73. Warum wich ich vor Schwierigkeiten immer zurück?
Im Mai 2022 wurde ich zur Kirchenleiterin gewählt. Ich war sehr dankbar für Gottes Gnade und dafür, dass Er mich erhöht hatte, und spürte, dass ich meine Pflicht gut erfüllen musste. Anfangs ging ich meiner Pflicht sehr engagiert nach. Wann immer ich auf Dinge stieß, die ich nicht verstand, suchte ich das Gespräch mit dem oberen Leiter. Sobald ich Verständnis erlangt hatte, hielt ich Gemeinschaft, um das Problem zu lösen. Als später die COVID-19-Beschränkungen gelockert wurden, begannen viele Neulinge wieder zu arbeiten und konnten nicht mehr regelmäßig an den Versammlungen teilnehmen oder ihre Pflichten tun. Angesichts dieser Situation war ich ziemlich ratlos und dachte bei mir: „Als Leiterin sollte ich meine Brüder und Schwestern unterstützen, ihnen helfen und mich um ihre Zustände und Schwierigkeiten kümmern.“ Also hielt ich einzeln mit den Brüdern und Schwestern Gemeinschaft, doch das zeigte keine Wirkung, und so verlor ich die Lust, sie weiter zu unterstützen. Ich dachte mir: „Ich musste zur Arbeit gehen und das Evangelium predigen. Wenn ich jetzt auch noch die Brüder und Schwestern unterstützen müsste, die nicht regelmäßig zu den Versammlungen kommen, hätte ich ja kaum noch Zeit zum Ausruhen.“ Ich fühlte mich sehr müde und wollte meine Pflicht als Kirchenleiterin sogar aufgeben. Ich war in einem negativen Zustand und dachte, dass mein Kaliber nicht gut war, ich keine Probleme lösen konnte und kein Arbeitsvermögen hatte. Daher wollte ich einfach, dass der obere Leiter mir eine andere Pflicht zuwies.
Später teilte ich meine Gedanken mit dem oberen Leiter mit. Nachdem er zugehört hatte, schickte er mir eine Passage aus Gottes Wort: „Die wichtigste Äußerungsform eines ehrlichen Menschen ist es, in allen Belangen die Wahrheit zu suchen und zu praktizieren – das ist am entscheidendsten. Du sagst, dass du ehrlich bist, aber du verdrängst Gottes Worte immer und machst einfach, was du willst. Ist das die Äußerungsform eines ehrlichen Menschen? Du sagst: ‚Mein Kaliber ist zwar dürftig, aber ich habe ein ehrliches Herz.‘ Doch wenn dir eine Pflicht zufällt, hast du Angst, zu leiden und Verantwortung zu tragen, falls du sie nicht gut erfüllst, also erfindest du Ausreden, um dich vor deiner Pflicht zu drücken, oder schlägst vor, dass es jemand anderes macht. Ist das die Äußerungsform eines ehrlichen Menschen? Eindeutig nicht. Wie sollte sich also ein ehrlicher Mensch verhalten? Er sollte sich den Anordnungen Gottes unterwerfen, der Pflicht, die er ausführen soll, hingebungsvoll gegenüberstehen und danach streben, Gottes Absichten zufriedenzustellen. Das äußert sich auf verschiedene Weise: Eine davon ist, dass du deine Pflicht mit ehrlichem Herzen annimmst, ohne an deine fleischlichen Interessen zu denken, ohne halbherzig zu sein und ohne zu deinem eigenen Vorteil zu intrigieren. Das sind Äußerungsformen von Ehrlichkeit. Ein anderes ist, dass du dich mit ganzem Herzen und ganzer Kraft einsetzt und deine Pflicht gut erfüllst, die Dinge richtig tust und dein Herz und deine Liebe in deine Pflicht einbringst, um Gott zufriedenzustellen. Das sind die Äußerungsformen, die ein ehrlicher Mensch bei der Ausübung seiner Pflichten haben sollte. Wenn du verstehst und weißt, was zu tun ist, es aber nicht tust, dann bist du nicht mit ganzem Herzen und ganzer Kraft bei deiner Pflicht. Vielmehr bist du durchtrieben und wirst nachlässig. Sind Menschen, die ihre Pflichten auf diese Weise ausführen, ehrlich? Auf keinen Fall. Gott hat keine Verwendung für solche gerissenen und betrügerischen Menschen; sie müssen ausgemustert werden. Gott setzt nur ehrliche Menschen zur Ausführung von Pflichten ein. Selbst treu Schuftende müssen ehrlich sein. Menschen, die ständig nachlässig und durchtrieben sind und nach Wegen suchen, es langsamer angehen zu lassen, sind alle betrügerisch und allesamt Dämonen. Keiner von ihnen glaubt wirklich an Gott, und sie werden alle ausgemustert“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Gottes Wort spricht darüber, dass ehrliche Menschen in allen Belangen die Wahrheit suchen und sich allen Anordnungen Gottes unterwerfen, wenn sie ihre Pflicht tun. Sie setzen ihr ganzes Herz und ihre ganze Kraft für die Erfüllung ihrer Pflicht ein und sind Menschen, auf die sich andere verlassen können. Wenn ein betrügerischer Mensch seine Pflicht tut und auf Angelegenheiten stößt, die seine persönlichen Interessen berühren oder Leid und Anstrengung erfordern, wird er Ausreden finden, um sich der Verantwortung zu entziehen. Selbst wenn er seine Pflicht tut, setzt er nicht seine volle Kraft ein, sondern nur einen Teil seiner Energie. Das ist aalglattes und nachlässiges Verhalten. Ich verglich das mit meinem eigenen Verhalten. Als ich sah, dass Neulinge nicht regelmäßig an den Versammlungen teilnahmen und ich keine Ergebnisse sah, nachdem ich versucht hatte, ihnen zu helfen und mit ihnen Gemeinschaft zu halten, wollte ich keine weitere geistige Anstrengung in ihre Unterstützung investieren. Ich sagte sogar, es läge daran, dass mein Kaliber unzureichend sei, um ihre Schwierigkeiten zu lösen, und dass es mir an Arbeitsvermögen fehle, und ich wollte, dass der obere Leiter mir eine andere Pflicht zuweist. Tatsächlich waren das nur Ausreden, um meine eigentliche Absicht zu verbergen: Ich wollte Mühsal vermeiden und mich der Verantwortung entziehen, um mich meinen fleischlichen Begierden hinzugeben. Als Leiterin hätte es meine Verantwortung sein müssen, die Brüder und Schwestern gut zu bewässern und zu unterstützen. Aber ich wollte nicht leiden oder einen Preis zahlen. Ich dachte immer an meine eigenen fleischlichen Interessen und gab mich der Bequemlichkeit hin. Indem ich meine Pflicht auf diese Weise tat, war ich nur oberflächlich, aalglatt und suchte nach Möglichkeiten, nachlässig zu sein. Was ich offenbarte, war eine egoistische, verachtenswerte und betrügerische Disposition. Als ich diese Dinge erkannte, fühlte ich mich etwas schuldig. Ich hatte die Neulinge nicht von Herzen unterstützt, sondern war aalglatt gewesen und hatte nachgelassen. Das ist etwas, das Gott verabscheut. Ich betete zu Gott: „Gott, in letzter Zeit gibt es viele Neulinge, die nicht regelmäßig an den Versammlungen teilnehmen, und es gibt nur sehr wenige Evangeliumsarbeiter. Obwohl ich mit ihnen Gemeinschaft gehalten habe, habe ich aus Angst vor körperlicher Mühsal, und weil ich keinen Preis zahlen will, nicht mein Äußerstes getan, um ihre tatsächlichen Schwierigkeiten zu lösen. Ich bin bereit, meine oberflächliche Haltung gegenüber meiner Pflicht zu ändern. Bitte führe mich.“ Danach begann ich die Brüder und Schwestern der Reihe nach zu unterstützen, die nicht regelmäßig an den Versammlungen teilnahmen. Bei einigen ihrer Zustände und Schwierigkeiten, bei denen ich nicht wusste, wie ich sie lösen sollte, besprach ich mich mit meiner Arbeitspartnerin und suchte nach relevanten Worten Gottes, um mit den Neulingen Gemeinschaft zu halten. Nachdem wir eine Zeit lang so zusammengearbeitet hatten, begannen einige der Neulinge, regelmäßig an den Versammlungen teilzunehmen und konnten auch einige Pflichten tun. Ein Neuling war sehr aktiv beim Predigen des Evangeliums, also ließ ich ihn mit mir zusammenarbeiten, um das Evangelium zu predigen. Allmählich wurden alle aktiver beim Predigen des Evangeliums, und ich empfand die Dinge nicht mehr als so schwierig. Mir wurde klar, dass Gott mich auch führen würde, wenn ich meine ganze Kraft in meine Pflicht stecken würde. Indem ich so praktizierte, fühlte ich mich nicht mehr müde und fühlte mich in meinem Herzen im Reinen. Ich dachte ursprünglich, dass ich durch die Erfahrung dieser Sache ein gewisses Verständnis für meine verdorbene Disposition, mich dem fleischlichen Wohlergehen hinzugeben, erlangt hätte und dass ich mich etwas geändert hätte, aber als ich dann wieder in eine reale Situation kam, offenbarte ich in dieser Hinsicht erneut eine verdorbene Disposition.
Einmal wollte die Leiterin, dass ich übte, um eine Predigerin zu werden, und hauptsächlich für die Evangeliumsarbeit mehrerer Kirchen verantwortlich sein sollte. Als ich das hörte, hatte ich gemischte Gefühle. Ich dachte, da mein Arbeitsplan unregelmäßig war und ich jederzeit zur Schicht gerufen werden konnte und da die Arbeitslast als Predigerin größer sein würde, hätte ich weniger Freizeit. Besonders im Predigen des Evangeliums und im Zeugnis für Gott hatte ich große Defizite. Ich musste noch mehr lernen und üben, und das würde mich auch viel Zeit kosten. Als ich an diese Dinge dachte, wollte ich mich vor dieser Pflicht drücken. Ich sprach meine Gedanken laut aus, und nachdem die Leiterin meine Bedenken gehört hatte, las sie mir eine Passage aus Gottes Worten vor: „Ihr müsst verstehen, dass Gott, ganz gleich, zu welcher Zeit oder in welcher Phase Er Sein Werk verrichtet, immer einen Anteil an Menschen braucht, die mit Ihm zusammenarbeiten. Dass diese Menschen mit Gottes Werk kooperieren oder ihren Teil beim Verbreiten des Evangeliums tun, ist von Ihm vorherbestimmt. Hat also Gott für jeden Menschen, den Er vorherbestimmt hat, einen Auftrag? Jeder hat eine Mission und eine Verantwortung; jeder hat einen Auftrag. Wenn Gott dir einen Auftrag gibt, dann wird er zu deiner Verantwortung. Diese Verantwortung musst du schultern; es ist deine Pflicht. Was bedeutet Pflicht? Es ist die Mission, mit der Gott dich beauftragt hat. Was ist eine Mission? (Gottes Auftrag ist des Menschen Mission. Man sollte sein Leben für Gottes Auftrag leben. Dieser Auftrag ist das Einzige, was man in seinem Herzen trägt, und man sollte nicht für irgendetwas anderes leben.) Gottes Auftrag ist des Menschen Mission; so lautet das korrekte Verständnis. Menschen, die an Gott glauben, sind auf Erden gestellt worden, um Gottes Auftrag zu Ende zu bringen. Wenn du im Leben nur danach strebst, gesellschaftlich aufzusteigen, Reichtümer anzuhäufen, ein gutes Leben zu führen, dich daran zu erfreuen, nahe bei der Familie zu sein, und in Ruhm, Gewinn und Ansehen zu schwelgen – wenn du gesellschaftliches Ansehen gewinnst, deine Familie berühmt wird und alle in deiner Familie gesund und munter sind – du aber die Mission ignorierst, mit der Gott dich betraut hat, hat dieses Leben, das du führst, dann irgendeinen Wert? Wie wirst du vor Gott nach deinem Tod Rechenschaft ablegen? Das wirst du nicht können, und das ist die größte Rebellion; es ist die größte Sünde! Wer von euch führt seine Pflicht in Gottes Haus jetzt im Moment rein zufällig aus? Egal woher du kommst, um deine Pflicht auszuführen, nichts davon ist zufällig geschehen. Diese Pflicht kann nicht ausgeführt werden, indem man einfach ein paar zufällig Gläubige findet; das ist vor den Zeitaltern von Gott vorherbestimmt worden. Was bedeutet es, wenn etwas vorherbestimmt ist? Was konkret? Es bedeutet, dass Gott in Seinem gesamten Führungsplan vor langer Zeit geplant hat, wie viele Male du auf Erden sein würdest, in welche Abstammungslinie und in welche Familie du in den letzten Tagen hineingeboren werden würdest, wie die Umstände dieser Familie sein würden, ob du männlich oder weiblich sein würdest, was deine Stärken sein würden, welches Bildungsniveau du haben würdest, wie wortgewandt du sein würdest, welches Kaliber du haben würdest und wie du aussehen würdest. Er hat geplant, in welchem Alter du zu Gottes Haus kommen und anfangen würdest, deine Pflicht auszuführen, und welche Pflicht du zu welcher Zeit ausführen würdest. Gott hat schon früh jeden Schritt für dich vorherbestimmt. Als du noch nicht geboren warst und als du in deinen letzten Leben auf die Erde kamst, hatte Gott bereits für dich festgelegt, welche Pflicht du in dieser letzten Phase des Werkes ausführen würdest. Das ist gewiss kein Scherz! Die Tatsache, dass du hier eine Predigt hören kannst, wurde von Gott vorherbestimmt. Das darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen! Außerdem wurden deine Größe, dein Erscheinungsbild, wie deine Augen aussehen, deine Figur, dein Gesundheitszustand, was in einem bestimmten Alter deine Lebenserfahrungen sind und welche Pflichten du dann schultern kannst, welches Kaliber und welche Fähigkeiten du besitzt – all das wurde von Gott vor langer Zeit vorherbestimmt und wird sicherlich nicht jetzt gerade ausgemacht. Gott hat das vor langer Zeit für dich vorherbestimmt, was so viel heißt, dass Er, falls Er die Absicht hat, dich einzusetzen, dich schon bereitet hat, bevor Er dir diesen Auftrag gab und dich mit dieser Mission beauftragte. Ist es also akzeptabel, dass du davor wegläufst? Ist es akzeptabel, dass du dabei nur halbherzig mitmachst? Beides ist inakzeptabel; das hieße, dass du Gott im Stich lässt! Es ist die schlimmste Art von Rebellion, wenn Menschen sich von ihrer Pflicht abwenden. Es ist eine abscheuliche Tat. Gott hat Sich mühevolle und gewissenhafte Gedanken gemacht und seit undenklichen Zeiten vorherbestimmt, dass du es bis zum heutigen Tag schaffst und dir diese Mission anvertraut wird. Ist diese Mission also nicht deine Verantwortung? Ist es nicht das, was diesem deinem Leben Wert verleiht? Wenn du die Mission, mit der Gott dich beauftragt, nicht zu Ende bringst, dann verlierst du den Wert und Sinn des Lebens; es ist so, als hättest du umsonst gelebt“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Aus Gottes Worten verstand ich: Jede Pflicht, die ein Mensch zu einer bestimmten Zeit ausführt, ist von Gott vorherbestimmt. Ich sollte sie annehmen, denn dazu sind wir als geschaffene Wesen verpflichtet. Als ich aber mit meiner Pflicht konfrontiert wurde, versuchte ich, ihr auszuweichen, weil ich mich vor körperlicher Mühsal fürchtete. Damit lehnte ich meine Pflicht ab, und das war durch und durch rebellisch von mir! Gott zwingt die Menschen nicht zu Dingen, die ihnen schwerfallen, noch überfordert Er sie. Als ich anfing, das Evangelium zu predigen, war es normal, Defizite und Unzulänglichkeiten zu haben, und wenn ich während der Trainingsphase etwas nicht verstand, konnte ich fragen. Wenn ich meine Verantwortung wirklich wahrnahm, würde Gott zufrieden sein. Ich dachte daran, wie oberflächlich ich früher bei meinen Pflichten gewesen war und welche Schuldgefühle das in mir hinterlassen hatte. Und nun hatte ich die Gelegenheit, eine Predigerin zu sein; das kam ziemlich unerwartet. Ich fühlte mich wirklich unwürdig. Ich konnte mich nicht länger vor meiner Pflicht drücken. Ich musste meine fleischlichen Interessen loslassen und auf Gottes Absicht Rücksicht nehmen.
Später sprach eine Schwester mit mir darüber, dass sie sich immer wieder vor ihrer Pflicht drücken wollte und darüber noch nicht weiter nachgedacht oder es verstanden hatte. Mir wurde bewusst, dass ich in einem ähnlichen Zustand war. Jedes Mal, wenn ich vor einer schwierigen Pflicht stand, war das Erste, was sich in meinem Herzen offenbarte, der Wunsch, mich davor zu drücken und meinem Fleisch kein Leid zuzufügen. Warum äußerte sich mein Verhalten auf diese Weise? Während meiner Andachten las ich Gottes Worte: „Bis die Menschen Gottes Werk erfahren und die Wahrheit verstanden haben, ist es Satans Natur, die das Kommando übernimmt und sie von innen heraus beherrscht. Was beinhaltet diese Natur im Einzelnen? Warum bist du zum Beispiel selbstsüchtig? Warum schützt du deinen eigenen Status? Warum weist du so intensive Gefühle auf? Warum findest du Gefallen an diesen ungerechten Dingen? Warum findest du Gefallen am Bösen? Worauf gründet deine Vorliebe für solche Dinge? Woher kommen sie? Warum akzeptierst du sie so freudig? Mittlerweile habt ihr alle verstanden, dass der Hauptgrund hinter all diesen Dingen ist, dass Satans Gift im Menschen ist. Was also ist Satans Gift? Wie kann es zum Ausdruck kommen? Wenn du zum Beispiel fragst, ‚Wie sollten die Menschen leben? Wofür sollten die Menschen leben?‘, werden die Leute antworten, ‚Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel‘. Diese einfache Redensart drückt die eigentliche Wurzel des Problems aus. Satans Philosophie und Logik sind zum Leben der Menschen geworden. Was es auch sein mag, wonach die Menschen streben, sie tun es nur für sich selbst – und deshalb leben sie nur für sich selbst. ‚Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel‘ – das ist die Lebensphilosophie des Menschen, und es repräsentiert auch die menschliche Natur. Diese Worte sind zur Natur der verdorbenen Menschheit geworden und sie beschreiben zutreffend die satanische Natur der verdorbenen Menschheit. Diese satanische Natur ist längst zur Grundlage der Existenz der verdorbenen Menschheit geworden. Seit mehreren tausend Jahren und bis heute lebt die verdorbene Menschheit nach diesem Gift Satans“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Wie man den Weg des Petrus beschreitet). „Das Fleisch des Menschen ist wie die Schlange: Es ist seine Substanz, dem Leben des Menschen zu schaden – und wenn es sich komplett durchsetzt, wird dein Leben verwirkt sein. Das Fleisch ist des Satans. Es hegt immer extravagante Verlangen; es denkt immer an sich selbst, sehnt sich immer nach einem leichten Leben und möchte der Bequemlichkeit frönen, ohne jegliche Sorge oder ein Gefühl der Dringlichkeit, und es suhlt sich in Faulheit, und wenn du es bis zu einem gewissen Punkt zufriedenstellst, wird es dich letztendlich verschlingen. Das heißt, wenn du es diesmal zufriedenstellst, wird es beim nächsten Mal auch Befriedigung verlangen. Es hat immer extravagante Verlangen und neue Forderungen und nutzt es aus, dass du dem Fleisch nachgibst, damit du es umso mehr hegst und pflegst und in seinen Annehmlichkeiten lebst – und wenn du es nie überwinden kannst, wirst du dich letztendlich selbst zugrunde richten. Ob du vor Gott Leben erlangen kannst und was dein endgültiges Ergebnis sein wird, hängt davon ab, wie du deine Rebellion gegen das Fleisch praktizierst. Gott hat dich gerettet und dich ausgewählt und prädestiniert, doch wenn du heute nicht bereit bist, Ihn zufriedenzustellen, die Wahrheit in die Praxis umzusetzen und dich mit einem wahrlich gottliebenden Herzen gegen dein eigenes Fleisch aufzulehnen, wirst du dich letztendlich selbst ruinieren und dadurch enormen Schmerz ertragen. Wenn du dem Fleisch immer nachgibst, wird Satan dich nach und nach verschlingen und dich ohne Leben oder die Berührung des Geistes zurücklassen, bis der Tag kommt, an dem dein Inneres von Finsternis erfüllt ist. Wenn du in Finsternis lebst, wirst du zum Gefangenen Satans geworden sein, du wirst Gott nicht mehr in deinem Herzen haben, und zu diesem Zeitpunkt wirst du Gottes Existenz verleugnen und dich von Ihm abwenden“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Nur Gott zu lieben, ist wahrlich an Gott zu glauben). Gottes Worte entlarven, dass das Leben gemäß Satans Gift die Menschen egoistisch macht. Egal, was sie tun, sie denken zuerst an ihre eigenen Interessen, was sie dazu veranlasst, sich vor Pflichten zu drücken, die ihr Fleisch leiden lassen oder zur Last werden würden. Ich lebte nach den satanischen Giften wie „Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel“ und „Trink heute den Wein von heute und sorge dich morgen um morgen“. Wenn ich vor Problemen stand, versuchte ich zuerst, meine fleischlichen Interessen zu befriedigen, und ich hielt diese Ansichten sogar für richtig und dachte, dass es mich klüger als andere machte, nach ihnen zu leben. Jedes Mal, wenn ich also mit meinen Pflichten konfrontiert wurde, überlegte ich zuerst, ob mein Fleisch leiden würde, und wenn mein Fleisch leiden oder belastet werden würde, drückte ich mich davor oder wurstelte mich so durch sie durch. Als die Neulinge in abnormalen Zuständen waren und die Gemeinschaft von Gottes Worten zu ihrer Unterstützung brauchten, wollte ich keinen Preis dafür zahlen, darüber nachzudenken, wie dieses Problem zu lösen sei. Das Ergebnis war, dass meine Gemeinschaft keine Wirkung zeigte und einige Neulinge nicht rechtzeitig unterstützt wurden. Als die Leiterin anordnete, dass ich die Pflicht einer Predigerin übernahm, dachte ich darüber nach, wie viel größer die Arbeitslast als Predigerin sein würde, dass es mehr Zeit und Mühe erfordern würde und dass ich mich deshalb nicht fleischlichen Genüssen hingeben könnte. Also dachte ich wieder daran, mich vor meiner Pflicht zu drücken. Ich sah, dass ich nach diesen satanischen Giften lebte, meine fleischlichen Genüsse zu hoch schätzte, mich mit dem Status quo zufriedengab, nicht nach Fortschritt strebte und egoistisch und betrügerisch wurde. Das war nicht, was ein Mensch mit normaler Menschlichkeit ausleben sollte. Ich gab mich der Bequemlichkeit hin und tat nicht alles, was ich tun konnte, und infolgedessen wurde die Arbeit der Kirche verzögert. Gott verabscheute Menschen wie mich. Also wollte ich meine Haltung gegenüber meinen Pflichten ändern und begehrte nicht länger fleischlichen Komfort. Ich betete zu Gott: „Gott, ich will mein Fleisch nicht mehr befriedigen. Ich bin bereit, meinen Zustand zu ändern und meine Pflichten zu erfüllen.“
Später gab es eine Kirche von Wa-Sprechern, die einen Verantwortlichen brauchte, und eine Schwester schlug vor, dass ich die Arbeit in dieser Kirche übernehmen sollte. Als ich diesen Vorschlag zum ersten Mal hörte, wollte ich mich davor drücken, denn die Verantwortung für die Kirche der Wa-Sprecher würde viel Zeit und körperliches Leid erfordern. Obwohl ich zur ethnischen Gruppe der Wa gehöre, beherrsche ich die Sprache nicht gut und verstehe nur einfache alltägliche Ausdrücke. Es wäre mit vielen Schwierigkeiten verbunden, wenn ich die Verantwortliche würde, und ich wollte mir nicht die Mühe machen, die Sprache zu lernen, also dachte ich wieder daran, mich vor meiner Pflicht zu drücken. Als ich merkte, dass mein Zustand falsch war, betete ich zu Gott: „Gott, bitte erleuchte und führe mich, damit ich Deine Absicht verstehe und gegen mein Fleisch aufbegehre, um diese Pflicht anzunehmen.“ Später schickte mir eine Schwester eine Passage aus Gottes Worten: „Je mehr du auf Gottes Absichten Rücksicht nimmst, desto größer ist die Bürde, die du trägst, und je größer deine Bürde, desto reicher wird deine Erfahrung sein. Wenn du auf Gottes Absichten Rücksicht nimmst, wird Gott dir eine Bürde auferlegen und dir dann die Aufgaben erleuchten, mit denen Er dich betraut hat. Wenn Gott dir diese Bürde gibt, wirst du allen damit verbundenen Wahrheiten Aufmerksamkeit schenken, während du Gottes Worte isst und trinkst. Wenn du eine Bürde hast, die mit dem Zustand des Lebens der Brüder und Schwestern zusammenhängt, dann ist das eine Bürde, die dir von Gott anvertraut worden ist, und du wirst diese Bürde bei deinen täglichen Gebeten stets bei dir tragen. Was Gott tut, ist dir auferlegt worden, du bist bereit, das zu tun, was Gott tun will; das ist die Bedeutung davon, Gottes Bürde als deine eigene auf dich zu nehmen“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Nimm auf Gottes Absichten Rücksicht, um Vollkommenheit zu erlangen). Aus Gottes Worten verstand ich: Je mehr wir bei unseren Pflichten auf Gottes Absichten Rücksicht nehmen, desto größere Bürden legt Er uns auf. Dann entwickeln wir auch ein Gefühl der Bürde für die Zustände unserer Brüder und Schwestern, und so widmen wir uns schließlich nach und nach von ganzem Herzen unseren Pflichten. Indem wir bei den verschiedenen Problemen, denen wir begegnen, die Wahrheit suchen, werden wir in unserem Leben schneller wachsen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf nahm ich den Vorschlag der Schwester an, die Kirche der Wa-Sprecher zu betreuen. Anfangs, als ich mit der Arbeit begann, fand ich es schwierig, aber durch die Zusammenarbeit mit den Leitern und Mitarbeitern in der Kirche fühlte sich meine Pflicht nicht mehr so schwer an. Ich war Gott so dankbar. So meine Pflicht zu erfüllen, schenkte mir inneren Frieden.
Nach diesen Erfahrungen wurde mir klar, dass ich, wenn ich mich der fleischlichen Bequemlichkeit hingebe, das Gefühl der Bürde für meine Pflichten verliere und mich vor schwierigen Pflichten drücke, die Leid erfordern. Wenn ich mich weiter der körperlichen Bequemlichkeit hingeben und nicht gegen mein Fleisch aufbegehren würde, dann würde ich schließlich meine Pflichten verlieren und mich selbst ins Verderben stürzen. Als ich meine fleischlichen Interessen aufgab, meine Pflichten annahm und fähig wurde, die Wahrheit zu suchen, um Probleme zu lösen, fühlte ich mich im Reinen, wenn ich so praktizierte, und ich machte schnellere Fortschritte.