45. Ich wähle meine Pflichten nicht mehr nach meinen Vorlieben
Im Jahr 2006 habe ich Gottes Werk der letzten Tage angenommen. Seitdem diene ich als Leiterin und Mitarbeiterin in der Kirche. Obwohl ich jeden Tag beschäftigt und müde war, beschwerte ich mich nicht, weil ich glaubte, dass Leitung und Beaufsichtigung Aufgaben für diejenigen sind, die nach der Wahrheit streben, und dass diejenigen, die diese Pflichten ausführen, von den Brüdern und Schwestern hoch angesehen sind. Im Jahr 2018 übernahm ich eine Pflicht, bei der ich Texte verfassen durfte. Ich war sehr glücklich und dachte, dass ich meine Arbeit wohl gut machen würde, denn sonst wäre ich nicht für eine so wichtige Pflicht ausgewählt worden. Ein paar Tage später traf sich ein höherer Leiter mit mir und sagte, „Der Kirche drohen Verhaftungen durch die KPCh; die Lage ist überall angespannt, und wir brauchen dringend Leute für allgemeine Angelegenheiten. Wir haben das diskutiert und möchten, dass dein Mann und du diese Pflicht übernehmt.“ Als ich die Worte des Leiters hörte, schwirrte mir der Kopf. Ich konnte meinen Ohren kaum trauen und dachte, „Wie konnten sie mich nur für allgemeine Angelegenheiten einteilen? Hat der Leiter einen Fehler gemacht? Sind allgemeine Angelegenheiten nicht einfach nur harte Arbeit? Diese Pflicht ist ja so gering! Was werden die Brüder und Schwestern von mir denken, wenn sie es herausfinden?“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto abgeneigter wurde ich, und ich wollte dem Leiter sagen, dass ich diese Pflicht nicht übernehmen wollte, aber da ich dachte, dass die Anordnung der Kirche auf einer Arbeitsnotwendigkeit beruhte, hatte ich keine andere Wahl, als widerwillig zuzustimmen. Auf dem Heimweg waren meine Gedanken in Aufruhr: „Seit ich an Gott glaube, habe ich immer als Leiterin oder Mitarbeiterin gedient oder die Textarbeit ausgeführt, und diese beiden Pflichten klingen prestigeträchtiger als die Pflicht der allgemeinen Angelegenheiten. Diese schwere, schmutzige und ermüdende Arbeit verrichten zu müssen ist bei weitem nicht so prestigeträchtig wie die Textarbeit, die ich derzeit ausführe, und wenn die Schwestern im Team das erfahren, werden sie dann nicht auf mich herabsehen? Und werden sie nicht sagen, dass ich nicht nach der Wahrheit strebe, wenn ich jetzt diese Pflicht ausführen muss?“ Als ich nach Hause kam, legte ich mich auf mein Bett, da ich mich schwach und kraftlos fühlte, aber als ich den Schwestern gegenübertrat, setzte ich ein gezwungenes Lächeln auf, denn ich hatte Angst, offen über meinen Zustand zu reden. Ich fürchtete nämlich, dass sie auf mich herabsehen würden, wenn sie herausfanden, dass ich nun die Pflicht allgemeiner Angelegenheiten ausführte.
Ein paar Tage später übernahmen mein Mann und ich offiziell die Pflicht der allgemeinen Angelegenheiten. In den ersten Tagen halfen wir gefährdeten Brüdern und Schwestern, in neue Häuser zu ziehen. Mein Mann und ich standen gegen drei Uhr früh auf, um bei den Umzügen zu helfen. Wir liefen Treppen hoch und runter, und jeden Tag waren wir völlig erschöpft, der Rücken tat uns weh und unsere Muskeln schmerzten. Und wenn wir abends nach Hause kamen, wollte ich nicht einmal etwas essen, denn ich war zu schwach, um überhaupt aus dem Bett zu kommen. Nach einer Woche, in der ich diese Arbeit von morgens bis abends gemacht hatte, begann ich mich zu beschweren, „Das ist einfach nur harte Schufterei. In der Welt werden solche Arbeiten von denen verrichtet, die nichts wissen, nichts gelernt haben und nichts können, und ich hätte nie gedacht, dass ich nach all den Jahren, in denen ich an Gott glaube, auf dieses Niveau sinken würde und nur noch die unbedeutendsten, arbeitsintensivsten Aufgaben erledigen dürfte. Vorher habe ich die Textarbeit erledigt und saß vor dem Computer, ich trug saubere Kleidung und war geschützt vor Wind und Regen, aber jetzt bin ich jeden Tag am ganzen Körper durchgeschwitzt und völlig erschöpft! Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht!“ Ich habe meine Pflicht jeden Tag resigniert ausgeführt, da sich mein Zustand sehr verschlechtert hatte, und fühlte mich benommen wie eine wandelnde Leiche, von großen inneren Schmerzen gequält.
In meinem Schmerz trat ich vor Gott und betete, „Gott, die Leiter haben mich für allgemeine Angelegenheiten eingeteilt, aber ich kann mich nicht unterwerfen. Ich finde, dass diese Pflicht gering ist und dass die Menschen deshalb auf mich herabschauen werden. Ich verstehe Deine Absichten nicht. Bitte erleuchte und leite mich, damit ich daraus lernen kann.“ Nachdem ich gebetet hatte, las ich zwei Passagen aus Gottes Worten: „Manche fühlen sich in Gottes Haus oft überlegen. Inwiefern? Was bewirkt, dass sie sich auf diese Weise überlegen fühlen? Manche Menschen beherrschen zum Beispiel eine Fremdsprache und denken, dass sie somit eine Gabe haben und bewandert sind und dass es für Gottes Haus wahrscheinlich wirklich schwierig wäre, seine Arbeit auszudehnen, wenn es sie nicht hätte. Daher wollen sie, dass die Menschen überall, wo sie hingehen, zu ihnen aufschauen. Welche Methode wenden Menschen dieses Typs an, wenn sie anderen begegnen? Im Herzen teilen sie Menschen, die in Gottes Haus verschiedene Pflichten ausführen, in alle möglichen Rangstufen ein. Die Leiter stehen an der Spitze, Leute mit besonderen Talenten stehen an zweiter Stelle, gefolgt von Leuten mit durchschnittlichen Talenten, und ganz unten sind jene, die alle möglichen unterstützenden Pflichten ausführen. Manche behandeln die Fähigkeit, wichtige Pflichten und besondere Pflichten auszuführen, als Kapital und behandeln sie so, als würde man dadurch über Wahrheitsrealitäten verfügen. Was ist hier das Problem? Ist das nicht absurd? Irgendwelche besonderen Pflichten auszuführen macht sie arrogant und hochmütig, und sie schauen auf jeden herab. Wenn sie jemandem begegnen, fragen sie immer zuerst, welche Pflicht er ausführt. Wenn diese Person eine durchschnittliche Pflicht ausführt, schauen sie auf sie herab und denken, dass diese Person ihrer Aufmerksamkeit nicht würdig ist. Wenn diese Person mit ihnen Gemeinschaft halten will, stimmen sie oberflächlich zu, doch innerlich denken sie: ‚Du willst mit mir Gemeinschaft halten? Du bist bloß ein Niemand. Sieh dir die Pflicht an, die du ausführst – inwiefern bist du würdig, mit mir zu sprechen?‘ Wenn die Pflicht, die diese Person ausführt, bedeutender ist als ihre eigene, schmeicheln sie der Person und sind neidisch auf sie. Wenn sie Leiter und Mitarbeiter sehen, verhalten sie sich diesen gegenüber kriecherisch und schmeicheln ihnen. Halten sie sich bei der Art und Weise, wie sie Menschen behandeln, an die Grundsätze? (Nein. Sie behandeln die Menschen je nach der Pflicht, die sie ausführen, und je nach den verschiedenen Rangstufen, in die sie sie einteilen.) Sie stufen die Menschen je nach ihrer Erfahrung und Seniorität ein und nach ihren Talenten und Gaben“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur im Praktizieren der Wahrheit liegt der Eintritt ins Leben). „Was auch immer deine Pflicht ist, mach ferner keinen Unterschied zwischen hoch und niedrig. Angenommen, du sagst: ‚Selbst wenn diese Aufgabe ein Auftrag Gottes ist und die Arbeit von Gottes Haus, wenn ich sie verrichte, könnten die Leute auf mich herabschauen. Andere bekommen Arbeit, die sie herausragen lässt. Diese Aufgabe wurde mir zugeteilt. Mit ihr kann ich nicht glänzen, und hinter den Kulissen muss ich mich anstrengen. Das ist unfair! Ich will diese Pflicht nicht tun! Meine Pflicht muss eine sein, die mich vor anderen herausragen lässt und mir ermöglicht, mir einen Namen zu machen – und selbst wenn ich mir keinen Namen mache oder herausrage, muss ich daraus trotzdem Nutzen ziehen und beruhigt sein, was das Leibliche betrifft.‘ Ist das eine vertretbare Einstellung? Wählerisch zu sein, bedeutet, die Dinge nicht von Gott anzunehmen; es bedeutet, Entscheidungen deinen eigenen Vorlieben entsprechend zu treffen. Das ist nicht, deine Pflicht anzunehmen; es ist die Verweigerung deiner Pflicht, ein Ausdruck deiner Aufsässigkeit gegenüber Gott. Ein derart wählerisches Verhalten ist durch deine individuellen Vorlieben und Begierden verfälscht. Wenn du auf deinen eigenen Nutzen, deinen Ruf usw. bedacht bist, ist deine Haltung zu deiner Pflicht nicht unterwürfig“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Was ist die angemessene Pflichterfüllung?). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, wurde mir klar, dass meine Sicht zur Pflicht falsch war und dass ich die Pflichten in Gottes Haus in verschiedene Ebenen eingestuft hatte. Ich dachte, Leiter und Mitarbeiter oder Aufseher in Gottes Haus zu sein, würde bedeuten, dass man ein Mensch mit gutem Kaliber ist, der stark nach der Wahrheit strebt, und dass die Brüder und Schwestern solche Menschen hoch achten, während jene, die die Pflicht allgemeiner Angelegenheiten ausführen, von schlechtem Kaliber sind und die Wahrheit nicht verstehen und dass eine solche Pflicht auszuführen, als etwas Geringes betrachtet wird und man nicht damit prahlen kann. Ich vermisste also die Pflichten, die ich vorher getan hatte, als die Brüder und Schwestern zu mir aufschauten und ich mich anderen gegenüber immer überlegen fühlte, was mich bei meiner Pflicht sehr motiviert hat, und ich war bereit, meine Familie und meine Karriere aufzugeben, zu leiden und mich aufzuwenden. Als mir also die Pflicht zugeteilt wurde, mich um allgemeine Angelegenheiten zu kümmern, hatte ich das Gefühl, dass man mich zurückgestuft hatte, und kam mir vor den Brüdern und Schwestern minderwertig vor. Besonders wenn die Pflicht mit Mühe und Erschöpfung verbunden war, beklagte ich mich in meinem Herzen und dachte, dass eine solche Anordnung der Leiter ungerecht sei und meine Integrität verletzte, und ich wollte mich einfach vor dieser Verantwortung drücken. An diesem Punkt erkannte ich, dass die Wahl meiner Pflicht davon abhing, ob ich damit angeben und mir selbst einen Vorteil damit verschaffen konnte und dass ich dabei überhaupt nicht die Arbeit der Kirche berücksichtigte. Ich glaubte schon viele Jahre lang an Gott und meine Sicht der Dinge beruhte immer noch nicht auf Gottes Worten, stattdessen teilte die Pflichten in verschiedene Stufen ein. Meine Sichtweise unterschied sich in nichts von der einer Ungläubigen. Als ich das erkannte, war ich bestürzt und fühlte mich schuldig.
Später las ich mehr von Gottes Worten: „Im Haus Gottes wird ständig darüber geredet, Gottes Auftrag anzunehmen und die eigene Pflicht gut auszuführen. Wie entsteht Pflicht? Ganz allgemein gesprochen entsteht sie infolge von Gottes Führungsarbeit, der Menschheit Errettung zu bringen; während sich Gottes Führungsarbeit unter der Menschheit entfaltet, kommt konkret gesagt verschiedene Arbeit auf, die es von den Menschen verlangt, dass sie mitarbeiten und sie ausführen. Dadurch sind Verantwortungen und Missionen entstanden, die die Menschen erfüllen müssen, und diese Verantwortungen und Missionen sind die Pflichten, die Gott den Menschen zuteilwerden lässt. In Gottes Haus sind die verschiedenen Aufgaben, die die Mitarbeit der Menschen erfordern, die Pflichten, die sie ausführen sollten. Gibt es also zwischen Pflichten Unterschiede in Bezug auf besser und schlechter, erhaben und unbedeutend oder groß und klein? Solche Unterschiede gibt es nicht. Vorausgesetzt, dass etwas mit Gottes Führungsarbeit zu tun hat, für die Arbeit Seines Hauses erforderlich ist und für die Verbreitung von Gottes Evangelium benötigt wird, dann ist es die Pflicht eines Menschen. Das ist der Ursprung und die Definition der Pflicht“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Was ist die angemessene Pflichterfüllung?). „Welche Haltung solltest du gegenüber deiner Pflicht haben? Erstens darfst du sie nicht analysieren und versuchen zu bestimmen, wer sie dir zugeteilt hat; stattdessen solltest du sie von Gott annehmen, als eine Pflicht, die dir von Gott anvertraut wurde, und du solltest den Orchestrierungen und Anordnungen von Gott gehorchen und deine Pflicht von Gott akzeptieren. Zweitens unterscheide nicht zwischen hoch und niedrig und kümmere dich nicht um ihre Natur – ob sie dich herausragen lässt oder nicht, ob sie vor den Augen der Öffentlichkeit oder hinter den Kulissen geschieht. Berücksichtige diese Dinge nicht. Es gibt auch eine andere Einstellung: Unterwerfung und aktive Mitarbeit“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Was ist die angemessene Pflichterfüllung?). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, ging plötzlich in meinem Herzen ein Licht auf, und mir wurde klar, dass es in Gottes Haus keinen Unterschied zwischen hohen und niedrigen, erhabenen und geringen Pflichten gibt. Unabhängig von der ausgeführten Pflicht geht es immer darum, dass man seine Rolle und Funktion erfüllt, und es geht immer darum, die Pflicht eines geschaffenen Wesens auszuführen. Die Kirche ordnet an, welche Person welche Pflicht ausführt, basierend auf Größe und Kaliber der jeweiligen Person und je nach dem, was für die Arbeit der Kirche erforderlich ist. Welche Pflicht es auch ist, alles erfolgt, um das Evangelium zu verbreiten. Die Leiter teilten mir die Pflicht zu, mich um allgemeine Angelegenheiten zu kümmern und die Unterbringung der Brüder und Schwestern zu arrangieren, ihr Leben angemessen zu organisieren, damit sie ihre Pflichten in Ruhe tun konnten, was auch für die Arbeit der Kirche notwendig ist. Es ist wie bei einer Maschine: Jedes Teil hat seine Funktion, und wenn irgendein Teil fehlt, kann die Maschine nicht funktionieren. So ist es auch im Haus Gottes: Jede Pflicht ist unverzichtbar, und so etwas wie eine Klassifizierung gibt es im Hinblick auf Pflichten nicht. Mehr noch, ob man die Wahrheitsrealität besitzt, wird nicht an der Art der ausgeführten Pflicht gemessen. Als ich vorher die Pflicht als Leiterin und Mitarbeiterin ausführte, pflegte ich bei Versammlungen oft mit Brüdern und Schwestern gemeinschaftlichen Austausch, aber als mir eine neue Pflicht übertragen wurde, konnte ich mich nicht unterwerfen, und ich bemaß sie aus der Sicht einer Nichtgläubigen, was meinen beklagenswerten Mangel an Wahrheit offenbarte. Gott sagt, dass jede Pflicht, die mit Seinem Führungsplan zusammenhängt, eine Pflicht ist, dass es keinen Unterschied zwischen hohen und niedrigen, erhabenen und geringen Pflichten gibt und dass alle eine Verantwortung darstellen, vor der man sich nicht drücken kann. Ich jedoch sah mich als Elite und hielt es, dass ich dafür eingeteilt wurde, mich um allgemeine Angelegenheiten zu kümmern, für eine Vergeudung meiner Talente. Ich war negativ, trotzig und wollte sie sogar umgehen. Wie habe ich meine Pflicht ausgeführt? Gottes Wesen ist so heilig und erhaben, und doch hat Er all das Leid ertragen, um Fleisch zu werden und die Wahrheit auszudrücken und im Stillen für die Errettung der Menschheit geschuftet. Wenn ich über mich nachdenke, beschwerte ich mich endlos, wenn ich ein wenig körperliche Härte erlitt, und ich verstand es falsch. Diese Haltung, die ich zu meiner Pflicht hatte, ließ einfach Menschlichkeit vermissen und hat Gott wirklich verletzt! Ich hatte das Gefühl, tief in Gottes Schuld zu stehen, und bereute mein aufsässiges Verhalten. Ich durfte meine Pflicht nicht mehr nach meinen eigenen Vorlieben und Wünschen auswählen. Als ich mich unterwarf, änderte sich meine Geisteshaltung gegenüber meiner Pflicht, und ich fühlte mich in meinem Herzen weniger gequält und müde. Gottes Anordnung der Situationen offenbarte meine falschen Ansichten, und das war Gottes Liebe und Errettung für mich.
Nachdem ich sechs Monate lang die Pflicht allgemeiner Angelegenheiten ausgeführt hatte, dachte ich, dass sich meine Ansichten geändert hätten und dass ich jetzt nicht mehr nach Status und Ansehen strebte, doch als etwas passierte, enthüllte mich das erneut. Eines Tages kam der Leiter zu mir, um mit mir darüber zu sprechen, meinen Mann und mich für die Pflicht als Gastgeber einzuteilen. Angesichts dessen, dass ich aufgrund meines vorherigen Mangels an Unterwerfung bei der Pflicht, mich um allgemeine Angelegenheiten zu kümmern, noch eine Schuld offen hatte, war mir klar, dass ich dieses Mal nicht auflehnen konnte. Also stimmte ich zu, und wir mieteten bald ein Haus. Als wir jedoch unsere Tage damit verbrachten, mit den Brüdern und Schwestern zusammenzuleben und ich sah, wie alle mit der Pflicht von Textarbeiten beschäftigt waren, da fühlte ich mich ein wenig verbittert und unglücklich und dachte, „Früher habe auch ich meine Pflichten am Computer ausgeführt, und jetzt hocke ich jeden Tag in der Küche, bereite Gemüse vor und koche.“ Ich fühlte mich ihnen gegenüber so gering. Bei diesem Gedanken stiegen mir Tränen in die Augen. Eines Tages kam der Leiter in mein Haus, um mit den Brüdern und Schwestern über die Arbeit zu sprechen, und ging wieder, ohne sich nach meinem Zustand zu erkundigen, was mich noch mehr bedrückte. Ich dachte an die Zeit zurück, als ich Textarbeit ausführte. Ich wurde von den Leitern geschätzt, aber jetzt hatte ich den ganzen Tag nur mit Töpfen und Pfannen zu tun, und es schien, als würde ich nie eine Chance haben, mich hervorzutun. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr schmerzte es mich und ich hatte das Gefühl, dass das Leben sinnlos war. Mir wurde bewusst, dass mein Zustand nicht richtig war, und ich suchte schnell nach Gottes Worten, um darin zu lesen. Ich las eine Passage aus Gottes Worten: „Was sind die Ideale, Hoffnungen, Ambitionen, Lebensziele und Richtungen der Menschen unter der treibenden Kraft einer verdorbenen satanischen Disposition? Laufen sie positiven Dingen nicht zuwider? Menschen wollen zum Beispiel immer Ansehen genießen oder Berühmtheiten sein; sie wollen großen Ruhm und großes Ansehen erlangen und ihren Vorfahren Ehre einbringen. Sind das positive Dinge? Sie stimmen nicht im Geringsten mit positiven Dingen überein; sie widersprechen ferner dem Gesetz, dass Gott über das Schicksal der Menschheit herrscht. Warum sage Ich das? Welche Art von Menschen will Gott? Will Er Menschen von Größe, Berühmtheiten, vornehme Menschen oder Menschen, die die Welt bewegen? (Nein.) Welche Art von Menschen will Gott also? (Jemand, der mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht und die Rolle eines erschaffenen Wesens erfüllt.) Genau, und was noch? (Gott will einen ehrlichen Menschen, der Ihn fürchtet, das Böse meidet und sich Ihm unterwirft.) (Jemand, der in allen Belangen auf der Seite Gottes steht, der danach strebt, Gott zu lieben.) Diese Antworten sind ebenfalls richtig. Es ist jeder, der das gleiche Herz und die gleiche Denkweise wie Gott hat. Steht irgendwo in Gottes Worten, dass man seine Position als Mensch wahren muss? (Ja.) Was steht dort? (‚Als ein Mitglied der geschaffenen Menschheit, muss ein Mensch an seinem angemessenen Platz bleiben und sich gewissenhaft verhalten. Bewahre pflichtgemäß das, was dir der Schöpfer anvertraut hat. Handle nicht abweichend oder tue Dinge, die jenseits der Reichweite deiner Fähigkeit liegen oder die Gott verabscheut. Versuche nicht, groß zu sein, ein Übermensch zu werden oder über anderen zu stehen, noch darfst du anstreben Gott zu werden. So sollten die Menschen nicht sein wollen. Es ist absurd anzustreben, groß oder ein Übermensch zu werden. Anzustreben, Gott zu werden, ist sogar noch schändlicher; es ist abstoßend und verachtenswert. Was lobenswert ist und an was sich geschaffene Wesen mehr als an alles andere halten sollten, ist, ein wahres geschaffenes Wesen zu werden; das ist das einzige Ziel, das alle Menschen verfolgen sollten‘ (Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gott Selbst, der Einzigartige I).) Da ihr wisst, was Gottes Worte von den Menschen verlangen, seid ihr in der Lage, euch bei eurem Streben nach menschlichem Verhalten an Gottes Anforderungen zu halten? Oder wollt ihr immer eure Flügel ausbreiten und fliegen, wollt ihr immer allein fliegen, lieber ein Adler als ein kleiner Vogel sein? Was ist das für eine Disposition? Ist das der Grundsatz menschlichen Verhaltens? Euer Streben nach menschlichem Verhalten sollte sich auf Gottes Worte stützen; nur Gottes Worte sind die Wahrheit. … Was bringt die Menschen dazu, sich immer zu wünschen, sie könnten sich von Gottes Souveränität lösen, ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, ihre Zukunft selbst planen, ihre Perspektiven, ihre Richtung und ihre Lebensziele selbst bestimmen? Woher kommt das? (Von ihrer verdorbenen satanischen Disposition.) Was bringt eine verdorbene satanische Disposition den Menschen demnach? (Widerstand gegen Gott.) Was wird durch Widerstand gegen Gott verursacht? (Schmerz.) Schmerz? Es ist Zerstörung! Schmerz ist längst nicht alles. Direkt vor deinen Augen siehst du Schmerz, Negativität und Schwäche sowie Widerstand und Beschwerden – welches Ergebnis werden diese Dinge herbeiführen? Vernichtung! Das ist keine geringfügige Sache und es ist kein Spiel“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Eine verdorbene Disposition kann nur aufgelöst werden, wenn man die Wahrheit annimmt). Als ich über Gottes Worte nachdachte, erkannte ich, dass ich immer die Pflicht eines Leiters oder Mitarbeiters ausführen wollte und nach der Bewunderung und Wertschätzung anderer strebte, weil ich von meinem Verlangen nach Ansehen und Status beherrscht wurde. Da ich nach Sprüchen lebte wie zum Beispiel „Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz“ oder „Ein Mann hinterlässt dort, wo er Zeit verbracht hat, seinen Namen; so wie eine Gans dort, wo sie fliegt, gellend schnattert“; „Der Mensch kämpft sich aufwärts; Wasser fließt abwärts“ oder „Man muss großes Leid ertragen, um als Sieger hervorzugehen“; und weiterer solcher satanischer Gifte, hatte ich angefangen, Ruhm und Prominenz sowie das Streben nach Überlegenheit fälschlich als etwas Positives zu sehen; ich glaubte, dass es wertvoll sei, so zu leben, und dachte, dass von anderen geringgeschätzt zu werden bedeutete, dass man ein erfolgloses Leben führte und gering war. Ich dachte an die Zeit nach meiner Heirat. Obwohl mein Mann und ich feste Jobs hatten und das Leben bewältigen konnten, war ich ehrgeizig und wollte kein gewöhnliches Leben führen. Ich wollte ein besseres Leben und von Verwandten und Kollegen bewundert werden. Um dies zu erreichen, arbeiteten mein Mann und ich zusätzlich zu unseren regulären Jobs, wir hielten Hühner und bauten Gemüse an und arbeiteten jeden Tag von morgens bis abends. Mit der Zeit wurde unser Leben besser, und Verwandte und Kollegen lobten meine Leistungsfähigkeit. Das machte mich sehr glücklich und gab mir das Gefühl, dass mein Leben nicht umsonst gewesen war. Nachdem ich zur Kirche gekommen war, strebte ich immer noch nach Ansehen und Überlegenheit, denn ich glaubte, dass die Brüder und Schwestern mich bewundern würden, wenn ich eine Leiterin, eine Mitarbeiterin oder eine Aufseherin wäre. Solange mein Verlangen nach Ansehen, Gewinn und Status befriedigt war, konnte ich jede Härte ertragen, aber als es darum ging, Pflichten wie allgemeine Angelegenheiten auszuführen oder für andere Gastgeberin zu sein, dachte ich, das sei unter meiner Würde und mein Herz war voller Widerstand und Klagen, und ich wies keine Unterwerfung auf. Ich nahm keine Rücksicht darauf, wie ich die Arbeit der Kirche aufrechterhalten könnte, und offenbarte stattdessen eine satanische Disposition, mit der ich mich Gott widersetzte. Als ich dies erkannte, war ich voller Angst und trat im Gebet vor Gott, „O Gott, meine Ansichten zum Streben waren falsch, und in all den Jahren, in denen ich an Dich geglaubt habe, bin ich nicht den Weg des Strebens nach der Wahrheit gegangen, sondern habe stattdessen meine Pflichten benutzt, um mein eigenes Verlangen nach Ansehen und Status zu befriedigen, und ich habe nicht aufrichtig meine Pflicht als geschaffenes Wesen ausgeführt. Gott, ich bin bereit, Buße zu tun, und ich bitte Dich, mich zu leiten, damit ich die Wahrheit verstehe und meine falschen Ansichten über das Streben korrigiere.“ Danach habe ich nachgedacht, und mir wurde bewusst, dass die Ausführung dieser Pflicht segensreich für meinen Lebenseintritt war. Obwohl ich viele Jahre lang als Leiterin und Mitarbeiterin gedient hatte, hatte ich nicht nach der Wahrheit gestrebt, und viele meiner irrigen Ansichten blieben unverändert. Die Versetzung in eine andere Pflicht zwang mich, über mich nachzudenken und mich selbst zu erkennen, was Gottes Liebe und Errettung für mich enthielt. Als ich das verstand, empfand ich Reue und fühlte mich schuldig, und wollte mich von Gott einfach so orchestrieren lassen, wie Er es wünscht, und jede Pflicht aufrichtig ausführen, mit einem suchenden und unterwürfigen Herzen.
Später las ich mehr von Gottes Worten: „Vor der Wahrheit sind alle Menschen gleich, und es gibt keine Unterschiede zwischen Alt und Jung oder zwischen Niedrigkeit und Edelmut für alle, die ihre Pflichten im Haus Gottes ausführen. Vor der Pflicht sind alle Menschen gleich, sie haben nur unterschiedliche Aufgaben. Es gibt keine Unterschiede basierend auf Seniorität. Vor der Wahrheit sollte jeder ein demütiges, unterwürfiges und annehmendes Herz bewahren. Das sind die Vernunft und die Haltung, die die Menschen besitzen sollten“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 8)). „Ob Menschen letztendlich Errettung erlangen können, hängt nicht davon ab, welche Pflicht sie ausführen, sondern davon, ob sie die Wahrheit verstehen und erlangen können, und davon, ob sie sich am Ende Gott vollständig unterwerfen können, sich Seiner Orchestrierung ausliefern, keine Rücksicht auf ihre Zukunft und ihr Schicksal nehmen, und ein geeignetes geschaffenes Wesen werden können. Gott ist gerecht und heilig, und das sind die Maßstäbe, die Er anwendet, um die ganze Menschheit zu bemessen. Diese Maßstäbe sind unveränderlich, und das darfst du nicht vergessen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Durch Gottes Worte erkannte ich Gottes gerechte Disposition. In Gottes Augen sind wir alle geschaffene Wesen und alle gleich. Gott bevorzugt niemanden, nur weil derjenige Leiter ist, noch sieht Er auf jemanden herab, der sich um allgemeine Angelegenheiten kümmert. Gott bringt die Wahrheit zum Ausdruck und sorgt für jeden Menschen, und solange die Menschen nach der Wahrheit dürsten und nach ihr streben, hat jeder die gleiche Chance auf Errettung. Gott bestimmt das Ergebnis eines Menschen nicht nach der Art seiner Pflichten, sondern nach seinem Wesen und dem Weg, den er einschlägt. Wenn jemand nicht nach der Wahrheit strebt, Gottes Worte nicht praktiziert und sich auch seine Disposition nicht ändert, dann wird er, auch wenn er ein Leiter und Mitarbeiter ist, letztendlich ausgemustert werden. An diesem Punkt habe ich auch verstanden, dass mich, egal, wie hoch mein Status ist oder wie viele Menschen mich bewundern, all diese Dinge nicht erretten können. Nur indem ich Gottes Absicht entsprechend nach der Wahrheit strebe und mich um eine Veränderung der Disposition bemühe, gibt es eine Chance auf Errettung. Als ich diese Dinge verstand, fühlte ich mich in meinem Herzen befreit, und von da an wollte ich nur noch meine Pflicht gut ausführen und meine Schuld gegenüber Gott wiedergutmachen. Immer wenn ich danach meine Pflicht ausführte, konzentrierte ich mich nicht mehr darauf, wie meine Brüder und Schwestern mich sahen, sondern dachte daran, wie ich die Sicherheit des Hauses gewährleisten und für die Brüder und Schwestern eine gute Gastgeberin sein konnte, damit sie ihre Pflichten in Ruhe ausführen konnten. Darüber hinaus konzentrierte ich mich während meiner Pflicht als Gastgeberin darauf, über meine Gedanken und Verdorbenheiten nachzudenken, die sich in meinem täglichen Umgang mit Menschen, Ereignissen und Dingen offenbarten, und ich suchte nach Gottes Worten, um das Offenbarte zu beheben. Ich achtete darauf, mir Andachtsnotizen zu machen, und übte mich im Schreiben von Artikeln mit Erfahrungszeugnissen, und jeder Tag war ziemlich erfüllend. Es ist die Züchtigung und das Gericht von Gottes Worten, die meine abwegigen und absurden Ansichten korrigiert haben, und meine heutige Veränderung ist das Ergebnis von Gottes Wirken. Dank sei Gott!