39. Die Folgen, ein Jasager zu sein

Von Chengqian, China

Im Oktober 2022 erhielten Zhang Qiang und ich einen Brief von der Leitung, in dem wir gebeten wurden, bei der Beaufsichtigung der Videoarbeit zusammenzuarbeiten. Wir freuten uns beide ziemlich über diesen Brief. An diesem Abend ging Zhang Qiang zuerst schlafen. Mir fiel auf, dass unsere Antwort an die Leitung etwas zu einfach ausfiel, also fügte ich am Ende noch einige meiner eigenen Gedanken hinzu. Als Zhang Qiang nach einer Weile aufwachte, erzählte ich ihm von meinen Ergänzungen. Unerwarteterweise warf er mir in einem belehrenden Ton vor, ich würde autoritär handeln, und forderte mich auf, über meine Absichten nachzudenken. Ich war ziemlich überrascht und dachte: „Ich habe doch nur ein paar meiner eigenen Gedanken hinzugefügt und den ursprünglichen Inhalt nicht verändert, wieso handle ich autoritär? Wie kannst du mich zurechtweisen, ohne die Situation überhaupt zu verstehen?“ Ich verteidigte mich mit ein paar Worten. Danach begann ich nachzudenken: „Wir haben doch gerade erst mit der Zusammenarbeit angefangen. Wenn unser Verhältnis jetzt schon angespannt wird, wie sollen wir dann später miteinander auskommen?“ Um einen weiteren Konflikt zu vermeiden, akzeptierte ich sein Feedback und begann, über mich selbst nachzudenken. Als wir uns am nächsten Tag im gemeinschaftlichen Austausch öffneten, bat mich Zhang Qiang, seine Probleme anzusprechen. Da er mich darum gebeten hatte, wies ich ihn darauf hin, dass er oft von oben herab redete und andere belehrte. Zhang Qiang entglitten sofort die Gesichtszüge und er meinte, dieses Problem hätte er nicht. Angesichts seiner sturen Haltung und seiner Weigerung, meine Worte anzunehmen, fürchtete ich, dass es unser Verhältnis belasten würde, wenn ich darauf beharrte. Also sagte ich: „Vielleicht sehe ich das nicht ganz klar. Wenn du meinst, du hast dieses Problem nicht, dann liege ich wohl falsch.“ Nachdem ich das gesagt hatte, wechselte ich das Thema, und als ich sah, wie sich sein Gesichtsausdruck langsam wieder entspannte, fiel mir ein Stein vom Herzen.

Von da an war ich im Umgang mit Zhang Qiang vorsichtiger. Um Konflikte mit ihm zu vermeiden, wartete ich bei Arbeitsbesprechungen für gewöhnlich, bis er zuerst seine Ansichten äußerte. Wenn seine Meinung meiner ähnelte, schloss ich mich ihm an. Unterschieden sich unsere Ansichten jedoch, versuchte ich, es so taktvoll wie möglich anzusprechen und ihn entscheiden zu lassen. Wenn er nicht beurteilen konnte, was richtig war, fragten wir die Leitung. Einmal schrieben uns einige Brüder und Schwestern und fragten nach den Grundsätzen für die Videoerstellung. Mir fiel auf, dass Zhang Qiangs Antwort an einer Stelle nicht ganz angemessen war, da sie etwas starr formuliert war. Ich wusste, dass seine Antwort andere höchstwahrscheinlich in die Irre führen würde. Ich ahnte jedoch, dass Zhang Qiang es nicht hören wollen würde, wenn ich es direkt zur Sprache brächte, also wollte ich lieber nichts sagen. Doch dann dachte ich daran, dass Gott von uns verlangt, ehrlich zu sein und die Arbeit der Kirche zu unterstützen, also wies ich Zhang Qiang auf das Problem hin. Zhang Qiang aber akzeptierte es nicht und fand Ausreden, um behaupten zu können, er sei im Recht. Obwohl er schließlich einsah, dass das, was er geschrieben hatte, unpassend war, und mir erlaubte, es zu bearbeiten, fühlte ich mich nach dieser Auseinandersetzung völlig ausgelaugt. Ich dachte bei mir: „Es wäre besser gewesen, gar nichts zu sagen. So etwas anzusprechen führt nur zu Streit und macht die zukünftige Zusammenarbeit unangenehm. Wenn ich nichts sage, kommen wir alle gut miteinander aus, und ich bin entspannter. Früher oder später wird er mit seiner Disposition sowieso gegen eine Wand laufen und scheitern. Soll Gott doch später eine Situation arrangieren, um ihn zurechtzustutzen. Ich werde nicht meinen Kopf hinhalten und ihn kränken.“ Eine Weile später schlug ich vor, dass wir gemeinsam die Probleme analysieren und die Grundsätze studieren sollten, da die Videos der Brüder und Schwestern häufig Abweichungen aufwiesen. Zhang Qiang war unzufrieden und sagte: „Diese Grundsätze sind doch schon klar genug dargelegt. Die versteht man auf einen Blick. Wozu müssen wir die noch studieren?“ Ich dachte bei mir: „Unsere früheren Fehler kamen von unserer leichtfertigen Haltung gegenüber den Grundsätzen. Wir dachten, wir hätten sie verstanden, aber in Wirklichkeit hatten wir sie gar nicht begriffen. Wenn wir sie jetzt immer noch nicht richtig studieren, machen wir dann nicht genauso weiter wie bisher? Das geht nicht. Ohne das Studium der Grundsätze werden wir immer wieder grundlegende Fehler machen.“ Also wollte ich das bei Zhang Qiang ansprechen. Doch als ich die Worte schon auf den Lippen hatte, zögerte ich wieder. Ich dachte: „Zhang Qiangs Haltung ist klar, er will nicht studieren. Wenn ich jetzt nichts sage, wahren wir wenigstens den Schein des Friedens. Wenn ich aber mit ihm darüber Gemeinschaft halte, gibt es nur wieder Streit.“ Bei dem Gedanken daran, wie unwohl ich mich tagelang nach jedem Streit gefühlt hatte, traute ich mich nicht, es noch einmal anzusprechen. Danach gab ich das Studium der Grundsätze nach und nach auf. Da die Brüder und Schwestern nicht richtig in die Grundsätze eintraten, gab es bei den Abweichungen in der Videoproduktion kaum eine Besserung.

Kurz darauf bat der Leiter mich und andere Brüder und Schwestern, Beurteilungen über Zhang Qiang zu schreiben. Als er sah, dass Zhang Qiang ständig unfähig war, mit anderen zusammenzuarbeiten, und dies seine Pflicht beeinträchtigte, entließ ihn der Leiter. Ich war innerlich ziemlich froh, denn endlich musste ich nicht mehr mit Zhang Qiang zusammenarbeiten. Doch schon am nächsten Tag kam ein Brief vom Leiter, in dem stand, dass unser Team aufgelöst werde, weil unsere Videos so lange keine Ergebnisse erzielt hätten. Als ich das hörte, war ich fassungslos. „Ich habe bei dieser Pflicht noch nicht einmal alles gegeben, und jetzt ist alles vorbei?“, dachte ich. In den letzten Monaten hatte ich ohne Grundsätze mit Zhang Qiang zusammengearbeitet und die Rolle eines Jasagers gespielt. Ich hatte Konflikte so sehr vermieden, dass ich selten überhaupt meine Meinung äußerte, geschweige denn mich wirklich reingehängt hätte, um die Arbeit gut zu machen. Jetzt wurde ich für diese Pflicht nicht mehr gebraucht, und ich hatte keine Chance mehr, meine Verfehlungen wiedergutzumachen. Nachdem ich nach Hause zurückgekehrt war, dachte ich über mich selbst nach. Ich las eine Passage aus Gottes Worten: „Die meisten Menschen wollen nach der Wahrheit streben und sie praktizieren, aber zumeist sind sie lediglich dazu entschlossen und haben den Wunsch, es zu tun; die Wahrheit ist nicht zu ihrem Leben geworden. Infolgedessen verlieren sie den Mut, aufzustehen und ihre Stimme zu erheben, wenn sie bösen Kräften oder bösen und schlechten Menschen begegnen, die Böses tun, oder falschen Leitern und Antichristen, deren Handeln gegen die Grundsätze verstößt, wodurch sie die Arbeit der Kirche stören und Gottes auserwähltem Volk schaden. Was bedeutet es, keinen Mut zu haben? Bedeutet es, dass man zaghaft oder unartikuliert ist? Oder liegt es daran, dass man nicht gründlich versteht, und daher nicht das Selbstvertrauen hat, sich zu Wort zu melden? Weder noch. In erster Linie rührt das daher, dass verdorbene Dispositionen dich einschränken. Eine der verdorbenen Dispositionen, die du offenbarst, ist die hinterlistige Disposition; wenn dir etwas widerfährt, denkst du als erstes an deine eigenen Interessen, an die Folgen und daran, ob es für dich von Vorteil sein wird. Das ist eine hinterlistige Disposition, nicht wahr? Eine weitere ist die egoistische und niederträchtige Disposition. Du denkst: ‚Was hat ein Verlust für die Interessen des Hauses Gottes mit mir zu tun? Ich bin kein Leiter, was kümmert es mich also? Es hat nichts mit mir zu tun. Es ist nicht meine Verantwortung.‘ Du hast solche Gedanken und findest solche Worte nicht bewusst, sie werden von deinem Unterbewusstsein produziert – das ist die verdorbene Disposition, die offenbart wird, wenn Menschen mit einem Problem konfrontiert sind. Verdorbene Dispositionen wie diese bestimmen die Art und Weise, wie du denkst, sie fesseln deine Hände und Füße und kontrollieren, was du sagst. In deinem Herzen willst du aufstehen und sprechen, aber du hast Bedenken, und selbst wenn du den Mund aufmachst, redest du um den heißen Brei herum und lässt dir Spielraum, oder du machst Ausflüchte und sprichst nicht die Wahrheit. Menschen mit klaren Augen können das sehen; in Wahrheit weißt du in deinem Herzen, dass du nicht alles gesagt hast, was du hättest sagen sollen, dass das, was du gesagt hast, keine Wirkung hat, dass du nur so getan hast, als ob, und dass das Problem nicht gelöst wurde. Du bist deiner Verantwortung nicht gerecht geworden, aber du behauptest, du seist deiner Verantwortung gerecht geworden oder dir sei nicht klar gewesen, was da ablief. Ist das wahr? Und ist es das, was du wirklich denkst? Stehst du dann nicht völlig unter der Kontrolle deiner satanischen Disposition? Auch wenn manches von dem, was du sagst, den Tatsachen entspricht, lügst und täuschst du an entscheidenden Stellen und in wichtigen Fragen, was beweist, dass du jemand bist, der lügt und nach seiner satanischen Disposition lebt. Alles, was du sagst und denkst, wurde von deinem Gehirn verarbeitet, was dazu führt, dass jede deiner Äußerungen falsch, leer, eine Lüge ist; eigentlich steht alles, was du sagst, im Widerspruch zu den Tatsachen, um deiner Rechtfertigung halber, zu deinem eigenen Vorteil, und du glaubst, du hättest deine Ziele erreicht, wenn du Leute irregeführt und ihnen etwas weisgemacht hast. So sprichst du; es spiegelt auch deine Disposition wider. Deine eigene satanische Disposition beherrscht dich ganz und gar. Du hast keine Macht über das, was du sagst und tust. Selbst wenn du wolltest, könntest du nicht die Wahrheit sagen oder aussprechen, was du wirklich denkst; selbst wenn du wolltest, könntest du nicht die Wahrheit praktizieren; selbst wenn du wolltest, könntest du deiner Verantwortung nicht nachkommen. Alles, was du sagst, tust und praktizierst, ist eine Lüge, und du bist einfach oberflächlich. Deine satanische Disposition fesselt und kontrolliert dich ganz und gar. Vielleicht möchtest du ja die Wahrheit akzeptieren und praktizieren, doch es liegt nicht in deiner Hand. Wenn deine satanische Disposition dich kontrolliert, sagst und tust du alles, was deine satanische Disposition dir befiehlt. Du bist nichts anderes als eine Marionette des verdorbenen Fleisches; du bist zu einem Werkzeug Satans geworden. Im Nachhinein bedauerst du, wieder einmal dem verdorbenen Fleisch gefolgt zu sein und es versäumt zu haben, die Wahrheit zu praktizieren. Du denkst: ‚Allein kann ich das Fleisch nicht überwinden, ich muss zu Gott beten. Ich bin nicht aufgestanden, um diejenigen zu stoppen, die die Arbeit der Kirche gestört haben, und es belastet mein Gewissen. Ich habe den Beschluss gefasst, dass ich, wenn so etwas noch einmal vorkommen sollte, denjenigen, die in der Ausführung ihrer Pflichten rücksichtslos ihr Unwesen treiben und die Arbeit der Kirche stören, entgegentreten und sie zurechtstutzen werde, damit sie sich benehmen und nicht länger so rücksichtslos handeln.‘ Nachdem du endlich den Mut aufgebracht hast, das Wort zu ergreifen, bekommst du es mit der Angst zu tun und machst einen Rückzieher, sobald dein Gegenüber wütend wird und auf den Tisch schlägt. Bist du in der Lage, dich unter Kontrolle zu haben? Welchen Nutzen haben Entschlossenheit und Beschlüsse? Sie sind beide nutzlos. … Du suchst nie nach der Wahrheit, geschweige denn dass du sie praktizierst. In deinem Herzen betest du nur ständig, bringst deine Entschlossenheit zum Ausdruck, fasst Entschlüsse und gelobst. Und was kommt dabei heraus? Du bleibst ein Ja-Sager und sprichst nicht über die Probleme, denen du begegnest. Wenn du böse Menschen siehst, kümmerst du dich nicht darum. Du reagierst nicht, wenn jemand Böses tut oder stört, und du hältst dich heraus, wenn du nicht persönlich betroffen bist. Du denkst: ‚Ich spreche nicht über etwas, das mich nicht betrifft. Solange es nicht meine Interessen, meine Eitelkeit oder mein Image verletzt, ignoriere ich ausnahmslos alles. Ich muss sehr vorsichtig sein, denn der Nagel, der herausragt, den trifft der Hammer. Ich werde keinen Blödsinn machen!‘ Du wirst hundertprozentig und unerschütterlich von deinen verdorbenen Dispositionen der Niederträchtigkeit, List, Unnachgiebigkeit und der Abneigung der Wahrheit beherrscht. Sie sind für dich schwerer zu ertragen als das sich zusammenziehende goldene Stirnband, das der Affenkönig trägt. Das Leben unter der Kontrolle verdorbener Dispositionen ist so anstrengend und qualvoll!(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, erkannte ich, dass mein mangelnder Mut, Zhang Qiangs Probleme anzusprechen, nicht auf seine herrische oder arrogante Disposition zurückzuführen war, sondern darauf, dass ich fest von meiner betrügerischen und selbstsüchtigen Natur beherrscht wurde. Fast jedes Mal, bevor ich den Mund aufmachte, überlegte ich zuerst, ob ich Zhang Qiang vor den Kopf stoßen könnte. Und wenn es etwas gab, das ihm nicht gefallen würde, sagte ich es nicht – selbst wenn es für die Arbeit nützlich gewesen wäre. Wenn ich an die Anfänge meiner Zusammenarbeit mit Zhang Qiang zurückdenke, legte ich sofort einen Grundsatz für mich fest, als ich merkte, dass es schwierig war, mit ihm auszukommen: Konflikte vermeiden, seine wunden Punkte nicht berühren und ein gutes Verhältnis wahren. Als ich dann sah, dass ein Teil von Zhang Qiangs Antwort unpassend war und ich das Problem ansprach, führte es zu einem Streit, der unseren Umgang miteinander unangenehm machte. Daraufhin war ich noch mehr davon überzeugt, dass die Philosophie für weltliche Belange „Harmonie ist eine Kostbarkeit; Nachsicht ist Brillanz“ richtig war. Ich war der Meinung, ich sollte es vermeiden, irgendetwas zu sagen, was Zhang Qiang beleidigen könnte. Als ich später Zhang Qiangs leichtfertige Haltung gegenüber dem Studium von Fachkenntnissen und Grundsätzen sah, wusste ich genau, dass dies die Arbeit behindern würde, aber um einen Konflikt zu vermeiden, entschied ich mich, klein beizugeben. Das Ergebnis war, dass viel von der Arbeit umsonst war, da die Brüder und Schwestern bei der Erstellung der Videos nicht in die Grundsätze eintraten. Mein Umgang mit Menschen basierte auf einer betrügerischen und selbstsüchtigen Disposition, und ich tat mein Bestes, um einfach nirgends anzuecken und niemanden zu kränken. Obwohl ich so meine Beziehungen schützte, erfüllte ich meine Verantwortung damit überhaupt nicht. Ich ermahnte andere nicht, wenn ich es hätte tun sollen, noch hielt ich die Grundsätze aufrecht, was der Arbeit schadete. Nach außen hin schien ich ein guter Mensch zu sein, aber in Wirklichkeit entsprang dieses „gute“ Verhalten meiner betrügerischen und selbstsüchtigen, verdorbenen Disposition. Es ging mir nur darum, meine eigenen Interessen zu schützen – etwas, das Gott verabscheut.

Später las ich Gottes Worte, die das satanische Gift „Harmonie ist eine Kostbarkeit; Nachsicht ist Brillanz“ entlarvten, was genau mein Problem traf. Der Allmächtige Gott sagt: „Die Familie prägt und beeinflusst dich auch in anderer Weise, zum Beispiel mit dem Spruch ‚Harmonie ist eine Kostbarkeit; Nachsicht ist Brillanz.‘ Deine Familienmitglieder belehren dich oft folgendermaßen: ‚Sei freundlich und streite nicht mit anderen oder mach dir Feinde, denn wenn du dir zu viele Feinde machst, wirst du keinen Halt in der Gesellschaft finden können, und wenn zu viele Leute dich hassen und es auf dich abgesehen haben, dann wirst du in der Gesellschaft nicht sicher sein. Du wirst immer in Gefahr schweben, und dein Überleben, dein Status, deine Familie, deine persönliche Sicherheit und sogar deine Chancen auf eine Beförderung werden durch boshafte Menschen gefährdet und behindert. Also musst du Folgendes lernen: „Harmonie ist eine Kostbarkeit; Nachsicht ist Brillanz“. Sei zu allen freundlich, lass keine guten Beziehungen zu Schaden kommen, sag nichts, was du später nicht zurücknehmen kannst, vermeide es, den Stolz der Menschen zu verletzen, und stelle ihre Schwächen nicht bloß. Vermeide es und höre auf, Dinge zu sagen, die die Leute nicht hören wollen. Mach einfach Komplimente, denn es schadet nie, jemandem Komplimente zu machen. Du musst lernen, in großen wie in kleinen Angelegenheiten Nachsicht zu zeigen und Kompromisse einzugehen, denn „Kompromisse machen es viel einfacher, einen Konflikt zu lösen“.‘ Denk darüber nach, deine Familie impft dir zwei Ideen und Ansichten gleichzeitig ein. Einerseits sagt sie, dass du freundlich zu anderen sein musst; andererseits sagt sie, dass du Nachsicht zeigen und nicht sprechen sollst, wenn du nicht an der Reihe bist, und, wenn du etwas zu sagen hast, sollst du den Mund halten, bis du nach Hause kommst, um es dann deiner Familie zu erzählen. Oder besser noch, erzähle es gar nicht erst deiner Familie, denn Wände haben Ohren – wenn das Geheimnis jemals herauskommt, werden die Dinge schlecht für dich laufen. Um in dieser Gesellschaft Fuß zu fassen und zu überleben, müssen die Menschen eines lernen, nämlich jemand zu sein, der ein Bein auf jeder Seite des Zauns hat. Umgangssprachlich ausgedrückt, musst du gerissen und hinterlistig sein. Du kannst nicht einfach sagen, was dir in den Sinn kommt. Wenn du einfach sagst, was dir in den Sinn kommt, dann nennt man das Dummheit, und nicht Klugheit. … Solche Menschen werden von einigen Leuten in der Kirche immer gemocht, weil sie nie große Fehler machen, sich nie verraten, und die Bewertung der Kirchenleiter und der Brüder und Schwestern ist, dass sie mit allen gut auskommen. Was ihre Pflicht betrifft, sind sie halbherzig; sie tun nur das, was von ihnen verlangt wird. Sie sind besonders gehorsam und sittsam, verletzen andere niemals während eines Gesprächs oder wenn sie sich mit Angelegenheiten befassen, und sie nutzen nie jemanden ungerechtfertigt aus. Sie reden niemals schlecht von anderen, und sie verurteilen die Menschen nie hinter ihrem Rücken. Aber niemand weiß, ob sie bei der Ausführung ihrer Pflicht aufrichtig sind, und niemand weiß, was sie über andere denken oder welche Meinung sie von ihnen haben. Nach sorgfältiger Überlegung hast du sogar das Gefühl, dass diese Art von Person wirklich ein bisschen seltsam und schwer durchschaubar ist und dass es zu Problemen führen könnte, sie zu behalten. Was solltest du tun? Es ist eine schwierige Entscheidung, nicht wahr? … Sie kriegen sich mit niemandem in die Wolle. Was denken sie, wenn jemand etwas sagt, um sie zu verletzen, oder eine verdorbene Disposition offenbart, die ihre Würde verletzt? ‚Ich werde Nachsicht walten lassen, ich werde mich nicht mit dir in die Wolle kriegen, aber eines Tages wirst du dich lächerlich machen!‘ Wenn sich jemand tatsächlich mit dieser Person befasst oder sie sich tatsächlich lächerlich macht, lachen sie heimlich darüber. Sie machen sich gerne über andere Leute, Leiter und das Haus Gottes lustig, aber sie machen sich nicht über sich selbst lustig. Sie wissen einfach nicht, welche Probleme oder Fehler sie selbst haben. Solche Menschen achten darauf, nichts zu offenbaren, das andere verletzen könnte, oder etwas, das es anderen ermöglicht, sie zu durchschauen, obwohl sie in ihrem Herzen an diese Dinge denken. Wenn es dagegen um Dinge geht, die andere benommen machen oder irreführen können, äußern sie sie offenherzig und lassen zu, dass die Leute diese sehen. Menschen wie diese sind äußerst heimtückisch, und mit ihnen umzugehen, ist am schwierigsten. Welche Haltung nimmt das Haus Gottes gegenüber solchen Menschen also ein? Setze sie ein, wenn sie eingesetzt werden können, und entferne sie, wenn dem nicht so ist – das ist der Grundsatz. Warum ist das so? Der Grund ist, dass solche Menschen dazu bestimmt sind, nicht nach der Wahrheit zu streben. Sie sind Ungläubige, die sich über das Haus Gottes, Brüder und Schwestern und Leiter lustig machen, wenn etwas schiefgeht. Welche Rolle spielen sie? Ist es die Rolle von Satan und Teufeln? (Ja.) Wenn sie ihren Brüdern und Schwestern gegenüber Geduld zeigen, ist das weder echte Toleranz noch echte Liebe. Sie tun es, um sich selbst zu schützen und um zu vermeiden, auf ihrem Weg Feinde oder Gefahren anzuziehen. Sie tolerieren ihre Brüder und Schwestern nicht, um sie zu schützen, noch tun sie es aus Liebe, und noch weniger tun sie es, weil sie nach der Wahrheit streben und in Übereinstimmung mit den Wahrheitsgrundsätzen praktizieren. Mit ihrer Haltung konzentrieren sie sich völlig darauf, mit dem Strom zu schwimmen und andere in die Irre zu führen. Solche Menschen haben ein Bein auf jeder Seite des Zauns und sind wie glitschige Aale. Sie mögen die Wahrheit nicht und streben auch nicht nach ihr, sondern schwimmen einfach mit dem Strom(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (12)). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, empfand ich einen tiefen Schmerz. So lange war ich immer ein Jasager gewesen, vor allem, um mir keine Feinde zu machen und ein bequemeres Leben zu haben. Ich folgte den Philosophien für weltliche Belange, wie „Harmonie ist eine Kostbarkeit; Nachsicht ist Brillanz“ und „Kompromisse machen es viel einfacher, einen Konflikt zu lösen“. Wenn ich zurückdenke, bin ich seit meiner Jugend immer so mit anderen Leuten umgegangen. In unfairen Situationen, wenn beispielsweise Klassenkameraden mir etwas stahlen oder sich Geld liehen und es mir dann nicht zurückgaben, versuchte ich, vernünftig mit ihnen darüber zu reden. Wenn ich dann jedoch ihre harte Einstellung und ihre Feindseligkeit mir gegenüber bemerkte, ließ ich meistens Toleranz walten, um zu verhindern, dass die Sache eskalierte oder Probleme für mich nach sich zog. Nachdem ich zu Gott gefunden hatte, behielt ich diese Umgangsweise mit anderen Menschen bei. Wann immer bei der Zusammenarbeit mit Zhang Qiang Meinungsverschiedenheiten auftraten oder seine Worte bei mir einen wunden Punkt trafen, tolerierte ich es einfach, sagte so wenig dazu wie möglich und hielt möglichst den Mund, um Konflikte zu vermeiden. Durch meine „Toleranz“ sah es so aus, als sei ich nicht kleinlich oder streitsüchtig, als sei ich anderen gegenüber nachsichtig, doch ich hielt mich nur menschlich zurück und wahrte zum Zweck der Selbsterhaltung den Schein. Ich tolerierte es zwar, aber wirklich nachsichtig war ich nicht, und ich war anderen gegenüber voller Vorurteile und Verbitterung. Als ich zum Beispiel sah, dass Zhang Qiang aus seiner verdorbenen Disposition heraus handelte und damit die Arbeit unterbrach, dachte ich gar nicht darüber nach, ihn aufzudecken, zu stoppen, zu ermahnen oder ihm zu helfen. Stattdessen wartete ich einfach ruhig ab, dass er scheiterte und gegen eine Wand lief. Als Zhang Qiang dann entlassen wurde, freute ich mich und wünschte mir sogar, er solle möglichst schon früher gehen. Bei der Videoarbeit verhielt ich mich auch völlig unverantwortlich, stellte mein eigenes Wohlergehen in den Vordergrund, vermied Konflikte und schaute nur passiv und völlig unbekümmert dabei zu, wie die Arbeit Schaden nahm. Ich war so selbstsüchtig und verachtenswert, ohne jegliche Treue gegenüber Gott! Dass mir eine neue Pflicht zugewiesen wurde, war diesmal ein Weg Gottes, mich zu ermahnen und zu warnen. Wenn ich mich weiterhin nach den Philosophien für weltliche Belange verhielte und handelte, würde ich bloß immer selbstsüchtiger und hinterlistiger werden und immer wahrscheinlicher die Kirchenarbeit behindern und mich Gott widersetzen. Am Ende würde Gott mich hassen und ausmustern.

Erst später bemerkte ich, dass ich für die Zusammenarbeit mit anderen Menschen nie die richtigen Grundsätze für mich gefunden hatte, daher suchte ich nach Gottes Worten zu diesem Thema. Der Allmächtige Gott sagt: „Was macht Zusammenarbeit aus? Ihr müsst in der Lage sein, Dinge miteinander zu besprechen und eure Ansichten und Meinungen zu äußern; ihr müsst euch ergänzen und gegenseitig beaufsichtigen, voneinander suchen, euer Gegenüber um Rat fragen und einander erinnern. Das ist es, was es heißt, harmonisch zusammenzuarbeiten. Angenommen, du hast etwas nach deinem eigenen Willen gehandhabt, und jemand sagt: ‚Du hast das falsch gemacht, komplett im Widerspruch zu den Grundsätzen. Warum hast du es einfach so gemacht, wie du es wolltest, ohne die Wahrheit zu suchen?‘ Darauf antwortest du: ‚Das stimmt – ich bin froh, dass du mich alarmiert hast! Hättest du das nicht getan, wäre das eine Katastrophe gewesen!‘ Das heißt es, einander zu erinnern. Was bedeutet, sich gegenseitig zu beaufsichtigen? Jeder hat eine verdorbene Disposition und könnte bei der Ausführung seiner Pflicht oberflächlich sein und nur seinen eigenen Status und sein eigenes Ansehen wahren und nicht die Interessen von Gottes Haus. Solche Zustände gibt es bei jedem Menschen. Wenn du erfährst, dass jemand ein Problem hat, solltest du die Initiative ergreifen und mit ihm Gemeinschaft halten, ihn daran erinnern, seine Pflicht gemäß den Grundsätzen auszuführen, und es gleichzeitig als Warnung für dich selbst betrachten. Das ist gegenseitige Beaufsichtigung. Welche Funktion hat diese gegenseitige Beaufsichtigung? Sie dient dazu, die Interessen von Gottes Haus zu schützen und gleichzeitig zu verhindern, dass Menschen auf den falschen Weg geraten(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: 8. Sie wollen, dass die anderen sich nur ihnen unterwerfen, nicht der Wahrheit oder Gott (Teil 1)). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, verstand ich, dass echte harmonische Zusammenarbeit nicht durch Toleranz zustande kommt, sondern durch das Praktizieren der Wahrheit; sie entsteht durch gegenseitige Toleranz, Hilfe, Erinnerung und Beaufsichtigung durch Brüder und Schwestern. Wenn wir bei den Brüdern und Schwestern kleine Mängel oder Schwächen feststellen, sollten wir ihren Unzulänglichkeiten gegenüber tolerant sein. Wenn wir jedoch sehen, dass sie gegen die Grundsätze handeln, die die Kirchenarbeit behindern oder stören würden, dann müssen wir sie sofort daran erinnern und davon abhalten, anstatt es einfach hinzunehmen. Als ich zum Beispiel sah, wie Zhang Qiang keine Versammlung abhalten wollte, um die Grundsätze zu studieren, und nach meinem gemeinschaftlichen Austausch mit ihm stur blieb, hätte ich genau zu diesem Zeitpunkt darauf hinweisen sollen. Dies hätte zwar damals zu ein wenig Konflikt führen können; bei einem Menschen, der nach der Wahrheit strebt, hätte es jedoch sowohl ihm als auch der Kirchenarbeit genützt. Auch wenn er nicht zuhören wollte, hätte ich nicht so einfach aufgeben sollen. Stattdessen hätte ich darauf beharren sollen, ich hätte ihn weiterhin erinnern, zurechtstutzen, warnen oder ihn falls nötig sogar melden oder aufdecken sollen, um die Grundsätze aufrechtzuerhalten und die Kirchenarbeit zu schützen. Nur auf diese Art und Weise hätte ich meine Verantwortung als Arbeitspartner erfüllt. Bisher war ich gescheitert, da ich auf Toleranz zurückgriff, um eine oberflächliche Harmonie aufrechtzuerhalten, wodurch ich meiner Verantwortung nicht nachkam, meinen Kollegen zu erinnern, zu beaufsichtigen oder Probleme zu melden. Dies führte dazu, dass unser Austausch lange Zeit nicht aufrichtig war und es uns an gegenseitiger Hilfe fehlte, und infolgedessen gab es in unserer Zusammenarbeit keine wahre Harmonie. Hätte ich die Probleme, die ich während unserer Zusammenarbeit erkannt hatte, zur Diskussion und Beratung auf den Tisch gelegt, hätte ich somit das getan, was sowohl für die Brüder und Schwestern als auch für die Kirchenarbeit von Vorteil gewesen wäre, dann hätte die Videoarbeit nicht so starken Schaden genommen und ich hätte meine Verantwortung erfüllt.

Später wurde ich zum Kirchenleiter gewählt. Mir fiel auf, dass meine Mitarbeiter und ich uns in unserer Arbeit abkapselten, ohne uns auf unseren Lebenseintritt zu konzentrieren, und dass wir nur selten über die Arbeit sprachen. Mir fiel auch auf, dass die Predigerin uns bei der Kirchenarbeit nicht unterstützte und bei ihrer Pflicht sehr passiv war. Ich wollte diese Probleme ansprechen, aber kurz bevor mir die Worte über die Lippen kamen, zögerte ich und dachte: „Solche Dinge hören die Leute meistens nicht gerne. Ob das wohl unsere Harmonie beeinträchtigt, wenn ich das jetzt sage?“ Aber dann wurde mir bewusst, dass ich bloß schon wieder versuchte, mich selbst zu schützen, und ich betete zu Gott, dass Er meinen Zustand korrigiere. Danach las ich einige von Gottes Worten: „Wenn solche Menschen vor grundlegenden Fragen von Recht und Unrecht stehen und vor Angelegenheiten, die die Interessen des Hauses Gottes betreffen, und dann in der Lage sind, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Philosophien für weltliche Belange loszulassen, die sie in ihrem Herzen hegen, wie zum Beispiel ‚Harmonie ist eine Kostbarkeit; Nachsicht ist Brillanz‘, um die Interessen des Hauses Gottes hochzuhalten, ihre Verfehlungen zu verringern und ihre bösen Taten vor Gott zu mindern – inwiefern wird ihnen das dann Vorteile bringen? Wenn Gott in der Zukunft das Ergebnis jeder Person bestimmt, wird dies zumindest ihre Bestrafung mildern und das Ausmaß verringern, in dem Gott sie züchtigt. Wenn sie auf diese Weise praktizieren, haben solche Menschen nichts zu verlieren und alles zu gewinnen, stimmt’s?(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (12)). Durch Gottes Worte fand ich einen Weg der Praxis. Bei Schwierigkeiten sollte ich nicht auf die Philosophien Satans zurückgreifen, sondern stattdessen zuerst die Interessen des Hauses Gottes wahren und meine Verfehlungen minimieren. Nachdem ich das verstanden hatte, sprach ich die Predigerin auf ihre Probleme bei ihrer Pflicht an. Sie sträubte sich nicht, sondern öffnete sich und sprach mit uns über ihren Zustand. Ich sprach auch die Probleme bei der Zusammenarbeit zwischen uns Mitarbeitern an und trug einige Vorschläge vor. Die Arbeitspartnerinnen dachten über sich nach und gewannen mehr Selbsterkenntnis, und anschließend änderten sich die Dinge zum Besseren. Ich verstand, dass es nur durch das Praktizieren nach den Worten Gottes bei der Zusammenarbeit echte Harmonie geben kann, und dies kann einen tiefen Sinn von Frieden und Stabilität in unsere Herzen bringen.

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