Der Schmerz des Lügens

Aug 1, 2024

Von Ni Qiang, Myanmar

Im Oktober 2019 nahm ich das Werk des Allmächtigen Gottes in den letzten Tagen an. Bei Versammlungen sah ich Brüder und Schwestern, die über ihre Erfahrungen und ihr Verständnis Gemeinschaft halten konnten. Sie waren in der Lage, offen und ohne Vorbehalte über ihre Verdorbenheit und Unzulänglichkeiten zu sprechen, und ich war darauf sehr neidisch. Ich wollte auch ein ehrlicher Mensch sein oder mich einfach nur genau wie sie öffnen können, doch als es dann tatsächlich soweit war, konnte ich schlichtweg nicht ehrlich sein. Einmal fragten mich meine Brüder und Schwestern: „Du bist aber jung, gehst du noch zur Schule?“ Ehrlich gesagt, war ich schon seit einer ziemlichen Weile kein Schüler mehr, ich kochte und putzte nur in einem Restaurant, doch ich hatte Angst, die anderen würden auf mich herabschauen, wenn sie das erfuhren, also sagte ich ihnen, ich sei noch Schüler. Anfangs dachte ich mir nicht viel dabei und vergaß es einfach. Eines Tages sah ich eine Passage aus Gottes Wort in einem Zeugnisvideo, die mich über mich selbst nachdenken ließ: „Ihr solltet wissen, dass Gott an jenen Gefallen findet, die ehrlich sind. Im Wesentlichen ist Gott treu, weshalb man Seinen Worten stets vertrauen kann; Seine Handlungen sind außerdem tadellos und unbestreitbar, weshalb Gott jene gefallen, die vollkommen ehrlich mit Ihm sind. Ehrlichkeit bedeutet, Gott sein Herz zu geben, Gott gegenüber bei allem unverfälscht zu sein, in allem offen mit Ihm zu sein, niemals die Gegebenheiten zu verheimlichen, niemals zu versuchen jene über einem und jene unter einem zu täuschen und nichts nur deshalb zu tun, um sich bei Gott einzuschmeicheln. Kurz gesagt, ehrlich zu sein bedeutet, in seinen Handlungen und Worten rein zu sein und weder Gott noch Mensch zu täuschen(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Drei Ermahnungen). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, verstand ich, dass Gott ehrliche Menschen mag, dass ehrliche Menschen sich Gott einfach öffnen können, dass sie in Wort und Tat unmissverständlich sind und dass sie weder Gott noch andere Menschen zu täuschen versuchen. Was mich betraf, wenn ich von anderen gefragt wurde: „Bist du noch Schüler?“, konnte ich, aus Angst, sie würden auf mich herabschauen, nicht einmal die Wahrheit sagen, geschweige denn ein ehrlicher Mensch vor Gott sein. Ich war ganz und gar nicht ehrlich. Also wollte ich den anderen die Wahrheit sagen, befürchtete aber, sie würden sich über mich lustig machen. Doch bei dem Gedanken, nichts zu sagen, war mir gleichzeitig sehr unwohl zumute. Also betete ich zu Gott und bat Ihn, mir dabei zu helfen, die Wahrheit zu sagen und ein ehrlicher Mensch zu sein. Bei einer Versammlung daraufhin legte ich meine Verdorbenheit offen dar und enthüllte meine Lügen und meine Täuschung. Die anderen schauten aber nicht auf mich herab, sondern schickten mir sogar Nachrichten, in denen sie sagten, meine Erfahrung sei gut. Das schenkte mir größeres Selbstvertrauen, ein ehrlicher Mensch zu sein. Obwohl ich es bei diesem Anlass praktiziert hatte, ein ehrlicher Mensch zu sein und die Wahrheit zu sagen, hatte ich immer noch kein Verständnis meiner satanischen Disposition, und wenn es um Angelegenheiten ging, die mein Ansehen und meine Interessen betrafen, konnte ich nicht umhin, meine betrügerische Disposition zu offenbaren, um mich zu verstellen.

Später wurde ich zm Prediger gewählt und war für die Arbeit von drei Kirchen verantwortlich. Während einer Mitarbeiterversammlung wollte ein Leiter wissen, wie Neulinge im Einzelnen in jeder Kirche bewässert wurden und warum einige Neulinge nicht angemessen unterstützt worden waren. Ich wurde etwas nervös, da ich nur wusste, wie es in einer der Kirchen lief, nicht aber in den anderen beiden. Was hätte ich also sagen sollen? Wenn ich die Wahrheit sagte, was würden alle von mir denken? Würden sie sich fragen, wie ich Prediger sein konnte, wenn ich nicht mal das auf die Reihe kriegte? Oder würden sie sagen, dass ich keine echte Arbeit leistete und bei meiner Pflicht unfähig war? Es wäre so peinlich, wenn sie mich versetzen oder entlassen würden. Ich wollte einfach nur wegrennen, doch wenn ich früher ging, würden alle merken, dass ich Angst hatte, sie fänden heraus, ich würde keine echte Arbeit leisten. Mir blieb also keine andere Wahl, als dazubleiben und zuzuhören, wie die anderen Prediger über die Arbeit in ihrem Verantwortungsbereich sprachen. Wie eine Katze auf einem heißen Blechdach wusste ich nicht, was ich tun sollte. Als der Leiter meinen Namen rief, war ich sehr nervös und tat so, als hätte ich ihn nicht gehört: „Was hast du gesagt?“ Der Leiter sagte: „Wir sprachen gerade über die Bewässerung von Neulingen. Möchtest du uns von deinen Neulingen erzählen?“ Mir war, als ob mir das Herz aus der Brust springen würde. Mir blieb keine Wahl, als zuerst über die Kirche, über die ich Bescheid wusste, zu reden, zu den anderen beiden wollte ich mich aber nicht äußern. Doch ich befürchtete, alle würden merken, dass ich mich nicht um meine Arbeit gekümmert hatte, also biss ich die Zähne zusammen und log: „Viele der Neulinge in der zweiten Kirche werden nicht angemessen unterstützt, und wegen der Pandemie können wir sie nicht erreichen. Über die Situation in der dritten Kirche bin ich mir nicht sicher, weil ich die ganze Zeit mit der Arbeit und Prüfung der anderen beiden Kirchen beschäftigt war.“ Ich fühlte mich sehr unwohl dabei, das gesagt zu haben, und hatte panische Angst, dass alle meine Lüge durchschauen würden, was sogar noch demütigender gewesen wäre. Ich war die ganze Versammlung nervös und erst nach deren Ende konnte ich erleichtert aufatmen. Zu meiner Überraschung rief mich dann der Leiter an und fragte: „Bezüglich dieser Neulinge, die wegen der Pandemie nicht angemessen unterstützt werden, hast du die Bewässerer gebeten, bei ihnen anzurufen und fragen, wie es ihnen geht?“ Auf die Frage des Leiters hatte ich keine Antwort. Ich kannte die Einzelheiten der Situation nicht. Wenn ich die Wahrheit sagte, würde der Leiter nicht erkennen, dass ich gelogen hatte? Ich konnte nicht sagen, dass ich es nicht wusste. Also log ich weiter. „Ich habe mit ihnen darüber geredet, aber einige der Neulinge gehen nicht ans Telefon.“ Der Leiter fragte dann: „Wer von den Neulingen?“ Ich dachte bei mir: „Fragt der Leiter mich weiter aus, weil er herausgefunden hat, dass ich gelogen habe?“ Hastig antwortete ich: „Ich denke, es sind einige von denen, die gerade erst Gottes Werk angenommen haben.“ Als er merkte, dass ich ihm keine Einzelheiten liefern konnte, sagte der Leiter: „Nun, wenn du es genau weißt, sag mir Bescheid.“ Als ich das Telefonat beendete, hatte ich ein sehr schlechtes Gewissen. Ein weiteres Mal hatte ich gelogen und betrogen. Ich musste also eine ganze Reihe von Lügen erzählen, um die Löcher in der ersten zu stopfen. Was für einen Aufstand es erfordert, eine Lüge mit anderen Lügen zu vertuschen. Wenn ich an die Versammlung zurückdenke, hatte ein Prediger gesagt, dass er sich über eine der drei Kirchen, für die er verantwortlich war, nicht informiert hatte. Er konnte die Wahrheit sagen, warum also konnte ich kein einziges ehrliches Wort über die Lippen bringen? So zu lügen, zu betrügen und eine falsche Fassade aufzubauen, konnte die Wahrheit nicht verbergen. Gottes prüfender Blick schaut auf uns alle, und früher oder später würde ich entlarvt und enthüllt werden, also betete ich zu Gott: „Gott, bei der Versammlung heute, als der Leiter mich nach der Arbeit fragte, war ich nicht ehrlich und log stattdessen. Ich hatte Angst, dass alle auf mich herabschauen würden, wenn sie erfuhren, ich leistete keine echte Arbeit. Gott, bitte führe mich darin, mich selbst zu kennen und meine verdorbene Disposition abzulegen.“

Danach las ich eine Passage aus Gottes Wort: „Menschen reden in ihrem täglichen Leben oft Unsinn, lügen und sagen Dinge, die unwissend, töricht und defensiv sind. Die meisten dieser Dinge sagen sie aus Stolz und Eitelkeit, um ihr eigenes Ego zu befriedigen. Wenn sie solche Unwahrheiten sagen, offenbaren sie ihre verdorbenen Dispositionen. Wenn du diese verdorbenen Elemente beseitigen würdest, würde dein Herz gereinigt und du allmählich immer reiner und aufrichtiger werden. Denn eigentlich wissen die Menschen alle, warum sie lügen. Zu ihrem eigenen Vorteil, wegen ihres Stolzes oder um Eitelkeit und Status willen versuchen sie, mit anderen zu konkurrieren und sich als etwas auszugeben, das sie nicht sind. Doch ihre Lügen werden schließlich von anderen aufgedeckt und entlarvt, und sie verlieren an Ansehen, Würde und Charakter. Das wird alles durch ein Übermaß an Lügen verursacht. Deine Lügen sind zu zahlreich geworden. Jedes Wort, das über deine Lippen kommt, ist verfälscht und unaufrichtig, und kein einziges kann als wahr oder ehrlich bezeichnet werden. Auch wenn du nicht das Gefühl hast, dein Gesicht zu verlieren, wenn du lügst, fühlst du dich tief im Inneren entehrt. Dein Gewissen klagt dich an, du hast eine geringe Meinung von dir selbst und denkst: ‚Warum führe ich ein so erbärmliches Leben? Ist es denn so schwer, die Wahrheit auszusprechen? Muss ich wegen meines Stolzes zu Lügen greifen? Warum ist mein Leben so anstrengend?‘ Du musst kein anstrengendes Leben führen. Wenn du dich darin üben kannst, ein ehrlicher Mensch zu sein, wirst du ein entspanntes, unbeschwertes und befreites Leben führen können. Doch du hast dich dafür entschieden, deinen Stolz und deine Eitelkeit mit Hilfe von Lügen zu bewahren. Und deswegen führst du ein anstrengendes und elendes Dasein, das du dir selbst zuzuschreiben hast. Zu Lügen mag einem ein gewisses Gefühl von Stolz vermitteln, aber was ist diese Art von Stolz? Sie ist bedeutungslos und ohne jeglichen Wert. Zu lügen bedeutet, seinen Charakter und seine Würde zu verraten. Es beraubt einen seiner Würde und seines Charakters, es missfällt Gott und Er verabscheut es. Ist das erstrebenswert? Nein, das ist es nicht. Ist das der richtige Weg? Nein, das ist es nicht. Menschen, die häufig lügen, leben nach ihren satanischen Dispositionen; sie leben unter der Macht Satans. Sie leben weder im Licht noch in der Gegenwart Gottes. Du denkst ständig darüber nach, wie du lügen kannst, und wenn du gelogen hast, musst du darüber nachdenken, wie du diese Lüge vertuschen kannst. Und wenn du die Lüge nicht gut genug vertuschst und sie aufgedeckt wird, musst du dir den Kopf zerbrechen, um all die Widersprüche zu erklären und plausibel zu machen. Ist es nicht anstrengend, so zu leben? Erschöpfend. Lohnt es sich? Nein, es lohnt sich nicht. Sich den Kopf zu zerbrechen, um Lügen zu erzählen und sie dann zu vertuschen, alles im Namen von Stolz, Eitelkeit und Status, was hat das für einen Sinn? Letztendlich denkst du über dich selbst nach und fragst dich: ‚Warum tue ich mir das an? Es ist zu anstrengend, Lügen zu erzählen und sie dann vertuschen zu müssen. So ein Verhalten wird nicht funktionieren; es wäre simpler, wenn ich einfach ein ehrlicher Mensch werden würde.‘ Du wünschst dir, ein ehrlicher Mensch zu werden, aber du kannst deinen Stolz, deine Eitelkeit und deine persönlichen Interessen nicht loslassen. Daher bleibt dir nichts anderes übrig, als zu Lügen zu greifen, um diese Dinge aufrechtzuerhalten. … Wenn du glaubst, dass Lügen dir dabei helfen werden, all die Dinge zu bewahren, die du begehrst – deinen Ruf, deinen Status, deine Eitelkeit und deinen Stolz – dann liegst du damit völlig falsch. In Wirklichkeit führen deine Lügen nicht nur dazu, dass du deine Eitelkeit und deinen Stolz, deine Würde und deinen Charakter nicht bewahren kannst, sondern noch schlimmer ist, dass du die Gelegenheit verpasst, die Wahrheit zu praktizieren und ein ehrlicher Mensch zu sein. Selbst wenn es dir gelingt, deinen Ruf, deinen Status, deine Eitelkeit und deinen Stolz in diesem Moment zu schützen, hast du dafür die Wahrheit geopfert und Gott verraten. Das bedeutet, dass du die Chance, von Ihm gerettet und vervollkommnet zu werden, komplett verspielt hast – es gibt keinen größeren Verlust, und du wirst das ein Leben lang bereuen. Diejenigen, die betrügerisch sind, werden das niemals verstehen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur indem man ehrlich ist, kann man einen wahren Menschen ausleben). Gottes Wort offenbarte meinen Zustand. Der Leiter fragte nach der Bewässerungssituation in jeder der Kirchen, eine offensichtlich simple Angelegenheit, und es wäre in Ordnung gewesen, einfach die Wahrheit zu sagen, doch für mich hätte nichts schwieriger sein können. Ich war voller Bedenken und befürchtete, dass der Leiter und die anderen Prediger auf mich herabschauen würden, nachdem sie die Wahrheit herausgefunden hatten, und sagen, ich leistete keine echte Arbeit und könnte nicht einmal diese Kleinigkeit in den Griff bekommen. Und wenn sie mich entlassen würden, wäre das erniedrigend. Um meinen Ruf, meinen Status und den guten Eindruck, den die anderen von mir hatten, zu bewahren, log ich und behauptete, ich hätte mich über zwei Kirchen informiert, obwohl ich nur über eine wirklich Bescheid wusste. Ich ging bei der zweiten Kirche sogar ins Detail und sagte, dass die Neulinge dort wegen der Pandemie keine Unterstützung bekamen. War das nicht schlichtweg eine schamlose Lüge? Als der Leiter mich fragte, ob ich die Bewässerer gebeten hatte, die Neulinge anzurufen, hatte ich Angst, der Leiter könnte dadurch die Lüge, die ich gerade erzählt hatte, erkennen, also dachte ich mir eine zweite Lüge aus, um die erste zu vertuschen, und erfand eine Ausrede, um ihn abzuspeisen. Um meinen guten Namen und meinen Status zu schützen, benutzte ich eine Lüge, um die Löcher in der anderen zu stopfen. Ich war wirklich betrügerisch. Ich dachte an einen in der Bibel niedergeschriebenen Dialog zwischen Gott und Satan. Gott fragte Satan, wo er herkäme, worauf Satan antwortete: „Ich habe das Land umher durchzogen“ (Hiob 1,7). Satan ist so durchtrieben. Er beantwortete Gottes Frage nicht direkt und seine Worte waren ausweichend und unklar. Es ist unmöglich zu bestimmen, wo Satan herkam. In seinem Mund stecken nur Lügen, er ist nie ehrlich und seine Aussagen sind stets zweideutig und missverständlich. So wie ich log und betrog, war ich nicht genauso wie der Teufel Satan? Ich gab zwar eine Antwort bezüglich der Arbeit, nach der der Leiter gefragt hatte, doch es war alles Lug und Trug. Nachdem er meine Antwort angehört hatte, war der Leiter noch immer im Unklaren über den genauen Zustand der Bewässerungsarbeit unter meiner Verantwortung, und er konnte nicht beurteilen, ob ich die Sache ordnungsgemäß weiterverfolgt habe. Tatsächlich haben meine Lügen und Täuschungen nur vorübergehend meinen Ruf und Status bewahrt. Was ich dabei wirklich verloren habe, waren mein Charakter, meine Würde und das Vertrauen der anderen. Wenn ich so weitermachte, würden früher oder später alle erkennen, dass ich kein ehrlicher Mensch und nicht vertrauenswürdig war. Niemand würde an mich glauben, und auch Gott würde kein Vertrauen in mich haben. Würde mir das nicht jeglichen Charakter und jegliche Würde nehmen? Wäre das nicht dumm von mir?

Später las ich einen Abschnitt aus Gottes Wort: „Dass Gott von den Menschen verlangt, ehrlich zu sein, beweist, dass Er hinterlistige Menschen wahrhaft verabscheut und ablehnt. Gottes Abneigung gegen hinterlistige Menschen ist eine Abneigung gegen die Art und Weise, wie sie Dinge tun, ihre Dispositionen, ihre Absichten und ihre Methoden der Gaunerei; Gott missfällt all das. Wenn hinterlistige Menschen die Wahrheit akzeptieren können, ihre hinterlistigen Dispositionen zugeben und bereit sind, Gottes Rettung anzunehmen, dann haben auch sie Hoffnung auf Rettung – denn Gott behandelt alle Menschen gleich, ebenso wie es die Wahrheit tut. Wenn wir also Menschen werden wollen, die Gott gefallen, dann müssen wir als Erstes unsere Verhaltensgrundsätze ändern. Wir dürfen nicht mehr nach satanischen Philosophien leben, wir dürfen uns nicht mehr mit Lügen und Trickserei behelfen. Wir müssen alle unsere Lügen ablegen und ehrliche Menschen werden. Dann wird sich Gottes Meinung über uns ändern. Bisher haben sich die Menschen im Zusammenleben mit anderen immer auf Lügen, Vortäuschung und Trickserei verlassen und nutzten satanische Philosophien als Grundlage ihrer Existenz, ihres Lebens, und als Grundlage für ihr Verhaltens. Das war etwas, das Gott verabscheute. Wenn du unter Nichtgläubigen freiheraus redest, die Wahrheit sagst und ein ehrlicher Mensch bist, dann wirst du verleumdet und verlassen werden, und man wird über dich urteilen. Also folgst du weltlichen Trends und lebst nach satanischen Philosophien; du wirst im Lügen immer geschickter und immer hinterlistiger. Außerdem lernst du, heimtückische Mittel einzusetzen, um deine Ziele zu erreichen und dich zu schützen. Du wirst in Satans Welt immer erfolgreicher und stürzt infolgedessen immer tiefer in die Sünde, bis du dich nicht mehr herausretten kannst. In Gottes Haus sind die Dinge umgekehrt. Je mehr du lügst und hinterlistige Spielchen spielst, desto mehr wird Gottes auserwähltes Volk deiner überdrüssig werden und dich aufgeben. Wenn du dich weigerst, Buße zu tun, und dich immer noch an satanische Philosophien und Logik klammerst, wenn du Tricks und ausgeklügelte Pläne anwendest, um dich zu tarnen und zu verpacken, dann wirst du sehr wahrscheinlich entlarvt und ausgemustert werden. Das liegt daran, dass Gott hinterlistige Menschen verabscheut. Nur ehrliche Menschen können in Gottes Haus Erfolg haben, und hinterlistige Menschen werden letztlich aufgegeben und ausgemustert. All das ist von Gott vorherbestimmt. Nur ehrliche Menschen können Anteil am Himmelreich haben. Wenn du nicht versuchst, ein ehrlicher Mensch zu sein und nicht mit dem Ziel des Strebens nach der Wahrheit Erfahrungen sammelst und praktizierst, wenn du deine eigene Hässlichkeit nicht aufdeckst und wenn du dich nicht offenbarst, dann wirst du nie das Wirken des Heiligen Geistes empfangen und Gottes Anerkennung erlangen können(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die grundlegendste Praxis, eine ehrliche Person zu sein). Als ich über Gottes Worte nachdachte, erkannte ich, dass Gott betrügerische Menschen nicht mag und nicht rettet. Der Grund ist, dass sie zu Satan gehören. Betrügerische Menschen bedienen sich in allem, was sie tun, Verrat und Listen, und ihre Worte sind nicht ehrlich, alles nur, um ihren Ruf, ihren Status und ihre Interessen zu schützen. Die Absichten, die diese Menschen hegen, und die Methoden, die sie benutzen, sind für Gott abscheulich und widerwärtig. Obwohl ich an Gott glaubte, hatte ich keine Wahrheit erlangt und lebte noch immer nach satanischen Philosophien, wie „Jeder für sich“ und „So wie ein Baum für seine Rinde lebt, lebt ein Mensch für sein Gesicht.“ Diese satanischen Philosophien hatten sich bereits in meinem Herzen verankert, mich in die Irre geführt und verdorben und dazu gebracht, den Weg des Strebens nach Ruf und Status zu verfolgen. Ich hatte geglaubt, man sollte für sich selbst leben, sich von anderen abheben und Ruhm und Reichtum erlangen, und nur dann würde niemand auf einen herabsehen. Ich hatte gedacht, wenn jemand immer nur die Wahrheit sagt und nie lügt, wäre er ein Narr und ein Taugenichts. Deshalb hatte ich immer alle getäuscht und ein Netz aus Lügen für meine eigenen Interessen gestrickt. Dabei wurde ich immer hinterlistiger und verlogener, und mir mangelte es am Ebenbild eines Menschen. Für mich waren Ruf und Status wichtiger als die Wahrheit, und ich war bereit, zu lügen und gegen die Wahrheit zu verstoßen, um meinen Ruf und Status zu beschützen. Satan ist ein Lügner. Wenn ich also auf diese Weise lüge und betrüge, bin ich dann nicht wie er? In dieser bösen Welt reicht es einfach nicht aus, ein ehrlicher, direkter Mensch zu sein. Doch im Haus Gottes ist es genau das Gegenteil. Im Haus Gottes herrschen Gerechtigkeit und Wahrheit über allem anderen, und je mehr man andere täuscht, desto wahrscheinlicher ist es, dass man ins Straucheln gerät, und letztendlich werden alle hinterlistigen Menschen von Gott entlarvt und ausgemustert. Gott sagt: „Wenn die Menschen demnach gerettet werden möchten, dann müssen sie damit anfangen, ehrlich zu sein(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Sechs Indikatoren für geistliches Wachstum im Leben). „Nur ehrliche Menschen können Anteil am Himmelreich haben(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die grundlegendste Praxis, eine ehrliche Person zu sein). Gott ist heilig, und unreine Menschen dürfen das Himmelreich nicht betreten. Als mir das klar wurde, konnte ich spüren, dass Gottes heilige und gerechte Disposition keine Kränkung duldet, und ich bereute zutiefst, meine Brüder und Schwestern belogen zu haben. Ich verspürte echten Hass auf mich selbst, und ich wollte nie wieder jemanden belügen oder täuschen. Ich wollte die Wahrheit praktizieren, ein ehrlicher Mensch sein und mit allen ehrlich reden. Ich wollte die Lügen aus meinem Mund und die Täuschung aus meinem Herzen verbannen und mich dadurch der Anerkennung Gottes und des Eintritts in das Himmelreich würdig erweisen.

Während einer meiner Andachten las ich einen Abschnitt aus Gottes Wort: „Ehrlichkeit zu praktizieren deckt viele Aspekte ab. Mit anderen Worten, die Norm für Ehrlichsein erreicht man nicht nur in einer Hinsicht; du musst der Norm in vielerlei Hinsicht entsprechen, bevor du ehrlich sein kannst. Manche Menschen denken immer, sie müssten es nur schaffen, nicht zu lügen, um ehrlich zu sein. Stimmt diese Sichtweise? Gehört zum Ehrlichsein nur, nicht zu lügen? Nein – es hat auch mit mehreren anderen Aspekten zu tun. Zunächst musst du an etwas immer mit ehrlichem Herzen herangehen, egal womit du konfrontiert bist, sei es etwas, das du mit deinen eigenen Augen gesehen hast, oder etwas, das dir jemand erzählt hat, sei es der Umgang mit Menschen oder das Lösen eines Problems, sei es die Pflicht, die du ausführen solltest, oder etwas, womit Gott dich betraut hat. Wie sollte man praktizieren, an Dinge mit ehrlichem Herzen heranzugehen? Sage, was du denkst, und sei ehrlich; rede kein leeres Geschwätz oder hochtrabende oder schön klingende Worte, sage nichts Schmeichlerisches oder heuchlerische falsche Dinge, sondern rede die Worte, die in deinem Herzen sind. Das heißt, jemand Ehrliches zu sein. Die wahren Gedanken und Ansichten ausdrücken, die in deinem Herzen sind – das ist es, was ehrliche Menschen tun sollen. Wenn du nie sagst, was du denkst, und die Worte in deinem Herzen gären und das, was du sagst, immer im Widerspruch zu dem steht, was du denkst, dann ist das nicht das, was ein ehrlicher Mensch tut(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur indem man ehrlich ist, kann man einen wahren Menschen ausleben). Gottes Wort zeigte mir einen Weg der Praxis. Ob es um den Umgang mit andern oder um die Erfüllung meiner Pflicht ging, ich musste an alles mit einem ehrlichen Herzen herangehen. Da ich die Folgearbeit nicht geleistet hatte, sollte ich das ehrlich zugeben. Ich sollte nicht darüber nachdenken, ob das meinem Ruf schädigen würde. Die Praxis eines ehrlichen Menschen ist entscheidend.

Bei der nächsten Mitarbeiterversammlung wollte ich die Initiative ergreifen und meine Verdorbenheit bloßstellen, doch ich machte mir Sorgen, was alle anderen über mich denken würden. Mir wurde klar, dass ich wieder meinen Ruf und Status schützen wollte, also sprach ich ein stilles Gebet an Gott und bat Ihn, mich zu führen und mir die Kraft und den Mut zu schenken, meine Verdorbenheit zu enthüllen. Ich erinnerte mich an eine Passage von Gottes Wort, die ich einmal gelesen hatte: „Wenn du nicht Gottes Worten entsprechend praktizierst und deine Geheimnisse und Herausforderungen niemals im Detail analysierst und dich in Gemeinschaft niemals anderen gegenüber öffnest, weder mit ihnen über deine Verdorbenheit und fatalen Schwächen Gemeinschaft hältst noch diese im Detail analysierst oder ans Licht bringst, dann kannst du nicht gerettet werden(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die grundlegendste Praxis, eine ehrliche Person zu sein). Ich verstand, wenn ich kein ehrlicher Mensch war, meine Verdorbenheit und Defizite weiter vertuschte, mich nicht öffnete, bloßstellte oder im Detail analysierte, dann würde ich meine verdorbene Disposition nie ablegen und niemals gerettet werden. Ich sprach ein weiteres Gebet an Gott: „Gott! Bitte gib mir Kraft, damit ich mich einfach öffnen und ein ehrlicher Mensch sein kann.“ Nach meinem Gebet ergriff ich die Initiative und sagte den anderen die Wahrheit: „Als der Leiter bei der letzten Versammlung nach der Bewässerung der Neulinge fragte, habe ich gelogen. Die Wahrheit ist, dass ich nur über eine der Kirchen Bescheid wusste, nicht aber die anderen zwei. Ich hatte Angst, wenn ich die Wahrheit sagte, würdet ihr auf mich herabsehen, also log ich und behauptete, ich wisse über zwei der Kirchen Bescheid. Ich habe euch alle getäuscht.“ Als ich das gesagt hatte, haben mich die anderen weder verurteilt noch auf mich herabgesehen. Ganz im Gegenteil, sie sagten, es sei gut, dass ich in der Lage war, mich einfach zu öffnen und ein ehrlicher Mensch zu sein. Nachdem ich auf diese Weise praktiziert hatte, fühlte ich mich viel gefestigter und wohler. Hätte ich mich weiter im Verborgenen gehalten, hätte ich diese Erkenntnisse nie gemacht und nie etwas daraus gewonnen.

Kurze Zeit später fragte mich ein oberer Leiter: „Weißt du momentan über die Zustände der Gemeindeleiter Bescheid?“ Die Frage verunsicherte mich etwas, da ich nur den Zustand von einem der Gemeindeleiter kannte, aber nicht den der beiden anderen. Ich dachte bei mir: „Wenn ich die Wahrheit sage, wird der Leiter dann denken, ich hätte keine echte Arbeit verrichtet?“ Also wollte ich sagen, dass ich Bescheid wüsste. Dann erkannte ich, dass ich wieder lügen wollte, also sprach ich ein Gebet zu Gott und sagte die Wahrheit: „Ich kenne nur den Zustand von einem der Gemeindeleiter und den der anderen beiden nicht.“ Als er das hörte, kritisierte mich der Leiter nicht, sondern gab mir stattdessen einige Ratschläge. Er sagte, ich solle mich regelmäßiger telefonisch über die Zustände der Gemeindeleiter erkundigen und bei der umgehenden Beseitigung ihrer Probleme helfen. Er zeigte mir auch einige Wege auf, denen ich folgen konnte. Mir wurde klar, je mehr ich die Wahrheit sprach, ein ehrlicher Mensch war und mich traute, meine Verdorbenheit und meine Unzulänglichkeiten zu offenbaren, desto mehr war ich in der Lage, Hilfe von meinen Brüdern und Schwestern zu erhalten und etwas zu daraus zu gewinnen. Früher log und betrog ich, um meinen Ruf und Status zu schützen, doch nach jeder ausgesprochenen Lüge war mein Herz schwer und mein Gewissen klagte mich an, doch am Wichtigsten war, dass ich meinen Charakter und meine Würde verlor. Diese Erfahrung ließ mich verstehen, dass ehrliche Menschen sowohl von Gott als auch von anderen Menschen gemocht werden und je ehrlicher man ist, desto harmonischer werden auch die eigenen Beziehungen mit anderen sein und desto ruhiger und mehr im Reinen ist man mit sich selbst. Andere werden nicht auf dich herabschauen – im Gegenteil, deine Brüder und Schwestern werden dir helfen. Es ist wirklich großartig, ein ehrlicher Mensch zu sein.

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