97. Eine Entscheidung in Bedrängnis

Von Li Xinmo, China

Vor einigen Jahren erzählte mir ein oberer Leiter, dass einige Leiter und Mitarbeiter in einer benachbarten Gemeinde verhaften worden waren. Wir mussten uns mit den Auswirkungen in der Gemeinde befassen. Die Leute in der Gemeinde hatten kaum Unterstützung. Einige fühlten sich schwach und negativ und waren vom Gemeindeleben abgeschnitten. Der Leiter fragte, ob ich die Arbeit dieser Gemeinde beaufsichtigen könnte. Seine Frage versetzte mich in einen Zwiespalt. Einige der Mitglieder dort waren gerade verhaftet worden. Nehmen wir an, ich übernähme die Leitung dieser Gemeinde, was, wenn ich verhaftet werden würde? Ich bin nicht mehr jung. Könnte ich der Folter und Prügel des großen roten Drachen standhalten? Würde ich das nicht schaffen und ein Verräter an Gott werden, wären dann all meine Jahre des Gläubens nicht umsonst gewesen? Doch dann dachte ich, in Anbetracht all der Widrigkeiten brauchte die Gemeinde jemanden, der in diesem entscheidenden Moment antritt. Schweren Herzens stimmte ich zu.

Als ich in der Gemeinde ankam, sagte mir Xinjing, dass einige Leiter und andere Brüder und Schwestern verhaftet worden waren. Schwester Xinjing hatte nur wenige Gemeindemitglieder erreichen können. Die meisten konnte sie nicht erreichen, weswegen sie sich nicht versammeln konnten. Als ich das hörte, dachte ich: „Der große rote Drache benutzt unsere Nachbarn, um uns zu überwachen. Wenn ich zu diesen Brüdern und Schwester gehe und sie unterstütze, was, wenn ihre Nachbarn das bemerken und mich melden? Außerdem wurden so viele verhaftet. Sollte einer von ihnen der Folter nicht standhalten können und die anderen verraten, würden diese von der Polizei beobachtet werden. Wenn ich diese Brüder und Schwestern besuche, laufe ich da nicht in eine Falle? Wenn ich verhaftet werde und der Folter nicht standhalten kann und zu einem Judas werde, sind meine Tage als Gläubiger dann nicht gezählt? Dann wird mir die Rettung nicht zuteilwerden.“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto ängstlicher wurde ich. Es schien mir zu gefährlich. Mir war, als würde ich durch ein Minenfeld gehen. Ein falscher Schritt, und es wäre um mich geschehen. In diesem Augenblick bereute ich, dass ich die Leitung dieser Gemeinde übernommen hatte, und konnte mich für meine Pflicht nicht motivieren. Ich dachte: „Xinjing ist ein Mitglied dieser Gemeinde. Sie kennt sich mit allem hier besser aus. Also sollte sie die anderen besuchen. Ich bin neu hier und noch nicht auf dem Laufenden. Ich kann Xinjing beauftragen, die Brüder und Schwester zu besuchen. Auf diese Weise, muss ich das nicht riskieren.“ Doch dann dachte ich: „Xinjing kennt die Grundsätze noch nicht und es fehlt ihr an Erfahrung. Kann sie sich in Anbetracht von all dem wirklich um die Auswirkungen kümmern? Wird sie ihre Probleme lösen können? Aber wenn ich persönlich ginge, würde ich dann nicht direkt in mein Verderben laufen?“ Ich ließ mir die Sache durch den Kopf gehen und beschloss, Xinjing diese Aufgabe machen zu lassen. Doch nach ein paar Tagen hatte sie noch immer keine Fortschritte gemacht. Als ich das merkte, war mir klar, dass ich die Brüder und Schwestern besuchen und unterstützen sollte. Sonst würden ihre Probleme nicht beseitigt und ihr Lebenseintrittt geschädigt werden. Aber so gefährlich wie die Lage hier war, riskierte ich jedes Mal, wenn ich mit ihnen Kontakt aufnahm, verhaftet zu werden. Und so traute ich mich nicht, es selbst zu tun. Und dann verging ein ganzer Monat. Bei der Arbeit der Gemeinde gab es keine großen Fortschritte. Xinjing war negativ gestimmt. Mir war das bewusst, aber zu der Zeit lebte ich in Angst, also traute ich mich nicht, mich an der Arbeit zu beteiligen.

Eines Tages spürte ich Schmerzen in meinem Knie. Nach ein paar Tagen war es stark angeschwollen und blau und schwarz. Die Schmerzen waren so schlimm, dass ich kaum laufen konnte. Ich erkannte damals, dass Gott mich hier vielleicht disziplinierte, also betete ich zu Gott und bat Ihn um Hilfe, Seine Absichten zu verstehen. Dann las ich Folgendes in Gottes Worten: „Sein Kummer wird durch die Menschheit verursacht, in die Er Hoffnung setzt, die aber in Finsternis gefallen ist, und eben weil das Werk, das Er am Menschen verrichtet, nicht Seinen Absichten gerecht wird und weil die Menschen, die Er liebt, nicht alle im Licht leben können. Sein Kummer gilt der unschuldigen Menschheit, dem ehrlichen, aber unwissenden Menschen sowie dem Menschen, der gut ist, aber dessen eigene Auffassungen ungenügend sind. Sein Kummer ist ein Symbol für Seine Güte und Seine Barmherzigkeit, ein Symbol für Schönheit und für Güte(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Es ist sehr wichtig, Gottes Disposition zu verstehen). Gottes Worte haben mich wirklich getroffen, vor allem diese Worte: „Sein Kummer wird durch die Menschheit verursacht, in die Er Hoffnung setzt, die aber in Finsternis gefallen ist“, Ich hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen. Aufgrund der Verhaftungen konnten einige Menschen nicht am Gemeindeleben teilnehmen. Deshalb wurden sie depressiv. Ihre Leben nahmen Schaden. Gott sorgte sich, als er das sah. Er hoffte darauf, jemand würde schnell Seinen Willen beherzigen und den Brüdern und Schwestern zu Hilfe kommen, damit sie ein normales Gemeindeleben führen konnten. Aber ich? Ich schob meine Arbeit auf Xinjing ab, um meine eigene Sicherheit zu bewahren. Ich zog mich zurück, um ein unehrenhaftes Leben zu führen. Mir war bewusst, dass die Brüder und Schwestern kein normales Gemeindeleben führen konnten, und ich wusste, dass ihre Leben Schaden genommen hatten. Doch geholfen habe ich ihnen nicht. Was war mit meiner Menschlichkeit passiert? Ich war egoistisch. Ich dachte darüber nach, dass ich mich normalerweise, wenn ich nicht in Gefahr war, für jemanden hielt, der Gott liebte, Opfer erbrachte und sich aufwendete. Ich hielt sogar mit anderen über die Notwendigkeit Gemeinschaft, Gott zufrieden zu stellen. Doch in dieser Situation konnte ich nur an meine eigene Sicherheit denken. Ich dachte weder an Gottes Willen noch daran, ob die Leben der anderen Mitglieder Schaden nehmen würden. Was ich gesagt hatte, war bloße Glaubenslehre. Ich täuschte Gott und die Menschen. Gott verabscheute das. Als mir das klar wurde, war ich reumütig. Ich betete zu Gott: „Lieber Gott. Ich schütze immer meine Interessen. Ich habe es versäumt, Deinen Willen zu befolgen. Mir mangelt es an Gewissen und Vernunft. Gott, ich bin bereit, Deinen Willen zu beachten und mein Bestes zu geben, andere zu unterstützen.“

Daraufhin fing ich an, den anderen Gemeindemitgliedern zu helfen, ihnen bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen. Eines Tages hörte ich eine Schwester sagen: „Vor zwei Jahren wurden über zehn Brüder und Schwestern aus dieser Gemeinde verhaftet. Einige von ihnen wurden selbst jetzt noch nicht freigelassen. Die Polizei hat gedroht, unsere Kirche dem Erdboden gleichzumachen.“ Das machte mich wütend. Diese Dämonen waren so arrogant. Und doch hatte ich Angst. Ich konnte nicht anders. In nur zwei Jahren hatten sie so viele weitere Mitglieder verhaftet und drohten, die Kirche dem Erdboden gleichzumachen. Wenn die Polizei wissen würde, dass ich Kirchenleiter bin, wäre ich dann nicht ihr Hauptziel? Allein der Gedanke daran, wie die anderen gefoltert worden waren, versetzte mich in Angst und Schrecken. Wenn sie mich verhafteten, würde ich der Folter standhalten können? Wenn ich zum Judas werde oder bis an den Rand des Todes geprügelt würde, wäre das nicht mein Ende? Als ich hörte, dass immer mehr Brüder und Schwestern verhaftet wurden, erschien es mir schlichtweg zu gefährlich, dort meine Pflicht zu erfüllen. Jeden Augenblick könnten sich mich verhaften. Ich war wirklich eingeschüchtert und verängstigt. Eines Tages sah ich das hier in Gottes Worten. „Unabhängig davon, wie ‚mächtig‘ Satan ist, unabhängig davon, wie verwegen und ehrgeizig er ist, unabhängig davon, wie groß seine Fähigkeit ist Schaden zuzufügen, unabhängig davon, wie breit gefächert seine Fähigkeiten sind, mit denen er den Menschen verdirbt und lockt, unabhängig davon, wie clever seine Täuschungen und Intrigen sind, mit denen er den Menschen einschüchtert, unabhängig davon, wie wandelbar die Form ist, in der er existiert, ist er nie in der Lage gewesen ein einziges Lebewesen zu schaffen, war nie in der Lage, die Gesetze oder Regeln für die Existenz aller Dinge aufzustellen und ist nie in der Lage gewesen, über irgendein Objekt, sei es lebendig oder nicht lebendig, zu verfügen oder zu herrschen. Im Kosmos und am Firmament gibt es keinen einzigen Menschen und kein einziges Objekt, die aus ihm entstanden sind oder seinetwegen existieren. Es gibt keine einzige Person und kein einziges Objekt, das bzw. die von ihm beherrscht oder kontrolliert wird. Im Gegenteil, er muss nicht nur unter der Herrschaft Gottes leben, sondern muss sich darüber hinaus allen Befehlen und Geboten Gottes unterwerfen. Ohne Gottes Zustimmung, ist es für Satan sogar schwierig einen Tropfen Wasser oder ein Sandkorn an Land zu berühren; ohne Gottes Zustimmung, hat Satan noch nicht einmal die Freiheit die Ameisen an Land zu bewegen, geschweige denn die Menschheit, die von Gott geschaffen wurde. In den Augen Gottes ist Satan niedriger als die Lilien auf dem Berg, als die Vögel, die in der Luft fliegen und als die Fische im Meer und die Maden auf Erden. Seine Rolle unter allen Dingen ist allen Dingen zu dienen, der Menschheit zu dienen und Gottes Werk und Seinem Führungsplan zu dienen(Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gott Selbst, der Einzigartige I). Durch Gottes Worte wurde mir klar, dass alles Gottes Kontrolle unterliegt. Satan ist barbarisch, doch er liegt immer noch in Gottes Hand. Ohne Gottes Zustimmung würde er es nicht wagen, einen falschen Schritt zu machen. Ich erinnerte mich daran, wie Hiob geprüft wurde. Ohne Gottes Zustimmung konnte Satan nur sein Fleisch verletzen. Er konnte Hiob nicht seines Lebens berauben. Und jetzt, in meiner Situation, war es nicht auch Gottes Entscheidung, ob ich verhaftet werden würde oder nicht? Ganz gleich, wie barbarisch Satan war, ohne Gottes Zustimmung würde er nicht siegen, auch wenn der große rote Drache versuchen würde, mich zu fangen. Sollte Gott zustimmten, gab es für mich kein Entkommen. Mein Leben lag allein in Gottes Hand. Satan hatte keinen Einfluss darauf. Gottes Worte ließen mich Seine Autorität und Souveränität verstehen. Außerdem fühlte ich mich viel befreiter und nicht mehr so zaghaft. Ich wollte einfach, dass die Brüder und Schwestern wieder ihr Gemeindeleben aufnehmen konnten. In dieser Zeit haben Xinjing und ich viel gebetet. Wir nahmen mit den Brüdern und Schwestern Kontakt auf und boten ihnen Unterstützung an. Daraufhin fingen sie an, Versammlungen zu besuchen, ihr Gemeindeleben zu führen und ihre Pflichten so gut sie konnten zu erfüllen.

Später schrieb mir eine Schwester, die gerade aus dem Gefängnis entlassen worden war. Sie sagte, ich sei verraten worden. Die Polizei wisse bereits, dass ich Leiter war. Sie wüssten, in welchem Dorf ich wohnte. Sie sagten sogar, sie würden die Sicherheitsbehörde einen Haftbefehl gegen mich ausstellen lassen. Um mich ausfindig zu machen, brachten sie die Schwester in mein Dorf, um mich zu identifizieren. Doch dann kamen die Überwachungsvideos irgendwie abhanden, weswegen ihr Plan scheiterte. Als ich das erfuhr, schlug mir das Herz bis zum Hals. Ich war besorgt. Die Polizei hatte so viele Informationen über mich, ich könnte jederzeit verhaftet werden. Und dann würde ich gefoltert und gequält werden. Meine Angst wurde immer größer, und mein Herz wurde kurzzeitig schwach. Es schien, als könnte Glaube im Land des großen roten Drachen tödlich sein – als würde man sich auf dünnem Eis bewegen. Dann dachte ich: „Vielleicht kann ich eine Zeit lang bei Verwandten bleiben. Wenn sich die Lage hier beruhigt, kann ich wieder herkommen.“ Aber ich erinnerte mich, dass die Brüder und Schwestern ängstlich und negativ waren. Sie mussten bewässert und unterstützt werden. Wenn ich meinen Posten verließ und ihnen in dieser entscheidenden Zeit den Rücken kehrte, würde ich dann nicht gegen Gott rebellieren? Die Situation quälte mich. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Also betete ich zu Gott und bat Ihn um die Kraft und den Glauben, meine Pflicht weiterhin erfüllen zu können. Später las ich Folgendes in Gottes Worten: „Auf dem chinesischen Festland setzt der große rote Drache seine brutale Unterdrückung, Verhaftung und Verfolgung von Gottesgläubigen fort, die sich oft in gefährliche Situationen begeben. Die Regierung führt zum Beispiel unter verschiedenen Vorwänden Durchsuchungen nach gläubigen Menschen durch. Wenn sie ein Gebiet finden, in dem ein Antichrist lebt, woran denkt der Antichrist dann zuerst? Er denkt nicht daran, das Werk der Kirche in Ordnung zu bringen, sondern überlegt, wie er dieser gefährlichen Situation entkommen kann. Wenn die Kirche mit Unterdrückung oder Verhaftungen konfrontiert wird, kümmert sich ein Antichrist nie um die Beseitigung der Folgen. Er schmiedet keine Pläne für wichtige Ressourcen oder Mitarbeiter der Kirche, sondern denkt sich alle möglichen Vorwände und Ausreden aus, um einen sicheren Ort für sich selbst zu finden. Und wenn er sich dort niedergelassen hat, ist die Sache erledigt. … Tief im Herzen eines Antichristen ist seine persönliche Sicherheit von größter Bedeutung und das zentrale Thema, an das er sich ständig erinnert. Er denkt bei sich: ‚Mir darf auf keinen Fall etwas zustoßen. Ich darf nicht verhaftet werden, egal, wem es sonst geschieht. Ich muss weiterleben. Ich warte immer noch auf die Herrlichkeit, die ich bei Gott erlangen werde, wenn Sein Werk vollendet ist. Wenn ich erwischt werde, werde ich ein Judas sein – und wenn ich ein Judas bin, bin ich erledigt; ich werde keinen Erfolg haben und so bestraft werden, wie ich es verdiene.‘ … Wenn sich ein Antichrist erst einmal in Sicherheit gebracht und das Gefühl hat, dass ihm nichts Schlimmes passieren wird und dass er nicht bedroht ist, dann erst wird er sich oberflächlich der Arbeit zuwenden. Ein Antichrist arrangiert die Dinge sehr sorgfältig, aber es hängt davon ab, für wen er arbeitet. Wenn die Arbeit für ihn selbst von Nutzen ist, dann wird er sie sehr gründlich durchdenken, aber wenn es um das Werk der Kirche geht oder um irgendetwas, das mit der Pflicht des Antichristen zu tun hat, dann zeigt er seinen Egoismus und seine Niedertracht, seine Verantwortungslosigkeit, und er hat keinen Funken Gewissen oder Vernunft. Aufgrund dieses Verhaltens wird er als Antichrist bezeichnet(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 2)). Gott sagte, es fehle Antichristen an Menschlichkeit. Sie sind selbstsüchtig. Es geht ihnen nur um ihr eigenes Wohlergehen. Es geht ihnen nur um ihre eigenen Interessen. Sie nehmen keine Rücksicht auf die Kirchenarbeit. In ruhigen Zeiten machen sie andere glauben, sie würden ihre Pflicht lieben. Aber beim ersten Anzeichen von Gefahr, sobald ihre Sicherheit gefährdet ist, werden sie ihre Pflicht schnell aufgeben. Ganz gleich, wie sehr der Arbeit der Kirche oder ihren Mitgliedern damit geschadet wird. Antichristen ist das egal. Ich erkannte, dass mein eigenes Handeln sich nicht von dem eines Antichristen unterschied. Wenn keine direkte Gefahr drohte, schien es so, als würde ich mich bei meiner Pflicht aufwenden. Doch als die Lage gefährlich wurde, zog ich mich zurück, war nur auf meinen eigenen Schutz bedacht und wälzte das Risiko auf eine der Schwestern ab. Als die Gemeindearbeit nicht vorankam, schaute ich einfach nur zu. Die Brüder und Schwestern hatten kein Gemeindeleben. Ich zeigte mich den Umständen nicht im Geringsten gewachsen. Zur Vernunft kam ich erst, als ich diszipliniert wurde. Als ich hörte, dass man mich verraten hatte und die Polizei mich suchte, wollte ich meinen Posten verlassen. Ich nahm keine Rücksicht auf die Kirchenarbeit. Ich war einfach so verachtenswert. Ich verhielt mich nicht wie ein Gläubiger. Ich fragte mich, wo mein Glaube an Gott geblieben war. Die Situation und wie sie verlief, zeigte, dass ich so egoistisch wie ein Antichrist war, ohne Gewissen oder ein Quäntchen Vernunft. Immer wenn ich dachte, ich sei in Gefahr, wollte ich meinen Posten verlassen, meine Pflicht aufgeben, nur um in Sicherheit zu sein. Gott fand das abscheulich. Ich war Ihm nicht ergeben. Diese Erkenntnis über mich selbst machte mich sehr reumütig. Ich sah einige von Gottes Worten: „Ihr erinnert euch vielleicht alle an diese Worte: ‚Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit.‘ Ihr alle habt diese Worte bereits zuvor gehört, jedoch hat niemand von euch ihre wahre Bedeutung verstanden. Heute seid ihr euch ihrer wahren Bedeutung zutiefst bewusst. Diese Worte werden durch Gott in den letzten Tagen erfüllt werden und sie werden in jenen erfüllt werden, die von dem großen roten Drachen in dem Land, in dem er zusammengerollt daliegt, brutal verfolgt worden sind. Der große rote Drache verfolgt Gott und ist der Feind Gottes, und so werden in diesem Land Menschen Demütigung und Verfolgung ausgesetzt, weil sie an Gott glauben. Und somit werden diese Worte in euch, dieser Gruppe von Menschen erfüllt. Da Gottes Werk in einem Land begonnen wird, das sich Gott widersetzt, trifft Sein ganzes Werk auf gewaltige Hindernisse, und es erfordert Zeit, viele Seiner Worte zu bewirken; daher werden Menschen aufgrund der Worte Gottes geläutert, was ebenfalls zum Leid gehört. Es ist für Gott enorm schwierig, Sein Werk im Land des großen roten Drachen auszuführen – doch gerade aufgrund dieser Schwierigkeit, führt Gott eine Stufe Seines Werkes aus, manifestiert so Seine Weisheit und Seine wundersamen Taten und nutzt diese Gelegenheit, um diese Gruppe von Menschen vollkommen zu machen. Es geschieht aufgrund des Leids der Menschen, aufgrund ihres Kalibers und aufgrund all der satanischen Dispositionen der Menschen dieses schmutzigen Landes, dass Gott Sein Werk der Reinigung und Eroberung vollbringt, sodass Er hierdurch Herrlichkeit erlangen und jene gewinnen kann, die Seine Taten bezeugen werden. Dies ist die ganze Bedeutung all der Opfer, die Gott für diese Gruppe von Menschen gebracht hat(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Ist das Werk Gottes so einfach, wie der Mensch es sich vorstellt?). Als ich über Gottes Worte nachdachte, bekam ich ein Gefühl für Seine Absichten. Es war von Gott vorherbestimmt, dass wir Gläubigen, die unter der Herrschaft der KPCh leben, Widrigkeiten und Verfolgung erleiden würden. Gott benutzte die Verfolgung des großen roten Drachens, um unseren Glauben und unsere Liebe zu vervollkommnen. Doch als ich in Gefahr war, suchte ich nicht nach Gottes Willen. Ich hatte einfach nur Angst und sorgte mich um meine Sicherheit und wollte sogar meine Pflicht aufgeben. Mir wurde klar, dass mein Glaube wirklich schwach war. Anstatt vor Gott Zeugnis abzulegen, war ich zu einer Witzfigur für Satan geworden. Mit dieser Erkenntnis kamen mir Gewissenbisse. Ich wollte nicht länger so unehrenhaft leben. Ich würde mich fügen und mein Schicksal in Gottes Hände legen. Ich war bereit, es Gott zu überlassen, ob ich verhaftet werden würde, ob ich leben oder sterben würde. Würde ich verhaftet werden, dann mit Gottes Zustimmung. Ich würde Zeugnis ablegen, selbst wenn es meinen Tod bedeuten würde. Wenn sich mich aber nicht verhafteten, wäre das Gottes Gnade und Sein Schutz. Ich würde meine Pflicht noch besser erfüllen. Mit dieser Erkenntnis fühlte ich größeren Frieden in mir. Meine Sorgen und meine Angst verschwanden.

Danach dachte ich über mich selbst nach. Warum dachte ich bei drohender Gefahr nur an meine eigenen Interessen, anstatt Gottes Willen zu befolgen? Eines Tages las ich diese Worte Gottes. „Alle verdorbenen Menschen leben für sich selbst. Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel – das ist die Zusammenfassung der menschlichen Natur. Menschen glauben an Gott um ihrer selbst willen; wenn sie Dingen entsagen und sich für Gott aufwenden, ist es, um gesegnet zu werden, und wenn sie Ihm gegenüber treu sind, ist das immer noch nur, um belohnt zu werden. Alles in allem, erfolgt alles mit dem Ziel, gesegnet und belohnt zu werden und in das Himmelreich einzugehen. Innerhalb der Gesellschaft arbeiten die Menschen zu ihrem eigenen Nutzen und im Hause Gottes führen sie ihre Pflicht aus, um gesegnet zu werden. Dass Menschen allem entsagen und viel Leid ertragen können, gilt dem Erlangen von Segnungen: Es gibt keinen besseren Beweis für die satanische Natur des Menschen. Die Menschen, deren Dispositionen sich geändert haben, sind anders, sie sind der Meinung, dass der Sinn darin besteht, nach der Wahrheit zu leben, dass die Grundlage des Menschseins darin besteht, sich Gott zu unterwerfen, Gott zu fürchten und das Böse zu meiden, dass die Annahme von Gottes Auftrag eine Verantwortung ist, die vollkommen normal und gerechtfertigt ist, dass nur Menschen, die die Pflichten eines Geschöpfes erfüllen, geeignet sind, als Menschen bezeichnet zu werden – und wenn sie nicht in der Lage sind, Gott zu lieben und Seine Liebe zu erwidern, sind sie ungeeignet, als Menschen bezeichnet zu werden. Sie spüren, dass es leer und sinnlos ist, nur für sich selbst zu leben, dass die Menschen leben sollten, um Gott zufriedenzustellen, um ihre Pflichten gut zu erfüllen und ein sinnvolles Leben führen sollten, so dass sie, selbst wenn ihre Zeit zu sterben gekommen ist, zufrieden sein und nicht das geringste Bedauern empfinden werden, und dass sie nicht vergeblich gelebt haben(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Gottes Worte ließen mich verstehen, warum ich mich selbst schützte und meine Pflicht aufgeben wollte, wenn es gefährlich wurde. Es lag daran, dass meine Gedanken von Satans Philosophien beherrscht wurden, z.B. „Jeder ist sich selbst der Nächste“, „Wenn es dich nicht betrifft, braucht es dich auch nicht zu kümmern“ und anderen Dingen in der Art. Diese satanischen Philosophien wurden zu meiner Natur. Egal was passierte, ich verhielt mich eigensinnig. Wenn es um meine eigenen Interessen ging, würde ich Gott stets verraten. Seit ich in diese Gemeinde gekommen war, dachte ich, wenn die Lage gefährlich wurde, immer an meine eigene Sicherheit. Obwohl mir bewusst war, dass ich diese Brüder und Schwestern unterstützen musste, damit sie ein normales Gemeindeleben führen konnten, hatte ich Angst davor, verhaftet und gefoltert zu werden, weswegen ich mich versteckte und die Arbeit auf meine Schwester abwälzte. Ich nahm weder Rücksicht auf die Kirchenarbeit noch auf die Sicherheit meiner Schwester. Selbst als ich erkannte, dass es für sie allein zu viel war und die anderen kein normales Gemeindeleben führen konnten, wollte ich meine Pflicht noch immer nicht tun. Ich lebte nach Satans Philosophien. Mein Verhalten war egoistisch und mir mangelte es an Menschlichkeit, Gewissen und Vernunft. Gott rettet jene, die Ihm gegenüber loyal und gehorsam sind. Diejenigen, die im entscheidenden Augenblick ihre eigenen Interessen aufgeben, um die Arbeit der Kirche zu tun, sind es, die Gottes Lob erhalten. Aber ich? Als die Lage schwierig wurde, verließ ich das sinkende Schiff. Mir fehlte jegliche Aufrichtigkeit gegenüber Gott. Wenn man bedenkt, wie egoistisch ich war, selbst wenn ich mich der Polizei entzog und ein unehrenhaftes Leben führte, warum sollte Gott Sich entscheiden, mich zu retten? Um die Menschheit zu retten, war Gott in China Mensch geworden und ertrug unsagbare Demütigung, trotzte enormer Gefahr, um Sein Werk zu vollbringen. Dabei wurde er andauernd vom großen roten Drachen gejagt und verfolgt und von der religiösen Welt verleumdet und abgelehnt. Und doch hat Gott unsere Rettung nie aufgegeben. In Seinem Bestreben, die gesamte Menschheit zu retten, gibt Gott sein Letztes. Gottes Wesen ist selbstlos und liebevoll. Was mich betraf, so war ich Gott gegenüber nicht aufrichtig. Ich lebte noch immer nach Satans Philosophien, war selbstsüchtig und verräterisch. Mir ging es nur um meine eigene Sicherheit. Für die Arbeit der Kirche setzte ich mich nicht ein. Wenn ich keine Buße täte, würde Gott mich verabscheuen und verstoßen.

Eines Tages las ich folgende Worte Gottes: „Diejenigen, die Gott dienen, sollten Gottes Vertraute sein, sie sollten Gott erfreuen und zu äußerster Loyalität gegenüber Gott fähig sein. Ob du privat tätig bist oder in der Öffentlichkeit, du bist in der Lage, vor Gott Gottes Freude zu erlangen, du bist in der Lage, vor Gott standhaft zu bleiben, und unabhängig davon, wie andere Menschen dich behandeln, gehst du immer den Weg, den du gehen solltest, und schenkst der Last Gottes alle Achtsamkeit. Nur Menschen wie diese sind Gottes Vertraute. Dass Gottes Vertraute in der Lage sind, Ihm direkt zu dienen, liegt daran, dass ihnen Gottes großer Auftrag und Gottes Last gegeben worden sind, sie in der Lage sind, sich Gottes Herz zu eigen zu machen und Gottes Last als ihre eigene zu betrachten, und nicht an ihre Zukunftsaussichten denken: Sogar wenn sie keine Aussichten haben und wahrscheinlich nichts gewinnen, werden sie immer mit einem liebenden Herzen an Gott glauben. Und so ist eine solche Person Gottes Vertrauter. Gottes Vertraute sind auch Seine Getreuen; nur Gottes Getreue können Seine Unrast und Seine Gedanken teilen, und auch wenn ihr Fleisch schmerzvoll und schwach ist, sind sie in der Lage, Schmerzen zu ertragen und dem zu entsagen, was sie lieben, um Gott zufriedenzustellen. Gott bürdet solchen Menschen mehr Lasten auf, und das, was Gott zu tun wünscht, wird durch die Zeugnisse solcher Menschen bestätigt. Somit erfreuen diese Menschen Gott, sie sind Gottes Diener, die nach Seinem eigenen Herzen sind, und nur Menschen wie diese können gemeinsam mit Gott herrschen. Wenn du tatsächlich Gottes Getreuer geworden bist, ist genau der Zeitpunkt, wenn du gemeinsam mit Gott herrschen wirst(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Wie man im Einklang mit Gottes Willen dient). Durch Gottes Worte wurde mir klar, dass Gott die Menschen liebt, die Seinen Willen beachten. Er liebt jene, die Seine Lasten tragen. Egal, wie die Situation ist, egal wie viel Leid sie ertragen, egal, wie schwer der Weg ist, sie halten den Qualen stand, um Gott zu erfüllen, und denken nicht an ihre eigenen Interessen. Nur solche Menschen werden von Gott aufgenommen. In dieser so entscheidenden Zeit, als die Kirche verfolgt wurde, wusste ich, dass ich Gottes Willen beachten und an Seine Belange denken sollte, sowie die Arbeit der Kirche schützen und meine Verantwortung erfüllen. Mit diesem Gedanken machte ich ein Versprechen. Welche Gefahr mir auch drohte, um Gott Trost zu bringen, würde ich meine Pflicht gut erfüllen.

Eines Tages hörte ich, dass ein Leiter einer Gemeinde in der Nähe verhaftet worden war. Die Bücher der Gemeinde mussten schnell an einen anderen Ort gebracht werden, sonst würde der große rote Drache sie finden. Also bat ich Schwester Zhang Yi, mir beim Transport der Bücher zu helfen. Als ich mich mit ihr traf, stand ihr die Nervosität ins Gesicht geschrieben, und sie sagte mir, dass man ihr gefolgt sei. Es sei schwer gewesen, ihren Verfolger abzuschütteln, und ich müsse die Bücher schnell wegschaffen. Als ich das hörte, schlug mir das Herz bis zum Hals. Ich wurde nervös und ängstlich. Ich dachte: „Die Polizei versteckt sich, und wir sind ungeschützt. Wenn die Polizei mich findet und mich verhaftet, prügeln sie mich vielleicht zu Tode.“ Meine Angst wurde immer größer. Ich wollte, dass jemand anderes die Bücher wegschafft. Dann fiel mir ein, dass diese Schwester bereits eine Zeit für unser Treffen mit dem Buchhalter vereinbart hatte. Es war zu spät, einen Ersatz zu finden. Außerdem stieg mit jeder weiteren Verzögerung das Risiko. Ich hatte keine Zeit. Während ich ins Zweifeln geriet, wurde mir klar: Ich war zaghaft. Ich rief one Pause Gott an und bat Ihn um Glaube und Kraft. Mir kam ein weiterer Abschnitt von Gottes Worten in den Sinn: „Wenn die, die Gott treu sind, ganz genau wissen, dass ein Umfeld gefährlich ist, ertragen sie trotzdem tapfer das Risiko, sich um die Nachwirkungen kümmern zu müssen, und sie halten die Verluste im Hause Gottes so niedrig wie möglich, bevor sie sich selbst zurückziehen. Sie geben ihrer eigenen Sicherheit keine Priorität. Sagt mir, wer könnte in diesem niederträchtigen Land des großen roten Drachen sicherstellen, dass der Glaube an Gott und die Ausführung einer Pflicht überhaupt keine Gefahr darstellen? Welche Pflicht man auch immer auf sich nimmt, sie bringt ein gewisses Risiko mit sich – doch die Ausführung der Pflicht wird von Gott in Auftrag gegeben, und während man Gott folgt, muss man das Risiko der Pflichtausführung auf sich nehmen. Man sollte Weisheit walten lassen, und man muss Maßnahmen ergreifen, um seine Sicherheit zu gewährleisten, aber man sollte seine persönliche Sicherheit nicht an die erste Stelle setzen. Man sollte Gottes Absichten berücksichtigen und das Werk Seines Hauses und die Verbreitung des Evangeliums an die erste Stelle setzen. Die Erfüllung von Gottes Auftrag an sie ist das Wichtigste, und sie steht an erster Stelle(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 2)). Die Leute, die Gott gegenüber loyal sind, können Seinen Willen befolgen. Egal, wie gefährlich es wird, sie sind in der Lage, alles zu riskieren, um sich erfolgreich um die Auswirkungen zu kümmern und ihre Pflichten zu erfüllen. Ich dachte daran, wie ich in den Jahren meines Glaubens so viel der Bewässerung durch Gottes Worte genossen hatte. Deshalb konnte ich jetzt, wo es an der Zeit war, meine Pflicht zu tun, nicht einfach still danebenstehen, während die Interessen der Kirche gefährdet waren. Egal, wie groß das Risiko war, ich musste einen Weg finden, diese Bücher da raus zu schaffen. Ich durfte nicht zulassen, dass der große rote Drache sie bekam. Ich dachte an die Worte des Herrn Jesus: „Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um Meinetwillen, der wird’s erhalten(Lukas 9,24). Selbst wenn ich bei der Erfüllung meiner Pflicht verhaftet und zu Tode geprügelt würde, hätte das Bedeutung und würde von Gott gelobt werden. Ich dachte daran, wie Petrus für Gott gekreuzigt wurde, ohne sich um sich selbst zu kümmern. Er legte ein überwältigendes Zeugnis für Gott ab. Ich wusste, ich sollte wie Petrus sein – egal, was passierte, ich sollte Gott gegenüber loyal sein und meine Pflicht gut erfüllen, um Gott Trost zu bringen. Danach schloss ich mich mit den anderen Gemeindemitgliedern zusammen. Wir nutzten unseren Verstand, um der Polizei zu entgehen. Mit Gottes Schutz gelang es uns, alle Bücher wegzuschaffen.

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