88. Die Strapazen des Gefängnisses
Eines Tages, es war im Mai 2004, nahm ich an einer Versammlung mit einigen Brüdern und Schwestern teil, als mehr als 20 Polizeibeamte hereinstürmten. Sie sagten, sie seien von der städtischen Brigade für nationale Sicherheit, und dass sie in den letzten vier Monaten mein Mobiltelefon überwacht hätten. Sie sagten, sie seien Teil einer provinzweiten Razzia, und dass viele Gläubige des Allmächtigen Gottes verhaftet worden seien. Sie brachten mich zum Verhör in eine Parteischule in der Stadt. Als ich dort ankam, befahlen sie mir, meine Schuhe auszuziehen und mich hinzuhocken. Nach einer Weile wurden meine Beine taub, aber immer wenn ich die Position ändern wollte, bellten die Polizisten mich an und sagten, ich dürfe mich nicht bewegen. Sie ließen mich über zwei Stunden lang dort hocken, bevor sie mit der Befragung anfingen. „Wer ist euer Leiter? Wo wird das Geld der Kirche aufbewahrt?“ Ich sagte nichts. Der Hauptmann der Nationalen Sicherheitsbrigade kam dann mit Handschellen herein und sagte grimmig: „Verschwendet keine Zeit mit ihr. Gebt ihr hiervon eine Kostprobe!“ Dann sagte er zu mir: „Hast du das im Zimmer nebenan gehört?“ Ich hörte eine Schwester im Nebenzimmer schreien und fühlte mich sofort nervös und ängstlich und dachte: „Diese Polizisten werden mich ebenso foltern. Wie soll ich das nur aushalten?“ Dann sprach ich ein stilles Gebet zu Gott und bat Ihn, mir Kraft zu geben, und sagte, dass ich bereit sei, mich auf Ihn zu stützen und Zeugnis abzulegen. In diesem Moment stieß mich der Hauptmann zu Boden, fesselte mir die Hände auf dem Rücken und zog sie dann rauf und runter. Nachdem er ein paar Mal so an mir gezerrt und gezogen hatte, hatte ich solche Schmerzen, dass mir der Schweiß in Strömen herunterlief. Sie haben damit mehr als zehn Minuten weitergemacht, bevor sie schließlich losließen. Als sie sahen, dass dies nicht funktionierte, beschlossen sie, etwas anderes zu versuchen. Sie holten ein paar Polizisten aus einer anderen Gegend und einige Bereitschaftspolizisten aus der Stadt, die dann begannen, mich gruppenweise zu verhören. Jede Gruppe bestand aus vier Personen, die mich abwechselnd Tag und Nacht beobachteten, und mich quälten, indem sie mich am Einschlafen hinderten. Wenn ich die Augen nicht mehr offen halten konnte und in den Schlaf fiel, spritzten mir die Polizisten kaltes Wasser ins Gesicht und zogen mich an den Haaren, um meine Entschlossenheit zu brechen und mich dazu zu bringen, meine Brüder und Schwestern und Gott zu verraten. Jeden Tag wurden meine Nerven bis zum Äußersten strapaziert, und ich hatte Angst, dass ich, wenn ich nur einen Moment die Konzentration verlieren würde, Informationen über die Kirche preisgeben könnte. Ich betete in meinem Herzen immer wieder zu Gott und bat Ihn, mich durch diese schrecklichen Tage zu führen. Die Polizei hat mich auch absichtlich gedemütigt. Sie erlaubten mir nicht, die Tür zu schließen, wenn ich auf die Toilette musste, während draußen männliche Polizisten kamen und gingen. Einige von ihnen schauten sogar hinein, und oft standen sie einfach in der Tür und sahen zu, wie ich auf die Toilette ging. Ich wurde 12 Tage lang auf diese Weise verhört und gefoltert. Da ich seit über 10 Tagen nicht geschlafen hatte und meine Nerven blank lagen, hatte ich am Ende eine heftige Verstopfung. Ihre Misshandlungen führten dazu, dass mein Gewicht von 58 kg auf 52 kg runterging. Ich hatte in nur 12 Tagen 6 kg abgenommen.
Am dreizehnten Tag brachte mich die Polizei in eine Haftanstalt in der Stadt. Weniger als einen Monat später brachten sie mich zur Überwachung in ein Luxushotel. Sie brachten meinen Mann mit und ließen ihn mit mir allein in einem Zimmer, damit er mich auffodern konnte, Informationen über die Kirche preiszugeben. Ich begann erst zu schwächeln und wünschte mir so sehr, mit meinem Mann so schnell wie möglich aus diesem Höllenloch herauszukommen. Aber um zu gehen, musste ich Gott ebenso verraten wie meine Brüder und Schwestern. Da kamen mir Gottes Worte in den Sinn: „Ihr müsst jederzeit wachen und warten, und ihr müsst noch mehr vor Mir beten. Ihr müsst die verschiedenen Verschwörungen und die raffinierten Pläne Satans erkennen, die Geister erkennen, Menschen kennen und alle möglichen Menschen, Ereignisse und Dinge unterscheiden können …“ („Kapitel 17“ von Kundgebungen Christi am Anfang in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Gottes Worte erinnerten mich daran, dass die Polizei meinen Mann ins Spiel gebracht hatte, um mich zu beeinflussen, damit ich Gott verraten würde. Das war ein schlauer Plan Satans, und ich lief Gefahr, in seine Falle zu tappen. Ich dachte daran, wie die Polizei mich verhörte, wie sie mir eine Liste mit den Namen von Brüdern und Schwestern und einige Fotos gegeben und mich gebeten hatte, diejenigen zu benennen, die ich kannte, aber ich hatte mich geweigert. Ich erinnerte mich auch daran, dass mein Mann meinen Glauben immer sehr unterstützt hatte, und ich dachte, ich könnte diese Gelegenheit nutzen, um meinen Mann dazu zu bringen, diese Brüder und Schwestern zu warnen, damit sie untertauchen und der Verhaftung entgehen konnten. Also tat ich so, als würde ich mich an der Schulter meines Mannes ausweinen und flüsterte ihm meinen Plan ins Ohr. Er willigte ein, es zu tun. Zu meiner Überraschung kam sofort eine Beamtin in den Raum und sagte zu meinem Mann: „Wir haben Sie hierher gebracht, damit Sie uns helfen. Worüber haben Sie gesprochen? Raus hier!“ Die Polizei wollte, dass mein Mann mich dazu bringt, Informationen über die Kirche preiszugeben und Gott zu verraten, aber als diese Beamtin sah, dass ihr Plan nicht aufging, wurde sie wütend und drängte meinen Mann hinaus. Diese Polizei war so hinterhältig und böse! Dank sei Gottes Führung, die mich davor bewahrte, auf Satans listigen Plan hereinzufallen.
Danach brachte mich die Polizei zum Verhör in die Parteischule zurück. Sie fesselten mich an einen Tigerstuhl und eine Beamtin stürmte in den Raum und begann, mir mit einem Plastikpantoffel ins Gesicht zu schlagen. Mir wurde schwarz vor Augen, und dann lag ich auf dem Stuhl in Bauchlage. Sie sagte, ich würde es vortäuschen, also zog sie fluchend an meinen Haaren und schlug mich weiter. Mein Gesicht schwoll an wie eine lila Aubergine und Blut tropfte aus meinen Augen. Ein männlicher Beamter kam herüber und befreite mich von dem Tigersstuhl, zog mich dann grob an den Haaren weg und versuchte, mich unter den Tigerstuhl zu pressen. Ich passte nicht ganz darunter, also trat er mich und beschimpfte mich und sagte, ich sei nicht besser als ein Hund. Sie schoben mich unter den Stuhl und sagten mir, ich solle mich nicht bewegen, dann stießen sie mich wieder in den Stuhl und fesselten mich erneut. Als ich auf diese Weise brutal geschlagen und gedemütigt wurde, fühlte ich mich furchtbar schlecht und wurde immer schwächer. Ich dachte bei mir: „Sie werden nicht aufhören, mich zu quälen. Wann wird das jemals enden?“ Unter diesen extremen Schmerzen begann ich mir den Tod zu wünschen, aber ich war an den Tigerstuhl gefesselt, so dass es dafür keine Chance gab. Also betete ich in meinem Herzen weiter zu Gott und dann dachte ich an all die Heiligen in der Geschichte, die verfolgt worden waren, weil sie das Evangelium des Herrn verkündeten. Einige wurden von Pferden auseinandergerissen, andere gesteinigt und wieder andere in Stücke gesägt. Sie alle hatten Qualen erlitten, die normale Menschen nicht hätten ertragen können, und sie alle haben mit ihrem Leben Zeugnis für Gott abgelegt. Ich andererseits konnte nicht einmal dieses kleine bisschen Schmerz ertragen und wünschte mir sogar den Tod als Ausweg. Ich war so schwach und konnte überhaupt kein Zeugnis ablegen. Als ich dies dachte, überkamen mich Gewissensbisse und Pein, also eilte ich vor Gott, um zu beten und Buße zu tun. In diesem Moment bemerkte ich einen kleinen Vogel, der vor einem Fenster in der Nähe saß. Seine Federn waren grau und ich erinnere mich, dass an diesem Tag leichter Regen fiel. Er zwitscherte immer weiter und für mich klang es, als ob der Vogel sagen würde: „Bezeuge, bezeuge …“ Das Zwitschern des Vogels wurde schneller und schneller, bis es fast heiser klang. Ich erkannte, dass Gott diesen Vogel benutzte, um mich daran zu erinnern, und ich war tief bewegt. Ich betete weinend zu Gott und sagte: „Lieber Gott, ich möchte kein Weichling oder Feigling sein. Ich möchte nicht so schwach und ängstlich sterben. Bitte gib mir Glauben und Kraft. Ich will Zeugnis ablegen und Satan beschämen.“ In diesem Moment kamen mir Gottes Worte in den Sinn: „Ihr erinnert euch vielleicht alle an diese Worte: ‚Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit.‘ Ihr alle habt diese Worte bereits zuvor gehört, jedoch hat niemand von euch ihre wahre Bedeutung verstanden. Heute seid ihr euch ihrer wahren Bedeutung zutiefst bewusst. Diese Worte werden durch Gott in den letzten Tagen erfüllt werden und sie werden in jenen erfüllt werden, die von dem großen roten Drachen in dem Land, in dem er zusammengerollt daliegt, brutal verfolgt worden sind. Der große rote Drache verfolgt Gott und ist der Feind Gottes, und so werden in diesem Land jene, die an Gott glauben, Demütigung und Verfolgung ausgesetzt. Und somit werden diese Worte in euch, dieser Gruppe von Menschen erfüllt.“ („Ist das Werk Gottes so einfach, wie der Mensch es sich vorstellt?“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) „Ihr müsst während dieser letzten Tage vor Gott Zeugnis ablegen. Ungeachtet dessen wie groß euer Leid ist, solltet ihr bis zum Ende gehen, und sogar mit eurem letzten Atemzug müsst ihr Gott noch treu sein und euch Gottes Herrschaft unterwerfen; nur dies ist wahre Liebe zu Gott, und nur dies ist das starke und überwältigende Zeugnis.“ („Nur durch die Erfahrung schmerzhafter Prüfungen kannst du die Lieblichkeit Gottes kennen“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Gottes Worte trösteten und ermutigten mich. Sie zeigten mir, dass es unvermeidlich war, von der KPCh verfolgt und angegriffen zu werden, wenn ich an Gott glaubte und meine Pflicht tat, denn die KPCh ist der Teufel Satan, der Feind Gottes. Aber die Weisheit Gottes wird auf Grundlage der listigen Plänen Satans ausgeübt, und Gott nutzt die Verfolgung und brutalen Folterungen Satans, um unseren Glauben und Gehorsam zu vervollkommnen. Auf diese Weise schafft Er eine Gruppe von Überwindern. Ich habe um der Wahrheit willen gelitten, und dieses Leiden war sowohl bedeutungsvoll als auch wertvoll. In diesem Moment dachte ich daran, wie Gott selbst Mensch wurde, um uns zu retten, und Ablehnung und Verleumdung ertrug, von der KPCh gejagt und verfolgt wurde und keine Zuflucht finden konnte. Gott erlitt so viel Demütigung und Schmerz, was bedeutete also mein kleines bisschen Leid als verderbter Mensch? Es war eine Ehre, an der Seite Christi leiden zu dürfen. Ich konnte dem Tod nicht ängstlich ins Auge sehen; ganz gleich, wie sehr Satan mich quälte, ich beschloss, bis zu meinem letzten Atemzug Zeugnis zur Zufriedenheit Gottes abzulegen! Später sagte der Chef der Nationalen Sicherheitsbrigade mit einem finsteren Lächeln: „Sie scheinen ziemlich gut durchgehalten zu haben. Wir hatten nicht vor, Sie auf diese Weise zu behandeln. Solange Sie uns alles erzählen und kooperieren, garantiere ich Ihnen, dass Sie bald nach Hause dürfen, damit Sie mit Ihrer Familie wiedervereint werden können.“ Sie brachten mir ein paar Hühnchenkeulen und Brot, aber ich wusste, dass dies nur ein weiterer Trick war, um mich dazu zu bringen, Gott zu verraten. Ich sah sie an und sagte unmissverständlich: „Ich schätze Ihre Geste nicht, also bemühen Sie sich nicht. Ich bin nur Fleisch auf dem Schneidebrett, das Sie nach Belieben zerhacken können. Ich weiß, ich komme hier nicht lebend raus, und ich habe diese Tatsache akzeptiert, also tun Sie, was Sie wollen. Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich die Antworten auf Ihre Fragen nicht kenne!“ Dann sagte er mit einem kalten Lächeln: „Nicht so ernst. Entspannen Sie sich ein wenig. Sagen Sie uns einfach, was wir wissen wollen, und Sie können nach Hause gehen.“ Dann drehte er sich um und schlich davon. Die Polizei ließ mich danach auf dem Tigerstuhl sitzen. Zwei Wochen später brachten sie mich in die Untersuchungshaftanstalt. Als das Personal dort meine schweren Verletzungen sah, weigerten sie sich, mich mitzunehmen. Die Polizei der Nationalen Sicherheitsbrigade zwang mich zu sagen, ich hätte mich bei einem Sturz verletzt, sodass die Polizei in der Haftanstalt keine andere Wahl hatte, als mich zu akzeptieren.
Ich war einen Monat lang in der Haftanstalt, bevor mich die Polizei für weitere Verhöre in die Parteischule zurückbrachte. Sie ließen mich 24 Stunden am Tag auf dem Tigerstuhl sitzen, kerzengerade und mit im 90-Grad-Winkel angewinkelten Beinen. Dies dauerte einen Monat lang. Mein Nacken schmerzte unerträglich und meine Beine schwollen furchtbar an. Die Polizei hänselte, beschimpfte und schlug mich ständig, und ich war sehr zornig. Vor allem hörte ich, wie sie darüber sprachen, wie sie so viele Personen, die an den Allmächtigen Gott glaubten, verhaftet hatten, und wie sie sagten, dass sie die Verhafteten, egal ob Mann oder Frau, alt oder jung, zuerst foltern wollten, um ihnen Angst zu machen, sodass am Ende alle mitspielen würden. Sie sagten, dies sei ein Mittel zur Abschreckung. Als ich diese Monster so begeistert damit prahlen hörte, wie sie meinen Brüdern und Schwestern Schmerz zufügten, und ich ihr selbstgefälliges, brutales Lachen sah, biss ich meine Zähne vor lauter Hass zusammen. Die KPCh ist wirklich eine Bande von Dämonen, die Menschen aus Spaß verletzen. Ich betete im Stillen und verfluchte diese Monster. Später merkte die Polizei, dass sie aus mir nicht die gewünschten Informationen herausbekam, also brachten sie mich in eine Haftanstalt, in eine Strafvollzugsanstalt, und dann an einen Ort, an dem ich einer Gehirnwäsche unterzogen werden sollte. Schließlich wurde ich zurück in die städtische Haftanstalt gebracht, wo ich ein Jahr und drei Monate lang eingesperrt war. Die Polizei tat all dies, um meinen Geist zu brechen und mich dazu zu bringen, Gott zu verraten, aber es ist ihnen nicht gelungen. Später beschuldigten sie mich, „durch feudalen Aberglauben die Durchführung des Gesetzes zu behindern“ und verurteilten mich zu vier Jahren Haft.
Im Gefängnis erfuhr ich wieder einmal, wie es sich anfühlt, in einer lebenden Hölle zu stecken. Ich wurde an einem Fließband zur Kleiderherstellung eingesetzt, wo jeder seine eigene Aufgabe zu erfüllen hatte. Wenn man mit dem Arbeitsablauf nicht mithalten oder seine Aufgabe nicht erledigen konnte, musste man nach Arbeitsschluss um 23 Uhr 30 Minuten bis zu einer Stunde dort stehen. Während dieser Zeit verbrachte ich, abgesehen von den Mahlzeiten, meine gesamte Zeit in diesem Arbeitsraum. Ich durfte nicht trinken, wenn ich durstig war, und ich musste sogar zur Toilette und zurück rennen. Am Ende hatte ich eine schwere Verstopfung. Da ich jeden Tag den ganzen Tag sitzend und arbeitend verbrachte, und weil es immer so viel Arbeit zu tun gab, und aufgrund der Folter, die ich durch die Polizei erlitten hatte, weil ich über zwei Monate lang auf diesem Tigerstuhl sitzen musste, hatte ich am Ende wieder starke Nackenschmerzen und litt oft unter Kopfschmerzen und Übelkeit. Einmal rutschte ich in der Dusche aus, fiel hin und schlug mit dem Kopf hart auf dem Boden auf. Mein Rücken prallte auf die Stufen, und ich war benommen und konnte mich überhaupt nicht mehr bewegen. Es fühlte sich an, als hätte ich mir den Rücken gebrochen, so sehr schmerzte es. Sogar die anderen Insassen sagten, dass ich sicher am Ende sei, oder dass ich jetzt ein Krüppel wäre. Sie schrien alle um Hilfe und läuteten die Alarmglocke, aber niemand kam. Schließlich trugen mich einige der Gefangenen zu meinem Bett. Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper zerbrochen war und konnte nicht aufhören, vor Schmerzen zu weinen. In dieser Nacht tat es so weh, dass ich überhaupt nicht schlafen konnte. Am nächsten Morgen um 8 Uhr kam endlich eine Wärterin zu meiner Zelle. Ungeduldig wollte sie wissen, wie schwer ich verletzt sei. Ich sagte: „Ich glaube, mein Rücken ist gebrochen. Ich kann mich überhaupt nicht bewegen und mein Kopf tut wirklich weh.“ Aber sie spottete nur und sagte: „Kein großes Problem. Du musst nach oben zur Arbeit gehen, du hast noch viel zu tun. Wenn du dich nicht bewegen kannst, musst du jemanden finden, der dich hoch trägt. Wenn dir niemand hilft, musst du eben alleine dorthin kriechen!“ Dann drehte sie sich um und ging weg. Ich musste also diese schrecklichen Schmerzen ertragen und einige der anderen Gefangenen bitten, mir langsam aus dem Bett zu helfen. Ich brauchte 30 oder 40 Minuten, um mich in eine sitzende Position zu bringen, dann machte ich mich langsam auf den Weg zum Treppenhaus und dann die Treppe hinauf. Es war ein echter Kampf, zu meinem Arbeitsplatz zu gelangen, und ich versuchte, mich zu setzen, aber nach vielen, vielen Versuchen schaffte ich es einfach nicht. Schließlich musste ich mich an meiner Maschine festhalten und mich, die Zähne zusammenbeissend gegen den Schmerz, mit aller Kraft aufsetzen. Ich spürte, wie etwas in meinem Rücken brach, und der Schmerz war unerträglich. Es war wirklich schwer durchzuhalten, bis der Arzt kam, Aber er hat mich nur mit Jod eingerieben und mir drei Notoginseng-Tabletten gegeben. Er sagte mir, ich solle sie schlucken und dann wieder an die Arbeit gehen. Und so gab mir der Schmerz, den ich in meinem Körper und in meinem Herzen spürte, das Gefühl, dass ich nicht mehr weitermachen konnte. Ich hasste diese Polizisten so sehr dafür, dass sie mich so unmenschlich behandelten. In ihren Augen waren die Gefangenen nicht besser als Hunde – wir waren nur Maschinen, die ihnen Geld einbrachten. Ich dachte daran, dass ich erst seit weniger als einem Jahr im Gefängnis war, während meine Strafe vier Jahre betrug. Wie um alles in der Welt sollte ich eine so lange Zeit durchhalten? Ich wusste wirklich nicht, ob ich es überleben würde. Ich fühlte mich so allein und verzweifelt, als ich darüber nachdachte. Ohne es zu merken, fing ich an, meine Lieblingshymne von Gottes Worten zu summen: „Wenn du mit Leid konfrontiert wirst, musst du imstande sein, Sorgen um das Fleisch abzulegen, und dich nicht über Gott zu beklagen. Wenn Gott Sich vor dir verbirgt, musst du imstande sein, den Glauben zu haben, Ihm zu folgen, deine bisherige Liebe aufrechtzuerhalten, ohne zuzulassen, dass diese wankt oder sich verflüchtigt. Was Gott auch tut, du musst dich Seinem Plan fügen und bereit sein, dein eigenes Fleisch zu verfluchen, anstatt dich über Ihn zu beklagen. Wenn du mit Prüfungen konfrontiert wirst, musst du Gott zufriedenstellen, auch wenn du bitterlich weinen magst oder abgeneigt bist, dich von einem geliebten Objekt zu trennen. Nur das ist wahre Liebe und wahrer Glaube. Unabhängig davon, was deine gegenwärtige geistliche Größe ist, du musst zunächst sowohl über den Willen verfügen, Härten zu durchleiden als auch über wahren Glauben, und du musst auch den Willen haben, dem Fleisch zu entsagen. Außerdem solltest du gewillt sein, persönliche Härten zu erdulden und Verluste deiner persönlichen Interessen zu erleiden, um den Willen Gottes zufriedenzustellen. Du musst auch fähig sein, in deinem Herzen eigene Reue zu empfinden: Früher warst du unfähig, Gott zufriedenzustellen, und jetzt kannst du eigene Reue empfinden. In diesem Hinblick darf es dir an nichts davon mangeln – durch diese Dinge wird Gott dich nämlich vervollkommnen. Wenn du diese Bedingungen nicht erfüllen kannst, kannst du nicht vervollkommnet werden.“ („Wie man perfektioniert wird“ in „Folge dem Lamm und singe neue Lieder“) Ich sang leise diese Hymne, und je mehr ich sang, desto mehr fühlte ich mich berührt. Ich begann zu spüren, wie meine Kraft zurückkehrte, und ich spürte, dass, auch wenn ich jetzt in dieser Höhle des Teufels leiden würde, Gottes Worte mich in meinem geschwächten Zustand immer noch leiteten, mir Glauben und Kraft gaben. Gott hatte mich nie verlassen und mit Gottes Worten würde ich nicht alleine sein. Dieser Gedanke tröstete mich sehr und ich bedauerte meinen Mangel an Entschlossenheit, Leid zu ertragen. Angesichts dieser Mühen und Prüfungen war ich in eine negative Haltung verfallen und hatte Gottes Herz verwundet. Ich dachte daran, was ich seit meiner Verhaftung durchgemacht hatte. Ich war lange Zeit von der Polizei gequält und gefoltert worden, und wenn ich nicht von Gottes Worten geleitet worden wäre und Gott nicht über mich gewacht hätte, wäre ich jetzt schon mehrfach gestorben. Nun, da ich erneut unter diesen unmenschlichen Qualen litt, vertraute ich darauf, dass ich auch das überstehen würde, solange ich mich auf Gott verließ. Gott nutzte diese Situation, um meinen Glauben zu vervollkommnen. Ich wusste, dass ich Ihm nicht noch mehr Leid zufügen konnte; ich musste mich auf Ihn verlassen und standhaft bleiben, weiterleben und Zeugnis für Ihn ablegen. Als ich dies dachte, begann der Kummer, den ich empfunden hatte, zu schwinden. Es waren Gottes Worte, die mich durch das Leid und die Qualen führten, die mir Satan in dieser Zeit zufügte. Schließlich endete meine Straf und ich hatte lang genug überlebt, um aus dieser Hölle auf Erden herauszukommen.
Als ich nach Hause kam, hörte ich, dass die Polizei Gerüchte über mich in Umlauf gebracht hatte und behauptete, dass ich eine Betrügerin sei. Mein Mann, der sich eine andere Arbeit hatte suchen müssen, um dem Klatsch und den Anschuldigungen der Nachbarn zu entgehen, sagte, er wolle sich scheiden lassen. Seine Mutter schämte sich so sehr dafür, dass ich ins Gefängnis gekommen war, dass sie mich kaum ansehen konnte. Auch meine Tochter wurde von den Lehrern und Mitschülern unablässig gehänselt, sodass kein einziges Kind im Dorf mehr bereit war, mit ihr zu spielen. Ich konnte die Tränen nicht zurückhalten, als ich sah, was geschehen war. Wir waren eine so glückliche Familie gewesen, und nun wurden wir wegen der Verfolgung durch die KPCh auf das hier reduziert. Ich hasse die KPCh bis auf die Knochen! Unwillkürlich kam mir eine Passage aus Gottes Worten in den Sinn. Der Allmächtige Gott sagt: „Urväter des Altertums? Geliebte Leiter? Sie alle widersetzen sich Gott! Ihre Einmischung hat alles unter dem Himmel in einen Zustand der Dunkelheit und des Chaos versetzt! Religionsfreiheit? Die legitimen Rechte und Interessen der Bürger? Das sind alles Tricks, um die Sünde zu vertuschen! … Warum ein solch undurchdringliches Hindernis für das Werk Gottes aufbauen? Warum verschiedene Tricks anwenden, um Gottes Volk zu betrügen? Wo ist die wahre Freiheit und wo sind die legitimen Rechte und Interessen? Wo ist die Gerechtigkeit? Wo ist der Trost? Wo ist die Wärme? Warum von betrügerischen Intrigen Gebrauch machen, um Gottes Volk hereinzulegen? Warum von Gewalt Gebrauch machen, um Gottes Kommen zu unterdrücken? Warum Gott nicht erlauben, frei auf der Erde umherzuwandern, die Er schuf? Warum Gott jagen, bis Er keinen Ort mehr hat, wo Er Sein Haupt hinlegen kann? Wo ist die Wärme unter den Menschen? Wo ist das Willkommen unter den Menschen? Warum solch eine verzweifelte Sehnsucht in Gott hervorrufen? Warum Gott immer und immer wieder ausrufen lassen? Warum Gott dazu zwingen, Sich um Seinen geliebten Sohn zu sorgen? Warum erlauben in dieser dunklen Gesellschaft ihre jämmerlichen Wachhunde Gott nicht, frei in der Welt, die Er geschaffen hat, zu kommen und zu gehen?“ („Werk und Eintritt (8)“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Als ich über Gottes Worte nachdachte, verstand ich die Abscheulichkeit der KPCh sehr gut. Nach außen hin gibt sie vor, gerecht zu sein, schwadroniert von „Glaubensfreiheit“, „Recht und Ordnung für das Volk“ und „Fürsorge für das Volk“. Sie sagt all die richtigen Dinge über Tugend und Moral, aber im Verborgenen nutzt sie alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel, um Gläubige zu verhaften und zu verfolgen und um Gerüchte zu verbreiten, sodass unzählige Christen ins Gefängnis geworfen werden, nicht mehr nach Hause zurückkehren können und ihre Familien auseinandergerissen werden. Früher habe ich die KPCh nie als das gesehen, was sie wirklich ist, und ich habe sie vergöttert. Aber nachdem ich unter ihrer Verfolgung gelitten hatte, erkannte ich schließlich, dass die KPCh der Hauptdämon ist, der den Menschen schadet. Im Grunde genommen ist sie der Feind Gottes und der Wahrheit, und sie ist der böseste, reaktionärste Haufen von Teufeln.
Nachdem ich aus dem Gefängnis entlassen worden war, überwachte mich die Polizei ohne Unterlass. Die Polizei in unserem örtlichen Revier fragte mich immer, ob ich noch an Gott glaubte, und wenn ich zu Hause die Worte Gottes las, musste ich die Haustür fest verschlossen halten. Ich musste mein Buch mit den Worten Gottes an einem besonders geheimen Ort verstecken und ich musste sehr vorsichtig und umsichtig sein, wenn ich zu einer Versammlung ging oder das Evangelium predigte. Eines Tages im März 2013 wurden eine Leiterin und zwei Diakone einer Kirche, für die ich verantwortlich war, verhaftet. Ich musste schnell dafür sorgen, dass einige Kirchengüter in Sicherheit gebracht wurden und einige Brüder und Schwestern benachrichtigen, damit sie aufpassten. Als ich gerade dabei war, das alles zu regeln, hörte ich eine Schwester sagen: „Die Leiterin, die verhaftet wurde, hatte eine Liste von Brüdern und Schwestern bei sich, also ist jetzt die Polizei im Besitz dieser Liste.“ Sie sagte, die Polizei habe alle örtlichen Überwachungskameras beschlagnahmt und suche nach Fremden, und dass sie sich darauf vorbereite, von Tür zu Tür zu gehen und nach Gläubigen zu suchen. Sie sprachen auch diese Drohung aus: „Lieber tausend Menschen zu Unrecht verhaften, als auch nur einen durch das Netz schlüpfen zu lassen!“ Ich war sehr nervös und hatte Angst, als ich das hörte. Weil ich schon einmal wegen meines Glaubens verhaftet worden war, hatten sie eine Akte über mich. Wenn die Polizei eine Überwachung mit Gesichtserkennung durchführte, würde ich, da war ich mir sicher, verhaftet werden. Wenn ich wieder verhaftet werden würde, hätte ich keine Chance zu überleben – dafür würden sie sorgen. Bei diesem Gedanken wurde mir klar, dass ich so schnell wie möglich verschwinden musste. Als ich jedoch zu einer anderen Kirche kam, konnte ich mich nicht beruhigen und bekam Schuldgefühle. Ich dachte an all die Arbeit in dieser Kirche, die dringend erledigt werden musste, aber ich hatte meinen Auftrag fallen gelassen, um mein eigenes Leben zu schützen. Wenn ich jetzt ging, würde ich die Interessen von Gottes Haus nicht schützen! Wo waren mein Gewissen und meine Menschlichkeit? Handelte ich nicht wie ein Weichling und Feigling? Ich hatte keinen wahren Glauben an Gott – wo war mein Zeugnis? Während ich an diese Dinge dachte, eilte ich im Gebet vor Gott und bat Ihn, mir Glauben und Kraft zu schenken und mich zu beschützen, damit ich Zeugnis ablegen konnte.
Dann las ich einen Abschnitt der Worte des Allmächtigen Gottes: „Wenn Menschen bereit sind, ihr Leben zu opfern, wird alles unbedeutend und niemand kann sich ihrer bemächtigen. Was könnte wichtiger sein als Leben? Auf diese Weise wird Satan unfähig, mehr in den Menschen zu tun, da gibt es nichts, was er mit dem Menschen tun kann. Dennoch wird in der Definition des ‚Fleisches‘ gesagt, dass alles Fleisch von Satan verdorben wurde, wenn Menschen sich wirklich selbst hingeben und nicht von Satan gesteuert werden, dann kann niemand sich ihrer bemächtigen …“ („Kapitel 36“ von Interpretationen der Mysterien der Worte Gottes an das gesamte Universum in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Als ich über Gottes Worte nachdachte, verstand ich, dass diese Situation ein Test Gottes war, und dass in der geistlichen Welt ein Krieg tobte. Ich wusste, dass ich Gott zur Seite stehen und mein Leben opfern musste, um Satan zu beschämen und für Gott Zeugnis abzulegen. In einem so entscheidenden Moment konnte ich auf keinen Fall den Rückzug antreten und weglaufen! „In harten Zeiten offenbart sich das wahre Ich“, wie ein Sprichwort sagt. Ich musste das Werk von Gottes Haus schützen, das war genau das, was jemand mit Gewissen und Menschlichkeit tun sollte. Ich litt unter Verfolgung um der Gerechtigkeit willen, und selbst wenn ich sterben würde, wäre es das wert. Wenn ich unaufrichtig lebte und mich Satan auslieferte, dann würde mein Körper zwar überleben, aber ich wäre wie einer der wandelnden Toten. Ich fühlte mich bei diesem Gedanken befreit, also eilte ich zurück zu dieser Kirche und sorgte dafür, dass die Brüder und Schwestern alle Bücher mit Gottes Worten fortbrachten, und sagte ihnen, dass sie sich bedeckt halten sollten. Die gesamte Kirchenarbeit war ziemlich schnell erledigt und ich dankte Gott für Seine Führung!
Da ich seit über 20 Jahren an den Allmächtigen Gott glaube und ständig unter der Verfolgung und Unterdrückung durch die KPCh leide, habe ich, auch wenn ich einige Schmerzen erlitten habe, unter der Führung von Gottes Worten einige Wahrheiten verstanden, und ich habe gelernt, zwischen Recht und Unrecht, zwischen Gerechtigkeit und Bösem zu unterscheiden. Ich habe auch gelernt, mich unter solch außergewöhnlichen Umständen auf Gott zu verlassen. Ich spüre wirklich die Autorität von Gottes Worten und mein Glaube an Gott ist gewachsen. Das ist alles der Gnade Gottes zu verdanken. Danke dem Allmächtigen Gott!