50. Die Heuchelei hat mich ruiniert

Von Zheng Xinjing, China

Liebe Schwester,

Ich hoffe, bei dir ist alles gut!

Beim letzten Mal hast du geschrieben, um mich zu fragen, wie ich davon profitiert habe, dass ich meine Pflichten im letzten Jahr weg von daheim ausgeführt habe. Ich habe tatsächlich einige Dinge erlebt und ein gewisses Verständnis für meine verderbte Disposition erlangt. Heute möchte ich eine Erfahrung vom letzten Sommer teilen.

Damals haben Schwester Mali und ich bei der Bewässerungs-Pflicht zusammengearbeitet. Obwohl Mali eben erst mit dieser Pflicht begonnen hatte, war sie fleißig, lernbegierig, und öffnete sich einfach, um Hilfe zu suchen, wenn sie auf Probleme stieß, die sie nicht verstand. Zunächst waren Malis Fragen relativ einfach, und ich beantwortete sie aktiv und bereitwillig. Mali bewunderte mich und sagte, dass ich die Grundsätze gut im Griff hatte, was mich sehr befriedigte. Später, als Mali besser mit den Grundsätzen vertraut war, stellte sie Fragen, die ich nicht vollends verstand, und auch, wenn ich eine Meinung hatte, war ich nicht sicher, ob sie richtig war. Ich fürchtete, dass Mali, wenn ich eine falsche Antwort gab, auf mich herabsehen und denken würde, dass ich nicht mal diese Dinge klar sehen konnte, und dass ich weder die Wahrheit noch die Grundsätze verstand, was mir Sorgen machte, wenn sie mir Fragen stellte. Es gab einige Fragen, die mir nicht klar waren, also gab ich vor, sie nicht gehört zu haben, weil ich Kopfhörer aufhatte, und fokussierte mich angestrengt auf meinen Computer und darauf, die Maus zu bewegen, als ob ich voll und ganz in meine Arbeit vertieft wäre. Andere Schwestern, die dachten, dass ich sie nicht gehört hatte oder mit etwas anderem beschäftigt war, beantworteten Malis Fragen. Zu dieser Zeit dachte ich, dass ich ziemlich schlau war – auf diese Weise würden die anderen meine Unzulänglichkeiten nicht bemerken, und ich müsste mir keine Sorgen darüber machen, durch eine falsche Antwort das Gesicht zu verlieren. Ich fühlte mich aber auch ein bisschen schuldig. Wenn Mali Fragen stellte, brauchte sie tatsächlich Hilfe, aber ich ignorierte sie absichtlich. War das nicht hinterlistig? Wenn ich etwas nicht verstand, sollte ich zudem ehrlich sein und gemeinsam mit anderen Lösungen suchen und darüber Gemeinschaft halten, wovon sowohl die Arbeit als auch mein eigener Eintritt profitieren würden. Aber aus Angst, etwas Falsches zu sagen und das Gesicht zu verlieren, entschied ich mich, nichts zu sagen.

Schwester, weißt du das? Zu dieser Zeit fühlte ich mich wie eine große Heuchlerin, die jeden Tag eine Maske trug und nicht wagte, ihr wahres Selbst zu zeigen, da ich fürchtete, dass meine Probleme enthüllt werden und ich kleingemacht werden könnte.

Später stieß auch ich auf Schwierigkeiten bei meiner Pflicht, und wenn Neuankömmlinge Fragen stellten, die ich nicht auflösen konnte, fühlte ich Besorgnis. Ich wollte mich in der Gemeinschaft öffnen und Hilfe von Brüdern und Schwestern suchen, aber ich fürchtete, dass sie, wenn ich das machen würde, denken könnten, dass ich solch einfache Probleme nicht lösen könnte und die Wahrheit nicht verstand. Mali hatte zuvor gelobt, dass ich die Grundsätze im Griff hatte, also könnte sie denken, dass sie mich falsch eingeschätzt hatte. Ich wusste, dass, wenn ich den Mund nicht aufmachte, die Angelegenheiten der Neuankömmlinge nicht gelöst würden, und dass ihre Leben Schaden nehmen würden! Aber es war besonders hart, meine Schwierigkeiten anzusprechen. Ich fühlte, dass es mich schwach aussehen lassen würde, wenn ich aktiv meine Defizite enthüllte. Letztlich konnte ich mich nicht dazu durchringen, den Mund aufzumachen. Weil ich es nicht wagte, meine Schwierigkeiten zu enthüllen, blieben die Probleme der Neuankömmlinge ungelöst, einige hörten sogar auf, Versammlungen zu besuchen, und ich fühlte mich meiner Pflicht nicht gewachsen. Ich versank in einem negativen Zustand, was sehr schmerzhaft war. Während dieser Zeit sehnte ich mich so sehr danach, frei über meine Schwierigkeiten und meinen Zustand zu sprechen, ohne jede Sorge. Ich fragte mich auch: „Warum ist es so schwierig, die Wahrheit zu sagen und über Fakten zu sprechen und geradlinig zu handeln?“

Einmal diskutierten Mali und ich, ob eine Schwester angelernt werden konnte, Neuankömmlinge zu bewässern, und ich teilte meine Ansicht mit. Danach reflektierte ich die Grundsätze und verstand, dass meine Ansicht nicht ganz richtig war und Mali irreleiten könnte. Ich verfiel ein wenig in Panik und dachte: „Was soll ich jetzt tun? Soll ich das korrigieren? Wenn ich nichts sage, wird Mali nicht wissen, dass ich die Grundsätze missverstanden habe, und ich werde vor ihr nicht das Gesicht verlieren. Wenn ich das jedoch tue und wir eine ungeeignete Person anlernen, wäre das nicht der Arbeit gegenüber unverantwortlich und schädlich für die Brüder und Schwestern?“ In diesem Moment fühlte ich mich in einem Dilemma gefangen, das nicht aufgelöst werden konnte. Dann dachte ich an diese Worte Gottes: „Sich lächerlich zu machen, ist etwas Gutes. Es hilft dir, deine eigenen Unzulänglichkeiten und deine Liebe zur Eitelkeit zu erkennen. Es zeigt dir, wo deine Probleme liegen, und es hilft dir, klar zu verstehen, dass du kein perfekter Mensch bist. Es gibt keine perfekten Menschen, und sich zum Narren zu machen, ist ganz normal. Alle Menschen erleben Zeiten, in denen sie sich lächerlich machen oder sich schämen. Alle Menschen scheitern, erleben Rückschläge und haben Schwächen. Sich lächerlich zu machen, ist nicht schlimm. … Vielleicht machst du dich zum Narren, vielleicht machen andere sich zum Narren, vielleicht machen sich alle zum Narren – letztendlich wirst du feststellen, dass alle gleich sind, dass alle gewöhnliche Menschen sind, dass alle Sterbliche sind, dass niemand bedeutender als jeder andere ist, und dass niemand besser als ein anderer ist. Jeder macht sich manchmal zum Narren, also sollte sich niemand über irgendeinen anderen lustig machen. Wenn du erst einmal zahlreiche Misserfolge erlebt hast, wirst du, was deine Menschlichkeit betrifft, langsam heranreifen; wann immer du also wieder auf diese Dinge stößt, wirst du nicht mehr eingeschränkt sein, und sie werden keinen Einfluss auf die normale Ausführung deiner Pflicht haben. Deine Menschlichkeit wird normal sein, und wenn deine Menschlichkeit normal ist, wirst du auch normale Vernunft aufweisen(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (2)). Gottes Worte ließen mich verstehen, dass niemand von uns perfekt ist und dass jeder Mängel hat. Es wird immer Zeiten geben, in denen wir abweichen oder bei dem, was wir tun und wie wir Probleme betrachten, lächerlich wirken. Diese Dinge sind völlig normal. Allerdings sah ich mich nicht als gewöhnliche Person und konnte meinen eigenen Defiziten und Mängeln nicht angemessen gegenübertreten. Obwohl ich die Wahrheitsgrundsätze nicht ganz begriff und mein Rat an Mali einige Abweichungen enthielt und sie in die Irre führte, widerstrebte es mir, meine Unzulänglichkeiten ehrlich zuzugeben, da ich fürchtete, dass sie denken könnte, dass ich die Wahrheit nicht verstand, und auf mich herabsehen würde. Um mein Gesicht zu wahren, versuchte ich, meine Probleme zu vertuschen, was der Kirchenarbeit und dem Lebenseintritt der Brüder und Schwestern gegenüber unverantwortlich war. Ich war wirklich hinterlistig! Als ich das verstand, öffnete ich mich Mali gegenüber über die verderbte Disposition, die ich in dieser Sache offenbart hatte, korrigierte die fehlerhaften Ansichten, die ich zuvor mitgeteilt hatte, und schlug dann vor, dass wir die Leute wieder nach den Grundsätzen auswählten. Schwester, obwohl ich diesmal mein Gesicht verloren habe, habe ich die Sache nicht schlimmer gemacht, indem ich nach Gottes Worten handelte, und mein Gewissen war ruhig.

Wenn ich später die Arbeit zusammenfasste, brachte ich den Mut auf, über meinen Zustand und die Schwierigkeiten, auf die ich bei meiner Arbeit gestoßen war, Gemeinschaft zu pflegen. Die Schwestern lasen mir Gottes Worte vor, um mir zu helfen, meinen Zustand aufzulösen. Der Allmächtige Gott sagt: „Um welche Art von Disposition handelt es sich, wenn Menschen immer eine Fassade aufbauen, sich immer schönreden, sich stets aufspielen, damit andere eine hohe Meinung von ihnen haben, und ihre Fehler oder Unzulänglichkeiten nicht sehen, wenn sie immer versuchen, sich den Menschen von ihrer besten Seite zu präsentieren? Um Arroganz, Vortäuschung, Heuchelei, um die Disposition Satans, um etwas Niederträchtiges(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die Prinzipien, nach welchen man sich verhalten sollte). „Antichristen glauben, dass jeder sie durchschauen wird, wenn sie zu viel sagen, ständig ihre Ansichten kundtun und gemeinschaftlichen Austausch mit anderen halten; die Leute werden denken, der Antichrist hätte keinen Tiefgang und sei nur ein gewöhnlicher Mensch, und sie würden ihn nicht respektieren. Was bedeutet es für den Antichristen, den Respekt anderer zu verlieren? Es bedeutet, seinen hohen Status in den Herzen der Menschen zu verlieren und mittelmäßig, unwissend und gewöhnlich zu erscheinen. Genau das wollen Antichristen nicht erleben. Daher halten Antichristen andere Leute in der Kirche, die sich ständig öffnen und ihre Negativität und ihre Aufsässigkeit gegen Gott zugeben sowie die Fehler, die sie gestern gemacht haben, oder den unerträglichen Schmerz, den sie fühlen, weil sie heute nicht ehrlich waren, für töricht und naiv, weil sie selbst solche Dinge nie zugeben würden und ihre Gedanken stets verborgen halten. Manche Menschen sagen selten etwas, weil sie ein geringes Kaliber haben oder etwas einfältig sind und es ihnen an komplexen Gedanken fehlt. Aber wenn Antichristen selten etwas sagen, ist der Grund nicht derselbe; es handelt sich hier um ein Problem der Disposition. Bei Treffen mit anderen Leuten sagen sie selten etwas und äußern nicht bereitwillig ihre Ansichten zu dem, was andere Leute sagen. Warum tun sie das nicht? Zunächst einmal fehlt es ihnen definitiv an der Wahrheit, und sie können die Dinge nicht durchschauen. Wenn sie etwas sagen, könnten sie Fehler machen und durchschaut werden; sie fürchten, man könnte auf sie herabschauen, also geben sie vor, schweigsam zu sein, und tun so, als wären sie tiefgründig, damit andere sie schwer einschätzen können und sie weise und erhaben wirken. Aufgrund dieser Fassade wagen es die Menschen nicht, Antichristen zu unterschätzen, und angesichts ihres ruhigen und gelassenen Auftretens halten die Leute noch mehr von ihnen und wagen es nicht, sie zu kränken. Das ist der hinterhältige und niederträchtige Aspekt von Antichristen. Sie teilen nicht bereitwillig ihre Ansichten mit, weil die meisten ihrer Ansichten nicht im Einklang mit der Wahrheit stehen, sondern nur menschliche Auffassungen und Einbildungen sind, die es nicht wert sind, offen ausgesprochen zu werden. Also schweigen sie. Innerlich hoffen sie, etwas Licht zu erlangen, das sie dann freisetzen können, um Bewunderung zu gewinnen, aber da ihnen das fehlt, bleiben sie beim gemeinschaftlichen Austausch über die Wahrheit still und versteckt, lauern wie ein Geist im Verborgenen und warten auf ihre Gelegenheit. Wenn sie sehen, dass andere Leute in ihren Worten Licht hervorbringen, lassen sie sich Methoden einfallen, um es an sich zu reißen, und drücken es auf andere Weise aus, um anzugeben. So gerissen sind Antichristen. Ganz egal, was sie tun: Sie bemühen sich immer, herauszustechen und allen überlegen zu sein, denn nur dann sind sie zufrieden. Wenn sich ihnen dazu keine Gelegenheit bietet, bleiben sie im Hintergrund und behalten ihre Ansichten für sich. Hier zeigt sich, wie gerissen Antichristen sind(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 6). Ich sah Gottes Offenbarung über Antichristen, dass sie die Wahrheit nicht verstehen und sich in Interaktionen mit anderen niemals offenbaren, weil sie fürchten, dass ihre Mängel und Defizite aufgedeckt werden und sie ihren Status und ihr Image in den Herzen anderer verlieren könnten, also geben sie vor, tiefgründig und edel zu sein, unternehmen große Anstrengungen, um sich zu tarnen und zu verstecken, was es den Leuten schwermacht, sie zu durchschauen. Sie handeln mit List und Tücke und haben eine niederträchtige Disposition – das ist die Wesensnatur eines Antichristen. Mein Zustand und Benehmen waren diejenigen eines Antichristen, und ich verstellte mich oft, um mein Gesicht zu wahren und meinen Status zu schützen. Ich dachte daran zurück, wie Mali das erste Mal gekommen war. Sie hatte relativ einfache Fragen gestellt, und die Beantwortung dieser Fragen hatte meine Defizite nicht enthüllt, sodass ich einfach antworten konnte und von ihr gelobt wurde. Als Mali einige Grundsätze gemeistert hatte, begann sie, Fragen zu stellen, die ich nicht zur Gänze beantworten konnte. Ich fürchtete, dass, wenn meine Antworten nicht richtig wären, die Brüder und Schwestern mich durchschauen könnten und ich das Image, das ich bei ihnen hatte, verlieren würde. Um dem Gesichtsverlust zu entgehen, wandte ich eine Vermeidungstaktik an und gab vor, beschäftigt zu sein oder die Frage nicht gehört zu haben, um meine Defizite zu verbergen, versuchte gar, zu vertuschen, wenn es bei meinen Antworten Abweichungen gab. Sogar wenn ich bei meiner Pflicht mit Schwierigkeiten konfrontiert war und sie nicht lösen konnte, was zu Verzögerungen bei der Arbeit führte, und ich passiv und schwach wurde, vermied ich es weiterhin, mich zu öffnen und Hilfe zu suchen. Ich machte mir Sorgen, dass, wenn die Brüder und Schwestern von meinen Unzulänglichkeiten wüssten, sie denken würden, dass ich die Wahrheit nicht verstand, und auf mich herabsehen würden. Die mangelnde Transparenz bei meiner Arbeit, das ständige Wahren meines Gesichts und meines Images und ständig so zu tun, als ob ich tiefgründig und großartig wäre, und mein Tarnen, um andere in die Irre zu führen – das war ein Ausdruck einer antichristlichen Disposition! Schwester, nachdem ich Gottes Worte gelesen habe, habe ich verstanden, wie heuchlerisch und betrügerisch meine Natur war, und wie ernst meine antichristliche Disposition war. Ich fühlte Angst und Abscheu in Bezug auf meine verderbte Disposition, und ich betete zu Gott: „Gott, ich habe mich ständig verstellt, um mein Image und meinen Status in den Herzen anderer zu wahren, und ich hatte nicht das Abbild eines Menschen, was dazu führt, dass Du mich verabscheust. Gott, meine Verderbtheit sitzt so tief. Ich bete, dass Du mich rettest und mir hilfst, mich selbst zu erkennen und meine verderbte Disposition abzuwerfen.“

Eines Tages las ich einen Abschnitt von Gottes Worten, der mir ein gewisses Verständnis für die Wurzel meiner verderbten Disposition vermittelte. Der Allmächtige Gott sagt: „Wenn Familienälteste dir oft sagen, Wie ein Baum für seine Rinde lebt, so lebt ein Mensch für sein Gesicht‘, dann soll das bewirken, dass du es für wichtig hältst, einen guten Ruf zu haben, ein stolzes Leben zu führen und Dinge zu vermeiden, die Schande über dich bringen. Führt dieser Spruch Menschen in eine positive oder negative Richtung? Kann es dich zur Wahrheit führen? Kann es dich dazu bringen, die Wahrheit zu verstehen? (Nein, das kann es nicht.) Du kannst mit aller Sicherheit sagen: ‚Nein, das kann es nicht!‘ Überlegt einmal, Gott sagt, dass die Menschen sich wie ehrliche Leute verhalten sollen. Wenn du eine Verfehlung begangen oder etwas falsch gemacht hast oder etwas getan hast, das sich gegen Gott und die Wahrheit auflehnt, musst du deinen Fehler zugeben, Selbsterkenntnis erlangen und dich immer wieder selbst im Detail analysieren, um wahre Buße zu erreichen und danach im Einklang mit Gottes Worten zu handeln. Wenn sich die Leute also wie ehrliche Menschen verhalten sollen, widerspricht das dann dem Spruch ‚Wie ein Baum für seine Rinde lebt, so lebt ein Mensch für sein Gesicht‘? (Ja.) Inwiefern ist das widersprüchlich? Der Spruch, ‚Wie ein Baum für seine Rinde lebt, so lebt ein Mensch für sein Gesicht‘, soll die Menschen dazu bringen, es für wichtig zu halten, ihre leuchtende und bunte Seite auszuleben und mehr Dinge zu tun, die sie gut dastehen lassen, anstatt schlechte oder unehrenhafte Dinge zu tun, oder ihre hässliche Seite zu zeigen – und verhindern, dass sie ohne Stolz oder Würde leben. Um des eigenen Rufes willen, um des Stolzes und der Ehre willen, kann man nicht alles an sich selbst in den Schmutz ziehen, geschweige denn anderen von seiner dunklen Seite und seinen beschämenden Aspekten erzählen, denn man muss mit Stolz und Würde leben. Um Würde zu haben, braucht man einen guten Ruf, und um einen guten Ruf zu haben, muss man sich verstellen und sich herausputzen. Steht das nicht im Widerspruch dazu, sich wie ein ehrlicher Mensch zu benehmen? (Ja.) Wenn du dich wie ein ehrlicher Mensch benimmst, steht dein Handeln völlig im Gegensatz zu dem Spruch ‚Wie ein Baum für seine Rinde lebt, so lebt ein Mensch für sein Gesicht‘. … Aber wenn du diese Wahrheit nicht verstehst und Gottes Absichten nicht verstehst, verhält es sich normalerweise so, dass die Dinge, die deine Familie dir eingetrichtert hat, dominieren. Wenn du also etwas falsch machst, vertuschst du es und verstellst dich und denkst dabei: ‚Ich kann nichts darüber erzählen, und ich werde auch nicht zulassen, dass irgendjemand, der davon weiß, etwas darüber erzählt. Wenn einer von euch etwas sagt, werde ich diese Person nicht ungeschoren davonkommen lassen. Mein Ruf steht an erster Stelle. Das Leben gilt einzig dem eigenen Ruf, denn der ist wichtiger als alles andere. Wenn ein Mensch seinen Ruf verliert, verliert er seine ganze Würde. Du kannst also nicht sagen, wie es ist, musst dich verstellen, musst Dinge vertuschen, sonst wirst du deinen Ruf und deine Würde verlieren, und dein Leben wird wertlos sein. Wenn niemand dich respektiert, bist du einfach wertloser, billiger Müll.‘ Ist es möglich, sich wie ein ehrlicher Mensch zu benehmen, indem man so praktiziert? Ist es möglich, völlig offen zu sein und sich selbst im Detail zu analysieren? (Nein, das ist es nicht.) Wenn du das tust, hältst du dich eindeutig an den Spruch ‚Wie ein Baum für seine Rinde lebt, so lebt ein Mensch für sein Gesicht‘, den dir deine Familie eingetrichtert hat. Wenn du diesen Spruch jedoch loslässt, um nach der Wahrheit zu streben und die Wahrheit zu praktizieren, wird es dich nicht mehr beeinflussen, und es wird nicht mehr das Motto oder der Grundsatz deines Handelns sein. Stattdessen wird sich das, was du tust, diesem Spruch, ‚Wie ein Baum für seine Rinde lebt, so lebt ein Mensch für sein Gesicht‘, genau entgegensetzen. Du wirst nicht für deinen Ruf oder für deine Würde leben, sondern du wirst für das Streben nach der Wahrheit leben und dich wie ein ehrlicher Mensch benehmen und danach streben, Gott zufriedenzustellen und wie ein wahres geschaffenes Wesen zu leben. Wenn du dich an diesen Grundsatz hältst, hast du die Prägungen losgelassen, die deine Familie bei dir hervorruft(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (12)). Durch die Enthüllung von Gottes Worten erkannte ich, dass ich nach dem Sprichwort „Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz“ gelebt hatte. Das betrachtete ich als mein Lebensmotto. Seit meiner Kindheit lehrten mich meine Eltern „Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz“, „Der Ruf ist unbezahlbar“ und „Man darf unter keinen Umständen sein Gesicht verlieren“. Von den unaufhörlichen Lehren meiner Eltern und ihren fehlerhaften Ideen beeinflusst, begann ich, den Ruf als das Wichtigste einzustufen und dachte, dass ein Leben mit Würde und Respekt bedeutet, den Ruf zu verbessern und die Bewunderung und das Lob der Leute zu ernten. Ich erinnere mich, dass ich in der Schule im Musikunterricht aufgefordert wurde, auf der Bühne zu singen. Ein Mitschüler sagte, dass ich sang, als ob ich den Text lesen würde. Ich fühlte mich in der Öffentlichkeit gedemütigt, als ob ich geschlagen worden wäre, und wünschte, ich könnte in einem Loch in der Erde verschwinden. Von da an sang ich nie mehr wieder, damit andere nicht herausfanden, dass ich falsch sang. Nachdem ich begonnen hatte, an Gott zu glauben, wusste ich, dass Gott Ehrlichkeit schätzt, lebte aber weiterhin nach der satanischen Philosophie „Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz“. Ich gewichtete Handlungen und Worte nach ihrer Auswirkung auf meinen Ruf und Status. Wenn ich meine Defizite offenbarte und Peinlichkeit verursachte, gab ich mir große Mühe, um mich zu tarnen und zu verstellen, bevorzugte es gar, die Kirchenarbeit zu verzögern und Brüdern und Schwestern zu schaden, um nicht mein Gesicht zu verlieren. Ich wurde raffiniert, betrügerisch und selbstsüchtig und lebte ohne ein wahres Abbild eines Menschen. Die Gelegenheit, die Gott mir gab, meine Pflichten auszuführen, sollte mir helfen, die Wahrheit zu suchen und echte Probleme zu lösen. Wenn ich meinen Stolz loslassen, mich öffnen und die Gemeinschaft suchen könnte, würde ich trotz meiner vielen Unzulänglichkeiten ein gewisses Verständnis und Eintritt in die Wahrheit erlangen, und zunehmend die Grundsätze meistern, um meine Pflichten gut auszuführen. Ich war jedoch zu sehr mit meinem Ruf und Status beschäftigt. Wenn ich auf Schwierigkeiten stieß, öffnete ich mich nicht und suchte nicht, oder pflegte zu meinen falschen Standpunkten freimütig Gemeinschaft, was zu ungelösten Problemen führte und dazu, dass bei der Wahrheit oder den Grundsätzen kein Fortschritt gemacht wurde, und viele Gelegenheiten, die Wahrheit zu erlangen, versäumt wurden. Mein Ruf war mir wichtiger als alles andere, und ich konnte meines Images wegen nicht einmal ein ehrliches Wort sprechen. Ich lebte ohne jede Würde, was nicht nur meinen Lebenseintritt verzögerte, sondern auch der Kirchenarbeit schadete. Ich wollte nicht länger von meinen verderbten Dispositionen gefesselt sein und war willens, die Wahrheit zu praktizieren und ein ehrlicher Mensch zu sein.

Später, während meiner Andachten, las ich Gottes Worte und fand einen Weg zu praktizieren. Der Allmächtige Gott sagt: „Du musst die Wahrheit suchen, um jedes Problem zu lösen, das sich ergibt, ganz gleich, was es ist, und darfst dich keinesfalls verstellen oder für andere eine Maske aufsetzen. Deine Defizite, deine Unzulänglichkeiten, deine Fehler, deine verdorbenen Dispositionen – sei, was sie alle angeht, völlig offen und halte über sie alle Gemeinschaft. Behalte sie nicht für dich. Zu lernen, wie du dich öffnest, ist der erste Schritt hin zum Lebenseintritt, und es ist die erste Hürde, die am schwierigsten zu überwinden ist. Sobald du sie überwunden hast, ist es leicht, in die Wahrheit einzutreten. Was bedeutet es, diesen Schritt zu gehen? Es bedeutet, dass du dein Herz öffnest und alles zeigst, was du hast, gut oder schlecht, positiv oder negativ; du entblößt dich, sodass andere und Gott dich sehen; du verbirgst nichts vor Gott, verschweigst nichts, verstellst dich nicht, bist frei von List und Betrug und gleichermaßen offen und ehrlich anderen Menschen gegenüber. Auf diese Weise lebst du im Licht, und nicht nur Gott wird dich genau überprüfen, sondern auch andere Menschen werden sehen können, dass du mit Prinzip und einem Maß an Transparenz agierst. Du musst nicht irgendwelche Methoden anwenden, um deinen Ruf, dein Image oder deinen Status zu schützen, noch musst du deine Fehler vertuschen oder verschleiern. Du musst diese nutzlosen Anstrengungen nicht betreiben. Wenn du diese Dinge loslassen kannst, wirst du sehr entspannt sein, du wirst ohne Einschränkungen oder Pein leben, und du wirst ganz im Licht leben(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). „Wenn du dich wie ein ehrlicher Mensch verhalten willst, solltest du dem Stolz keine Bedeutung beimessen; der Stolz eines Menschen ist keinen Cent wert. Angesichts der Wahrheit sollte man sich selbst bloßstellen, sich nicht verstellen oder ein falsches Image schaffen. Man muss Gott seine wahren Gedanken, die Fehler, die man gemacht hat, die Aspekte, die gegen die Wahrheitsgrundsätze verstoßen, und so weiter offenbaren, und diese Dinge auch vor seinen Brüdern und Schwestern offenlegen. Es geht nicht darum, für seinen eigenen Ruf zu leben, sondern vielmehr darum, dafür zu leben, sich wie ein ehrlicher Mensch zu benehmen, dafür, nach der Wahrheit zu streben, dafür, als ein wahres geschaffenes Wesen zu leben und dafür zu leben, Gott zufriedenzustellen und gerettet zu werden. … Du wirst nicht für deinen Ruf oder für deine Würde leben, sondern du wirst für das Streben nach der Wahrheit leben und dich wie ein ehrlicher Mensch benehmen und danach streben, Gott zufriedenzustellen und wie ein wahres geschaffenes Wesen zu leben. Wenn du dich an diesen Grundsatz hältst, hast du die Prägungen losgelassen, die deine Familie bei dir hervorruft(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (12)). Gottes Worte ließen mich die Grundsätze des Praktizierens verstehen, wie man sich als Mensch verhalten sollte. Gott mag ehrliche Menschen. Ob wir mit anderen interagieren oder unsere Pflichten ausführen, wir sollten uns nicht aufgrund unseres Rufes und Status verstellen oder unsere Mängel und Unzulänglichkeiten verbergen. Auch wenn wir Fehler machen oder die Wahrheit nicht verstehen und Dinge nicht klar sehen, sollten wir uns nicht verstecken und nichts vertuschen. Stattdessen sollten wir offen und ehrlich sein, zugeben, was wir nicht klar sehen können und entsprechend unserem Verständnis sprechen. Wenn die Vorschläge oder Ansichten, die wir äußern, abweichen, sollten wir uns ihnen ruhig stellen und die Anleitung unserer Brüder und Schwestern akzeptieren, statt nur für unseren Ruf zu leben. Unsere Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten mitzuteilen ist keine Schande und auch kein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Zeichen des Suchens nach Wahrheit. Wenn wir uns unseren Unzulänglichkeiten angemessen stellen, unseren Stolz loslassen und die Wahrheit praktizieren, macht uns das geradlinig und ermöglicht schnelleren Eintritt in die Wahrheitsrealität. Nachdem ich diese Worte Gottes gelesen hatte, spürte ich, dass ich einen Pfad des Praktizierens gefunden hatte. Ich betete zu Gott: „Gott, ich bin kein ehrlicher Mensch. Ich habe viele heuchlerische und betrügerische Dinge getan, um mein Gesicht zu wahren, was Dich anwidert und anekelt. Ich möchte Buße tun, nach der Wahrheit streben und ein ehrlicher Mensch sein.“

Eines Tages, während ich mit einigen Brüdern und Schwestern meine Pflicht ausführte, suchte Mali die Gemeinschaft und stellte eine Frage. Nachdem ich zugehört hatte, fühlte ich, dass die Frage herausfordernd war und war nicht sicher, ob meine Ansichten angemessen waren. Ich wurde wiederum nervös und dachte: „Soll ich antworten oder nicht? Wenn ich nicht gut antworte, werde ich nicht mein Gesicht verlieren? Vielleicht sollte ich warten, bis die anderen Schwestern antworten.“ Aber dann dachte ich: „Wenn ich weiterhin stillhalte, ausweiche und mich verstelle, um mein Gesicht zu wahren, werde ich immer noch nach einer verderbten Disposition leben.“ Ich erinnerte mich an einen Abschnitt aus Gottes Worten: „Wie verläuft eure Erfahrung als ehrliche Menschen bisher? Habt ihr bereits einige Ergebnisse erzielt? (Manchmal praktiziere ich Ehrlichkeit, doch manchmal vergesse ich es.) Kann man vergessen, die Wahrheit zu praktizieren? Wenn ihr das vergessen könnt, welche Art von Problem zeigt das auf? Liebt ihr die Wahrheit oder nicht? Wenn ihr die Wahrheit nicht liebt, wird es euch schwerfallen, in die Wahrheitsrealität einzutreten. Ihr müsst das Praktizieren der Wahrheit und das Praktizieren, ein ehrlicher Mensch zu sein, ernst nehmen. Ihr solltet häufig darüber nachdenken, wie man ein ehrlicher Mensch sein kann und welche Vernunft ihr besitzen solltet. Gott verlangt von den Menschen, ehrlich zu sein, und sie sollten Ehrlichkeit als äußerst wichtig betrachten. Sie sollten klar verstehen, welche Wahrheiten sie besitzen müssen und in welche Wirklichkeiten sie eintreten müssen, um ehrliche Individuen zu sein und das Abbild des Petrus auszuleben. Zudem müssen sie einen Weg der Praxis finden. Nur dann gibt es für sie Hoffnung, ehrliche Menschen zu werden und Menschen, die Gott liebt(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Der Weg zur Beseitigung einer verdorbenen Disposition). Ich betete in meinem Herzen still zu Gott und sagte Ihm, dass ich mich nicht länger von meinem Stolz einschränken lassen würde. Ich musste offen und ehrlich sein. Dann machte ich den Mund auf und teilte meine Ansichten und Meinungen mit. Als ich fertig war, fügten andere Schwestern auf der Grundlage meiner Gemeinschaft ihre Gedanken hinzu. Durch den gemeinschaftlichen Austausch mit den anderen wurde Malis Problem gelöst und ein Lächeln tauchte auf ihrem Gesicht auf. In diesem Moment, als ich in der Gemeinschaft den Mund aufmachte, machte sich ein gewaltiges Erleichterungsgefühl breit. Ich fühlte, dass ich mich endlich von den Einschränkungen von Eitelkeit und Stolz losgemacht hatte und einen Schritt hin zu einer ehrlichen Person gemacht hatte. Später, als Mali mehr Fragen stellte, fürchtete ich manchmal immer noch, Fehler zu machen und das Gesicht zu verlieren. Wann immer mir das auffiel, betete ich zu Gott, mir zu helfen, mich gegen mich selbst aufzulehnen, meinen Stolz beiseitezuschieben und die Fragen der Schwester aktiv zu beantworten. Manchmal waren meine Ansichten falsch oder es gab Probleme, die ich nicht klar sehen konnte und meine Antworten waren unrichtig und die Schwestern boten zusätzlichen gemeinschaftlichen Austausch an. Obwohl mich das manchmal ein wenig verlegen machte, schaffte es Klarheit und verbesserte mein Verständnis, ihrem gemeinschaftlichen Austausch aufmerksam zuzuhören. Wenn ich bei meiner Pflicht auf Schwierigkeiten oder Probleme stieß, suchte ich auch den gemeinschaftlichen Austausch mit den Brüdern und Schwestern. Sie sahen nicht auf mich herab oder machten mich klein, sondern hielten geduldig mit mir gemeinschaftlichen Austausch über die Wahrheit, um mir zu helfen. Ich fühlte die Befreiung und Leichtigkeit, die damit einhergingen, Ehrlichkeit zu praktizieren, und fand es viel besser, mich so zu verhalten. Dank sei Gott!

Schwester, hier schließen meine Erfahrungen. Ich hoffe, dass auch du deine Erfahrungen und Gewinne des letzten Jahres mit mir teilen wirst.

Viele Grüße,

Xinjing

10. Juni 2023

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Du hast Glück. Kontaktiere uns durch den Button, du hast 2024 die Chance, den Herrn zu begrüßen und Gottes Segen zu erhalten.

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