77. Die Ernte aus einer Prüfung
2007 war ein großer Wendepunkt in meinem Leben. In jenem Jahr war mein Mann in einen Autounfall verwickelt und war danach ans Bett gefesselt. Unsere beiden Kinder waren noch klein und es war eine schwere Zeit für unsere Familie. Es war wirklich hart für mich, und ich hatte keine Ahnung, wie wir das durchstehen sollten. Dann nahm ich das Werk des Allmächtigen Gottes der letzten Tage an. Beim Lesen der Worte Gottes habe ich gelernt, dass wir alle unser Leben Gott verdanken, dass unser Schicksal in seinen Händen liegt und dass wir Gott anbeten und an ihn glauben müssen, um ein gutes Schicksal zu haben. Ich hatte etwas gefunden, auf das ich mich verlassen konnte. Ich begann, regelmäßig an Zusammenkünften teilzunehmen und nahm meine Kinder mit, um Gottes Worte zu lesen und zu beten. Es dauerte nicht lange, bis ich meine Pflicht in der Kirche tat.
Ich wurde zur Kirchenleiterin gewählt und dankte Gott für Seine Gnade. Ich dachte bei mir: „Ich wurde zur Kirchenleiterin auserkoren, obwohl ich wirklich neu im Glauben bin. Ich muss gut darin sein, nach der Wahrheit zu streben. Ich muss meine Pflicht gut tun und alles tun, was nötig ist, dann werde ich zwangsläufig errettet.“ Dieser Gedanke trieb mich in meiner Pflicht wirklich an. Ich verbrachte die meiste Zeit damit, das Evangelium zu predigen und meine Pflicht zu erfüllen. Meine Freunde und Verwandten lehnten meinen Glauben ab und meine Nachbarn verleumdeten und verspotteten mich. An diesem Punkt wurde ich etwas schwach, aber das hielt mich nicht davon ab, meine Pflicht zu tun. Auch mein Mann nahm Gottes Werk der letzten Tage an und begann später ebenfalls, seine Pflicht zu tun. Das machte mich so glücklich. Ich dachte: „Solange wir unsere Pflicht gut tun und Opfer für Gott bringen, werden wir von Ihm gesegnet werden.“ Besonders als ich Brüder und Schwestern sagen hörte, dass ich gelitten und einen Preis bezahlt habe und dass ich sicherlich von Gott errettet werden würde, war ich so glücklich und ich hatte viel mehr Antrieb, für Gott zu arbeiten.
Eines Tages im Jahr 2012 bemerkte ich einen Knoten in meiner Brust, der ein wenig schmerzte. Ich begann mir Sorgen zu machen, dass es etwas Ernstes sein könnte. Aber dann dachte ich: „Nein, das kann nicht sein. Ich tue jeden Tag meine Pflicht in der Kirche. Gott würde das nicht jemandem antun, der echte Opfer für Ihn bringt. Mit Gottes Schutz werde ich nicht ernsthaft krank.“ Als ich das dachte, verschwanden meine Ängste und ich tat weiterhin meine Pflicht, so wie ich es zuvor getan hatte. Die Verfolgung der Gläubigen durch die KPCh wurde 2013 immer schlimmer. Mein Mann und ich waren in unserer Gegend dafür bekannt, das Evangelium zu verbreiten, und wir waren ständig in Gefahr, verhaftet zu werden. Wir verließen unser Zuhause und zogen weit weg, damit wir weiterhin unseren Pflichten nachkommen konnten. Später stellte ich fest, dass der Knoten in meiner Brust wuchs, und ich befürchtete, es könnte eine Art Krankheit sein. Aber ich dachte daran, dass seit Jahren nichts Schlimmes passiert war und dass Gott mich sicher beschützt. Solange ich meine Pflicht gut erfüllte und weitere Opfer brachte, dachte ich, Gott würde sich meiner erbarmen und ich würde nicht ernsthaft krank werden.
Im Jahr 2018 begann ich, mich unwohl zu fühlen, und mein Mann brachte mich zu einer Untersuchung. Die Ärztin sagte, der Knoten in meiner Brust sei so groß wie ein Gänseei geworden und sehe nicht gut aus. Sie sagte, dass eine sofortige Operation sehr riskant sei und dass ich erst eine Chemotherapie machen müsse, damit der Knoten kleiner werden würde, bevor sie operieren könnten. Als ich die Worte „es sieht nicht gut aus“ und „Chemotherapie“ hörte, geriet ich in Panik. Ich dachte: „Nur Menschen mit Krebs bekommen eine Chemotherapie. Habe ich Krebs? Werde ich so jung sterben?“ Ich konnte es einfach nicht glauben. Ich sackte auf eine Bank im Krankenhausflur und brach in Tränen aus.
Mein Mann versuchte, mich zu trösten, indem er sagte: „Diese erste Untersuchung ist nicht unbedingt richtig. Wir werden dich morgen in einem anderen Krankenhaus noch mal untersuchen lassen.“
Am nächsten Tag fuhren wir in ein anderes Krankenhaus und ich erhielt eine Biopsie. Der Arzt sagte meinem Mann, dass mein Zustand ernst sei und dass es sich um Krebs handeln könnte. Er sagte, dass wir nicht länger warten könnten und dass ich in zwei Tagen operiert werden müsse.
Als ich das hörte, wurde ich völlig kraftlos, und mein Herz wurde zu Eis. Ich dachte: „Ist es wirklich Krebs? Menschen sterben an Krebs! Wie konnte mir das passieren?“ Aber dann dachte ich: „Das kann doch gar nicht sein. Ich habe immer meine Pflicht getan, Opfer gebracht, gelitten und einen Preis bezahlt, seit ich gläubig geworden bin. Ich habe es ertragen, von anderen verspottet und verleumdet zu werden, von der KPCh verfolgt und gejagt zu werden. Ich habe nie zugelassen, dass irgendetwas meine Pflicht behindert hat. Wie konnte ich denn Krebs bekommen? Würde das nicht bedeuten, dass ich keine Hoffnung mehr habe, errettet zu werden und ins Himmelreich zu gelangen? Waren all meine Opfer all die Jahre umsonst?“ Ich war schrecklich bestürzt.
Ich lag in dieser Nacht im Bett, wälzte mich hin und her und konnte kein Auge zukriegen. Ich konnte es einfach nicht begreifen. Ich hatte mich so sehr aufgewandt, wie konnte ich nur so krank geworden sein? Warum hatte Gott mich nicht beschützt? Dann dachte ich an die Operation, die ich in zwei Tagen durchführen lassen musste. Ich hatte keine Ahnung, ob sie erfolgreich sein würde oder nicht … Ich war in äußerster Qual, also sprach ich schweigend ein Gebet zu Gott: „Lieber Gott, ich leide im Moment so sehr. Ich weiß nicht, wie ich diese Situation durchstehen soll. Bitte erleuchte und leite mich …“ Dann las ich in Gottes letzten elf Anforderungen an den Menschen: „5. Wenn du stets sehr loyal gewesen bist, Mir viel Liebe entgegengebracht hast, doch die Qual des Krankseins, Armut und das Verlassen von deinen Freunden und Verwandten erleidest oder dir irgendein anderes Unglück im Leben widerfährt, werden dann deine Treue und Liebe zu Mir immer noch andauern? 6. Wenn nichts von dem, was du dir in deinem Herzen vorgestellt hast, dem entspricht, was Ich getan habe, wie wirst du dann deinen zukünftigen Weg beschreiten? 7. Wenn du nichts von dem erhältst, was du zu empfangen hofftest, kannst du dann weiterhin Mein Anhänger sein?“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Ein sehr ernstes Problem: Verrat (2)) Als ich über diese Anforderungen nachdachte, wurde mir klar, dass diese Krankheit Gott war, der mir eine Prüfung auferlegte und mich prüfte, um zu sehen, ob ich Ihm wirklich treu war und Ihn wirklich liebte. Ich dachte daran, wie Hiob seine Prüfungen durchlebte. Er verlor sein Hab und Gut, seine Kinder und er bekam am ganzen Körper Geschwüre. Obwohl er Gottes Willen nicht verstand, zog er es vor, sich selbst zu verfluchen, als Gott die Schuld zu geben, und er pries den Namen von Gott Jehovah. Hiob bewahrte seinen Glauben an Gott und blieb gehorsam und er legte vor Satan Zeugnis für Gott ab. Aber ich hatte jahrelang geglaubt und so viel Versorgung durch Gottes Worte genossen und doch verstand ich Gottes Werk überhaupt nicht. Als ich erfuhr, dass ich Krebs hatte, dachte ich, ich könnte weder errettet werden noch die Segnungen des Himmelreichs genießen. Ich verstand das falsch und gab Gott die Schuld. Nachdem ich jahrelang an Gott geglaubt und so viele Opfer gebracht hatte, dachte ich, Gott hätte verhindern sollen, dass ich krank werde. Erst als Gott mich entlarvte, sah ich, dass all meine Opfer nicht aus Rücksicht auf Seinen Willen erbracht worden waren oder um die Wahrheit zu praktizieren und Gott zu befriedigen. Sie hatten dazu gedient, um Segnungen zu erhalten und in Sein Reich zu gelangen – ich hatte Abmachungen mit Gott getroffen. All meine sogenannte Treue und Liebe zu Gott war nur eine Fiktion. Es war völlig unaufrichtig und ich hatte bei meiner Prüfung keinerlei Zeugnis. Ich hatte Gott wirklich verletzt und enttäuscht.
Dann las ich Gottes Worte: „Wer, von der ganzen Menschheit, wird in den Augen des Allmächtigen nicht umsorgt? Wer lebt nicht inmitten der Vorbestimmung des Allmächtigen? Findet das Leben und der Tod des Menschen durch dessen eigene Entscheidung statt? Kontrolliert der Mensch sein eigenes Schicksal? Viele Menschen rufen nach dem Tod, er ist jedoch weit von ihnen entfernt. Viele Menschen wollen jene sein, die im Leben stark sind und sie fürchten den Tod. Ohne ihr Wissen kommt der Tag ihres Hinscheidens jedoch näher und stürzt sie in den Abgrund des Todes. Viele Menschen schauen mit tiefen Seufzern in den Himmel; viele Menschen verfallen in großes jammerndes Schluchzen; viele Menschen fallen inmitten der Prüfungen, und viele Menschen werden zu Gefangenen der Versuchung. Obwohl Ich nicht persönlich erscheine und dem Menschen erlaube Mich klar zu sehen, fürchten sich viele Menschen davor Mein Gesicht zu sehen. Sie sind zutiefst beängstigt, dass Ich sie niederstrecken und auslöschen werde. Kennt der Mensch Mich wirklich, oder kennt er Mich nicht?“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Die Worte Gottes an das gesamte Universum, Kapitel 11) Gottes Worte zeigten mir, dass das Fleisch und die Seele des Menschen ihren Ursprung in Gott haben. Leben und Tod sind in Gottes Hand und wir haben kein Mitspracherecht. Als Geschöpfe sollten wir uns Gottes Vorkehrungen unterwerfen. Als ich dies erkannte, hatte ich nicht mehr so viel Angst vor dem Sterben. Ich fasste schweigend einen Entschluss: „Ganz gleich, wie meine Operation verläuft, ob ich lebe oder sterbe, ich gebe mein Leben in die Hand Gottes und unterwerfe mich Seiner Herrschaft.“
Sobald ich mich unterworfen hatte, spürte ich eine große Welle des Friedens in meinem Herzen. Ich betete ununterbrochen, als ich in den Operationssaal gebracht wurde. Danach sagte der Arzt, dass es wirklich gut gelaufen sei, aber dass, in jedem Fall, der entfernte Knoten noch untersucht werden müsse, um zu wissen, wie es weitergehen würde. Ich dachte: „Die Operation ist so gut verlaufen, weil Gott mich beschützt hat.“ Ich sah andere Patienten, die von ihren Operationen zurückkamen und sich sehr schwach und desorientiert fühlten, während ich mich gut fühlte und guter Laune war. Die anderen auf meiner Station sagten, ich sähe überhaupt nicht aus, als hätte ich eine Operation gehabt. Ich dankte Gott in meinem Herzen immer wieder dafür. Ich dachte auch: „Vor sechs Jahren habe ich diesen Knoten in meiner Brust entdeckt. Wenn es sich um Krebs handeln würde, hätte er sich sicherlich schon vor Jahren verschlechtert. Aber ich habe mich die ganze Zeit über überhaupt nicht schlecht gefühlt. Vielleicht ist es kein Krebs. Und selbst wenn doch, glaube ich, dass Gott allmächtig ist und dass Er alles in Ordnung bringen wird.“ Ich hatte schon von einigen Brüdern und Schwestern gehört, die sich auf Gott verließen, als sie richtig krank wurden und Gottes wundersame Taten erlebten. Ich hatte immer Opfer für Gott gebracht, deshalb war Er sicher, dass Er mich beschützen würde.
Drei Tage später holte ich voller Hoffnung meine Ergebnisse ab, aber alle meine Hoffnungen verwandelten sich in Verzweiflung: Es war wirklich Krebs.
Ich saß einfach nur da, bewegte mich nicht, starrte auf die Ergebnisse und las sie wieder und wieder, während ich ununterbrochen weinte. Es hat lange gedauert, bis ich mich wieder zusammengerissen habe. Ich dachte bei mir: „Benutzt Gott diese Krankheit, um mich zu entlarven und zu vernichten? Bin ich nicht einmal mehr qualifiziert, Ihm zu dienen? Ich habe jahrelang an Gott geglaubt, habe Opfer gebracht und bei Wind und Wetter das Evangelium gepredigt. Erinnert sich Gott an all das nicht? Endet so mein Glaube an Gott?“ Ich regte mich immer mehr auf und ich fühlte mich völlig ausgelaugt.
Anschließend wollte ich weder etwas essen oder trinken oder auch nur etwas sagen. Der Arzt sagte mir, ich solle Nahrungsergänzungsmittel nehmen und mich mehr bewegen. Ich dachte: „Ich bin zum Tode verurteilt worden. Was nützen Nahrungsergänzungsmittel und Bewegung? Früher oder später werde ich sowieso sterben.“ Ich fühlte mich so deprimiert, dass ich nicht aufhören konnte, zu denken: „Viele Brüder und Schwestern waren krank geworden, bevor sie zum Glauben kamen, aber dann ging es ihnen besser, nachdem sie angefangen hatten, zu glauben. Aber seit ich zum Glauben an Gott gefunden habe, habe ich jeden Tag meine Pflicht getan. Wie konnte ich Krebs bekommen? Ich dachte immer, Opfer zu bringen sei meine Eintrittskarte zur Errettung. Aber jetzt werde ich nicht nur nicht errettet werden, sondern ich werde an Krebs sterben.“ Meine Schuldgefühle und meine Missverständnisse über Gott strömten einfach ungehemmt aus mir heraus. Während voller Schmerz sprach ich unter Tränen zu Gott und sagte: „Lieber Gott, ich habe solche Schmerzen. Ich bin krank geworden und verstehe nicht, was Dein Wille ist. Bitte erleuchte mich und leite mich, Deinen Willen zu verstehen.“
Dann las ich diese Worte Gottes: „Für alle Menschen ist Verfeinerung qualvoll und sehr schwer anzunehmen – dennoch geschieht es während der Verfeinerung, dass Gott Seine gerechte Disposition dem Menschen verdeutlicht und Seine Anforderungen an den Menschen veröffentlicht und mehr Erleuchtung verschafft und mehr tatsächliche Zurückschneidung und tatsächlichen Umgang. Durch den Vergleich zwischen den Fakten und der Wahrheit gibt Er dem Menschen größere Kenntnis von sich und der Wahrheit und gibt dem Menschen ein größeres Verständnis für Gottes Willen und erlaubt so dem Menschen eine wahrhaftigere und reinere Liebe zu Gott zu haben. Das sind die Ziele Gottes bei der Durchführung der Verfeinerung. All das Werk, das Gott im Menschen tut, hat seine eigenen Ziele und seine eigene Bedeutung. Gott vollführt kein bedeutungsloses Werk, noch vollbringt Er ein Werk, das ohne Nutzen für den Menschen ist. Verfeinerung bedeutet nicht, dass die Menschen vor Gott entfernt werden, noch bedeutet es, dass sie in der Hölle vernichtet werden. Sie bedeutet eine Veränderung der Gesinnung des Menschen, während er verfeinert wird, eine Veränderung seiner Beweggründe, seiner alten Ansichten, eine Veränderung seiner Liebe zu Gott und eine Veränderung seines ganzen Lebens. Verfeinerung ist ein wahrer Test des Menschen und eine Form echter Schulung und nur während der Verfeinerung kann seine Liebe ihrer inhärenten Funktion dienen.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Nur durch das Erfahren von Verfeinerung kann der Mensch wahre Liebe besitzen) Gottes Worte halfen mir, Seinen Willen zu verstehen. Gott benutzte praktische Prüfungen und Verfeinerungen, um meine innere Verderbtheit, Aufsässigkeit und verdorbenen Motive zu enthüllen und zu reinigen, sodass sich meine Disposition ändern würde und ich gerettet werden könnte. Das waren das Ziel und die Bedeutung von Gottes Werk. Aber ich hatte gedacht, Gott wollte mein Leben nehmen und mich auslöschen und so missverstand und beschuldigte ich Gott, gab völlig auf und verfiel in Verzweiflung. Ich hatte versucht, meine Opfer mit einem Preis zu versehen, die Lorbeeren für sie zu ernten und mit Gott zu streiten. Ich wollte sogar meinen eigenen Tod nutzen, um Gott zu konfrontieren. Ich hatte jegliches Gewissen verloren! Ich hatte das Gefühl, Gott so viel schuldig zu sein, also trat ich vor Ihn, um zu beten und herauszufinden, warum ich mich nicht unterwerfen konnte, als ich krank wurde, und stattdessen Gott missverstanden und beschuldigt habe.
Dann las ich einige von Gottes Worten. „So viele glauben an Mich, nur damit Ich sie heile. So viele glauben an Mich, nur damit Ich Meine Kräfte gebrauche, um unreine Geister aus ihren Körpern auszutreiben und so viele glauben an Mich, nur um Frieden und Freude von Mir zu empfangen. So viele glauben an Mich, nur um größeren materiellen Reichtum von Mir zu fordern. So viele glauben an Mich, nur um dieses Leben in Frieden zu führen und um sicher und gesund in der zukünftigen Welt zu sein. So viele glauben an Mich, um das Leiden der Hölle zu vermeiden und den Segen des Himmels zu empfangen. So viele glauben an Mich nur wegen vorübergehender Bequemlichkeit, streben jedoch nicht danach, etwas in der zukünftigen Welt zu erlangen. Als Ich Meinen Zorn auf den Menschen herniederbrachte und alle Freude und den Frieden wegnahm, den er ursprünglich besaß, wurde der Mensch unsicher. Als Ich dem Menschen das Leiden der Hölle gab und den Segen des Himmels zurückforderte, verwandelte sich die Scham des Menschen in Zorn. Als der Mensch Mich bat, ihn zu heilen, Ich ihn jedoch nicht beachtete und überdies Abscheu für ihn empfand, entfernte sich der Mensch weit von Mir und suchte den Weg der bösen Medizin und der Zauberei. Als Ich alles wegnahm, was der Mensch von Mir gefordert hatte, verschwanden der Mensch spurlos. Darum sage Ich, dass der Mensch an Mich glaubt, weil Ich zu viel Gnade erweise und es viel zu viel zu gewinnen gibt.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Was weißt du über den Glauben?) „Solche Menschen haben nur eine sehr simple Absicht, um Gott zu folgen und diese Absicht ist, Segen zu erlangen. Solche Menschen können nicht damit belästigt werden, irgendetwas anderes zu beherzigen, das dieses Ziel nicht direkt beinhaltet. Für sie ist es das gerechtfertigste aller Ziele, an Gott zu glauben, um Segen zu erlangen, und der tatsächliche Wert ihres Glaubens. Sie bleiben von allem unberührt, was diesen Zweck nicht erfüllen kann. Dieser Fall trifft auf die meisten zu, die heute an Gott glauben. Ihr Ziel und ihre Motivation erscheinen gerechtfertigt, da sie an Gott glauben und sich gleichzeitig auch für Gott aufwenden, sich Gott widmen und ihre Pflicht ausführen. Sie geben ihre Jugend auf, stellen ihre Familie und Karriere zurück und verbringen sogar Jahre damit, sich auswärts zu betätigen. Ihres ultimativen Zieles halber ändern sie ihre Interessen, verändern ihre Lebenseinstellung und wechseln sogar die Richtung, in der sie suchen. Trotzdem können sie die Absicht ihres Glaubens an Gott nicht ändern. Sie rennen zur Führung ihrer eigenen Ideale herum. Ungeachtet dessen, wie weit entfernt die Straße liegt, und egal wie viele Mühen und Hindernisse sich entlang des Weges befinden, sie lassen nicht locker und fürchten den Tod nicht. Welche Macht bringt sie dazu, sich weiterhin auf diese Weise hinzugeben? Ist es ihr Gewissen? Ist es ihr starker und nobler Charakter? Ist es ihre Entschlossenheit, gegen die bösen Mächte bis zum letzten Ende zu kämpfen? Ist es ihr Glaube, mit dem sie Gott bezeugen, ohne eine Belohnung zu erwarten? Ist es ihre Loyalität, für die sie bereit sind, alles aufzugeben, um Gottes Willen zu erreichen? Oder ist es ihr Geist der Hingabe, in welchem sie stets auf persönliche, extravagante Ansprüche verzichtet haben? So viel zu geben ist für Menschen, die niemals die Führungsarbeit Gottes gekannt haben, ganz einfach ein erstaunliches Wunder! Lasst uns vorerst nicht darüber reden, wie viel diese Menschen gegeben haben. Ihr Verhalten jedoch ist unserer Analyse äußerst würdig. Könnte es außer den Vorteilen, die so eng mit ihnen verbunden sind, noch andere Gründe für diese Menschen geben, dass sie, die Gott nie verstehen, Ihm so viel geben? Darin entdecken wir ein zuvor nicht identifiziertes Problem: Die Beziehung des Menschen zu Gott beruht lediglich auf bloßem Eigeninteresse. Es ist die Beziehung zwischen dem Empfänger und dem Geber von Segnungen. Um es schlicht auszudrücken, ist es wie die Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Der Arbeitnehmer arbeitet nur, um den Lohn zu erhalten, den ihm der Arbeitgeber gewährt. In einer derartigen Beziehung gibt es keine Zuneigung, sondern nur ein Abkommen. Es gibt kein Lieben und Geliebtwerden, nur Wohltätigkeit und Barmherzigkeit. Es gibt kein Verständnis, nur unterdrückte Empörung und Täuschung. Es gibt keine Vertrautheit, nur eine Kluft, die nicht überbrückt werden kann. Wenn es soweit kommt, wer ist dann dazu fähig, eine solche Entwicklung rückgängig zu machen? Wie viele Menschen sind fähig, wirklich zu verstehen, wie aussichtslos diese Beziehung geworden ist? Ich glaube, dass wenn die Menschen in die Freude eintauchen, gesegnet zu sein, keiner in der Lage ist, sich vorzustellen, wie beschämend und unansehnlich eine solche Beziehung zu Gott ist.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes. Anhang 3: Der Mensch kann nur unter Gottes Führung gerettet werden) Gottes Worte durchbohrten mein Herz wie ein Schwert und ich schämte mich so sehr. War nicht das Motiv hinter meinem Glauben gewesen, zukünftige Segnungen zu erlangen, wie Gott es gesagt hatte? Ganz gleich wie ich Opfer zu bringen schien, ich handelte nur mit Gott, alles für Segnungen. Ich habe Gott nicht wirklich gehorcht oder die Pflicht eines Geschöpfes erfüllt. Als ich neu im Glauben war, dachte ich immer, dass mir nie ein Unheil widerfahren würde, dass ich gesegnet werden und in Gottes Königreich kommen würde. Also gab ich alles und ließ nichts meiner Pflicht im Wege stehen. Ich hatte nicht einmal die Zeit, meine Kinder zur Schule zu bringen oder sie abzuholen. Von anderen verspottet und verleumdet zu werden, von der KPCh verfolgt und gejagt zu werden – nichts kam zwischen mich und meine Pflicht. All das ließ mich glauben, dass ich Gott treu war und dass Er mich sicherlich loben und segnen würde. Als ich herausfand, dass ich Krebs hatte, fühlte ich, dass es das für mich war, dass all meine Träume, ins Königreich Gottes zu kommen, in Rauch aufgegangen waren. Ich war voller Missverständnisse, Schuld und ich stritt mit Gott und wollte sogar meinen eigenen Tod nutzen, um Gott zu konfrontieren. Angesichts der Tatsachen wurde mir klar, dass ich meine Pflicht erfüllte, litt und mich aufwandte, nur um im Gegenzug ein gutes Ziel zu erreichen. Meine Beziehung zu Gott war „wie die Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber.“ Ich wollte eine Belohnung für jeden kleinen Preis, den ich bezahlte. Ich habe Gott nicht wirklich geliebt. Ich benutzte Ihn und versuchte, Ihn zu betrügen. Mit dieser Art von Perspektive in meinem Glauben konnte Gott mich nur verabscheuen und hassen. Hätte Gott diese Krankheit nicht benutzt, um mich aufzuwecken, hätte ich mich weiter an meinen falschen Ansichten über den Glauben geklammert, und Gott hätte mich am Ende verlassen und beseitigt. Dies zu erkennen, erfüllte mich mit Reue und Selbstvorwürfen. Ich kniete nieder und betete zu Gott. „Lieber Gott, wenn Du mich nicht durch diese Krankheit entlarvt hättest, hätte ich meine falschen Ansichten im Glauben nie verstanden. Das Urteil und die Offenbarungen Deiner Worte haben meinen Geist erweckt. Ich möchte meinen falschen Beweggründen abhelfen und mein Verlangen nach Segnungen loslassen. Ob ich gesund werde oder nicht, ob ich lebe oder sterbe, ich möchte mich Dir unterwerfen.“ Nach meinem Gebet fühlte ich mich viel mehr in Frieden und ich war in einem viel besseren Zustand. In den folgenden Tagen machte ich weiterhin Übungen und nahm Nahrungsergänzungsmittel und meine Gesundheit verbesserte sich von Tag zu Tag. Es dauerte nicht lange, bis ich das Krankenhaus verlassen konnte.
Zu Hause sah ich meinen Mann und meine Kinder hinausgehen, um das Evangelium zu verkünden und ihre Pflichten zu erfüllen, aber alles, was ich tun konnte, war, im Bett zu liegen, unfähig, irgendeine Pflicht zu tun. Ich begann, mich etwas niedergeschlagen zu fühlen. Ich wusste nicht, wann ich vollständig genesen würde oder ob ich eines Tages wieder in der Lage sein würde, meine Pflicht zu tun. Wenn ich meine Pflicht nicht mehr tun könnte, wäre ich dann nicht nur Ballast? Und wie würde ich dann gerettet werden? Ich merkte, dass mein Wunsch nach Segnungen sein hässliches Haupt wieder erhoben hatte. Ich betete in aller Eile zu Gott und las dies dann in Seinen Worten: „Welche war die Grundlage, auf der Menschen früher lebten? Alle Menschen leben für sich selbst. Jeder für sich selbst und den Letzten holt der Teufel – das ist die Zusammenfassung der menschlichen Natur. Menschen glauben an Gott um ihrer selbst willen; sie geben Dinge auf, wenden sich für Ihn auf und sind Ihm treu, aber dennoch tun sie all diese Dinge um ihrer selbst willen. Alles in allem, wird es alles für den Zweck getan, Segnungen für sich selbst zu gewinnen. Innerhalb der Gesellschaft erfolgt alles für persönlichen Vorteil; an Gott zu glauben erfolgt nur, um Segnungen zu erlangen. Dass Menschen alles aufgeben und viel Leid ertragen können gilt dem Erlangen von Segnungen: Dies ist erfahrungsgemäß alles Beweis für die verdorbene Natur des Menschen.“ („Der Unterschied zwischen äußerlichen Veränderungen und Veränderungen in der Disposition“ in „Aufzeichnungen der Vorträge Christi“) Gottes Worte halfen mir, zu erkennen, dass der Grund dafür, dass ich in meinem Glauben Abmachungen mit Gott machte und rebellierte und Gott Widerstand leistete, wenn die Dinge nicht so klappten, wie ich es wollte, darin bestand, dass alle Arten satanischer Gifte Kontrolle über mein Herz hatten. „Jeder für sich selbst und den Letzten holt der Teufel“ und „Steh nie früh auf, es sei denn, es gibt einen damit verbundenen Vorteil“ – ich lebte nach diesen satanischen Philosophien. Alles, was ich tat, tat ich für mich selbst, um mir selbst zu nützen. Ich war so egoistisch und verachtenswert. Selbst in meinem Glauben schuftete und plagte ich mich, nur um Segnungen und Belohnungen zu erhalten. Ich konzentrierte mich überhaupt nicht darauf, nach der Wahrheit zu streben oder meine Disposition zu ändern. Als ich nicht die Segnungen bekam, die ich wollte, brach die satanische Natur in mir aus und ich missverstand und beschuldigte Gott und bedauerte alles, was ich für Gott getan hatte. Paulus arbeitete für den Herrn und litt viel, aber er liebte die Wahrheit nicht und er versuchte nicht, Gott kennenzulernen oder seine Disposition zu ändern. Er wollte nur die Krone der Gerechtigkeit als Gegenleistung für sein Leiden und sein Opfer. Am Ende hatte sich seine satanische Disposition nicht geändert, sodass seine Arroganz alle Vernunft verdrängte, er bezeugte, dass er selbst Christus war, und er holte Menschen vor sein Gericht. Das verletzte Gottes Disposition und brachte ihm die ewige Strafe ein. Ich wusste, wenn ich weiter nach den Giften Satans lebte, dann konnte ich nur so enden wie Paulus. Gott würde mich dafür bestrafen, dass ich Ihm widerstanden habe. Ich sah, wie gefährlich es war, Segnungen zu suchen und nicht nach der Wahrheit zu streben. Ich war Gott so dankbar. Ich dankte Ihm, dass Er mir durch diese Krankheit die Möglichkeit gegeben hatte, über mich selbst nachzudenken und mich selbst kennenzulernen, sodass ich meine falsche Sichtweise des Strebens in meinem Glauben erkennen konnte und dass ich einen Weg in Widerspruch zu Gott ging.
Dann las ich Gottes Worte: „Gott ist ewig allwaltend und stets ehrwürdig, während der Mensch ewig nichtswürdig, ewig wertlos ist. Dies ist so, weil Gott unentwegt Opfer bringt und Sich den Menschen hingibt. Der Mensch hingegen nimmt immer nur und müht sich nur um sich selbst. Gott müht sich unentwegt für das Überleben der Menschheit, doch der Mensch steuert niemals irgendetwas für das Licht oder die Gerechtigkeit bei. Selbst wenn der Mensch sich zeitweise bemüht, sind diese Bemühungen doch so schwach, dass sie nicht einem einzigen Rückschlag standhalten können, denn die Anstrengung des Menschen wird nur um seiner selbst willen aufgebracht und nicht für andere. Der Mensch ist immer selbstsüchtig, während Gott ewiglich selbstlos ist. Gott ist die Quelle von allem, was gerecht, gut und schön ist, während der Mensch derjenige ist, der allem Hässlichen und Bösen nachfolgt und es offenkundig macht. Gott wird sein Wesen der Gerechtigkeit und Schönheit niemals ändern, der Mensch jedoch ist absolut dazu in der Lage, zu jeder Zeit und in jeder Situation, die Gerechtigkeit zu verraten und weit von Gott abzuirren.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Es ist sehr wichtig, Gottes Disposition zu verstehen) Ich war so bewegt, als ich über diese Worte nachdachte. Gott hat einen so mühsamen Preis bezahlt, um die Menschheit zu erretten, die von Satan so tief verdorben wurde. Vor zweitausend Jahren wurde Gott zum ersten Mal in Judäa Fleisch, um die Menschheit zu erlösen. Er ertrug Spott und Verleumdung und wurde von Anhängern des Judentums verfolgt und missbraucht. Schließlich wurde Er ans Kreuz genagelt und vollbrachte dadurch das Erlösungswerk. Heute ist Gott in China zum zweiten Mal Fleisch geworden, um die Menschheit ein für alle Mal zu reinigen und zu retten. Er wurde von der KPCh gejagt und verfolgt, ohne dass Er Sein Haupt irgendwo niederlegen konnte, ohne einen Platz zum Ausruhen, und Er muss auch ertragen, dass Wir Gläubigen Ihn missverstanden, beschuldigt, gegen Ihn rebellierten und uns Ihm widersetzten. Doch Gott hat nie aufgehört zu versuchen, die Menschheit zu erretten, sondern stattdessen stillschweigend alles für uns getan, was Er kann, ohne jemals eine Gegenleistung zu verlangen. Ich habe jedoch in meiner Pflicht Opfer gebracht und als Gegenleistung Segnungen und ein Ziel erwartet. Ich handelte gegen mein Gewissen, um mit Gott zu verhandeln. Ich war so egoistisch und verachtenswert! Ich war überhaupt keine wahre Gläubige. Als ich dies erkannte, trat ich im Gebet vor Gott und war bereit, Buße zu tun.
Eines Tages während der Andacht las ich das in Gottes Worten: „Wahrer Glaube an Gott bedeutet, die Worte und das Wirken Gottes zu erfahren, basierend auf einer Überzeugung, dass Gott die Oberhoheit über alle Dinge innehat. So wirst du befreit werden von deiner verdorbenen Gesinnung, wirst das Verlangen Gottes erfüllen und wirst Gott kennenlernen. Nur über solch einen Weg kann man von dir sagen, dass du an Gott glaubst.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Vorwort) „Der Zweck, an Gott zu glauben, liegt darin, Ihn zufriedenzustellen und die Disposition auszuleben, die Er verlangt, damit Seine Handlungen und Seine Herrlichkeit durch diese Gruppe unwürdiger Menschen verwirklicht werden können. Das ist die richtige Sichtweise für den Glauben an Gott und es ist auch das Ziel, das du verfolgen solltest. Du solltest die richtige Ansicht zum Glauben an Gott haben und du solltest danach streben, Gottes Worte zu erlangen. Du musst Gottes Worte essen und trinken und du musst die Wahrheit ausleben können, und insbesondere musst du Seine praktischen Taten sehen können, Seine wundervollen Taten im ganzen Universum sowie das praktische Werk, das Er im Fleisch vollbringt. Durch ihre praktischen Erfahrungen können die Menschen schätzen, wie Gott Sein Werk an ihnen vollbringt und was Sein Wille für sie ist. Der Zweck liegt bei all dem darin, die verdorbene satanische Disposition der Menschen zu beseitigen. Mit der ganzen Unreinheit und Ungerechtigkeit in dir abgestoßen und deinen falschen Absichten verworfen und einem entstandenen wahren Glauben an Gott – nur mit einem wahren Glauben kannst du Gott wirklich lieben.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Diejenigen, die vervollkommnet werden sollen, müssen Läuterung unterzogen werden) Gottes Worte zeigen das richtige Ziel, nach dem wir in unserem Glauben streben sollten. Ganz gleich, wie wir diszipliniert, geprüft oder in unseren Erfahrungen verfeinert werden, Gott richtet alles speziell darauf aus, uns zu reinigen und zu vervollkommnen. Ich wusste, dass ich all das mit Akzeptanz und Gehorsam erfahren sollte, in allen Situationen nach der Wahrheit streben sollte, um meine verdorbenen Dispositionen auszuräumen, und Gott zufriedenstellen und Seine Liebe in allen Dingen zurückzahlen sollte. Nur dies ist das richtige Streben. Ich hatte keine Lust mehr, mit Gott Abmachungen über Segnungen zu treffen. Welchen Weg meine Krankheit von da an auch nahm, ich würde Gott bis zu meinem letzten Atemzug anbeten. Wenn Gott mir noch eine Chance gäbe, meine Pflicht zu tun, würde ich mit Ihm nicht mehr um Segnungen feilschen. Ich wollte in meiner Pflicht einfach nur nach der Wahrheit streben und eine Veränderung in meiner Disposition anstreben.
Nicht lange danach stellte Gott mich auf die Probe.
Eines Tages kam meine Tochter von einer Kirchenversammlung zurück und sagte, Schwester Wang, die die Gläubigen bewässerte, werde von der Polizei verfolgt und es sei noch niemand gefunden worden, der sie ersetzen könne. Sie fragte mich, wer in der Kirche diese Aufgabe übernehmen könne. Ich hatte diese Aufgabe schon früher wahrgenommen und kannte sie gut, also dachte ich, ich würde am besten geeignet sein. Aber dann dachte ich daran, dass ich erst vor etwa 20 Tagen operiert worden war. Die Schnittwunde war noch nicht vollständig verheilt und das Wetter wurde immer heißer. Zu Hause musste ich die Schnittwunde mehrmals am Tag reinigen. Wenn ich diese Aufgabe übernehmen würde und zu beschäftigt werden würde, meine Wunde sauber zu halten, könnte sie sich entzünden. Ich konnte meinen Arm immer noch nur eingeschränkt benutzen und wenn ich jeden Tag auf einem Elektroroller herumgefahren würde, würde die Schnittwunde nicht heilen, dann würde ich wirklich krank werden. Angesichts dieser Situation würde es meiner Gesundheit nicht gerade zuträglich sein, diese Aufgabe zu übernehmen. Aber dann dachte ich: „Die richtige Person für diese Pflicht ist noch nicht gefunden worden. Wenn ich sie nicht übernehme, wird dann nicht das Werk von Gottes Haus zurückgeworfen? Was soll ich tun?“ Da fiel mir der Text aus einer Hymne aus Gottes Worte ein: „Egal, was Gott von dir verlangt, du musst nur dein Bestes geben. Hoffentlich bist du am Ende in der Lage, vor Gott deine Loyalität zu Ihm zu zeigen, und solange du Gottes zufriedenes Lächeln auf Seinem Thron sehen kannst, auch wenn es der Zeitpunkt deines Todes ist, solltest du lachen und lächeln können, während deine Augen geschlossen werden. Du musst während deiner Zeit auf der Erde deine letzte Pflicht für Gott tun. In der Vergangenheit wurde Petrus kopfüber für Gott gekreuzigt; du solltest jedoch Gott am Ende zufriedenstellen und alle deine Energie für Gott geben. Was kann ein Geschöpf für Gott tun? Du solltest dich selbst also lieber heute als morgen der Herrschaft Gottes übergeben. Solange Gott glücklich und zufrieden ist, lass Ihn tun, was immer Er will. Mit welchem Recht beklagen sich die Menschen?“ („Ein erschaffenes Wesen sollte Gottes Gnade unterliegen“ in „Folge dem Lamm und singe neue Lieder“) Gottes Worte gaben mir Glauben und Kraft. Petrus war Gott ergeben und strebte danach, Gott zu lieben und zufriedenzustellen. Er hat nie über seine eigenen Interessen nachgedacht, sondern nur seine Pflicht getan. Am Ende wurde er kopfüber für Gott gekreuzigt, gehorsam bis zum Tod. Obwohl die Schnittwunde noch nicht vollständig verheilt war, wollte ich nicht mehr egoistisch und kleinlich sein und nur an mich selbst denken und nicht an Gottes Haus. Jahrelang hatte ich meine Pflicht für Segnungen getan und mit Gott gehandelt. Ich hatte mich nie um Gottes Willen gekümmert oder etwas getan, um Gott zufriedenzustellen. Ich war Gott wirklich etwas schuldig! Jemand wurde dringend gebraucht, um diese Pflicht zu tun, und ich wollte es tun. Ganz gleich, was mit meiner Gesundheit geschah, solange Gott sich besänftigen ließ, würde ich mein Leben geben, um Ihn zu zufriedenzustellen. Geleitet von Gottes Worten, hinderte mich meine Krankheit nicht länger daran und ich meldete mich freiwillig, diese Aufgabe zu übernehmen.
Ich wurde Zeugin von Gottes wundersamem Schutz, als ich mich mit ganzer Kraft dieser Aufgabe widmete. Eine Woche später war meine Wunde nicht nur nicht mehr schlimmer geworden, sondern auch vollständig verheilt. Der Arzt sagte: „Ein Lymphödem im Arm ist nach dieser Art von Operation häufig und nach mehr als einem Monat der Genesung braucht der Patient immer noch eine Chemotherapie.“ Aber seit ich diese Pflicht begann, hörte meine Schnittwunde auf, zu schmerzen, es gab kein Lymphödem in meinem Arm und ich hatte keine Chemotherapie bekommen. Seit der Operation ist nun über ein Jahr vergangen und es geht mir vollkommen gut. Gott sei Dank für Seine wundersamen Taten. Ich habe Seine folgenden Worte persönlich erlebt: „Sämtliche Dinge, ob lebendig oder tot, werden sich gemäß den Gedanken Gottes verlagern, verändern, erneuern und verschwinden. Auf diese Weise herrscht Gott über alle Dinge.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Gott ist die Quelle menschlichen Lebens) Als ich meine unvernünftigen Forderungen aufgab und keine Abmachungen mehr mit Gott traf, sah ich wirklich Gottes Autorität und Herrschaft und wurde Zeuge Seiner wundersamen Taten!
Die Verfeinerung dieser Krankheit schien wie ein Unglück, aber Gottes Liebe war darin verborgen. Die Erleuchtung und Führung von Gottes Worten durch diese Krankheit erlaubte mir, die falschen Ansichten zu verstehen, die ich in meinem Glauben an Gott hatte. Ich kam auch zu der Einsicht, dass man sich nicht einfach nur der Gnade Gottes erfreuen kann: Auch Nöte und Verfeinerungen sind Gottes Segnungen. Ich lernte zutiefst schätzen, wie sehr Prüfungen und Verfeinerungen Menschen reinigen und verändern können. Dieses einfache Verständnis kam durch Gottes Werk der Prüfungen und Verfeinerungen. Alle Ehre sei dem Allmächtigen Gott! Dank sei Gott!