Meine Gedanken vor dem Ausschluss

März 1, 2025

Von Yan Xin, China

2014 arbeitete ich in der Kirche im Bereich Videoproduktion. Schon bald wurde ich zur Leiterin der Gruppe befördert. Um gute Videos zu produzieren, machte ich mir Gedanken über die Prinzipien, betete und suchte, und ich ging jede Aufnahme ernsthaft an. Nach einiger Zeit wurden die meisten der von mir produzierten Videos ausgewählt, und die Brüder und Schwestern betrachteten mich mit Bewunderung. Ich konnte nicht anders, als zu denken, dass ich zu den Besten der Kirche gehörte, sonst wäre ich nicht befördert worden. Ein paar Wochen später ließ mich mein Vorgesetzter die Videoproduktion einer anderen Gruppe leiten und wies mich ausdrücklich darauf hin: „Leite die Brüder und Schwestern dabei an, Gottes Worte zu erfahren und die Prinzipien zu befolgen.“ Ich war sehr zufrieden mit mir selbst. Dass mein Vorgesetzter mich die anderen anleiten ließ, zeigte, dass ich Fähigkeiten hatte und kompetent war. Als ich in die Gruppe kam, erfuhr ich, dass einige Brüder sich mit Videoproduktion nicht gut auskannten. Eine Schwester war nicht schlecht, aber sie war jung, also fehlte ihr in allen Bereichen die Erfahrung. Nur der Leiter der Gruppe war etwas besser. Wenn wir bei Treffen Gemeinschaft über Gottes Worte hielten, war der Leiter der Gruppe nicht so präzise und organisiert wie ich, und er hatte auch nicht so viel Überblick, wenn er Ideen für die Videoproduktion besprach. Die meiste Zeit wurden meine Vorschläge von allen angenommen, also hielt ich noch mehr von mir selbst. In ein paar Gesprächen äußerte der Leiter der Gruppe eine andere Idee als ich selbst und ich war total abweisend. Ich dachte mir: „Nach so langer Zeit in dieser Pflicht weiß ich doch, was Sache ist, oder?“ Ich blieb bei meiner eigenen Idee und ärgerte mich sehr über den Leiter der Gruppe. Einmal, als wir über die Videoproduktion sprachen, teilte ich meine Ideen mit, was dem Leiter der Gruppe nicht gefiel. Das Blut stieg mir in den Kopf und ich hatte das Gefühl, er hätte all meine Ideen abgelehnt, nur um mich schlecht aussehen zu lassen. Ich beschwerte mich hinter seinem Rücken: „Ich weiß nicht, worauf er hinaus will. Er selbst hatte keine guten Ideen, aber meine Ideen hat er alle abgelehnt, also haben wir den ganzen Morgen nichts geschafft. Hält er uns nicht nur von der Arbeit ab?“ Die Brüder und Schwestern dachten alle, es gäbe ein Problem mit dem Leiter der Gruppe, als ich das sagte. Ein Bruder hielt Gemeinschaft mit ihm und warf ihm vor, arrogant zu sein und die Arbeit zu behindern. Der Leiter der Gruppe fühlte sich schuldig und wollte zurücktreten. Ich fühlte mich schuldig, als ich das sah und dachte, ich hätte den Bogen überspannt. Also entschuldigte ich mich umgehend bei ihm. Aber danach dachte ich nicht weiter über mich nach.

Eines Tages kam eine Kirchenleiterin zu einer Versammlung und erkundigte sich nach unserer Videoproduktion. Ich äußerte einige Gedanken, die die Leiterin befürwortete, und sie schlug vor, dass alle meinen Vorschlägen folgen und sie im Laufe der Arbeit weiterentwickeln sollten. Ich dachte bei mir: „Wenn die Leiterin meine Ideen billigt, zeigt das, ich kann mehr als die anderen, also sollten sie alle auf mich hören.“ Danach organisierte ich die ganze Arbeit unserer Gruppe und die anderen kamen zu mir, um über all ihre Probleme zu sprechen. Ich machte mich zum Rückgrat der Gruppe. Ich fühlte mich als die treibende Kraft der Gruppe und der Gruppenleiter war nur ein Aushängeschild. Ich hatte bei allem das letzte Wort. Wenn die Videos, die sie machten, nicht so wurden, wie ich es wollte, änderte ich sie einfach direkt so, wie ich es wollte. Einmal fiel Bruder Wang Yi auf, dass ich an einem seiner Videos einige Änderungen vorgenommen hatte und fragte mich: „Warum hast du es so stark verändert? Wenn du es problematisch fandest, hätten wir es gemeinsam besprechen können. Warum hast du mich nicht gefragt, bevor du es bearbeitet hast?“ Seine Fragen waren mir irgendwie peinlich, aber dann dachte ich: „Ich habe ein besseres Kaliber als du und verstehe die Prinzipien besser, also sind alle meine Änderungen eigentlich Verbesserungen.“ Unnachgiebig antwortete ich: „Haben nicht alle meine Änderungen zu besseren Ergebnissen geführt? Wenn du meinst, sie wurden von dir nicht genehmigt, werde ich das nächste Mal zuerst mit dir darüber reden.“ Ihm waren die Hände gebunden. Danach wurde ich immer arroganter in meiner Pflicht. Ich hörte nicht auf die Vorschläge der anderen, wenn wir über die Arbeit sprachen. Ich dachte, sie hätten keine guten Ideen und dass wir am Ende sowieso nur das machen würden, was ich wollte. Manchmal, wenn sie Zweifel an meinen Plänen äußerten, entgegnete ich selbstbewusst: „Wenn euch meine Idee nicht gefällt, habt ihr vielleicht einen besseren Plan?“ Ihnen waren die Hände gebunden, und sie mussten einfach tun, was ich sagte. Mit der Zeit widersprach niemand in der Gruppe mehr meinen Ideen. Alle stimmten einfach dem zu, was ich sagte.

Eine Zeit lang bestanden die Videos, die wir gemacht hatten, die vielen Überprüfungen nicht und sie enthielten einige klare Verstöße gegen die Prinzipien. Die Brüder und Schwestern gaben sich die Schuld, weil sie dachten, sie hätten ihre Pflichten nicht gut erfüllt, doch ich reflektierte nicht über mich selbst. Ich glaubte, ich hätte mein Bestes getan, aber da unser Kaliber begrenzt war, schien es normal, die Standards nicht zu erfüllen. Danach wurde meine Pflicht immer anstrengender und ich wurde immer schläfriger. Eine Schwester warnte mich: „Du solltest mal über dich selbst nachdenken. In letzter Zeit bestehst du darauf, dass alle tun, was du willst – ist das nicht arrogant?“ Als unsere Leiterin erfuhr, dass ich arrogant und herrisch war und nicht auf die Gemeinschaft anderer hörte, stellte sie mich energisch bloß und befasste sich mit mir. Dann entließ sie mich wegen fehlender Selbsterkenntnis. Ich war wie betäubt und konnte mich nicht an Gott wenden. Ich spürte, dass ich Stärken hatte, dass ich flexibel denken konnte und dass die Kirche mir bald eine andere Pflicht geben würde. Ich bildete mich weiter in der Videoproduktion, damit ich im Laufe der Zeit nicht aus der Übung kam. Aber immer, wenn ich mich auf die Arbeit an einem Video vorbereitete, war mein Kopf wie leergefegt. Ich zerbrach mir den Kopf, aber ich hatte einfach keine Ideen – ich war wie benebelt. Ich dachte, ich sei eine weitsichtige Denkerin und schlagfertig. Warum konnte ich jetzt nichts produzieren? Dann erinnerte ich mich an diese Worte Gottes: „Gott verleiht Menschen Gaben, schenkt ihnen besondere Fähigkeiten sowie Intelligenz und Weisheit. Wie sollten die Menschen diese Dinge nutzen? Du musst deine besonderen Fähigkeiten, deine Gaben, deine Intelligenz und Weisheit deiner Pflicht widmen. Du musst dein Herz einsetzen und alles, was du weißt, alles, was du verstehst, und alles, was du erreichen kannst, zur Ausführung deiner Pflicht anwenden. Indem du das tust, wirst du gesegnet werden. Was bedeutet es, von Gott gesegnet zu werden? Welches Gefühl verleiht das den Menschen? Dass sie von Gott erleuchtet und geführt worden sind und dass sie einen Weg haben, dem sie bei der Ausführung ihrer Pflicht folgen können. … Wenn Gott jemanden segnet, wird er intelligent und weise, klarsichtig in allen Belangen und auch scharfsinnig, wachsam und besonders geschickt; er hat den Dreh heraus und ist inspiriert bei allem, was er tut, und er wird denken, dass alles, was er tut, so einfach ist und dass keine Schwierigkeit ihn aufhalten kann – er ist von Gott gesegnet. Wenn jemandem alles sehr schwer fällt und er, ganz gleich, was er tut, ungeschickt ist, zu einer verzerrten Sicht der Dinge neigt und ahnungslos ist, wenn er kein Wort von dem versteht, was man ihm sagt, was bedeutet das dann? Es bedeutet, dass er nicht von Gott geführt wird und dass er Gottes Segen nicht hat(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur eine ehrliche Person kann das wirkliche Abbild eines Menschen ausleben). Gottes Worte waren für mich ein unmittelbarer Weckruf. Wenn wir auf dem richtigen Weg sind, segnet uns Gott und lässt unsere Gaben und Stärken zum Einsatz kommen. Wenn wir nicht auf dem richtigen Weg sind, kann der Heilige Geist nicht auf uns einwirken, also ist es egal, wie begabt oder fähig wir sind, es ist alles umsonst. Ohne Gottes Führung sind die Gaben und Stärken der Menschen völlig wertlos. Als ich mit der Videoproduktion anfing, hatte ich eine gute Einstellung und suchte nach Prinzipien, also erleuchtete mich Gott. Ob es darum ging, Fähigkeiten aufzubauen oder Prinzipien zu lernen, Er öffnete mir die Augen. Erst da wurde mir klar, dass das alles Gottes Segen war. Aber ich erkannte das Wirken des Heiligen Geistes nicht. Ich hatte einige Erfolge vorzuweisen und dachte, ich sei etwas Besonderes. Ich setzte mein Kaliber und meine Schlagfertigkeit als Kapital ein, schaute auf die anderen herab und weigerte mich, auf ihre Vorschläge zu hören. Das führte dazu, dass der Heilige Geist mich verließ – ich fiel in die Dunkelheit und erfüllte meine Pflicht nicht. Vorher hatte ich das Gefühl, ich sei begabt, aber dann sah ich, dass ich nie besser als die anderen gewesen war. Dank der Erleuchtung und Führung durch den Heiligen Geist war ich in der Lage, einige Videos zu drehen. Ohne das Wirken des Heiligen Geistes konnte ich nichts produzieren. Ich hatte überhaupt keine Ideen. Schließlich erkannte ich, wie jämmerlich und armselig ich war.

Als ich danach darüber nachdachte, las ich diesen Abschnitt von Gottes Worten: „Arroganz ist die Wurzel der verdorbenen Disposition des Menschen. Je arroganter die Menschen sind, desto unvernünftiger sind sie, und je unvernünftiger sie sind, desto eher neigen sie dazu, sich Gott zu widersetzen. Wie ernst ist dieses Problem? Menschen mit einer arroganten Disposition halten nicht nur andere für minderwertiger als sie selbst, sondern am schlimmsten ist, dass sie sogar Gott gegenüber herablassend sind, und sie haben keine gottesfürchtigen Herzen. Obwohl die Menschen zwar an Gott zu glauben und Ihm zu folgen scheinen, behandeln sie Ihn keineswegs wie Gott. Sie sind stets der Meinung, im Besitz der Wahrheit zu sein, und halten große Stücke auf sich. Das ist das Wesen und die Wurzel einer arroganten Disposition, und sie kommt von Satan. Deshalb muss das Problem der Arroganz gelöst werden. Zu glauben, besser als andere zu sein – das ist eine nichtige Sache. Das Entscheidende ist, dass die eigene arrogante Disposition einen davon abhält, sich Gott, Seiner Herrschaft und Seinen Anordnungen zu unterwerfen; eine solche Person neigt stets dazu, mit Gott um Macht zu konkurrieren und andere zu kontrollieren. Das Herz einer solchen Person ist nicht im Geringsten gottesfürchtig, ganz zu schweigen davon, dass diese Person Gott liebt oder sich Ihm unterwirft. Menschen, die arrogant und eingebildet sind, besonders jene, die so arrogant sind, dass sie ihre Vernunft verloren haben, können sich Gott in ihrem Glauben an Ihn nicht unterwerfen, und sie erhöhen und bezeugen sich sogar selbst. Solche Menschen widersetzen sich Gott am meisten und haben absolut keine gottesfürchtigen Herzen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Ich verglich mein Verhalten mit den Worten Gottes. Ich wurde von Stolz überwältigt, nachdem ich ständig befördert worden war. Ich hatte mich für ein Talent gehalten, auf das die Kirche nicht verzichten konnte. Als der Vorgesetzte mir die Verantwortung für die Videoproduktion der Brüder und Schwestern übertrug, wurde ich noch arroganter und dachte, ich sei besser als alle anderen. Als der Gruppenleiter Feedback zu meinen Ideen gab, weigerte ich mich strikt, es anzunehmen. Ich dachte sogar, dass er mich absichtlich schlecht aussehen ließ, wenn er nicht mit mir übereinstimmte, also verurteilte ich ihn hinter seinem Rücken, was die anderen dazu veranlasste, ihn zu kritisieren und sich mit ihm zu befassen. Daraufhin fühlte er sich gegängelt und traute sich nicht, mich auf meine Probleme hinzuweisen. Ich war mir selbst ein Gesetz und niemand wagte es, mir zu widersprechen. Ich war so arrogant, dass ich auf alle herabblickte, war selbstherrlich und großspurig und hörte nicht auf die Vorschläge der anderen. So rückten wir in unseren Videos von Prinzipien ab und brachten über einen Monat nichts zustande. Das war ein ernsthaftes Hindernis für die Videoarbeit der Kirche. Das war kein kleiner Ausrutscher, das war Bosheit und Widerstand gegen Gott! Da wurde mir klar, dass meine arrogante Disposition die Wurzel meines Widerstands gegen Gott war. Die Antichristen, die aus der Kirche ausgestoßen werden, sind alle übermäßig arrogant und wollen auf niemanden hören. Sie stören die Arbeit der Kirche und weigern sich strikt, Buße zu tun. Letztendlich werden sie ausgestoßen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit einer arroganten Disposition leben würde, blindwütig und herrisch, und die wichtige Arbeit der Kirche stören würde. Ohne es zu merken, war ich auf dem Weg des Antichristen. Einige Tage lang lebte ich in einem Zustand der Furcht, ständig in dem Gefühl, dass ich, weil ich ein so großes Übel begangen hatte, sicher ausgestoßen werden würde. Ich war wirklich am Boden zerstört. Mein Vater las mir einen Abschnitt aus Gottes Worten vor, der mich sehr berührte. In Gottes Worten heißt es: „Ich möchte nicht sehen, dass irgendjemand das Gefühl hat, Gott würde ihn nicht berücksichtigen, hätte ihn aufgegeben oder würde ihn verschmähen. Das Einzige, was Ich sehen möchte, ist, dass sich alle auf dem Weg befinden, nach der Wahrheit zu streben und Gottesverständnis zu suchen, während sie kühn vorwärts marschieren, mit unbeugsamer Entschlossenheit, ohne jegliche Bedenken oder Lasten. Unabhängig davon, welche Fehler du begangen hast, unabhängig davon, wie weit du vom Weg abgekommen bist oder wie ernsthaft deine Übertretungen gewesen sind, lass dies nicht zu Lasten oder zu überschüssigem Gepäck werden, die du in deinem Streben, Gott zu verstehen, mit dir herumtragen musst. Marschiere weiter voran. Gottes Absicht, den Menschen zu retten, ändert sich zu keiner Zeit. Das ist der kostbarste Teil von Gottes Wesen(Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gott Selbst, der Einzigartige VI). Als ich die tröstenden Worte Gottes hörte, die vor Mitgefühl regelrecht überflossen, konnte ich meine Tränen nicht länger zurückhalten. Ich hatte in einer arroganten Disposition gelebt und die Videoarbeit gestört, aber die Menschen um mich herum lasen mir Gottes Worte vor und halfen mir, Seinen Willen zu verstehen und einen Weg der Praxis zu finden. Dies geschah durch Gottes Liebe. Aber ich begriff nicht, was Gott wollte und wandte mich Ihm nicht zu. Ich verstand es falsch und beschukdigte Gott. Ich besaß kein Gewissen. Ich war voller Schuldgefühle und Selbstvorwürfe, wenn ich an das Böse dachte, das ich angerichtet hatte. Aber ich wollte mich nicht weiter von meinen Verfehlungen einschränken lassen und in Negativität und Missverständnissen leben, Also betete ich zu Gott, bereit, nach der Wahrheit zu streben, Buße zu tun und mich zu ändern. Sechs Monate später sagte mir der Leiter zu meiner Überraschung, dass ich die Videoproduktion wieder aufnehmen könne. Ich war sehr dankbar. Ich gelobte mir, meine Pflicht gut zu erfüllen, um meine früheren Verfehlungen wiedergutzumachen. In meiner Pflicht war ich dieses Mal nicht mehr so arrogant und stur wie früher. Ich diskutierte oft mit den anderen, suchte nach den Prinzipien der Wahrheit, und wenn jemand eine andere Meinung hatte, lernte ich, mich zurückzunehmen und auf die Vorschläge der anderen zu hören. In meiner Videoproduktion wurde ich immer erfolgreicher.

Aber die guten Dinge sind nicht von Dauer. Als ich sah, dass meine Videoarbeit besser wurde, flammte meine Arroganz unbewusst wieder auf. Damals arbeitete ich mit einer Schwester bei der Videoproduktion zusammen, aber ich fand ihre Denkweise zu altmodisch, also überging ich ihre Vorschläge einfach und ignorierte sie völlig. Später meinte sie, dass sie das Gefühl hätte, ich würde nicht mit ihr zusammenarbeiten, also ließ ich sie schließlich mitmachen. Doch als ich sah, dass sie keine gute Arbeit leistete, war ich wirklich herablassend. Ich erklärte ihr sehr unfreundlich, was sie tun sollte, sodass sie sich gegängelt fühlte. Ein anderes Mal, als die Gruppeleiterin einen Vorschlag für ein Video machte, das ich produziert hatte, dachte ich: „Dein Verständnis der Prinzipien ist nicht besser als meins und dein Kaliber ist auch nicht besser als meins. Muss ich mich wirklich von dir kritisieren lassen?“ Also lehnte ich ab, ohne wirklich darüber nachzudenken. Als sie sah, dass ich nicht im Entferntesten aufnahmefähig war, nutzte die Leiterin der Gruppe ihre Erfahrung, um mir meine verdorbene Disposition zu verdeutlichen, aber ich war wirklich resistent und wollte es nicht akzeptieren. Ein anderer Gruppenleiter hielt Gemeinschaft mit mir und tadelte mich für mein selbstherrliches Verhalten und meine Ablehnung der Vorschläge anderer. Ich konnte das einfach nicht akzeptieren: „Du willst mich nur dazu zwingen, deine Ideen zu akzeptieren. Meine Ideen waren in Ordnung, also warum muss ich mich selbst verleugnen und deine Vorschläge annehmen?“ Ich schwieg mit säuerlicher Miene, was eine seltsame Atmosphäre schuf, und so wurde die Versammlung hastig beendet. Ich war so arrogant und stur, dass ich die Vorschläge anderer überhaupt nicht akzeptieren wollte, also habe ich in meiner Pflicht nichts erreicht und wurde erneut entlassen. Wieder zu Hause war ich sehr deprimiert. Ich fragte mich: „Warum bin ich in meine alten Gewohnheiten zurückgefallen? Ich wollte nicht so arrogant sein, aber ich konnte einfach nicht anders. Anscheinend liegt es einfach in meiner Natur, in meinem Wesen, und ich kann es nicht ändern.“ Ich gab mich selbst auf.

Eines Tages kam meine Mutter, die für eine Pflicht die Stadt verlassen hatte, zurück und hielt Gemeinschaft mit mir, fragte mich nach meiner Selbsterkenntnis. Sie hörte mir zu, schüttelte dann den Kopf und sagte: „Du gibst nur zu, dass du arrogant bist, dass du Böses tust und Gott widerstehst, aber heißt das, dass du dich wirklich selbst erkennst und Buße tust? Wie kommt es, dass du all die Jahre über dich selbst etwas gelernt hast, aber deine Arroganz sich überhaupt nicht geändert hat? Das liegt daran, dass deine Selbsterkenntnis zu oberflächlich ist, also kannst du die Disposition nicht ändern! Du musst Gottes Worte integrieren und dich selbst von Grund auf reflektieren. Hast du über den Weg des Glaubens nachgedacht, den du gegangen bist? Wem hast du dich in den mehr als zehn Jahren deines Glaubens untergeordnet? Wen hast du respektiert? Du warst immer kämpferisch, wolltest dich mit allen messen und einfach nur angeben. Abgesehen von deinen beiden Entlassungen und als du als Kirchenleiterin tätig warst, hast du dich immer selbst in den Vordergrund gestellt und die anderen dazu gebracht, dich zu bewundern. Und vor zwei Jahren, als du Videos gemacht hast, hast du auf den Leiter der Gruppe herabgesehen und dich offen mit ihm gestritten. Das hatte zur Folge, dass die Gruppe über zwei Monate lang nichts zustande gebracht hat. Hast du über dich selbst nachgedacht? Die anderen haben dir so oft Feedback gegeben – hast du es jemals angenommen?“ Die Fragen meiner Mutter trafen mich mitten ins Herz – sie waren wirklich schmerzhaft. Ich wusste, dass das alles wahr war, aber ich wusste nicht, wie ich in diesem Moment reagieren sollte. Dann sagte sie enttäuscht: „Du bist doch schon so lange entlassen, warum hast du nicht wirklich über dich selbst nachgedacht? Du hast die Wahrheit nicht akzeptiert. Wo immer du eine Pflicht übernimmst, gibt es keinen Frieden. Das ist ein ernstes Problem! Wegen deines Verhaltens in all den Jahren als Gläubige, deiner arroganten Art, deinen Übeltaten und weil du die Wahrheit nicht akzeptierst und nicht reflektierst, ist es gut möglich, dass du ausgeschlossen wirst.“ Bei dem Wort „Ausschluss“ brach ich in Tränen aus. Ich verspürte einen unaussprechlichen Schmerz: „Werde ich wirklich ausgestoßen? Ist mein Glaubensweg wirklich zu Ende? Werde ich für immer von der Kirche abgeschnitten sein? Ich bin Gott so viele Jahre gefolgt und habe viel durchgemacht, wie kann ich da einfach so ausgestoßen werden?“ Ich fühlte mich immer mehr benachteiligt und war aufgebracht. Meine Mutter hielt weiter Gemeinschaft mit mir, aber ich hörte ihr einfach nicht zu. Ein paar Tage lang weinte ich nur noch. Der Gedanke, dass die Kirche mich ausschließen würde, war so schrecklich. Ich verbrachte meine Tage wie ein wandelnder Leichnam und hatte keine Energie, etwas zu tun.

Einmal kam mein Vater von einer Versammlung zurück und ich fragte ihn: „Werde ich jetzt rausgeschmissen?“ Er sagte streng zu mir: „Jetzt kommt es darauf an, wie du die Sache angehst. Wenn du wirklich ausgeschlossen wirst, wirst du Gott immer noch folgen? Wenn du wirklich Buße tust, anfängst zu bereuen und nach der Wahrheit strebst, dann wird der Rauswurf für dich eine Erlösung sein. Wenn du dich abschreibst, weil du ausgestoßen bist, wirst du völlig entlarvt und ausgestoßen. Hast du vor, das Handtuch zu werfen? Willst du nicht der Wahrheit nachgehen, wirklich Buße tun und dein Ende retten?“ Die Worte meines Vaters rüttelten mich wirklich auf. Er hatte recht. Selbst wenn ich ausgeschlossen würde, war ich nicht immer noch ein geschaffenes Wesen? Niemand konnte mir das Recht nehmen, Gottes Worte zu lesen und die Wahrheit zu suchen. Ich musste vor Gott Buße tun. Ich verneigte mich vor Gott und betete: „Gott! Ich bin heute an diesem Punkt angelangt aus eigener Schuld und weil ich es versäumt habe, nach der Wahrheit zu streben.“ Später dachte ich über Folgendes nach: „Warum strebte ich nach all den Jahren des Glaubens nie nach der Wahrheit, sondern blieb unbedarft, bis ich ausgestoßen wurde? Wenn ich mich nur ein wenig um das Streben nach Wahrheit bemüht hätte, wäre es gar nicht erst so weit gekommen!“ Ich war von Reue und Schmerz überwältigt. Dann dachte ich an die Niniviten, die wirklich Buße taten und Gottes Gnade erlangten. Schnell schlug ich mein Buch mit Gottes Worten auf und las dies: „Mit diesem ‚bösen Weg‘ ist nicht eine Handvoll böser Taten gemeint, sondern die böse Quelle, aus der das Verhalten der Menschen entspringt. ‚Von seinem bösen Weg abkehren‘ bedeutet, dass die Betroffenen diese Taten nie wieder begehen werden. Mit anderen Worten, sie werden sich nie wieder so böse verhalten; die Methode, der Ursprung, der Zweck, die Absicht und das Prinzip ihres Handelns, sie alle haben sich geändert; sie werden diese Methoden und Prinzipien nie wieder anwenden, um ihren Herzen Freude und Glück zu bescheren. Das ‚abkehren‘ in ‚vom Frevel ihrer Hände abkehren‘ bedeutet ablegen oder beiseitelegen, ganz mit der Vergangenheit zu brechen und nie zurückzukehren. Als die Menschen von Ninive sich vom Frevel ihrer Hände abkehrten, bewies und verkörperte das ihre wahre Reue. Gott beobachtet das äußere Erscheinungsbild der Menschen als auch ihre Herzen. Als Gott ohne Zweifel die wahre Reue in den Herzen der Niniviten wahrnahm und auch feststellte, dass sie ihre bösen Wege verlassen hatten und vom Frevel ihrer Hände abgekehrt waren, überlegte Er es sich anders(Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gott Selbst, der Einzigartige II). Auch ich war sehr berührt. Die Niniviten taten wirklich Buße und erlangten Gottes Gnade. Ihre Reue war nicht nur ein Lippenbekenntnis ihrer Sünden oder die Konzentration auf das äußere Verhalten. Außerdem war es nicht nur eine momentane Reue. Es war eine Transformation in der Art, wie sie Dinge anpackten, ihrem Ausgangspunkt und ihren Motiven. Sie gaben ihr bisheriges Vorgehen endgültig auf. Sie änderten nicht nur ihr Verhalten, Das Wichtigste war, dass sie wirklich Buße taten. Und das ist der einzige Weg, um Gottes Gnade und Seine Vergebung zu erlangen. Dann dachte ich über mich selbst nach. Ich hatte immer gesagt, ich sei arrogant, aber ich hatte meine arrogante Disposition nie im Zaum gehalten. Ich wusste, dass ich Böses tat und gegen Gott arbeitete, aber ich hatte mein böses Verhalten nie unter Kontrolle gebracht. Ich war an dem Punkt angelangt, an dem ich ausgeschlossen werden sollte, nicht weil ich ein oder zwei schlechte Dinge getan hatte, sondern weil ich ohne Reue auf dem Weg des Bösen herumgeirrt war. Ich hatte die Wahrheit nie in die Praxis umgesetzt oder vor Gott Buße getan. Ich wusste, dass meine arrogante Disposition schlimm war und dass ich viele Verstöße begangen hatte, aber ich hatte mich nie darum bemüht, die Wahrheit zu finden, um sie zu überwinden. Wie könnte ich wirklich Buße tun, wenn ich meine arrogante Disposition nie überwunden hätte? Wenn ich keine echte Reue gezeigt hatte, war meine Selbsterkenntnis dann nicht nur eine irreführende Fassade? Ich musste wie die Niniviten sein. Ich musste über mich selbst nachdenken, über die Wurzeln, Motive, Wege und Absichten hinter meinem Handeln, und vor Gott Buße tun.

Ich dachte daran, wie meine Mutter mich ein paar Tage zuvor bloßgestellt hatte und wie ich zweimal entlassen worden war. Ich war in Gedanken versunken. „Warum erkannte ich zwar meine arrogante Disposition, folgte ihr aber dennoch, sobald etwas passierte, und widerstand Gott?“ In meinen Andachtstexten las ich danach Folgendes in Gottes Worten: „Denn bis die Menschen die Wahrheit und Gottes Errettung angenommen haben, stammen alle Ideen, die sie annehmen, von Satan. All die Gedanken, Sichtweisen und traditionellen Kulturen, die von Satan stammen – was bringen diese Dinge den Menschen? Sie bringen Verführung, Verdorbenheit, Knechtschaft, Fesseln und bewirken, dass die Gedanken der verdorbenen Menschheit eng und extrem sind und ihre Ansichten über die Dinge einseitig und voreingenommen, ja sogar absurd und widersinnig sind. Genau das ist die Folge der Verdorbenheit der Menschheit durch Satan(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 1)). „Wenn du in deinem Herzen die Wahrheit wirklich verstehst, dann weißt du, wie du die Wahrheit praktizieren und dich Gott unterwerfen kannst, und du wirst ganz natürlich den Weg des Strebens nach der Wahrheit einschlagen. Wenn der Weg, den du gehst, der richtige ist und mit den Absichten Gottes übereinstimmt, dann wird das Wirken des Heiligen Geistes dich nicht verlassen – in diesem Fall wird es immer unwahrscheinlicher, dass du Gott verrätst. Ohne die Wahrheit ist es leicht, Böses zu tun, und du wärest nicht in der Lage, dir selbst zu helfen. Wenn du zum Beispiel eine arrogante und eingebildete Disposition hast, dann macht es keinen Unterschied, ob man dir sagt, dass du dich Gott nicht widersetzen solltest; du kannst nicht anders, und dieses Verhalten liegt außerhalb deiner Kontrolle. Du würdest es nicht absichtlich tun; du würdest es unter der Dominanz deiner arroganten und eingebildeten Natur tun. Deine Arroganz und deine Eingebildetheit brächten dich dazu, auf Gott herabzusehen und Ihn als unbedeutend anzusehen; sie brächten dich dazu, dich selbst zu erhöhen, sie brächten dich dazu, dich ständig zur Schau zu stellen; sie würden dich dazu bringen, andere zu verachten, in deinem Herzen wäre niemand mehr außer dir selbst; sie würden dir Gottes Platz in deinem Herzen rauben und schließlich würden sie dich dazu bringen, dich an Gottes Platz zu setzen und zu verlangen, dass die Menschen sich dir unterwerfen und dich dazu bringen, deine eigenen Gedanken, Ideen und Auffassung als die Wahrheit zu verehren. So viel Böses wird von Menschen unter der Vorherrschaft ihrer arroganten und eingebildeten Natur verübt! Um das Problem, Böses zu begehen, zu lösen, müssen sie zunächst ihre Natur überwinden. Ohne eine Veränderung in der Disposition ist es unmöglich, dieses Problem grundlegend zu lösen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur durch Verfolgen der Wahrheit kannst du Änderungen in deiner Disposition erreichen). Als ich über Gottes Worte nachdachte, wurde mir klar, dass alle Gedanken und Perspektiven, die ich hatte, bevor ich die Wahrheit erfuhr, von Satan stammten. Seit meiner Kindheit, wegen dem, was ich in der Schule gelernt hatte, was mir die Älteren beigebracht hatten und was mich beeinflusste, hatte ich das Gefühl, ich müsse der Mittelpunkt der Welt sein. „Nur ich herrsche über alles“ und „Nur ich dominiere“, das waren mein Anspruch und die Worte, nach denen ich lebte. Ich betrachtete diese satanischen Philosophien als etwas Positives. Egal, in welcher Gruppe ich war, ich wollte das Sagen und das letzte Wort haben. Ich konnte nicht anders, als andere zu lenken und dazu zu bringen, auf mich zu hören. Als ich merkte, dass der Gruppenleiter mir nicht zuhörte und mir ständig Vorschläge machte, war ich verärgert und verurteilte ihn vor den Brüdern und Schwestern. Um alle dazu zu bringen, mir zuzuhören, nutzte ich mein hohes Kaliber und meine Qualifikationen, und setzte sie unter Druck. Die Brüder und Schwestern waren so gefangen, dass sie sich nicht trauten, etwas zu sagen, und mir wie Marionetten gehorchten. Dadurch war meine Pflicht ein einziges Chaos. Ich zwang die anderen, zu tun, was ich wollte, und auf mich zu hören. Ich legte nicht nur ein wenig Arroganz an den Tag, ich war über alle Maßen arrogant. Gott könnte niemals eine satanische Person wie mich in Seinem Haus dulden. Würde die Kirche mich ausschließen, wäre das ganz im Sinne Gottes! Ich war Gott dankbar und hatte keine Klagen. Ich wusste, ich hatte viele Verfehlungen begangen, die ich nie wieder gutmachen könnte, und war voller Reue.

Später dachte ich daran, wie mich meine Mutter ermahnt hatte, nicht nur an die zwei Entlassungen zu denken, sondern auch über den Weg nachzudenken, den ich in all den Jahren meines Glaubens gegangen war. Ich fand einige wichtige Worte Gottes. Der Allmächtige Gott sagt: „Antichristen mögen es von Geburt an nicht, nach den Regeln zu leben oder ein normales Leben zu führen oder sich ruhig an ihre Position zu halten oder bodenständig wie ein normaler Mensch zu leben. Sie sind nicht damit zufrieden, ein solcher Mensch zu sein. Ganz gleich, was sie nach außen hin zum Ausdruck bringen, tief im Inneren sind sie nie zufrieden; sie müssen etwas tun. Was genau? Dinge, die sich der Durchschnittsmensch niemals vorstellen könnte. Sie wollen auf diese Weise auffallen, und um das zu erreichen, sind sie bereit, ein paar Entbehrungen auf sich zu nehmen und einen Preis zu zahlen. ‚Neue Amtspersonen wollen unbedingt beeindrucken‘, heißt es: Sie müssen ein kleines Wunder vollbringen oder eine Art Vermächtnis schaffen, um zu beweisen, dass sie nicht nur ein Niemand sind. Was ist das größte Problem dabei? Obwohl sie in der Kirche arbeiten, und obwohl sie unter dem Vorwand arbeiten, ihre Pflicht zu tun, haben sie nie bei Gott nachgefragt, wie die Dinge zu tun sind, und haben nie ernsthaft untersucht, was das Haus Gottes anordnet, was die Grundsätze der Wahrheit sind, was zu tun ist, um dem Werk des Hauses Gottes zu nützen, was getan werden kann, um den Brüdern und Schwestern zu nützen, und um Gott nicht zu beleidigen, sondern um Ihn zu bezeugen, und um das Werk der Kirche reibungslos voranzubringen, damit es ohne Schwierigkeiten und ohne irgendwelche Versehen abläuft. Sie fragen nie nach diesen Dingen und erkundigen sich auch nicht danach. Sie tragen diese Dinge nicht in ihren Herzen; ihre Herzen enthalten diese Dinge nicht. Wonach fragen sie also? Was tragen sie in ihren Herzen? Was ihnen am Herzen liegt, ist, ihre Talente in der Kirche zur Schau zu stellen, zu zeigen, dass sie anders sind als alle anderen, ihre Führungsqualitäten zur Schau zu stellen, den Menschen zu zeigen, dass sie eine Säule der Kirche sind, dass die Kirche nicht ohne sie auskommt, dass jedes Projekt der kirchlichen Arbeit nur deshalb reibungslos ablaufen kann, weil es Menschen wie sie gibt. Wenn wir uns die Ausdrucksweise der Antichristen ansehen, ihren Antrieb und ihre Motivation, etwas zu tun, wie positionieren sie sich dann? In einer Position, die über allem anderen steht. … Was ist ihr Ziel? Es geht nicht darum, ihre Pflicht als erschaffene Wesen gut zu erfüllen, und es geht auch nicht darum, auf die Last Gottes Rücksicht zu nehmen. Vielmehr geht es darum, alles zu kontrollieren, während sie in der Kirche dienen und den Brüdern und Schwestern dienen. Warum sagen wir, dass sie alles kontrollieren wollen? Weil sie zuerst versuchen, sich selbst einen Platz zu verschaffen, sich einen Namen zu machen, sich ein hohes Ansehen zu verschaffen, mit der Macht, den Ton anzugeben und Entscheidungen zu treffen. Wenn ihnen das gelingt, können sie Gott ersetzen und Ihn zu einem Strohmann machen. In ihrem Einflussbereich versuchen sie, den fleischgewordenen Gott zu einer Marionette zu machen; das bedeutet es, sich selbst über alles andere zu stellen. Ist das nicht das, was Antichristen tun? Das ist das Verhalten von Antichristen(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 10)). Gottes Worte offenbarten genau meinen Zustand. Ich war seit über einem Jahrzehnt gläubig, aber ich war nie damit zufrieden, normal zu sein. Wohin ich auch ging und welche Pflicht ich auch erfüllte, ich wollte immer die Beste der Besten sein. In meinen ersten Jahren als Gläubige bewässerte ich Neulinge in der Kirche. Um mich zu beweisen, arbeitete ich hart daran, mich mit der Wahrheit der Visionen zu rüsten, um die Probleme der Neulinge zu lösen. Egal, ob es regnete oder die Sonne schien oder wie weit der Weg war, nie klagte ich über Schwierigkeiten. Nachdem ich Kirchenleiterin geworden war, versuchte ich, mich von der Masse abzuheben. Als ich dann Videos produzierte, arbeitete ich bis tief in die Nacht, um mich zu verbessern, bemühte mich um Prinzipien und Fähigkeiten, bis ich schließlich befördert und von den Leitern und den anderen gelobt wurde. Und so ließ ich mich noch mehr mitreißen. Ich hatte das Gefühl, ich sei ein Talent, auf das die Kirche nicht verzichten könnte, und ich hielt mich sogar unverschämterweise für das Rückgrat der Gruppe. In der Gruppe war ich überheblich und selbstherrlich. Nachdem ich entlassen worden war, gab ich nur zu, dass ich arrogant war und Böses getan hatte, aber ich dachte nicht über mein Verhalten oder den Weg nach, den ich eingeschlagen hatte. Als ich wieder anfing, Videos zu drehen, tauchten die gleichen Probleme auf. Warum war ich immer so arrogant und gehorchte niemandem? Warum wollte ich nicht auf die Ideen anderer hören? Warum wollte ich immer das letzte Wort haben und alle dazu bringen, auf mich zu hören? Das lag daran, dass ich zu arrogant war und keine normale Person sein wollte. Ich wollte über anderen stehen, damit man mir zuhört. Inwiefern unterscheidet sich meine Disposition von der antichristliche Disposition, „sich selbst über alles andere zu stellen“, was Gott offenbart? An diesem Punkt sah ich, dass sich meine satanische Disposition nicht geändert hatte, obwohl ich all die Jahre gläubig gewesen war, und dass ich eine starke antichristliche Disposition hatte. Als ich hörte, dass die Kirche mich ausschließen wollte, fühlte ich mich ungerecht behandelt, als sollte Gott mich nicht ablehnen, weil ich all die Jahre gläubig gewesen war. Aber eigentlich suchte ich nicht nach der Wahrheit. Was ich suchte, waren Name und Gewinn – ich hatte den falschen Weg gewählt. Deshalb hatte ich auch nach mehr als einem Jahrzehnt noch keine Wahrheit erlangt. Wessen Schuld war das? Ich war selbst schuld, weil ich nicht nach der Wahrheit strebte! Und wenn ich an meine Verfehlungen und bösen Taten in jenen Jahren denke, war die Ausschließung aus der Kirche Gottes Gerechtigkeit! Ich lebte nach meiner arroganten Disposition. Ich hatte nicht nur unsere Arbeit ernsthaft gestört, sondern auch die anderen gegängelt und verletzt. Ich hatte überhaupt keine Menschlichkeit! Aufgrund meines Wesens, meiner Disposition und all des Bösen, das ich getan hatte, hätte man mich ausschließen müssen. Zu diesem Zeitpunkt war es mir egal, ob die Kirche mich ausschließen würde oder nicht. Ich musste mich für die Wahrheit entscheiden und dafür, meine verdorbene Disposition zu überwinden.

Später ließ mich die Kirche mit Menschen, die isoliert wurden, um nachzudenken, zusammenkommen. Ich fand Worte Gottes, um meine Verdorbenheit und mein böses Verhalten zu entlarven und zu sezieren, und um ihnen zu zeigen, dass ich auf dem Weg des Antichristen war, dass ich genau wie Satan war, und dass es Gottes Gerechtigkeit wäre, mich auszustoßen. Ich sagte ihnen auch: „Wir müssen wirklich Buße tun. Egal, wie es ausgeht, wir müssen Gott folgen und unsere Pflicht tun.“ Danach war ich nicht mehr so arrogant wie zuvor. Im Umgang mit anderen wollte ich nicht mehr das letzte Wort haben. Wenn Probleme auftauchten, suchte ich nach Vorschlägen anderer. Ich ermahnte mich oft, mich selbst zurückzunehmen und mehr auf die Stärken der anderen zu achten. Ohne es zu merken, wurde ich dadurch viel bescheidener. Nach einigen Monaten überprüfte die Kirche mein Verhalten und stellte fest, dass ich eine ernsthafte antichristliche Disposition hatte, aber kein antichristliches Wesen, also wurde ich nicht ausgestoßen. Später, als ich etwas Selbsterkenntnis und Reue zeigte, vermittelte mir die Kirche wieder eine Pflicht. Als ich das hörte, überkam mich ein Gefühl der Rührung, und mir stiegen Tränen in die Augen. Ich dachte an diese Worte Gottes: „Gottes Disposition ist lebenskräftig und klar ersichtlich, und Er ändert Seine Gedanken und Einstellungen dementsprechend, wie sich die Dinge entwickeln. Der Wandel Seiner Haltung gegenüber den Niniviten sagt den Menschen, dass Er Seine eigenen Gedanken und Vorstellungen hat; Er ist kein Roboter oder eine Tonfigur, sondern der lebendige Gott Selbst. Er konnte auf die Bewohner von Ninive wütend sein, genauso wie Er aufgrund ihrer Haltung ihre Vergangenheit vergeben konnte. Er konnte entscheiden, Unglück über die Niniviten zu bringen, und Er konnte Seine Entscheidung auch aufgrund ihrer Reue ändern. Menschen wenden gern starr Regeln an und begrenzen und definieren Gott mithilfe solcher Regeln, genauso wie sie gern anhand von Formeln versuchen, Gottes Disposition zu verstehen. Soweit es also den Bereich menschlichen Denkens betrifft, denkt Gott nicht, noch hegt Er irgendwelche wesentlichen Vorstellungen. In Wirklichkeit aber befinden sich Gottes Gedanken in einem Zustand ständigen Wandels, dementsprechend, wie sich die Dinge und Umgebungen ändern. Während sich diese Gedanken wandeln, werden verschiedene Aspekte von Gottes Wesen offenbart. Während dieses Wandlungsprozesses zeigt Gott genau in dem Moment, wenn Er es sich anders überlegt, der Menschheit die reale Existenz Seines Lebens und dass Seine gerechte Disposition voller dynamischer Vitalität ist. Gleichzeitig nutzt Gott Seine eigenen wahren Offenbarungen, um der Menschheit zu beweisen, dass die Existenz Seines Zorns, Seiner Barmherzigkeit, Seiner liebenden Güte und Seiner Toleranz echt ist(Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gott Selbst, der Einzigartige II). Gottes gerechte Disposition ist so dynamisch und voller Lebenskraft. Ob Zorn, Erhabenheit, Barmherzigkeit oder Liebe, alles ist echt. Gott drückt seine Disposition Stück für Stück aus, je nach Einstellung des Menschen gegenüber Gott und gegenüber der Wahrheit. Als ich auf meinem eigenen Weg war, schuf Gott immer wieder Situationen, um mich zu entlarven, zu treffen und zu disziplinieren, aber ich bereute nie, dachte nie über mich selbst nach und blieb unnachgiebig. Erst als ich an den Punkt kam, an dem ich ausgeschlossen werden sollte, wachte ich endlich auf und begann, über mich selbst nachzudenken. Sobald ich etwas mehr Einsicht hatte und mir selbst zuwider war, sobald ich bereit war, mein falsches Streben aufzugeben und mich wieder Gott zuzuwenden, zeigte Gott Erbarmen mit mir und gab mir eine weitere Möglichkeit zur Buße. Ob es Gottes Zorn, Sein Fluch, Seine Barmherzigkeit oder Seine Nachsicht war, alles war die reale Manifestation seiner gerechten Disposition. Gottes Disposition drückt sich mir gegenüber durch meine Haltung gegenüber Gott und der Wahrheit aus. Ich habe wirklich erfahren, dass Gottes Disposition voller dynamischer Lebenskraft ist. Gott war immer an meiner Seite und beobachtete all meine Worte und Taten. Was immer ich auch gedacht und getan habe, Gott hat eine Meinung dazu. Hätte ich damals nicht mit dem Ausschluss gerechnet, hätte mein gefühlloses, starres Herz immer noch nicht kehrtgemacht und ich hätte nicht wirklich über mich selbst nachgedacht. Ohne Gottes strenge Züchtigung und Disziplin wäre ich nur noch arroganter geworden und hätte Gott noch mehr widerstanden. Und ich wäre schließlich bestraft worden. Diese Erfahrung veränderte mein Leben als Gläubige. Ich sah Gottes ernste Absichten und spürte Gottes Liebe und Erlösung.

Letzten Sommer ermöglichte mir die Kirche, wieder an Videos zu arbeiten. Einmal blieb ich bei einer Idee für ein Video stecken, und in diesem Moment kam eine Schwester zu mir. Als sie von der Problematik erfuhr, teilte sie mir ihre Meinung mit. Ich hörte ihr zu und merkte, dass das, was sie sagte, überhaupt nicht das war, was ich wollte, und ich empfand eine gewisse Geringschätzung. Ich dachte bei mir: „Obwohl ich so lange nachgedacht habe, habe ich immer noch keine Idee. Du hast ja nicht einmal diese Pflicht getan, wie könntest du also einen guten Vorschlag haben?“ Ich hatte keine Lust, weiter zuzuhören. An diesem Punkt merkte ich, dass meine arrogante Disposition wieder aufflammte, also betete ich rasch in meinem Herzen zu Gott und dachte an einen Abschnitt aus Gottes Worten: „Der Weg zur Vervollkommnung wird durch deine Unterwerfung unter das Wirken des Heiligen Geistes erreicht. Du weißt nicht, durch welche Art Mensch Gott wirken wird, um dich zu vervollkommnen, noch durch welche Person, Begebenheit oder Sache Er dich Dinge erlangen oder sehen lassen wird. Wenn du deinen Fuß auf diesen rechten Weg setzen kannst, zeigt das, dass es große Hoffnung für dich gibt, von Gott vervollkommnet zu werden. Wenn du das nicht kannst, zeigt das, dass deine Zukunft trostlos ist, ohne Licht(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Diejenigen, die Gott mit wahrem Herzen gehorchen, werden gewiss von Gott gewonnen werden). Ich sah, dass es mir wirklich an Vernunft fehlte. Ich dachte, die Schwester könnte ohne Erfahrung in dieser Pflicht keine guten Vorschläge machen. Das war nur mein eigenes Urteil und stand überhaupt nicht im Einklang mit Gottes Worten. Ich dachte, ich wäre schlau und begabt, aber wenn Gott mich nicht anleitete, hatte ich keine Idee, egal, wie sehr ich mich bemühte. Ich dachte an meine früheren Misserfolge und wagte es nicht, mir wieder etwas zuzutrauen. Vielleicht würde der Heilige Geist diese Schwester leiten oder erleuchten, also durfte ich nicht arrogant sein oder sie ausgrenzen. Ich fing an, mich zurückzunehmen, hörte mir die Vorschläge der Schwester genau an, und ohne es zu merken, ließ ich mich von unserem Gespräch inspirieren. Und mein Denken wurde klarer. Ich war Gott so dankbar! Je öfter ich diese Erfahrung machte, desto mehr merkte ich, dass ich zu arrogant gewesen war. Ich sah, dass ich so sehr von Satan verdorben worden war und meine arrogante Natur so tief verwurzelt war, und hasste mich dafür noch mehr. Aber ich wusste, ich konnte das Problem meiner arroganten Natur nicht über Nacht lösen, und dass es nur gelöst werden konnte, wenn ich immer wieder von Gott gerichtet und zurechtgestutzt wurde. Ich betete oft zu Gott und bat um Seine Züchtigung und Disziplinierung, und ich schwor, dass ich, wie sehr ich auch litt, weiterhin nach der Wahrheit streben, meine Pflicht tun und Gottes Herz trösten würde.

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