Wenn das Streben nach Status übermächtig wird
Im Juli 2020 war ich zusammen mit Bruder Zhao Zhijian und Schwester Li Muxin als Bewässerer tätig. Sie hatten gerade erst mit der Ausbildung begonnen, daher unterstützte ich sie dabei, die Prinzipien zu verstehen und sich so schnell wie möglich mit der Arbeit vertraut zu machen, und wenn sie etwas nicht verstanden, fragten sie mich. Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass beide einige Stärken hatten. Zhijian hatte ein gutes Kaliber und erlernte schnell die Prinzipien, und Muxin war wirklich tüchtig – sie war sehr organisiert und effizient. Sobald uns unsere Arbeit zugeteilt wurde, konnten sie umgehend Worte Gottes finden, um die Probleme der neuen Gläubigen zu beseitigen. Ich hätte das Gefühl, sie würden mich in den Schatten stellen. Ich arbeitete nicht so effizient und war nicht so gedankenschnell wie sie. Über die Probleme der neuen Gläubigen musste ich immer erst eine Weile nachdenken. Mir schien, als ginge bei mir alles langsamer und wäre anstrengender als für sie. Als sie dann mit der Arbeit zunehmend vertrauter wurden, übernahmen sie nach und nach die Führung. Manchmal mussten sie für mich Fragen der Bewässerer beantworten, weil ich noch nicht mit meinen Aufgaben fertig war. Dann sagte Muxin: „Keine Sorge, einfache Fragen können wir gleich direkt beantworten.“ Als ich das hörte, fühlte ich mich unbehaglich. Befürchteten sie vielleicht, dass das Gespräch mit mir alles verzögern würde, weil ich so langsam arbeitete? Ich fühlte mich so ausgeschlossen, wie nie zuvor. Ich war sogar verärgert: Warum war mein Kaliber so unzureichend? Ich war kein flexibler Denker oder reaktionsschnell. Ich war weder so jung noch so klug wie sie – sie waren in allen Bereichen effektiv. Wäre ich ab nun nicht die Unfähigste? Was würden sie über mich denken? Vielleicht würden sie sagen, dass ich auch nach all der Zeit, in der ich bewässert habe, immer noch auf einem niedrigeren Niveau war als sie, dabei hatten sie gerade erst die Ausbildung gemacht. Das wäre so peinlich. Da ich nicht wollte, dass sie mich für nutzlos hielten, begann ich, heimlich zu arbeiten, verbrachte jeden Tag mehr Zeit mit den Neulingen und versuchte, Worte Gottes zu finden und mir Gedanken über die Probleme der neuen Gläubigen zu machen. Selbst meine Kleidung zu waschen und zu essen empfand ich als Zeitverschwendung, und ich betete viel zu Gott und bat um Seine Hilfe, damit ich meine Pflicht effektiver erfüllen konnte. Doch es kam anders, als erhofft – egal wie hart ich arbeitete, meine Effektivität nahm stetig ab. Ehe ich mich versah, fehlte mir der Antrieb für meine Pflicht, und ich überließ viele Aufgaben meinen Kollegen. Ich dachte, mir fehle es an Kaliber, also kümmerte ich mich einfach um alles, was ich schaffen konnte. Mein Zustand verschlechterte sich immer mehr, ich wurde in meiner Pflicht sehr passiv und Probleme bei meiner Arbeit fielen mir gar nicht mehr auf. Als meine beiden Kollegen sahen, dass es mir nicht gut ging, boten sie an, mit mir Gemeinschaft zu halten, aber ich registrierte das gar nicht. Ich war nicht imstande, meinen Zustand zu ändern, und einige Probleme konnten nicht rechtzeitig gelöst werden, was sich auf die Ergebnisse meiner Bewässerungsarbeit auswirkte.
Als die Leiterin von meinem Zustand erfuhr, hielt sie Gemeinschaft mit mir. Sie sagte, die Sache habe nichts mit meinem Kaliber zu tun, sondern damit, dass ich zu sehr nach Ansehen und Status strebte, und ich müsse meinen Zustand so schnell wie möglich ändern, damit er unsere Arbeit nicht behinderte. Ich erkannte, dass ich in keinem guten Zustand war, dass es mir an Verantwortungsbewusstsein für meine Pflicht fehlte und dass ich nicht in der Lage war, Probleme zu lösen, die ich früher lösen konnte. Ich konnte die Erleuchtung durch den Heiligen Geist nicht spüren; ich stumpfsinnig und wie betäubt. Ich erinnerte mich an etwas, das der Herr Jesus gesagt hatte: „Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen was er hat“ (Matthäus 13,12). Etwas, das ich tat, stimmte offensichtlich nicht mit Gottes Willen überein, weshalb er Er Sein Antlitz vor mir verbarg. Ich bekam ein wenig Angst und betete: „Gott, meine Pflicht ist wirklich sehr mühsam, und ich kann Deine Führung nicht spüren. Bitte erleuchte und leite mich und erlaube mir, über mich selbst nachzudenken und meine Probleme zu verstehen, um meinen falschen Zustand zu ändern.“ Danach fand ich Worte Gottes, die meinen Zustand betrafen. Gott sagt: „Der Herr Jesus hat einmal gesagt: ‚Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen was er hat‘ (Matthäus 13,12). Was bedeuten diese Worte? Sie bedeuten, dass Gott, wenn du nicht einmal deine eigene Pflicht oder deinen Job erledigst bzw. dich ihnen verschreibst, wegnehmen wird, was einst dein war. Was bedeutet ‚wegnehmen‘? Wie fühlt sich das als Mensch an? Es könnte sein, dass du nicht das erreichst, was dein Kaliber und deine Begabungen dir ermöglicht hätten, und du empfindest nichts und bist genau wie ein Ungläubiger. So ist es, wenn einem alles von Gott weggenommen wird. Wenn du bei deiner Pflicht nachlässig bist und keinen Preis zahlst und nicht aufrichtig bist, wird Gott wegnehmen, was einst dein war, Er wird das Recht wegnehmen, deine Pflicht auszuüben, Er wird dir dieses Recht nicht gewähren. … Wenn sich die Pflichterfüllung für dich immer bedeutungslos anfühlt, wenn es sich anfühlt, als gäbe es nichts zu tun, und du dich nicht dazu aufraffen kannst, etwas beizutragen, wenn du nie erleuchtet wirst und das Gefühl hast, dass du keine Klugheit oder Weisheit aufweist, die zur Anwendung gebracht werden kann, dann ist das ein Problem: Es zeigt, dass du nicht das richtige Motiv oder den richtigen Weg hast, um deine Pflicht zu erfüllen, und dass Gott es nicht gutheißt und dass dein Zustand abnormal ist. Du musst dir überlegen: ‚Warum habe ich keinen Weg, um meine Pflicht zu erfüllen? Ich habe sie studiert, und sie gehört zu meinem beruflichen Aufgabenbereich – ich bin sogar gut darin. Wie kommt es, dass ich mein Wissen nicht anwenden kann, wenn ich es zu tun versuche? Warum kann ich es nicht zum Tragen bringen? Was ist hier los?‘ Ist das ein Zufall? Hier gibt es ein Problem. Wenn Gott jemanden segnet, wird er intelligent und weise, klarsichtig in allen Belangen und auch scharfsinnig, wachsam und besonders geschickt; er hat den Dreh heraus und ist begeistert von allem, was er tut, und er wird denken, dass alles, was er tut, so einfach ist und dass keine Schwierigkeit ihn aufhalten kann – er ist von Gott gesegnet. Wenn jemandem alles sehr schwer fällt und er ungeschickt, lächerlich und ahnungslos ist, gleichgültig, was er tut, wenn er es nicht versteht, was man ihm auch sagt, was bedeutet das dann? Es bedeutet, dass er nicht von Gott geführt wird und dass er Gottes Segen nicht hat. Manche Leute sagen: ‚Ich habe mich eingebracht, wie kann es also sein, dass ich Gottes Segen nicht sehe?‘ Wenn du dich nur einbringst und anstrengst, aber nicht danach strebst, nach den Grundsätzen zu handeln, dann erledigst du deine Pflicht nur der Form halber. Wie könntest du dann Gottes Segen sehen? Wenn du deine Pflicht immer nachlässig und nie gewissenhaft erfüllst, wird der Heilige Geist dich nicht erleuchten oder erhellen, und Gottes Führung oder Sein Wirken werden dir fehlen und deine Handlungen werden keine Früchte tragen. Es ist sehr schwer, eine Aufgabe gut zu erfüllen oder eine Sache gut zu handhaben, indem man sich auf menschliche Stärke und Gelehrtheit verlässt. Jeder glaubt, dass er das ein oder andere weiß, dass er ein gewisses Know-how hat, aber er macht die Dinge schlecht, und die Dinge gehen immer schief, was viele Kommentare und großes Gelächter hervorruft. Das ist ein Problem. Es kann sein, dass jemand offensichtlich nicht viel kann, aber glaubt, er habe das Know-how und sich niemandem beugt. Das hat mit einem Problem in der Natur des Menschen zu tun“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur indem man ehrlich ist, kann man einen wahren Menschen ausleben). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, wurde ich ein bisschen panisch. In letzter Zeit war alles schwierig und anstrengend für mich gewesen. Ich bemerkte die Schwierigkeiten in meiner Arbeit nicht und fühlte mich hilflos gegenüber Problemen, mit denen ich früher zurechtgekommen war. Der Grund dafür war, dass ich in einem Zustand der Rebellion feststeckte und Gott Sein Antlitz vor mir verbarg. Ich war emotionslos und einfältig geworden, idiotisch und begriffsstutzig. Ich bewässerte neue Gläubige schon eine ganze Weile, verstand einige Wahrheiten der Visionen und begriff einige der Prinzipien. Eigentlich hätte ich mit der Zeit besser bei meiner Pflicht werden sollen, aber ich wurde immer schlechter darin. Ich konnte die Führung des Heiligen Geistes gar nicht mehr fühlen, und meine Einstellung zu meiner Pflicht widerte Gott an. Ich konnte Gottes Rechtschaffenheit und Heiligkeit aus Seinen Worten ablesen. Wenn Er Menschen segnet oder ihnen etwas nimmt, macht Er das aufgrund der Prinzipien. Wenn Menschen ihre Pflicht von ganzem Herzen erfüllen, wenn sie alles dafür geben und Gott zufriedenstellen wollen, fällt es ihnen leicht, das Wirken des Heiligen Geistes zu erlangen. Sie gewinnen an Einsicht und können Probleme in ihrer Pflicht erkennen, wissen, wie sie diese lösen können. Sie werden bei ihrer Pflicht immer besser. Wenn Menschen nicht aufrichtig bei ihrer Pflicht sind, wenn sie immer nur an ihr Ansehen und ihren Status denken, fällt es ihnen schwer, das Wirken des Heiligen Geistes zu erlangen. Dann werden sie teilnahmslos und einfältig und zeigen nicht mehr die Stärken, die sie früher an den Tag legen konnten. Es ist unmöglich, eine Pflicht auf diese Weise gut zu erfüllen. Während dieser Zeit dachte ich über meinen Zustand nach. Nachdem ich angefangen hatte, mit meinen beiden Kollegen zu arbeiten, hatte ich zunächst das Gefühl, eine Last zu tragen, und ich konnte ihnen helfen, die Arbeit so schnell wie möglich zu lernen. Als ich aber feststellte, dass sie schnell Fortschritte machten und in jeder Hinsicht kompetenter waren als ich, fühlte ich mich bedroht – ich hatte Angst, meine Führungsrolle zu verlieren, und so kam ich vom rechten Weg ab. Ich wollte auf keinen Fall, dass sie sehen, dass ich nicht genügend leistete, also arbeitete ich hart, bis spät in die Nacht hinein. Um beim Bewässern effektiver zu werden, nahm ich mir mehr Zeit für die Zusammenkunft mit neuen Gläubigen. Aber wie hart ich auch arbeitete und welchen Preis ich auch zahlte, ich erreichte immer noch weniger als sie. Ich steckte meine ganze Energie in den Konkurrenzkampf mit meinen Kollegen. Ich bat sogar um Gottes Hilfe, um in meiner Arbeit mehr zu erreichen und mein Gesicht zu wahren. Ich war so unvernünftig. Ich benutze Gott und hinterging Ihn – wie könnte man das die Erfüllung einer Pflicht nennen? Ich war voller Reue und betete zu Gott: „O Gott! Ich habe nach Ansehen und Status gestrebt und meine Pflicht nicht gut erfüllt. Ich habe die Bewässerung behindert. Ich will vor Dir Buße tun.“
Danach las ich einen Abschnitt aus Gottes Worten, der mir sehr geholfen hat. Der Allmächtige Gott sagt: „Ob du deine Pflicht gut erfüllen kannst, hängt nicht von deinen Talenten, der Größe deines Kalibers, deiner Menschlichkeit, deinen Fähigkeiten oder deinen Fertigkeiten ab. Letztendlich geht es nur darum, ob du jemand bist, der die Wahrheit akzeptiert und ob du die Wahrheit in die Praxis umsetzen kannst. Wenn du die Wahrheit in die Praxis umsetzen und andere fair behandeln kannst, kannst du eine harmonische Kooperation mit anderen erreichen. Der Schlüssel dazu, ob jemand seine Pflichten gut erfüllt und eine harmonische Kooperation mit anderen erreicht, liegt darin, ob er die Wahrheit annehmen und ihr gehorchen kann. Das Kaliber, die Begabungen, die Talente, das Alter der Leute usw. sind nicht die Hauptsache. Sie sind allesamt zweitrangig. Das Wichtigste ist, darauf zu schauen, ob jemand die Wahrheit liebt und sie in die Praxis umsetzen kann. Wer die Wahrheit liebt und sie in die Praxis umsetzen kann, wird, nachdem er eine Predigt gehört hat, zugeben, dass dies stimmt. Wenn solche Personen im wirklichen Leben Menschen, Ereignissen und Objekten begegnen, werden sie diese Wahrheiten anwenden. Sie setzen die Wahrheit in die Praxis um, sie wird zu ihrer eigenen Realität und einem Teil ihres eigenen Lebens. Sie wird zu den Richtlinien und Prinzipien nach denen sie ihr Benehmen und ihre Handlungen ausrichten; sie wird zu dem, was sie ausleben und aufweisen. Wer die Wahrheit nicht liebt, wird ebenfalls, nachdem er eine Predigt gehört hat, zugeben, dass dies stimmt, und meinen, alles zu verstehen. Diese Menschen haben die Glaubenslehren in ihrem Herzen verzeichnet, doch welchen Prinzipien und Richtlinien nach betrachten sie eine Handlung, wenn sie sie vornehmen? Sie betrachten alles stets ihren eigenen Interessen entsprechend; sie betrachten die Dinge nicht, indem sie die Wahrheit anwenden. Sie haben Angst davor, dass sie das Nachsehen haben werden, wenn sie die Wahrheit praktizieren, dass man sie verurteilt und andere auf sie herabsehen – davor, ihr Gesicht zu verlieren. Sie schwanken hin und her bei ihren Überlegungen und schließlich denken sie: ‚Ich werde einfach meinen Status, meinen Ruf und meine Interessen schützen, das ist die Hauptsache. Wenn diese Dinge erfüllt sind, werde ich zufrieden sein. Wenn dies nicht der Fall ist, werde ich die Wahrheit nur ungern praktizieren, noch werde ich dies als angenehm empfinden.‘ Handelt es sich hierbei um eine Person, die die Wahrheit liebt? Auf keinen Fall!“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die richtige Pflichterfüllung erfordert eine harmonische Zusammenarbeit). Gottes Worte ließen mich verstehen, dass es bei der Erfüllung einer Pflicht nicht nur auf das Kaliber, die Talente oder das Alter eines Menschen ankommt. Entscheidend ist, ob er die Wahrheit liebt und sie praktiziert. Wer die Wahrheit nicht liebt oder praktiziert, sondern in Wort und Tat immer nur an sein Ansehen und seinen Status denkt und sich nicht für die Arbeit der Kirche einsetzt, dem wird es schwer fallen, seine Pflicht gut zu erfüllen, ganz gleich wie groß sein Kaliber oder seine Talente sind. Aber ich dachte immer, dass jemand mit einem guten Kaliber und flexibler Denkweise gut in seiner Pflicht sein würde, während diejenigen, die älter waren und denen es an Kaliber fehlte, keinen Erfolg hätten, egal wie hart sie arbeiteten. Ich erkannte die Wahrheit nicht, sondern betrachtete die Menschen und Dinge immer anhand meiner Auffassungen. Ich war so dumm und ignorant! Gott schenkt jedem Menschen ein anderes Kaliber und unterschiedliche Talente, und Er verlangt unterschiedliche Dinge von uns. Die Kirche lässt uns zusammenarbeiten, sodass jeder von uns seine Stärken einbringen und die Schwächen der anderen ausgleichen kann. Dann können wir unsere Pflichten gemeinsam gut erfüllen. Zwei Kollegen mit gutem Kaliber könnten die Effizienz unserer Arbeit erhöhen. Wir könnten Probleme schneller lösen, und unsere Arbeit würde nicht verzögert werden. Wäre ich in der Lage gewesen, mein Ego loszulassen und von den Stärken der anderen zu lernen, hätte ich dann nicht schneller Fortschritte gemacht? Ich besaß zwar nicht das Kaliber meiner Kollegen, aber ich war nicht so unzulänglich, dass ich meine Arbeit nicht hätte erledigen können. Wenn ich die richtige Einstellung mitbrachte, wenn ich bereit war, mich für meine Pflicht einzusetzen und sie ernst zu nehmen, konnte ich Probleme deutlicher erkennen und schneller eine Lösung finden. Ich musste aufhören, mir über persönliche Gewinne und Verluste hinsichtlich meines eigenen Ansehens und Status Gedanken zu machen. Danach bemühte ich mich, Gottes Anforderungen zu erfüllen und nicht mehr mit meinen Kollegen zu konkurrieren, sondern mein Herzblut in meine Pflicht zu stecken. Mein Zustand änderte sich mit der Zeit, und meine Arbeit verbesserte sich.
Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass das gleiche Problem schon bald wieder auftauchte. Einige neue Gläubige, die gerade Gottes Werk in den letzten Tagen angenommen hatten, waren zu unserer Kirche gewechselt. Zhijian und ich waren dafür zuständig, sie zu bewässern. Obwohl er die Bewässerung noch nicht sehr lange durchführte, konnte er die passenden Worte Gottes finden, um ihre Probleme zu lösen, und sein gemeinschaftlicher Austausch war klar und deutlich. Ich konnte zwar einige ihrer Probleme lösen, mich aber nicht so klar ausdrücken wie er. Die Neulinge fanden Zhijians gemeinschaftlichen Austausch besser als meinen. Ich war wirklich neidisch. Zhijian hatte nach so kurzer Zeit in seinem Job schon solche Fortschritte gemacht, während ich all diese Jahre gebraucht hatte, um auf dieses Niveau zu kommen. Ich fühlte mich ihm gegenüber wirklich unterlegen. Als ich sah, dass die Menschen Probleme hatten, die sie nicht begriffen, und dass sie zu Zhijian gingen, um sie zu lösen, war ich besonders neidisch. Es macht einen großen Unterschied, ein gutes Kaliber zu haben. Es brachte ihm nicht nur die Anerkennung der anderen ein, sondern bedeutete auch, dass er bei seiner Pflicht bessere Ergebnisse mit weniger Anstrengung erzielte. Wenn ich ein Kaliber wie Zhijian hätte, würden die anderen mich vielleicht auch bewundern. Aber ich war schon über 50 und mein Kaliber war zu gering. Ich würde auf diesem Niveau feststecken, egal wie hart ich arbeitete. Schnell verlor ich die Motivation für meine Pflicht. Wann immer ein neuer Gläubiger in einer Versammlung eine Frage stellte, ließ ich Zhijian antworten und fügte nur ein paar einfache Kommentare hinzu. Ich wurde in meiner Pflicht immer passiver und entfernte mich immer mehr von Gott. Ich wusste nicht, was ich beim Beten sagen sollte, und manchmal schlief ich abebds sogar beim Beten ein. Mir wurde klar, dass ich mich in einem gefährlichen Zustand befand, und fing an, zu suchen und darüber nachzudenken. Als ich erkannte, dass es mir an Kaliber fehlte, wurde ich bei meiner Pflicht negativ und passiv: Welche verderbte Disposition steckte dahinter?
Danach las ich weitere Worte Gottes: „Keiner soll sich für vollkommen oder für vornehm und edel oder anders als die anderen halten; all dies wird durch die arrogante Disposition und die Unwissenheit des Menschen hervorgerufen. Sich selbst immer für etwas Besonderes zu halten – das wird durch eine arrogante Disposition herbeigeführt; niemals die eigenen Unzulänglichkeiten akzeptieren zu können und niemals imstande zu sein, sich den eigenen Fehlern und dem eigenen Scheitern zu stellen – das wird durch eine arrogante Disposition verursacht; niemals zuzulassen, dass andere höher als man selbst stehen oder besser als man selbst sind – das wird durch eine arrogante Disposition verursacht; niemals zuzulassen, dass andere einem überlegen oder stärker sind als man selbst – dies wird durch eine arrogante Disposition verursacht; niemals zuzulassen, dass andere bessere Gedanken, Vorschläge und Ansichten haben als man selbst, und wenn sie dies tun, negativ zu werden, nicht sprechen zu wollen, sich bedrückt und niedergeschlagen zu fühlen und sich aufzuregen – all dies wird durch eine arrogante Disposition verursacht“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die Prinzipien, nach welchen man sich verhalten sollte). Gottes Worte enthüllten ganz genau meinen Zustand. Ich verglich mein Kaliber mit dem Kaliber meiner Kollegen, und als ich nicht mithalten konnte, wurde ich negativ und zog mich zurück. Dahinter steckte eine arrogante Disposition. Ich war zu arrogant, um mich wirklich mit meinen eigenen Schwächen und Unzulänglichkeiten auseinanderzusetzen, und ich konnte es vor allem nicht akzeptieren, wenn andere besser oder fähiger waren als ich. Als ich sah, dass meine Kollgen mir in jeder Hinsicht überlegen waren, dass sie in der Gruppe im Mittelpunkt standen und von allen bewundert und geschätzt wurden, fühlte ich mich unwohl, geriet aus dem Gleichgewicht und konnte das nicht akzeptieren. Obwohl ich mir eingestand, dass ich vom Kaliber her hinter den anderen zurückblieb, wollte ich mich nicht geschlagen geben. Ich wetteiferte heimlich weiter mit ihnen. Ich war entschlossen, mit ihnen zu konkurrieren und mich mit ihnen zu vergleichen. Wenn ich sie nicht übertreffen konnte, wurde ich negativ und hatte keine Energie mehr für meine Pflicht. War das nicht meine arrogante Disposition, die da zum Vorschein kam? Ich war so arrogant und ignorant!
Mir kam einen Abschnitt von Gottes Worten in den Sinn, in dem Er die Dispositionen von Antichristen anprangert. Gott sagt: „Für einen Antichristen sind Status und Prestige sein Leben und sein lebenslanges Ziel. Bei allem, was sie tun, ist ihr erster Gedanke: ‚Was wird mit meinem Status passieren und mit meinem Ansehen? Bringt mir das, was ich tue, Prestige? Wird es meinen Status in den Köpfen der Menschen erhöhen?‘ Das ist das Erste, woran sie denken, und das ist ein hinreichender Beweis dafür, dass sie die Disposition und das Wesen von Antichristen haben, sonst würden sie diese Fragen nicht in Betracht ziehen. Man kann sagen, dass Status und Prestige für einen Antichristen keine zusätzlichen Anforderungen sind, geschweige denn etwas Fremdes, auf das er verzichten könnte. Sie sind Teil des Wesens der Antichristen, sie liegen in ihrem Inneren, in ihrem Blut, sie sind ihnen angeboren. Antichristen ist es nicht gleichgültig, ob sie Status und Prestige besitzen; das ist nicht ihre Einstellung. Was ist dann ihre Einstellung? Status und Prestige sind eng mit ihrem täglichen Leben verbunden, mit ihrem täglichen Zustand, mit dem, wonach sie täglich streben. Daher sind Status und Prestige für Antichristen ihr Leben. Gleichgültig, wie sie leben, gleichgültig, in welchem Umfeld sie leben, gleichgültig, welche Arbeit sie verrichten, gleichgültig, wonach sie streben, was ihre Ziele sind, was die Richtung ihres Lebens ist, es dreht sich alles darum, einen guten Ruf und eine hohe Stellung zu haben. Und dieses Ziel ändert sich nicht; sie können solche Dinge nie beiseite legen. Das ist das wahre Gesicht der Antichristen, das ist ihr Wesen. Ihr könntet sie in einen Urwald tief in den Bergen stecken, und sie würden trotzdem ihr Streben nach Status und Ansehen nicht beiseite legen. Man kann sie in eine Gruppe von Menschen stecken und alles, woran sie denken können, sind immer noch Status und Ansehen. Obwohl auch Antichristen an Gott glauben, sehen sie das Streben nach Status und Ansehen als gleichwertig mit dem Glauben an Gott an und messen ihm das gleiche Gewicht bei. Das heißt, während sie den Weg des Glaubens an Gott gehen, streben sie auch nach ihrem eigenen Status und Ansehen. Man kann sagen, dass die Antichristen in ihren Herzen glauben, dass der Glaube an Gott und das Streben nach der Wahrheit gleichbedeutend mit dem Streben nach Status und Prestige sind; das Streben nach Status und Prestige ist auch das Streben nach der Wahrheit, und Status und Prestige zu erlangen, bedeutet, die Wahrheit und das Leben zu erlangen. Wenn sie das Gefühl haben, dass sie kein Ansehen oder keinen Status haben, dass niemand sie bewundert oder verehrt oder ihnen folgt, dann sind sie sehr frustriert. Sie glauben, dass es keinen Sinn hat, an Gott zu glauben, dass es keinen Wert hat, und sie sagen sich: ‚Ist dieser Glaube an Gott ein Fehlschlag? Ist er hoffnungslos?‘ Sie denken im Herzen oft über solche Dinge nach, sie überlegen, wie sie sich einen Platz Gottes verschaffen können, wie sie ein hohes Ansehen in der Kirche genießen können, damit die Leute ihnen zuhören, wenn sie reden, und sie unterstützen, wenn sie handeln, und ihnen folgen, wohin sie auch gehen; damit sie eine Stimme in der Kirche haben, Ansehen haben, damit sie Vorteile genießen und Status haben – sie konzentrieren sich wirklich auf solche Dinge. Das ist es, was solche Menschen anstreben“ (Das Wort, Bd. 4, Die Antichristen entlarven: 9. Sie gehen ihrer Pflicht nur deshalb nach, um sich hervorzuheben und ihre eigenen Interessen und Ambitionen zu verfolgen; nie erwägen sie die Interessen von Gottes Haus und verraten diese Interessen sogar, wenn sie dafür im Gegenzug selbst verherrlicht werden (Teil 3)). Zu lesen, wie Gottes Worte die Dispositionen von Antichristen entlarvten, war für mich sehr bewegend und sehr schwer zu verdauen. Ihr Streben nach Ansehen und Status ist nicht nur eine vorübergehende Phase – es steckt ihnen in den Knochen, sie streben ihr Leben lang danach. Für sie ist Status wichtiger als alles andere, sogar so wichtig wie ihr eigenes Leben. Antichristen fordern immer einen Platz am Tisch und sind nicht bereit, sich unterzuordnen. Sie brauchen den Respekt und die Bewunderung der anderen, um ihre Pflicht engagiert zu erfüllen. Wenn sie das nicht bekommen, werden sie negativ und nachlässig und verlieren sogar jegliches Interesse am Glauben. War mein Verhalten nicht genau wie das eines Antichristen? Wenn andere zu mir aufschauten und mich schätzten, war ich in meiner Pflicht motiviert, aber wenn meine Kollegen mich in jeder Hinsicht übertrafen und mein Verlangen nach Status nicht befriedigt wurde, nahm ich in meiner Pflicht keine Last mehr auf mich. Bei so vielen Neulingen, die dringend bewässert werden müssen, ist die Bewässerungsarbeit jetzt gerade besonders wichtig. Ich hätte ihnen helfen sollen, die Wahrheit zu lernen und Gottes Werk zu verstehen, damit sie so schnell wie möglich Wurzeln auf dem wahren Weg schlagen. Aber ich war nicht mit dem Herzen dabei. Ich hatte nichts anderes im Kopf als mein eigenes Ansehen und schob alles auf Zhijian ab. Ich habe nicht die Pflicht getan, die ich hätte tun sollen. Ich besaß überhaupt keine Menschlichkeit! Ich fühlte weder Schuld noch Reue, wenn ich meine Pflicht nicht gut erfüllte. Mein Ansehen oder meinen Status zu verlieren, war für mich genauso schmerzlich, wie mein eigenes Leben zu verlieren. Ich wog meine persönlichen Gewinne und Verluste ab und wurde deshalb negativ und schwach. Ich hatte immer gehofft, wie meine Kollegen zu werden, jemand mit besserem Kaliber, den alle fragen, wenn sie etwas nicht verstehen, und mit dem sie diskutieren wollen, damit ich in der Gruppe im Mittelpunkt stehe. Das hatte ich immer angestrebt, das war es, was ich erreichen wollte. Ich war bemüht, andere dazu zu bringen, zu mir aufzuschauen und mich zu bewundern. Diese Art von Streben und diese Sichtweise waren wie die eines Antichristen, oder? Da ich mich auf dem falschen Weg befand und die Führung des Heiligen Geistes verloren hatte, erfüllte ich nicht die Pflicht, die ich hätte erfüllen müssen. Selbst wenn ich einen höheren Posten bekommen hätte und von allen bewundert worden wäre, hätte Gott mich nicht letztendlich verstoßen? Als mir das klar wurde, bekam ich ein bisschen Angst. Ich erkannte, dass ich mit meinem Streben nach Status einen Weg gegen Gott eingeschlagen hatte! Ich wollte mein fehlgeleitetes Streben ändern und aufhören, mit anderen zu konkurrieren. Ich wollte die Pflicht tun, die ich tun sollte.
Daraufhin suchte ich nach einem Weg der Praxis. Ich erinnerte mich an folgende Worte Gottes: „Was muss man tun, um seine Pflicht gut zu erfüllen? Man muss sie mit ganzem Herzen und seiner ganzen Energie erfüllen. Sein ganzes Herz und seine ganze Energie einzusetzen bedeutet, nur an die Erfüllung seiner Pflicht zu denken, und sich nicht durch andere Dinge ablenken zu lassen. Und dann muss man seine ganze Energie und seine gesamte Kraft aufwenden und sein Kaliber, seine Begabungen, Stärken und die Dinge, die man verstanden hat, für die Aufgabe einsetzen. Wenn du Dinge begreifst und bereit bist, sie anzunehmen, und wenn du eine gute Idee hast, musst du dich mit anderen darüber austauschen. Das bedeutet es, harmonisch zusammenzuarbeiten. So wirst du deine Pflicht gut erfüllen und erreichen, dass sie zufriedenstellend ausgeführt wird. Wenn du immer alles selbst in die Hand nehmen willst, wenn du stets alleine Großes leisten willst, wenn du immer willst, dass du im Mittelpunkt stehst und nicht andere, erfüllst du dann deine Pflicht? Was du tust, nennt man Autokratie; es bedeutet, sich selbst in Szene zu setzen. Das ist satanisches Verhalten, keine Pflichterfüllung. Niemand, unabhängig von seinen Stärken, Begabungen oder besonderen Talenten, kann die gesamte Arbeit selbst übernehmen; man muss lernen, harmonisch zusammenzuarbeiten, wenn man die kirchliche Arbeit gut verrichten will. Deshalb ist harmonische Zusammenarbeit ein Praxisgrundsatz für die Pflichterfüllung. Solange du dein ganzes Herz, deine ganze Energie und deine ganze Treue einsetzt und alles aufwendest, was du kannst, erfüllst du deine Pflicht gut“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die richtige Pflichterfüllung erfordert eine harmonische Zusammenarbeit). Gottes Worte zeigten mir einen Weg der Praxis. Mein Kaliber spielte keine Rolle. Solange ich von Herzen aufrichtig war und gut mit anderen zusammenarbeiten konnte, mein absolut Bestes gab und all meine Aufgaben gut erledigte, ohne Spielchen zu spielen, war das im Einklang mit Gottes Willen. Tatsächlich hat Gott uns Dreien unterschiedliche Kaliber und Stärken geschenkt, damit wir uns gegenseitig ergänzen können. Meine beiden Kollegen hatten ein gutes Kaliber und waren effizient bei ihrer Arbeit und in der Lage, das Wesentliche eines Problems zu erkennen. Sie glichen aus, was mir fehlte. Mein Kaliber war etwas schwächer, aber ich war ein wenig älter als sie, deshalb konnte ich gründlicher und umfassender über die Dinge nachdenken. Wir alle hatten unsere Stärken, wir konnten zusammenarbeiten, und das würde unserer Arbeit zugute kommen. Aber statt nach der Wahrheit zu suchen, verglich ich die Stärken meiner Kollegen mit meinen eigenen, wodurch ich negativ und passiv wurde und meine Pflicht nicht erfüllen konnte. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, war ich wirklich sehr einfältig. Dank dieser Erkenntnis konnte ich danach bei der Erfüllung meiner Pflicht mehr Eigeninitiative zeigen. Welche Schwierigkeiten oder Probleme ich auch hatte, ich habe sie mit meinen Kollegen besprochen. Als ich mich nicht mehr durch mein Kaliber oder mein Alter einschränken ließ, fühlte ich mich in meiner Pflicht viel entspannter. Wenn wir uns gegenseitig unterstützen, um die individuellen Stärken jedes Einzelnen hervorzuheben, können wir harmonisch zusammenarbeiten. Und wenn alle gut zusammenarbeiten, ist unsere Bewässerung erfolgreicher.
Es erinnerte mich an etwas, Gott sagte: „Ob nun viele oder wenige von euch ihre Pflicht gemeinsam erfüllen, wie die Umstände auch aussehen mögen und zu welchem Zeitpunkt auch immer, vergesst eines niemals – seid miteinander im Einklang. Indem ihr in diesem Zustand lebt, könnt ihr über das Wirken des Heiligen Geistes verfügen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Wenn wir von unserem Ansehen und Status ablassen und gut mit anderen zusammenarbeiten, werden wir die Führung des Heiligen Geistes empfangen und gute Ergebnisse in unserer Pflicht erzielen.
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