90. Glauben, vervollkommnet durch Prüfungen und Drangsal
1993 erkrankte meine Mutter, und in der Folge fand meine ganze Familie zum Glauben an den Herrn Jesus. Danach genas sie auf wunderbare Weise, und von da ging ich jeden Sonntag mit ihr in die Kirche. Dann, im Frühjahr 2000, erreichte uns die freudige Nachricht von der Wiederkunft des Herrn. Die Worte des Allmächtigen Gottes, die wir lasen, überzeugten uns, dass Er der wiedergekehrte Herr Jesus ist, und wir nahmen das Werk des Allmächtigen Gottes der letzten Tage an. Wir fingen an, jeden Tag die Worte des Allmächtigen Gottes zu lesen, und genossen die Bewässerung und Nahrung, die sie schenken. Sie haben mich wirklich geistlich genährt. Wenn ich darüber nachdachte, wie viele Menschen, die sich nach dem Kommen des Herrn sehnen, Gottes Stimme noch immer nicht gehört oder die Wiederkehr des Herrn begrüßt haben, wusste ich, dass ich auf Gottes Willen achten und das Evangelium des Königreichs an sie weitergeben musste. Schon bald begann ich, meine Pflicht zu erfüllen und das Evangelium zu verbreiten. Zu meiner Überraschung wurde ich deswegen von der Kommunistischen Partei verhaftet.
Im Januar 2013 war ich mit sechs anderen Brüdern und Schwestern in einer Versammlung, als plötzlich mehr als 20 Polizisten hereinstürzten. Zwei der Männer stürmten mit gezogenen Waffen nach vorne und schrien uns an: „Keine Bewegung! Ihr seid umzingelt.“ Zwei andere hatten elektrische Schlagstöcke und brüllten: „Hände hoch und mit dem Gesicht zur Wand!“ Einer der Beamten mit einer Pistole sagte: „Wir sind dir schon seit ein paar Wochen auf den Fersen. Du bist Xiaoxiao.“ Als ich das hörte, bekam ich einen Schreck. Woher kannten sie meinen Decknamen? Und er sagte, dass sie mich schon seit ein paar Wochen observierten. Wussten sie, wo und bei wem ich in letzter Zeit überall gewesen war? Waren all diese Brüder und Schwestern auch verhaftet worden? Ich konnte es nicht ertragen, weiter darüber nachzudenken, und betete im Stillen für die anderen. Angesichts des Aufwands, den die Polizei betrieben hatte, wusste ich, dass sie mich nicht so einfach gehen lassen würden. Voller Angst rief ich zu Gott. Dann kamen mir diese Worte Gottes in den Sinn: „Du solltest dich nicht vor diesem und jenem fürchten. Ganz gleich wie vielen Schwierigkeiten und Gefahren du gegenüberstehen magst, du bist fähig, vor Mir standfest zu bleiben, uneingeschränkt von jedem Hindernis, sodass Mein Wille ungehindert ausgeführt werden kann. Das ist deine Pflicht … Fürchte dich nicht; mit Meiner Unterstützung, wer könnte je diesen Weg blockieren?“ („Kapitel 10“ von Kundgebungen Christi am Anfang in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Gottes Worte gaben mir ein Gefühl des Friedens. Ich wusste, alle Dinge liegen in Seinen Händen, sogar diese Polizisten. Gott war mein Beistand, also musste ich zu Ihm beten und mich auf Ihn stützen. Mir wurde klar, dass mir die Polizei die ganze Zeit gefolgt war, ohne dass ich es merkte, und ich damit für die Kirche ein großes Problem geschaffen hatte. Ich hasste mich selbst dafür, so ahnungslos und schwer von Begriff zu sein. Alles, was ich zu diesem Zeitpunkt tun konnte, war für meine Brüder und Schwestern zu beten. Ich fasste einen Entschluss und sprach dieses Gebet: „Wie sehr mich die Polizei auch foltern mag, ich werde meine Brüder und Schwestern niemals verraten. Ich werde kein Judas sein und Gott verraten.“ Nach diesem Gebet war ich nicht mehr so angsterfüllt. Glauben und Kraft beseelten mich.
Die Polizisten stellten das ganze Haus auf den Kopf und benahmen sich wie die Gangster. Sie beschlagnahmten unsere Handys, acht Videoplayer, vier Tablets, Dutzende von Evangelienbüchern und 10.000 Yuan. Sie brachten mich und zwei andere Schwestern ins Wohnzimmer und zwangen uns, uns auf den Boden zu kauern. In diesem Moment ertönte aus einem der Schlafzimmer das Geräusch von Schlägen: Die Polizisten waren dabei, die Brüder unausgesetzt zu verprügeln. Außer mir fragte ich: „Wir glauben nur an Gott, wir haben nichts Illegales getan. Warum nehmt ihr uns fest?“ Einer der Polizisten erwiderte hasserfüllt: „Glauben ist ein Verstoß gegen das Gesetz, ein Verbrechen. Wenn die Kommunistische Partei sagt, dass ihr gegen ein Gesetz verstoßt, dann verstoßt ihr auch gegen ein Gesetz. Die Partei erlaubt den Glauben an Gott nicht, und ihr traut euch, es in ihrem Hoheitsgebiet trotzdem zu tun. Damit stellt ihr euch gegen die Partei. Ihr hegt einen Todeswunsch!“ Ich sagte: „Ist Glaubensfreiheit nicht gesetzlich garantiert?“ Sie lachten und antworteten: „Ihr habt nicht die geringste Ahnung! Glaubensfreiheit steht nur auf dem Papier und ist für die Augen des Auslands gedacht, aber was euch Gläubigen zusteht, ist das!“ Und damit schlug er mir ins Gesicht, und eine Polizistin kam auf mich zu und trat mich in den Arm. Ich war wütend, und mir kamen diese Worte Gottes in den Sinn: „Religionsfreiheit? Die legitimen Rechte und Interessen der Bürger? Das sind alles Tricks, um die Sünde zu vertuschen!“ („Werk und Eintritt (8)“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Von der Kommunistischen Partei regiert zu werden heißt in Wirklichkeit, von Satan regiert zu werden. Alle ihre Gesetze sind nur Augenwischerei. Vor Außenstehenden behaupten sie, es gebe Glaubensfreiheit, in Wirklichkeit aber erlauben sie niemandem, an Gott zu glauben und den richtigen Weg zu gehen. Sie erlauben nichts Positives. Sie verhaften massenhaft Christen und fügen ihnen Leid zu. Diese Polizisten waren nur Banditen und Schurken in Uniform. Es war lächerlich von mir, zu versuchen, mit ihnen zu reden! Als sie mich in den Streifenwagen setzten, sah ich, dass wir von mehr als einem Dutzend Polizeifahrzeugen umgeben waren.
Nachdem wir zur Nationalen Sicherheitsbrigade des Bezirks gebracht worden waren, sagte ein Beamter zu mir: „Mit dir ist uns ja ein großer Fisch ins Netz gegangen. Wir wissen alles über dich. Wir kennen jede Stadt, jeden Bezirk, in denen du in den letzten Wochen gewesen bist. Du musst Kirchenleiterin sein, sonst hätten wir nicht so viele Leute aufgeboten, um dich zu kriegen. Wir werden dich nicht hier verhören. Dafür haben wir einen anderswo ein nettes Plätzchen Ich befürchte nur, du wirst davon überwältigt sein!“ Erst da wurde mir klar, dass sie mich für eine Leiterin in der Kirche hielten. Da fühlte ich mich ein wenig erleichtert, denn ich wusste, dass das den tatsächlichen Leitern eine Verschnaufpause gab. Angst aber hatte ich immer noch. Ich wusste, sie würden mich nicht so einfach davonkommen lassen, weil sie mich für eine Kirchenleiterin hielten. Ich wusste nicht, wie sie mich quälen würden. Ich betete zu Gott um Glauben und Kraft, damit Er mir hilft, Zeugnis abzulegen. Nach 11 Uhr in der Nacht steckten sie mich in einen Streifenwagen, um mich zu diesem „netten Plätzchen“ zu bringen. Im Auto sagte ein Polizist: „Ihr wisst nicht, wie man mit diese Leute, die an den Allmächtigen Gott glauben, handhaben muss. Ihr müsst schon schweres Geschütz auffahren, um etwas aus ihnen herauszubekommen. Wir müssen tun, was immer es braucht, andernfalls gestehen sie nicht.“ Der andere Beamte sagte: „Oh ja, ganz bestimmt. Man sagt, du hättest den besten aller Tricks auf Lager, um diesen Gläubigen beizukommen. Deshalb haben wir dich dazugeholt.“ Als ich das hörte, fragte ich mich, welche Art von Folter mich erwartete. Ich betete im Stillen zu Gott, und diese Worte des Herrn Jesus kamen mir in den Sinn: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und die Seele nicht können töten; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.“ (Matthäus 10,28) „Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.“ (Matthäus 16,25) Gottes Worte gaben mir Kraft in meinem Glauben. Ich wusste, mein Leben lag in Gottes Hand, meine Seele lag in Seiner Hand. Ich beschloss, mich Gottes Orchestrierungen zu unterwerfen und Ihn niemals zu verraten, selbst wenn es meinen Tod bedeutete!
Sie brachten mich auf die Bezirkswache, und sobald wir das Verhörzimmer betraten, hörte ich einen Bruder bitterlich weinen. Ein Beamter gab den Befehl, die Überwachungsanlage auszuschalten, dann kamen zwei andere und legten mir Handschellen an. Dabei drehten sie meinen rechten Arm hinter die Schulter und zogen den linken Arm hinten am Rücken nach oben. Sie rissen die Handschellen hoch und runter, und es fühlte sich an, als würden meine Arme jeden Moment brechen. Danach schoben sie mir eine Lehne des Tigerstuhls zwischen Arme und Rücken. Ich hatte das Gefühl, meine Arme würden auseinander gerissen. Es tat so weh, dass mir der Schweiß in Bächen übers Gesicht lief. Ein Beamter zerrte an den Handschellen und fragte: „Tut es sehr weh? Wie fühlt sich es an?“ Ein anderer sagte lachend: „Warum arbeitest du nicht einfach als Callgirl? Dann würden wir dich nicht verhaften.“ Daraufhin brachen die anderen in Gelächter aus. Ihr völliger Mangel an Schamgefühl widerte mich an. Nie hätte ich gedacht, dass so etwas Ekelhaftes aus dem Mund von Polizisten kommen könnte. Sie stehen noch unter den wilden Tieren! Dann sagte einer von ihnen: „Wir sollten nichts überstürzen bei diesem Verhör. Am Ende wird sie es kaum erwarten können, uns zu sagen, was sie weiß. Ab jetzt darf sie weder essen noch schlafen noch auf die Toilette gehen. Mal sehen, wie lange sie das aushält!“ Dann zog er kräftig an meinen Armen, und verdrehte sie, obwohl sie an ein hüfthohes Metallgitter gefesselt waren. Ich konnte mich weder hinknien noch aufstehen, und mein Rücken und meine Beine begannen schon bald wahnsinnig weh zu tun. Sie erlaubten mir nicht zu schlafen oder auch nur die Augen zu schließen. In dem Moment, in dem ich die Lider senkte, hauten die Polizisten auf den Tisch, traten gegen den Hocker oder schlugen auf das Metallgitter. Die übrige Zeit schrien sie mir direkt ins Ohr oder machten alle möglichen seltsamen Geräusche, um mir Angst einzujagen. Das versetzte mich in einen Zustand höchster Alarmbereitschaft, und ich konnte keinen Moment Ruhe finden. Ich betete im Stillen und rief ununterbrochen zu Gott und dachte dann an diese Worte des Allmächtigen Gottes: „Du musst für die Wahrheit Not erleiden, du musst dich der Wahrheit hingeben, du musst für die Wahrheit Erniedrigungen ertragen, und um mehr von der Wahrheit zu erlangen, musst du dich noch mehr Leiden unterziehen. Das ist es, was du tun solltest.“ („Die Erfahrungen von Petrus: Sein Wissen um Züchtigung und Urteil“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Die Worte Gottes stärkten meinen Glauben. Es lohnte sich, alles zu erleiden, um die Wahrheit zu erlangen, und ich musste stark bleiben, wenn ich auch noch so litt. Ich war entschlossen, Zeugnis abzulegen und Satan zu demütigen.
Am nächsten Morgen kamen sechs oder sieben Beamte und verhörten mich über den Verbleib der Kirchengelder und wer die Leiter waren. Als ich keine Antwort gab, schlugen sie mich mit großer Brutalität. Gleich nachdem sie gegangen waren, kamen ein paar andere und stellten mir die gleichen Fragen. Sie verhörten mich ununterbrochen, 24 Stunden am Tag. Nach vier Tagen war mein ganzer Körper aufgedunsen, und meine Waden waren so geschwollen, dass sie so dick waren wie meine Oberschenkel. Ich war ausgehungert und erschöpft. Eine Beamtin sah, wie ich einnickte, und trat mir mit aller Kraft auf die Füße. Ich hatte im gesamten Unterkörper jedes Gefühl verloren, und mein Rücken schmerzte so unerträglich, als wäre er gebrochen. Meine Augen waren geschwollen und brannten fürchterlich. Es fühlte sich an, als würden die Augäpfel jeden Moment aus ihren Höhlen treten. Es war unglaublich schmerzhaft. Die Vorstellung, meine Augen zu schließen oder meine Beine auch nur für einen Moment ausruhen zu können, kam mir wie wahrer Luxus vor. Ich wusste nicht, wie lange sie mich noch quälen würden. Ich spürte, dass mein Körper an seine Grenzen gestoßen war, dass ich es nicht mehr lange aushalten konnte. Ich fühlte mich unglaublich schwach im Herzen. Ich betete zu Gott und bat Ihn um Glauben und Kraft. Dann fiel mir Folgendes aus Gottes Worten ein: „Habt ihr jemals die Segnungen angenommen, die euch gegeben wurden? Habt ihr jemals nach den Verheißungen verlangt, die euch galten? Unter der Führung Meines Lichtes werdet ihr gewiss der Umklammerung der Mächte der Dunkelheit entkommen. Ihr werdet inmitten der Dunkelheit gewiss nicht das Licht verlieren, das euch führt. Ihr werdet gewiss der Herr aller Schöpfung sein. Ihr werdet gewiss ein Überwinder Satans sein. Beim Niedergang des Königreiches des großen roten Drachen werdet ihr euch gewiss inmitten der unzähligen Scharen erheben, um für Meinen Sieg Zeugnis abzulegen. Im Lande Sinim werdet ihr gewiss standhaft und unerschütterlich sein. Durch die Leiden, die ihr ertragt, werdet ihr Meine Segnungen erben und werdet gewiss Meine Herrlichkeit im ganzen Universum ausstrahlen.“ („Lied der Überwinder“ in „Folge dem Lamm und singe neue Lieder“) „In der Vergangenheit wurde Petrus kopfüber für Gott gekreuzigt; du solltest jedoch Gott am Ende zufriedenstellen und alle deine Energie für Gott geben. Was kann ein Geschöpf für Gott tun?“ („Ein erschaffenes Wesen sollte Gottes Gnade unterliegen“ in „Folge dem Lamm und singe neue Lieder“) Gottes Worte ermutigten mich und gaben mir Kraft. Ich war grausamen Folterungen ausgesetzt, aber Gott war an meiner Seite geblieben, und mit Seinen Worten hat Er mich geführt. Ich wusste auch, dass ich diese Art von Drangsal erleiden musste, damit Gott meinen Glauben vervollkommnen konnte, und dass ich vor dem großen roten Drachen ein siegreiches Zeugnis ablegen musste. Wenn ich Gott aus Angst vor fleischlichem Leiden verriet, hätte mein Leben keinen Sinn mehr. Es wäre eine große Demütigung. Ich dachte zurück an all die Zeitalter, in denen Apostel und Propheten verfolgt wurden und dem Tod ins Auge sahen, und trotzdem hatten sie alle an ihrem Glauben an Gott festgehalten und ein überwältigendes Zeugnis für Ihn abgelegt. Ich wurde mit Gottes Erlaubnis von der Polizei gefoltert und zermalmt. Ich war von kleiner geistlicher Größe und konnte mich nicht im Entferntesten mit den Heiligen aller Zeitalter vergleichen, aber ich hatte das große Glück, dieses Zeugnis für Gott ablegen zu dürfen. Ich war bereit, mein Leben aufs Spiel zu setzen, um für Gott Zeugnis abzulegen und Gottes Herz ein wenig Trost zu spenden. Das Nachdenken über Gottes Worte schien auch meine körperlichen Schmerzen ein wenig zu lindern. Als der Hauptmann sah, wie ich eindöste, packte er mich an den Haaren und riss meinen Kopf hin und her und schlug mir mit der Faust auf den Kopf und auf die Brust. Sie ließen mich auch nicht auf die Toilette gehen und sagten, ich dürfe erst nach einer bestimmten Zeit gehen. Als ich dann doch auf die Toilette ging, standen ein paar männliche Beamte neben der Toilette und sagten alle möglichen gemeinen Dinge. Ich habe mich so geschämt, dass ich sterben wollte. Dann dachte ich an diese Worte Gottes: „Ihr erinnert euch vielleicht alle an diese Worte: ‚Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit.‘ Ihr alle habt diese Worte bereits zuvor gehört, jedoch hat niemand von euch ihre wahre Bedeutung verstanden. Heute seid ihr euch ihrer wahren Bedeutung zutiefst bewusst. Diese Worte werden durch Gott in den letzten Tagen erfüllt werden und sie werden in jenen erfüllt werden, die von dem großen roten Drachen in dem Land, in dem er zusammengerollt daliegt, brutal verfolgt worden sind. Der große rote Drache verfolgt Gott und ist der Feind Gottes, und so werden in diesem Land jene, die an Gott glauben, Demütigung und Verfolgung ausgesetzt. Und somit werden diese Worte in euch, dieser Gruppe von Menschen erfüllt.“ („Ist das Werk Gottes so einfach, wie der Mensch es sich vorstellt?“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Die Erleuchtung durch Gottes Worte zeigte mir, dass für meinen Glauben gedemütigt und gefoltert zu werden bedeutete, um der Gerechtigkeit willen zu leiden. Es war Gottes Gnade, die mir die Chance gab, Zeugnis abzulegen; es war eine Ehre für mich. Aber sobald ich mich ein wenig schämte oder ein wenig körperliches Leid erfuhr, verlor ich meinen Glauben an Gott und dachte sogar an den Tod. Persönlicher Ruhm, persönliche Demütigung waren immer noch zu wichtig für mich. Was für ein Zeugnis sollte das sein? Ich hatte mir vorgenommen, ich würde für Gott Zeugnis ablegen, selbst wenn es meinen Tod bedeutete, und dann wollte ich allem ein Ende setzen nur wegen bisschen fleischlichem Leiden. Hieß das nicht, auf einen der Tricks Satans hereinzufallen? Hieß das nicht, dass Satan mich dazu bringen wollte, Gott zu verraten? Ich konnte jetzt nicht nachgeben und zur Lachnummer Satans werden. Ich musste weiterleben, für Gott Zeugnis ablegen und Satan Schande bringen! Als ich den Willen Gottes verstanden hatte, sprach ich dieses Gebet: „Gott, ich bin bereit, mich in Deine Hände zu begeben. Wie sehr Satan mich auch quälen mag, ich werde für Dich Zeugnis ablegen und Dich niemals verraten. Ich werde Deinen Orchestrierungen und Anordnungen in allen Dingen Folge leisten!“ Nach meinem Gebet fühlte ich mich gestärkt.
Zurück im Vernehmungszimmer schaltete ein Polizist einen Computer ein und zeigte mir Fotos von einigen Schwestern, die ich identifizieren sollte. Sie sagten auch, dass sie am 24. Januar gegen zwei Uhr nachmittags in einem koordinierten Einsatz an verschiedenen Orten Brüder und Schwestern verhaftet hatten. Ich war so wütend. Als sie sahen, dass ich nicht antwortete, bedrohten und lockten sie mich und sagten Dinge wie: „Wir wissen bereits alles über euch. Es ist sinnlos, dagegen anzukämpfen. Alle anderen haben schon geredet, was nützt es dir also, wenn du ihnen zuliebe standhaft bleibst? Selbst wenn wir dich jetzt gehen lassen, wird deine Kirche dich nicht wieder aufnehmen. Sei klug – sag uns, wer die führenden Leiter sind und wo die Gelder der Kirche aufbewahrt werden. Dann bringen wir dich rechtzeitig zu den Neujahrsfeierlichkeiten nach Hause.“ Da ich immer noch kein Wort sagte, schrien sie mich an: „Wenn du uns nicht sagst, wo das Geld der Kirche ist, ziehen wir dich aus, hängen dich an der Decke auf und schlagen dich zu einem blutigen Brei. Wir werden jede Minute davon auskosten.“ Als ich das hörte, bekam ich es wirklich mit der Angst zu tun. Diese Teufel waren zu allem fähig, und ich wusste nicht, ob ich es aushalten würde. Ich war angespannt und wusste nicht, was sie in dieser Nacht mit mir anstellen würden. Einer Welle von Angst und Traurigkeit nach der anderen überrollte mich, und ich fühlte mich unglaublich hilflos. Ich beeilte mich, zu Gott zu beten und um Seinen Schutz zu bitten. Nach meinem Gebet dachte ich an diese Worte Gottes: „Wenn Menschen bereit sind, ihr Leben zu opfern, wird alles unbedeutend und niemand kann sich ihrer bemächtigen. Was könnte wichtiger sein als Leben? Auf diese Weise wird Satan unfähig, mehr in den Menschen zu tun, da gibt es nichts, was er mit dem Menschen tun kann. Dennoch wird in der Definition des ‚Fleisches‘ gesagt, dass alles Fleisch von Satan verdorben wurde, wenn Menschen sich wirklich selbst hingeben und nicht von Satan gesteuert werden, dann kann niemand sich ihrer bemächtigen.“ („Kapitel 36“ von Interpretationen der Mysterien der Worte Gottes an das gesamte Universum in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Durch die Erleuchtung der Worte Gottes verstand ich, dass ich schreckliche Angst hatte vor Erniedrigung und dem Tod. Satan machte sich meine Schwächen zunutze, um mich dazu zu bringen, Gott zu verraten. Das war sein Trick. Wenn ich mein Leben aufs Spiel setzen konnte, gab es doch nichts mehr, was ich nicht aushalten konnte, nicht wahr? Ich sah auch, dass ihre Behandlung mich nicht erniedrigte, sondern dass die Polizei einfach nur böse und verachtenswert war. Mein Fleisch ist nichts wert. Ich war bereit, mein Leben zu opfern, um für Gott Zeugnis abzulegen und Satan zu beschämen. Ich wusste, dass es sich lohnen würde. Wenn ich für Gott Zeugnis ablegen könnte, hätte ich nicht vergeblich gelebt. Bei diesem Gedanken hatte ich keine Angst mehr. Kraft und Glauben erfüllten mich.
Gegen ein Uhr an diesem Nachmittag begann mein Herz zu rasen, und das Atmen fiel mir schwer. Meine Beine fühlten sich schwach an und ich brach zusammen und fiel zu Boden. Als sie mich so sahen, sagten sie: „Du brauchst gar nicht so zu tun, als würdest du gleich sterben. Wir werden dich trotzdem nicht gehen lassen. Das Zentralkomitee sagt, dass es nichts ausmacht, wenn wir einen Gläubigen zu Tode prügeln. Ein Toter mehr bedeutet einen Gläubigen weniger! Wir könnten einfach eine Grube graben und deine Leiche hineinwerfen. Keiner würde etwas davon wissen.“ Später sahen sie, dass es mir wirklich nicht gut ging, und aus Angst, ich würde sterben und sie würden eine potentielle Hinweisgeberin verlieren, brachten sie mich ins Krankenhaus, um mich untersuchen zu lassen. Der Arzt sagte, ich sei so geschwächt, dass mein Herz nicht mehr mitgemacht hatte. Er sagte, ich müsse etwas essen und mich ausruhen. Aber es war ihnen egal, ob ich leben oder sterben würde. Eine halbe Stunde nach meiner Rückkehr aus dem Krankenhaus wurde ich wieder mit Handschellen an die Metallschienen gefesselt. Als sie sahen, dass sie mit ihrer harten Vorgehensweise nichts erreichten, gingen sie zu einer sanfteren Methode über. Einer der Beamten sagte zu mir in einem vorgetäuschten sanften Ton, er habe gar nichts gegen den Glauben an den Herrn, seine Großmutter sei auch Christin. Er sagte auch, er habe keine Freundin, und da er sah, wie hübsch ich war, würde er wirklich gerne eine Freundin wie mich finden. Dann sagte ein anderer Typ: „Auch wenn du nicht an dich selbst denkst, denk an deine Eltern. Das chinesische Neujahrsfest ist fast da, und alle anderen sind bei ihren Familien. Aber du bist hier und leidest. Deine Eltern wären so traurig, wenn sie das wüssten.“ Ein anderer Beamter meldete sich zu Wort: „Ich habe ein Kind in deinem Alter, und ich hasse es, dich so leiden zu sehen. Sag mir einfach, was du brauchst – ich habe hier das letzte Wort. Ich kann dir auch helfen, einen Job zu finden. Du kannst alles, was du weißt, nur mir erzählen.“ Ihr schmierige Verhalten ekelte mich an, und ich dachte an die Worte Gottes: „Ihr müsst jederzeit wachen und warten, und ihr müsst noch mehr vor Mir beten. Ihr müsst die verschiedenen Verschwörungen und die raffinierten Pläne Satans erkennen, die Geister erkennen, Menschen kennen und alle möglichen Menschen, Ereignisse und Dinge unterscheiden können.“ („Kapitel 17“ von Kundgebungen Christi am Anfang in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Satan versuchte, meine Gefühle und ein paar kleine Gefälligkeiten zu benutzen, um mich zu kaufen, um mich zu verleiten, Gott zu verraten. Das war schamlos und verabscheuungswürdig! Ich wusste, dass ich nicht auf die Tricks Satans hereinfallen durfte. Danach sagte ich kein Wort mehr, egal wie sie mich bedrohten oder lockten. Sie kamen in Gruppen von jeweils sechs oder sieben Personen und verhörten mich abwechselnd acht Tage und Nächte lang. Sie setzten Einschüchterung, Drohungen und Folter ein, um mir ein Geständnis zu entlocken, aber sie bekamen keine Informationen aus mir heraus. Schließlich sagte einer der Polizisten: „Deine Entschlossenheit ist unglaublich, und dein Gott ist groß“. Das zu hören machte mich so glücklich – ich hatte gesehen, wie Satan beschämt und besiegt wurde.
Danach brachten sie mich in eine Haftanstalt. Als ich dort ankam, führte eine Beamtin bei laufender Überwachungskamera eine Leibesvisitation bei mir durch. In der Zelle angekommen, beäugten mich die anderen Gefangenen wie wilde Tiere, und die Gefängniswärter stachelten sie an: „Die hier ist wieder eine Gläubige. ‚Kümmert‘ euch gut um sie.“ Bevor ich mich überhaupt orientieren konnte, befahl mir eine Gefangene, kalt zu duschen, und ich zitterte, als sie mir eine Schüssel kaltes Wasser nach der anderen über den Körper schütteten. Die anderen Gefangenen standen daneben und lachten nur. Jeden Tag musste ich Dutzende von Wassereimern tragen, um die Toilette zu putzen, die ganze Putzarbeit zu machen, und zu den Mahlzeiten gaben sie mir absichtlich weniger zu essen. Ich konnte mich nie satt essen. Nachts traten sie mit voller Wucht gegen mein Bettgestell, so dass ich nicht schlafen konnte. Das flößte mir Angst ein, und mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Es war furchtbar. Später ließen sie mich allein auf dem kalten Betonboden schlafen. Und nicht nur das, die Wärter stachelten die Anführerin der Häftlinge und ein paar Mörderinen an, mich zu quälen, und die Polizei verhörte und bedrohte mich ständig und sagte: „Du bist eine politische Kriminelle. Wenn du stirbst, interessiert das kein Schwein. Wenn du nicht redest, werden wir dich einfach auf unbestimmte Zeit hier drin behalten. Rechne nicht damit, hier jemals wieder rauszukommen!“ Das zu hören war furchtbar. Jeder Tag in diesen vier Monaten war eine Qual gewesen, und ich konnte es wirklich nicht mehr ertragen. Ich wusste nicht, wann das alles enden würde. Ich hatte die Kraft nicht mehr weiterzumachen. Ich fühlte mich sehr schwach und wünschte mir den Tod, um den Schmerzen zu entkommen. In meinem Schmerz betete ich zu Gott und weinte bitterlich, während ich betete. Ich dachte daran, wie Gott Fleisch wurde und auf die Erde kam, um die Wahrheit auszudrücken und die Menschheit zu retten. Ich hatte die Bewässerung und Nahrung von Gottes Worten genossen, und jetzt wollte ich diese Welt verlassen, bevor ich Gottes Liebe erwidert hatte. Schuldgefühle und Reue schüttelten mich; ich fühlte mich schrecklich, als hätte man meinem Herzen einen Schlag versetzt. Dann dachte ich an diese Worte von Gott: „Somit müsst ihr während dieser letzten Tage vor Gott Zeugnis ablegen. Ungeachtet dessen wie groß euer Leid ist, solltet ihr bis zum Ende gehen, und sogar mit eurem letzten Atemzug müsst ihr Gott noch treu sein und euch Gottes Herrschaft unterwerfen; nur dies ist wahre Liebe zu Gott, und nur dies ist das starke und überwältigende Zeugnis.“ („Nur durch die Erfahrung schmerzhafter Prüfungen kannst du die Lieblichkeit Gottes kennen“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) „Da du ein Mensch bist, solltest du dich für Gott aufwenden und alles Leid ertragen! Das wenige Leid, dem du heute unterworfen bist, solltest du mit Freude und beruhigt akzeptieren und ein bedeutsames Leben führen – wie Hiob und Petrus. … Ihr seid Menschen, die den richtigen Pfad verfolgen, die nach Verbesserung streben. Ihr seid Menschen, die im Land des großen roten Drachen aufstehen, diejenigen, die Gott gerecht nennt. Ist dies nicht das bedeutungsvollste Leben?“ („Praxis (2)“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Angesichts dieser Worte Gottes schämte ich mich zutiefst. Gott ist Fleisch geworden und auf die Erde gekommen, um so viele Wahrheiten für unsere geistliche Nahrung auszudrücken, und jetzt, da er Menschen brauchte, die für Ihn Zeugnis ablegen, wollte ich dieser Situation durch den Tod entkommen, nur weil ich ein wenig Demütigung erfahren hatte, ein wenig körperlich gelitten hatte. Das war kein wahrer Gehorsam. War das nicht Rebellion gegen Gott? Ich dachte daran, wie Hiob sein ganzes Hab und Gut und seine Kinder verlor und wie Krankheit ihn quälte, doch nie gab er Gott die Schuld. Er lobte immer wieder Gottes Namen und unterwarf sich Gott. Er war ein überwältigendes Zeugnis für Gott. Und durch die Jahrhunderte hindurch hatten Jünger und Propheten ihr Leben gegeben und ihr Blut für Gott vergossen. Ich hatte so viel von Gott genossen, und was hatte ich für ihn geopfert? Ich war so egoistisch und verachtenswert, und ich wurde dem Preis, den Gott für mich bezahlt hatte, nicht gerecht. Ich war es nicht einmal wert, Mensch genannt zu werden! Voller Reue trat ich im Gebet vor Gott: „O Gott, ich habe mich geirrt. Ich sollte nicht an den Tod denken. Ich will wie Hiob sein, wie Petrus, und egal, was auf mich zukommt, ich möchte für Dich Zeugnis ablegen.“ Das Gebet gab mir die Kraft, alles zu ertragen, was noch kommen würde. Nach einiger Zeit wurde die Anführerin der Gefangenen zur Verbüßung ihrer Strafe ins Gefängnis verlegt, und es kamen ein paar Häftlinge, die sich meiner annahmen. Sie teilten Sachen des täglichen Bedarfs mit mir und gaben mir der Jahreszeit angemessene Kleidung. Ich wusste, dass es Gottes Orchestrierung und Anordnung war. So wie es in Gottes Worten steht: „Werden sämtliche Dinge, ob lebendig oder tot, im Einklang mit Gottes Gedanken sich verlagern, sich verändern, sich erneuern und verschwinden. So ist die Art und Weise, wie Gott über alle Dinge waltet.“ („Gott ist die Quelle menschlichen Lebens“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“)
Später lernte ich in der Haftanstalt eine Schwester kennen. Das war wirklich herzerfreuend für mich. Wir schrieben heimlich einige Worte Gottes ab, um uns gegenseitig zu ermutigen und Gemeinschaft zu halten. Freude erfüllte mein Herz. Dann eines Tages im September kam die Polizei, um mich erneut zu befragen. Sie machten ein Foto von mir, sobald ich das Verhörzimmer betrat, und sagten, sie würden es benutzen, um meine Identität herauszufinden. Sie drohten mir und sagten: „Dein Fall ist so gut wie erledigt. Denke bloß nicht, dass du rauskommst! Die Politik der Kommunistischen Partei gegenüber Christen besteht darin, einjährige Haftstrafen in dreijährige Haftstrafen umzuwandeln und dreijährige Haftstrafen in siebenjährige Haftstrafen. Christen können aus einer Laune heraus tot geprügelt werden, und niemand wird dafür zur Verantwortung gezogen. Wir werden sehen, wie lange du es durchhalten kannst.“ Als ich sah, wie böse und verachtenswert die Kommunistische Partei ist, hasste ich Satan, den Teufel, noch mehr. Ich würde auf keinen Fall nachgeben und Gott verraten. Ernst sagte ich zu ihnen: „Das könnt ihr vergessen. Ich habe nicht vor, aus dem Gefängnis zu kommen. Solange ich Gott kennen und zu meinen Lebzeiten für den Schöpfer Zeugnis ablegen darf, ist es mir das wert, auch wenn ich hier drin sterbe!“ Die Polizei stürmte daraufhin wütend hinaus.
Im November 2013 wurde ich entlassen, nachdem ich 10 Monate lang unrechtmäßig von den Behörden festgehalten worden war. Auch wenn ich körperlich gelitten habe, nachdem ich von den Schergen der Kommunistisch Partei verhaftet worden war, erleuchteten mich Gottes Worte die ganze Zeit über und halfen mir, über die Versuchungen Satans zu triumphieren und Zeugnis abzulegen. Ich erlebte wirklich die Macht und Autorität von Gottes Worten, und mein Glaube an Gott wuchs. Ich sah auch deutlich das teuflische Wesen der Kommunistischen Partei, die Gott hasst und Sein Feind ist. Ich wandte mich vollständig von ihr ab und stieß sie von mir und bekräftigte meine Entschlossenheit, Gott zu folgen. Dank dem Allmächtigen Gott!