Ich bin nach Hause gekommen
Ich glaubte über ein Jahrzehnt an den Herrn und diente zwei Jahre in der Kirche, dann verließ ich meine Kirche, um im Ausland zu arbeiten. Ich kam an ziemlich viele Orte, auch nach Singapur, und verdiente eine ordentliche Summe Geld, aber lebte in diesem Dasein in einer modernen Gesellschaft, wo Macht vor Recht geht, jeder gegen jeden intrigiert und überall Verrat herrscht. Angesichts aller Arten komplizierter zwischenmenschlicher Beziehungen war ich immer auf der Hut vor anderen. Sie waren auch immer auf der Hut vor mir und ließen tief in meinem Innern ein Gefühl zurück, dass ich keinen festen Boden unter den Füßen finden konnte. Diese Art von Leben erschöpfte mich körperlich und geistig. Das Einzige, was mir Trost bot, war das Tagebuch, das ich bei mir trug und in das ich einige Textstellen der Heiligen Schrift abgeschrieben hatte. Manchmal las ich sie und sie füllten eine Leere in meiner Seele. Ich war seit einigen Jahren nicht mehr bei einer Zusammenkunft der Kirche gewesen, aber im vergangenen Jahr hatte ich nur eins im Sinn gehabt: eine Kirche zu finden, in der ich dem Herrn ernsthaft dienen konnte. Ich nutzte später die freie Zeit, um in mehrere kleinere und größere Kirchen in Malaysia zu gehen, aber jedes Mal ging ich fröhlich hinein und kam niedergeschlagen wieder heraus. Ich hatte immer das Gefühl, dass drinnen etwas fehlte, aber ich konnte nie genau in Worte fassen, was es war. Angesichts dieses Konflikts verfiel ich in ein anderes Extrem: Ich spielte bloß Videospiele und schaute Filme online an. Manchmal blieb ich auf und spielte bis zum Morgengrauen oder schaute mir einen Film nach dem anderen an. Mein Schlafrhythmus war ein Chaos. Als ich damit anfing, hatte ich ein wenig Bewusstsein und spürte, dass der Herr nicht erfreut wäre, aber allmählich wurde ich empfindungslos. In jener Zeit verlor ich mein Handy. Damals fühlte ich mich wirklich ausgegrenzt – mein Handy war weg und damit auch viele Daten, und außerdem hatte ich keine Möglichkeit, mich bei Facebook anzumelden. Oberflächlich betrachtet war dies schlecht, aber ich hätte nie gedacht, dass es ein Wendepunkt in meinem Leben sein würde. Es war, wie das alte Sprichwort sagt, „ein Glück im Unglück“.
Anfang 2017 kaufte ich ein neues Handy. Eines Tages Ende Februar meldete ich mich bei Facebook an, klickte dann versehentlich auf die Chronik eines englischsprachigen Profils und stellte fest, dass es dort Textstellen der Bibel in den Beiträgen gab. Ich sah auch Zitate, die nicht aus der Bibel stammten, die mich jedoch wirklich inspirierten und mich gefühlsmäßig wirklich anzogen. Ich behielt jenes Facebook-Konto die nächsten Tage über im Auge und verbrachte sogar einige Zeit damit, einige Worte nachzusehen. Schließlich las ich den Beitrag zu Ende, der mich interessierte. Erst nach dem Lesen wurde mir klar, dass der Hauptinhalt dieses Beitrags eine Auslegung der Schriftstelle war, in der der Herr Jesus sagt: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen.“ (Matthäus 7,21) Ich fand, dass dies eine ziemlich einzigartige Auslegung war und dass sie voller Inspiration und Licht war. Ich hatte jene Person nicht als Freund hinzugefügt, daher konnte ich keine weiteren Beiträge in ihrer Chronik sehen, obwohl ich es wollte. Was ich jedoch in ihrer Chronik sehen konnte, war, dass dieser Facebook-Nutzer aus Südkorea stammte und eine Schwester namens Susan war. Ich sandte ihr eine Freundschaftsanfrage, aber sie war wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt nicht online und nahm daher meine Anfrage nicht sofort an. Zwei Tage später fügte ich eine weitere chinesischsprachige Person auf Facebook namens Qi Fei hinzu, eine weitere Christin aus Südkorea. Sie chattete mit mir über einige ihrer Erfahrungen in ihrem Glauben, und mir gefiel sehr, was sie zu sagen hatte. Zu meiner Überraschung war Schwester Qi Fei auch mit Schwester Susan befreundet, also fügten wir uns diesmal gegenseitig als Freunde hinzu. Durch die Lektüre ihrer Facebook-Beiträge und durch unsere gelegentlichen Chats hatte ich das Gefühl, dass sie viel vom Glauben an Gott verstanden.
Nachdem wir einige Zeit über die Bibel gesprochen und über Dinge in unserem Leben gechattet hatten, hatte ich wirklich das Gefühl, dass ihr Ansatz, mir zu helfen, einige meiner Ärgernisse anzugehen, wirklich einzigartig war und dass das, was sie sagten, sehr vernünftig und einsichtsvoll war. Ich konnte aus erster Hand erleben, dass sie sich von anderen Menschen unterschieden. Dadurch, dass ich mit ihnen in Kontakt war, fühlte ich mich stabiler und friedlicher in meinem Herzen, und obwohl ich sie nicht sehr gut kannte, hatte ich, bevor ich es bemerkte, begonnen, sie wegen ihrer Einfachheit und Ehrlichkeit als enge Freunde zu betrachten. Ich wollte ihnen mein Herz offenlegen. Allmählich begann ich, einige Veränderungen darin vorzunehmen, wie ich mein Leben lebte.
Ungefähr eine Woche später, am Abend des 11. März, ging ich auf Facebook und sah, dass Susan online war. Zunächst unterhielt ich mich mit ihr über einige Dinge aus der Arbeit, dann erzählte ich ihr von meinem Herzenswunsch, eine Kirche zu finden, in der ich dienen könnte, und dass ich ihre Vorschläge hören wollte. Schwester Susan sagte, dass alles von Gott veranlasst und regiert wird und dass ich mehr zu Gott beten und mich damit beschäftigen sollte, etwas über dieses Thema zu suchen. Sie sagte, alles habe eine von Gott festgelegte Zeit und wir sollten alle lernen, zu warten und uns unterzuordnen. Sie brachte dann die aktuelle Situation in vielen Kirchen zur Sprache: Die Prediger haben nichts mehr zu predigen, in einigen Kirchen gibt es niemanden mehr, der an Zusammenkünften teilnimmt, und in anderen, auch wenn es dort noch einige Leute gibt, reden sie alle bloß noch darüber, Geld zu verdienen, Geschäftsbeziehungen zu knüpfen und über andere Dinge, die nichts mit dem Glauben zu tun haben. Sie sagte, dass diese Dinge eigentlich alle Erscheinungsformen von Kirchen sind, die nicht mehr das Wirken des Heiligen Geistes haben und verödet sind. Ich konnte mich wirklich mit allem identifizieren, was sie gesagt hatte. Als ich vorher in der Kirche diente, balgten sich die Arbeitskollegen darum, sich einen Namen zu machen und etwas Geld für sich selbst zu verdienen, sie intrigierten gegeneinander, verleumdeten sich gegenseitig und versuchten, über ihre eigenen kleinen Reviere zu herrschen. Sie zeigten sogar zügelloses Verhalten. Als ich sah, wie diese Dinge nacheinander geschahen, fühlte ich mich sowohl niedergeschlagen als auch empört. Damals fragte ich den Pastor und einige meiner Arbeitskollegen, wie ich das alles betrachten sollte, aber sie konnten keine eindeutige Erklärung anbieten. Zu meiner großen Überraschung war es Schwester Susan, die diese Verwirrung auflöste, die mich so lange geärgert hatte. Ich fühlte eine unbeschreibliche Art von Glück in meinem Herzen.
Wir untersuchten auch das Thema der verschiedenen Katastrophen und Kriege, die damals stattfanden, und nach den Anzeichen von Katastrophen ringsherum und von bevorstehenden Kriegen zu urteilen, waren die biblischen Prophezeiungen des zweiten Kommens des Herrn im Grunde genommen alle erfüllt, und der Herr würde bald wiederkehren. Das erinnerte mich an einen Gläubigen, den ich gegen Mittag online getroffen hatte und der gesagt hatte, der Herr sei 1991 wiedergekehrt, aber ich hatte wirklich meine Zweifel daran. Ich musste Susan einfach danach fragen. Als sie mich fragte, was ich darüber dächte, sagte ich: „Keineswegs. Wenn der Herr wiederkehrt, wird Er definitiv auf einer Wolke herabkommen und von allen gesehen werden. Aber wir haben den Herrn nicht auf einer Wolke herabkommen sehen. Wie kann also jemand sagen, dass der Herr bereits wiedergekehrt ist?“
Susan antwortete: „Bruder, du bist bibelfest. Wenn du dir die Worte der Bibel genau ansiehst, wirst du sicher deine Antwort finden. Tatsächlich gibt es viele verschiedene Prophezeiungen bezüglich des zweiten Kommens des Herrn. Wir alle können den biblischen Prophezeiungen entnehmen, dass sie sich in erster Linie in zwei Kategorien unterteilen. Eine davon ist, wie du gerade beschrieben hast und prophezeit, dass der Herr offen auf eine Wolke herabkommen und von allen gesehen werden wird. Die andere Art prophezeit die geheime Ankunft des Herrn, von der nur eine bestimmte Gruppe von Menschen Kenntnis haben wird. Es ist so, wie der Herr Jesus sagte: ‚Siehe, ich komme wie ein Dieb.‘ (Offenbarung 16,15) ‚Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt; geht aus ihm entgegen!‘ (Matthäus 25,6) ‚Wie ein Dieb‘ und ‚zur Mitternacht aber ward ein Geschrei‘ bedeuten, dass es still und leise sein wird, niemandem bekannt. Der Himmel wird nicht ertönen und die Erde wird nicht beben – es wird nichts sein, was jeder sehen kann. Es gibt nur eine kleine Gruppe von Menschen, die die Stimme des Herrn hören und Ihn willkommen heißen können. Dies sind die Prophezeiungen, dass der Herr heimlich kommt. Wenn wir uns nur an die Prophezeiungen klammern, dass der Herr offen auf einer Wolke herabkommt, aber die Prophezeiungen vernachlässigen, dass der Herr heimlich kommt, ist das dann richtig? Würden wir es dann nicht versäumen, die Stimme des Herrn zu hören, und unsere Gelegenheit verpassen, den Herrn willkommen zu heißen und in das himmlische Königreich erhoben zu werden?“
Ich war verblüfft von Susans Frage. Ich las diese beiden Textstellen immer wieder und dachte: „Könnte es Widersprüche in der Bibel geben? Nein, nein und nochmals nein! Wie konnte das sein? Tatsächlich gibt es zwei verschiedene Kategorien biblischer Prophezeiungen darüber, wie der Herr wiederkehren wird! Wie lässt sich das erklären?“ Verwirrt bat ich sie, mit ihrem gemeinschaftlichen Austausch fortzufahren. Susan sagte: „Den Prophezeiungen in der Bibel können wir entnehmen, dass das zweite Kommen des Herrn auf zwei verschiedene Arten stattfinden wird. Eine ist die verborgene Ankunft, und eine ist das offene Erscheinen. In den letzten Tagen wird Gott als Menschensohn Fleisch in der Welt werden, und nach außen hin wird Christus wie ein gewöhnlicher, normaler Mensch erscheinen, wie der Herr Jesus im Fleisch. Er wird Menschlichkeit besitzen und wie ein gewöhnlicher Mensch wird Er essen, Sich kleiden, leben und Sich verhalten. Er wird unter den Menschen leben, und daher gilt dies aus unserer Sicht als verborgen, weil niemand sehen wird, dass Er Gott ist, und niemand wird Seine wahre Identität kennen. Sobald der Menschensohn zu wirken und zu sprechen beginnt, werden diejenigen, die in der Lage sind, Gottes Stimme zu hören, den Ausdruck von Gottes Disposition durch die Worte und das Werk des Menschensohns sehen. Sie werden Gottes Autorität und Kraft sehen und erkennen, dass der Herr gekommen ist. Dies wird die Prophezeiung des Herrn Jesus erfüllen: ‚Denn meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie; und sie folgen mir.‘ (Johannes 10,27) Diejenigen, die nicht in der Lage sind, die Stimme Gottes zu erkennen, werden den menschgewordenen Gott aufgrund Seiner äußeren Erscheinung sicher wie einen gewöhnlichen Menschen behandeln. Sie werden den Christus der letzten Tage leugnen und zurückweisen und Ihm sogar Widerstand leisten, Ihn verurteilen und Ihn lästern. Das ist genau wie damals, als der Herr Jesus kam, um Sein Werk zu verrichten – äußerlich schien Er ein gewöhnlicher, normaler Menschensohn zu sein, was die Mehrheit der Menschen dazu veranlasste, Ihn zu leugnen, Ihm Widerstand zu leisten und Ihn zu verurteilen. Nur eine kleine Gruppe von Menschen erkannte durch Seine Worte und Sein Wirken, dass der Herr Jesus der menschgewordene Christus war, dass Er die Offenbarung Gottes war, folgten daher dem Herrn Jesus und erlangten Seine Erlösung.“ Als ich den gemeinschaftlichen Austausch der Schwester hörte, fand ich, dass es viel Sinn machte, da dies allesamt Fakten waren – so war es wirklich, als der Herr Jesus kam, um Sein Werk auszuführen. Aber ich dachte noch einmal darüber nach: In der Offenbarung heißt es, dass der Herr, wenn Er wiederkehrt, offen auf einer Wolke herabkommen wird, und das sagen auch alle Pastoren und Ältesten. In diesem Sinne fragte ich Susan sofort voller Überzeugung: „Der Herr Jesus Selbst sagte, dass Sein zweites Kommen auf einer Wolke wäre. Wie könnte es eine Menschwerdung sein? Wie kannst du diese Worte der Bibel abstreiten?“ Schwester Susan sagte: „Du musst bloß die Bibel sehr sorgfältig untersuchen und du wirst feststellen, dass es viele Stellen gibt, die klar prophezeien, dass der Herr menschgeworden wiederkehren wird.“ Im Licht dessen, was Schwester Susan gesagt hatte, fand ich einige Textstellen der Schrift und begann zu lesen: „Darum seid auch ihr bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu der Stunde, da ihr's nicht meinet.“ (Lukas 12,40) „Denn wie der Blitz oben vom Himmel blitzt und leuchtet über alles, was unter dem Himmel ist, also wird des Menschen Sohn an seinem Tage sein. Zuvor aber muß er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht.“ (Lukas 17,24-25)
Nachdem ich diese Textstellen der Schrift gelesen hatte, sagte Schwester Susan: „Diese Prophezeiungen erwähnen, ‚denn des Menschen Sohn wird kommen‘ und ‚also wird des Menschen Sohn sein.‘ Des ‚Menschen Sohn‘ wird von einem Menschen geboren und besitzt normale Menschlichkeit. Wenn Er Sich in einem geistlichen Körper offenbaren würde, könnte Er nicht als Menschensohn bezeichnet werden, so wie Gott Jehova der Geist ist und nicht Menschensohn genannt werden kann. Die Menschen haben auch Engel gesehen, die geistliche Wesen sind und daher auch nicht Menschensohn genannt werden können. Alle, die eine menschliche Gestalt haben, aber geistliche Wesen sind, können nicht Menschensohn genannt werden. Der menschgewordene Herr Jesus wird der Menschensohn und Christus genannt, weil Er die fleischliche Menschwerdung von Gottes Geist war, und die Verwirklichung des Geistes im Fleisch. Er wurde ein gewöhnlicher, normaler Mensch und lebte unter Menschen. Der Herr Jesus war der Menschensohn, die Menschwerdung Gottes, und als der Herr Jesus also sagte, Er würde wieder als Menschensohn zurückkehren, meinte Er, dass Er wieder in einem physischen Leib als Menschensohn kommen würde und nicht in geistlicher Form. Als der Herr Jesus sagte, Er werde wiederkehren, meinte Er daher, dass Er in Gestalt einer Menschwerdung wiederkehren werde. Darüber hinaus besagt die Schrift: ‚Zuvor aber muß er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht.‘ Dies beweist zusätzlich, dass es in der Art der Menschwerdung sein wird, wenn der Herr wiederkehrt. Denk darüber nach: Wenn der Herr uns bei Seiner Wiederkunft in einem geistlichen Leib und nicht in einem fleischlichen Leib erschiene, würde Er nicht so viel leiden, geschweige denn von dieser Generation zurückgewiesen werden. Wer würde es wagen, den Geist Gottes zurückzuweisen? Wer könnte imstande sein, Gottes Geist Leid zu verursachen? Ist es daher nicht selbstverständlich, ob der Herr menschgeworden wiederkehren oder in einen geistlichen Leib kommen wird.“
Ich war erstaunt als ich das Wort „Menschensohn“ las. Ich hatte in der Vergangenheit über die Frage nach dem „Menschensohn“ nachgedacht, aber es war mir nie klar geworden. Schwester Susans Erklärung löste alle meine Zweifel vollständig auf und ich war von Gefühlen überwältigt, als ich es hörte. Es war spät geworden, also verabschiedeten wir uns und meldeten uns ab. Ich war in jener Nacht so aufgeregt, dass ich erst spät einschlafen konnte. Ich dachte darüber nach, wie ich so viele Jahre an den Herrn geglaubt hatte, aber nie einen so wundervollen gemeinschaftlichen Austausch gehört hatte. Ich war überwältigt und es gab eine Art glückselige Klarheit in meinem Herzen, die ich nicht in Worte fassen konnte.
Am nächsten Tag, dem 12. März, verspürte ich eine undeutliche Art von Hoffnung und unbeschreiblicher Aufregung. Das lag daran, dass Susan und ich in der vergangenen Nacht hauptsächlich über den Menschensohn und die Menschwerdung gesprochen hatten. Auch wenn ich eine Verbindung zwischen dem Menschensohn und der Menschwerdung herstellen konnte und theoretisch wusste, dass der Herr Jesus niemand anderes als Christus ist, wollte ich doch unbedingt die Antworten auf Fragen wissen, wie zum Beispiel was die Menschwerdung wirklich ist, was Christus ist, auf welcher Grundlage man mit Sicherheit sagen konnte, dass Gott menschgeworden ist, und so weiter. Da aber Susan und ich tagsüber arbeiteten und nur abends frei waren, hoffte ich nur, dass die Zeit ein bisschen schneller vergehen würde.
Endlich kam der Abend und wir waren beide online. Nach dem Anmelden handelte die erste Frage, die ich Schwester Susan stellte, von der Menschwerdung. Sie sandte mir einige Passagen aus den Worten des Allmächtigen Gottes und bat mich, sie zu lesen. Und so begann ich zu lesen: „Die Bedeutung von Menschwerdung ist, dass Gott im Fleisch erscheint, und Er kommt, um unter den Menschen Seiner Schöpfung im Abbild eines Fleisches zu arbeiten. Damit Gott also Mensch wird, muss Er zuerst Fleisch sein, Fleisch von normaler Menschlichkeit; dies ist die grundlegendste Voraussetzung. Tatsächlich bedeutet die Menschwerdung Gottes, dass Gott im Fleisch lebt und arbeitet, Gott in Seinem Wesenskern Fleisch wird, ein Mensch wird.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Das Wesen des von Gott bewohnten Fleisches) „Der menschgewordene Gott wird Christus genannt und Christus ist das Fleisch, das durch Gottes Geist angezogen wird. Dieses Fleisch ist anders als jeder Mensch, der aus dem Fleisch ist. Der Unterschied liegt darin, dass Christus nicht aus Fleisch und Blut, sondern die Menschwerdung des Geistes ist. Er verfügt sowohl über eine normale Menschlichkeit als auch eine vollkommene Göttlichkeit. Kein Mensch besitzt Seine Göttlichkeit. Seine normale Menschlichkeit erhält alle Seine normalen Aktivitäten im Fleisch, während Seine Göttlichkeit das Werk Gottes Selbst vollzieht.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Das Wesen Christi ist der Gehorsam gegenüber dem Willen des himmlischen Vaters) „Er, der Gottes Menschwerdung ist, wird die Wesensart Gottes haben, und Er, der Gottes Menschwerdung ist, wird den Ausdruck Gottes besitzen. Da Gott Fleisch wird, wird Er das Werk hervorbringen, das Er tun muss, und da Gott Fleisch wird, wird Er zum Ausdruck bringen, was Er ist, und in der Lage sein, dem Menschen die Wahrheit zu bringen, dem Menschen Leben zu verleihen und dem Menschen den Weg zu zeigen. Fleisch, das nicht den Wesenskern Gottes enthält, ist sicherlich nicht der menschgewordene Gott; daran gibt es keinen Zweifel. Um zu ermitteln, ob es Gottes menschgewordenes Fleisch ist, muss der Mensch dies aus der Disposition bestimmen, die Er zum Ausdruck bringt, und den Worten, die Er spricht. Was so viel heißt wie, ob oder ob es nicht Gottes menschgewordenes Fleisch ist und ob oder ob es nicht der wahre Weg ist, muss nach Seinem Wesenskern beurteilt werden. Und so ist bei der Bestimmung[a], ob es das Fleisch des menschgewordenen Gottes ist, der Schlüssel, auf Seinen Wesenskern zu achten (Sein Werk, Seine Worte, Seine Disposition und vieles mehr), und nicht auf die äußere Erscheinung.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Vorwort) Nachdem ich zu Ende gelesen hatte, hatte ich das Gefühl, dass diese Worte das Geheimnis der Menschwerdung sehr deutlich erklärten, insbesondere was die Definition von Christus betrifft: „Der menschgewordene Gott wird Christus.“ Das war so klar, einfach und wortgewandt! Obwohl ich mehr als ein Jahrzehnt an den Herrn geglaubt hatte und wusste, dass Jesus Christus ist, hatte ich niemals Geheimnisse der Wahrheit verstanden, wie zum Beispiel, warum wir sagen, dass der Herr Jesus Christus ist. An jenem Tag erfuhr ich aus jenen Abschnitten von Gottes Worten, die Susan mir geschickt hatte, dass der menschgewordene Gott tatsächlich das ist, was wir Christus nennen, und Christus ist derjenige, in dem Gott Mensch wird. Ich dachte sehr sorgfältig über diese Worte nach, und je mehr ich über sie nachdachte, desto heller wurde mein Herz.
Schwester Susan sagte mir dann, dass dies die Worte des Allmächtigen Gottes seien. Sie sagte auch, dass Gottes Wort die Wahrheit ist und dass nur Gott Selbst in der Lage ist, die Wahrheit auszudrücken. Als sie die Worte „Allmächtiger Gott“ erwähnte, war ich einen Moment lang sprachlos, obwohl es keine völlige Überraschung war, da ich bereits vermutet hatte, dass sie zur Kirche des Allmächtigen Gottes gehören könnte. Ich hatte auch einige Gerüchte über diese Kirche online gelesen. Es war bloß so, dass ich mich als Christ betrachtete und dass ich ein Herz der Ehrfurcht vor Gott haben musste, also wollte ich nicht leichtfertig irgendwelche Schlussfolgerungen ziehen, bevor ich die Wahrheit der Angelegenheit verstanden hatte. Damit wollte ich vermeiden, mit meinen Worten zu sündigen und Gott zu verletzen. Außerdem hatte ich in diesen letzten Tagen nachgedacht: Schwester Susan und ich hatten einige Male miteinander gesprochen, und obwohl ich nicht sehen konnte, mit wem ich sprach, konnte die Wahrheit, die sie mir in der Gemeinschaft mittgeteilt hatte, meine Verwirrung trotzdem auflösen. Durch unsere Gespräche und durch das Lesen ihrer Beiträge in ihrer Chronik hatte ich das Gefühl, dass sie und Qi Fei beide aufrichtige, herzliche und gute Menschen waren. Der Inhalt ihres gemeinschaftlichen Austauschs war wirklich erbaulich und nützlich für mich. In der Bibel steht geschrieben, dass man einen Baum an seinen Früchten erkennen kann. Gute Bäume bringen gute Früchte hervor, während schlechte Bäume schlechte Früchte hervorbringen. Durch meinen Kontakt mit den Schwestern Susan und Qi Fei ließ ich so langsam die Zweifel und Befürchtungen in meinem Herzen los und bat Susan, den gemeinschaftlichen Austausch fortzusetzen.
Schwester Susan sagte: „Da Er der menschgewordene Gott ist, besitzt Er die Ausdrucksformen Gottes – das heißt, Er spricht Worte aus. Der menschgewordene Gott der letzten Tage ist hauptsächlich gekommen, um die Wahrheit auszudrücken, um Menschen zu richten, zu reinigen und zu retten. Alle, die die Stimme des wiedergekehrten Herrn hören und sie suchen und annehmen können, sind die weisen Jungfrauen, die am Bankett mit dem Herrn teilnehmen, und dies erfüllt die Prophezeiung, die der Herr Jesus ausgesprochen hat: ‚Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt; geht aus ihm entgegen!‘ (Matthäus 25,6) Die weisen Jungfrauen hören die Stimme Gottes und gehen Ihm entgegen. Unwillentlich werden sie vor Gottes Thron erhoben, um den Herrn von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Sie nehmen Gottes Gericht und Reinigung in den letzten Tagen an. Durch das Gericht der Worte Gottes werden ihre verdorbenen Dispositionen umgewandelt und gereinigt, und sie werden von Gott vor den Katastrophen zu Überwindern gemacht. Dies ist gegenwärtig die Phase, in der der Allmächtige Gott heimlich wirkt, um den Menschen zu retten und zu vervollkommnen. Sobald eine Gruppe von Überwindern gebildet worden ist, wird Gottes verborgenes Werk in Seinem menschgewordenen Fleisch enden und die Katastrophen werden über die Welt hereinbrechen. Gott wird beginnen, das Gute zu belohnen und das Böse zu bestrafen, und wird Sich dann allen Ländern und Völkern der Welt bekannt machen. Zu jenem Zeitpunkt wird sich die Prophezeiung in Offenbarung 1, Vers 7 erfüllen, dass der Herr auf einer Wolke herabkommt: ‚Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und die ihn zerstochen haben; und werden heulen alle Geschlechter auf der Erde.‘ Man könnte angemessen sagen, dass die Menschen allesamt vor Freude außer sich geraten sollten, wenn sie den Herrn auf einer Wolke herabkommen sehen und Er Sich allen Menschen offenbart. Aber die Schrift besagt, dass alle Sippen der Erde klagen werden. Warum ist das so? Es liegt daran, dass, wenn Gott Sich öffentlich offenbart, Sein verborgenes Heilswerk in Seinem menschgewordenen Fleisch bereits beendet sein wird und Er das Werk beginnen wird, das Gute zu belohnen und das Böse zu bestrafen. Zu jenem Zeitpunkt werden alle, die das verborgene Werk Gottes ablehnten, ihre Chance völlig einbüßen, Errettung zu erlangen, und diejenigen, die Ihn durchbohren – diejenigen, die dem Allmächtigen Gott, dem Christus der letzten Tage, Widerstand leisten und Ihn verurteilen – werden erkennen, dass der Allmächtige Gott, dem sie Widerstand geleistet und den sie verurteilt haben, niemand anderes ist als der wiedergekehrte Herr Jesus. Denk einfach darüber nach: Wie könnten sie sich dann nicht auf die Brust schlagen, weinen und mit den Zähnen knirschen? Dies ist der Rahmen der Worte ‚und werden heulen alle Geschlechter auf der Erde.‘“
Als ich jenen gemeinschaftlichen Austausch von Schwester Susan hörte, kehrte jenes Gefühl der Zufriedenheit und Aufregung zurück, das ich gehabt hatte. Ich hatte diese Textstelle nie wirklich verstanden, als ich Mitglied meiner alten Kirche war, sondern ich hatte nur ihre wörtliche Bedeutung verstanden und gedacht, dass die Wiederkunft des Herrn auf einer Wolke stattfinden und allen bekannt sein würde. Erst dann verstand ich endlich, dass Gott zuerst heimlich kommt, um eine Phase des Werkes des Gerichts und der Errettung des Menschen zu verrichten. Sobald eine Gruppe von Überwindern gebildet worden ist, wird Er Sich erst dann allen Nationen und Völkern der Welt offen zeigen. Wenn wir blindlings an der Vorstellung festhalten, dass der Herr bei Seiner Wiederkunft auf einer Wolke herabkommen wird, wenn wir uns weigern, Gottes verborgenes Werk in Seinem menschgewordenen Fleisch anzunehmen, und warten, bis der Herr offen auf einer Wolke herabkommt, dann wird das der Zeitpunkt sein, an dem wir direkt zur Hölle fahren werden, denn Gottes Werk der Errettung der Menschheit wird bereits beendet sein. Dank sei Gott für Seine Führung. Ich hatte in der kurzen Zeit, in der Schwester Susan Gemeinschaft mit mir gehalten hatte, viel verstanden.
Schwester Susan fragte mich dann, ob ich den Allmächtigen Gott als meinen Retter annehmen wolle. Als sie mich das erste Mal fragte, antwortete ich nicht, und als sie erneut fragte, brach in mir ein unbeschreibliches Gefühl der Aufregung aus, und ich fing an feuchte Augen zu bekommen. Aufrichtig antwortete ich: „Ich … will!“ Sobald ich diese Worte ausgesprochen hatte, fühlte ich mich wie ein verlorener Sohn, der lange Zeit in der Wildnis umhergeirrt war und der schließlich in ein warmes Zuhause zurückgekehrt war. In meinem Herzen fühlte ich mich voller Freude und Leichtigkeit.
Nachdem ich das Werk der letzten Tage des Allmächtigen Gottes angenommen hatte, veröffentlichte ich einige von Schwester Susans eigenen Beiträgen erneut. Kurz danach schickten mir fünf oder sechs Facebook-Freunde Nachrichten, in denen sie mich aufforderten, „aufzuwachen“, und schickten mir einige Links zu Webseiten, die voller Angriffe, Anschuldigungen und Verleumdungen gegen die Kirche des Allmächtigen Gottes waren. Ich wusste, dass dies die Störung Satans war, und ließ sie nicht an mich heran. Am nächsten Tag fand mich ein Pastor online und nach einer kurzen, trägen Plauderei fragte er mich: „Glaubst du wirklich an den Allmächtigen Gott? Warum willst du an den Allmächtigen Gott glauben?“ Das ärgerte mich wirklich und ich fragte ihn im Gegenzug: „Die Schafe Gottes hören auf die Stimme Gottes. Ich habe aus den Worten des Allmächtigen Gottes erkannt, dass alles, was vom Allmächtigen Gott ausgedrückt wird, die Wahrheit ist, dass es die Stimme Gottes ist. Warum sollte ich also nicht an den Allmächtigen Gott glauben? Warum?“ Er hatte wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass ich ihn so etwas fragen würde, und antwortete eine Weile nicht. Also fragte ich ihn noch einmal: „Pastor, haben Sie das Werk des Allmächtigen Gottes in den letzten Tagen untersucht? Haben Sie die Worte des Allmächtigen Gottes gelesen? Wie können Sie sich als Pastor weigern, zu suchen und Nachforschungen anzustellen, sondern bloß willkürliche Urteile fällen und Anschuldigungen erheben?“ Zu meiner Überraschung druckste er herum, ohne eine stichhaltige Antwort zu geben, und meldete sich dann plötzlich ab. Als ich erkannte, wie nervös er war, verspürte ich ein unbeschreibliches Gefühl des Glücks und eine Befriedigung, als hätte ich über eine von Satans Prüfungen den Sieg davongetragen. Tatsächlich hatte ich nur einige der Fragen verwendet, die die Schwestern Susan und Qi Fei in unseren Gesprächen oft aufgeworfen hatten. Ich hatte bloß etwas gesagt, was ich aus den Worten des Allmächtigen Gottes verstanden hatte. Ich hätte nie erwartet, dass ein so respekteinflößender Pastor durch meine Fragen mit seiner Weisheit am Ende wäre. Diese klitzekleine Erfahrung gab mir viel Selbstvertrauen. Dank sei Gott!
Mehr als fünf Monate waren im Nu vergangen. Indem ich an Zusammenkünften teilnahm und die Worte Gottes las, gewann ich Einsicht darin, was die Menschwerdung ist, welche Art von Menschen in das Königreich des Himmels eintreten können, und in andere Aspekte der Wahrheit. Während dieser ganzen Zeit erfuhr ich Störungen durch Gerüchte aller Arten, die von Pastoren und Älteste verbreitet wurden. Manchmal war ich negativ und schwach, weil ich die List Satans nicht durchschauen konnte, aber Gott entfernte Sich nie von mir. Durch Gottes Worte, die mir von den Schwestern vorgelesen wurden, sowie durch ihren geduldigen gemeinschaftlichen Austausch über die Wahrheit, konnte ich ein gewisses Maß an Urteilsvermögen über die satanische Natur der Ältesten und Pastoren, und ihr Wesen der Feindseligkeit gegenüber der Wahrheit und den Widerstand gegen Gott gewinnen. Ich begann auch, Einsicht in ihren abscheulichen Drang zu haben, ihr Möglichstes zu tun, um die Gläubigen davon abzuhalten, den wahren Weg zu suchen und zu untersuchen. Ich werde nie wieder von ihnen in die Irre geführt oder kontrolliert werden. In der Lage zu sein, den dunklen Einfluss Satans zu durchbrechen und vor Gottes Thron erhoben zu werden, war Gottes Gnade und Segen für mich. Dank sei dem Allmächtigen Gott! Mich an Gott wenden zu können, war vor langer Zeit von Gott vorherbestimmt und veranlasst. Ich werde auf Gott vertrauen und ohne Bedenken voranschreiten! Als ich in das Haus Gottes kam, war das erste Loblied, das ich lernte „Wandern auf dem rechten Weg des menschlichen Lebens“: „Gottes Worte sind die Wahrheit, je mehr ich sie lese, desto mehr erhellt sich mein Herz. Gottes Worte offenbaren das Geheimnis des Lebens und lassen mich plötzlich das Licht sehen. Ich sehe, dass alles, was ich habe, von Gott kommt – es ist alles Gottes Gnade. Ich folge Christus und strebe nach Wahrheit und Leben; ich beschreite den Weg menschlichen Lebens.“ („Folge dem Lamm und singe neue Lieder“) Und heute predige ich das Evangelium und bezeuge Gott mit meinen Brüdern und Schwestern in der Kirche. Ich möchte mich in meine Pflicht stürzen und Gottes Liebe zurückzahlen!
Fußnote(n):
a. Der Originaltext lautet: „im Hinblick darauf“.
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