht, wie ich einige der Trugschlüsse entkräften sollte, und sie wirkten sich auch auf mich aus. Aber ich wollte meine Schwäche nicht vor den anderen offenbaren. Ich wollte groß und stark aussehen, weil ich dachte, ein echter Leiter müsse so sein. Ich habe mich nie wirklich über meinen eigenen Zustand geöffnet, weil ich dachte, wenn ich als Leiter Anzeichen von Schwäche zeige, würde ich den Anschein von Stärke verlieren. Was würden sie von mir denken? Würden sie denken, dass ich nur Worte und Glaubenslehren von mir gab und mir die Wahrheitsrealität fehlt? Ich dachte, als Kirchenleiter müsse ich stark sein, wie ein Präsident oder ein Militärführer. Ich durfte nicht zulassen, dass jemand meine Schwäche sah! In Versammlungen sprach ich also immer über mein „tiefes“ Verständnis von Gottes Worten und meine eigenen Erfahrungen. Aber ich habe meine Misserfolge und Verdorbenheit überspielt und bin schnell zu den Dingen übergegangen, die ich richtig gemacht habe. Wenn ich in einer Versammlung schläfrig wurde, gab ich das nicht zu, und wenn ich ein Problem hatte, sagte ich, ich würde in kurzer Zeit einen Weg finden, meine Schwäche zu überwinden. Ich sprach darüber, wie ich neue Gläubige bewässerte und wie ich ihnen Gelegenheit zum Lernen schaffte, um mit meinen guten Taten anzugeben. Wenn ich von meinen Erfahrungen berichtete, erzählte ich gerne von meinen Opfern für Gott, wie ich die ganze Nacht für meine Pflicht schuftete, in der Hoffnung, alle würden zu mir aufschauen.
Schwester Marinette, meine Partnerin, bewunderte mich sehr, weil ich ihr immer mit Worten Gottes half, die für ihren Zustand von Bedeutung waren. Ich war hocherfreut und sehr zufrieden, als sie ihre Bewunderung zum Ausdruck brachte. Brüder und Schwestern, die gerade anfingen, Neuankömmlinge zu bewässern, bewunderten mich ebenfalls sehr. Einmal kam eine Schwester nicht weiter bei einem Problem. Ich rief sie an und hielt mit ihr Gemeinschaft darüber. Nach meiner Gemeinschaft sagte sie, sie habe Gottes Absicht verstanden, und da war ich mit mir selbst sehr zufrieden. Ich habe ihr nie gesagt, dass meine hilfreiche Gemeinschaft allein Gottes Führung zu verdanken war, dass sie von Gottes Erleuchtung kam, so dass Ihm alle Ehre gebührt. Einige Brüder und Schwestern sagten „Amen“ nach meiner Gemeinschaft oder „Matthew hat so recht“ oder „Ich bin so dankbar für Matthews Gemeinschaft“. Manchmal sprachen sie mit mir voller Bewunderung und fragten mich nach meiner Meinung zu Entscheidungen in ihren Pflichten. Ich konnte erkennen, dass ich einen wichtigen Platz in ihren Herzen einnahm. Als ich sah, wie sehr sie mich bewunderten, fühlte ich mich zwar etwas unwohl, aber ich mochte das Gefühl, dass man zu mir aufschaute. Es erfüllte mich mit Freude. Dann sah ich eines Tages ein Zeugnisvideo mit dem Titel: „Der Schaden, der durch Prahlerei angerichtet wird.“ Es war sehr bewegend. Eine Schwester, ebenfalls Kirchenleiterin, tat immer groß und machte sich wichtig in der Ausführung ihrer Pflicht. Sie verletzte Gottes Disposition und wurde mit einer Krankheit diszipliniert. Der entscheidende Punkt war, dass ihr Verhalten Gott anwiderte. Als ich das Video sah, liefen mir die Tränen über das Gesicht, mir wurde bewusst, dass ich gegen Gott rebellierte und mich Ihm widersetzte, wenn ich prahlte, um die Bewunderung anderer zu gewinnen. Ich war auf dem Pfad eines Antichristen. Mir war bisher nicht bewusst, dass Angeberei ein so ernstes Problem sein kann. Ich sagte mir immer wieder: „Ich habe Gottes Zorn auf mich gezogen.“ Ich hatte wirklich Angst und wusste nicht, was ich tun sollte.
Dann las ich diesen Abschnitt aus Gottes Worten, der mir half, meine Verdorbenheit zu begreifen. Gottes Worte sagen: „Sich selbst erhöhen und bezeugen, sich selbst zur Schau stellen, versuchen, die Leute dazu zu bringen, eine hohe Meinung von einem zu haben und einen anzubeten – die verdorbene Menschheit ist zu all diesen Dingen fähig. Auf diese Weise reagieren Menschen instinktiv, wenn sie von ihrer satanischen Natur beherrscht werden, und das ist der ganzen verdorbenen Menschheit gemein. Wie erhöhen und bezeugen sich Menschen normalerweise selbst? Wie erreichen sie ihr Ziel, andere dazu zu bringen, eine hohe Meinung von ihnen zu haben und sie anzubeten? Sie bezeugen, wie viel Arbeit sie geleistet haben, wie viel sie gelitten haben, wie sehr sie sich aufgewandt haben und welchen Preis sie gezahlt haben. Sie erhöhen sich selbst, indem sie über ihr Kapital sprechen, was ihnen einen höheren, festeren und sichereren Platz in den Köpfen der Menschen verschafft, sodass mehr Menschen sie schätzen, eine hohe Meinung von ihnen haben, sie bewundern und sogar anbeten, zu ihnen aufschauen und ihnen nachfolgen. Um dieses Ziel zu erreichen, tun die Menschen viele Dinge, die oberflächlich betrachtet Gott bezeugen, im Wesentlichen aber sie selbst erhöhen und bezeugen. Ist es vernünftig, so zu handeln? Sie befinden sich jenseits der Reichweite von Rationalität, und sie selbst haben keine Scham, das heißt, dass sie ungeniert bezeugen, was sie für Gott getan und wie viel sie für Ihn gelitten haben. Sie stellen sogar ihre Gaben, Talente, Erfahrungen, besonderen Fähigkeiten zur Schau, ihre ausgeklügelten Techniken für weltliche Belange, die Mittel, die sie verwenden, um mit Menschen zu spielen usw. Ihre Methode, sich selbst zu erhöhen und zu bezeugen, besteht darin, sich selbst zur Schau zu stellen und andere herabzusetzen. Sie tarnen und präsentieren sich auch in einem falschen Licht, verstecken ihre Schwächen, Unzulänglichkeiten und Defizite vor den Menschen, damit diese immer nur ihre Großartigkeit sehen. Sie trauen sich nicht einmal, anderen Menschen zu sagen, wenn sie sich negativ fühlen. Es fehlt ihnen der Mut, sich zu öffnen und mit anderen Gemeinschaft zu halten, und wenn sie etwas falsch machen, tun sie ihr Bestes, um es zu verbergen und zu vertuschen. Sie erwähnen niemals den Schaden, den sie der Arbeit der Kirche bei der Ausführung ihrer Pflicht zugefügt haben. Wenn sie jedoch einen kleinen Beitrag geleistet oder einen kleinen Erfolg erzielt haben, prahlen sie schnell damit. Sie können es kaum erwarten, die ganze Welt wissen zu lassen, wie fähig sie sind, wie groß ihr Kaliber ist, wie außergewöhnlich sie sind und wie viel besser sie als normale Menschen sind. Ist dies nicht eine Art, sich selbst zu erhöhen und zu bezeugen? Ist sich selbst zu erhöhen und zu bezeugen etwas, das jemand mit Gewissen und Vernunft tut? Das ist es nicht. Wenn Menschen dies also tun, welche Disposition wird dann normalerweise offenbart? Arroganz. Das ist eine der Hauptdispositionen, die die Leute offenbaren, gefolgt von Verlogenheit, die darin besteht, alles Mögliche zu tun, damit andere Menschen eine hohe Meinung von ihnen haben. Ihre Worte sind hieb- und stichfest, und es finden sich darin eindeutig Beweggründe sowie Pläne, sie stellen sich selbst zur Schau, und doch wollen sie diese Tatsache verbergen. Das Ergebnis dessen, was sie sagen, ist, dass es Menschen das Gefühl gibt, dass sie besser sind als andere, dass niemand ihnen ebenbürtig ist, dass alle anderen ihnen unterlegen sind. Und wird dieses Ergebnis nicht mit hinterhältigen Mitteln erreicht? Welche Disposition steckt hinter solchen Mitteln? Und gibt es Elemente der Niederträchtigkeit? (Die gibt es.) Das ist eine Art von niederträchtiger Disposition“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 4. Sie erhöhen und bezeugen sich selbst). Die Worte Gottes zu lesen war ein direkter Stoß in mein Herz. Ich konnte sehr klar sehen, was in mir verborgen war. Ich wollte ein Bild von mir als starkem Mann, als perfektem Menschen konstruieren. Als ich Gemeinschaft hielt über meine Erfahrungen, machte ich eine Show aus meinen „heroischen“ Taten, sprach über meine Erfolge, aber kaum über meine Misserfolge. Wenn ich schwach oder negativ war oder Probleme hatte, sogar wenn ich im schlimmsten Zustand war, sagte ich immer nur: „Mir geht es gut. Ich mache gerade eine kleine Prüfung durch, aber ich werde sie mit Gottes Hilfe überstehen.“ Aber in Wirklichkeit litt ich große Schmerzen. Ich sprach immer davon, wie sehr ich für meine Pflicht litt, und machte eine Show daraus, wie verantwortungsvoll ich war. Aber das entsprach nicht der Wirklichkeit. Wenn ich in meiner Pflicht Opfer brachte, dann meist um meines Namens und meines Status willen. Die Bewunderung anderer für mich zu sehen rührte etwas in meinem Herzen, und ich wusste, dass das nicht gut war. Aber ich hatte immer noch nichts getan, um dem ein Ende zu setzen. Ich hatte den Leuten nicht gesagt, dass sie mich nicht bewundern sollten, denn ich wollte ihre Bewunderung und ihr Lob, und ich wollte sogar Gottes Platz in ihren Herzen übertreffen. War ich nicht genau so arrogant wie der Erzengel? Ich brachte andere nicht vor Gott, sondern brachte sie vor mich selbst. Als ich erkannte, dass ich den Platz Gottes in den Herzen der Brüder und Schwestern einnehmen konnte, zitterte ich vor Angst und wusste in meinem Herzen, dass Gott mein Verhalten verabscheute. Angesichts der Tatsachen betete ich zu Gott: „Gott, ich habe mich aufgespielt und wollte, dass mich alle als jemand sehen, der höher steht und der alle Probleme lösen kann. Ich bemächtige mich Deiner Herrlichkeit. Gott, ich will vor Dir Buße tun.“ Ich war voller Reue. Dann schrieb ich einen Entschuldigungsbrief, in dem ich mein wahres Ich und meine Selbstverherrlichung offenbarte, und schickte ihn an jede Versammlungsgruppe. Ich sagte auch allen unmissverständlich, dass sie mich nicht bewundern sollten. Ich kannte einige Menschen, die besonders zu mir aufschauten, und schickte ihnen persönliche Nachrichten, in denen ich mich selbst entlarvte. Einige Tage später sagte mir Schwester Marinette ganz offen, dass sie mich früher bewundert hatte und dass ich einen wichtigen Platz in ihrem Herzen hatte. Ich war sehr beschämt, als ich das hörte, und empfand, dass es ein Beweis für meine böse Tat war. Ich sah meine eigene Hässlichkeit in diesem Moment. Ich hatte angegeben, um die Bewunderung anderer zu gewinnen. Ich hatte jegliche Vernunft verloren. Was war das für eine Pflicht? Gott hat mich in eine Führungsposition erhoben, und so habe ich es Ihm gedankt? Ich fühlte eine nie gekannte Scham. Aber ich suchte immer noch nicht wirklich nach der Wahrheit, um meine Verdorbenheit zu beseitigen, und so war ich schon bald wieder dabei.
Es gab eine Online-Versammlung, an der auch andere Kirchenleiter teilnahmen. Ich hatte das Gefühl, die Gemeinschaft der Brüder und Schwestern sei allzu simpel, und ich war verunsichert. Ich fand ihre Gemeinschaft oberflächlich und die anderen Leiter sagten nichts Großartiges. Ich wollte ihnen zeigen, was gute Gemeinschaft ist, mein eigenes Verständnis mit allen teilen, damit sie aus dem, was ich zu sagen hatte, eine Menge lernen konnten. Ich wollte ihnen den Weg zeigen. Also bereitete ich im Geiste vor, was ich sagen wollte. Ich überlegte, was ich Erleuchtendes sagen könnte, um mich von der Masse abzuheben und meiner Gemeinschaft Gewicht zu verleihen. Mit welcher Formulierung könnte ich meine Gemeinschaft am besten herausstellen? Ich wollte beweisen, dass ich ein höheres Verständnis hatte, damit andere meine Einsicht zu schätzen wussten. Ich verwendete viele Beispiele und Metaphern, damit sie wussten, wie gründlich und reichhaltig meine Gemeinschaft war. Als ich fertig war, war ich sehr froh, als ich hörte, dass alle „Amen“ sagten. Dann schaute ich im Chatfenster nach, ob Brüder und Schwestern etwas Nettes über meine Gemeinschaft gesagt hatten. Als wir fast fertig waren, hielt Bruder Zen Gemeinschaft, ohne Gottes Worte zu zitieren, wie wir es immer tun und alles darauf gründen, sondern er bezog sich auf meine Gemeinschaft, und sagte, wir sollten Dinge auf Basis meiner Gemeinschaft tun. Ich sah, dass ich mich wieder selbst überhöhte und andere dazu brachte, mich anzuhimmeln. Ich fühlte mich in dem Moment sehr unwohl. Ich erinnerte mich an einige Worte Gottes, über die wir vor kurzem in Gemeinschaft gesprochen hatten. Gottes Worte sagen: „Wenn Brüder und Schwestern in der Lage sein sollen, sich einander anzuvertrauen, einander zu helfen und füreinander zu sorgen, dann müssen sie jeweils von ihren eigenen wahren Erfahrungen sprechen. Wenn du nichts über deine eigenen wahren Erfahrungen sagst – wenn du nur die Worte und Glaubenslehren wiederholst, die der Mensch versteht, wenn du ein wenig über Glaubenslehren zum Glauben an Gott predigst und banale Plattitüden von dir gibst, und dich zu dem, was in deinem Herzen ist, nicht öffnest – dann bist du kein ehrlicher Mensch, und du bist unfähig, ein ehrlicher Mensch zu sein“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die grundlegendste Praxis, eine ehrliche Person zu sein). „Wenn ihr Zeugnis für Gott ablegt, solltet ihr vor allem darüber reden, wie Gott Menschen richtet und züchtigt und welche Prüfungen Er einsetzt, um Menschen zu läutern und ihre Disposition zu ändern. Ihr solltet auch darüber reden, wie viel Verdorbenheit in eurer Erfahrung offenbart worden ist, wie viel ihr gelitten habt, wie viele Dinge ihr getan habt, um euch Gott zu widersetzen, und wie ihr schließlich von Gott erobert wurdet. Sprecht darüber, wie viel wirkliche Kenntnis über Gottes Werk ihr habt und wie ihr Gott bezeugen und Ihm Seine Liebe vergelten solltet. Ihr solltet solchen Worten Substanz verleihen, euch dabei aber auf einfache Weise ausdrücken. Sprecht nicht über leere Theorien. Sprecht wirklichkeitsnaher, sprecht von Herzen. So solltet ihr die Dinge erfahren. Stattet euch nicht mit tiefgründig erscheinenden, leeren Theorien aus, um zu protzen; wenn ihr das tut, erscheint ihr ziemlich arrogant und unvernünftig. Ihr solltet mehr von tatsächlichen Dingen aus eurer wirklichen Erfahrung sprechen und mehr aus dem Herzen sprechen; dies ist am vorteilhaftesten für andere, und am angemessensten, damit sie es erkennen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur durch Verfolgen der Wahrheit kannst du Änderungen in deiner Disposition erreichen). Durch Gottes Worte erkannte ich, dass ich mein Herz öffnen und meine wirklichen Erfahrungen mitteilen muss, dass ich offen sprechen und leere Worte und nutzlose Plattitüden zur Angeberei vermeiden muss. Ein wahrer Leiter teilt seine eigene Erfahrung und sein Verständnis von Gottes Worten mit und führt andere dazu, die Wahrheit zu verstehen und sie vor Gott zu bringen. Ein Antichrist hält Gemeinschaft mit leeren Worten und Glaubenslehren, um für Lob und Bewunderung zu prahlen, und andere vor sich selbst zu bringen. Was mich betrifft, so habe ich nur leere Theorien verbreitet, ohne den Menschen einen Weg der Umsetzung zu zeigen. Ich hatte keine echten Probleme gelöst. Mein Ziel war es nicht, ihnen zu helfen, die Wahrheit zu verstehen und in die Realität der Worte Gottes einzutreten, sondern, dass sie mich bewundern. Die Konsequenzen der Prahlerei waren sehr deutlich. Die anderen schauten zu mir auf und legten kein Zeugnis für Gottes Worte ab, sondern nahmen meine Gemeinschaft als Referenz. Die Leute sagten immer wieder Dinge wie: „Dank Matthews Gemeinschaft“ oder „Genau wie Bruder Matthew gesagt hat.“ Ich dachte an Paulus, der sich immer aufspielte und kein Zeugnis für die Worte des Herrn Jesus ablegte. Dies führte dazu, dass die Gläubigen die Worte des Paulus 2 000 Jahre lang verehrten und bezeugten. Tat ich nicht dasselbe wie Paulus, und auf demselben Pfad des Antichristen gegen Gott? Ich hatte wirklich Angst und hasste mich selbst. Ich sprach ein Gebet: „Oh Gott, ich mache denselben Fehler. Deine Worte haben mir den Weg gezeigt, aber ich folge immer noch dem Satan und befriedige meine Eitelkeit. Ich spiele wieder die Rolle des Satans. Gott, bitte hilf mir, bitte rette mich!“
Als ich mich eines Abends auf die Versammlung vorbereitete, sah ich diese Passage: „Wisst ihr, was das größte Tabu beim Dienst des Menschen an Gott ist? Einige Leiter und Arbeiter wollen immer anders sein, um dem Rest weit überlegen zu sein, um anzugeben und hinter irgendwelche neuen Tricks zu kommen, damit Gott sieht, wie fähig sie doch tatsächlich sind. Jedoch konzentrieren sie sich nicht auf das Verständnis der Wahrheit und den Eintritt in die Wirklichkeit von Gottes Worten. Das ist die törichste Vorgehensweise. Ist das nicht genau die Offenbarung einer arroganten Disposition? … Dadurch, dass sie Gott dienen, wollen die Menschen große Fortschritte machen, große Dinge tun, große Worte sprechen, große Arbeit leisten, große Treffen abhalten und große Leiter sein. Wenn du immer solche großen Ambitionen hast, wirst du gegen Gottes Verwaltungsverordnungen verstoßen; Menschen, die das tun, werden schnell sterben. Wenn du nicht anständig, fromm und umsichtig in deinem Dienst an Gott bist, dann wirst du früher oder später Seine Disposition kränken“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Diese Worte Gottes ließen mich wie gelähmt zurück. Durch diese Offenbarung erkannte ich meinen wilden Ehrgeiz und mein Verlangen, Großes zu erreichen. Ich wollte bei Versammlungen vorsitzen, um meine Eloquenz zur Schau zu stellen. Ich liebte es, mich darzustellen und ließ keine Gelegenheit aus, dies zu tun. Ich wollte Bewunderung und dass andere sagen: „Bruder Matthew hält so wundervolle Versammlungen ab! Es gibt keinen besseren Leiter als ihn!“ Von diesem Verlangen getrieben, wollte ich bei jeder Veranstaltung, an der ich teilnahm, predigen und mich selbst zur Schau stellen, in der Hoffnung, dass andere mich bewundern und anbeten würden. Ich liebte diese Art von Führung. Aber als ich las „Wenn du immer solche großen Ambitionen hast, wirst du gegen Gottes Verwaltungsverordnungen verstoßen; Menschen, die das tun, werden schnell sterben“, zitterte ich, und ich empfand eine tiefe Angst in meinem Herzen. Ich dachte, ich würde Gott zufrieden stellen, aber ich merkte, dass ich Ihn anwiderte. Ich selbst war auch von mir angewidert. Ich wollte einfach etwas Großes leisten, etwas Erhabenes predigen. Ich war nicht motiviert, für Gott Zeugnis abzulegen oder die Wahrheit zu praktizieren, und ich nahm keine Schuld und Last für das Leben der Brüder und Schwestern auf mich. Es ging mir nur darum, mich selbst zu verherrlichen und einen besonderen Platz im Herzen der anderen zu haben. Das ist ein Verstoß gegen die Verwaltungsverordnungen Gottes, die besagen: „Der Mensch soll sich selbst weder verherrlichen noch erhöhen. Er soll Gott anbeten und erhöhen.“ „Menschen, die an Gott glauben, sollen sich Gott unterwerfen und Ihn anbeten. Erhöhe keine Person oder sieh zu ihr auf; setze nicht Gott an die erste Stelle, die Menschen, zu denen du aufblickst an die zweite und dich selbst an die dritte. Keine Person soll einen Platz in deinem Herzen haben und du sollst Menschen – insbesondere die, die du verehrst – nicht als gleichwertig mit Gott oder als Ihm ebenbürtig erachten. Gott wird das nicht tolerieren“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Die zehn Verwaltungsverordnungen, die von Gottes auserwähltem Volk im Zeitalter des Königreichs einzuhalten sind). Es war nicht nur die Selbstverherrlichung, die gegen die Verwaltungsverordnungen verstieß, sondern, was noch schlimmer war, ich hatte die anderen auf den falschen Weg und in Widerstand gegen Gott gebracht, weil sie eine Person bewunderten. Die Folgen sind schwerwiegend und verärgern Gott mit Sicherheit. Ich hatte schreckliche Angst. Ich dachte, Gott könne mir unmöglich verzeihen, dass ich Seine Disposition verletzt hatte. Ich fühlte mich elend. Ich betete: „Gott, ich empfinde wirklich Schmerz. Ich wusste nicht, dass ich Deinen Zorn erregt habe, und ich möchte Buße tun. Oh Gott, bitte hilf mir, Deine Absicht zu verstehen.“
Während ich in meiner Angst gefangen war, las ich diesen Abschnitt aus den Worten Gottes: „Heute richtet euch Gott und züchtigt euch und verurteilt euch, aber du musst wissen, dass der Zweck deiner Verurteilung darin liegt, dich selbst zu kennen. Er verurteilt, verflucht, richtet und züchtigt, damit du dich selbst kennen kannst, damit deine Disposition sich ändern kann und außerdem, damit du deinen Wert kennen kannst und siehst, dass alle Handlungen Gottes gerecht sind und mit Seiner Disposition und den Anforderungen Seines Werkes übereinstimmen, dass Er nach Seinem Plan zur Errettung des Menschen handelt und dass Er der gerechte Gott ist, der den Menschen liebt, rettet, richtet und züchtigt. Wenn du nur weißt, dass du einen niedrigen Status hast, dass du verdorben und rebellisch bist, aber nicht weißt, dass Gott Seine Errettung durch das Gericht und die Züchtigung, die Er heute in dir vollbringt, deutlich machen möchte, dann hast du keine Möglichkeit, Erfahrung hinzuzugewinnen, geschweige denn bist du fähig, weiter voranzukommen. Gott ist nicht gekommen, um zu töten oder zu vernichten, sondern um zu richten, zu verfluchen, zu züchtigen und zu erretten. Vor dem Abschluss Seines 6 000 Jahre währenden Führungsplanes – bevor Er das Ergebnis jeder Kategorie von Menschen offenbart – wird Gottes Werk auf Erden um der Errettung willen sein; sein Zweck ist ausschließlich jene vollkommen zu machen, die Ihn lieben – und das gründlich –, und sie zur Ergebung unter Seine Herrschaft zu bringen“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Ihr solltet die Segnungen des Status beiseitelegen und Gottes Willen verstehen, dem Menschen Errettung zu bringen). Dies zu lesen gab mir ein Gefühl des Friedens. Ich dachte, ich hätte Gott auf eine unverzeihliche Weise beleidigt, aber das war nicht der Fall. Gott disziplinierte mich, aber Er hasste mich nicht. Er wollte, dass ich mich ändere. Ich konnte Gottes Gerechtigkeit, Seine Toleranz und Vergebung sehen. Ich wusste, dass ich dieses Mal die Wahrheit suchen und meine Verdorbenheit überwinden musste.
Ich las eine andere Passage aus Gottes Worten: „Um ein ehrlicher Mensch zu sein, musst du zuerst dein Herz offenlegen, damit jeder hineinschauen kann, alles sieht, was du denkst, und dein wahres Gesicht betrachten kann. Du darfst nicht versuchen, dich zu verstellen oder dich zu verhüllen. Nur dann werden andere dir vertrauen und dich für einen ehrlichen Menschen halten. Dies ist die grundlegendste Praxis und eine Voraussetzung dafür, ein ehrlicher Mensch zu sein. Wenn du immer etwas vorgibst, immer Heiligkeit, Edelmut, Großartigkeit und einen guten Charakter vortäuschst, wenn du die Menschen deine Verdorbenheit und deine Schwachpunkte nicht sehen lässt, wenn du den Menschen ein falsches Bild präsentierst, damit sie glauben, du hättest Integrität, seist großartig, aufopfernd, rechtschaffen und selbstlos – ist das nicht Verlogenheit und Täuschung? Werden die Menschen dich mit der Zeit nicht durchschauen können? Verstelle oder verhülle dich also nicht. Lege stattdessen dich und dein Herz offen, damit andere es sehen. Wenn du dein Herz offenlegen kannst, damit andere es sehen, wenn du alle deine Gedanken und Pläne offenlegen kannst – sowohl positive als auch negative – ist das dann nicht Ehrlichkeit? Wenn du dich offenbaren kannst, damit andere es sehen können, dann wird Gott dich auch sehen. Er wird sagen: ‚Wenn du dich offenbart hast, damit andere es sehen können, dann bist du sicherlich vor Mir ehrlich.‘ Wenn du dich aber nur vor Gott offenbarst, wenn du außerhalb der Sichtweite anderer bist und immer vorgibst, großartig und nobel oder selbstlos zu sein, wenn du in ihrer Gesellschaft bist, was wird Gott dann von dir denken? Was wird Er sagen? Er wird sagen: ‚Du bist ein durch und durch hinterlistiger Mensch. Du bist durch und durch heuchlerisch und niederträchtig und du bist kein ehrlicher Mensch.‘ Gott wird dich daher verurteilen. Wenn du ein ehrlicher Mensch sein möchtest, dann solltest du, egal, ob vor Gott oder vor anderen Menschen, in der Lage sein, deinen inneren Zustand und die Worte in deinem Herzen rein und offen wiederzugeben. Ist dies leicht zu erreichen? Es erfordert eine Zeit der Übung und auch regelmäßiges Gebet zu Gott und Vertrauen in Ihn. Du musst dich darin üben, in allen Angelegenheiten die Worte in deinem Herzen rein und offen auszusprechen. Mit einer solchen Übung kannst du Fortschritte erzielen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die grundlegendste Praxis, eine ehrliche Person zu sein). Diese Passage half mir zu verstehen, was Gott von mir wollte. Er wollte, dass ich ein ehrlicher Mensch bin. Ich musste lernen, meine Verdorbenheit und meine ehrlichen Gedanken vor anderen zu offenbaren, sodass sie meine Schwächen und Probleme sehen konnten. Wenn ich mich weiterhin selbst lobte, ohne meine Fehler und Schwachstellen zu zeigen, sondern nur ein falsches Bild von mir durch meine Gemeinschaft aufbaute, dann wäre das eine Lüge. Es wäre nicht ehrlich gegenüber anderen oder gegenüber Gott. An dem Tag erkannte ich, dass ich ein ehrlicher Mensch sein musste. Ich erlangte auch ein gewisses Verständnis für meine eigenen abwegigen und absurden Vorstellungen. Ich dachte, eine Führungsperson sollte eine heldenhafte Person ohne Schwächen sein, wie ein Direktor draußen in der Welt, auf einer höheren Stufe als andere, besser als andere. Aber das ist nicht das, was Gott will. Gott will einfache, ehrliche Leute. Solche Menschen können offen über ihre Fehler sprechen, sie lieben und praktizieren die Wahrheit. Sie konzentrieren sich auf den Lebenseintritt der Brüder und Schwestern und suchen nach der Wahrheit und handeln nach Grundsätzen, nicht nach der Erfüllung ihres Ehrgeizes. Ich erinnerte mich, was der Herr Jesus gesagt hat: „Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn Einer ist euer Meister, Christus; ihr aber seid alle Brüder. … Und ihr sollt euch nicht lassen Meister nennen; denn Einer ist euer Meister, Christus. Der Größte unter euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht“ (Matthäus 23,8-12). Ich habe mich die ganze Zeit über als Führungsperson aufgespielt und gehofft, dass die Leute mich vergöttern würden. Mir wurde klar, dass ich wirklich weit von dem entfernt war, was Gott verlangt. Eine Führungsperson spielt die Rolle eines Dieners und sollte Verantwortung tragen. Sie müssen sich ihrer Verantwortung immer bewusst sein, Brüder und Schwestern zu bewässern und zu unterstützen, nach der Wahrheit zu suchen und ihnen bei der Lösung von Problemen zu helfen. Eine Führungsperson ist kein Offizier und steht nicht über anderen. Gott ist der Schöpfer, und alle Menschen sind geschaffene Wesen, unabhängig von ihrer Stellung. Wir sollten alle den Schöpfer anbeten. In diesem Moment verstand ich meine Rolle und meine Verantwortung, dass ich an der Stelle eines erschaffenen Wesens bleiben und meine Pflicht erfüllen sollte. Von diesem Zeitpunkt an änderte sich meine Einstellung, und ich begann daran zu arbeiten, ehrlich zu sein. Wenn ich merkte, dass ich mich wichtig machte, öffnete ich mich und deckte meine Verdorbenheit und meine Fehler auf. Das war manchmal schmerzhaft, aber es offenbarte mir, wie unehrlich ich war. Ich habe so viele Spiele gespielt und andere so oft getäuscht. Je mehr ich mich öffnete, desto mehr sah ich mein wahres Gesicht und meine wahre Größe. Mir wurde klar, dass ich ein Nichts war. Während meiner ganzen Zeit in der Gemeinschaft hatte ich mich hoch erhoben, um die Menschen zu ermutigen und ihnen mit der Lehre zu helfen. Doch nun begann ich, mit Brüdern und Schwestern meinen wahren Zustand zu teilen, offen zu sein. Ich hatte die gleichen Schwierigkeiten wie sie gehabt, die gleiche Art der Verdorbenheit wie sie, und ich war eine Führungsperson, aber wir waren gleich. Wir hatten nur andere Pflichten. Als ich das tat, hatte ich nicht das Gefühl, klüger zu sein als die anderen. Stattdessen konnte ich von ihren Erfahrungen lernen und aus der Gemeinschaft mit anderen Erleuchtung finden. Zuvor hatte ich der Gemeinschaft anderer kaum Beachtung geschenkt und war arrogant davon ausgegangen, dass ich derjenige war, der andere erleuchtet. Dank der Worte Gottes entwickelte ich eine engere Beziehung zu den anderen, so dass ich sie besser verstand und ihren wahren Zustand erkennen konnte. Ich erkannte, dass ich durch Gottes Anordnungen viel von ihnen lernen konnte, indem ich ihnen half. Ich lernte viele Dinge durch unsere Gemeinschaft. Ich war weniger hochmütig und selbstherrlich und konnte mit meinen Geschwistern gleichberechtigt zusammenarbeiten. Meine Vernunft wurde normal, und manchmal vergaß ich meinen Status als Leiter, während ich Gemeinschaft teilte. Ich bin Gott so dankbar für diese Veränderung in mir.
Manchmal ertappe ich mich immer noch dabei, wie ich mich aufspiele und das zeigt mir, wie sehr Satan mich verdorben hat. Die Erfahrung ist nicht nur beiläufig, sie steckt in meinen Knochen und in meinem Blut. Ohne die Nahrung durch die Wahrheit, ohne Gottes Enthüllung und Führung hätte ich meine Brüder und Schwestern weiterhin unter meiner Kontrolle gehalten und mit Gott konkurriert. Das ist eine Tatsache. Sich nicht zu ändern, ist wirklich gefährlich. Nur die Wahrheit hat mir geholfen, mich von meiner satanischen Disposition zu befreien. Ohne sie wäre ich ein Antichrist geworden und verurteilt worden. Dank der Führung Gottes habe ich meine Sichtweise geändert und sehe meine Rolle als Führungsperson nun mit mehr Klarheit. Wichtiger noch, Gott bewahrt mich davor, von meiner satanischen Disposition kontrolliert zu werden. Dem Allmächtigen Gott sei Dank!
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