69. Als bei Mama Krebs diagnostiziert wurde
Im Juni 2023 sollte ich von Zuhause weggehen, um meine Pflicht im Rahmen der Evangeliumsarbeit zu tun. Da ich wusste, dass ich für eine Weile nicht heimkommen könnte, dachte ich, ich würde nach Hause fahren, es meinen Eltern sagen und auch gleich ein paar Kleidungsstücke holen. Als ich heimkam, sah ich, dass meine Mama eine Kanüle im Arm hatte und auch ziemlich blass aussah. Ich fragte sie, was sie hätte, und sie sagte, es sei nichts Gravierendes und es würde mit einer kleinen Operation besser werden. Aber es schien doch etwas Ernsteres zu sein, also bat ich sie, ihre Krankenakte einsehen zu dürfen. In der Akte stand, dass sie drei Arten von bösartigen Tumoren hatte. Ich war schockiert, meine Mutter hatte Krebs! Es waren bösartige Tumoren – konnte sie wirklich wieder gesund werden? Was, wenn die Behandlung nicht anschlug? Mein Vater sagte zu mir: „Deine Mutter macht gerade eine Chemotherapie und der Erfolg ihrer Behandlung hängt davon ab, wie die Chemotherapie verläuft.“ Ich wusste, dass dies alles mit Gottes Erlaubnis geschah und ich mich nicht beschweren konnte, also betete ich zu Gott, um mein Herz zu schützen. Mein Papa erzählte mir weiter, dass mein kleiner Bruder, als meine Mutter im Krankenhaus war, da gewesen war und für sie gesorgt hatte, und dass er sogar noch einen weiteren Job angenommen hatte, um Geld für die Behandlung meiner Mutter zu verdienen. Als ich das hörte, war ich ziemlich verstört. Ich war doch das älteste Kind in der Familie, und ich hätte mich um all das kümmern sollen, aber stattdessen war ich nicht in der Lage, auch nur die geringste Hilfe anzubieten. Würden meine Eltern denken, dass ich kein Gewissen hätte, dass ich respektlos wäre und dass sie mich umsonst großgezogen hätten? Meine Mutter tröstete mich und sagte: „Mach dir auf keinen Fall Sorgen und hab keine Angst. Wie lange wir leben, liegt ganz bei Gott. Konzentriere dich einfach auf das, was du tun musst, und mach dir keine Sorgen um mich.“ Als ich meine Mama das sagen hörte, wollte ich wirklich dableiben und mich um sie kümmern, aber es gab so viel Arbeit in der Kirche zu erledigen und ich wusste, dass ich nicht mehr viel länger zu Hause bleiben konnte. Als ich meine Mama so sah, konnte ich es einfach nicht über mich bringen, ihr zu sagen, dass ich vorhatte, meine Pflicht fern von Zuhause zu tun, also bin ich letztendlich nur schnell abgereist, ohne etwas zu sagen.
Unterwegs konnte ich nur an meine Mutter denken, die im Krankenhaus lag und die niemanden hatte, der sich um sie kümmerte, und an meinen kleinen Bruder, der hart arbeitete, um die Rechnungen für die Behandlung meiner Mutter zu bezahlen. Je mehr ich darüber nachdachte, desto schlechter fühlte ich mich. Ich dachte, dass ich mich als ihre Tochter um sie kümmern sollte, wenn sie krank war, aber ich konnte mich nicht nur nicht um sie kümmern, ich konnte überhaupt nicht helfen. Wenn das die anderen Leute hören würden, was würden sie über mich sagen? Würden sie sagen, dass ich kein Gewissen hätte und undankbar wäre? Würde sich mein kleiner Bruder über mich beschweren? Je mehr ich darüber nachdachte, desto schlechter fühlte ich mich, und ich verlor völlig die Entschlossenheit, von Zuhause wegzugehen und meine Pflicht auszuführen. In meinem Herzen sagte ich zu Gott: „Gott, ich kann nicht von Zuhause weggehen, um meine Pflicht auszuführen. Meine Mutter hat Krebs, und wenn ich jetzt gehe, sehe ich sie vielleicht nie wieder! Ich werde meine Pflicht einfach hier ausführen, dann kann ich meine Mama immer besuchen, wenn ich frei habe.“ Danach führte ich immer noch meine Pflicht aus, aber ich konnte meine Gedanken nicht beruhigen. Ich dachte andauernd: „Wie mag es meiner Mama gerade gehen?“ Ich wollte mir Zeit nehmen, nach Hause zu gehen und sie zu sehen. Ich wusste, dass mein Zustand schlecht war, also suchte ich nach Worten Gottes, die ich lesen konnte. Ich fand diese Passage: „In jeder Epoche und auf jeder Stufe geschehen in der Kirche bestimmte Dinge, die den Auffassungen der Menschen widersprechen. Zum Beispiel werden Leute krank, Leiter und Mitarbeiter werden ersetzt, manche Menschen werden entlarvt und ausgemustert, andere werden auf Leben und Tod geprüft; in einigen Kirchen gibt es sogar böse Menschen und Antichristen, die Störungen verursachen, und so fort. Solche Dinge kommen ab und zu vor, sind aber keineswegs zufällig. Sie sind alle das Ergebnis von Gottes Souveränität und Seinen Anordnungen. Eine sehr ruhige Zeit kann plötzlich durch eine Reihe von Vorfällen oder ungewöhnlichen Ereignissen unterbrochen werden, die entweder in eurer Umgebung stattfinden oder euch persönlich betreffen, und das Auftreten dieser Dinge unterbricht die normale Ordnung und die Normalität des Lebens der Menschen. Nach außen hin entsprechen solche Vorkommnisse nicht den Auffassungen und Einbildungen der Menschen; es sind Dinge, die niemand selbst erleben oder mitansehen möchte. Ist ihr Erscheinen also von Nutzen für die Menschen? … Nichts geschieht zufällig, Gott herrscht über alles. Menschen können es zwar in der Theorie verstehen und akzeptieren, aber wie sollen sie mit Gottes Souveränität umgehen? Das ist die Wahrheit, nach der die Menschen streben und die sie verstehen sollten, und sie sollten sie konkret praktizieren. Wenn die Menschen die Souveränität Gottes nur theoretisch anerkennen, aber kein wirkliches Verständnis von ihr haben und ihre eigenen Auffassungen und Einbildungen nicht beseitigt sind, dann können sie noch so viele Jahre an Gott glauben und noch so viele Dinge erleben, sie werden letztendlich nicht in der Lage sein, die Wahrheit zu erlangen“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Was es bedeutet, nach der Wahrheit zu streben (11)). Durch Gottes Worte wurde mir klar, dass Menschen in verschiedenen Phasen ihres Lebens mit schwierigen Umständen konfrontiert werden. Menschen mögen sich in solchen Umständen nicht wiederfinden wollen, aber Gottes Absicht ist mit ihnen. Wenn wir nicht nach der Wahrheit trachten, nach unseren Auffassungen und Vorstellungen leben, Gott falsch verstehen und uns über Ihn beschweren, dann wird es schwierig sein, aus diesen Situationen zu lernen. Es gab Lektionen, die ich aus der Erkrankung meiner Mutter lernen konnte. Ich musste nach der Wahrheit trachten und über mich selbst nachdenken. Ich erinnerte mich, dass ich mir Sorgen machte, die Behandlung könnte nicht anschlagen, als ich hörte, dass meine Mutter Krebs hatte. Ich machte mir auch Sorgen, dass sie enttäuscht sein könnte, wenn ich mich nicht um sie kümmerte, während sie im Krankenhaus ihre Chemotherapie bekam. Würde sie denken, dass sie mich umsonst großgezogen hatte? Aufgrund dieser Sorge verlor ich sofort jegliche Entschlossenheit, von Zuhause wegzugehen, um meine Pflicht auszuführen. Ich haderte in meinem Herzen sogar mit Gott. Ich dachte, dass ich jetzt, wo sie krank war, bei meiner Mama bleiben und mich um sie kümmern müsste, und nicht von zu Hause weggehen könnte, um meine Pflicht auszuführen. Meine Zuneigung war zu groß, und ich musste nach der Wahrheit trachten, um eine Lösung zu finden.
Später suchte ich nach relevanten Passagen aus Gottes Wort, die ich lesen konnte. Der Allmächtige Gott sagt: „In der Welt der Nichtgläubigen gibt es dieses Sprichwort: ‚Krähen revanchieren sich bei ihren Müttern, indem sie sie füttern, und Lämmer knien nieder, um von ihren Müttern Milch zu trinken.‘ Es gibt auch dieses Sprichwort: ‚Ein Mensch, der seine Eltern nicht ehrt, ist niedriger als ein Tier.‘ Wie grandios diese Sprüche klingen! Die Phänomene, die im ersten Sprichwort erwähnt werden, gibt es in Wirklichkeit tatsächlich, nämlich dass Krähen sich bei ihren Müttern revanchieren, indem sie sie füttern, und dass Lämmer niederknien, um von ihren Müttern Milch zu trinken, das sind Tatsachen. Allerdings handelt es sich hierbei lediglich um Phänomene in der Tierwelt. Es ist bloß eine Art Gesetz, das Gott für verschiedene Lebewesen erlassen hat und das alle Lebewesen einhalten, einschließlich der Menschen. … Warum sagen Menschen so etwas? Weil es in der Gesellschaft und in Gruppen von Leuten verschiedene falsche Vorstellungen und übereinstimmende Meinungen gibt. Nachdem die Leute davon beeinflusst, zersetzt und verdorben worden sind, wird die Eltern-Kind-Beziehung unter ihnen auf verschiedene Weise interpretiert und abgehandelt, und letztendlich behandeln sie ihre Eltern als ihre Gläubiger – Gläubiger, die ihnen einen Kredit gewährten, den sie niemals abtragen können, ihr ganzes Leben lang nicht. Es gibt sogar Menschen, die sich ihr ganzes Leben lang schuldig fühlen, nachdem ihre Eltern gestorben sind. Sie denken, sie seien der Güte ihrer Eltern nicht würdig, weil sie etwas getan haben, worüber ihre Eltern nicht glücklich waren, oder das nicht so lief, wie ihre Eltern es wollten. Sag Mir, ist das nicht übertrieben? Die Menschen leben inmitten ihrer Gefühle, und so werden sie durch verschiedene falsche Vorstellungen, die von diesen Gefühlen herrühren, beeinträchtigt und gestört. Menschen leben in einer Umgebung, die von der Ideologie der verdorbenen Menschheit geprägt ist, weshalb sie durch verschiedene abwegige und absurde Ideen beeinträchtigt und gestört werden, wodurch ihr Leben erschöpfend und weniger einfach ist als das anderer Lebewesen. Weil Gott aber wirkt und weil Er die Wahrheit zum Ausdruck bringt, um den Menschen die Wahrheit über all diese Tatsachen mitzuteilen und um ihnen zu ermöglichen, die Wahrheit zu verstehen, werden diese abwegigen und absurden Ideen und Ansichten dich nicht länger belasten, noch werden sie dir länger als Leitfaden dafür dienen, wie du die Beziehung zu deinen Eltern betrachten sollst. An dieser Stelle wird dein Leben entspannter werden. Ein entspanntes Leben zu leben bedeutet nicht, nicht zu wissen, worin deine Verantwortung und Verpflichtungen liegen – du wirst es weiterhin wissen. Es hängt einfach davon ab, für welche Perspektive und Methoden du dich entscheidest, um an deine Verantwortung und deine Verpflichtungen heranzugehen. Ein Weg besteht darin, die Richtung des Gefühls einzuschlagen und anhand emotionaler Mittel und der Methoden, Ideen und Ansichten, zu denen Satan den Menschen hinführt, mit diesen Fragen umzugehen. Der andere Weg ist der, anhand der Worte damit umzugehen, die Gott die Menschen gelehrt hat. Wenn Menschen diese Angelegenheiten nach Satans abwegigen und absurden Ideen und Ansichten handhaben, können sie nur in der Verstrickung ihrer eigenen Gefühle leben, und sie werden nie zwischen richtig und falsch unterscheiden können. Unter diesen Umständen bleibt ihnen keine andere Wahl, als ständig in Fallen zu laufen und in Dinge verstrickt zu sein wie ‚Du hast Recht, ich habe Unrecht. Du hast mir mehr gegeben, ich habe dir weniger gegeben. Du bist undankbar. Du gehst zu weit.‘ In der Folge sprechen sie zu keinem Zeitpunkt klar und deutlich. Nachdem die Menschen aber die Wahrheit verstanden haben und sich von ihren abwegigen und absurden Ideen und Ansichten und aus dem Netz der Gefühle befreit haben, werden diese Dinge für sie einfach. Wenn du dich an einen Wahrheitsgrundsatz, eine Idee oder eine Sichtweise hältst, die richtig ist und von Gott kommt, wird dein Leben sehr entspannt werden. Weder die öffentliche Meinung noch das Bewusstsein deines Gewissens noch die Bürde deiner Gefühle werden die Art und Weise, wie du mit deiner Beziehung zu deinen Eltern umgehst, länger beeinträchtigen; ganz im Gegenteil, diese Dinge ermöglichen dir, richtig und rational an diese Beziehung heranzugehen. Wenn du gemäß den Wahrheitsgrundsätzen handelst, die Gott den Menschen gegeben hat, wirst du, auch wenn die Leute dich hinter deinem Rücken kritisieren, in den Tiefen deines Herzens ruhig und im Reinen mit dir sein, und die Kritik wird keinen Einfluss auf dich haben. Zumindest hörst du auf, in den Tiefen deines Herzens dich selbst einen gefühllosen, undankbaren Menschen zu schelten, und du spürst die Anklage deines Gewissens nicht mehr, denn du weißt, dass alle deine Handlungen im Einklang mit den Methoden erfolgen, die Gott dich gelehrt hat, und dass du Gottes Worte hörst und dich ihnen unterwirfst und Seinem Weg folgst. Gottes Worte zu hören und Seinem Weg zu folgen ist das Gespür des Gewissens, das die Menschen in erster Linie besitzen sollten. Du bist nur dann ein wahrer Mensch, wenn du diese Dinge tun kannst. Wenn du diese Dinge nicht erreicht hast, dann bist du ein gefühlloser, undankbarer Mensch. Ist es nicht so? (So ist es.)“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (17)). Durch Gottes Worte wurde mir klar, was der Grund war, warum ich so unglücklich war: Abwegige und absurde Ansichten wie beispielsweise „Ehrung der Eltern ist eine Tugend, die es über alles zu erheben gilt“ und „Ein Mensch, der seine Eltern nicht ehrt, ist niedriger als ein Tier“, die Satan mir eingeimpft hatte, hatten sich tief in meinem Verstand verankert. Ich hatte das Gefühl, dass, wenn ich meinen Eltern gegenüber nicht respektvoll sein könnte, das dann heißen würde, dass ich eine undankbare, respektlose Tochter war. Ich hatte das Gefühl, dass es schwierig gewesen sein musste, mich großzuziehen, vor allem wenn man bedenkt, dass ich in einer Zeit geboren wurde, in der Jungen und Männer für besser gehalten wurden, was bedeutete, dass meine Mutter viel Demütigung und Hohn erleiden musste, weil ich ein Mädchen war, aber sie liebte mich mehr als meinen kleinen Bruder. Sie förderte auch besonders meinen Glauben und wie ich meine Pflicht tat. Sie wusste, dass ich über tiefe Gefühle verfügte, daher sagte sie es mir nicht, wenn zu Hause etwas passierte, da sie fürchtete, mich abzulenken und meine Pflicht zu beeinträchtigen. Ob in emotionaler oder finanzieller Hinsicht, Meine Mutter hat mich immer viel unterstützt und hat mich oft ermutigt, meine Pflicht gut zu tun. Wenn ich an all das dachte und daran, dass ich nicht an ihrer Seite sein konnte, um mich um sie zu kümmern, wenn sie krank war, fühlte ich mich wirklich verstört. Ich dachte immer, wenn ich als ihre Tochter meine Eltern nicht ehren würde oder mich nicht um sie kümmern würde, wenn sie krank wären, dann sei das ein respektloses und undankbares Verhalten. Daher fühlte ich mich schuldig und schämte mich, ihnen gegenüberzutreten. Ich war zutiefst von satanischen Giften beeinflusst worden! Wenn ich dies weiterhin durch die Brille der Zuneigung und der traditionellen Ansichten betrachtete, müsste ich mir diese ideologische Last aufbürden und denken, dass ich respektlos wäre, weil ich mich nicht um meine Mama kümmerte. Das wäre eine sehr auslaugende und elende Art zu leben. Ich musste all diesem aktiv entsagen und lernen, Menschen und Dinge gemäß der Wahrheit in Gottes Worten zu betrachten, nur dann konnte ich mich von diesem Leiden befreien.
Später stieß ich bei den Andachten auf diese Passage in Gottes Worten. Sie gab mir mehr Klarheit darüber, wie ich meine Beziehung zu meinen Eltern behandeln sollte. In Gottes Worten heißt es: „Als Kind solltest du verstehen, dass deine Eltern nicht deine Gläubiger sind. Es gibt viele Dinge, die du in diesem Leben tun musst, und bei allen handelt es sich um Dinge, die ein geschaffenes Wesen tun sollte, die dir vom Herrn der Schöpfung anvertraut wurden, und sie haben nichts damit zu tun, deinen Eltern ihre Güte zu vergelten. Deine Eltern zu ehren, dich bei ihnen zu revanchieren, ihre Güte zu vergelten – diese Dinge haben nichts mit deiner Mission im Leben zu tun. Man kann auch sagen, es ist unnötig, die Eltern zu ehren, sich bei ihnen zu revanchieren oder irgendeinem Teil deiner Verantwortung ihnen gegenüber gerecht zu werden. Um es ganz deutlich zu sagen: Wenn die Umstände es erlauben, kannst du das alles ein wenig tun und deiner Verantwortung ein bisschen nachkommen; wenn nicht, brauchst du nicht darauf zu beharren. Wenn du deiner Verantwortung nicht nachkommen kannst, um deine Eltern zu ehren, dann ist das nichts Schlimmes, es läuft nur ein wenig deinem Gewissen, deiner menschlichen Moral und deinen menschlichen Auffassungen zuwider. Wenigstens aber läuft es nicht der Wahrheit zuwider, und Gott wird dich dafür nicht verurteilen. Wenn du die Wahrheit verstehst, wird sich dein Gewissen deshalb nicht getadelt fühlen. Fühlt sich euer Herz nicht gefestigt an, da ihr diesen Aspekt der Wahrheit jetzt verstanden habt? (Doch.) Manche Leute sagen: ‚Auch wenn Gott mich nicht verurteilen wird, kommt mein Gewissen trotzdem nicht darüber hinweg, und ich fühle mich nicht gefestigt.‘ Wenn das auf dich zutrifft, dann ist deine Größe zu gering, und du hast die Sache nicht verstanden oder ihr Wesen nicht durchschaut. Du verstehst das menschliche Schicksal nicht, du verstehst Gottes Souveränität nicht, und du bist nicht bereit dazu, Gottes Souveränität und Anordnungen zu akzeptieren. Du hast stets einen menschlichen Willen und eigene Gefühle, und diese Dinge treiben dich an und beherrschen dich; sie sind zu deinem Leben geworden. Wenn du den menschlichen Willen und deine eigenen Gefühle wählst, dann hast du nicht die Wahrheit gewählt, und du praktizierst weder die Wahrheit, noch unterwirfst du dich ihr. Wenn du dich für den menschlichen Willen und für deine Gefühle entscheidest, begehst du Verrat an der Wahrheit. Deine Umstände und dein Umfeld lassen eindeutig nicht zu, dass du deine Eltern ehrst, doch du denkst ständig: ‚Ich stehe in der Schuld meiner Eltern. Ich ehre sie nicht. So viele Jahre haben sie mich nicht gesehen. Sie haben mich umsonst großgezogen.‘ Tief in deinem Herzen kannst du diese Dinge nie loslassen. Das beweist eins: Du akzeptierst die Wahrheit nicht. Was die Glaubenslehre betrifft, erkennst du zwar an, dass Gottes Worte richtig sind, aber du akzeptierst sie nicht als die Wahrheit bzw. nimmst sie nicht als Grundsätze für deine Handlungen. Somit bist du, was deinen Umgang mit deinen Eltern betrifft, zumindest kein Mensch, der nach der Wahrheit strebt. Das liegt daran, dass dein Handeln in dieser Sache nicht auf der Wahrheit basiert, deine Praxis richtet sich nicht nach Gottes Worten, stattdessen befriedigst du bloß deine emotionalen Bedürfnisse und die Bedürfnisse deines Gewissens, wobei du deine Eltern ehrst und ihnen ihre Güte vergelten willst. Obwohl Gott dich nicht dafür verurteilt, diese Entscheidung zu treffen, und es deine Entscheidung ist, bist am Ende du derjenige, der das Nachsehen hat, vor allem in Hinsicht auf das Leben“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (17)). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, sah ich viel klarer. Ich erkannte, dass die Art und Weise, wie mich meine Eltern erzogen hatten, ganz auf Gottes Herrschaft und Anordnungen beruhte. Die Freundlichkeit meiner Mama war in Wirklichkeit Gottes Gnade. Nachdem ich in den Glauben eingetreten war, unterstützte mich meine Mama sehr, so dass ich meine Pflicht in Ruhe ausführen konnte. Nach außen mag dies wie die Freundlichkeit meiner Mama gewirkt haben, aber in Wirklichkeit war das so, weil Gott meine Größe kannte und meinen Bedürfnissen entsprechend Anordnungen traf. Es war die Pflicht und Verantwortlichkeit meiner Mama, mich in meinem Glauben zu unterstützen. Gott sagt, dass unsere Eltern nicht unsere Gläubiger sind, und dass Respekt gegenüber unseren Eltern nur eine Verantwortlichkeit und Verpflichtung ist, nicht unsere Mission als Menschen. Wenn die Umstände stimmen, können wir uns um sie kümmern und respektvoll ihnen gegenüber sein, aber wenn nicht, und wir es nicht können, ist es keine Schande, denn es gibt viele Dinge, die wir im Leben tun müssen. Wir haben Pflichten, die wir als geschaffene Wesen tun müssen, und wir können nicht nur leben, um unseren Eltern gegenüber Respekt zu zeigen. Es gibt auch viele Nichtgläubige, die aus beruflichen oder familiären Gründen lange von ihren Eltern getrennt sind, und die nicht in der Lage sind, sich um ihre Eltern zu kümmern, aber für so etwas haben die Leute Verständnis und verurteilen oder verspotten sie nicht. Was mich betrifft, ich verstrickte mich in meine Dankbarkeit gegenüber meinen Eltern, und fühlte mich oft verstört und schuldig, weil ich nicht bei ihnen sein und mich um sie kümmern konnte, und ich entschied mich sogar dafür, von Zuhause nicht wegzugehen, um meine Pflicht auszuführen. Meine Zuneigung war viel zu stark! Wir befanden uns in einer Zeit, in der sich das Evangelium stark verbreitete, und als eine Leiterin in der Kirche hätte ich Gottes Absicht noch viel mehr berücksichtigen müssen. Ich sollte meine Brüder und Schwestern dazu anleiten, Zeugnis abzulegen für Gottes Evangelium der letzten Tage und es noch mehr Menschen zu ermöglichen, Gottes Stimme zu hören und Seine Errettung in den letzten Tagen zu erlangen. Dies war meine Pflicht und meine Verantwortlichkeit. Aber stattdessen glaubte ich, dass es das Wichtigste für mich war, mich um meine Eltern zu kümmern und sie zu ehren. Ich war seit Jahren gläubig und hatte so viel von Gottes Worten gegessen und getrunken, aber als ich mit einer tatsächlichen Situation konfrontiert wurde, war ich nicht in der Lage, mich Gottes Orchestrierungen und Anordnungen zu unterwerfen, meine Pflicht zu erfüllen, oder nach den Wahrheitsgrundsätzen mit der Situation umzugehen. Ich verriet die Wahrheit und versagte darin, sie anzunehmen! Mir wurde klar, wenn ich weiterhin nach diesen traditionellen Gedanken und Ansichten lebte und nicht vor Gott Buße tat und meine Pflicht erfüllte, dann würde ich letztendlich offenbart und ausgemustert werden. Ich betete in meinem Herzen zu Gott: „Gott, die Krankheit meiner Mama hat meine ungläubigen Ansichten deutlich aufgedeckt. Ich sehe jetzt, dass meine Größe ziemlich klein ist und mir die Wahrheitsrealität fehlt. Ich verstehe jetzt, dass meinen Eltern gegenüber respektvoll zu sein nicht meine Mission ist. Meine Pflicht als geschaffenes Wesen zu erfüllen ist meine wahre Mission und Verantwortlichkeit. Ich bin bereit, meinen abwegigen und absurden Ansichten zu entsagen und die Krankheit meiner Mama in Deine Hände zu legen. Was auch immer passiert, ich werde fortfahren, meine Pflicht zu tun und nicht zur Lachnummer Satans werden.“ Nach dem Gebet fühlte ich mich viel gelassener und war bereit, mich auf Gott zu verlassen, um meine mir auferlegte Pflicht zu erfüllen.
Nach einer Weile sprach ich mit einem chinesischen Arzt über meine Mutter und bat ihn, sie zu behandeln. Der Arzt sagte: „Der Krebs hat bereits im ganzen Körper Metastasen gebildet und ist nicht heilbar. Alles, was ich noch tun kann, ist, ihr einen halben Monat lang Kräuter zu verschreiben und zu sehen, wie es geht.“ Als ich seine Diagnose erfuhr, wurde mir das Herz schwer. Ich dachte daran, dass ich früher, wenn ich nach Hause kam und meine Mama husten sah, sie nie ins Krankenhaus gebracht habe, sondern ihr nur ein paar chinesische Kräuter besorgt und es dabei belassen habe. Wenn ich sie früher ins Krankenhaus gebracht hätte und sie schneller behandelt worden wäre, wäre es dann auch so gekommen? Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr fühlte ich mich verstört und schuldig und wurde sehr niedergeschlagen. Also betete ich zu Gott und bat Ihn, mich aus diesem Zustand herauszuführen. Später las ich diese Passage aus Gottes Worten: „Was ist also los, wenn deinen Eltern Bedeutsames zustößt? Man kann nur sagen, dass Gott diese Art von Geschehnissen in ihrem Leben orchestriert hat. Es wurde von Gottes Hand orchestriert – du darfst dein Augenmerk nicht auf objektive Gründe und Ursachen richten – es war vorhergesehen, dass deinen Eltern diese Sache zustößt, wenn sie ein gewisses Alter erreichen, es war vorhergesehen, dass diese Krankheit sie heimsucht. Hätten sie es vermeiden können, wenn du da gewesen wärst? Wenn Gott nicht angeordnet hätte, dass es Teil ihres Schicksals ist, krank zu werden, dann wäre ihnen nichts passiert, selbst wenn du nicht bei ihnen gewesen wärst. Wenn es für sie vorherbestimmt war, in ihrem Leben ein solches großes Unglück zu erleben, welchen Einfluss hättest du darauf gehabt, wärst du an ihrer Seite gewesen? Sie hätten es trotzdem nicht vermeiden können, richtig? (Richtig.) Denk an jene Menschen, die nicht an Gott glauben – ist ihre ganze Familie nicht beisammen, Jahr um Jahr? Wenn diesen Eltern ein großes Unglück widerfährt, sind die Mitglieder ihrer Großfamilie und ihre Kinder doch alle bei ihnen, oder? Wenn Eltern krank werden oder die Krankheit sich verschlimmert, liegt es dann daran, dass ihre Kinder sie verlassen haben? Das ist nicht der Fall, es ist vorherbestimmt. Es ist nur so, dass du als ihr Kind aufgrund dieser Blutsbande mit deinen Eltern bestürzt bist, wenn du hörst, dass sie krank sind, während andere Menschen nichts empfinden. Das ist ganz normal. Wenn deinen Eltern ein derartiges großes Unglück widerfährt, bedeutet das allerdings nicht, dass du es analysieren und untersuchen oder darüber nachdenken musst, wie du es loswerden oder lösen kannst. Deine Eltern sind erwachsene Leute; sie haben das Gleiche mehr als ein paar Mal in der Gesellschaft erlebt. Wenn Gott eine Umgebung anordnet, um das Problem aus der Welt zu schaffen, wird es früher oder später vollständig verschwinden. Wenn das Problem für sie eine Hürde im Leben ist, die sie meistern müssen, dann liegt es an Gott, wie lange es dauert. Sie müssen die Hürde meistern, und sie können sie nicht umgehen. Wenn du dieses Problem eigenhändig lösen willst, den Ursprung, die Ursachen und die Folgen dieses Problems analysieren und untersuchen möchtest, ist das ein törichter Gedanke. Es nützt nichts, und es ist überflüssig. So solltest du dich nicht verhalten: analysieren, Untersuchungen anstellen, in Betracht ziehen, deine Klassenkameraden und Freunde zu kontaktieren, um sie um Hilfe zu bitten, wegen deiner Eltern das Krankenhaus kontaktieren, die besten Ärzte kontaktieren, das beste Krankenhausbett für sie organisieren – du brauchst dir nicht den Kopf zu zerbrechen und all das zu tun. Wenn du wirklich überschüssige Energie hast, solltest du die Pflicht, die du zu der Zeit tun solltest, gut ausführen. Deine Eltern haben ihr eigenes Schicksal. Niemand kann dem Alter entkommen, in dem er sterben soll. Deine Eltern sind nicht die Gebieter über dein Schicksal, und ebenso wenig bist du der Gebieter über das Schicksal deiner Eltern. Was kannst du dagegen tun, wenn es vorherbestimmt ist, dass ihnen etwas zustößt? Welche Wirkung kann dadurch erreicht werden, dass du besorgt bist und nach Lösungen suchst? Dadurch kann nichts erreicht werden; es hängt von den Absichten Gottes ab. Wenn Gott sie wegnehmen möchte und dir ermöglichen will, deine Pflicht ungestört auszuführen, kannst du dich dann einmischen? Kannst du mit Gott über die Bedingungen sprechen? Was solltest du zu diesem Zeitpunkt tun? Dir den Kopf zerbrechen, Lösungen finden, Nachforschungen anstellen, analysieren, dir selbst die Schuld geben und dich schämen, deinen Eltern gegenüberzutreten – sind das die Gedanken und Handlungsweisen, die ein Mensch haben sollte? Das alles sind Äußerungsformen mangelnder Unterwerfung unter Gott und die Wahrheit; sie sind irrational, unklug und rebellisch gegenüber Gott. Menschen sollten keine derartigen Äußerungsformen aufweisen. Verstehst du? (Ja.)“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (17)). Durch Gottes Worte wurde mir klar, dass Gott diktiert und orchestriert, welchen Härten Menschen ausgesetzt werden und wie viel Leid sie aufgrund ihrer Bedürfnisse und ihrer Größe erdulden müssen. Das heißt, wann Menschen bestimmten Situationen ausgesetzt sind, und wie lange sie diese ertragen müssen, wird alles von Gott bestimmt und angeordnet. Nichts davon kann vom Menschen entschieden werden, und noch weniger sollten diese Dinge aus einer bloß menschlichen Perspektive analysiert werden. Die Leute müssen lernen, Dinge von Gott anzunehmen und sich Seinen Anordnungen und Orchestrierungen zu unterwerfen. Nehmen wir zum Beispiel die Krankheit meiner Mama: Oberflächlich mag es so aussehen, als hätte sich ihre Verfassung verschlechtert, weil sie nicht früh genug ins Krankenhaus gebracht wurde, aber in Wirklichkeit war dies einfach ihr Schicksal. Das Leben und der Tod des Menschen liegen allein in Gottes Händen. Wenn Gott es nicht zulässt, werden selbst große Katastrophen den Leuten keinen Schaden zufügen. Mein Vater hatte zum Beispiel einen schweren Autounfall, bei dem alle anderen Insassen schwer verletzt wurden, aber er selbst trug nur leichte Verletzungen davon und erholte sich äußerst schnell. In unserem Leben führen wir unsere Missionen aus. Wenn jemand seine Lebensmission erfüllt hat, wird er diese Welt auf die Weise verlassen, die Gottes Plänen entspricht. Wenn er seine Mission noch nicht erfüllt hat, wird er jede noch so große Schwierigkeit sicher überstehen. Die Krankheit meiner Mutter war ziemlich fortgeschritten und der Arzt sagte, sie sei nicht mehr zu heilen, aber wie lange sie noch leben würde, könne keine bloße Person festlegen, das würde von Gott entschieden und angeordnet. Der Grund, warum ich so unglücklich war, war, dass ich übertriebene Wünsche und Forderungen an Gott hatte und immer wollte, dass meine Mama gesund wird. Sobald die Dinge nicht nach meinem Willen verliefen, wurde ich negativ und unglücklich. Das alles lag daran, dass ich Gottes Souveränität nicht kannte und mich Gott nicht unterwerfen konnte. Nachdem ich Gottes Absicht verstanden hatte, betete ich zu Ihm: „Gott, es steht mir nicht zu, zu entscheiden, wie es um die Genesung meiner Mama steht oder wie lange sie leben wird. Ich sollte meine eigenen Forderungen beiseitelegen und bin bereit, mich uneingeschränkt zu unterwerfen.“ Nach dem Gebet fühlte ich mich ruhig und gelassen. Dann las ich diese Passage aus den Worten des Herrn Jesus: „So jemand zu Mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht Mein Jünger sein“ (Lukas 14,26). Der Allmächtige Gott sagt: „Wenn deine Liebe zu den Eltern deine Liebe zu Gott übersteigt, dann bist du nicht würdig, Gott zu folgen, und du gehörst nicht zu Seinen Anhängern. Wenn du nicht einer Seiner Anhänger bist, kann man sagen, dass du kein Überwinder bist – Gott will dich nicht“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (17)). Gott sagte, dass diejenigen, die ihre Eltern mehr lieben als Ihn, nicht geeignet sind, Seine Anhänger zu sein. Ich musste aufhören, nach diesen abwegigen und absurden Ansichten zu leben, die Satan mir eingeimpft hatte. Ich musste anfangen, anders zu leben, Leute und Dinge entsprechend den Worten Gottes und den Wahrheitsgrundsätzen zu sehen, mich danach zu verhalten und zu handeln. Jetzt habe ich allmählich begonnen, mich meiner Pflicht zu widmen. Manchmal mache ich mir immer noch Sorgen um meine Mama, aber dann denke ich, dass in ihrem Leben die Situationen, denen sie begegnet, und das Leid, das sie durchmachen muss, alles von Gott vorherbestimmt und orchestriert sind. Es liegt ganz bei Gott, wie lange meine Mama leben wird und wie sie gehen wird; nicht ich bestimme dies. Als ich das erkannte, wurde ich viel gelassener. Vor kurzem habe ich erfahren, dass die Verfassung meiner Mama nun stabil ist und dass sie durch diese Krankheit einiges gelernt hat. Als ich diese Nachricht hörte, war ich zutiefst bewegt und schämte mich zugleich für meinen mangelnden Glauben an Gott. Vor kurzem habe ich mich selbst für Pflichten fern von meinem Zuhause beworben.
Durch diese Erfahrung habe ich ein Verständnis für meine fatale Schwäche gewonnen und habe gelernt, die abwegigen und absurden Ansichten, die ich immer vertreten habe, zu erkennen. Ich werde nicht mehr nach diesen Ansichten leben und kann meine Beziehung zu meinen Eltern richtig handhaben. Das alles ist Gottes Führung zu verdanken.