31. Überlegungen nach meiner Verstellung
Am 6. März 2023 setzte die Leiterin eine Versammlung mit einigen unserer Mitarbeiter an. Normalerweise freute ich mich auf solche Versammlungen, da ich dachte, dass wir alle über unser Verständnis von Gottes Worten Gemeinschaft halten, Erfahrungen austauschen und die verschiedenen Probleme und Schwierigkeiten diskutieren konnten, auf die wir bei der Arbeit gestoßen waren, so dass wir von den Stärken der anderen lernen und unsere eigenen Defizite ausgleichen konnten, was großartig war. Aber dieses Mal war ich etwas besorgt. Mir ging durch den Kopf, dass die Leiterin mich in den letzten zwei Monaten auf mehrere Probleme bei meiner Arbeit hingewiesen hatte, und zwar mache meine Evangeliumsarbeit nur langsame Fortschritte, ich hätte versäumt, als talentiert geltende Leute rechtzeitig zu fördern, und ich würde mich beim gemeinschaftlichen Austausch in Versammlungen sogar erhöhen und angeben und würde den Weg des Antichristen beschreiten. Ich dachte: „Wenn die Leiterin mich in dieser Versammlung nach meinen jüngsten Erfahrungen fragt und danach, wie ich diese Abweichungen korrigiert und die Wahrheit praktiziert hätte und in die Wahrheit eingetreten sei, und angenommen, ich kann dann nichts sagen, wird sie dann nicht denken, dass ich meine Arbeit nicht gut mache und mein Lebenseintritt schlecht ist? Was werden sie und meine Mitarbeiterinnen dann von mir halten?“ Bei diesem Gedanken wurde ich sehr nervös und begann zu überlegen, welche Aufgaben ich nicht weiterverfolgt oder nicht im Griff hatte. Mir war klar, dass ich mir noch vor der Versammlung schnell einen klaren Überblick verschaffen musste. Außerdem hatte die Leiterin letztes Mal mein Problem angesprochen, dass ich mich selbst erhöhte und zur Schau stellte. Obwohl ich danach wirklich einige von Gottes Worten las, konzentrierte ich mich nicht wirklich auf Selbstreflexion und Eintritt. Ich fragte mich: „Wenn ich keine echte Erkenntnis teilen kann, wird die Leiterin dann nicht sagen, dass ich mich, selbst wenn ich zurechtgestutzt werde, nicht auf Selbstreflexion konzentriere und nicht jemand bin, der nach der Wahrheit strebt? Ich sollte mir besser die Abschnitte aus Gottes Worten, die ich schon gelesen habe, noch einmal ansehen und darüber nachdenken um vielleicht ein paar tiefe Einsichten formulieren zu können. So kann die Leiterin sehen, dass ich, obwohl es viele Probleme bei meiner Pflichtausführung gibt und ich eine verdorbene Disposition offenbare, danach trotzdem die Wahrheit suchen, sie bis zu einem gewissen Grad praktizieren und in sie eintreten kann. Auf diese Weise kann ich mein Ansehen bei der Leiterin wiederherstellen.“
Am Tag der Versammlung begann die Leiterin wie üblich damit, mit uns über unseren Zustand zu plaudern. Ich dachte bei mir: „Lass die anderen Mitarbeiter zuerst sprechen, damit ich hören kann, welche Erfahrungen und Erkenntnisse sie gewonnen haben. Ich kann aus ihrer Gemeinschaft etwas Erleuchtung ziehen und auch die Gelegenheit nutzen, noch einmal über meine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse nachzudenken.“ Als ich hörte, wie praktisch der gemeinschaftliche Austausch der anderen Mitarbeiter war, wurde ich etwas nervös. Ich dachte: „Wenn ich nicht gut Gemeinschaft halte, wird der Eindruck, den die Leiterin von mir hat, nur schlechter werden.“ Dieser Gedanke machte es mir schwer, mich zu beruhigen, und ich begann zu grübeln, wie ich mich bei meinem gemeinschaftlichen Austausch klarer und tiefgründiger ausdrücken könnte. Doch egal, wie sehr ich darüber nachdachte, meine Erkenntnis blieb so oberflächlich wie zuvor, so dass ich mich etwas entmutigt fühlte: „Ach, egal. Ich teile einfach das, was ich eben verstanden habe.“ Aber dann dachte ich: „Ich habe bei der Leiterin bereits einen schlechten Eindruck hinterlassen. Wenn sie hört, wie oberflächlich meine Erkenntnis ist, wird sie dann nicht denken, dass ich meine Arbeit schlecht mache und keinen Lebenseintritt habe, und mich unter Beobachtung stellen oder sogar entlassen? Wenn ich entlassen werde, was werden die Brüder und Schwestern dann von mir halten? Nein, ich muss einen besseren Eindruck machen.“ Als ich an der Reihe war, über meinen Zustand und meine Erkenntnisse zu sprechen, wollte ich unbedingt etwas Tiefgründiges sagen, doch je mehr ich redete, desto wirrer wurde es. Als ich fertig war, sagte die Leiterin: „Aus all dem, was du da erzählt hast, weiß ich immer noch nicht, was dein Hauptzustand ist.“ Eine Mitarbeiterin sagte auch: „Du klingst etwas negativ. Wenn du wirklich Erkenntnis und Eintritt hast, solltest du nicht negativ sein.“ In diesem Augenblick schoss mir die Hitze ins Gesicht, und ich wäre am liebsten im Boden versunken. Ich dachte bei mir: „Großartig, ich habe nicht nur keinen guten Eindruck gemacht, sondern mich sogar noch mehr blamiert.“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto peinlicher wurde es mir. Ich hoffte nur noch, dass die Versammlung bald zu Ende wäre. Die Leiterin fragte dann nicht weiter nach meinem Zustand, sondern erkundigte sich, wie ich mit einem Meldebrief umgegangen war. Ich dachte mir: „Ich bin ziemlich vertraut mit der Situation zu diesem Meldebrief, daher kann ich über diese Angelegenheit reden, um mich etwas ins rechte Licht zu rücken. Aber da die Schwester, mit der ich zusammenarbeitete, auch beteiligt war, wird die Leiterin, wenn sie zuerst spricht, bestimmt denken, dass sie und nicht ich Gemeinschaft über die Sache gehalten und sie geklärt hat? Nein, ich muss zuerst sprechen. Ich habe mich schon genug blamiert, diesmal muss ich mein Ansehen wieder etwas herstellen.“ Bei diesem Gedanken platzte ich schnell mit der Antwort heraus. Aber in meinem Übereifer, mich gut in Szene zu setzen, drückte ich mich am Ende unklar aus. Es war tatsächlich die Schwester, mit der ich zusammenarbeitete, die die Sache klarstellte, indem sie einen zusätzlichen gemeinschaftlichen Austausch hielt. Da fühlte ich mich schrecklich – ich war vorgeprescht, um mich zu profilieren, und hatte mich am Ende nur noch mehr blamiert. Als ich an diesem Abend die Ereignisse des Tages noch einmal Revue passieren ließ, konnte ich meine Gedanken einfach nicht beruhigen, so sehr ich es auch versuchte. Unwillkürlich begann ich wieder darüber zu grübeln, wie ich mein verlorenes Ansehen zurückgewinnen könnte. Aber je mehr ich mich darauf konzentrierte, desto mehr geriet ich innerlich in Aufruhr, und in meinem Kopf wurde es ganz wirr.
Am nächsten Morgen las ich während meiner Andacht einen Abschnitt aus Gottes Worten: „Prüft ihr häufig euer Verhalten und eure Absichten, während ihr etwas tut und eure Pflichten ausführt? (Nur selten.) Wenn ihr euch nur selten selbst prüft, könnt ihr dann eure verdorbenen Dispositionen erkennen? Könnt ihr euren wahren Zustand verstehen?“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Als ich Gottes Worte las, begann ich, mich selbst zu prüfen, und erkannte, dass meine Absichten bei dieser Versammlung nicht richtig gewesen waren. Ich hatte meinen gemeinschaftlichen Austausch über meine Erfahrungen und mein Verständnis dazu benutzen wollen, um mich selbst in Szene zu setzen und die anderen zu beeindrucken. Je mehr ich über meine Absichten und mein Verhalten nachdachte, desto stärker spürte ich, dass mein Verhalten während der Versammlung teilweise hinterlistig war und ich die anderen getäuscht hatte. Als ich das erkannte, geriet ich in einen inneren Konflikt. „Sollte ich der Leiterin in der heutigen Versammlung von meinem Zustand gestern erzählen?“, dachte ich. „Wenn ich das tue, was werden sie und meine anderen Mitarbeiter von mir halten, wenn sie erfahren, dass ich so verachtenswerte Absichten bei dem Treffen hatte? Aber wenn ich es nicht tue, was wird Gott von mir halten?“ Nach langem Hin und Her beschloss ich, der Leiterin von meinem wahren Zustand am Vortag zu erzählen. Allerdings sprach ich damals unter vier Augen mit ihr, da es mir zu peinlich war, es vor den anderen Mitarbeitern anzusprechen.
Später, als ich weiter über mein Verhalten während der Versammlung nachdachte, kam mir in den Sinn, wie Gott die Scheinheiligkeit der Pharisäer entlarvt, und ich fand diese Worte Gottes: „Wie beschreibt man Pharisäer? Das sind Menschen, die heuchlerisch sind, völlig verlogen, die bei allem, was sie tun, eine Show abziehen. Welche Show ziehen sie ab? Sie tun so, als wären sie gut, freundlich und positiv. Sind sie tatsächlich so? Keineswegs. Angesichts der Tatsache, dass sie Heuchler sind, ist alles, was sich in ihnen zeigt und offenbart, falsch; es ist alles nur Schein – es ist nicht ihr wahres Gesicht. Wo versteckt sich ihr wahres Gesicht? Es ist tief in ihren Herzen versteckt, damit andere es nie sehen können. Nach außen hin ist alles eine Show, es ist alles Schwindel, aber sie können nur Menschen zum Narren halten; sie können nicht Gott zum Narren halten. Wenn Menschen nicht nach der Wahrheit streben, wenn sie Gottes Worte nicht in die Praxis umsetzen und erleben, dann können sie die Wahrheit nicht wirklich verstehen, und deshalb sind ihre Worte, so schön sie auch klingen mögen, nicht die Wahrheitsrealität, sondern Worte und Glaubenslehren. Manche Menschen konzentrieren sich nur darauf, Worte und Glaubenslehren nachzuplappern, sie ahmen denjenigen nach, der die höchsten Predigten hält, mit dem Ergebnis, dass ihr Vortrag der Worte und Glaubenslehre in nur wenigen Jahren immer fortgeschrittener wird und sie von vielen Menschen bewundert und verehrt werden, woraufhin sie beginnen, sich zu tarnen und genau darauf zu achten, was sie sagen und tun, um sich besonders fromm und geistlich zu zeigen. Sie nutzen diese sogenannten geistlichen Theorien, um sich zu tarnen. Das ist alles, worüber sie reden, egal wo sie hingehen, trügerische Dinge, die zu den Auffassungen der Menschen passen, denen aber jegliche Wahrheitsrealität fehlt. Und indem sie diese Dinge predigen – Dinge, die mit den Auffassungen und Geschmäckern der Menschen übereinstimmen – führen sie viele Menschen in die Irre. Anderen Menschen erscheinen solche Menschen als sehr fromm und demütig, aber tatsächlich ist das vorgetäuscht; sie scheinen tolerant, nachsichtig und liebevoll, aber tatsächlich ist das nur vorgespielt; sie sagen, sie lieben Gott, aber tatsächlich ist das eine Show. Andere halten solche Menschen für heilig, aber der Schein trügt. Wo kann man einen Menschen finden, der wahrhaft heilig ist? Menschliche Heiligkeit ist alles nur Schein. Es ist alles nur Show, eine Vortäuschung. Nach außen hin erscheinen sie Gott gegenüber hingebungsvoll, aber tatsächlich führen sie nur etwas vor, damit andere es sehen sollen. Wenn niemand hinsieht, sind sie nicht im Geringsten hingebungsvoll, und sie tun alles nur nachlässig. Oberflächlich betrachtet, wenden sie sich für Gott auf und haben ihre Familien und Karrieren aufgegeben. Aber was tun sie insgeheim? Sie führen in der Kirche ihre eigenen Unterfangen und Vorhaben durch, leben auf Kosten der Kirche und stehlen heimlich Opfergaben unter dem Deckmantel, für Gott zu arbeiten. … Diese Menschen sind die heuchlerischen Pharisäer der Neuzeit“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Sechs Anzeichen für Wachstum im Leben). Gottes Worte entlarven die Pharisäer als scheinheilig und geschickt darin, sich zu verstellen. Ihr Reden und Handeln wird von Hintergedanken und eigenen Zwecken angetrieben. Sie folgen nicht dem Weg Gottes, sondern predigen Worte und Glaubenslehren, um sich selbst zur Schau zu stellen. Sie nutzen äußerlich gutes Verhalten, um sich zu schmücken und zu verpacken, wodurch sie demütig, liebevoll und geduldig mit anderen erscheinen. Sie stellen sich sogar an die Straßenecken und beten, damit die Leute ihre Frömmigkeit sehen und sie für Menschen halten, die Gott lieben. Die Pharisäer verstellen und schmücken sich mit der Absicht und dem Ziel, andere in die Irre zu führen und die Bewunderung und Unterstützung der Menschen zu gewinnen, alles nur, um ihren eigenen Status zu wahren. Beim Nachdenken über mein Verhalten erkannte ich, dass ich wie die Pharisäer war. In der letzten Versammlung hatte die Leiterin die Probleme bei meiner Arbeit angesprochen. Aus Sorge, dass die Leiterin eine schlechte Meinung von mir haben könnte, wollte ich in dieser Versammlung besser abschneiden, um mein Ansehen in ihren Augen wiederherzustellen. Ich hatte einige Aufgaben nicht richtig erledigt und kannte die Details nicht. Aus Angst, die Leiterin könnte das durchschauen, machte ich mich schnell daran, die Details in Erfahrung zu bringen, und war bei meiner Arbeit und in den Versammlungen fleißiger als sonst. Mein Ziel war es, die Leiterin glauben zu machen, dass ich doch in der Lage war, wirkliche Arbeit zu leisten. Ich erkannte, dass mein eifriges Bemühen, die Arbeit nachzuverfolgen und Probleme durch gemeinschaftlichen Austausch zu lösen, nicht dem Zweck diente, meine Pflicht gut zu erfüllen und auf Gottes Absichten Rücksicht zu nehmen, sondern vielmehr dazu, mein Ansehen in den Augen der Leiterin wiederherzustellen und die Bewunderung meiner Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Ich war wirklich egoistisch und hinterlistig! Als ich über mein Verhalten bei der Pflichtausführung nachdachte, wurde mir klar, dass ich oft gehandelt hatte, um meinen Stolz zu schützen und vor anderen gut dazustehen. Es war sogar vorgekommen, dass die Leiterin den Fortgang der Arbeit nachverfolgte, um sich darüber zu informieren und ich einige Aufgaben noch nicht erledigt hatte, aber aus Sorge, sie könnte sagen, ich sei ineffizient, log ich und behauptete, ich sei bereits beim Nachverfolgen, und erledigte die Arbeit dann schnell danach. Als ich über mein übliches Verhalten und meine Leistung während der Versammlung nachdachte, war ich sehr betrübt. Um meinen Stolz zu schützen, hatte ich meine wahren Absichten verborgen, mich verstellt und war scheinheilig gewesen. Was unterschied mich da noch von den Pharisäern?
Später suchte ich nach passenden Worten Gottes zu meinem Zustand, und ein bestimmter Abschnitt berührte mich tief. Der Allmächtige Gott sagt: „Antichristen sind sehr empfindlich, was ihren Status unter den Menschen betrifft. Wenn sie sich in einer Gruppe befinden, dann halten sie ihr Alter und ihre körperliche Gesundheit für bedeutungslos. Was sie für wichtig halten, ist, wie die Mehrheit sie sieht, ob die Mehrheit der Leute ihnen in ihren Taten und Worten Zeit schenkt und ihnen einen Platz einräumt, ob sie in den Herzen der Mehrheit einen hohen oder gewöhnlichen Status haben und eine hohe oder gewöhnliche Stellung einnehmen, ob die Mehrheit sie für erhaben oder gewöhnlich oder für nichts Besonderes hält und so weiter; welche Meinung die Mehrheit von ihren ‚Qualifikationen‘ im Glauben an Gott hat, wie viel Gewicht ihre Worte unter den Menschen haben, sprich, wie viele Menschen ihre Worte gutheißen, sie loben, ihnen zustimmen, aufmerksam zuhören und sie sich zu Herzen nehmen; außerdem wollen sie wissen, was die Mehrheit zu folgenden Fragen denkt: ob sie Menschen von großem oder geringem Glauben sind, wie groß ihre Entschlossenheit ist, Leid zu ertragen, wie viel sie aufgeben und aufwenden, was für einen Beitrag sie in Gottes Haus leisten, ob der Posten, den sie in Gottes Haus innehaben, hoch oder niedrig ist, was sie in der Vergangenheit erlitten haben und welche wichtigen Dinge sie getan haben – das sind die Dinge, die ihnen am wichtigsten sind. … Ihre Anstrengungen konzentrieren Antichristen hauptsächlich auf das Predigen und darauf, Gottes Worte so auszulegen, dass sie sich selbst zur Schau stellen und andere sie bewundern. Im Rahmen dieser Anstrengungen bemühen sie sich nicht darum, herauszufinden, wie man die Wahrheit versteht oder wie man in die Wahrheitsrealität eintritt, sondern überlegen, wie sie sich diese Worte merken können und wie sie ihre eigenen Stärken vor noch mehr Menschen präsentieren können, sodass noch mehr Menschen erkennen, dass sie wirklich etwas Besonderes sind, dass sie nicht nur gewöhnliche Menschen sind, dass sie kompetent sind und über gewöhnlichen Menschen stehen. Mit solchen Vorstellungen, Absichten und Ansichten leben Antichristen inmitten der Menschen und tun alle möglichen Dinge. Und weil sie diese Ansichten haben und weil sie diese Bestrebungen und Ambitionen haben, bringt das in ihnen unweigerlich, im großen wie im kleinen Rahmen, gutes Verhalten, korrekte Aussagen und allerlei gute Handlungen hervor“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 10)). Gottes Worte entlarven, dass Antichristen ihre Pflichten ausschließlich tun, um einen hohen Status unter den Menschen zu erlangen, mit dem Ziel, durch ihre Worte und Taten deren Anerkennung und Bewunderung zu gewinnen. Um ihren Status zu sichern, entsagen sie Dingen und wenden sich auf, ertragen Leid, zahlen einen Preis und vollbringen viele gute Taten. Sie bemühen sich auch um Gottes Worte, rüsten sich mit Worten und Glaubenslehren aus, um sie vor anderen predigen zu können. Als ich mich mit ihnen verglich, erkannte ich, dass ich genauso war. Ich hatte meinen Stolz und meinen Status über alles andere gestellt. Sobald meine Fehler und Probleme bei der Pflichterfüllung aufgedeckt waren, versuchte ich auf jede erdenkliche Weise, mein Ansehen wiederherzustellen. Ich hatte mich eindeutig nicht darauf konzentriert, über das Problem, mich selbst zu erhöhen und zur Schau zu stellen, nachzudenken, noch hatte ich ein wahres Verständnis davon, aber ich hatte trotzdem versucht, mich zu verstellen und zu schmücken und die Brüder und Schwestern zu täuschen. Ich erkannte, wie hinterlistig ich war. Auf diese Weise zu handeln, war im Grunde ein Betrug an Gott, etwas, das Er verabscheute und verurteilte. Bei diesem Gedanken bekam ich etwas Angst und erkannte, dass ich von Gott verschmäht werden würde, wenn ich meinen Zustand nicht änderte.
Später dachte ich darüber nach, warum ich immer ein gutes Bild in den Augen der Menschen wahren wollte, und erkannte, dass ich beherrscht war von den satanischen Giften wie „Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz“ und „Ein Mensch hinterlässt seinen Namen, wo immer er sich aufhält, genauso wie eine Gans gellend schnattert, wo immer sie fliegt“. Ich erinnerte mich daran, dass Gott vor kurzem über diesen Aspekt der Wahrheit Gemeinschaft gehalten hatte, also suchte ich die entsprechenden Abschnitte in Gottes Worten heraus und las sie. Der Allmächtige Gott sagt: „Der Spruch, ‚Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz‘, soll die Menschen dazu bringen, es für wichtig zu halten, ihre leuchtende und bunte Seite auszuleben und mehr Dinge zu tun, die sie gut dastehen lassen, anstatt schlechte oder unehrenhafte Dinge zu tun, oder ihre hässliche Seite zu zeigen – und um sie daran zu hindern, ein Leben zu führen, das nicht achtbar oder würdevoll ist. Um des eigenen Stolzes willen, um das eigene Image aufzupolieren, kann man sich selbst nicht als völlig wertlos bezeichnen, geschweige denn anderen von seiner dunklen Seite und seinen beschämenden Aspekten erzählen, denn man muss ein achtbares und würdevolles Leben führen, und um Würde zu haben, braucht man Stolz, und um Stolz zu haben, muss man sich verstellen und sich herausputzen. Steht das nicht im Widerspruch dazu, ein ehrlicher Mensch zu sein? (Ja.) Wenn du ein ehrlicher Mensch bist, hast du die Redewendung ‚Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz‘ bereits aufgegeben. Wenn du ein ehrlicher Mensch sein willst, solltest du deinem Image keine Bedeutung beimessen; das Image eines Menschen ist keinen Cent wert. Angesichts der Wahrheit sollte man sich selbst bloßstellen, sich nicht verstellen oder eine Fassade schaffen. Man muss Gott seine wahren Gedanken, die Fehler, die man gemacht hat, die Aspekte, die gegen die Wahrheitsgrundsätze verstoßen, und so weiter offenbaren, und diese Dinge auch vor seinen Brüdern und Schwestern offenlegen. Es geht nicht darum, für seinen eigenen Stolz zu leben, sondern vielmehr darum, dafür zu leben, ein ehrlicher Mensch zu sein, dafür, nach der Wahrheit zu streben, dafür, als ein wahres geschaffenes Wesen zu leben und dafür zu leben, Gott zufriedenzustellen und gerettet zu werden. Aber wenn du diese Wahrheit nicht verstehst und Gottes Absichten nicht verstehst, verhält es sich normalerweise so, dass die Dinge, mit denen dich deine Familie geprägt hat, in deinem Herzen vorherrschen. Wenn du also etwas falsch machst, vertuschst du es und verstellst dich und denkst dabei: ‚Ich kann niemandem davon erzählen, und ich werde auch nicht zulassen, dass irgendjemand, der davon weiß, jemandem davon erzählt. Wenn einer von euch es jemandem erzählt, werde ich diese Person nicht ungeschoren davonkommen lassen. Mein Stolz steht an erster Stelle. Man lebt für nichts anderes als für den eigenen Stolz, der wichtiger ist als alles andere. Wenn ein Mensch keinen Stolz hat, verliert er seine ganze Würde. Du kannst also nicht ehrlich sprechen, du musst dich verstellen, musst Dinge vertuschen, andernfalls wirst du keinen Stolz oder keine Würde mehr haben, und dein Leben wird wertlos sein. Wenn niemand dich respektiert, bist du einfach wertlos, du bist einfach billiger Müll.‘ Ist es möglich, ein ehrlicher Mensch zu sein, indem man so praktiziert? Ist es möglich, völlig offen zu sein und sich selbst im Detail zu analysieren? (Nein, das ist es nicht.) Wenn du das tust, hältst du dich eindeutig an den Spruch ‚Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz‘, mit dem dich deine Familie geprägt hat“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (12)). „Die Familie trichtert den Menschen nicht nur ein oder zwei Sprüche ein, sondern eine ganze Reihe von bekannten Zitaten und Aphorismen. Erwähnen deine Familienältesten und Eltern zum Beispiel oft den Spruch ‚Ein Mensch hinterlässt seinen Namen, wo immer er sich aufhält, genauso wie eine Gans gellend schnattert, wo immer sie fliegt‘? (Ja.) Sie sagen dir: ‚Die Menschen müssen für ihren Ruf leben. Menschen sollten in ihrem Leben nach nichts anderem suchen, als sich im Kopf anderer einen guten Ruf zu verschaffen und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Mit wem auch immer du sprichst, sprich angenehme Worte zu ihm, sprich nur schmeichelhafte und freundliche Worte und beleidige ihn nicht. Tue stattdessen mehr Gutes und Freundliches.‘ Diese besondere Prägung durch die Familie hat einen gewissen Einfluss auf das Verhalten oder die Verhaltensgrundsätze der Menschen, mit der unvermeidlichen Folge, dass sie Ruhm und Gewinn große Bedeutung beimessen. Das heißt, sie legen großen Wert auf ihren eigenen Ruf, ihr Ansehen, den Eindruck, den sie in den Köpfen der Menschen hinterlassen, und die Beurteilung der anderen von allem, was sie tun und jede Meinung, die sie äußern. Die Menschen messen Ruhm und Gewinn große Bedeutung bei, sodass die Worte jener bekannten Sprüche und Grundsätze des Umgangs mit Dingen in der traditionellen Kultur eine dominante Position in ihrem Herzen einnehmen und sie sogar vollständig einnehmen. Unmerklich sehen sie es schließlich als unwichtig an, ob sie ihre Pflicht in Übereinstimmung mit der Wahrheit und den Grundsätzen ausführen, und sie geben solche Überlegungen sogar gänzlich auf. In ihren Herzen werden jene satanischen Philosophien und bekannten Sprüche der traditionellen Kultur, wie zum Beispiel ‚Ein Mensch hinterlässt seinen Namen, wo immer er sich aufhält, genauso wie eine Gans gellend schnattert, wo immer sie fliegt‘ besonders wichtig. … Die Absicht hinter allen deinen Handlungen besteht weder darin, die Wahrheit zu praktizieren noch darin, Gott zufriedenzustellen, sondern darin, deinen eigenen Ruf zu schützen. Wozu ist auf diese Weise alles, was du tust, tatsächlich geworden? Tatsächlich ist alles zu einer religiösen Handlung geworden. Was ist aus deinem Wesen geworden? Du bist zum Archetyp eines Pharisäers geworden. Was ist aus deinem Weg geworden? Er ist zum Weg der Antichristen geworden. So charakterisiert Gott das. Das Wesen aller deiner Handlungen ist also befleckt geworden, es ist nicht mehr dasselbe; du praktizierst nicht die Wahrheit und du strebst nicht nach ihr, stattdessen strebst du nach Ruhm und Gewinn. Schlussendlich ist Gottes Ansicht nach die Art und Weise, wie du deine Pflicht ausführst, – kurz gesagt – nicht maßstabsgerecht. Warum ist das so? Weil du dich nur deinem eigenen Ruf hingibst, nicht dem, was Gott dir anvertraut hat, oder deiner Pflicht als geschaffenem Wesen“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (12)). Gottes Worte entlarvten genau meinen Zustand. Ich hatte die ganze Zeit nach den satanischen Philosophien und Gesetzen gelebt wie „Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz“ und „Ein Mensch hinterlässt seinen Namen, wo immer er sich aufhält, genauso wie eine Gans gellend schnattert, wo immer sie fliegt“. Als ich klein war, sagten meine Eltern oft: „Ein Mensch lebt für sein Ansehen“, und sagten häufig Dinge wie: „Schau dir das Kind von Soundso an, es macht seinen Eltern Schande.“ Von da an begann ich zu verstehen, wie wichtig es ist, mein Ansehen zu schützen und einen guten Ruf zu haben. Ich hatte gelernt, dass ich im Umgang mit anderen auf deren Mimik und Stimmungen achten und meine Worte und Taten an ihre Vorlieben anpassen sollte. Als mir das half, das Lob meiner Mitmenschen zu verdienen und einen guten Ruf aufzubauen, identifizierte ich mich noch mehr mit diesen satanischen Philosophien und Gesetzen und glaubte, dass ein solches Leben ehrenhaft sei. Nachdem ich zum Glauben an Gott gekommen war, sprach und handelte ich oft auch nur, um mein Ansehen zu schützen. Ständig wollte ich in den Herzen meiner Brüder und Schwestern ein gutes Bild von mir aufbauen und ihre Bewunderung gewinnen. In der letzten Versammlung hatte die Leiterin viele meiner Probleme angesprochen. Um mein Ansehen zurückzugewinnen und der Leiterin zu zeigen, dass ich mich geändert hatte, hatte ich mich während der gesamten Versammlung verstellt und verborgen und war nicht bereit, meinen wahren Zustand und meine Schwächen bei der Arbeit offenzulegen. Selbst als meine Probleme aufgedeckt und ich durchschaut wurde, versuchte ich immer noch, Wege zu finden, mein verlorenes Gesicht wiederherzustellen. Das Streben nach Ansehen und Status hatte mich zunehmend scheinheilig und hinterlistig gemacht. Ich konzentrierte mich bei allem, was ich tat, darauf, wie ich mein Ansehen und meinen Status wahren konnte, ohne die Interessen des Hauses Gottes zu berücksichtigen. Ich bemühte mich auch nicht um die Wahrheitsgrundsätze und hatte kein Gefühl der Bürde und Verantwortung für meine Pflichten. Genau wie in dieser Versammlung verbarg ich meinen wahren Zustand und die Mängel bei meiner Arbeit. Die Leiterin konnte meine Probleme nicht erkennen, also konnte sie mir nicht helfen, und die Abweichungen und Lücken in meiner Arbeit konnten nicht rechtzeitig behoben werden. Da wurde mir klar, dass das Leben nach diesen satanischen Giften und das Streben nach Ansehen und Status nicht der richtige Weg ist; es führt die Menschen nur dazu, gegen Gott aufzubegehren, sich Ihm zu widersetzen und letztendlich von Ihm ausgemustert zu werden. Als ich das erkannte, wollte ich nicht länger von Satan verdorben und benutzt werden, was meine Chance, die Wahrheit zu erlangen und gerettet zu werden, zunichtemachen würde. Ich wollte mein Ansehen und meinen Status beiseitelegen und danach streben, ein ehrlicher Mensch nach Gottes Anforderungen zu sein.
Danach las ich einen weiteren Abschnitt aus Gottes Worten: „Du musst die Wahrheit suchen, um jedes Problem zu lösen, das sich ergibt, ganz gleich, was es ist, und darfst dich keinesfalls verstellen oder für andere eine Maske aufsetzen. Deine Defizite, deine Unzulänglichkeiten, deine Fehler, deine verdorbenen Dispositionen – sei, was sie alle angeht, völlig offen und halte über sie alle Gemeinschaft. Behalte sie nicht für dich. Zu lernen, wie du dich öffnest, ist der erste Schritt hin zum Lebenseintritt, und es ist die erste Hürde, die am schwierigsten zu überwinden ist. Sobald du sie überwunden hast, ist es leicht, in die Wahrheit einzutreten. Was bedeutet es, diesen Schritt zu gehen? Es bedeutet, dass du dein Herz öffnest und alles zeigst, was du hast, gut oder schlecht, positiv oder negativ; du entblößt dich, sodass andere und Gott dich sehen; du verbirgst nichts vor Gott, verschweigst nichts, verstellst dich nicht, bist frei von List und Betrug und gleichermaßen offen und ehrlich anderen Menschen gegenüber. Auf diese Weise lebst du im Licht, und nicht nur Gott wird dich genau überprüfen, sondern auch andere Menschen werden sehen können, dass du mit Prinzip und einem Maß an Transparenz agierst. Du musst nicht irgendwelche Methoden anwenden, um deinen Ruf, dein Image oder deinen Status zu schützen, noch musst du deine Fehler vertuschen oder verschleiern. Du musst diese nutzlosen Anstrengungen nicht betreiben. Wenn du diese Dinge loslassen kannst, wirst du sehr entspannt sein, du wirst ohne Einschränkungen oder Pein leben, und du wirst ganz im Licht leben“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, verstand ich, dass der Weg, Ansehen und Status loszulassen, damit beginnt, ein ehrlicher Mensch zu sein. Das bedeutet, meine Mängel und meine Verdorbenheit nicht zu verbergen oder mich zu verstellen, sondern offen zu sein und die Wahrheit zu suchen, um sie zu beseitigen. Nur so konnte ich die Gelegenheit bekommen, meine verdorbenen Dispositionen abzulegen, meine falschen Ansichten über das Streben zu korrigieren und meine Pflichten zu tun, um die Interessen des Hauses Gottes zu wahren.
Im August 2023 begann ich aufgrund einer Neuzuweisung meiner Pflichten, mit Schwester Zhang Qin zusammenzuarbeiten, um die Verantwortung für eine Kirche zu übernehmen. Da ich bei der Übernahme mit einigen Arbeiten nicht vertraut war, wollte ich Zhang Qin wirklich um Hilfe bitten. Ich machte mir jedoch Sorgen, dass das Bitten um Hilfe meine Mängel aufdecken würde, und dachte, sie könnte sagen: „Du warst doch schon einmal Kirchenleiterin; wieso scheinst du nichts zu wissen? Das ist wirklich dürftig.“ Als ich diese Gedanken hatte, behielt ich das Problem für mich und dachte: „Vergiss es. Ich werde es schon alleine herausfinden.“ Ein paar Tage vergingen, und es gab immer noch einige Aspekte der Arbeit, die ich nicht verstand. Ich wurde unruhig, und da erkannte ich, dass meine Zurückhaltung, Zhang Qin zu fragen, nur eine weitere Art war, mein Ansehen zu schützen und mich zu verstellen. Ich dachte an einen Abschnitt aus Gottes Worten: „Du solltest zuerst an die Interessen von Gottes Haus denken, Rücksicht auf Gottes Absichten nehmen und die Arbeit der Kirche berücksichtigen. Setze diese Dinge an allererste Stelle; erst danach kannst du darüber nachdenken, wie solide dein Status ist oder wie andere dich betrachten“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Freiheit und Befreiung können nur erlangt werden, indem man seine verdorbene Gesinnung ablegt). Ich betete im Stillen und wollte nicht länger für mein Ansehen leben. Bei den Aspekten, die ich nicht verstand, oder bei Problemen, die mir schwerfielen, ging ich zu Zhang Qin und fragte sie. Durch ihren gemeinschaftlichen Austausch fand ich einen Weg nach vorne. Während der späteren Zusammenarbeit gab es Zeiten, in denen ich bestimmte Aspekte nicht verstand oder bei meiner Arbeit Abweichungen hatte, und gelegentlich wollte ich um meines Ansehens willen immer noch Dinge sagen oder meine Mängel verbergen. Aber ich erinnerte mich daran, dass Gott ehrliche Menschen mag und hinterlistige verabscheut, und erkannte, dass ich die Wahrheit praktizieren und ein ehrlicher Mensch nach Gottes Anforderungen sein musste. Nur so konnte ich die verdorbenen Dispositionen der Verstellung und Scheinheiligkeit ablegen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf war ich bereit, mich gegen mich selbst aufzulehnen, meine Mängel und Verdorbenheiten offenzulegen, und fühlte mich von der Sorge um den Schutz meines Ansehens nicht mehr so gefesselt und eingeschränkt. Dank sei Gott!