Was ich vermeiden wollte, indem ich mich vor meiner Pflicht drückte
Wie ihr wisst, war ich früher für wenige Gruppentreffen zuständig. Ich fühlte mich wie geschaffen für diese Pflicht, und wenn Brüder und Schwestern Probleme hatten, kamen sie immer zu mir und baten mich um Hilfe. Einige sagten sogar, dass ich die Themen sehr gut einschätzen konnte und mein gemeinschaftlicher Austausch klar war. Deshalb waren sie bereit, mir zuzuhören. Es war toll, sich den Respekt und das Lob der anderen in dieser Pflicht zu verdienen, und ich liebte dieses Gefühl sehr, deshalb wollte ich nicht aufhören. Als du mich das erste Mal besucht hast, war ich ein bisschen schockiert. Ich dachte, für Textarbeit bräuchte man ein gutes Kaliber, sollte die Wahrheit verstehen und gut schreiben können. Ich hatte nur ein mittelmäßiges Kaliber und war mit Textarbeit nicht vertraut, daher bezweifelte ich, dass ich gut abschneiden würde. Was würden die anderen von mir denken, wenn ich nicht gut war und versetzt wurde? Würde das nicht beweisen, wie untalentiert ich war? Ich dachte, ich sollte lieber meinen jetzigen Job behalten. In diesen Gruppen erzielte ich relativ gute Ergebnisse, man befasste sich selten mit mir oder stutzte mich zurecht, und alle Brüder und Schwestern respektierten und schätzten mich. Ich wollte keine Textarbeit machen und versuchte immer wieder, dem zu entkommen. Damals wollte ich nur die Annehmlichkeit und Sicherheit meiner derzeitigen Pflicht. Dann kamst du zu meiner Überraschung nur zehn Tage später zurück, um mir zu sagen, dass die Textarbeit unterbesetzt war, und um mit mir Gemeinschaft zu halten, sodass ich Gottes Willen befolge und nicht selbstgefällig werde. Er bat mich, zu beten und um Führung zu bitten, und diese Gelegenheit nicht leichtfertig abzulehnen. Ich wusste, dass du recht hattest, aber ich konnte das, was du gesagt hast, einfach nicht annehmen. Ich hielt mein Kaliber für mittelmäßig und konnte nicht gut schreiben, also würde ich sicherlich das schwächste Glied sein. Falls ich nach der Ausbildung immer noch nicht gut genug war und versetzt werden würde, wäre das sehr peinlich. Ich war viel besser dran, wenn ich bei meiner jetzigen Pflicht blieb.
Nach einer Weile erzählte ich einem Bruder von meinem Zustand während dieser Zeit. Nachdem er zugehört hatte, nahm er kein Blatt vor den Mund: „Bist du nicht ein bisschen durchtrieben in der Art, wie du die Dinge handhabst?“ Als er mich durchtrieben nannte, war das wie ein Schlag in die Magengrube. Ich dachte: „Das ist kein Versuch, mich zu drücken und einfach so weiterzumachen wie bisher. Ich habe wirklich kein gutes Kaliber und bin nicht gut im Schreiben. Wie kannst du sagen, dass ich durchtrieben bin?“ Ich sagte gar nichts, aber in meinem Kopf verteidigte ich mich ständig und wollte die Kritik nicht akzeptieren. Doch ich wusste, dass ich aus der Ermahnung meines Bruders etwas lernen konnte. Also habe ich in den Worten Gottes nach entsprechenden Textstellen gesucht. Der Allmächtige Gott sagt: „Welcher Typ Mensch traut sich, Verantwortung zu übernehmen? Welcher Typ Mensch hat den Mut, eine schwere Bürde zu tragen? Jemand, der die Führung übernimmt und im entscheidenden Moment im Dienste für Gottes Haus mutig weitermacht, der keine Angst davor hat, große Verantwortung zu tragen und viel Mühsal zu ertragen, wenn er die Arbeit sieht, die überaus wichtig und entscheidend ist. Das ist jemand, der Gott gegenüber loyal ist, ein guter Soldat Christi. Trifft es zu, dass jeder, der Angst hat, Verantwortung in seiner Aufgabe zu übernehmen, es deswegen tut, weil er die Wahrheit nicht versteht? Nein, es gibt ein Problem mit seiner Menschlichkeit. Er hat kein Gerechtigkeits- oder Verantwortungsgefühl. Es sind egoistische und abscheuliche Menschen, keine, die aufrichtig an Gott glauben. Sie akzeptieren die Wahrheit nicht im Mindesten, und aus diesen Gründen können sie nicht gerettet werden. Um an Gott zu glauben und die Wahrheit zu gewinnen, muss man einen hohen Preis zahlen, und bei der Umsetzung der Wahrheit in die Praxis wird man auf viele Hindernisse treffen. Man muss auch einigem entsagen, fleischliche Interessen aufgeben und manche Mühsal ertragen. Nur dann wird jemand in der Lage sein, die Wahrheit in die Praxis umzusetzen. Kann also jemand, der Angst davor hat, Verantwortung zu übernehmen, die Wahrheit praktizieren? Das kann er gewiss nicht, und noch weniger kann man sagen, dass er die Wahrheit gewinnt. Er hat Angst davor, die Wahrheit zu praktizieren, Angst davor, dass seine Interessen Schaden nehmen; er hat Angst davor, gedemütigt zu werden und vor Geringschätzung und Kritik. Solche Menschen trauen sich nicht, die Wahrheit zu praktizieren, also können sie sie nicht gewinnen, und egal wie viele Jahre sie an Gott glauben, sie können Sein Heil nicht erlangen. Diejenigen, die in Gottes Haus eine Pflicht tun können, müssen Menschen sein, deren Bürde das Werk der Kirche ist, die Verantwortung übernehmen, die die Grundsätze der Wahrheit hochhalten, die leiden und den Preis dafür zahlen. Wenn es jemandem in diesen Bereichen an etwas mangelt, dann ist er ungeeignet, einer Pflicht nachzugehen und besitzt nicht die Voraussetzungen für die Ausübung einer Pflicht. … Wenn du dich selbst schützt, wann immer dir etwas widerfährt, und dir einen Ausweg offen lässt, ein Hintertürchen, setzt du dann die Wahrheit in die Praxis um? Das ist kein Praktizieren der Wahrheit – das ist heimtückisch. Du gehst jetzt deiner Pflicht im Hause Gottes nach. Wie lautet der erste Grundsatz zur Ausübung einer Pflicht? Du musst diese Pflicht zuerst mit ganzem Herzen erfüllen, keine Mühe scheuen, sodass du die Interessen von Gottes Haus schützen kannst. Das ist ein Grundsatz der Wahrheit, einer, den du in die Praxis umsetzen solltest. Sich selbst dadurch zu schützen, dass man sich einen Ausweg offen lässt, ein Hintertürchen, das ist der Grundsatz des Praktizierens, den Ungläubige befolgen, und ihre erhabenste Philosophie. Bei allem zuerst an sich selber zu denken und die eigenen Interessen über alles andere zu stellen, nicht an andere zu denken, und keinen Bezug zu den Interessen von Gottes Haus und den Interessen anderer zu haben, zuerst an seine eigenen Interessen zu denken und sich dann einen Ausweg zu überlegen – ist es nicht das, was ein Ungläubiger tut? Genau das ist es, was ein Ungläubiger tut. Diese Sorte Mensch ist nicht geeignet, eine Pflicht auszuüben“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 8. Sie wollen, dass die anderen nur ihnen gehorchen, nicht der Wahrheit oder Gott (Teil 1)). Als ich über Gottes Worte nachdachte, begriff ich, dass diejenigen, die wirklich an Gott glauben und gute Menschlichkeit haben, ihre Pflicht verantwortungsvoll erfüllen und die Arbeit der Kirche schützen. Je wichtiger ein Auftrag ist, desto mehr sind sie der Aufgabe gewachsen. Sie können schwere Bürden auf sich nehmen und Gottes Willen befolgen. Solche Menschen sind die Säulen der Kirche und gewinnen Gottes Gunst. Diejenigen, die ihre Pflichten vernachlässigen, wollen nicht die geringste Mühe oder Verantwortung auf sich nehmen, schrecken beim ersten Anflug von Schwierigkeiten zurück, denken nur an ihre eigenen Interessen und schützen die Arbeit der Kirche gar nicht – solche Menschen sind in den Augen Gottes Ungläubige. Sie sind nicht von Gottes Haus, und Gott wird sie nicht retten. Als ich mein eigenes Handeln im Licht von Gottes Worten prüfte, wurde mir klar, dass ich, obwohl ich meine Arbeit scheinbar erledigte und mich jeden Tag bemühte, meine Pflicht zu erfüllen, nur an mein eigenes Ansehen und meinen Status dachte. Mein Herz war nicht Gott zugewandt, und ich beachtete Seinen Willen nicht. Ich war nur mit leichter Arbeit zufrieden, bei der ich gut war, weil ich mich nicht sehr anstrengen musste und trotzdem gute Ergebnisse erzielte. Und mein Verlangen nach Status und Ansehen war gestillt. Ich war mit der Textarbeit weniger vertraut und weniger begabt dafür, also erzielte ich vielleicht keine guten Ergebnisse, selbst wenn ich es probierte. Wenn ich meine Pflicht nicht gut erfüllte und sich andere mit mir befassten, mich zurechtstutzten und auf mich herabschauten, wäre das sehr peinlich. Um meinen Ruf und meinen Status zu wahren, lehnte ich die Angebote immer wieder ab, indem ich Ausreden wie mangelndes Kaliber, fehlende Fähigkeiten und Unkenntnis als Vorwand nutzte, um die Pflicht nicht übernehmen zu müssen. Nach außen hin schien dies ein schlüssiges und vernünftiges Argument, aber tief drinnen war ich unglaublich egoistisch und verachtenswert. Der Grund, warum ich eine Pflicht einer anderen vorzog, hatte nichts mit den Belangen der Kirchenarbeit zu tun oder damit, sich den Anordnungen Gottes zu unterwerfen. Es ging vielmehr nur um meine eigenen Interessen und ob eine Pflicht mein Verlangen nach Status und Ansehen erfüllte. Alles, was ich tat und dachte, war nur darauf ausgerichtet, meinem Ruf und meinem Status zu nutzen. Ich erfüllte meine Pflicht nicht aufrichtig und war wirklich so „durchtrieben“, wie mein Bruder gesagt hatte. Ich sollte meine Dienste in allen Bereichen anbieten, in denen die Kirche Bedarf hat, alles annehmen und gehorchen, ohne zu streiten oder Forderungen zu stellen. So viel Vernunft sollten alle haben. Stattdessen weigerte ich mich nicht nur zu gehorchen, als ich eine Pflicht erfüllen sollte, sondern rechnete kleinlich aus, wie die Pflicht mir schaden oder nützen könnte. Ich hatte nicht das geringste Verantwortungsbewusstsein. Gott sagt, solche Leute sind unwürdig, eine Pflicht zu erfüllen, sie gehören nicht zum Haus Gottes und werden nicht gerettet.
Danach stieß ich auf eine andere Textstelle mit Gottes Worten: „Diejenigen, die fähig sind, die Wahrheit in die Praxis umzusetzen, können die Überprüfung Gottes in allem, das sie tun, akzeptieren. Wenn du Gottes Überprüfung akzeptierst, wird dein Herz auf den rechten Weg geführt. Wenn du immer nur Dinge tust, damit andere sie sehen, und immer Lob und Bewunderung von anderen ernten willst und Gottes Überprüfung nicht akzeptierst, ist Gott dann noch in deinem Herzen? Solche Menschen haben keine Ehrfurcht vor Gott. Tu nicht immer Dinge für dich selbst und berücksichtige nicht ständig deine eigenen Interessen; berücksichtige nicht die Interessen des Menschen, und denke nicht über deinen eigenen Stolz, Ruf und Status nach. Du musst zuerst an die Interessen von Gottes Haus denken und sie zu deiner Priorität machen. Du solltest auf Gottes Willen Rücksicht nehmen und damit beginnen, indem du darüber nachsinnst, ob es bei der Erfüllung deiner Pflicht Unreinheiten gab oder nicht, ob du ergeben gewesen bist, deinen Verantwortungen nachgekommen bist und alles von gegeben hast, sowie ob du von ganzem Herzen über deine Pflicht und die Arbeit der Kirche nachgedacht hast oder nicht. Du musst über diese Dinge nachdenken. Wenn du häufig über sie nachdenkst und sie begreifst, wird es dir leichter fallen, deine Pflicht gut auszuführen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Freiheit und Befreiung können nur gewonnen werden, indem man seine verdorbene Gesinnung ablegt). Als ich über Gottes Worte nachdachte, wurde mir klar, dass, wenn wir im Glauben die richtige Absicht in unserer Pflicht haben, Gottes Prüfung annehmen, die Arbeit der Kirche über alles andere stellen, in unserer Pflicht alles geben und unser Bestes tun, um zusammenzuarbeiten, dies mit Gottes Willen übereinstimmen wird. Das spürte ich in dieser Situation, in der ich gebeten wurde, Textarbeit zu leisten, und Gott mich prüfte, um zu sehen, wie ich mich verhalten würde. Würde ich aktiv mitarbeiten oder zurückschrecken und ausweichen? Ich hätte nicht daran denken sollen, ob ich das richtige Kaliber für den Job habe oder wie gut ich die Pflicht erfüllen würde. Ich hätte meinen schlechten Zustand beheben, meine Einstellung zu meiner Pflicht korrigieren, mich unterwerfen und mein Bestes tun müssen, um meine Pflicht zu erfüllen. So viel Vernunft hätte ich als geschaffenes Wesen haben sollen. Wenn ich nach der Einarbeitung den Dingen immer noch nicht gewachsen war und man mich neu einteilte, sollte ich mich mit der richtigen Einstellung den Anordnungen der Kirche fügen. Später ließ ich dich wissen, ich sei bereit, an Texten zu arbeiten. Danach fühlte ich mich viel wohler. Aber ich spürte immer noch, dass meine Selbstkenntnis zu oberflächlich war, also betete ich weiter zu Gott und bat Ihn, mich zu erleuchten und zu leiten, damit ich mich selbst erkennen konnte.
Einige Zeit später stieß ich auf diese Textstelle. „Das Streben der Antichristen nach Status und Ansehen geht über das normaler Menschen hinaus und ist etwas, das in ihrer Disposition und ihrem Wesen liegt; es ist kein vorübergehendes Interesse oder eine flüchtige Auswirkung ihrer Umgebung – es ist etwas, das in ihrem Leben und in ihrem Innersten liegt, und daher ist es ihr Wesen. Das bedeutet, dass ein Antichrist bei allem, was er tut, in erster Linie an seinen eigenen Status und sein Prestige denkt, an nichts anderes. Für einen Antichristen sind Status und Prestige sein Leben und sein lebenslanges Ziel. Bei allem, was sie tun, ist ihr erster Gedanke: ‚Was wird mit meinem Status passieren und mit meinem Ansehen? Bringt mir das, was ich tue, Prestige? Wird es meinen Status in den Köpfen der Menschen erhöhen?‘ Das ist das Erste, woran sie denken, und das ist ein hinreichender Beweis dafür, dass sie die Disposition und das Wesen von Antichristen haben, sonst würden sie diese Fragen nicht in Betracht ziehen. Man kann sagen, dass Status und Prestige für einen Antichristen keine zusätzlichen Anforderungen sind, geschweige denn etwas Fremdes, auf das er verzichten könnte. Sie sind Teil der Natur von Antichristen, sie liegen in ihrem Inneren, in ihrem Blut, sie sind ihnen angeboren. Antichristen ist es nicht gleichgültig, ob sie Status und Prestige besitzen; das ist nicht ihre Einstellung. Was ist dann ihre Einstellung? Status und Prestige sind eng mit ihrem täglichen Leben verbunden, mit ihrem täglichen Zustand, mit dem, wonach sie täglich streben. Daher sind Status und Prestige für Antichristen ihr Leben. Gleichgültig, wie sie leben, gleichgültig, in welchem Umfeld sie leben, gleichgültig, welche Arbeit sie verrichten, gleichgültig, wonach sie streben, was ihre Ziele sind, was die Richtung ihres Lebens ist, es dreht sich alles darum, einen guten Ruf und eine hohe Stellung zu haben. Und dieses Ziel ändert sich nicht; sie können solche Dinge nie beiseite legen. Das ist das wahre Gesicht der Antichristen, das ist ihr Wesen. Ihr könntet sie in einen Urwald tief in den Bergen stecken, und sie würden trotzdem ihr Streben nach Status und Ansehen nicht beiseite legen. Man kann sie in eine Gruppe von Menschen stecken und alles, woran sie denken können, sind immer noch Status und Ansehen. Obwohl auch Antichristen an Gott glauben, sehen sie das Streben nach Status und Ansehen als gleichwertig mit dem Glauben an Gott an und messen ihm das gleiche Gewicht bei. Das heißt, während sie den Weg des Glaubens an Gott gehen, streben sie auch nach ihrem eigenen Status und Ansehen. Man kann sagen, dass die Antichristen in ihren Herzen glauben, dass der Glaube an Gott und das Streben nach der Wahrheit gleichbedeutend mit dem Streben nach Status und Prestige sind; das Streben nach Status und Prestige ist auch das Streben nach der Wahrheit, und Status und Prestige zu erlangen, bedeutet, die Wahrheit und das Leben zu erlangen. Wenn sie das Gefühl haben, dass sie kein Ansehen oder keinen Status haben, dass niemand sie bewundert oder verehrt oder ihnen folgt, dann sind sie sehr frustriert. Sie glauben, dass es keinen Sinn hat, an Gott zu glauben, dass es keinen Wert hat, und sie sagen sich: ‚Ist dieser Glaube an Gott ein Fehlschlag? Ist er hoffnungslos?‘ Sie denken im Herzen oft über solche Dinge nach, sie überlegen, wie sie sich einen Platz Gottes verschaffen können, wie sie ein hohes Ansehen in der Kirche genießen können, damit die Leute ihnen zuhören, wenn sie reden, und sie unterstützen, wenn sie handeln, und ihnen folgen, wohin sie auch gehen; damit sie eine Stimme in der Kirche haben, Ansehen haben, damit sie Vorteile genießen und Status haben – sie konzentrieren sich wirklich auf solche Dinge. Das ist es, was solche Menschen anstreben. Warum denken sie immer über solche Dinge nach? Nachdem sie Gottes Worte gelesen und die Predigten gehört haben, verstehen sie das alles wirklich nicht, sind sie wirklich nicht in der Lage, das alles zu verstehen? Sind die Worte Gottes und die Wahrheit wirklich nicht in der Lage, ihre Vorstellungen, Ideen und Meinungen zu ändern? Das ist ganz und gar nicht der Fall. Das Problem fängt bei ihnen an, und zwar ganz und gar, weil sie die Wahrheit nicht lieben, weil sie in ihrem Herzen die Wahrheit satt haben und deshalb für die Wahrheit völlig unempfänglich sind – was durch ihre Natur und ihr Wesen bedingt ist“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9. Sie gehen ihrer Pflicht nur deshalb nach, um sich hervorzuheben und ihre eigenen Interessen und Ambitionen zu verfolgen; nie erwägen sie die Interessen von Gottes Haus und verraten diese Interessen sogar, wenn sie dafür im Gegenzug selbst verherrlicht werden (Teil 3)). Gott zeigt auf, dass Antichristen besonders auf Ansehen und Status bedacht sind. Alles, was sie wollen, ist, Ansehen und Status. Das ist ihr Ziel im Leben. Sobald sie den Respekt und die Bewunderung der anderen und ihren Platz in den Herzen der Menschen verlieren, sind sie nicht mehr zur Arbeit motiviert und empfinden das Leben sogar als sinnlos. Für sie sind Ansehen und Status so wichtig wie das Leben selbst. Das ist das Wesen eines Antichristen. Mir wurde klar, dass das, wonach ich strebte, das Gleiche war wie bei einem Antichristen. Egal, wo ich war oder mit wem ich zusammen war, mein Ruf und mein Status waren mir immer am wichtigsten. Vor allem wollte ich den Respekt und das Lob der anderen gewinnen. Einer Pflicht, mit der ich andere beeindrucken und ihren Respekt gewinnen konnte, war ich zu tun bereit. Aber wenn es nicht meinem Ruf und meinem Status diente, wollte ich die Arbeit nicht machen, auch wenn sie noch so wichtig war, und ich fand einen Vorwand, mich davor zu drücken, so wie damals, als du mich gebeten hattest, an den Texten mitzuarbeiten. Ich wusste, der Job war wichtig und Leute wurden dringend gebraucht, doch ich dachte, mein Kaliber sei mittelmäßig und ich würde mich nicht hervorheben, ich könnte mich sogar blamieren, wenn ich bei meiner Arbeit schlechte Ergebnisse erzielte. Während ich ein paar Gruppentreffen beaufsichtigte, obwohl ich keinen hohen Status hatte, und nicht an etwas so Wichtigem wie Literatur arbeitete, erzielte ich relativ gute Ergebnisse in meiner Pflicht. Nicht nur die Leiter schätzten mich sehr, auch die Brüder und Schwestern respektierten mich. Das hat meinem Ego enorm geschmeichelt. Nachdem ich das Für und Wider abgewogen hatte, wollte ich weiterhin meiner Pflicht in dieser kleinen Ecke der Welt nachkommen und nicht mit der Textarbeit beginnen. Ich erkannte, dass ich durch die Ideen, die Satan mir eingetrichtert hatte, gefesselt und eingeengt war, darunter „So wie ein Baum für seine Rinde lebt, so lebt der Mensch für sein Gesicht“, „Das Vermächtnis eines Menschen ist das Echo seines Lebens“ und „Besser, ein großer Fisch in einem kleinen Teich zu sein“. Diese satanischen Gifte hatten bereits Wurzeln in meinem Herzen geschlagen. Ich lebte nach diesen Giften und stellte Ansehen und Status über alles andere. Um den Respekt der anderen zu gewinnen und mein eigenes Ego zu streicheln, lehnte ich sogar eine Pflicht ab und entzog mich ihr. Ich war so ungehorsam! Damals fühlte ich mich unglaublich schuldig und war aufgewühlt. Das konnte nicht wirklich Pflichterfüllung genannt werden. Ich nutzte meine Pflicht nur als Fassade, um für meinen Status und mein Ansehen zu arbeiten. Ich wandelte auf dem Weg eines Antichristen. Als mir das klar wurde, war ich entsetzt. Wenn ich gemäß dieser falschen Ansicht, wonach ich streben sollte, lebte und nie versuchte, sie zu ändern, würde Gott mich letztendlich verachten.
Später las ich eine andere Textstelle in Gottes Worten, die mich tief beeindruckt hat. Gott sagt: „Seit dem Anfang bis heute ist der Mensch nur dazu fähig gewesen mit Gott zu sprechen. Das heißt, unter allen Lebewesen und Geschöpfen Gottes, konnte sich nur der Mensch mit Gott unterhalten. Der Mensch hat Ohren, die ihn hören lassen, und Augen, die ihn sehen lassen; er hat Sprache und seine eigenen Ideen und freien Willen. Er ist im Besitz von allem, was erforderlich ist, um Gott sprechen zu hören, Gottes Willen zu verstehen, Gottes Auftrag zu akzeptieren und so verleiht Gott alle Seine Wünsche mit dem Menschen und möchte den Menschen zum Gefährten machen, der im Geiste eins mit Ihm ist und der Ihn begleiten kann. Seit Er anfing zu führen, hat Gott darauf gewartet, dass der Mensch Ihm sein Herz gibt, um Gott es reinigen und ausstatten zu lassen, um ihn für Gott zufriedenstellend und von Gott geliebt werden zu lassen, um ihn Gott verehren und das Böse meiden zu lassen. Gott hat sich seit jeher darauf gefreut und auf dieses Ergebnis gewartet“ (Das Wort, Bd. 2, Gott kennen: Gottes Werk, Gottes Disposition und Gott Selbst II). Gott hat so viele Lebewesen erschaffen, aber von allen geschaffenen Wesen spricht Gott nur mit den Menschen, stellt nur an sie Forderungen und setzt Hoffnungen auf sie. Er hofft, eine Gruppe von Menschen zu schaffen, die mit Seinem Willen eins sind, die Seinen Willen beherzigen und für Ihn Bürden auf sich nehmen. Das ist Gottes Hoffnung für die Menschheit. Ich dachte daran, wie ich, nachdem ich mehrere Jahre lang an Gott geglaubt und so viel von der Bewässerung der Worte Gottes sowie von den Förderungs- und Ausbildungschancen der Kirche profitiert hatte, einige Wahrheiten verstanden hatte und sowohl beruflich als auch in meinem Lebenseintritt gewachsen war. Das alles war Gottes Gnade zu verdanken. Aber was für eine Einstellung hatte ich zu Gott und zur Arbeit der Kirche? Ich zeigte kein besonderes Interesse an der Arbeit oder übernahm irgendeine Verantwortung, und ich lehnte sogar die Pflicht ab, um meinen Ruf und meinen Status zu wahren. Nach außen hin praktizierte ich meinen Glauben und tat meine Pflicht, aber in meinem Herzen liebte ich Gott nicht und missachtete Seinen Willen. Ich erwiderte Gottes Gnade mit Ungehorsam und Täuschung. Angesichts von Gottes Hoffnungen und Anforderungen fühlte ich mich so beschämt und reuevoll. Ich wusste, ich war zu ungehorsam und hatte kein bisschen Gewissen oder Vernunft, also betete ich zu Gott, um meinen Zustand zu korrigieren, weil ich nicht länger so selbstsüchtig und niederträchtig leben wollte. Ich war bereit, Gottes Willen zu befolgen und mich zu bessern.
Als ich später darüber nachdachte, stellte ich fest, dass ich ein weiteres Problem hatte. Neben meiner verdorbenen Disposition gab es noch einen Grund, warum ich die Pflicht ablehnte: nämlich eine fixe Idee, die ich hatte. Ich dachte, ein gutes Kaliber und besondere Fähigkeiten seien entscheidend, um eine Pflicht gut zu erfüllen. Wenn mir die Kirche also eine Aufgabe zuwies und ich dachte, ich sei in diesem Bereich nicht talentiert oder mein Kaliber reiche nicht aus, versuchte ich es nicht einmal und lehnte den Auftrag sofort mit der Begründung ab, mir mangele es an Kaliber und Fähigkeiten. Aber war diese Ansicht richtig? Was war Gottes Absicht? Schließlich fand ich eine Stelle in Gottes Worten, die mir dabei half, Seine Absicht bezüglich dieser Thematik zu begreifen. Der Allmächtige Gott sagt: „Was sind die Merkmale eines ehrlichen Menschen? Ein Merkmal eines ehrlichen Menschen ist zunächst einmal, keine Zweifel an Gottes Worten zu haben. Ebenso verhält es sich damit, in allen Angelegenheiten die Wahrheit zu suchen und auszuüben – das ist das wichtigste und entscheidendste Merkmal eines ehrlichen Menschen. Du sagst, dass du ehrlich bist, aber du schiebst Gottes Worte immer in den Hintergrund deiner Gedanken und machst einfach, was du willst. Sind das die Merkmale einer ehrlichen Person? Du sagst: ‚Mein Kaliber ist zwar dürftig, aber ich habe ein ehrliches Herz.‘ Doch wenn dir eine Pflicht zufällt, hast du Angst, zu leiden und Verantwortung zu tragen, falls du sie nicht gut erfüllst, also erfindest du Ausreden, um dich vor dieser Pflicht zu drücken, oder schlägst vor, dass jemand anderes sie erfüllt. Sind dies die Merkmale eines ehrlichen Menschen? Eindeutig nicht. Wie sollte sich also ein ehrlicher Mensch verhalten? Er sollte sich den Anordnungen Gottes unterwerfen, seine ihm übertragene Pflicht mit Hingabe erfüllen und danach streben, Gottes Willen zufriedenzustellen. Dies äußert sich auf verschiedene Weise. Eine davon ist, dass du deine Pflicht mit ehrlichem Herzen annimmst, ohne an deine fleischlichen Interessen zu denken, ohne halbherzig zu sein und ohne zu deinem eigenen Vorteil zu intrigieren. Das ist eine Manifestation der Ehrlichkeit. Eine andere ist, dass du deine Pflicht mit ganzem Herzen und ganzer Kraft erfüllst, die Dinge richtig tust und dein Herz und deine Liebe in deine Pflicht einbringst, um Gott zufriedenzustellen. Dies sind die Merkmale, die ein ehrlicher Mensch bei der Erfüllung seiner Pflichten haben sollte“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Durch Gottes Worte wurde mir klar, dass Gott die Aufrichtigen liebt. Er hofft, dass wir alle Ihm und unseren Pflichten mit ehrlichem Herzen und aufrichtiger Haltung begegnen. Er hofft, dass wir in unserer Pflicht nur Ihm Genüge tun und nicht an unsere eigenen Interessen denken. Aufrichtige Menschen tun ihr Bestes, um ihre Pflicht gut zu erfüllen, und zwar mit ganzem Herzen. Es ist nicht von Belang, ob sie eine besondere Begabung für diese Arbeit haben, und auch nicht, wie viel sie tatsächlich erreichen können. Die verschiedenen Pflichten in der Kirche erfordern unterschiedliche Qualifikationen und professionelle Fähigkeiten. Wer ein gutes Kaliber und professionelle Fähigkeiten besitzt, wird schneller Erfolg haben und bessere Ergebnisse erzielen, während jene mit schwächerem Kaliber und mäßigen Fähigkeiten weniger gut abschneiden werden. So sind die Dinge nun mal. Aber Kaliber und professionelle Fähigkeiten sind nicht die einzigen Faktoren, die darüber entscheiden, ob jemand seine Pflicht gut erfüllen kann. Die Einstellung einer Person zu ihren Pflichten, ihr Verantwortungsgefühl und die Fähigkeit, nach der Wahrheit zu suchen und sich an Grundsätze zu halten, sind die wichtigsten Faktoren für die Erfüllung von Pflichten. Einige Menschen scheinen klug zu sein und ein gutes Kaliber zu haben, aber sie haben schlechte Menschlichkeit, sind lustlos in ihrer Pflicht und tun nur das Nötigste. Ganz gleich, welches Kaliber sie haben, sie werden mehr Schaden anrichten als Gutes tun. Diese Menschen werden ausgeschlossen. Dann gibt es einige Brüder und Schwestern, die ein mittelmäßiges Kaliber und mittelmäßige Fertigkeiten haben, aber ihr Herz sitzt am rechten Fleck. Sie sind fleißig und verantwortungsvoll, stellen die Wahrheitssuche in den Vordergrund und sind bereit, Entbehrungen und Opfer auf sich zu nehmen. Solche Menschen werden in ihren Pflichten immer besser. Manchmal, wenn das Kaliber von Leuten nicht gut genug ist, kann das Gebet zu Gott um Erleuchtung und Führung durch den Heiligen Geist helfen, ihre Unzulänglichkeiten auszugleichen. Solche Menschen können trotzdem gute Ergebnisse bei ihren Pflichten erzielen. Früher, als ich die Wahrheit nicht verstand, nutzte ich mein schlechtes Kaliber als Ausrede, um Pflichten zu verweigern und keine Verantwortung zu übernehmen. Ich hielt das für vernünftig. Die Folge davon war, dass ich mich immer unter Wert verkaufte, weil ich dachte, ich könnte eine Pflicht nicht schaffen. Ich hatte nicht einmal den Mut, es zu versuchen, und lehnte stattdessen diese Angebote ab. Dann sah ich, dass diese Auffassung falsch war und mich in meiner Pflicht zurückhalten könnte. Nachdem ich die Worte Gottes gelesen hatte, hatte ich ein viel klareres Verständnis und fand einen Weg der Praxis. Danach betete ich zu Gott und war bereit, zu gehorchen und meine Pflicht gut zu erfüllen.
Wenn ich jetzt auf Schwierigkeiten stoße, halte ich mich immer noch für ungeeignet und fürchte, mich zu blamieren, aber zumindest benutze ich mein schlechtes Kaliber nicht mehr wie früher als Ausrede, um mich zu drücken. Als ich zum Beispiel kürzlich mit Brüdern und Schwestern ein Problem besprach und meinen Standpunkt nicht deutlich machen konnte, kehrten meine alten Gewohnheiten schleichend zurück. Ich dachte: „Mein Kaliber ist so schlecht. Ich sollte lieber schweigen und auf andere hören.“ Aber dann erkannte ich, dass dieser Zustand falsch war, also betete ich bewusst zu Gott und bat Ihn, Er möge meinen Fokus von Ansehen und Status ablenken, damit ich meine Pflicht ohne Zwang erfüllen könnte. In diesem Moment dachte ich an die Worte Gottes, die da lauten: „Tu nicht immer Dinge für dich selbst und berücksichtige nicht ständig deine eigenen Interessen; berücksichtige nicht die Interessen des Menschen, und denke nicht über deinen eigenen Stolz, Ruf und Status nach. Du musst zuerst an die Interessen von Gottes Haus denken und sie zu deiner Priorität machen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Freiheit und Befreiung können nur gewonnen werden, indem man seine verdorbene Gesinnung ablegt). Die Worte Gottes gaben mir Kraft. Ich musste meine Absichten korrigieren und die Interessen der Kirche vorrangig behandeln. Ich musste aufhören, darauf zu achten, was andere von mir dachten, aufhören, meinen Ruf zu schützen und dabei meine Pflichten zu meiden, und anfangen, zu überlegen, wie ich meine Pflicht besser erfüllen könnte. Genau das war es, was ich tun musste. Also wurde ich still und begann, über diese Frage nachzudenken. Allmählich wurden meine Gedanken klarer. Später, nach einigen nützlichen Anregungen von anderen, wurde das Problem schließlich gelöst.
Die Textarbeit ist anspruchsvoller als meine letzte Pflicht und kann stressiger sein, aber ich denke, wenn ich mich bemühe, habe ich das Zeug dazu. Durch Übung, Überlegung und Suche habe ich mehr Einblick in bestimmte Aspekte der Wahrheit und die Grundsätze der Praxis gewonnen. Dadurch habe ich wirklich eine Menge gelernt. Dank sei Gott!
Du hast Glück. Kontaktiere uns durch den Button, du hast 2024 die Chance, den Herrn zu begrüßen und Gottes Segen zu erhalten.