38. Aus dem Scheitern gelernte Lektionen
Früher, als ich an den Herrn Jesus glaubte, habe ich oft die Bibel gelesen und das Evangelium des Herren verbreitet. Nachdem ich an den Allmächtigen Gott glaubte und Seine Worte gelesen hatte, lernte ich, dass der Allmächtige Gott die Wahrheit in den letzten Tagen ausdrückt, um das Werk des Gerichts über die Menschen zu tun – um sie zu reinigen und sie zu retten. Aus dem Grund wurde ich noch aktiver in meiner Pflicht, das Evangelium zu verbreiten. Durch die Praxis wurde mir die Wahrheit über das Bezeugen von Gottes Arbeit klarer, ich verstand die Grundsätze des Predigens des Evangeliums und sammelte etwas Erfahrung, sodass mein Predigen ziemlich wirksam war. Meine Brüder und Schwestern sagten alle, dass ich wirklich gut darin war, und dass ich die Auffassungen der Evangeliumskandidaten verstehen und Gemeinschaft halten konnte, um sie zu lösen. Die Probleme, die sie schwer fanden, waren für mich keine große Herausforderung. Später, als ich das Evangelium predigte, wurde ich von der Polizei verhaftet und zu einem Jahr im Gefängnis verurteilt. Sobald ich draußen war, fing ich gleich wieder an, das Evangelium zu predigen. Viele meiner Brüder und Schwestern hatten gerade erst gelernt, wie man das Evangelium predigt, und sie erzielten keine guten Ergebnisse, daher übertrug die Leiterin mir die Verantwortung für die Evangeliumsarbeit. Mit meinen Brüdern und Schwestern analysierte ich die Auffassungen, die unter den Kandidaten des Evangeliums üblich waren, und erklärte, wie man sie durch Gemeinschaft löst. Manchmal trafen wir auf Kandidaten des Evangeliums mit vielen religiösen Auffassungen, und die Brüder und Schwestern hielten viele Male Gemeinschaft mit ihnen, ohne dass es etwas bewirkt hätte. Aber immer wenn ich Gemeinschaft mit ihnen hielt, löste ich ihre Auffassungen rasch. Mit der Zeit erzielte die Evangeliumsarbeit unserer Kirche immer bessere Ergebnisse. Und langsam begann ich, mich selbst zu bewundern. Ich dachte, ich hätte wirklich ein hohes Kaliber und dass ich Probleme mühelos lösen konnte, die andere Brüder und Schwestern nicht lösen konnten. Ich dachte, dass ich ein seltenes Talent hätte. Ich fing an, immer mehr von mir zu halten, und verachtete die anderen für ihre Unaufmerksamkeit und ihr schlechtes Kaliber.
Einmal kam eine Schwester zu mir, die die Neuankömmlinge bewässerte. Sie sagte, dass ein Neuankömmling einige Fragen stellte, und wollte, dass ich mit ihr zusammen Gemeinschaft halte. Ich war so genervt von ihr. Ich dachte: „Wieso kannst du ein so einfaches Problem nicht lösen? Bist du so unaufmerksam in deiner Pflicht, so unbelastet? Ist dein Kaliber so schlecht, dass du nicht einmal die Auffassungen eines Neuankömmlings lösen kannst?“ Ich schimpfte also mit ihr und sagte: „Wenn du nicht einmal einen Neuankömmling bewässern kannst, wozu bist du dann zu gebrauchen?“ Meine Schwester senkte nur ihren Kopf und sagte nichts. Tränen liefen aus ihren Augen. Ich wusste, es war nicht recht, das zu sagen. Aber ich dachte: „Wenn ich nicht hart zu ihr bin, dann nimmt sie es sich nicht zu Herzen und verbessert sich nicht.“ Danach traute sie sich nicht mehr, zu mir zu kommen, wenn sie ein Problem hatte. Sie war negativ und eingeschränkt. Sie hatte das Gefühl, ihr Kaliber sei zu schlecht, um ihre Pflicht zu tun und Neuankömmlinge zu bewässern. Ich wusste, wie sie sich fühlte, aber ich dachte nicht über mich selbst nach. Ich hielt keine Gemeinschaft mit ihr oder versuchte, ihr zu helfen. In Gedanken machte ich sie schlecht: Verzögerte es die Dinge nicht, sie diese Arbeit machen zu lassen, wenn sie solche einfachen Probleme nicht lösen konnte? Daher hielt ich sie danach davon ab, diesen Neuankömmling zu bewässern. Ein anderes Mal hielten eine Kirchenleiterin und ich ein Treffen für Neuankömmlinge. Aber nach der Gemeinschaft mit der Leiterin waren die Probleme der Neuankömmlinge nicht gelöst. Ich dachte: „Du bist die Leiterin, aber du kannst nicht einmal die Neuankömmlinge bewässern.“ Ich ergriff also die Initiative und fragte sie: „Habt ihr alle verstanden, was die Schwester gerade gesagt hat?“ Sie schüttelten ihre Köpfe und sagten, sie wären noch immer unsicher. Danach sprach ich mit ihnen ausführlich über die drei Phasen von Gottes Arbeit. Sie hörten fröhlich zu, und viele von ihnen sagten: „Jetzt, wo du es so ausgedrückt hast, verstehen wir.“ Zu sehen, dass sie diese Einstellung mir gegenüber hatten, machte mich so glücklich. Ich hatte das Gefühl, ich wäre besser als die Leiterin im Predigen des Evangeliums und im Bewässern.
Seitdem gab ich ständig an und machte die anderen schlecht. Meine Disposition wurde immer überheblicher. Ich setzte meinen Willen in allen Arbeitsangelegenheiten durch, ob groß oder klein. Ich dachte einfach, ich wäre besser als meine Brüder und Schwestern und dass selbst wenn ich Dinge mit ihnen bespräche, ich trotzdem das Sagen hätte und daher genau so gut einfach alleine entscheiden und vermeiden könnte, Zeit zu verschwenden. Und beim Predigen und bei der Bewässerungsarbeit hatte ich das Gefühl, alle anderen wären mir unterlegen, und dass es besser wäre, wenn ich es alleine machte. Daher fing ich an, gleichzeitig zu predigen und zu bewässern. Ich übernahm alle möglichen Aufgaben alleine. Ich war so beschäftigt, dass meine Füße kaum den Boden berührten. Aber dann fand die Leiterin heraus, dass ich niemanden ausbildete, dass ich die anderen nicht praktizieren ließ, und sie stutzte mich zurecht. Sie sagte: „Du kümmerst dich um alles alleine. Findest du das nicht überheblich?“ Sogar als ich zurechtgestutzt und getadelt wurde, empfand ich es nicht als große Sache. Ich hatte das Gefühl, dass ich jeden Tag, von früh bis spät, mit dem Predigen und Bewässern der Neuankömmlinge beschäftigt war, was meiner Meinung nach zeigte, dass ich eine Last für meine Pflicht trug. Ich dachte, dass mein Kaliber und meine Arbeitsfähigkeiten gut waren und dass meine Arroganz, solange ich gute Ergebnisse erzielte, kein Problem wäre. Danach erledigte ich die Dinge weiterhin auf meine Art. Ganz gleich, was anfiel, ich kümmerte mich alleine darum, ohne mit den anderen zu reden. Einige meiner Brüder und Schwestern fühlten sich eingeschränkt. Sie dachten, sie wären nicht gut genug, und lebten in Negativität. Andere wurden besonders abhängig von mir. Sie übernahmen in ihren Pflichten keine Last und warteten immer auf meine Anweisungen, und das beeinflusste die Evangeliumsarbeit und die Bewässerungsarbeit. Nicht lange nach all dem fingen meine Augen an, ständig zu tränen. Manchmal wurde es so schlimm, dass ich nicht sehen konnte. Der Arzt sagte, dass meine Tränenkanäle verstopft wären, und dass ich operiert werden müsste. Als ich nach Hause ging, fing ich an zu denken, „Dass ich so plötzlich diese Augenkrankheit bekomme, dahinter muss Gottes Absicht stecken. Habe ich Gott irgendwie gekränkt?“ In dem Moment habe ich angefangen, über den Zustand nachzudenken, in dem ich meine Pflicht ausgeführt hatte. Ich betete zu Gott in meinem Herzen und bat Ihn, mich zu erleuchten, damit ich mein Problem verstehen könnte.
Als ich nach Hause kam, las ich diese Worte Gottes: „Es gibt Leute, die, weil sie ein wenig Arbeit verrichtet und eine Gemeinde recht gut geleitet haben, glauben, sie seien anderen überlegen. Oft reden sie so daher: ‚Warum hat Gott mir eine wichtige Stellung gegeben? Warum erwähnt Er ständig meinen Namen? Warum redet Er andauernd mit mir? Gott hält sehr viel von mir, weil ich Kaliber besitze und über gewöhnlichen Menschen stehe. Ihr seid eifersüchtig, weil Gott mich besser als euch behandelt. Worauf seid ihr denn neidisch, bitte schön? Könnt ihr nicht sehen, wie viel ich arbeite und was für ein enormes Opfer ich bringe? Ihr solltet nicht neidisch sein auf die guten Dinge, die Gott mir schenkt, denn ich habe sie verdient. Ich arbeite seit vielen Jahre und hab so viel gelitten. Ich verdiene diese Anerkennung und habe ein Recht auf sie.‘ Andere wiederum sagen: ‚Gott hat mir erlaubt, den Mitarbeiter-Treffen beizuwohnen und Seinem gemeinschaftlichen Austausch zu lauschen. Ich habe dieses Recht – habt ihr es auch? Erstens besitze ich Kaliber und strenge mich in meinem Streben nach der Wahrheit mehr an als ihr. Hinzu kommt, dass ich mich mehr aufwende als ihr und dass ich die Gemeindearbeit voranbringen kann – könnt ihr es?‘ Das ist Arroganz. Die Ergebnisse, die die Menschen bei der Erfüllung ihrer Pflichten und ihrer Arbeit erzielen, sind unterschiedlich. Manche erzielen gute Ergebnisse, andere erzielen schlechte Ergebnisse. Manche Menschen werden mit gutem Kaliber geboren und sind auch in der Lage, nach der Wahrheit zu suchen, weshalb sich ihre Ergebnisse bei ihren Pflichten schnell verbessern. Das liegt an ihrem guten Kaliber, was von Gott vorbestimmt ist. Doch wie kann man das Problem von schlechten Ergebnissen bei der Erfüllung der eigenen Pflicht beheben? Du musst stets nach der Wahrheit suchen und dich anstrengen, dann kannst auch du nach und nach gute Ergebnisse erzielen. Solange du nach der Wahrheit strebst und bis an die Grenzen deiner Möglichkeiten gehst, wird Gott es gutheißen. Doch unabhängig davon, ob du bei deiner Arbeit gute oder schlechte Ergebnisse erzielst, solltest du keine falschen Vorstellungen haben. Denke nicht: ‚Ich bin berechtigt, mich mit Gott auf eine Stufe zu stellen‘, ‚Ich bin berechtigt, zu genießen, was Gott mir geschenkt hat‘, ‚Ich bin berechtigt, von Gott Lob zu fordern‘, ‚Ich bin berechtigt, andere zu führen‘ oder ‚Ich bin berechtigt, andere zu belehren‘. Behaupte nicht, du seist berechtigt. Menschen sollten so etwas nicht denken. Wenn du solche Gedanken hast, beweist das, dass du nicht den Platz einnimmst, der dir zukommt, und nicht einmal das Minimum an Vernunft besitzt, das ein Mensch haben sollte. Wie kannst du also deine arrogante Disposition ablegen? Gar nicht“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Eine überhebliche Natur ist die Wurzel des menschlichen Widerstands gegen Gott). Gottes Worte offenbarten meinen Zustand. Ich erkannte, dass mein Verhalten von meiner Arroganz bestimmt wurde. Als ich beim Predigen und Bewässern Ergebnisse erzielt hatte, fühlte ich mich emporgehoben. Ich dachte, meine Fähigkeiten und mein Kaliber seien so gut, dass ich für die Evangeliumsarbeit unentbehrlich war. Ich betrachtete diese Fähigkeiten als Kapital. Ich war so arrogant, dass ich alle anderen ignorierte. Ich benahm mich, als sei ich den anderen überlegen, tadelte sie und schränkte sie ein. Als meine Schwester Schwierigkeiten hatte, die Neulinge zu bewässern, half ich ihr nicht, das Problem zu lösen – stattdessen nutzte ich meinen Status, um sie zurechtzuweisen. Und als die Leiterin und ich gemeinsam die Neulinge bewässerten, und die Leiterin ihre Probleme nicht löste, arbeitete ich nicht mit der Gemeinschaft zusammen. Stattdessen sah ich auf die Leiterin herab und stellte sie absichtlich vor den Neulingen bloß. Als Probleme bei der Arbeit auftauchten, suchte ich nicht nach den Wahrheitgrundsätzen und besprach die Dinge nicht mit meinen Brüdern und Schwestern. Ich dachte, ich hätte so viel Erfahrung, die Dinge klar zu durchschauen, und könne alles selbst entscheiden und regeln. Ich gab niemand anderem die Gelegenheit, zu praktizieren, und selbst als ich zurechtgestutzt wurde, betrachtete ich das nicht als Problem. Ich fand, ich nahm in meiner Pflicht eine Last auf mich. Ich verhielt mich aufgrund meiner Erfahrung anmaßend und akzeptierte nicht, zurechtgestutzt zu werden. Ich war wirklich so arrogant. In meinem Herzen fürchtete ich Gott nicht und unterwarf mich Ihm nicht. Ich war für die Evangeliumsarbeit verantwortlich. Ich hätte auch meine Brüder und Schwestern darin ausbilden sollen, das Evangelium zu predigen. Stattdessen verachtete und erniedrigte ich sie und erledigte alles selbst. Infolgedessen fühlten sie sich von mir eingeschränkt, und einige waren wirklich von mir abhängig, konnten in ihrer Pflicht keine Last auf sich nehmen, und das wirkte sich auf die Evangeliumsarbeit aus. Pflichtausführung war das nicht – es war Böses tun und die Evangeliumarbeit behindern. Früher glaubte ich, das selbstständige Erledigen aller Aufgaben würde bedeuten, dass ich in meiner Pflicht eine Last auf mich nahm. Aber in Wirklichkeit war ich einfach nur arrogant. Ich hatte mich über die anderen gestellt, behandelte sie als unbedeutend und übernahm alles selbst, handelte starrsinnig und rücksichtslos mit meiner arroganten Disposition, ohne Rücksicht auf Gott oder andere Menschen. War das nicht die Disposition des Erzengels? Wenn ich nicht bereute, würde Gott mich verschmähen und ausmustern. Wenn ich daran dachte, erkannte ich, dass Gott mich durch diese Krankheit züchtigte und disziplinierte. Hätte Gott diese Situation nicht für mich vorgesehen, hätte ich weiterhin aus meiner arroganten Disposition heraus gehandelt. Ich hätte weiterhin Böses getan, Gottes Disposition verletzt und wäre bestraft worden. Als mir das klar wurde, weinte ich und betete zu Gott: „Oh Gott! Ich bin so arrogant, dass ich keine Menschlichkeit oder Vernunft habe. Ich bin nicht würdig, vor Dir zu leben. Gott! Ich möchte mich Dir nicht widersetzen oder gegen Dich rebellieren. Ich will Buße tun!“ Danach sprach ich mit meinen Brüdern und Schwestern offen über meinen Zustand. Ich legte offen und analysierte den Schaden, den ich ihnen durch meine arrogante Disposition zugefügt hatte, und entschuldigte mich. Danach wurde ich demütiger bei der Ausführung meiner Pflicht. Ich besprach alles mit meinen Brüdern und Schwestern, und bald besserte sich meine Krankheit. Ich dankte Gott aus tiefstem Herzen.
Nach einer Weile wurde mir wegen der Bedürfnisse des Evangeliums von der Kirche die Aufgabe übertragen, das Evangelium an einem anderen Ort zu verbreiten. Ich konnte nicht anders, als mich wieder selbst zu bewundern: Offenbar war ich beim Predigen des Evangeliums erfolgreich gewesen. Warum sollten sie mich sonst woanders hinschicken, um das Evangelium zu verbreiten? Eines Tages ging ich zu potenziell Bekehrbaren, um ihnen das Evangelium zu predigen. Ich dachte nicht, dass es schwierig sein würde, deshalb versuchte ich nicht im Voraus, ihre Situation oder ihre hauptsächlichen Auffassungen zu verstehen. Stattdessen legte ich, wie ich es gewohnt war, direkt Zeugnis ab von den drei Phasen von Gottes Werk. Sobald sie das hörten, wussten sie, dass ich an den Allmächtigen Gott glaubte, und so wurden sie wachsam. Sie wollten nichts mehr hören. Damals war ich erstaunt. Ich war den ganzen Weg dorthin gekommen, und hatte gedacht, dass ich die Evangeliumsarbeit schnell ausweiten könnte. Ich hätte nie gedacht, dass ich so schnell versagen würde. Wie würde ich jetzt die Evangeliumsarbeit ausweiten? Dennoch war ich nicht bereit, schon aufzugeben. Vielleicht war es nur ein einmaliges Problem und ich hatte es nur diesmal vermasselt. Ich hatte das Evangelium so viele Jahre lang verbreitet, dass ich sicher war, ich könnte Menschen gewinnen. Doch überall, wohin ich ging, versagte ich. Ich war so frustriert, und ich war in einem Zustand der Niedergeschlagenheit. Danach wurde ich entlassen. Der Gedanke, dass mein Predigen so unwirksam war, schmerzte mich. Ich hatte das Gefühl, unnütz zu sein. Wenn das so weiterging, würde ich dann ausgemustert werden? Ich sehnte mich nach der Zeit, als ich das Evangelium leidenschaftlich gepredigt hatte. Obwohl die Arbeit schwer und ermüdend war, hatte es mich glücklich gemacht, so gute Ergebnisse zu erzielen. Aber wieso konnte ich diese Ergebnisse jetzt nicht mehr erzielen? Beim Gedanken daran spürte ich einen unerträglichen Schmerz in meinem Herzen. In meinem Schmerz betete ich wieder und wieder zu Gott: „Oh Gott! Welche Lektionen muss ich aus dieser Situation lernen? Bitte, erleuchte mich, und führe mich, um mich selbst zu verstehen.“
Während meiner Suche sah ich diese Passage aus Gottes Worten: „Wenn jemand begabt ist oder Talent hat, bedeutet das, dass er verglichen mit anderen von Haus aus besser in etwas ist oder sich in irgendeiner Weise auszeichnet. Du reagierst vielleicht ein wenig schneller als andere, begreifst Dinge etwas schneller als andere, hast bestimmte Fachkompetenzen oder bist ein geschickter Redner usw. Das sind Begabungen und Talente, die jeder Mensch womöglich hat. Wenn du bestimmte Talente und Stärken hast, ist es sehr wichtig, wie du sie auffasst und wie du damit umgehst. Wenn du meinst, du seist unersetzlich, weil sonst niemand deine Talente und deine Begabung hat, und dass du die Wahrheit praktizierst, wenn du bei der Ausführung deiner Pflicht von deinen Begabungen und Talenten Gebrauch machst, ist diese Ansicht richtig oder falsch? (Falsch.) Warum sagst du, dass sie falsch ist? Was genau sind Talente und Begabungen? Wie solltest du sie verstehen, von ihnen Gebrauch machen und mit ihnen umgehen? Welche Begabungen und Talente du auch hast, Tatsache ist, dass es nicht bedeutet, du würdest die Wahrheit und das Leben haben. Wenn Menschen bestimmte Begabungen und Talente haben, ist es angemessen, dass sie eine Pflicht ausführen, bei der diese Gaben und Talente eingesetzt werden, aber das bedeutet nicht, dass sie die Wahrheit praktizieren, noch bedeutet es, dass sie Dinge im Einklang mit den Grundsätzen tun. Wenn du zum Beispiel mit einer Begabung für Gesang geboren wurdest, praktizierst du dann die Wahrheit, nur weil du singen kannst? Bedeutet es, dass du in Übereinstimmung mit den Grundsätzen singst? Das bedeutet es nicht. Oder du hast ein natürliches Talent für Worte und bist gut im Schreiben. Kann dein Schreiben mit der Wahrheit übereinstimmen, wenn du die Wahrheit nicht verstehst? Bedeutet es zwangsläufig, dass du ein Erfahrungszeugnis vorweisen kannst? (Nein.) Somit sind Begabungen und Talente etwas anderes als die Wahrheit, und man kann sie nicht vergleichen. Welche Begabung du auch hast, wenn du nicht nach der Wahrheit strebst, wirst du deine Pflicht nicht gut ausführen. Manche Menschen protzen oft mit ihren Begabungen und halten sich in der Regel für besser als andere, weshalb sie auf die Leute herabschauen und nicht gewillt sind, in ihrer Pflicht mit anderen zusammenzuarbeiten. Sie wollen immer das Sagen haben, was zur Folge hat, dass sie bei der Ausführung ihrer Pflicht oft gegen die Grundsätze verstoßen und auch ihre Effizienz sehr gering ist. Ihre Begabung hat sie arrogant und selbstgerecht gemacht, hat dazu geführt, dass sie auf andere herabschauen und immer das Gefühl haben, besser als andere zu sein und dass niemand so gut ist wie sie, und deshalb sind sie selbstgefällig geworden. Hat ihre Begabung diese Menschen nicht zerstört? In der Tat! Menschen mit Begabungen und Talenten neigen am meisten zu Arroganz und Selbstgerechtigkeit. Wenn sie nicht nach der Wahrheit streben und immer nach ihrer Begabung leben, dann ist das äußerst gefährlich. Welche Pflicht die Leute auch in Gottes Haus ausführen, welche Talente sie auch haben, wenn sie nicht nach der Wahrheit streben, werden sie bei ihrer Pflichterfüllung mit Sicherheit versagen. Egal welche Begabungen und Talente jemand hat, er sollte eine entsprechende Pflicht gut ausführen. Wenn er zudem die Wahrheit verstehen und übereinstimmend mit den Grundsätzen vorgehen kann, werden seine Begabungen und Talente bei der Ausführung dieser Pflicht eine Rolle spielen. Wer die Wahrheit nicht akzeptiert und nicht nach den Wahrheitsgrundsätzen sucht und sich für sein Handeln nur auf seine Begabung verlässt, wird in seiner Pflicht keine Ergebnisse erzielen und Gefahr laufen, ausgemustert zu werden. … Menschen mit Begabungen und Talenten denken, sie seien sehr clever und würden alles verstehen – aber sie wissen nicht, dass Begabungen und Talente nicht die Wahrheit darstellen, dass diese Dinge keine Verbindung zur Wahrheit haben. Wenn die Leute sich auf ihre Begabung und Einbildungen verlassen, wenn sie handeln, stehen ihre Gedanken und Meinungen im Widerspruch zur Wahrheit – aber sie erkennen das nicht und denken immer noch: ‚Seht nur, wie schlau ich bin; ich habe solche klugen Entscheidungen getroffen! Solche weisen Beschlüsse! Niemand von euch kann sich mit mir messen.‘ Sie leben sehr oft in einem Zustand des Narzissmus und der Selbstwürdigung. Es ist schwer für sie, ihr Herz zur Ruhe zu bringen und in Erwägung zu ziehen, was Gott von ihnen verlangt, was die Wahrheit ist und was die Wahrheitsgrundsätze sind. Somit ist es schwierig für sie, die Wahrheit zu verstehen, und obwohl sie Pflichten ausführen, sind sie nicht in der Lage, die Wahrheit zu praktizieren. Deshalb ist es auch sehr schwierig für sie, in die Wahrheitsrealität einzutreten. Kurz gesagt, wenn jemand nicht nach der Wahrheit streben und die Wahrheit nicht akzeptieren kann, kann er seine Pflicht nicht gut ausführen, unabhängig davon, welche Begabungen oder Talente er hat – daran kann nicht der geringste Zweifel bestehen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Worauf genau verlassen sich die Menschen in ihrem Leben?). Nachdem ich über Gottes Worte nachgedacht hatte, verstand ich, dass besondere Talente und Gaben zu haben, nicht bedeutet, dass man die Wahrheit hat. Wenn man die Wahrheit nicht versteht oder seine Pflicht ausführt, ohne nach den Grundsätzen zu streben, und man seine Talente und Gaben immer als Kapital verwendet, dann wird man mit der Zeit überheblicher. Ich erkannte, dass ich, seit ich meine Pflicht begonnen hatte, von meinen Gaben lebte. Ich kannte die Bibel gut und hatte Erfahrung im Predigen des Evangeliums, daher behandelte ich diese Dinge als Kapital und wurde immer arroganter. Ich sah auf alle anderen herab. Ich behandelte alle, als ob sie nicht wichtig wären. Die Leiterin stutzte mich wegen meiner Arroganz zurecht, aber ich nahm es nicht an. Ich nutzte noch immer meine Gaben als Kapital und lehnte ihre Vorschläge ab. Wenn ich woanders predigte, suchte ich nicht nach den Wahrheitsgrundsätzen. Ich verließ mich auf meine Gaben und Erfahrung und versuchte, große Dinge zu erreichen. Und infolgedessen versagte ich immer wieder. Aber selbst da dachte ich nicht, dass meine Einstellung ein Problem wäre. Ich reflektierte nicht. Ich dachte schamlos, dass, da ich Gaben und Erfahrung hatte, ich meine Pflicht gut ausführen konnte. Ich war überheblich und irrational. Ich dachte an Paulus, der talentiert, intelligent und eloquent war. Er hatte fundierte Bibelkenntnisse und war ausgezeichnet im Predigen des Evangeliums und darin, die Menschen zu bekehren. Aber er nutzte das alles als Kapital. Seine Disposition wurde immer überheblicher, und er missachtete andere Menschen. Er behauptete, dass er den Aposteln in nichts nachstünde und dass er nur um der Belohnungen und der Krone willen arbeitete. Er behauptete sogar, dass für ihn Leben Christus sei. Und schließlich wurde er von Gott bestraft. Seine Geschichte zeigt, dass Gaben zu haben, nicht bedeutet, die Wahrheitsrealität zu besitzen. Wenn man nicht nach der Wahrheit strebt, wird sich die verdorbene Disposition nicht ändern, und man wird offenbart und ausgemustert. Später sah ich eine weitere Passage von Gottes Worten, die mir etwas Klarheit verschaffte. Der Allmächtige Gott sagt: „Könnt ihr Gottes Führung und die Erleuchtung des Heiligen Geistes bei eurer Pflichterfüllung spüren? (Ja.) Wenn ihr das Wirken des Heiligen Geistes spüren könnt und trotzdem viel von euch haltet und meint, ihr wärt im Besitz der Wirklichkeit, was geht dann hier vor? (Wenn unsere Pflichterfüllung einige Früchte getragen hat, denken wir, dass der halbe Verdienst an Gott geht und die andere Hälfte an uns. Wir überschätzen unseren Beitrag in unbegrenztem Maße und denken, dass nichts wichtiger war als unsere Beteiligung und dass Gottes Erleuchtung ohne diese nicht möglich gewesen wäre.) Warum hat Gott dich also erleuchtet? Kann Gott auch andere Menschen erleuchten? (Ja.) Wenn Gott jemanden erleuchtet, dann erfolgt das durch Gottes Gnade. Und was ist mit diesem kleinen Mitwirken deinerseits? Ist das etwas, wofür dir Verdienst gebührt, oder ist es deine Pflicht und deine Verantwortung? (Es ist unsere Pflicht und Verantwortung.) Wenn du anerkennst, dass es deine Pflicht und Verantwortung ist, dann hast du die richtige Geisteshaltung und wirst nicht erwägen, dir den Verdienst dafür anzurechnen. Wenn du immer denkst: ‚Das ist mein Beitrag. Wäre Gottes Erleuchtung ohne meine Mitarbeit möglich gewesen? Diese Aufgabe bedarf menschlicher Beteiligung; unser Mitwirken macht den Großteil des Erfolgs aus‘, dann liegst du falsch. Wie hättest du mitwirken können, wenn der Heilige Geist dich nicht erleuchtet hätte und niemand mit dir über die Wahrheitsgrundsätze Gemeinschaft gehalten hätte? Du wüsstest weder, was Gott verlangt, noch würdest du den Weg der Praxis kennen. Selbst wenn du dich Gott unterwerfen und mitwirken wolltest, würdest du nicht wissen, wie. Besteht diese ‚Beteiligung‘ von dir nicht bloß aus leeren Worten? Wenn du nicht wirklich mitarbeitest, handelst du nur nach deinen eigenen Vorstellungen – könnte die Pflicht, die du ausführst, in diesem Fall den Anforderungen genügen? Auf keinen Fall, was wiederum auf das vorliegende Problem hinweist. Was ist das Problem? Welche Pflicht jemand auch erfüllt, ob er Ergebnisse erzielt, seine Pflicht den Anforderungen entspricht und ob er Gottes Anerkennung erlangt, hängt von Gottes Handeln ab. Selbst wenn du deine Verantwortung und Pflicht erfüllst, wenn Gott nicht wirkt, wenn Gott dich nicht erleuchtet und führt, dann wirst du deinen Weg, deine Richtung oder deine Ziele nicht verstehen. Was kommt am Ende dabei heraus? Nachdem du dich diese ganze Zeit lang abgemüht hast, wirst du deine Pflicht nicht richtig erfüllt haben, noch wirst du die Wahrheit oder das Leben erlangt haben – es wird alles umsonst gewesen sein. Ob du deine Pflicht den Anforderungen entsprechend ausgeführt hast, deine Brüder und Schwestern erbaut hast und Gottes Anerkennung erlangst, hängt somit alles von Gott ab! Die Menschen können nur die Dinge tun, zu denen sie persönlich fähig sind, die sie tun sollten und die innerhalb ihrer angeborenen Fähigkeiten liegen – mehr nicht. Deine Pflicht auf eine effektive Art und Weise auszuführen, hängt demnach letztendlich von der Anleitung der Worte Gottes und der Erleuchtung und Führung des Heiligen Geistes ab; nur dann kannst du die Wahrheit verstehen und Gottes Auftrag im Einklang mit dem Weg, den Gott dir gegeben hat, und den von Ihm festgelegten Grundsätzen erfüllen. Das ist Gottes Gnade und Segen, und wenn die Menschen das nicht erkennen können, sind sie blind“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die Prinzipien, nach welchen man sich verhalten sollte). Als ich Gottes Worte las, verstand ich, dass die Ergebnisse, die ich erreicht hatte, als ich das Evangelium predigte und die Neuankömmlinge bewässerte, nicht mein Verdienst und Kapital waren. Es war Gottes Gnade und die Führung des Heiligen Geistes. Wenn Gottes Worte nicht Gemeinschaft mit allen Aspekten der Wahrheitsgrundsätzen hielten, um uns Richtung und einen Weg der Praxis zu gewähren, was würde ich dann verstehen? Ohne die Erleuchtung des Heiligen Geistes und die Führung von Gottes Worten, hätte ich, ganz gleich wie eloquent, hoch-kalibrig und vertraut ich mit der Bibel war, niemals die religiösen Auffassungen der Menschen gelöst. Durch die Offenbarung dieser Tatsachen sah ich, dass ich ohne die Erleuchtung des Heiligen Geistes nur eine Närrin war, die nichts lösen konnte, die nicht einmal einen Menschen bekehren konnte. Ich hatte immer gedacht, dass Ergebnisse in meiner Pflicht zu erzielen, bedeutete, dass mein Kaliber gut wäre, dass ich fähig wäre. Aber tatsächlich verstand ich Gottes Arbeit nicht oder kannte mein eigenes Maß nicht. Ich nutzte diese Dinge immer als Kapital, um anzugeben. Ich war sehr schamlos damit.
Später las ich mehr von Gottes Worten: „Gott liebt die Menschheit, sorgt für die Menschheit und zeigt Interesse an der Menschheit, und Er versorgt die Menschheit auch fortwährend und unablässig. Niemals hat Er in Seinem Herzen das Gefühl, das sei zusätzliche Arbeit oder etwas, das viel Anerkennung verdient, noch hat Er das Gefühl, es trage immens zur Menschheit bei, dass Er sie rettet, sie versorgt und ihr alles gewährt. Er sorgt einfach ruhig und still für die Menschheit, auf Seine eigene Art, durch Seine eigene Wesenheit und das, was Er hat und ist. Egal wie viel Versorgung und Hilfe die Menschheit von Gott erhält, Er denkt deswegen nie an Anerkennung oder versucht, den Verdienst dafür in Anspruch zu nehmen. Das wird durch die Wesenheit Gottes bestimmt, und gerade das ist auch ein wahrer Ausdruck von Gottes Disposition“ (Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gottes Werk, Gottes Disposition und Gott Selbst I). Als ich Gottes Worte las, war ich bewegt. Gottes Disposition ist so gut und wunderschön! Um uns, die von Satan zutiefst verdorben worden sind, zu retten, ist Gott zweimal Fleisch geworden. Er hat so viel Arbeit geleistet und so viel gesagt und große Demütigung und Schmerz ertragen. Aber Gott hat es niemals der Menschheit zum Ausdruck gebracht. Er sah das nie als eine Angelegenheit an, die großes Lob verdient. Gottes Wesen offenbart keine Spur von Arroganz oder Angeberei. Stattdessen arbeitet Er still, um Sein Werk zu vollenden. Gottes Bescheidenheit und Verborgenheit ist bewundernswert. Ich bin nicht einmal so gut wie eine Ameise. Ich habe ein paar gute Ergebnisse in meiner Pflicht erzielt und fand mich großartig. Ich dachte, ich hätte so viel erreicht, dass ich alle anderen von oben herab behandelte. Als ich darüber nachdachte, wie ich mich verhalten hatte, als ich andere Menschen belehrte und schlecht machte – über meinen Ton und mein Auftreten – empfand ich Ekel. Wenn Gott das alles nicht veranlasst hätte, um mich zu offenbaren und zurechtzustutzen, dann hätte meine arrogante Natur die Arbeit der Kirche unterbrochen und gestört. Aber Gott hielt mich davon ab, diesen bösen Weg einzuschlagen, und erlaubte mir, Buße zu tun und mich zu ändern. Gott rettete mich. Ich war Ihm so dankbar! Deswegen betete ich zu Gott: „Gott! Ich möchte nicht nach meiner überheblichen Disposition leben. Mögest Du mich führen und retten und mir helfen, als Mensch zu leben.“
Eine Weile später hatte sich mein Zustand etwas verbessert. Meine Leiterin wies mich an, wieder Neuankömmlinge zu bewässern. Einmal hatte eine meiner Schwestern Schwierigkeiten, einen Neuankömmling zu bewässern, und wusste nicht, was sie tun sollte. Sie kam daher zu mir, um Gemeinschaft zu suchen. Es stellte sich heraus, dass sie die Wurzel der Probleme des Neuankömmlings nicht richtig erfasst hatte, und ich begann, sie zu verachten. Ich dachte: „Dein Kaliber ist zu schlecht. Du kannst nicht einmal die Probleme des Neuankömmlings erkennen. Wenn alle die Neuankömmlinge so wie du bewässern, wird dann nicht die Arbeit der Kirche hinausgezögert?“ Aber dieses Mal war mir bewusst, dass ich meine überhebliche Disposition offenbarte. Daher betete ich zu Gott und lehnte mich gegen mich selbst auf. Später las ich diese Worte Gottes: „Als jemand mit ausgeprägtem Fachwissen darfst du dich nicht aufspielen oder deine Qualifikationen zur Schau stellen; du solltest deine Fertigkeiten und dein Wissen proaktiv an Neulinge weitergeben, damit alle gemeinsam ihre Pflichten gut ausführen können. Vielleicht bist du die sachkundigste Person in deinem Beruf und hast die besten Fertigkeiten, doch das ist eine Gabe, die Gott dir gegeben hat, und du solltest sie dazu nutzen, deine Pflicht auszuführen und von deinen Stärken Gebrauch machen. Ganz gleich, wie geschickt oder talentiert du bist, du kannst die Arbeit nicht allein übernehmen; eine Pflicht wird effizienter ausgeführt, wenn jeder in der Lage ist, fachliche Fertigkeiten und Kenntnisse zu erfassen. Wie man so schön sagt, ein fähiger Mensch braucht drei weitere Menschen zur Unterstützung. Ganz gleich, wie fähig ein Einzelner ist, ohne die Hilfe aller anderen ist es nicht genug. Deshalb sollte niemand arrogant sein, und niemand sollte willkürlich und einseitig handeln. Die Menschen sollten sich gegen das Fleisch auflehnen, ihre eigenen Vorstellungen und Meinungen beiseitelegen und in Harmonie mit allen anderen arbeiten. Wer auch immer über Fachkenntnisse verfügt, sollte anderen liebevoll helfen, damit auch sie diese Fertigkeiten und dieses Wissen beherrschen können. Dies kommt der Ausführung der Pflicht zugute. … Wenn du auf Gottes Absichten Rücksicht nimmst und bereit bist, der Arbeit Seines Hauses treu zu sein, solltest du alle deine Stärken und Fertigkeiten darbringen, damit andere sie erlernen und begreifen und ihre Pflichten besser ausführen können. Das ist es, was den Absichten Gottes entspricht; nur solche Menschen weisen Menschlichkeit auf, und sie werden von Gott geliebt und gesegnet“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die richtige Pflichterfüllung erfordert eine harmonische Zusammenarbeit). Gottes Worte zeigten mir einen Weg des Praktizierens. Meine Schwester übte sich nur darin, Neuankömmlinge zu bewässern. Es war natürlich, dass sie gewisse Probleme nicht verstehen oder lösen konnte. Ich sollte mein Bestes tun, um ihr zu helfen und ihr beizubringen, wie man solche Probleme löst. Ich hielt also Gemeinschaft mit ihr, und zusammen fanden wir die passenden Passagen in Gottes Worten. Später wurden die Probleme des Neuankömmlings gelöst, und er war gewillt, das Evangelium zu predigen. Meine Schwester und ich waren so glücklich. Danach war ich, wenn ich mit meinen Brüdern und Schwestern arbeitete, demütiger. Manchmal, wenn sie das Evangelium predigen und Neuankömmlinge bewässern, sind sie nicht fähig, die Probleme der Evangeliumskandidaten und Neuankömmlinge zu lösen. Aber ich mache sie nicht mehr schlecht. Stattdessen halten wir Gemeinschaft und suchen gemeinsam nach den Grundsätzen. Wenn sie andere Vorschläge machen, halte ich mich mit meinen eigenen Ansichten bewusst zurück und höre ihnen zu. Ich schreibe ihnen nichts mehr vor oder sehe auf sie herab. Das hat mir inneren Frieden und innere Freiheit geschenkt.