76. Eine Krankheit offenbarte, dass ich nur Segnungen erhalten wollte
Der Allmächtige Gott sagt: „In ihrem Gottesglauben streben Menschen danach, Segnungen für die Zukunft zu erhalten; das ist ihr Ziel in ihrem Glauben. Alle Menschen haben diese Absicht und Hoffnung, aber die Verderbtheit in ihrer Natur muss durch Prüfungen aufgelöst werden. In welchen Aspekten du auch immer nicht gereinigt wirst, dies sind die Aspekte, in denen du geläutert werden musst – das ist Gottes Fügung. Gott schafft eine Umgebung für dich und zwingt dich, da geläutert zu werden, damit du deine eigene Verderbtheit kennen kannst. Letztlich gelangst du an einen Punkt, an dem du lieber sterben und deine Pläne und Wünsche aufgeben und dich Gottes Souveränität und Fügung unterwerfen würdest. Deshalb werden die Menschen, wenn sie nicht mehrere Jahre an Läuterung aufweisen und wenn sie nicht eine gewisse Menge an Leid ertragen, nicht imstande sein, die Knechtschaft der Verderbtheit des Fleisches in ihren Gedanken und in ihrem Herzen loszuwerden. In welchen Aspekten auch immer du noch Satans Knechtschaft unterliegst und in welchen Aspekten auch immer du noch deine eigenen Wünsche und deine eigenen Forderungen hast, dies sind die Aspekte, in denen du leiden solltest. Nur durch Leiden können Lektionen gelernt werden, was bedeutet, die Wahrheit erlangen und Gottes Willen verstehen zu können. Tatsächlich werden viele Wahrheiten durch das Erfahren schmerzlicher Prüfungen verstanden. Niemand kann Gottes Willen nachvollziehen, Gottes Allmacht und Weisheit erkennen oder Gottes gerechte Disposition würdigen, wenn er sich in einer behaglichen und mühelosen Umgebung befindet oder wenn die Umstände günstig sind. Das wäre unmöglich!“ („Wie man Gott inmitten von Prüfungen zufriedenstellen sollte“ in „Die Reden des Christus der letzten Tage“) Das Lesen dieses Abschnitts erinnert mich an eine Erfahrung, die ich machte, als ich schwer krank wurde. Ich litt Schmerzen, und es gab viele Tränen damals, aber ich lernte, einige Wahrheiten zu verstehen. Ich hörte auf, in meinem Glauben immer nur nach Segnungen zu streben, und ich nahm aus dem Leiden einige Lektionen mit und begriff, dass auch das Leiden ein Segen von Gott war.
Im Jahr 2010 nahm ich das Werk des Allmächtigen Gottes der letzten Tage an. Zu dieser Zeit war ich noch in der High School. Gottes Worte zeigten mir, dass der Mensch von Gott geschaffen wurde und dass der Glaube an Gott und die Anbetung Gottes der richtige Weg ist – der Weg mit dem größten Wert und dem größten Sinngehalt. Ich begann Kirchenversammlungen zu besuchen, und ich verpasste nie eine, egal wie das Wetter war. Ich tat auch mein Bestes, um meinen Freunden und Verwandten das Evangelium zu predigen. Tag für Tag fühlte ich mich erfüllt und im Reinen mit mir selbst.
Ein Jahr später ging ich zu einer Vorsorgeuntersuchung ins Krankenhaus, und es stellte sich heraus, dass ich Hepatitis B hatte. Der Arzt meinte, es sei schwer zu heilen und dass daraus Krebs entstehen könnte, wenn sich mein Zustand verschlechterte. So plötzlich mit der Krankheit konfrontiert, war ich mich wie betäubt und gefühllos. Mein Gesicht fühlte sich kalt an, und meine Hände zitterten. Plötzlich schien meine Zukunft völlig ungewiss. Als ich an diesem Tag nach Hause kam, war ich total deprimiert. Ich weinte und weinte. Immer wieder fragte ich mich: „Wieso musste ich diese Krankheit bekommen? Warum kann ich nicht einfach gesund sein wie alle anderen?“ Immer war ich davon ausgegangen, dass wenn ich an Gott glaubte, Er mich vor Krankheit schützen würde. In Frieden meine Pflicht in Gottes Haus zu erfüllen wäre wunderbar! Aber jetzt war ich krank und wusste nicht, ob ich jemals wieder gesund werden würde, und wenn die Krankheit sich verschlimmerte, verlor ich vielleicht sogar mein Leben. Diese Gedanken wühlten mich auf, und viele Male trat ich vor Gott, um zu beten. Ich bat Gott um Glauben und Kraft, mich zu führen und zu erleuchten, damit ich Seinen Willen verstehen konnte, damit ich lernte, diese Situation zu meistern.
Als meine Brüder und Schwestern davon erfuhren, kamen sie, um mich aufzurichten, und lasen mir einen Abschnitt aus Gottes Worten vor: „Wenn Krankheit auftritt, dann ist dies Gottes Liebe und sicherlich sind Seine guten Absichten darin enthalten. Selbst wenn dein Körper ein wenig leidet, nimm keine Ideen von Satan an. Lobe Gott inmitten von Krankheit und erfreue dich an Gott inmitten deines Lobes. Verliere nicht den Mut angesichts von Krankheit, suche weiter und weiter und gib niemals auf, und Gott wird dich mit Seinem Licht erleuchten. Wie war der Glaube Hiobs? Der Allmächtige Gott ist ein allmächtiger Arzt! In der Krankheit zu verweilen, bedeutet krank zu sein, aber im Geist zu verweilen, bedeutet gesund zu sein. Solange du auch nur einen Atemzug hast, Gott wird dich nicht sterben lassen.“ („Kapitel 6“ von Kundgebungen Christi am Anfang in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Nach dem Lesen dieser Worte wusste ich in meinem Herzen, dass es in Gottes Hand lag, ob die Krankheit sich verschlimmern würde oder nicht – Gott bestimmt alles! All meine Sorgen und Ängste waren völlig unnötig. Jetzt, wo ich die Krankheit hatte, musste ich mich wirklich auf Gott verlassen und zu Ihm blicken. Ob sich mein Zustand verbesserte oder nicht, ich konnte Gott nicht die Schuld geben, sondern musste mich Seinen Bestimmungen unterwerfen. Von da an habe ich viel zu Gott über meine Krankheit gebetet, und ich ließ mich auch behandeln. Sechs Monate später ging ich zu einer Nachuntersuchung ins Krankenhaus. Der Arzt meinte, mein Zustand habe sich verbessert und die Krankheit sei jetzt unter Kontrolle, sodass keine Behandlung mehr nötig war. Ich war außer mir vor Freude, als ich das hörte, und sagte immer wieder: „Dank sei Gott! Dank sei Gott!“ Ich wusste wirklich nicht, was ich zu Gott sagen sollte, aber ich wusste, dass sich darin Seine Güte und Sein Segen zeigten!
2012 besuchte ich die Uni, aber ich wurde angezeigt, weil ich auf dem Campus das Evangelium verkündet hatte, und wurde rausgeworfen. Das war eine wirklich harte Zeit für mich. Ich hatte 12 Jahre gelernt und gearbeitet, um so weit zu kommen. Aber dann dachte ich an den Mensch gewordenen Gott, der die Wahrheit ausdrückt und daran arbeitet, die Menschen zu retten, und wir können nur gerettet werden, wenn wir an Gott glauben und nach der Wahrheit streben. Die großen Katastrophen würden bald kommen, und ich hatte Angst, weggefegt zu werden, wenn ich nicht meine Pflicht erfüllte und gute Taten vollbrachte. Bei mir dachte ich: „Vergiss die Uni. Ich werde einfach mein Bestes tun, um nach der Wahrheit zu streben und meine Pflicht in der Kirche zu tun.“ Ein paar Tage später ging ich weg von zu Hause und begann, meine Pflicht in der Kirche zu tun. Egal, welche Pflicht mir zugewiesen wurde, ich nahm sie gern und ohne Klagen an. Selbst angesichts der fanatischen Unterdrückung und der Verhaftungen durch das Regime und der Tatsache, dass ich zweimal beinahe von der Polizei erwischt worden wäre, hatte ich keine Angst, sondern fuhr fort, das Evangelium zu verbreiten und für Gott Zeugnis abzulegen. Gott würde mich nur beschützen, so dachte ich, wenn ich weiterhin meine Pflicht erfüllte, und nur auf diese Weise hätte ich ein gutes Ziel.
Im Februar 2015 wurde ich versetzt und musste die Stadt verlassen, um meine Pflicht zu erfüllen. Eines Tages meinte die Leiterin, ich sollte für einen Checkup ins Krankenhaus gehen, als Vorsichtsmaßnahme, damit ich die anderen nicht ansteckte. Als ich das hörte, dachte ich bei mir: „Seit meiner letzten Untersuchung sind fast fünf Jahre vergangen. Meine Krankheit könnte sich in dieser Zeit verschlimmert haben. Wenn sie wirklich ansteckend ist oder Krebs daraus wird, werde ich nicht mehr in der Lage sein, meine Pflicht zu tun.“ Bei diesem Gedanken war ich sehr unglücklich. Ich hatte auch große Angst und wusste, ich könnte es nicht ertragen. Am nächsten Tag ging ich ins Krankenhaus. Ich war sehr nervös, als ich ankam. Ich dachte: „Wenn daraus Krebs geworden ist oder die Krankheit jetzt wirklich ansteckend ist, werden sie mich hier heilen können? Wenn nicht, was mach ich dann?“ Ich habe damals zu Gott gebetet und sagte, ich würde gehorchen, egal was geschieht. Aber dann sagte der Arzt, ich hätte eine Herzrhythmusstörung, und wieder erfüllte mich Angst, und ich dachte: „Ist das ein Zeichen dafür, dass ich noch kränker bin? Warum sollte ich sonst eine Herzrhythmusstörung haben?“ Während ich das besorgte Gesicht des Arztes genau beobachtete, wurde mir klar, dass es nicht gut für mich aussah. Der Arzt hat nicht viel mehr gesagt, sondern nahm mir nur etwas Blut ab und sagte, ich solle nach Hause gehen und abwarten.
Als der Tag, an dem ich die Ergebnisse bekommen sollte, näher rückte, kehrte meine Unruhe zurück. Ich hatte Angst vor schlechten Nachrichten und fühlte mich nicht in der Lage, damit umzugehen. Ich wollte einfach nur wieder gesund sein. Eine Woche später ging ich wieder in die Klinik, um meine Ergebnisse abzuholen. Der Arzt sagte, dass es in meinem Blut von Hepatitis-B-Viren nur so wimmelte und dass es sich jetzt um eine akute Hepatitis handelte. Er fügte hinzu, die Krankheit sei sehr ansteckend und ich müsse dringend behandelt werden. Ich dachte bei mir: „Es ist aus. Werde ich jetzt in der Lage sein, meine Pflicht auszuüben? Werde ich in der Lage sein, an Versammlungen teilzunehmen und das kirchliche Leben zu leben?“ Auf dem Heimweg konnte ich nur an meine Krankheit denken, und Fahrrad zu fahren war sehr anstrengend. Zu Hause suchte ich im Internet nach Behandlungsmöglichkeiten. Ich las, dass bei einer akuten Hepatitis-Erkrankung Menschen ins Koma fallen können und sie dann innerhalb weniger Tage sterben. Ich geriet in Panik und dachte: „Wird das mit mir passieren? Wenn ich wirklich auf diese Weise sterbe, wird das dann nicht das Ende meines Glaubens sein? All die anderen Brüder und Schwestern sind so gesund. Warum bin ich der Einzige, der krank ist? Warum muss ich so anders sein als alle anderen?“ Ich wurde immer neidischer auf die anderen. Sie waren nicht von Krankheit geplagt und konnten ihre Pflicht in Frieden ausüben. Sie bereiteten gute Taten vor und würden von Gott gerettet werden. Und dann war da ich. Ich war krank und wusste nicht, ob ich jemals wieder in der Lage sein würde, meine Pflicht zu erfüllen. Wenn nicht, werde ich dann fallen gelassen und den Katastrophen ausgeliefert? Wegen meines Glaubens war ich von der Uni gejagt worden und hatte meine Zukunft in der Welt aufgegeben; ich hatte noch nie eine Freundin gehabt und hatte mein Zuhause verlassen, um meine Pflicht zu tun. Wenn Gott mich trotzdem fallen lassen und beseitigen würde, bedeutete das nicht, dass alles, was ich in all den Jahren für meinen Glauben gegeben hatte, umsonst gewesen war? Wenn ich jetzt nach Hause zurückkehrte, würde mich die Kommunisten verhaften. Ich würde ganz bestimmt geschnappt und ins Gefängnis gesteckt werden. … Diese Gedanken regten mich immer mehr auf und raubten mir allen Mut. „Gott, benutzt Du diese Krankheit, um mich zu entlarven und zu beseitigen?“ fragte ich. Ich konnte nicht verhindern, dass mir die Tränen übers Gesicht liefen. Ich fühlte mich sehr schwach, und hatte keine Lust, meine Pflicht zu erfüllen oder irgendetwas anderes zu tun. Nicht einmal essen wollte ich. Ich fühlte mich einfach total erschöpft. In meinem Schmerz trat ich vor Gott und betete: „Allmächtiger Gott, ich fühle mich so schwach und habe große Schmerzen. Ich kann nicht aufhören, über meine Zukunft nachzudenken. Ich habe das Gefühl, dass ich kein Ziel mehr habe. Lieber Gott, ich weiß, dass Du diese Krankheit mit mir geschehen lässt. Bitte erleuchte mich und führe mich, um Deinen Willen zu verstehen.“
Dann kam mir eine Passage aus Gottes Worten in den Sinn: „Für alle Menschen ist Verfeinerung qualvoll und sehr schwer anzunehmen – dennoch geschieht es während der Verfeinerung, dass Gott Seine gerechte Disposition dem Menschen verdeutlicht und Seine Anforderungen an den Menschen veröffentlicht und mehr Erleuchtung verschafft und mehr tatsächliche Zurückschneidung und tatsächlichen Umgang. Durch den Vergleich zwischen den Fakten und der Wahrheit gibt Er dem Menschen größere Kenntnis von sich und der Wahrheit und gibt dem Menschen ein größeres Verständnis für Gottes Willen und erlaubt so dem Menschen eine wahrhaftigere und reinere Liebe zu Gott zu haben. Das sind die Ziele Gottes bei der Durchführung der Verfeinerung. All das Werk, das Gott im Menschen tut, hat seine eigenen Ziele und seine eigene Bedeutung. Gott vollführt kein bedeutungsloses Werk, noch vollbringt Er ein Werk, das ohne Nutzen für den Menschen ist. Verfeinerung bedeutet nicht, dass die Menschen vor Gott entfernt werden, noch bedeutet es, dass sie in der Hölle vernichtet werden. Vielmehr bedeutet es, die Gesinnung des Menschen während der Verfeinerung zu ändern, seine Beweggründe zu ändern, seine alten Ansichten, seine Liebe zu Gott und sein ganzes Leben zu ändern.“ („Nur durch das Erfahren von Verfeinerung kann der Mensch wahre Liebe besitzen“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Als ich über diese Worte nachdachte, verstand ich, dass Gottes guter Wille in dieser Krankheit war. Er benutzte diese Umstände, um meine Verdorbenheit zu entlarven und mir zu helfen, mich selbst zu erkennen und eine Lehre daraus zu ziehen. Ich dachte darüber nach, wie Gott die Prüfungen für Hiob zugelassen hatte. Obwohl er körperliche Schmerzen litt, fügte Gott ihm die Schmerzen nicht zu, um ihm das Leben zu nehmen, sondern um seinen Glauben zu vervollkommnen und Hiob zu ermöglichen, Gott besser kennen zu lernen. Dass Gott mir erlaubte, krank zu werden, war nicht, um mich zu entlarven und zu eliminieren, sondern um den Makel in meinem Glauben zu beseitigen und mich dazu zu bringen, Ihm wirklich zu gehorchen. Ich konnte Gott nicht die Schuld geben, sondern musste die falschen Motive hinter meinem Glauben untersuchen und auf welche Weise ich ungehorsam war und mich Gott widersetzte. Nachdem ich Gottes Willen verstanden hatte, fühlte ich mich viel positiver. Ich sprach ein weiteres Gebet zu Gott, beruhigte mich allmählich und dachte ernsthaft über mich selbst nach.
Ich las diese Worte Gottes: „So viele glauben an Mich, nur damit Ich sie heile. So viele glauben an Mich, nur damit Ich Meine Kräfte gebrauche, um unreine Geister aus ihren Körpern auszutreiben, und so viele glauben an Mich, einfach nur, um Frieden und Freude von Mir zu empfangen. So viele glauben an Mich, nur um größeren materiellen Reichtum von Mir zu fordern. So viele glauben an Mich, nur um dieses Leben in Frieden zu verbringen und um in der zukünftigen Welt sicher und gesund zu sein. So viele glauben an Mich, um das Leiden der Hölle zu vermeiden und die Segnungen des Himmels zu empfangen. So viele glauben an Mich, nur wegen vorübergehender Bequemlichkeit, streben jedoch nicht danach, etwas in der zukünftigen Welt zu erlangen. Als Ich Meinen Zorn auf den Menschen herniederbrachte und alle Freude und den ganzen Frieden wegnahm, den er vormals besaß, begann der Mensch zu zweifeln. Als Ich dem Menschen das Leiden der Hölle gab und die Segnungen des Himmels zurückforderte, verwandelte sich die Scham des Menschen in Zorn. Als der Mensch Mich bat, ihn zu heilen, beachtete Ich ihn nicht und empfand Abscheu für ihn; der Mensch verließ Mich, um stattdessen nach dem Weg der bösen Medizin und der Zauberei zu streben. Als Ich alles wegnahm, was der Mensch von Mir gefordert hatte, verschwand jeder spurlos. Darum sage Ich, dass der Mensch an Mich glaubt, weil Ich zu viel Gnade erweise und es viel zu viel zu gewinnen gibt.“ („Was weißt du über den Glauben?“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) „Die Beziehung des Menschen zu Gott beruht lediglich auf bloßem Eigeninteresse. Es ist eine Beziehung zwischen dem Empfänger und dem Geber von Segnungen. Um es deutlich auszudrücken, es ist wie die Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Der Arbeitnehmer arbeitet nur, um den Lohn zu erhalten, den ihm der Arbeitgeber gibt. Eine solche Beziehung beinhaltet keine Zuneigung, sondern nur Geschäftliches. Es gibt kein Lieben und Geliebtwerden, nur Wohltätigkeit und Barmherzigkeit. Es gibt kein Verständnis, nur unterdrückte Empörung und Täuschung. Es gibt keine Vertrautheit, nur eine Kluft, die nicht zu überqueren ist.“ („Der Mensch kann nur unter Gottes Führung gerettet werden“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Als ich Gottes Worte las, wurde mir klar, dass ich Gott in meinem Glauben nicht wie Gott behandelt hatte. Für mich war Gott nur der Spender von Segnungen. Als ich krank wurde, galten meine ersten Gedanken meinen Zukunftsaussichten und ob ich wieder gesund werden würde oder nicht, und ich ging ins Internet, um mich über die Krankheit zu informieren und wie sie behandelt werden kann. Ich verlor jegliches Interesse daran, meine Pflicht zu erfüllen. Als es schlimmer wurde, beschuldigte ich Gott, ungerecht zu sein, weil Er mich nicht beschützte, weil Er zuließ, dass ich krank wurde, und ich bedauerte sogar, mein Studium, meine Familie und meine Jugend für meine Pflicht aufgegeben zu haben. Als ich über mich selbst nachdachte, fragte ich mich: „Wie konnte ich in all den Jahren des Glaubens so vieles aufgeben, um meine Pflicht zu erfüllen?“ Ich erkannte, dass es daran lag, dass ich die falsche Perspektive hatte. Ich hatte gedacht, dass, solange ich Gott Opfer brachte und meine Pflicht gut erfüllte, Gott mich segnen, meine Krankheiten heilen und mich vor Gefahren schützen sollte. Dann würde ich den Katastrophen entgehen und nicht sterben, ich würde überleben und ein gutes Ende und Ziel haben. Das ist der einzige Grund, warum ich bereit war, zu leiden und einen Preis zu zahlen bei der Ausübung meiner Pflicht. Mein Beweggrund, an Gott zu glauben und meine Pflicht zu erfüllen, war einzig und allein, Segnungen zu erhalten. Als mein Zustand ernst wurde, zerschlugen sich meine Hoffnungen, gesegnet zu werden, und meine Entschlossenheit, nach der Wahrheit zu streben, und die Motivation, meine Pflicht zu tun, verflüchtigten sich. Im Herzen stritt ich sogar mit Gott. Ich erkannte, dass ich in meinem Glauben nur Segnungen haben wollte. Als ich krank wurde, dachte ich nur an meine eigene Zukunft und meine eigenen Interessen – ich forschte nicht, was der Wille Gottes war, sondern beschuldigte Gott sogar, missverstand Ihn und verriet Ihn. Ich war so egoistisch und verachtenswert! Meine Gedanken hatten Gott wirklich verletzt und enttäuscht. Die Tatsachen zeigten mir, dass mein Glaube nicht darin bestand, die Pflicht eines geschaffenen Wesens zu erfüllen oder nach der Wahrheit zu streben. Alles, was ich wollte, war, in Frieden zu leben und ein gutes Ende und Ziel zu haben. Ich wollte mit Gott verhandeln und mein Leiden gegen zukünftige Belohnungen und Segnungen eintauschen. Hatte ich Gott nicht benutzt und versucht, Ihn zu betrügen? Paulus arbeitete viele Jahre lang und litt viel und wurde am Ende zum Märtyrer, aber er hat nicht gewirkt, um die Pflicht eines geschaffenen Wesens zu erfüllen. Er tat es, um belohnt und gekrönt zu werden. Ich erkannte schließlich, dass ich denselben Weg wie Paulus ging. Gott ist heilig und gerecht. Wie könnte Er jemandem, der so sehr darauf aus ist, zu feilschen, und so sehr darauf aus, Ihn zu betrügen, wie ich es war, in Sein Königreich einlassen? Als ich darüber nachdachte, verstand ich schließlich, dass diese Krankheit, die ich jetzt durchmachte, meine Beweggründe entlarvte, nämlich dass es mir nur um Segnungen ging. Ohne die Erkrankung wäre ich mir der Beweggründe und des Makels in meinem Glauben noch immer nicht bewusst und dass ich den Weg von Paulus ging, einen Weg, der von Gott verdammt wurde. Bei diesem Gedanken war ich nicht mehr so aus dem Gleichgewicht wegen der Krankheit, sondern dankte Gott, dass Er mich auf diese Weise entlarvt und gerettet hatte. Oberflächlich betrachtet war es eine Krankheit, eine schlimme Sache, aber darin verbargen sich Gottes wahre Liebe und Errettung. Gott führte mich auf den richtigen Weg des Glaubens, um meinen Glauben von allen Makeln zu reinigen.
Als ich über all das nachdachte, dachte ich bei mir: „Gott wurde Fleisch und drückt die Wahrheit aus, um die Menschen zu reinigen und zu retten. Er schenkt uns selbstlos das Leben und verlangt dafür keine Gegenleistung.“ Ich spürte, wie schön und gut das Herz Gottes ist. Dann dachte ich an mich selbst, wie ich Gottes Gnade und Segen genoss, wie ich von Gottes Worten so sehr getränkt und gestützt wurde, aber keinen Gedanken daran verschwendete, Gottes Liebe zu erwidern, und wie ich versuchte, mit Gott zu feilschen bei der Erfüllung meiner Pflicht, und als ich krank wurde, beschuldigte ich Gott und missverstand Ihn. Ich schämte mich so sehr bei diesem Gedanken. Ich hasste mich dafür, dass ich so selbstsüchtig und verachtenswert war! Fortwährend prüfte Gott eingehend meine innersten Gedanken, während Satan beobachtete, wie ich mich verhielt. Ich durfte nicht zulassen, dass ich zur Lachnummer für Satan wurde. Ich musste mich auf Gottes Seite stellen, mich Seinen Anordnungen unterwerfen und Lehren daraus ziehen. Dann sprach ich ein Gebet zu Gott. „Gott, ich möchte mein Verlangen nach Segnungen loslassen und nicht mehr über meine Zukunft nachdenken. Ob ich gesund werde oder nicht, ich will Dir gehorchen und Zeugnis ablegen für Dich, um Satan zu beschämen.“ Nach dem Gebet fühlte ich mich viel ruhiger und dachte nicht mehr so viel über mich selbst nach. Dann las ich einen Abschnitt aus Gottes Worten: „Gott lässt uns leben, daher sollten wir unsere Pflichten gut ausführen. Jeder Tag, den wir leben, ist eine tägliche Pflicht, die wir ausführen müssen. Wir sollten Gottes Auftrag als unsere wichtigste Aufgabe betrachten und unsere Pflichten erfüllen, als wären sie die wichtigste Angelegenheit im Leben. Auch wenn wir möglicherweise nicht nach der perfekten Erfüllung unserer Pflichten streben, so handeln wir doch nach unserem Gewissen, sodass Satan uns nicht beschuldigen kann, und ohne Gewissensbisse können wir Gott vielleicht zufriedenstellen, ohne etwas zu bereuen. Dies ist die Einstellung, mit der jemand, der an Gott glaubt, seine Pflicht betrachten sollte.“ („Die fünf Bedingungen, die Menschen haben, bevor sie den richtigen Weg des Glaubens an Gott betreten“ in „Die Reden des Christus der letzten Tage“) Ich wusste nicht, ob ich gesund werden würde oder nicht, doch was ich tun konnte, war, mich an die Pflicht zu halten, die Gott mir gab. Danach wurde ich nicht mehr durch meine Krankheit zurückgehalten und konnte meine Pflicht von ganzem Herzen erfüllen.
Später ließ ich mich erneut im Krankenhaus untersuchen. Der Arzt sagte, es sähe gut aus und meine Leberfunktion sei normal. Mein Blut war stark infiziert, aber sonst war alles in Ordnung. Er betonte, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauche und die normale Behandlung ausreichen würde. Als den Arzt das sagen hörte, dankte ich Gott in meinem Herzen! Ich spürte, dass Gott sich meiner erbarmte. Ich war so egoistisch und gemein, strebte nur nach Gewinn, wollte etwas von Gott als Gegenleistung für die Erfüllung irgendeiner Pflicht, betrog Gott und ekelte Ihn an, aber Er übersah meine Aufsässigkeit. Immer wieder benutzte Er Seine Worte, um mich zu erleuchten und zu führen, damit ich Sein Werk erfahre, sodass ich die falschen Beweggründe und Ansichten in meinem Glauben erkennen konnte. Ich spürte wirklich, wie groß Gottes Liebe ist! Danach setzte ich alles daran, meine Pflicht zu erfüllen. Ich dachte, ich hätte durch diese Krankheit etwas gelernt und dass ich ein wenig an geistlicher Größe gewonnen hatte. Deshalb war ich überrascht, noch einmal bloßgestellt zu werden, als Gott eine Prüfung für mich arrangierte.
Einen Monat später meinte die Leiterin, ich sollte noch einmal für einen Checkup ins Krankenhaus gehen. Wenn meine Krankheit hochgradig ansteckend sei, sagte sie, dann müsste ich allein wohnen, weg von den anderen. Sie das sagen zu hören war wirklich bedrückend, lastete wie ein riesiger Stein auf meiner Brust. Meine Gedanken überschlugen sich: „Wenn man mich von den anderen fernhält, dann kann ich nicht zu den Versammlungen gehen oder das kirchliche Leben leben. Was werde ich dann tun, wenn ich eines Tages wirklich krank werde und niemand weiß es? Wenn die großen Katastrophen eintreten, können die Brüder und Schwestern alle zusammenkommen und darüber Gemeinschaft halten und sich gegenseitig helfen und unterstützen. Aber ich bin dann ganz auf mich allein gestellt. Werde ich in der Lage sein, standhaft zu bleiben?“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto deprimierter wurde ich. Die Leiterin hielt mit mir Gemeinschaft und sagte, ich müsse lernen, mich den Bestimmungen Gottes zu unterwerfen. Sie sagte, ich solle in dieser Situation mehr nach Gottes Willen fragen und wie Hiob Gott loben, egal ob ich Segen oder Unglück erfuhr. Dies zu hören, bewegte mich, und ich erinnerte mich an mein Erlebnis vom letzten Mal. Ich erkannte, dass es von Gott zugelassen worden war. Was ich vor allem tun musste, war, mich zu unterwerfen. Dann sah ich ein Video von einer Lesung von Gottes Worten. Der Allmächtige Gott sagt: „Hiob sprach nicht vom Handel mit Gott und stellte keine Anforderungen oder Ansprüche an Gott. Sein Lobpreis des Namens Gottes war wegen der großen Kraft und Autorität Gottes in der Herrschaft über alle Dinge, und war nicht davon abhängig, ob er Segen erhielt oder von Unglück heimgesucht wurde. Er glaubte, dass Gottes Macht und Autorität sich nicht ändern werden, unabhängig davon, ob Gott die Menschen segnet oder ein Unglück über sie bringt, und somit, unabhängig von den Umständen eines Menschen, Gottes Name gelobt werden sollte. Dass der Mensch von Gott gesegnet wird, liegt an der Souveränität Gottes, und wenn dem Menschen Unglück widerfährt, so liegt es auch an Gottes Souveränität. Gottes Kraft und Autorität beherrschen und ordnen alles am Menschen; die Launen des menschlichen Glücks sind die Manifestation der Kraft und Autorität Gottes, und unabhängig vom Standpunkt eines Menschen, sollte Gottes Name gelobt werden. Dies ist, was Hiob während den Jahren seines Lebens erfuhr und kennenlernte. Alle Gedanken und Handlungen Hiobs erreichten Gottes Ohren und kamen vor Gott an und wurden von Gott als wichtig erachtet. Gott schätzte diese Kenntnis von Hiob und schätzte an Hiob, ein solches Herz zu haben. Dieses Herz erwartete Gottes Gebot immer und überall, und ungeachtet der Zeit oder des Ortes, begrüßte es was auch immer ihm widerfuhr. Hiob stellte keine Anforderungen an Gott. Was er von sich selbst verlangte, war, auf alle Anordnungen, die von Gott kamen, zu warten, sie zu akzeptieren, sich ihnen zu stellen und sie zu befolgen; Hiob glaubte, dies sei seine Pflicht, und es war genau das, was von Gott gewünscht war.“ („Gottes Werk, Gottes Disposition und Gott Selbst II“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Beim Anschauen des Videos schämte ich mich sehr. Hiob pries den Namen Gottes nicht nur mit leeren Worten. Sein Lob kam aus der Tiefe seines Herzens. Hiob kannte die Autorität Gottes, Seine Allmacht und Souveränität, deshalb fürchtete er Gott in seinem Herzen und konnte Gott wirklich wie Gott behandeln. Deshalb beklagte er sich nicht und stellte keine Forderungen, egal, was Gott orchestrierte und anordnete. Hiob versuchte nicht, mit Gott zu verhandeln. Er gehorchte einfach, egal ob er Segen oder Unglück erfuhr. Der Gehorsam gegenüber Gott war ihm wichtiger als sein eigenes Leben. Ich dachte über mich selbst nach: Warum habe ich immer wieder versucht, mit Gott zu verhandeln und hartnäckig nach Segnungen zu streben? Weil Gott keinen Platz in meinem Herzen hatte und ich Gott in meinem Herzen nicht fürchtete. Ich legte zu viel Wert auf meine Zukunft und darauf, Segnungen zu bekommen, und deshalb habe ich mich Gott überhaupt nicht untergeordnet, als ich krank wurde. Ich war in der Lage, einige Segnungen durch Gottes Gnade zu genießen, und es war die Bestimmung Gottes, die diese Krankheit über mich brachte. Gott hat mir alles gegeben, was ich besaß, wenn Er also alles wegnehmen würde, wäre auch das Gottes Gerechtigkeit! Was qualifizierte mich, der ich niedriger als eine Ameise bin, mit Gott zu streiten? Also beschloss ich Gott gegenüber, dass ich bereit sein würde, mich Seinen Orchestrierungen und Anordnungen zu unterwerfen. Wenn ich von den anderen isoliert werden musste, dann sollte es eben so sein. Wo auch immer Gott mich hinstellte, selbst wenn mich ein Unglück heimsuchte, würde ich mich nicht beschweren. Wo auch immer ich war, würde ich meine Pflicht tun, um Gottes Liebe zu erwidern. Später ging ich ins Krankenhaus zur Untersuchung. Auf dem Weg dorthin war ich ein wenig nervös. In meinem Herzen betete ich immer wieder zu Gott und dachte über Seine Worte nach. Die Fahrt mit dem Rad zum Krankenhaus kam mir überhaupt nicht schwer vor. Dort ankommen, sagte der Arzt: „Herzlichen Glückwunsch! Letzten Monat hatten Sie noch 1,7 Milliarden Viren pro Milliliter in Ihrem Blut. Jetzt sind es nur noch 560.000, und Sie sind nicht sehr ansteckend.“ Er sagte auch, wie toll es war, einen solchen Rückgang in nur einem Monat zu sehen. Als ich das hörte, erfüllte mich Dankbarkeit gegenüber Gott. Ich fühlte, wie wahrhaftig lebendig und real Gott ist. Er war direkt an meiner Seite und bestimmte und ordnete alle Dinge an. und ich verstand, wie wundersam und praktisch die Situationen sind, die Gott für jeden einzelnen von uns anordnet!
Das Durchleben dieser Krankheit machte mir meinen Wunsch nach Segen und meine verachtenswerten Beweggründe kristallklar. Ich gewann ein gewisses Verständnis für meine falschen Ansichten darüber, wonach ich streben sollte, und für meiner verdorbenen Dispositionen. In einer praktischen Lektion hatte ich Gottes Souveränität verstehen gelernt. All dies war das Ergebnis des Gerichts und der Züchtigung. Jetzt denke ich nicht darüber, ab wann ich ganz frei von Hepatitis sein werde. Ich will mich einfach Gottes Orchestrierungen und Anordnungen unterwerfen und meine Pflicht in dieser Situation gut erfüllen. Dank sei Gott!