70. Warum kann ich mich nicht an die Grundsätze handeln?
Im August 2021 fing ich an, als Gemeindeleiterin zu praktizieren. In meinem Kontakt mit Lillian, die für die Evangeliumsarbeit verantwortlich war, bemerkte ich, dass sie oft eine große Sache aus kleinen Problemen anderer machte und sie allen erzählte. Sie konnte nicht gut mit anderen zusammenarbeiten und sagte ständig Dinge, die den Tatsachen widersprachen. Einmal, bei einer Versammlung, sagte sie, dass ein Gemeindeleiter, der versetzt worden war, sich nicht auf die Evangeliumsarbeit konzentriert und sie nie gefragt habe, wie es bei ihrer Arbeit lief. Doch in Wirklichkeit hat sich der Leiter ständig um ihre Arbeit gekümmert. Außerdem berichtete sie, die Arbeit liefe wirklich gut, sodass die Leute dachten, die Arbeit, für die sie verantwortlich war, käme normal voran. In Wirklichkeit hat sie aber gar keine echte Arbeit erledigt. Bei einer anderen Versammlung betonte sie immer wieder die Schwierigkeiten bei ihrer Arbeit und sagte, ihre Teammitglieder seien nicht gut, doch als ich mir die Sache im Detail ansah, stellte ich fest, dass sie viel ihrer Arbeit nicht erledigt hatte, also hatte sie keine Grundlage, das zu sagen. Ich rügte sie dafür, keine praktische Arbeit zu leisten und die Schuld auf andere zu schieben. Sie hat darauf nicht geantwortet. Ich dachte, sie würde etwas über sich selbst nachdenken, doch überraschenderweise schickte sie Schwester Maya, meiner Arbeitspartnerin, eine Nachricht, in der stand, sie wolle nichts mehr mit mir zu tun haben und dass ich mich blindlings mit ihr befasst habe, als ich ein Problem sah, und ihre tatsächlichen Schwierigkeiten nicht verstehen würde. Sie sagte auch, sie könne nicht so sein wie ich, sondern müsse die Brüder und Schwestern mit Liebe und Geduld behandeln. Als ich das las, war ich einen Augenblick lang fassungslos. Es gab so viele Probleme bei ihrer Pflicht. Ich habe sie nur darauf hingewiesen – und sie noch lange nicht zurechtgestutzt oder mich mit ihr befasst. Wie konnte sie behaupten, ich hätte mich blindlings mit ihr befasst? Das stimmte nicht. Wie konnte sie so schlitzohrig und hinterlistig sein? Ich wollte Maya die Angelegenheit erklären, doch als ich schon halb mit einer Nachricht an sie fertig war, zögerte ich. Wenn ich ihr eine Nachricht schickte, in der ich Lillians Probleme erklärte oder beschrieb, könnte Maya denken, mir fehle es angesichts von Problemen an Selbsterkenntnis und ich würde andere nicht richtig behandeln. Bei diesem Gedanken entschied ich mich, die Nachricht nicht zu schicken. Später erfuhr ich, dass Lillian unter dem Vorwand, anderen ihr Herz auszuschütten, behauptete, ich habe mich blindlings mit ihr befasst, ohne die Hintergründe zu kennen, und sie sei deswegen niedergeschlagen. Als ich das hörte, war ich wirklich aufgebracht. Ich wusste nicht, wie ich in Zukunft ihre Arbeit kontrollieren sollte, und war der Meinung, dass es wirklich schwierig sei, mit ihr auszukommen. Aus arbeitstechnischen Gründen wollten wir ein paar Tage später einige Leute aus Lillians Team zur Bewässerungsarbeit abstellen. Als ich ihr davon erzählte, sagte sie überraschenderweise mit säuerlichem Gesichtsausdruck: „Wenn du sie versetzen willst, dann mach es einfach. Ist mir egal. So oder so bin ich mir sicher, dass meine Arbeitsergebnisse nicht gut ausfallen werden.“ Später sagte sie mir freiheraus, dass sie ein Problem mit der Schwester habe, die für die Bewässerung zuständig war, und sie deshalb nicht wolle, dass sie versetzt werden. Außerdem sagte sie, es könne ihr niemand verübeln, wenn sie nicht besonders nett sei, falls diese Schwester ihr mehr Probleme bereitete. Als ich die Drohung in ihren Worten hörte, dachte ich, es sei nicht nur schwierig, mit ihr auszukommen, sie habe auch schlechte Menschlichkeit, und ich müsse vorsichtig sein, wenn ich ihre Arbeit überprüfte, sonst würde sie etwas finden, das sie gegen mich verwenden könnte.
Einmal beauftragte uns ein oberer Leiter mit einer Säuberungsaktion: Wir sollten untersuchen und feststellen, ob es in der Gemeinde Frevler oder Antichristen gab, und falls welche entdeckt werden, diese entfernen und aus der Gemeinde werfen. Mir kam Lillian in den Sinn. Sie hatte schlechte Menschlichkeit und weigerte sich, die Wahrheit anzunehmen. Sie nahm es jedem Übel, der sie auf Probleme hinwies, und verdrehte die Fakten, verwechselte Schwarz mit Weiß und verbreitete ihre Vorurteile hinter deren Rücken. Ich dachte, ich sollte mir ihr allgemeines Verhalten näher ansehen. Doch dann dachte ich daran, wie sehr sich Lillian dagegen sträubte, dass ich mich über ihre Arbeit informierte, und dass sie hinter meinem Rücken sagte, ich hätte mich blindlings mit ihr befasst. Wenn ich jetzt Beurteilungen über sie einholte, würden die Brüder und Schwestern dann denken, ich würde diese Gelegenheit nutzen, um mich an ihr zu rächen? Würde meine Arbeitspartnerin glauben, dass mir Status zu wichtig sei und ich nach Möglichkeiten suchte, jeden zu attackieren, der meine Probleme ansprach? Dann hätten alle Angst vor mir und würden mich meiden, was ein großes Problem werden könnte, wenn sie versuchen würden, meine Probleme zu erkennen, und mich als falsche Leiterin meldeten. Ich dachte mir, ich lasse es lieber. Ich könnte mich darum kümmern, nachdem jemand anderes ihre Probleme erkannt hatte, denn wenn diese Sachen hauptsächlich von mir angesprochen werden, könnte man das missverstehen. Also habe ich die Sache nicht angesprochen. Es dauerte nicht lange, da erwähnte Maya, dass Lillian über keine gute Menschlichkeit verfügte und dass sie ihr Verhalten untersuchen wollte. Als sie das sagte, war ich sowohl froh als auch ein wenig schuldbewusst. Ich war mir dieser Tatsachen über Lillian bereits bewusst und hätte ihr Verhalten umgehend prüfen müssen, doch aus Angst, die anderen würden fälschlicherweise denken, ich würde sie attackieren, sagte ich nichts. Ich habe die Gemeindearbeit nicht geschützt. Doch wenigstens hatte jetzt jemand anderes etwas gesagt, also musste ich mir deswegen keine Sorgen mehr machen. Nachdem wir Bewertungen über Lillian eingeholt hatten, stellten wir fest, dass von den Leuten, die sie verfasst hatten, die meisten Lillian nicht gut kannten und nur sehr wenige Informationen lieferten. Nur einige von ihnen bemerkten ihre Probleme. Ich wusste, dass es unter diesen Umständen das Richtige war, mich an Leute zu wenden, die über einen längeren Zeitraum mir ihr zu tun hatten, doch ich hatte Angst, die anderen würden sagen, ich habe es auf sie abgesehen und würde mich so an ihr rächen wollen, also wollte ich nichts sagen. In dem Augenblick sagte Maya, wir sollten im Auge behalten, wie sich die Dinge entwickelten, und ich sagte nichts weiter dazu.
Später fand ich heraus, dass andere Brüder und Schwestern Lillian Ratschläge gegeben hatten, und sie weigerte sich nicht nur, diese anzunehmen, sondern konterte mit falschen Vorwürfen ihnen gegenüber. Einmal bekam sie von einem Bewässerer das Feedback, dass einige der Leute, denen die Evamgeliumsmitarbeiter predigten, schlechte Menschlichkeit hätten und nicht den Grundsätzen entsprächen. Lillian weigerte sich nicht nur, das zu akzeptieren, sondern machte auch vor den Brüdern und Schwestern, die das Evangelium predigten, ihren Vorurteilen und Beschwerden Luft und sagte, sie würden alle bei ihrer Pflicht die Grundsätze befolgen, doch weil die Bewässerer nicht deutlich mit den Leuten, für deren Bekehrung sie so hart gearbeitet hatten, über die Wahrheit Gemeinschaft gehalten hätten, seien einige neue Gläubige von Gerüchten getäuscht worden und ausgetreten. Bei einer Versammlung hielten Maya und Ich über das Wesen dieses Problems Gemeinschaft, wobei wir uns auf Lillians Verhalten konzentrierten. Daraufhin hielten wir noch mehrere Male Gemeinschaft mit ihr. Ich dachte, sie würde über sich selbst nachdenken, aber sie gab einfach nicht nach und verbreitete weiter diese Vorurteile über die Bewässerer. Sie sagte, sie fühle sich depressiv und wisse nicht, wie sie ihre Arbeit erfüllen solle. Aufgrund der Zwietracht, die sie gesät hatte, nörgelten einige der Brüder und Schwestern aneinander herum, und es gab keine harmonische Zusammenarbeit. Ich wusste, dass Lillian als Betreuerin ungeeignet war und sofort entlassen werden sollte. Ich habe es wirklich bedauert, dass ich sie nicht gleich zu Anfang umgehend untersucht und entlassen hatte. Mir war bewusst, dass sie schlechte Menschlichkeit besaß, doch ich habe ihr noch mehr Chancen gegeben, die Gemeindearbeit weiterhin zu stören. Ich fühlte mich schrecklich. Ich betete zu Gott und bat Ihn, mich darin zu führen, über mich nachzudenken und mich selbst zu kennen.
In meiner Suche sah ich, das Gottes Worte besagen: „Was für eine Disposition ist es, wenn Menschen keine Verantwortung für ihre Pflichten übernehmen, diese nachlässig erfüllen, sich wie Jasager benehmen und die Interessen des Hauses Gottes nicht verteidigen? Es handelt sich um Durchtriebenheit, um die Disposition Satans. Der hervorstechendste Aspekt in den menschlichen Philosophien für weltliche Belange ist die Durchtriebenheit. Die Menschen denken, dass sie andere wahrscheinlich kränken werden und sich selbst nicht schützen können, wenn sie nicht durchtrieben sind; sie denken, dass sie genug Durchtriebenheit aufweisen müssen, um niemanden zu verletzen oder zu kränken und sich dadurch abzusichern, ihren Lebensunterhalt zu schützen und einen festen Stand bei anderen Leuten zu fassen. Nichtgläubige leben alle nach Satans Philosophien. Sie alle sind Jasager und kränken niemanden. Du bist in Gottes Haus gekommen, hast das Wort Gottes gelesen und dir die Predigten von Gottes Haus angehört, also warum bist du unfähig, die Wahrheit zu praktizieren, von Herzen zu sprechen und ein ehrlicher Mensch zu sein? Warum bist du immer ein Jasager? Jasager schützen nur ihre eigenen Interessen und nicht die Interessen der Kirche. Wenn sie sehen, dass jemand etwas Böses tut und den Interessen der Kirche schadet, ignorieren sie es. Sie sind gerne Jasager und kränken niemanden. Das ist verantwortungslos, und diese Art von Mensch ist zu durchtrieben und nicht vertrauenswürdig“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Seine Disposition zu kennen ist die Grundlage, um sie zu ändern). Die Offenbarung von Gottes Worten ließ mich verstehen, dass ich aus Angst, Lillian zu kränken, und im Bemühen, mein Ansehen und meinen Status zu bewahren, mich nicht für die Gemeindearbeit stark machte und sie verteidigte, als ich sah, wie sie diese störte. Stattdessen wollte ich es ihr recht machen und drückte immer ein Auge zu. Das war verantwortungsloses und durchtriebenes Verhalten von mir. Ungläubige leben nach satanischen Philosophien, damit sie ihre eigenen Interessen schützen können. Wenn sie etwas sagen, beobachten sie genau, wie die Leute reagieren, um zu sehen, woher der Wind weht – sie sind wirklich abgefeimt. Meine Einstellung bei meiner Pflicht war genau wie die eines Ungläubigen. Ich erkannte deutlich, dass Lillian keine gute Menschlichkeit hatte und bereits die Gemeindearbeit störte. Sie hätte entlassen werden müssen. Doch ich wollte nicht, dass die anderen dachten, ich würde ihr Vorwürfe machen und mich an ihr rächen, also vermied ich die Sache, indem ich versuchte, nichts zu tun, was Verdacht erregen könnte, und schob es auf, mich um Lillian zu kümmern. Ich wollte warten, bis andere Brüder und Schwestern sie durchschaut hatten. Ich wollte meinen Ruf und Status schützen, und obwohl ich wusste, dass sie die Gemeindearbeit störte, zog ich es dennoch vor, die Interessen der Kirche leiden zu lassen und die Grundsätze nicht zu befolgen und habe sie weder bloßgestellt noch mich mit ihr befasst. Ich war so abgefeimt, egoistisch und verachtenswert. Bei diesem Gedanken fühlte ich mich wirklich reumütig und schuldig. Ich wusste, dass ich so nicht weitermachen und nicht ständig ein Auge zudrücken konnte. Ich musste die Sache mit Lillian gemäß den Grundsätzen regeln – ich durfte nicht mehr meine eigenen Interessen schützen.
Daraufhin gingen Maya und ich zu Lillian, um mit ihr zu reden und bloßzustellen, wie sie die Tatsachen verdrehte und willkürlich ihre Vorurteile über andere verbreitete, die Arbeit sabotierte, das Verhältnis der Brüder und Schwestern zueinander schädigte und zu einem Störfaktor für die Gemeindearbeit geworden war. Ich war überrascht, dass sie nichts davon akzeptieren wollte, sondern uns im Gegenzug verbal attackierte und verärgert sagte: „Ich habe euch von Problemen erzählt, doch ihr habt es nicht nur versäumt, diese zu beseitigen, ihr habt auf mir herumgehackt. Wie ich sehe, leistet ihr überhaupt keine praktische Arbeit.“ Als wir sahen, wie anmaßend sie sich verhielt und dass ihr jegliche Selbsterkenntnis fehlte, analysierten wir mit Hilfe von passenden Worten Gottes die Natur und die Folgen ihrer Worte und Taten, doch sie wollte nichts davon hören – sie hat weiter argumentiert und versucht, sich zu rechtfertigen.
Danach las ich eine Passage von Gottes Worten, die mir half, Lillians Wesen zu verstehen. Gottes Worte sagen: „All diejenigen, die die Arbeit und das Leben der Kirche häufig stören und den Lebenseintritt des von Gott auserwählten Volkes ernsthaft behindern, sind Ungläubige und böse Menschen, die aus der Kirche entfernt werden müssen. Unabhängig davon, wer sie sind oder wie sie sich in der Vergangenheit verhalten haben, wenn sie die Arbeit und das Leben der Kirche häufig stören, nicht akzeptieren, dass man sie zurechtstutzt und sich mit ihnen befasst, und immer in ihrer eigenen verdrehten Logik sprechen, dann müssen sie hinausgeworfen werden. Dies geschieht einzig und allein, um die Arbeit der Kirche aufrechtzuerhalten und die Interessen des von Gott auserwählten Volkes zu schützen; es ist ganz im Einklang mit den Grundsätzen der Wahrheit und dem Willen Gottes“ (Das Wort, Bd. 5, Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Arbeitern: Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Arbeitern (14)). „Welche Fehler sie begangen oder welche schlimmen Dinge sie getan haben, diese Menschen mit einer bösartigen Disposition werden nicht zulassen, dass irgendjemand sie entlarvt oder zurechtstutzt. Wenn jemand sie entlarvt und beleidigt, werden sie wütend, schlagen zurück und lassen das Thema nie fallen. Sie haben weder Geduld noch Toleranz noch Nachsicht für andere Menschen. Auf welchen Grundsatz stützt sich ihr Benehmen? ‚Lieber andere verraten als selbst verraten zu werden.‘ Mit anderen Worten: Sie dulden es nicht, von irgendjemandem beleidigt zu werden. Ist das nicht die Logik der bösen Menschen? Das ist genau die Logik der bösen Menschen. Niemand darf sie beleidigen. Für sie ist es inakzeptabel, wenn sie auch nur im Geringsten von jemandem getriggert werden, und sie hassen jeden, der das tut. Sie werden diese Person weiter verfolgen und die Angelegenheit niemals ruhen lassen – so sind die bösen Menschen“ (Das Wort, Bd. 5, Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Arbeitern: Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Arbeitern (14)). Durch Gottes Worte erkannte ich, dass böse Menschen eine bösartige Gesinnung haben und die Wahrheit nicht im Geringsten annehmen. Sie entwickeln Hass auf alle, die ihre Probleme bloßstellen und auf sie hinweisen, betrachten diese Leute dann als Feinde und greifen sie vielleicht sogar aus Rache an. Ich verglich Lillian mit diesen Worten. Sie hat nie über sich selbst nachgedacht oder angesichts von Problemen etwas über sich gelernt, und sie hasste alle, die ihr Ratschläge gaben, und betrachtete sie als Feinde. Sie verdrehte die Wahrheit, verwechselte Schwarz und Weiß, verbreitete immer wieder ihre Vorurteile und Beschwerden über andere und zettelte Probleme zwischen den Brüdern und Schwestern an. Dadurch war es ihnen unmöglich, harmonisch zusammenzuarbeiten, und es störte und behinderte die Evangeliumsarbeit. Die anderen haben ihr oft Ratschläge gegeben und ihr geholfen, doch sie wollte es nicht annehmen. Sie wurde ihnen gegenüber feindselig und griff sie mit falschen Vorwürfen an, und das ohne ein Quäntchen Reue. Sie hasste die Wahrheit und war ihr von Natur aus überdrüssig. Sie war als ein böser Mensch entlarvt worden, und wenn wir sie in der Gemeinde bleiben ließen, würde das nur noch mehr Ärger bei der Gemeindearbeit bedeuten. Und so haben Maya und ich gemäß den Grundsätzen über unsere Einschätzung von Lillians Verhalten Gemeinschaft gehalten und sie dann, nachdem die Brüder und Schwestern in einer Wahl zugestimmten hatten, entlassen. Wir haben sie zur Selbstreflexion in die Isolation geschickt, und sollte es weitere Störungen geben, würden wir sie rauswerfen.
Später berichteten einige Brüder und Schwestern nacheinander, dass die Arbeit mit Lillian wirklich einschränkend gewesen sei. Sie habe die Leute immer von oben herab geschimpft, und viele hätten Angst vor ihr. Wenn sie vorbeikam, um ihre Arbeit zu überprüfen, bereiteten sich alle im Voraus darauf vor, weil sie sich fürchteten, sie würde sie schimpfen, wenn sie etwas nicht verständlich erklärten. Ich fühlte mich unwohl. Lillian hat so viel Böses getan und den Brüdern und Schwestern so viel Schaden zugefügt. Ich war Gemeindeleiterin, und trotzdem hatte ich mich nicht darum gekümmert, als ich eine Frevlerin entdeckte. Hieß das nicht, dass ich keinen praktischen Zweck erfüllte? Ich leistete keine echte Arbeit.
Ein paar Tage lang dachte ich darüber nach, warum ich mich angemessen um andere Frevler und Antichristen kümmern konnte, die Angelegenheit mit Lillian aber vermied und mich nicht darum kümmerte. Ich las einige von Gottes Worten: „Egal, was sie tun, die Antichristen denken zuerst an ihre eigenen Interessen und handeln erst dann, wenn sie alles durchdacht haben; sie halten sich nicht wirklich, aufrichtig und absolut kompromisslos an die Wahrheit, sondern tun dies selektiv und mit Vorbehalt. Welcher Vorbehalt ist das? Er besteht darin, dass ihr Status und ihr Ruf gewahrt werden müssen und keinen Schaden erleiden dürfen. Erst wenn diese Bedingung erfüllt ist, werden sie entscheiden und wählen, was sie tun wollen. Das bedeutet, dass Antichristen sich ernsthaft Gedanken darüber machen, wie sie mit den Wahrheitsgrundsätzen, den Aufträgen Gottes und dem Werk des Hauses Gottes umgehen oder wie sie mit den Dingen umgehen, mit denen sie konfrontiert werden. Sie erwägen nicht, wie sie Gottes Willen erfüllen können, wie sie vermeiden können, die Interessen des Hauses Gottes zu verletzen, wie sie Gott zufriedenstellen können oder wie sie den Brüdern und Schwestern nützen können; diese Dinge ziehen sie nicht in Betracht. Was ziehen Antichristen in Betracht? Ob ihr eigener Status und ihr Ruf beeinträchtigt werden und ob ihr Ansehen verringert wird. Wenn eine Tätigkeit, die den Wahrheitsgrundsätzen entspricht, der Arbeit der Kirche und den Brüdern und Schwestern zugutekommt, aber ihrem eigenen Ruf schadete und dazu führte, dass viele Menschen ihre wahre geistige Größe erkennen und wissen, welche Art von Wesensnatur sie haben, dann werden sie definitiv nicht nach den Wahrheitsgrundsätzen handeln. Wenn sie durch das Verrichten praktischer Arbeit mehr Menschen dazu bringen, sie hochzuschätzen, zu ihnen aufzuschauen und sie zu bewundern, es ihnen erlaubt, noch mehr Ansehen zu bekommen, oder wenn sie durch ihre Worte Autorität erlangen und mehr Menschen dazu bringen, sich ihnen zu unterwerfen, dann werden sie sich dafür entscheiden, es auf diese Weise zu tun; andernfalls werden sie sich niemals dafür entscheiden, ihre eigenen Interessen aus Rücksicht auf die Interessen des Hauses Gottes oder der Brüder und Schwestern zu vernachlässigen. Dies ist die Wesensnatur der Antichristen. Ist das nicht egoistisch und abscheulich?“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 3)). „Wenn jemand sagt, dass er die Wahrheit liebt und nach der Wahrheit strebt, aber im Grunde genommen das Ziel verfolgt, sich selbst zu profilieren, anzugeben, die Leute dazu zu bringen, große Stücke auf ihn zu halten und seine eigenen Interessen zu verwirklichen, und die Erfüllung seiner Pflicht nicht darin besteht, Gott zu gehorchen oder zufriedenzustellen, sondern darin, Prestige und Status zu erlangen, dann ist sein Streben unrechtmäßig. Wenn das der Fall ist, sind seine Handlungen dann ein Hindernis für die Arbeit der Kirche oder tragen sie dazu bei, sie voranzubringen? Sie sind ganz klar ein Hindernis; sie helfen nicht dabei, die Arbeit voranzubringen. Manche Menschen schreiben sich auf die Fahne, die Arbeit der Kirche zu verrichten, streben aber nach ihrem persönlichen Ansehen und Status, betreiben ihr eigenes Geschäft, gründen ihre eigene kleine Gruppe, ihr eigenes kleines Königreich – erfüllt diese Art von Person ihre Pflicht? Die ganze Arbeit, die solche Menschen verrichten, unterbricht, stört und beeinträchtigt im Grunde die Arbeit der Kirche. Was ist die Folge ihres Strebens nach Status und Ansehen? Zunächst wirkt sich dies auf die Art und Weise aus, in der die Mitglieder von Gottes auserwähltem Volk Gottes Worte essen und trinken und die Wahrheit verstehen; es behindert ihren Lebenseintritt, hält sie davon ab, den richtigen Weg des Glaubens an Gott einzuschlagen und führt sie auf den falschen Weg – was den Auserwählten schadet und sie ins Verderben führt. Und was bedeutet es letztlich für die Arbeit der Kirche? Es ist eine Störung, Beeinträchtigung und Demontage. Das ist die Konsequenz, die sich aus dem Streben der Menschen nach Ruhm und Status ergibt“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 1)). Gottes Worte offenbaren, dass Antichristen in ihrem Handeln nur auf ihren eigenen Ruf und Status achten. Wenn es etwas gibt, das sie tun können, um ihren Ruf zu verbessern, dann werden Antichristen auch genau das tun. Wenn es ihrem Ruf oder Status schaden könnte, gemäß den Grundsätzen zu handeln, werden Antichristen die Grundsätze missachten und nur daran denken, was ihre eigenen Interessen schützt und ihnen selbst nützt. Sie sind wirklich egoistisch und verachtenswert. Ich verhielt mich genau wie ein Antichrist. Ich hatte bereits vor langer Zeit entdeckt, dass Lillian schlechte Menschlichkeit besaß und nicht nach der Wahrheit strebte. Sie verachtete alle, die ihr Ratschläge gaben, und kritisierte, verurteilte und attackierte sie. Sie nicht umgehend zu entlassen und sich nicht um die Sache zu kümmern, würde die Gemeindearbeit behindern. Doch weil sie mir gegenüber voreingenommen war, hatte ich Angst, wenn ich unter diesen Umständen Nachforschungen anstellte und mich über sie informierte, könnten die anderen fälschlicher Weise denken, ich würde sie bestrafen, oder mich sogar für eine falsche Leiterin halten. Ich dachte, das würde meine Stellung bedrohen. Und wegen Lillians Disposition befürchtete ich, dass sie mich, falls ich sie entließ, hinter meinem Rücken verurteilen oder mich verdammen und melden würde. Mich um sie zu kümmern, so dachte ich, würde mir nur schaden und nicht helfen, und es könnte sich leicht auf meinen Ruf und meine Stellung auswirken, also nahm ich eine abwartende Haltung ein und nichts in der Sache unternommen. Ich war wirklich abgefeimt, egoistisch und ohne jegliche Menschlichkeit. Wenn ich früher bei Säuberungsaktionen Leute entdeckte, die entlassen oder verstoßen werden sollten, konnte ich das im Einklang mit den Grundsätzen regeln. Der Grund dafür war, dass ich die meisten dieser Leute nicht kannte. Vor allem aber stellten sie keine Bedrohung für meinen Ruf oder meinen Status dar. Wenn ich sie aus der Gemeinde entfernte, würden die Brüder und Schwestern denken, dass ich als Leiterin die Wahrheit verstand und Angelegenheiten richtig einschätzen konnte, dass ich praktische Arbeit leisten konnte. Als ich mich aber mit Lillian befasste und sah, dass es dabei auch direkt um meine Stellung ging, war ich wie ein Vogelstrauß, der den Kopf in den Sand steckt, und versuchte so, meine eigenen Interessen zu schützen. Früher konnte ich mich an die Grundsätze halten, doch das beruhte darauf, dass es nicht um meine eigenen Interessen ging, und nicht, weil ich wirklich die Gemeindearbeit gut verrichten wollte. Gottes Worte ließen mich erkennen, dass man, wenn man sich bemüht, das eigene Ansehen und den eigenen Status zu schützen, im Grunde die Gemeindearbeit sabotiert und stört. Es behindert den normalen Arbeitsfortschritt. Ich wollte meinen Ruf und meine Stellung schützen und habe mich deswegen nicht umgehend um einen Frevler gekümmert. Das ist in seiner Natur ein sehr ernstes Problem. Das war mehr als nur ein bisschen Verdorbenheit zu zeigen – ich hatte eine Frevlerin in Schutz genommen und es ihr nachgesehen, dass sie die Gemeindearbeit störte. Ich handelte als Lakaiin Satans und tat auch Böses. Dieser Teil hat mich besonders getroffen: „Du solltest böse Menschen zurückhalten oder aus dem Weg räumen, sobald du feststellst, dass sie ein böses Wesen haben, bevor sie großes Unheil anrichten können. Das wird den Schaden, den sie anrichten, verringern; es ist eine weise Entscheidung. Wenn Leiter und Mitarbeiter warten, bis eine böse Person irgendeine Katastrophe verursacht, um sich mit ihr zu befassen, sind sie zu passiv. Das würde beweisen, dass die Leiter und Arbeiter sehr töricht sind und keine Grundsätze für ihr Handeln haben“ (Das Wort, Bd. 5, Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Arbeitern: Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Arbeitern (14)). Als ich über Gottes Worte nachdachte, fühlte ich mich schrecklich und wirklich schuldig. Als Leiterin war es meine Aufgabe, Gottes auserwähltes Volk vor der Unterdrückung und den Störungen von Frevlern und das normale Gemeindeleben zu schützen, damit die Gemeindearbeit richtig und geordnet ablaufen kann. Doch als ein böser Mensch in der Gemeinde auftauchte, trödelte ich und habe nichts unternommen. Ich wurde der Verantwortung einer Leiterin nicht gerecht, wodurch die Leute von einer Frevlerin eingeschränkt und gestört wurden und ihre Leben Schaden nahmen. Außerdem wurde die Gemeindearbeit gestört. Was ich getan hatte, widerte Gott so sehr an!
Ich ließ mir die Sache einige Tage durch den Kopf gehen. Ich wusste sehr wohl, dass eine Frevlerin die Gemeindearbeit störte und dass es den Grundsätzen entspricht, sich umgehend um Frevler zu kümmern. Warum also hatte ich immer Angst davor, die anderen würden das falsch verstehen und sagen, ich attackierte sie? Was genau bedeutet es eigentlich, jemanden zu attackieren? Ich las Folgendes in Gottes Worten: „Für Antichristen ist es durchaus üblich, andere zu drangsalieren und zu quälen, und es ist eine anschauliche Art, auf die sie sich offenbaren. Um ihren Status aufrechtzuerhalten, verlangen Antichristen immer, dass andere ihnen gehorchen und auf sie hören. Wenn sie feststellen, dass jemand nicht auf sie hört oder ihnen gegenüber unwillig oder ablehnend ist, werden sie Maßnahmen ergreifen, um diese Person zu unterdrücken und zu quälen, um sie zu unterwerfen. Antichristen unterdrücken oft diejenigen, deren Meinung sich von ihrer unterscheidet. Sie unterdrücken oft Menschen, die nach der Wahrheit streben und treu ihren Pflichten nachkommen. Sie unterdrücken oft Menschen, die relativ anständig und aufrichtig sind, die nicht vor ihnen katzbuckeln oder kriechen. Sie unterdrücken diejenigen, die sich nicht mit ihnen vertragen und ihnen nicht nachgeben. Antichristen behandeln andere nicht nach den Grundsätzen der Wahrheit. Sie können Menschen nicht fair behandeln. Wenn sie gegen jemanden eine Abneigung hegen, wenn ihnen jemand nicht von Herzen ergeben zu sein scheint, finden sie Gelegenheiten und Ausreden und sogar falsche Vorwände, um diese Person anzugreifen und zu quälen. Das geht sogar so weit, dass Antichristen sich auf die Fahne schreiben, Kirchenarbeit zu leisten, um sie zu unterdrücken. Sie geben nicht eher nach, bis diese Menschen ihnen gegenüber gefügig geworden sind und sich nicht mehr trauen, Nein zu ihnen zu sagen; sie geben nicht eher nach, bis die Menschen ihren Status und ihre Autorität anerkannt haben, sie mit einem Lächeln begrüßen und ihnen dabei Unterstützung und Gehorsam bekunden und nicht wagen, sich irgendwelche Vorstellungen von ihnen zu machen. In jedweder Situation, in jedweder Gruppe gilt das Wort ‚Fairness‘ nicht für den Umgang eines Antichristen mit anderen und das Wort ‚liebevoll‘ gilt nicht für seinen Umgang mit Brüdern und Schwestern, die wirklich an Gott glauben. Wer auch immer eine Bedrohung seines Status darstellt, ist ihm ein Dorn im Auge und er wird Gelegenheiten und Vorwände finden, um diese Person zu quälen. Er begegnet Ungehorsam mit Quälerei und hört nicht auf, bis dieser Mensch gebändigt ist. Seine Vorgehensweise entspricht nicht den Grundsätzen der Wahrheit und steht in Feindschaft zur Wahrheit. Sollte man sich also mit ihm befassen und ihn zurechtstutzen? Nicht nur das – nicht weniger als ihn zu entlarven, zu identifizieren und zu charakterisieren wird ausreichen. Ein Antichrist behandelt jeden nach seinen eigenen Vorlieben, nach seinen eigenen Absichten und Zwecken. Unter seiner Aufsicht wird jeder, der einen Sinn für Gerechtigkeit hat, der gerecht reden kann, der es wagt, Ungerechtigkeit zu bekämpfen, die Grundsätze der Wahrheit hochhält, wirklich begabt und gelehrt ist und für Gott Zeugnis ablegen kann, auf seine Eifersucht stoßen. Solche Menschen werden unterdrückt, ausgeschlossen und sogar unter den Füßen des Antichristen zertreten werden. So sieht der Hass aus, mit dem ein Antichrist gute Menschen behandelt, Menschen, die nach der Wahrheit streben. Man kann sagen, dass die grundlegende Mehrheit der Menschen, auf die ein Antichrist eifersüchtig ist und die er unterdrückt, positive, gute Menschen sind. Die meisten von ihnen sind Menschen, die Gott retten wird, die Gott gebrauchen kann, die Gott vervollkommnen wird. Wenn Antichristen solche Taktiken der Unterdrückung und Ausgrenzung gegenüber denjenigen anwenden, die Gott retten, gebrauchen und vervollkommnen wird, sind sie dann nicht Gegner Gottes? Sind sie nicht Widerständler gegenüber Gott?“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 11). Als ich über Gottes Worte nachdachte, wurde mir klar, dass es einen großen Unterschied zwischen jemanden zu attackieren und dem Befolgen der Grundsätze gibt. Ein Aspekt ist, dass wir uns die Beweggründe für die Handlungen einer Person ansehen müssen, und ein weiterer ist, dass wir schauen müssen, ob sie mit anderen im Einklang mit Gottes Worten umgehen. Wenn sich herausstellt, dass jemand laut den Grundsätzen der Wahrheit ein Frevler oder ein Antichrist ist, wenn man so jemanden entfernt, aus der Gemeinde verstößt, dann schützt man so andere vor Schaden und befolgt die Grundsätze. Man attackiert dann niemanden. Doch wenn Antichristen und Frevler andere unterdrücken und sie attackieren, beruht das ausschließlich auf ihren bösartigen Beweggründen. Sie sind eifersüchtig auf diejenigen, die nach der Wahrheit streben und einen Sinn für Gerechtigkeit besitzen. Sie hassen alle, die sie richtig einschätzen können und es wagen, sie anzuprangern. Sie beseitigen Andersdenkende, um ihre Macht und ihren Status zu schützen, stürzen sich auf jedes noch so kleines Problem bei anderen und machen eine große Sache daraus und verdrehen sogar die Tatsachen und verleumden andere, indem sie alle möglichen Anschuldigen gegen sie erheben, damit sie rausgeworfen werden. Ihre Beweggründe und Absichten stehen im kompletten Gegensatz zu der Wahrheit und zu Gott. Sie werden von Gott verurteilt und verdammt. Ich habe Lillian bloßgestellt und entlassen, weil ich sie gemäß Gottes Worten als Frevlerin erkannt hatte. Es war nicht aufgrund eines persönlichen Grolls, und ich habe sie auch nicht attackiert. Ich verstand nicht, was jemanden zu attackieren wirklich bedeutete, und ich betrachtete die Angelegenheit nur oberflächlich. Ich dachte, wenn mir Leute etwas übel nahmen und ich die Angelegenheit mit ihnen regelte, würde ich sie attackieren. Ich achtete nicht darauf, ob sie Frevler waren oder welche Rolle sie in der Gemeinde spielten. Infolgedessen war ich durch meine falsche Sichtweise wie gelähmt. Wie dumm von mir! All das zu verstehen war für mich wirklich befreiend.
Daraufhin habe ich bewusst praktiziert, meine Pflicht gemäß den Grundsätzen zu erfüllen. Wenn mir bei einem Bruder oder einer Schwester ein Problem auffiel, suchte ich sie auf und tat mein Bestes, um mit ihnen Gemeinschaft zu halten und ihnen zu helfen. Vor allem, wenn es um Säuberungen ging und sich herausstellte, dass jemand ein Kandidat für den Ausschluss war, regelte ich die Sache gemäß den Prinzipien, ganz egal, ob die Person mir gegenüber voreingenommen war oder nicht. Als ich das in die Praxis umsetzte, fühlte ich mich weit mehr im Reinen mit mir selbst. Jetzt habe ich am eigenen Leib erfahren, dass wir bei einer Pflicht von unseren Beweggründen und unseren Plänen für Ansehen und Status ablassen müssen, uns für die Grundsätze einsetzen müssen und die Gemeindearbeit schützen müssen, um Frieden und Freude zu finden.