92. Eine qualvolle Wahl

Von Chen Min, Spanien

1999 nahm ich das Werk des Allmächtigen Gottes der letzten Tage an, und schon bald darauf übernahm ich eine leitende Funktion. Meine erste Verhaftung erlebte ich im Dezember 2000. Es war Mittag, und ich war zu Hause und richtete meinen beiden Kindern das Mittagessen, als fünf Polizisten ins Haus stürmten und anfingen, die Wohnung auseinander zu nehmen und zu durchsuchen, ohne irgendwelche Papiere vorzuzeigen. Die Kinder klammerten sich voller Angst an meine Kleider, und ich konnte spüren, wie die Hände meines Sohnes zitterten. Er war erst sechs. Als sie eine Bibel und ein Tagebuch mit Andachtsübungen fanden, die ich geschrieben hatte, beschlossen sie, mich wegzuschaffen. Als sie mich aus der Wohnung zerrten, weinten und schrienen meine Kinder: „Mami! Geh nicht weg!“ Sie schlossen die Tür, als ich mich noch einmal umdrehte, um einen letzten Blick auf sie zu werfen. Mir liefen die Tränen übers Gesicht, weil ich nicht wusste, ob ich sie jemals wiedersehen würde. Sie brachten mich direkt in einen Verhörraum des Büros für Öffentliche Sicherheit, wo sie mich mit Handschellen an einen Metallstuhl fesselten. Im Zimmer hielten sich mehrere Leute auf, die mich finster anglotzten. Ich hatte schreckliche Angst und betete ununterbrochen zu Gott: „O Gott! Ich weiß nicht, wie diese Polizisten mich foltern werden, und ich bin von geringer geistlicher Größe. Gott, bitte gib mir Glauben, damit ich für Dich Zeugnis ablegen kann.“ In diesem Moment kamen mir die folgenden Worte von Gott in den Sinn. Gott sagt: „Jetzt ist die Zeit, in der Ich dich prüfen werde: Wirst du Mir deine Treue darbringen? Kannst du Mir treu bis ans Ende des Weges folgen? Fürchte dich nicht; mit Meiner Unterstützung, wer könnte je diesen Weg blockieren?(„Kapitel 10“ von Kundgebungen Christi am Anfang in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Die Worte Gottes gaben mir Glauben, und wenn ich daran dachte, dass Gott meine Stütze ist, hatte ich weniger Angst. Egal, mit welcher Brutalität die Polizei vorgehen würde, es lag in Gottes Hand, und wie sie mich auch foltern würden, ich war entschlossen, nicht zum Judas zu werden. Ich schwor, ich würde für Gott Zeugnis ablegen!

Danach begann einer der Beamten mit dem Verhör. Er sagte: „Wer hat dich zum Glauben an den Allmächtigen Gott bekehrt? Wer ist euer Leiter? Wo werden die Spenden an die Kirche aufbewahrt?“ Ich sagte, ich hätte keine Ahnung. Er schritt vor mir auf und ab und sagte, mich mit bösen Augen musternd: „Du willst nicht reden, hm? Ich bringe dich schon dazu, den Mund aufzumachen!“ Mit diesen Worten rollte er eine Zeitschrift zu einer Rolle, und ich schloss die Augen und wartete auf die Schläge. In diesem Moment hörte ich den Leiter der Nationalen Sicherheitsbrigade sagen: „Wir haben heute euer Haus gefunden, weil wir bereits Beweise für deinen Glauben haben. Selbst wenn du kein Wort sagst, haben wir genug, dass du verurteilt wirst. Aber wenn du uns sagst, was du weißt, lassen wir dich nach Hause gehen.“ Er fuhr fort: „Deine Kinder sind so jung – es wäre schrecklich, wenn sie ohne ihre Mama aufwachsen müssten. Wenn ihre Lehrer und Klassenkameraden herausfinden, dass ihre Mutter im Gefängnis ist, werden sie verspottet und verachtet. Würde das ihre Psyche nicht furchtbar beschädigen?“ Dann fragte er mich: „Bist du wirklich fähig, dich so zu stählen, dass du das aushältst? Du wirst doch nicht wegen deiner Religion deine Kinder verstoßen, oder?“ Als ich ihn das sagen hörte, sah ich wieder die Kinder vor mir, wie verängstigt sie waren, und alles spannte sich an in mir. Ich dachte an all das, was an diesem Tag geschehen war, und fragte mich, welche Wunden es bei ihnen hinterlassen würde. Wenn ich verurteilt würde, wer würde sich dann um sie kümmern? Vor allem mein Sohn, der immer anfällig für Krankheiten gewesen war – was würde er ohne seine Mutter tun, die sich um ihn kümmert? Wie würden sie mit dem Spott und der Verachtung von Seiten der Lehrer und Mitschüler umgehen? Ich konnte nicht aufhören zu weinen bei diesen Gedanken, und ich beeilte mich zu Gott zu beten: „Gott! Ich mache mir solche Sorgen um die Kinder, und ich fühle mich wie ein Wrack. Bitte beschütze mein Herz, damit ich ruhig bleibe, Zeugnis ablege und Dich nicht verrate.“

Dann dachte ich an diese Worte Gottes. Gott sagt: „Warum vertraust du sie nicht Meinen Händen an? Hast du nicht genug Vertrauen in Mich? Oder liegt es daran, dass du befürchtest, dass Ich unangemessene Vorkehrungen für dich treffen werde? Warum bist du stets um die Familie deines Fleisches besorgt? Du sehnst dich immer nach deinen Lieben! Habe Ich einen bestimmten Platz in deinem Herzen?(„Kapitel 59“ von Kundgebungen Christi am Anfang in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Gottes Worte brachten sofort Helligkeit in mein Herz. Gott ist der Schöpfer, und Er bestimmt über das Schicksal eines jeden. Gott war für alles verantwortlich, was mit meinen Kindern in der Zukunft passierte, und meine Sorgen waren sinnlos. Ich musste Vertrauen in Gott haben, auf Gott schauen und sie Ihm überlassen. Bei diesem Gedanken fühlte ich mich nicht mehr so besorgt um sie. Danach dachte ich, dass mein Glaube nicht gegen irgendwelche Gesetze verstößt. Ich lese nur Gottes Worte, gehe in Versammlungen und verbreite das Evangelium. Die Verhaftung durch die Polizei war unrechtmäßig und hatte mein normales Familienleben zerstört. Der Vorwurf, mein Glaube sei schuld daran, dass ich mich nicht um meine Kinder kümmern kann, stellte die Dinge auf den Kopf, nicht wahr? Als mir das in den Sinn kam, feuerte ich zurück: „Ist meine Religion schuld, oder liegt es daran, dass ihr mich hier eingesperrt habt? Der Glaube an Gott ist nicht illegal. Wir lesen nur Gottes Worte und versuchen, gute Menschen zu sein. Warum also verhaftet ihr immerfort Gläubige?“ Sie brachen in schallendes Gelächter aus, als sie das hörten, und ein Beamter sagte: „Was für eine naive Frage. Wenn jeder an Gott glauben würde, wer würde dann auf die Kommunistische Partei hören? Für wen wäre dann die Partei da? Deshalb können wir euch nicht glauben lassen, und Gläubige müssen verhaftet werden!“ Zorn erfüllte mich, als ich diese Erklärung hörte. Es erinnerte mich an folgende Worte Gottes: „Wie könnte in einer dunklen Gesellschaft wie dieser, in der die Dämonen gnadenlos und unmenschlich sind, der König der Teufel, der Menschen ohne mit der Wimper zu zucken tötet, die Existenz eines Gottes tolerieren, der lieblich, liebenswürdig und auch heilig ist? Wie könnte er der Ankunft Gottes Beifall und Jubel zukommen lassen? Diese Lakaien! Sie vergelten Liebenswürdigkeit mit Hass, sie verachten Gott seit Langem, sie misshandeln Gott, sie sind hochgradige Barbaren, sie haben nicht den geringsten Respekt vor Gott, sie plündern und brandschatzen, sie haben jegliches Gewissen verloren, sie widersetzen sich jeglichem Gewissen und sie verführen die Unschuldigen zur Bewusstlosigkeit. Urväter des Altertums? Geliebte Leiter? Sie alle widersetzen sich Gott! Ihre Einmischung hat alles unter dem Himmel in einen Zustand der Dunkelheit und des Chaos versetzt! Religionsfreiheit? Die legitimen Rechte und Interessen der Bürger? Das sind alles Tricks, um die Sünde zu vertuschen!(„Werk und Eintritt (8)“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Durch Gottes Worte habe ich in das Wesen des kommunistischen Regimes erkannt. Sie sind pervers und dem Himmel entgegengesetzt. Gott hat ganz klar alle Dinge erschaffen, hat die Menschheit erschaffen, und es ist Gott, der die ganze Menschheit ernährt und erhält. Gott zu verehren ist natürlich und richtig, aber die Kommunistische Partei lässt die Menschen nicht an Gott glauben, lässt sie Ihm nicht folgen und fördert Atheismus und die Evolutionstheorie, um die Menschen in die Irre zu führen. Schamlos behaupten die Kommunisten, es gebe überhaupt keinen Gott und dass das Glück des Volkes ausschließlich von der Partei herrührt. Sie wollen, dass die Menschen zutiefst dankbar sind, auf sie hören und ihnen gehorchen. Die Partei ist unglaublich böse und verachtenswert! Gott ist persönlich auf die Erde gekommen, um die Menschheit zu retten, indem Er Millionen von Worten ausdrückt. Was sie am meisten fürchten ist, dass die Menschen die Wahrheit verstehen, nachdem sie Gottes Worte gelesen haben, und erkennen, was die Partei ist, und dass sie nicht mehr unter ihrer Kontrolle stehen, sondern sich Gott zuwenden. Deshalb versuchen sie mit allem, was sie haben, Christen zu verhaften, in der vergeblichen Hoffnung, Gottes Werk auszulöschen und das Volk für immer zu kontrollieren. Nachdem ich ihre Verfolgung persönlich erlebt hatte, erkannte ich ihr dämonisches Wesen, das darin besteht, als Feinde Gottes die Wahrheit zu hassen, und begann dieses böse Rudel von Gott hassenden Dämonen zu verachten. Ich beschloss, standhaft zu bleiben, Gott zu folgen und Zeugnis abzulegen, egal wie sehr ich leiden musste.

Ich wurde schließlich angeklagt, die Durchsetzung des Gesetzes zu untergraben und die soziale Ordnung zu stören, und achtzehn Tage lang festgehalten. Während dieser Zeit versuchten sie, die Leute dazu zu bringen, mich als Kirchenleiterin zu identifizieren, und ließen meinen Mann ins Gefängnis kommen, um mich zu beknien, meinen Glauben aufzugeben. Gottes Worte leiteten mich, die Tricks Satans zu durchschauen, sodass ich nicht darauf hereinfiel. Später veranlasste mein Mann, dass ich auf Kaution freikam, indem er jemanden bestach. Am Tag meiner Freilassung sagte ein Polizist: „Anhand deiner jetzigen Einstellung gehe ich davon aus, dass du auf jeden Fall weiterhin gläubig sein wirst. Wir werden dich im Auge behalten und dich wieder einlochen, sobald wir dich in einer Versammlung oder beim Verbreiten des Evangeliums aufgreifen!“ Um nicht verhaftet zu werden und um meinen Glauben zu praktizieren und meine Pflicht zu erfüllen, wechselte ich ständig die Wohnung. Mein Mann war zu dieser Zeit stellvertretender Gemeindevorsteher. Nachdem ich wegen meines Glaubens verhaftet worden war, verlor er jede Chance auf Beförderung. Dann, im April 2007, kam er eines Abends nach Hause und sagte … er sagte: „Einige Kader in der Stadt sollen bald befördert werden, und diesmal werde ich nicht zurückstecken. Wegen deines Glaubens habe ich die letzten Male, als ich die Chance hatte, die politische Leumundsprüfung nicht bestanden. Ich habe meinem Vorgesetzten gesagt, dass ich dieses Mal dabei sein will, und er meinte, er würde mich empfehlen, wenn du nur deinen Glauben aufgibst. Du brauchst nur aufzuhören zu glauben, damit wir ein gutes Leben haben und unseren Kindern ein stabiles Zuhause geben können. Wenn du darauf bestehst, deinen Glauben zu behalten, müssen wir uns scheiden lassen. Ich werde mich da nicht länger reinziehen lassen. Überleg es dir gut!“ Dann ging er ins andere Zimmer. Ihn das alles sagen zu hören, tat sehr, sehr weh. Er war immer so gut zu mir gewesen, und wir hatten zwei reizende, kluge kleine Kinder. Er hatte einen Job, ich war geschäftlich tätig, und wir hatten wirklich ein glückliches Leben. Unsere wunderbare Familie wurde wegen der Verfolgung durch die chinesische Regierung auseinander gerissen. Was die Scheidung anging, wusste ich nicht, wie ich zurecht kommen würde oder was ich mit den Kindern machen sollte oder wie sehr es sie verletzen würde. Ich fühlte mich schrecklich. Ich war innerlich zerrissen, fühlte mich hilflos und war voller Schmerz. Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde in zwei Teile gerissen. Ich konnte es nicht einmal beschreiben. Ich beeilte mich, zu Gott zu beten und sagte: „Gott, ich kann Dich nicht verlassen, aber ich kann mein Zuhause, meinen Mann und meine Kinder nicht loslassen. Ich weiß nicht, was ich tun soll, welche Entscheidung ich treffen soll.“ Ich betete wieder und wieder: „Gott, was soll ich tun? Bitte leite mich, damit ich Deinen Willen verstehen kann.“

Dann dachte ich an diese Passage. Gott sagt: „Es gibt keine Beziehung zwischen einem gläubigen Ehemann und einer ungläubigen Ehefrau, und es gibt keine Beziehung zwischen gläubigen Kindern und ungläubigen Eltern; diese zwei Menschentypen sind völlig unvereinbar. Vor dem Eintritt in die Ruhe hat man leibliche Verwandte, doch sobald man in die Ruhe eingetreten ist, wird man keine erwähnenswerten leiblichen Verwandten mehr haben.(„Gott und der Mensch werden gemeinsam in die Ruhe eintreten“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Ich dachte über Gottes Worte nach und erkannte, Menschen mit Glauben und Menschen ohne Glauben sind im Grunde zwei verschiedene Arten von Menschen. Sie haben unterschiedliche Lebensauffassungen und Werte. Ich war auf dem richtigen Weg, dem Weg des Glaubens, der Suche nach der Wahrheit, und der Weg meines Mannes hieß, beruflich aufzusteigen und mehr Geld zu verdienen. Um einer Beförderung willen erklärte er die Jahre unserer Ehe für nichtig, missachtete die Gefühle unserer Kinder, und wählte stattdessen die Scheidung. Denn tief drinnen waren ihm Status und Zukunft schon lange wichtiger als ich und die Kinder. Wenn er behauptete, er wolle den Kindern ein stabiles Zuhause geben und ein glückliches Leben führen, war das nur ein Gaukelbild. Er war gut zu mir, weil ich mich nicht in seine persönlichen Interessen einmischte, aber jetzt wirkten sich mein Glaube und meine Verhaftung auf seine Karriere aus. Sie verhinderten, dass er befördert wurde und mehr Geld verdiente, also wollte er sich scheiden lassen. Sein Verhalten schien mir eiskalt, wenn ich darüber nachdachte. Und ich sah, dass es keine wirkliche Zuneigung oder Liebe zwischen Menschen gibt, nur Betrug und Ausbeutung. Tatsächlich wusste mein Mann sehr wohl, dass die Kommunistische Partei böse und diktatorisch war, aber er stellte sich immer wieder auf ihre Seite und drängte mich, meinen Glauben aufzugeben. Dieses Mal setzte er mich mit der Scheidung unter Druck. Wir hatten unterschiedliche Auffassungen und verfolgten verschiedene Wege, und wir würden nicht glücklich sein, selbst wenn wir zusammen blieben. Als ich das erkannte, wusste ich, was ich zu tun hatte. Am nächsten Morgen gingen wir aufs Standesamt, um die Scheidungspapiere auszufüllen, und auf dem Weg dorthin sagte er: „Weißt du, ich will mich nicht scheiden lassen, aber es gibt keine andere Möglichkeit. Pass gut auf dich und die beiden Kinder auf.“ Als ich ihn das sagen hörte, kamen mir plötzlich die Tränen. Ich dachte an die Härten, den Spott und die Diskriminierung, mit denen ich nach der Scheidung konfrontiert sein würde, und der Schmerz schüttelte mich. Ich sprach schnell ein Gebet und bat Gott, mein Herz zu beschützen, damit ich nicht von Ihm abweiche und Zeugnis ablegen könne. Danach dachte ich an einige Seiner Worte. „Du musst für die Wahrheit Not erleiden, du musst dich der Wahrheit hingeben, du musst für die Wahrheit Erniedrigungen ertragen, und um mehr von der Wahrheit zu erlangen, musst du dich noch mehr Leiden unterziehen. Das ist es, was du tun solltest. Du darfst die Wahrheit nicht für ein friedliches Familienleben wegwerfen und du darfst die Würde und Integrität deines Lebens nicht wegen momentanen Genusses verlieren. Du solltest all das anstreben, was schön und gut ist, und du solltest einen Lebensweg verfolgen, der bedeutungsvoller ist. Wenn du so ein gewöhnliches Leben führst und keinerlei Ziele verfolgst, verschwendest du dann nicht dein Leben? Was kannst du von einem solchen Leben erlangen? Du solltest allen Freuden des Fleisches einer Wahrheit wegen entsagen und solltest nicht alle Wahrheiten für ein wenig Vergnügen wegwerfen. Solche Menschen haben keine Integrität oder Würde. Es gibt keinen Sinn in ihrem Dasein!(„Die Erfahrungen von Petrus: Sein Wissen um Züchtigung und Urteil“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Aus Gottes Worten erkannte ich, dass, egal was für ein Leben jemand im Fleisch führt, egal, wie viele andere ihn beneiden und bewundern – nichts davon bedeutet etwas. Nur das Streben nach der Wahrheit und das Erfüllen der Pflichten eines geschaffenen Wesens kann Gottes Anerkennung gewinnen, nur das ist ein Leben mit Integrität und Würde und nur das ist ein sinnvolles, wertvolles Leben. Der Gedanke daran war wirklich befreiend, und ich habe das Scheidungsverfahren überstanden ohne Zweifel oder Bedauern. Dank der Führung durch Gottes Worte war ich von den Fesseln meiner Zuneigung befreit und konnte die richtige Entscheidung treffen!

Im Mai 2011 wurde ich während einer Versammlung erneut verhaftet. Es waren dieselben Beamten wie ein Jahrzehnt zuvor. Sie fanden meinen Ausweis, riefen meinen Namen aus und sagten: „In diesen zehn Jahren waren wir schon oft bei dir zu Hause, ohne dich zu finden. Diesmal bist du uns ins Netz gegangen. Diesmal lassen wir dich nicht mehr gehen!“ Während sie sprachen, legten sie mir Handschellen an und schoben mich in das Polizeiauto. Im Auto dachte ich an drei Schwestern, die davor verhaftet und von der Polizei einen ganzen Monat lang brutal gefoltert worden waren. Eine von ihnen hatte einen dauerhaften Schaden an ihrem linken Arm erlitten, weil man sie zu lange von der Decke hatte hängen lassen. Bei diesem Gedanken klopfte mir das Herz bis zum Hals. Ich hatte Angst, zu Tode geprügelt zu werden oder am Ende behindert zu sein. Ich rief in meinem Herzen eindringlich zu Gott: „Gott! Du hast zugelassen, dass ich heute wieder verhaftet werde, und ich bin bereit, mich Deinen Orchestrierungen zu fügen, aber Gott, meine geistliche Größe ist gering und mein Fleisch ist schwach. Bitte beschütze mich und führe mich durch diese Erfahrung. Gott, ich bin bereit, mein Leben zu geben und ich werde niemals zum Judas werden und Dich verraten. Ich werde für Dich Zeugnis ablegen.“ Ich dachte an Gottes Worte nach meinem Gebet. Gott sagt: „Du weißt, dass alle Dinge in deinem Umfeld durch Meine Erlaubnis vorhanden sind, alles von Mir geplant. Sieh klar und stell Mein Herz in dem Umfeld zufrieden, das Ich dir gegeben habe. Fürchte dich nicht, der Allmächtige Gott der Heerscharen wird gewiss mit dir sein; Er steht hinter euch und Er ist euer Schild.(„Kapitel 26“ von Kundgebungen Christi am Anfang in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Daraus erkannte ich, dass mein Leben und mein Tod ganz in Gottes Hand liegen und dass sie mir mein Leben nicht rauben können, ohne dass Gott es erlaubt. Egal wie grausam Satan ist, er ist doch immer Gottes Orchestrierungen unterworfen, und niemals wird es ihm gelingen, Gottes Autorität zu übertreffen. Ich dachte an Hiob, der durch Prüfungen ging. Gott ließ nicht zu, dass Satan Hiobs Leben Schaden zufügte, und Satan konnte sich nicht gegen das stellen, was Gott sagte. Das beruhigte mein Herz ein wenig und ich konnte dem, was vor mir lag, mit Zuversicht ins Auge sehen. Ich schwor zu Gott: „Egal, wie sehr ich leide oder was passiert, ich werde Zeugnis ablegen und Dir für immer nachfolgen!“ Später verhörte mich der Leiter der Nationalen Sicherheitsbrigade. Er sagte: „Das ist gerade jetzt ein wichtiger, kritischer Fall für unsere Stadt. Du wurdest 2001 schon einmal verhaftet, und 2009 meldete jemand, du würdest das Evangelium verbreiten. Mehrere Versuche, dich zu verhaften, scheiterten. Dieses Mal haben wir dich in einer Versammlung vor Ort aufgegriffen, also selbst wenn du nichts sagst, wirst du sieben bis zehn Jahre bekommen. Wenn du verurteilt wirst, können deine Kinder nicht an die Uni, und sie werden nie einen Job im öffentlichen Dienst bekommen. Und sie werden von allen geschmäht werden, weil sie eine Mutter wie dich haben. Du bist schuld, wenn ihre Zukunft ruiniert ist. Sie werden dich für den Rest ihres Lebens hassen!“ Dann sagte er: „Selbst wenn du nicht an dich denkst, denke an die Zukunft deiner Kinder. Wenn du mit uns kooperierst und uns sagst, was du weißt, uns sagst, wer der Leiter über dir ist und uns das Geld der Kirche gibst, lassen wir dich gehen.“ Ihn das sagen zu hören hinterließ bei mir ein Gefühl unglaublichen Abscheus. Die Kommunistische Partei schreckt vor nichts zurück, um Christen zu verfolgen, verhindert sogar, dass ihre Kinder die Universität besuchen können. Sie benutzten diese ekelhafte Taktik, meinen Kindern eine Ausbildung zu verwehren, um mich zu zwingen, die Kirche zu verkaufen und Gott zu verraten, und behaupteten dann, dass es mein Glaube war, der ihre Zukunftsaussichten ruiniert hat. Sie drehen die Tatsachen auf den Kopf! Die Kommunistische Partei ist unglaublich böse! Sie machen vor nichts Halt, um Gottes Werk zu zerstören und die Menschen davon abzuhalten, sich Gott zuzuwenden. Ihre Worte sind Honig, ihre Taten sind Gift! Als ich das erkannte, wusste ich, dass ich auf keinen Fall in ihre Falle tappen durfte, sondern für Gott Zeugnis ablegen musste. Sie befragten mich bis nach 2 Uhr nachts, und als sie sahen, dass ich nicht reden wollte, schickten sie mich in die Arrestzelle. Ein Beamter sagte: „Dieses Mal wirst du zu einer Haftstrafe verurteilt und musst ins Gefängnis!“

In der Haftanstalt sperrten sie mich mit Mördern, Menschenhändlern, Prostituierten und Betrügern zusammen. Ich war sehr unglücklich, sehr deprimiert. Und es war dunkel und feucht dort drinnen, und ein schrecklicher Gestank herrschte die ganze Zeit. In dieser Umgebung wurden mein Rheuma und mein rheumatisches Herzleiden immer schlimmer. Jedes einzelne Gelenk tat mir weh. Ich hatte jede Nacht zwei Stunden lang Wache, nach längerem Stehen hatte ich Herzrasen und ein Engegefühl in der Brust. Es war furchtbar. Ich dachte daran, dass der Beamte gesagt hatte, ich würde sieben bis zehn Jahre bekommen, und fing an zu rechnen, wie viele Tage sieben Jahre hatten, wie viele zehn Jahre. Tausende von Tagen und Nächten. Wie sollte ich das durchstehen in diesem Abgrund der Finsternis? Würde ich überleben, würde ich hier wieder herauszukommen? Als ich das dachte, konnte ich nicht verhindern, dass mir die Tränen übers Gesicht liefen, und ich fühlte, wie die Finsternis sich in meinem Herzen ausbreitete. Ich merkte, dass ich in keinem guten Zustand war und sprach rasch ein Gebet und bat Gott, mir zu helfen, mich vor Ihm zur Ruhe zu bringen und nicht von Ihm abzuweichen. Dann dachte ich an diesen Abschnitt aus Gottes Worten: „Wer, in dieser unermesslichen Welt ist von Mir persönlich in Augenschein genommen worden? Wer hat die Worte Meines Geistes persönlich gehört? So viele Menschen tasten und suchen in der Dunkelheit herum; so viele beten inmitten von Not; so viele, hungrig und frierend, wachen in Hoffnung; und so viele sind durch Satan gebunden; zugleich wissen so viele nicht, wohin sie sich hinwenden sollen, so viele verraten Mich inmitten ihres Glücks. So viele sind undankbar, und so viele sind den betrügerischen Plänen Satans treu. Wer unter euch ist Hiob? Wer ist Petrus? Warum habe Ich Hiob wiederholt erwähnt? Warum habe Ich Mich so oft auf Petrus bezogen? Habt ihr jemals herausgefunden, welche Meine Hoffnungen für euch sind? Ihr solltet mehr Zeit damit verbringen über solche Dinge nachzudenken.(„Kapitel 8“ von Die Worte Gottes an das gesamte Universum in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Nachdem ich darüber nachgedacht hatte, verstand ich, dass Gott Menschen wie Hiob und Petrus gutheißt, weil sie durch Bedrängnis und Prüfungen Zeugnis ablegten für Gott. Hiob zum Beispiel – als er Prüfungen durchlitt, als ihm sein Besitz und seine Kinder genommen wurden und sein ganzer Körper mit Geschwüren bedeckt war, war er immer noch in der Lage, Gottes Namen zu preisen und Satan zu demütigen. Und Petrus wurde für Gott gekreuzigt, gehorsam bis zum Tod, ein Zeuge für Gott. Was mich betrifft, so hatte ich so viel Nahrung von Gottes Worten genossen, und jetzt wollte ich weglaufen, sobald ich mit einem klein bisschen Leid konfrontiert war. Ich sah, dass ich keinen wahren Glauben oder Gehorsam hatte und nicht bereit war, mein Leben zu opfern, um Zeugnis abzulegen. Ich war weit entfernt von dem, was Gott verlangt. Ich klammerte mich so sehr an mein Leben, wie konnte ich da Zeuge sein für Gott? Ich fühlte mich schuldig und war voll Reue und betete zu Gott: „Gott! Ich bin bereit, mein Leben und meinen Tod in Deine Hände zu legen, und ich werde mich Deinen Anordnungen unterwerfen. Egal, wie viele Jahre ich bekomme oder wie sehr ich leide, Gott, ich möchte für Dich Zeugnis ablegen und Satan demütigen.“ Nachdem ich alles aufgegeben hatte und nicht mehr vom Fleisch gegängelt worden war, wurde ich meiner Überraschung am 28. Tag meiner Inhaftierung entlassen. Später fand ich heraus, dass mein Ex-Mann, der befürchtete, wegen meiner Inhaftierung würde unsere Kinder nicht studieren können, jemanden bestochen hatte, um meine Freilassung zu erwirken. Im Stillen dankte ich Gott.

Mein Ex-Mann fuhr zur Haftanstalt, um mich am Tag meiner Entlassung zu treffen. Er sah, dass ich nach nur einem Monat so viel Gewicht verloren hatte, dass ich völlig anders aussah, und fragte mich: „Nach nur einem Monat bist du so dünn geworden, du hättest mehrere Jahre nie überlebt. Diesmal gibst du auf, oder?“ Als ich nicht antwortete, bedrängte er mich weiter: „Komm schon, du hörst auf zu glauben?“ Mir wurde klar, dass dies ein Kampf der geistlichen Welt war und für mich die Zeit gekommen war, für Gott Zeugnis abzulegen. Ich sagte ihm ganz ruhig: „Ich muss weiter glauben! Glauben zu haben ist richtig und natürlich, und ich werde glauben, solange ich lebe.“ Als er mich das sagen hörte, schlug er voller Zorn auf das Lenkrad, seufzte und schüttelte den Kopf, dann brach es aus ihm heraus: „Das eine muss man deinem Gott lassen! Die Partei versucht alles, um die Herzen der Menschen zu gewinnen, und es gelingt ihr nie, während ihr Gläubigen ohne jeden materiellen Gewinn auf eurem Glauben beharrt und das sogar nach mehreren Verhaftungen. Euer Gott ist wirklich etwas Besonderes!“ Ihn das sagen zu hören war für mich sehr bewegend, und ich dankte Gott, dass Er mich dazu geführt hat, Zeuge zu sein, Satan zu beschämen und zu besiegen. Dank sei Gott!

Ein paar Tage nach meiner Entlassung kam mein Sohn von der Schule zurück. Ich hatte sein Lieblingsgericht mit Huhn und Pilzen gemacht. Nachdem er gegessen hatte, sah er mich sehr ernst an und sagte: „Mama, heute musst du dich entscheiden. Wenn du mich als deinen Sohn behalten willst, musst du deinen Glauben aufgeben. Wenn du an deiner Religion festhältst, werde ich von zu Hause weggehen, und du wirst mich nie wieder sehen.“ Ich war fassungslos. Er war mir immer so nahe gestanden und sich noch nie gegen meinen Glauben gestellt. Ich wusste nicht, was ihn dazu brachte, an diesem Tag so zu reden, und er kam mir plötzlich wie ein Fremder vor. Einen Moment lang war ich sprachlos. Das tat so weh damals, und ich spürte, dass der Weg des Glaubens wirklich voller Widrigkeiten war, voller Höhen und Tiefen. Bei jedem Schritt muss man eine Wahl treffen. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass die Entscheidung zu schwer war, also betete ich zu Gott: „O Gott, ich kann Dich nicht verlassen, aber ich will meinen Sohn nicht verlieren. Gott, bitte führe mich, um Deinen Willen zu verstehen.“ Nach meinem Gebet dachte ich an eine Passage aus Gottes Worten. Gott sagt: „In jeder Stufe des Werkes, das Gott in den Menschen vollbringt, scheint es sich äußerlich um Interaktionen zwischen Menschen zu handeln, als ob sie aus menschlichen Maßnahmen oder aus menschlicher Einmischung entstanden wären. Aber hinter den Kulissen ist jede Stufe des Werkes und alles, was geschieht, eine Wette, die Satan vor Gott eingeht, und macht es erforderlich, dass die Menschen in ihrem Zeugnis für Gott standhaft bleiben. Nehmen wir beispielsweise, als Hiob geprüft wurde: Hinter den Kulissen ging Satan eine Wette mit Gott ein, und was Hiob geschah, waren die Taten der Menschen und die Einmischung der Menschen. Hinter jedem Schritt des Werkes, den Gott in euch macht, ist Satans Wette mit Gott – hinter all dem ist ein Kampf.(„Nur Gott zu lieben, ist wahrlich an Gott zu glauben“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Gottes Worte halfen mir, klar zu erkennen, dass ich erneut einen geistlichen Kampf bestehen musste. Es sah so aus, als sei es mein Sohn, der mich vor die Wahl stellte, aber dahinter stand Satan, um mich zu verführen und zu attackieren. Ich spürte auch, dass Gott dieses Mal auf meine Entscheidung wartete. Gott wollte sehen, ob ich mich aus fleischlicher Zuneigung für meinen Sohn oder für Ihn entscheiden würde. Ich wollte Gott nicht im Stich lassen und wusste, dass ich Zeugnis ablegen musste, um Satan zu beschämen. Also sagte ich zu meinem Sohn: „Ich kann mich nicht von Gott entfernen. Mich dafür zu entscheiden, Gott zu verlassen, wäre so, wie wenn du dich heute dafür entscheiden würdest, mich zu verlassen. Es wäre unverantwortlich und würde Gott enttäuschen. Ich werde Gott immer folgen. Das ist meine Entscheidung!“ Als er mich das sagen hörte, ging er unter Tränen weg. Auch ich war aufgewühlt, aber ich wusste, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Etwa eine halbe Stunde später kam er zurück und sagte zu mir: „Mama, ich hatte Unrecht. Ich hätte dich nicht bitten sollen, diese Entscheidung zu treffen. Papa hat mir gesagt, dass die Polizei ihn aufgefordert hat, dich im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass du deine Religion aufgibst. Da du schon zweimal verhaftet worden bist, kommst du nie wieder raus, wenn es wieder passiert, und dann habe ich keine Mutter mehr. Mit dieser Taktik hab ich versucht, dich dazu zu bringen, deinen Glauben aufzugeben.“ Ihn dies erklären zu hören, erfüllte mich mit Abscheu vor diesen Gott hassenden Dämonen von der Kommunistischen Partei. In den Jahren meines Glaubens war ich mehrmals illegal verhaftet und eingesperrt worden, meine Familie wurde auseinander gerissen, und mein Mann und meine Kinder wurden mit hineingezogen. Das war alles das Werk der Partei. Ich war fest entschlossen, ihr abzuschwören und Gott mit eisernem Willen zu folgen!

Durch all diese Versuchungen hindurch leiteten Gottes Worte mich, Satans Tricks zu durchschauen, stärkten meinen Glauben an Gott und meine Entschlossenheit, Ihm zu folgen. Ich konnte die Kraft und Autorität Seiner Worte erkennen und sah, dass Gottes Weisheit auf der Basis von Satans Tricks umgesetzt wird. Egal wie böse und grausam die Partei ist, sie kann sich dem Werk Gottes nicht in den Weg stellen. Gott lässt zu, dass sie Menschen unterdrückt, und benutzt sie, um eine Gruppe von Überwindern zu schaffen. Ich sah, wie weise, wie allmächtig Gott ist! Dank dem Allmächtigen Gott!

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