Was es bedeutet, nach der Wahrheit zu streben (7)

Vor kurzem habe Ich über allerlei Sprüche über moralisches Verhalten, die aus der traditionellen Kultur stammen, Gemeinschaft gehalten. In Bezug auf bestimmte Sprüche habe ich ausgiebig Gemeinschaft gehalten. Nun, haben dieses Thema und dieser Inhalt irgendetwas mit der Wahrheit zu tun? (Ja.) Denkt irgendjemand, dass dieses Thema und dieser Inhalt scheinbar keinen Bezug zur Wahrheit haben? Wenn jemand das denkt, hat er ein wirklich geringes Kaliber und ihm fehlt sogar das geringste Maß an Urteilsvermögen. War Meine Gemeinschaft über dieses Thema leicht zu verstehen? (Ja.) Wenn Ich darüber nicht Gemeinschaft gehalten und diese Sprüche über moralisches Verhalten nicht auf diese Weise im Detail analysiert hätte, hättet ihr dann diese Sprüche, die die Menschen als ziemlich positiv betrachten, fälschlicherweise als die Wahrheit angesehen und sie weiter vertreten? Zum einen kann Ich mit Sicherheit sagen, dass die meisten Menschen diese Sprüche als positive Dinge ansehen, als Dinge, die der Menschlichkeit entsprechen und die eingehalten werden sollten, und als etwas, das dem Gewissen, der Vernunft, den Forderungen, den Auffassungen und anderen derartigen Dingen der Menschlichkeit entspricht. Man kann sagen, dass vor Meiner Gemeinschaft zu diesem Thema fast jeder diese verschiedenen Sprüche über moralisches Verhalten als positiv und im Einklang mit der Wahrheit ansah. Nachdem ihr jetzt Meine Gemeinschaft und detaillierte Analyse gehört habt, seid ihr nun in der Lage, zwischen diesen Sprüchen über moralisches Verhalten und der Wahrheit zu unterscheiden? Besitzt ihr diese Art von Urteilsvermögen? Einige werden sagen: „Ich bin nicht in der Lage, zwischen ihnen zu unterscheiden, aber auf jeden Fall sehe ich jetzt, nachdem ich Gottes Gemeinschaft gehört habe, dass es einen Unterschied zwischen diesen Dingen und der Wahrheit gibt. Sie können nicht die Stelle der Wahrheit einnehmen, und man kann erst recht nicht behaupten, dass sie positive Dinge oder die Wahrheit sind. Natürlich steht es außer Frage, sie als im Einklang mit Gottes Worten und Seinen Forderungen oder den Kriterien der Wahrheit zu erachten. Sie haben keinerlei Bezug zu Gottes Worten, Gottes Forderungen oder den Kriterien der Wahrheit. Insgesamt kann ich sagen, ob diese Dinge nun mit menschlichem Gewissen und menschlicher Vernunft übereinstimmen oder nicht, bete ich sie in meinem Herzen nicht mehr an und betrachte sie nicht mehr als die Wahrheit.“ Dies zeigt, dass diese Aspekte der traditionellen Kultur in den Herzen der Menschen nicht mehr richtungsweisend sind. Wenn die Menschen diese Sprüche über moralisches Verhalten hören, werden sie sie unterbewusst von der Wahrheit unterscheiden und sie allenfalls für etwas halten, das das Gewissen der Menschen billigt. Doch sie wissen, dass sich diese Sprüche immer noch von der Wahrheit unterscheiden und die Wahrheit absolut nicht ersetzen können. Sobald die Menschen das Wesen dieser Sprüche über moralisches Verhalten begreifen, werden sie aufhören, sie als Wahrheit zu betrachten oder sich an sie zu halten, sie zu verehren oder nach ihnen zu streben – das ist die grundsätzliche Wirkung, die erreicht wird. Welche positiven Auswirkungen hat es nun auf das Streben der Menschen nach der Wahrheit, wenn sie all diese Dinge verstehen? Dass es eine positive Wirkung hat, steht fest, aber das Ausmaß dieser Wirkung wird davon abhängen, inwieweit du die Wahrheit verstehst oder wie viel der Wahrheit du kennst. Wenn wir diese Punkte betrachten, ist es eindeutig notwendig, diese Aspekte der traditionellen Kultur, die die Menschen vertreten und die mit ihren Auffassungen übereinstimmen, im Detail zu analysieren. Zumindest wird diese detaillierte Analyse dazu führen, dass die Menschen zu einem reinen Verständnis der Wahrheit gelangen, und sie davor bewahren, dass ihre Bemühungen vergeblich sind oder dass sie bei ihrem Streben nach der Wahrheit den falschen Weg einschlagen. Das sind Auswirkungen, die erreicht werden können.

Zuletzt haben wir Gemeinschaft über vier Sprüche über moralisches Verhalten gehalten und diese im Detail analysiert, nämlich „Steck dir das gefundene Geld nicht in die eigene Tasche“, „Hab Freude daran, anderen zu helfen“, „Sei streng mit dir selbst und anderen gegenüber tolerant“ und „Vergilt Böses mit Gutem“. Heute werden wir darin anschließen und über weitere Sprüche Gemeinschaft halten. Die chinesische traditionelle Kultur hat viele genaue Behauptungen in Bezug auf moralisches Verhalten aufgestellt – egal während welcher Ära oder geschichtlichen Periode diese Behauptungen ursprünglich vorgebracht wurden, sind sie bis in die Gegenwart überliefert worden und haben sich fest in den Herzen der Menschen verwurzelt. Als sich im Laufe der Zeit neue Dinge entwickelt haben, hat der Mensch viele neue und unterschiedliche Behauptungen an das moralische Verhalten gestellt. Diese Behauptungen sind im Grunde genommen Anforderungen an den moralischen Charakter und das Verhalten der Menschen. Habt ihr alle mehr oder weniger ein klares Verständnis der vier Sprüche über moralisches Verhalten, über die wir beim letzten Mal gesprochen haben? (Ja.) Lasst uns nun mit dem nächsten Spruch fortfahren: „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden.“ Die Idee, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte, ist in der traditionellen chinesischen Kultur eines der klassischen Kriterien, um zu beurteilen, ob das Verhalten einer Person moralisch oder unmoralisch ist. Bei der Beurteilung, ob die Menschlichkeit einer Person gut oder schlecht und wie moralisch ihr Verhalten ist, ist einer der Maßstäbe, ob sie die Gefälligkeit oder die Hilfe, die ihr erwiesen wird, dankbar erwidert – ob sie jemand ist, der die Gunst, die ihm erwiesen wird, dankbar erwidert oder nicht. In der traditionellen chinesischen Kultur und in der traditionellen Kultur der Menschheit betrachten die Menschen dies als einen wichtigen Maßstab für moralisches Verhalten. Wenn jemand nicht versteht, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte, und er undankbar ist, dann gilt er als gewissenlos und jemand, der es nicht wert ist, mit ihm zu verkehren, und sollte von allen verachtet, verschmäht oder abgelehnt werden. Andererseits, wenn jemand versteht, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte – wenn er dankbar ist und die empfangene Gunst und Hilfe mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln erwidert – dann wird er als jemand mit Gewissen und Menschlichkeit angesehen. Wenn jemand von einer anderen Person Begünstigungen oder Hilfe erhält, diese aber nicht erwidert oder dieser Person nur wenig Dankbarkeit entgegenbringt, mit nicht mehr als einem einfachen „Danke“, was wird diese Person dann denken? Könnte sie sich deswegen unbehaglich fühlen? Könnte sie denken: „Der Typ hat es nicht verdient, dass man ihm hilft, er ist kein guter Mensch. Wenn er so reagiert, obwohl ich ihm so sehr geholfen habe, dann besitzt er kein Gewissen und keine Menschlichkeit und ist es nicht wert, dass ich mich mit ihm abgebe“? Würde sie, wenn sie jemand Ähnlichem begegnet, ihm dennoch helfen? Zumindest würde sie das nicht wollen. Würdet ihr euch unter ähnlichen Umständen nicht fragen, ob ihr hier wirklich helfen solltet oder nicht? Die Lektion, die ihr aus eurer früheren Erfahrung gelernt hättet, wäre folgende: „Ich kann nicht einfach jedem helfen – wenn ich jemandem helfe, muss er verstehen, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte. Wenn er von der undankbaren Sorte ist, jemand, der Hilfe, die ich ihm gegeben habe, nicht erwidern will, dann sollte ich besser nicht helfen.“ Wäre das nicht auch eure Sicht zu diesem Thema? (Ja.) Was genau denken Menschen im Allgemeinen über ihre Hilfeleistung, wenn sie anderen helfen? Haben sie bestimmte Erwartungen oder Forderungen an die Person, der sie helfen? Gibt es Leute, die sagen: „Ich helfe dir, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Ich möchte nichts von dir bekommen. Dir zu helfen, wenn du Probleme hast, ist genau das, was ich tun sollte, und es ist meine Pflicht. Es spielt keine Rolle, ob wir irgendeine Beziehung zueinander haben oder ob du in der Lage sein wirst, mir diese Gefälligkeit in Zukunft zu erwidern, ich tue hier nur meine grundlegende Pflicht als gewöhnlicher Mensch und werde nicht verlangen, dass du mir das erwiderst. Es ist mir egal, ob du sie mir erwiderst oder nicht“? Gibt es Menschen, die so etwas sagen? Selbst wenn es solche Menschen gibt, sind sie nur Erfindungen und entsprechen nicht den Tatsachen. Es gibt so viele erfundene Heldenfiguren in chinesischen historischen Romanen, und die Helden, die sich das Land des großen roten Drachens in der modernen Gesellschaft ausgedacht hat, sind sogar noch unrealistischer. Diese Menschen existierten zwar, aber die Geschichten über sie wurden erfunden. Verstehst du nun klar angesichts dieser Tatsachen, woher das Sprichwort „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“ – dieses Kriterium zur Beurteilung des moralischen Verhaltens von Menschen – stammt und von wem es abgeleitet wurde? Vielleicht sind sich einige Leute darüber noch nicht ganz im Klaren. In dieser verdorbenen Menschheit haben alle Menschen eine Art Idealvorstellung und eine bestimmte Erwartung an die menschliche Gesellschaft. Was ist diese Erwartung? „Wenn jeder ein bisschen Liebe gibt, wird die Welt ein wundervoller Ort werden.“. Zusätzlich zu dieser Erwartung hoffen die Menschen auch, dass sie für ihre liebevollen Herzen und den Preis, den sie zahlen, belohnt und entschädigt werden. Dabei kann es sich einerseits um eine Entschädigung im materiellen Sinne handeln, wie etwa ein Geldgeschenk oder eine materielle Belohnung. Andererseits kann es sich auch um eine Entschädigung im spirituellen Sinne handeln, sprich, Leuten spirituelle Erfüllung durch eine Belohnung zu verschaffen, die ihren Ruf verbessert, und sie dadurch „vorbildlicher Mitarbeiter“, „moralisches Vorbild“ oder „ein Musterbeispiel moralischen Verhaltens“ betitelt werden. In der menschlichen Gesellschaft hegt fast jeder solche Erwartungen an die Gesellschaft und die Welt – sie alle hoffen darauf, gute Menschen zu sein, den richtigen Weg zu gehen und denen, die in Not sind, eine helfende Hand zu reichen, damit die Menschen ihre Unterstützung erhalten und bestimmte Vorteile daraus ziehen können. Sie hoffen, dass diejenigen, die ihre Hilfe erhalten, sich daran erinnern werden, wer sie ihnen gegeben hat und wie sie davon profitiert haben. Natürlich hoffen sie, dass auch ihnen jemand eine helfende Hand reichen wird, wenn sie selbst in Not sind. Einerseits hoffen sie, dass, wenn jemand Hilfe braucht, einige Menschen ein liebevolles Herz an den Tag legen; andererseits hoffen sie, dass diejenigen, die mit liebevollem Herzen handeln, auch die Hilfe bekommen, die sie brauchen, wenn sie eine schwierige Zeit durchmachen. Das ist die Erwartung, die die Menschen an die Gesellschaft und die Welt haben – tatsächlich ist es ihr oberstes Ziel, dass die Menschheit in einer harmonischen, friedlichen und stabilen Gesellschaft zusammenlebt. Wie ist diese Erwartung entstanden? Diese Erwartung und die damit verbundene Behauptung[a] sind auf ganz natürliche Weise entstanden, weil sich die Menschen in ihrem gesellschaftlichen Umfeld nicht sicher und glücklich fühlten. Daher begannen die Menschen, das moralische Verhalten eines Menschen und den Edelmut seines Charakters danach zu beurteilen, ob er die Gunst anderer erwiderte oder nicht, und aus dieser Situation heraus entstand der Spruch „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“, ein Kriterium für die Beurteilung des moralischen Verhaltens. Ist es nicht ziemlich merkwürdig, wie dieser Spruch entstanden ist? (Ja.) Die Menschen heutzutage suchen weder nach der Wahrheit noch akzeptieren sie sie, und sie sind der Wahrheit gegenüber abgeneigt. Die Menschen befinden sich in einem wirren Zustand, und obwohl sie mit anderen zusammenleben, sind sie sich alle nicht bewusst, welche Verantwortlichkeiten sie erfüllen sollten, welche Pflichten sie ausführen sollten, welchen Platz sie einnehmen sollten und aus welchem Blickwinkel sie Menschen und Dinge betrachten sollten. Außerdem sind sich die Menschen nicht im Klaren darüber, welche Verantwortlichkeiten und Pflichten sie gegenüber der Gesellschaft haben, und sie sind sich nicht sicher, von welchem Standpunkt aus oder aus welcher Perspektive sie die Gesellschaft betrachten und mit ihr umgehen sollten. Was ihnen fehlt, sind eine genaue Erklärung all der Dinge, die in der Welt geschehen, und ein akkurates Urteil über diese Dinge. Zudem schaffen sie es nicht, den richtigen Weg der Praxis zu finden, der ihnen vorschreibt, wie sie sich zu verhalten und wie sie zu handeln haben. Angesichts einer zunehmend dunklen, beängstigenden Welt, die von Kämpfen, Rachemorden, Kriegen und ungerechter Behandlung aller Art geprägt ist, sehnen sich die Menschen voller Erwartung nach dem Kommen des Erlösers. Jedoch haben sie kein Interesse an der Wahrheit, und niemand sucht aktiv nach Gott oder Seinem Werk. Selbst wenn sie Gottes Äußerungen hören, machen sie sich nicht auf die Suche, geschweige denn, dass sie diese annehmen. Die Menschen leben alle in diesem hilflosen Zustand und haben das Gefühl, dass die Gesellschaft unglaublich ungerecht ist und sie in ihr sogar nicht sicher sind. Alle Menschen haben diese Gesellschaft und diese Welt gründlich satt und stehen ihr komplett feindselig gegenüber, aber trotz dieser Feindseligkeit, die sie erfüllt, hoffen sie immer noch darauf, dass sich die Gesellschaft eines Tages bessern wird. Wie würde in ihren Augen eine bessere Gesellschaft aussehen? Sie stellen sich eine Gesellschaft vor, in der nicht gekämpft wird und es keine Rachemorde mehr gibt, in der alle harmonisch miteinander umgehen, in der niemand unterdrückt wird, leidet oder unter dem Joch des Lebens steht, in der alle ein entspanntes, ungezwungenes, bequemes und glückliches Leben führen können, in der sie normal mit anderen umgehen, sie fair behandeln und natürlich auch von anderen fair behandelt werden. Denn in dieser Welt und unter den Menschen hat es nie Fairness gegeben. Es gibt immer nur Kämpfe und Rachemorde, aber nie Harmonie unter den Menschen. Das war schon immer so, egal in welcher Zeit. Angesichts dieses brutalen gesellschaftlichen Hintergrunds und der damit verbundenen Umstände weiß kein einziger Mensch, wie man diese Probleme lösen kann, wie man den Kämpfen und Rachemorden unter den Menschen ein Ende setzen oder auch nur eine der unfairen und ungerechten Situationen, die in der Gesellschaft entstehen, beseitigen kann. Gerade weil es diese Probleme gibt und die Menschen nicht wissen, wie sie sie lösen sollen, mit welcher Sichtweise oder von welchem Standpunkt aus sie diese Probleme angehen sollen oder welche Methode sie anwenden sollen, um sie zu lösen, entwickeln sie in ihren Köpfen eine solche utopische Vorstellung. In dieser utopischen Vorstellung sind die Menschen in der Lage, in Harmonie zusammenzuleben, und jeder wird von der Gesellschaft und den Menschen um ihn herum fair behandelt. Jeder hofft, dass „der Respekt, den Menschen anderen entgegenbringen, zehnfach erwidert wird; wenn du mir hilfst, werde ich es dir vergelten; und wenn du Hilfe brauchst, wird es viele Menschen in der Gesellschaft geben, die eine helfende Hand reichen und ihre gesellschaftlichen Verantwortlichkeiten erfüllen können; und wenn ich Hilfe brauche, werden diejenigen, die zuvor von meiner Hilfe profitiert haben, mir zu Hilfe kommen. Das hier sollte eine Gesellschaft sein, in der sich die Menschen gegenseitig helfen.“ Die Leute glauben, dass der Mensch nur auf diese Weise glücklich, harmonisch und in einer stabilen und friedlichen Gesellschaft leben kann. Nur auf diese Weise, so glauben sie, können die Kämpfe unter den Menschen voll und ganz ausgemerzt und beendet werden. Sie glauben, wenn diese Probleme gelöst sind, werden sich die Erwartungen und Ideale, die sie im tiefsten Herzen für die menschliche Gesellschaft hegen, verwirklichen.

In der Gesellschaft der Nichtgläubigen gibt es ein populäres Lied mit dem Namen „Morgen wird es besser.“ Die Menschen hoffen immer, dass die Dinge in Zukunft besser werden – woran nichts falsch ist – aber werden die Dinge tatsächlich morgen besser sein? Nein, das ist unmöglich; es kann nur noch schlimmer werden, denn die Menschheit wird immer böser und die Welt immer düsterer. Unter den Menschen gibt es nicht nur immer weniger Leute, die ihnen erwiesene Gunst dankbar erwidern, sondern auch immer mehr Leute, die undankbar sind und die Hand beißen, die sie füttert. So sieht leider die Realität heute aus. Ist das nicht eine Tatsache? (Ja.) Wie konnte es so weit kommen? Warum hat dieses von Moralisten, Pädagogen und Soziologen angepriesene Kriterium des moralischen Verhaltens „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden.“ keine einschränkende Wirkung auf die Menschen gehabt? (Weil die Menschen verdorbene Dispositionen haben.) Weil die Menschen verdorbene Dispositionen haben. Aber wissen diese Moralisten, Pädagogen und Soziologen das auch? (Nein.) Sie wissen nicht, dass die grundlegende Ursache für die Rachemorde und Kämpfe zwischen Menschen nicht ein Problem mit ihrem moralischen Verhalten ist, sondern sich in ihren verdorbenen Dispositionen findet. Die Menschen haben keine Ahnung von den Kriterien, nach denen sie sich in ihrem Verhalten richten sollten. Das heißt, sie wissen nicht, wie sie sich richtig verhalten sollen, und sie kennen die exakten Verhaltensgrundsätze und -wege nicht. Hinzu kommt, dass alle Menschen verdorbene Dispositionen und eine satanische Natur haben, dass sie ihr Leben dem Profit widmen und ihre eigenen Interessen über alles stellen. Das hat zur Folge, dass das Problem der Rachemorde und Kämpfe zwischen Menschen immer ernster wird. Können sich solche verdorbenen Menschen an moralische Verhaltenskriterien wie „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“ halten? Wenn man bedenkt, dass die Menschen selbst die grundlegendste Form von Vernunft und Gewissen verloren haben, wie könnten sie da eine ihnen erwiesene Gunst dankbar erwidern? Gott hat die Menschen immer geführt, hat alles vorbereitet, was sie zum Überleben brauchen, hat sie mit Sonne, Luft, Nahrung und Wasser usw. versorgt, aber wie viele von ihnen sind Ihm dankbar? Wie viele von ihnen sind in der Lage, Gottes wahre Liebe zu den Menschen wahrzunehmen? Obwohl sie so viel von Gottes Gnade genießen, gibt es viele Gläubige, die wütend werden, Gott beschimpfen und sich über himmlische Ungerechtigkeiten beschweren, sobald Gott ein oder zwei Mal ihre Wünsche nicht erfüllt. So sind die Menschen doch, nicht wahr? Selbst wenn es gewisse Menschen gibt, die in der Lage sind, die Gunst, die ihnen andere erwiesen haben, zu erwidern, welche Probleme wird das lösen? Die Menschen, die diesen Spruch über moralisches Verhalten vorschlugen, hatten sicherlich gute Absichten – ihr Antrieb war einzig und alleine die Hoffnung, dass die Menschen in der Lage sein würden, ihre Feindseligkeit beizulegen, Konflikte zu vermeiden, einander zu helfen, in Harmonie zu leben, einen bessernden Einfluss aufeinander auszuüben, einander Wärme entgegenzubringen und sich in Zeiten der Not zusammenzuschließen, um einander zu helfen. Was für eine wunderbare Gesellschaft das wäre, wenn die Menschheit in einen solchen Zustand eintreten könnte, aber leider wird es eine solche Gesellschaft nie geben, denn eine Gesellschaft ist nur die Summe ihrer verdorbenen Individuen. Aufgrund der Verdorbenheit der Menschen wird die Gesellschaft immer düsterer und böser, und die Idealvorstellung des Menschen einer harmonischen Gesellschaft wird nie erreicht werden. Warum kann diese ideale Gesellschaft niemals erreicht werden? Aus einer grundlegenden und theoretischen Perspektive betrachtet, kann eine solche Gesellschaft wegen der verdorbenen Disposition des Menschen nicht erreicht werden. Tatsächlich können vorübergehende gute Verhaltensweisen, einmaliges gutes moralisches Verhalten und flüchtige Bekundungen von Liebe, Hilfe und Unterstützung für andere und so weiter die verdorbenen Dispositionen des Menschen nämlich einfach nicht beseitigen. Noch wichtiger ist natürlich, dass diese keine Lösung für die Fragen, wie der Mensch sich benehmen sollte und wie er den richtigen Weg im Leben gehen kann, bieten. Da diese Probleme nicht gelöst werden können, wird es für diese Gesellschaft möglich sein, den harmonischen Zustand zu erreichen, den die Menschen idealisieren und sich erhoffen? Das ist im Grunde nur ein müßiger Traum, und die Chancen, dass er Wirklichkeit wird, sind gering. Diese Moralisten versuchen, durch die Verbreitung moralischer Schriften und die Erziehung der Menschen diese zu ermutigen, durch gutes moralisches Verhalten anderen zu helfen und einen bessernden Einfluss auf sie auszuüben, mit dem Ziel, die Gesellschaft zu beeinflussen und zu verbessern. Doch ist diese Idee, ist ihr Bestreben richtig oder falsch? Es ist definitiv falsch und kann nicht verwirklicht werden. Warum sage Ich das? Weil sie nur das Verhalten, die Gedanken, die Ansichten und das moralische Verhalten der Menschen verstehen, aber keine Ahnung von tiefer gehenden Fragen haben, wie das Wesen des Menschen, die verdorbenen Dispositionen des Menschen, die Quelle der Verdorbenheit des Menschen und wie man die verdorbenen Dispositionen des Menschen beseitigen kann. Infolgedessen schlagen sie törichte Kriterien für moralisches Verhalten vor, wie „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden.“ Dann hoffen sie, mit solchen Sprüchen, mit solchen Kriterien für moralisches Verhalten, einen Einfluss auf die Menschheit auszuüben, auf eine Generation nach der anderen, sowie die Verhaltenskriterien der Menschen und die Ausrichtung und Ziele des menschlichen Verhaltens zu verändern, während sie gleichzeitig nach und nach einen Wandel des sozialen Klimas, der Beziehungen zwischen den Menschen und der Beziehungen zwischen den Herrschenden und den Beherrschten herbeiführen. Sie glauben, sobald diese Beziehungen sich gewandelt haben, wird die Gesellschaft nicht mehr so ungerecht und von Kämpfen, Feindseligkeit und Massakern geprägt sein. Das wird einen gewissen Nutzen für das einfache Volk bringen, das dann – relativ gesehen – über ein gerechteres soziales Umfeld verfügen und ein zufriedeneres Leben führen wird. Aber der größte Nutznießer wird nicht das gemeine Volk sein, sondern die Herrscher, die herrschende Klasse und die Aristokraten des jeweiligen Zeitalters. Diese so genannten berühmten Persönlichkeiten und Weisen, die moralische Lehren verbreiten, machen sich diese Lehren, die von den Menschen als relativ nobel und im Einklang mit der Menschlichkeit und ihrem Gewissen empfunden werden, ständig zunutze, um die Menschen zu erziehen und zu beeinflussen und ihre moralische Einstellung zu verändern, sodass sie freiwillig in einem sozialen Umfeld leben, das man zivilisiert nennen kann oder das bestimmte moralische Standards erfüllt. Das kommt zum einen dem Alltagsleben der Menschen zugute, da es das soziale Umfeld, in dem sie leben, harmonischer, friedlicher und zivilisierter macht. Andererseits schafft das auch günstigere Bedingungen für die Herrscher, das Volk zu regieren. Diese Sprüche, die Kriterien für moralisches Verhalten vermitteln, stimmen mit den Ideen und Auffassungen der meisten Menschen überein, und auch mit den utopischen Vorstellungen der Menschen von einer glorreichen Zukunft. Die Hauptabsicht bei der Verbreitung dieser Sprüche besteht natürlich darin, günstigere Bedingungen für die Herrschaft der Regierenden zu schaffen. Unter solchen Bedingungen wird das gemeine Volk keinen Ärger machen, in Harmonie und ohne Konflikte zusammenleben und sich bereitwillig an die moralischen Kriterien halten können, die das soziale Verhalten bestimmen. Im Klartext heißt das, dass die Förderung dieser Sprüche darauf abzielt, dass das gemeine Volk, die beherrschten Untertanen des Staates, unter den Einschränkungen der gesellschaftlichen moralischen Kriterien sich gehorsam und angemessen verhalten, dass sie lernen, Regeln zu befolgen, und dass sie zu gefügigen Bürgern werden. Wären die Herrscher dann nicht relativ entspannt und beruhigt? Wenn die Machthaber nicht befürchten müssten, dass sich die Massen gegen sie erheben und die Autorität an sich reißen, würde dies nicht zu einer so genannten harmonischen Gesellschaft führen? Würde dies nicht die politische Macht der Herrschenden festigen? Genau das stellt im Grunde den Ursprung dieser moralischen Schriften dar und den Hintergrund, vor dem sie entstanden sind. Um es freundlich auszudrücken, wurden für die Massen einige grundlegende Kriterien für gesellschaftliche Moral erstellt, um ihr Benehmen und ihr moralisches Verhalten zu regeln. Das heißt, diese Sprüche richten sich an den Einzelnen; im Grunde genommen werden sie eigentlich um der Stabilität der Gesellschaft und des Landes willen verbreitet, damit die Herrschenden lange und auf Dauer regieren können. Das ist das wahre Ziel der so genannten Moralisten, warum sie traditionelle Kultur fördern. Den Herrschenden ist das Wohlergehen der Massen nämlich egal, und selbst wenn sie den Anschein erwecken, dass es ihnen nicht egal ist, tun sie das nur, um ihre politische Macht zu festigen und zu bewahren. Ihnen geht es nur um ihr eigenes Glück, die Stabilität ihrer Macht und ihres Status, ihre Fähigkeit, die Massen auf Dauer zu beherrschen und die Möglichkeit, über noch mehr Länder zu herrschen, mit dem letztendlichen Ziel, die ganze Welt zu erobern. Dies sind die Motive und Absichten von Teufelskönigen. Manche Menschen sagen zum Beispiel: „Wir stammen aus einer langen Linie von Bauern, die als langfristige Arbeitskräfte für Großgrundbesitzer schufteten und nie selbst Land besaßen. Nach der Gründung der Volksrepublik China stürzte die Kommunistische Partei die Grundbesitzer und Kapitalisten, gab uns unser eigenes Stück Land, und wir wurden von Bauern zu Eigentümern. Wir verdanken der Kommunistischen Partei alles, sie hat das chinesische Volk gerettet, und wir müssen ihre Gunst dankbar erwidern und dürfen nicht undankbar sein. Es gibt Leute, die sich gegen die Kommunistische Partei erheben wollen – wie undankbar diese Menschen sind! Beißen sie nicht die Hand, die sie füttert? Die Menschen sollten nicht so gewissenlos sein und vergessen, wo sie herkommen!“ Was damit gesagt werden soll, ist Folgendes: Egal, in welchem Lebensumfeld du dich gerade befindest, egal welcher Art von Behandlung du ausgesetzt warst, ob deine Menschenrechte garantiert sind oder nicht oder ob dein Recht zu Leben bedroht ist oder dir entzogen wurde, du musst immer daran denken, eine Gunst, die dir erwiesen wurde, dankbar zu erwidern und nicht zu vergessen, wo du herkommst. Du solltest dich nicht wie ein gemeiner, undankbarer Mensch verhalten, sondern diese Gunst kontinuierlich und dauerhaft erwidern, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Leben solche Menschen nicht immer noch wie Sklaven? Sie denken, dass sie früher Sklaven der Großgrundbesitzer und Kapitalisten waren, aber haben die Kapitalisten und Großgrundbesitzer wirklich das einfache Volk ausgebeutet? Waren die Bauern damals tatsächlich schlechter dran als heute? Nein, das ist eine Lüge, die von der Kommunistischen Partei erfunden wurde. Die Fakten und die tatsächlichen Begebenheiten kommen jetzt nach und nach ans Licht. Ihre Behauptung, dass die Kapitalisten den Schweiß und die Arbeit so vieler einfacher Menschen ausgebeutet haben, und die Geschichte des „weißhaarigen Mädchens“ sind allesamt Lügenmärchen und Unwahrheiten – nichts davon ist wahr. Was ist das Ziel dieser Lügenmärchen und Unwahrheiten? Sie sollen die Menschen dazu bringen, die Großgrundbesitzer und Kapitalisten zu hassen und ständig die Kommunistische Partei zu preisen und sich ihr für immer zu unterwerfen. In der Vergangenheit haben viele Menschen das Lied „Ohne die Kommunistische Partei gäbe es das neue China nicht“ gesungen. Dieses Lied wurde jahrzehntelang in jeder Ecke Chinas gesungen, aber jetzt singt es niemand mehr. Es gibt einfach zu viele Beispiele für die Lügenmärchen und Unwahrheiten der Kommunistischen Partei, die alle den objektiven Tatsachen zuwiderlaufen. Jetzt bringen einige Leute die Wahrheit an die Öffentlichkeit, um allen die wirkliche Lage der Dinge vor Augen zu führen. Unabhängig vom jeweiligen Zeitalter, besaß der Spruch „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“, dieses Kriterium für moralisches Verhalten, in der menschlichen Gesellschaft immer eine gewisse Wirksamkeit, um das Verhalten der Menschen einzuschränken und als Maßstab für die Menschlichkeit der Leute zu dienen. Eine noch bedeutsamere Auswirkung eines solchen Spruches besteht natürlich darin, dass mit seiner Hilfe die Regierenden ihre Herrschaft über die Massen festigen konnten. In gewissem Sinne kann man behaupten, dass dieser Spruch dazu dient, das Benehmen und das moralische Verhalten der Menschen einzuschränken, indem er die Menschen dazu bringt, über Probleme im Rahmen dieses Kriteriums für moralisches Verhalten nachzudenken und sie in diesem Rahmen zu betrachten und dann auf der Grundlage dieses Kriteriums Urteile und Entscheidungen zu treffen. Er ermahnt die Menschen nicht dazu, all die Verantwortlichkeiten zu erfüllen, die sie sowohl gegenüber ihrer Familie als auch gegenüber der Gesellschaft als Ganzes erfüllen sollten, sondern er schreibt den Menschen unter schwerem Verstoß gegen die Normen und Wünsche einer normalen Menschlichkeit zwangsweise vor, was sie denken und wie sie denken sollen, was sie tun sollen und wie sie es tun sollen. Dieser Spruch fungiert als eine Art nicht wahrnehmbare Methode und ein unsichtbarer Rahmen, um die Menschen zu steuern, einzuschränken und zu fesseln und ihnen mitzuteilen, was sie tun und was sie nicht tun sollten. Ziel ist es, mit Hilfe einer solchen Art von öffentlicher Meinung und dieses Kriteriums für soziales Moralverhalten das Denken, die Ansichten und die Verhaltens- und Handlungsweisen der Menschen zu beeinflussen.

Aussagen über moralisches Verhalten wie „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“ sagen den Menschen nicht genau, worin ihre Verantwortung innerhalb der Gesellschaft und in der Menschheit besteht. Stattdessen sind sie eine Art und Weise, Menschen zu binden oder zu zwingen, auf eine bestimmte Art zu handeln und zu denken, unabhängig davon, ob sie das möchten oder nicht, und unabhängig davon, in welcher Lebenslage oder in welchem Zusammenhang ihnen diese Gunst zuteilwird. Es gibt sehr viele Beispiele aus dem alten China von Güte, die erwidert wird. Zum Beispiel wird ein verhungernder Betteljunge von einer Familie aufgenommen, die ihn ernährt, mit Kleidung versorgt, ihn im Kampfsport unterrichtet hat und ihm alle Arten von Kenntnissen vermittelt. Sie warten, bis er erwachsen ist, und fangen dann an, ihn als Einkommensquelle zu benutzen. Sie schicken ihn aus, Böses zu tun, Menschen zu töten und Dinge zu tun, die er nicht tun will. Wenn du diese Geschichte vor dem Hintergrund all der Gefallen, die man ihm erwiesen hat, ansiehst, dann war es eine gute Sache, ihn zu retten. Wenn du aber bedenkst, zu welchen Taten er später gezwungen wird, war es dann wirklich gut, oder war es schlecht? (Es war schlecht.) Aber unter der Konditionierung der traditionellen Kultur wie „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden.“ können Menschen diese Unterscheidung nicht machen. Oberflächlich betrachtet scheint es, dass der Junge keine andere Wahl hatte, als böse Dinge zu tun und Menschen zu verletzen, zum Mörder zu werden – Dinge, die die meisten Menschen nicht tun wollen. Aber entsprang die Tatsache, dass er auf Geheiß seines Meisters diese schlimmen Dinge tat und tötete, nicht tief in seinem Inneren dem Wunsch, ihm seine Güte zu erwidern? Vor allem aufgrund der Prägung durch die traditionelle chinesische Kultur, die besagt, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte, können die Menschen nicht anders, als sich von diesen Vorstellungen beeinflussen und steuern zu lassen. Die Art und Weise, wie sie handeln, und die Absichten und Beweggründe hinter diesen Handlungen sind mit Sicherheit von diesen Vorstellungen eingeschränkt. Was wäre der erste Gedanke dieses Jungen gewesen, als er in diese Situation geriet? „Ich wurde von dieser Familie gerettet, und sie waren gut zu mir. Ich kann nicht undankbar sein, ich muss ihre Güte erwidern. Ich habe ihnen mein Leben zu verdanken, also muss ich es ihnen widmen. Ich sollte alles tun, was sie von mir verlangen, auch wenn das bedeutet, Böses zu tun und Menschen zu töten. Ich kann nicht darüber nachdenken, ob es richtig oder falsch ist, ich muss einfach ihre Güte erwidern. Wäre ich noch würdig, ein Mensch genannt zu werden, wenn ich es nicht tue?“ Wann immer die Familie von ihm verlangte, jemanden zu ermorden oder etwas Böses zu tun, tat er es also ohne zu zögern und ohne Vorbehalt. Wurden sein Verhalten, seine Handlungen und sein bedingungsloser Gehorsam nicht von der Idee und der Ansicht bestimmt, dass „eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte“? Erfüllte er nicht dieses Kriterium für moralisches Verhalten? (Ja.) Was siehst du an diesem Beispiel? Ist die Aussage „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“ eine gute Sache oder nicht? (Nein, das ist sie nicht, sie kennt keine Grundsätze.) Jemand, der eine Gunst erwidert, hat aber doch einen Grundsatz. Nämlich, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte. Wenn jemand dir eine Gunst erweist, musst du dich auch erkenntlich zeigen. Wenn du es nicht tust, bist du kein Mensch, und es gibt nichts, was du sagen kannst, wenn du dafür verurteilt wirst. Es gibt einen Spruch: „Erwidere die Gunst eines Wassertropfens mit einer sprudelnden Quelle“, aber in diesem Fall wurde dem Jungen nicht nur ein kleiner Akt der Güte erwiesen, sondern eine lebensrettende Gunst, sodass er umso mehr Grund hatte, sie mit seinem Leben zu vergelten. Er wusste nicht, welche Grenzen oder Grundsätze galten für die Erwiderung von Güte. Er glaubte, sein Leben sei ihm von dieser Familie geschenkt worden, also müsse er es ihr im Gegenzug widmen und alles tun, was sie von ihm verlangte, einschließlich Mord oder anderer böser Taten. Diese Art, eine Gunst zu erwidern, kennt keine Grundsätze oder Grenzen. Er machte sich zum Komplizen von Übeltätern und ruinierte sich dabei selbst. War es richtig, die erwiesene Güte auf diese Weise zu erwidern? Nein, natürlich nicht. Es war eine törichte Art, Dinge zu tun. Es stimmt zwar, dass diese Familie ihn gerettet hat und ihm das Weiterleben ermöglichte, aber es muss Grundsätze, Grenzen und Mäßigung geben, wenn man jemandes Güte erwidert. Sie hat sein Leben gerettet, aber der Zweck seines Lebens ist nicht, Böses zu tun. Der Sinn und der Wert des Lebens sowie die Mission des Menschen bestehen nicht darin, Böses zu tun und zu morden, und er sollte nicht für den einzigen Zweck leben, jemandes Güte zu erwidern. Der Junge glaubte fälschlicherweise, der Sinn und der Wert des Lebens bestünden darin, eine erwiesene Gunst dankbar zu erwidern. Das war ein schwerwiegender Irrtum. War es nicht das Ergebnis der Beeinflussung durch das Kriterium des moralischen Verhaltens: „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“? (Ja.) War er durch den Einfluss dieses Spruchs über das Erwidern von Güte in die Irre geführt worden, oder hatte er den richtigen Weg und die richtigen Grundsätze der Praxis gefunden? Er war ganz offensichtlich in die Irre geführt worden – das ist sonnenklar. Wenn es dieses Kriterium für moralisches Verhalten nicht gäbe, wären die Menschen dann in der Lage, in einfachen Fällen über Recht und Unrecht zu urteilen? (Ja.) Der Junge hätte gedacht: „Diese Familie mag mich gerettet haben, aber offenbar haben sie es nur um ihres Geschäfts und ihrer Zukunft willen getan. Ich bin nur ein Werkzeug, mit dem sie jeden verletzen oder töten können, der sie bei ihren Geschäften stört oder sie behindert. Das ist der wahre Grund, warum sie mich gerettet haben. Sie haben mich vom Rande des Todes zurückgeholt, nur um mich dazu zu bringen, Böses zu tun und Morde zu begehen – schicken sie mich nicht einfach auf den Weg in die Hölle? Werde ich dadurch nicht noch mehr leiden müssen? In diesem Fall wäre ich besser dran gewesen, wenn sie mich einfach hätten sterben lassen. Sie haben mich nicht wirklich gerettet!“ Diese Familie rettete den Bettlerjungen nicht aus einem philanthropischen Drang heraus und um ihm ein besseres Leben zu ermöglichen, sondern nur, um die Kontrolle über ihn zu erlangen und ihn dazu zu bringen, andere zu verletzen, ihnen zu schaden und sie zu töten. Haben sie also tatsächlich Gutes oder Böses getan? Sie taten ganz klar Böses, nicht Gutes – diese Wohltäter waren zu bösen Menschen geworden. Sind böse Menschen es wert, dass man ihnen etwas zurückgibt? Sollte man ihnen etwas zurückgeben? Nein, das sollte man nicht. Was sollte man also tun, sobald man herausfindet, dass sie böse sind? Man sollte sich von ihnen fernhalten, sie meiden und einen Weg finden, vor ihnen zu fliehen. Das ist Weisheit. Manche mögen sagen: „Diese bösen Menschen haben bereits Kontrolle über mich, also ist es nicht so einfach, vor ihnen zu fliehen. Es ist unmöglich zu entkommen!“ Meistens sind dies die Folgen der Dankbarkeit für die einem erwiesene Güte. Weil es einfach zu wenige gute und so viele böse Menschen gibt, ist es in Ordnung, einem guten Menschen seine Güte zu vergelten, aber wenn du in die Hände eines bösen Menschen fällst, ist das gleichbedeutend damit, in die Hände eines Dämons – Satans – zu fallen. Sie werden gegen dich intrigieren und mit dir spielen, und es kann nichts Gutes dabei herauskommen, wenn du ihnen in die Hände fällst. Dafür gibt es einfach zu viele Beispiele in der Geschichte. Da du nun weißt, dass es kein Kriterium für dein Benehmen und dein Handeln ist, eine Gunst zu erwidern, was solltest du tun, wenn dir jemand Gutes erweist? Was sind eure Ansichten zu diesem Thema? (Egal, wer uns hilft, wir sollten je nach Situation entscheiden, ob wir seine Hilfe annehmen oder nicht. In manchen Fällen ist es in Ordnung, die Hilfe anzunehmen, aber in anderen Fällen sollten wir die Hilfe nicht blindlings annehmen. Wenn wir ihre Hilfe annehmen, müssen wir trotzdem prinzipientreu sein und Grenzen setzen, wie wir ihre Güte erwidern, um zu vermeiden, dass wir getäuscht oder von bösen Menschen ausgenutzt werden.) Dies ist eine prinzipientreue Art, an die Situation heranzugehen. Wenn ihr die Situation nicht klar erkennen könnt oder in einer Sackgasse steckt, müsst ihr außerdem zu Gott beten und Ihn bitten, euch einen Weg zu öffnen. Auf diese Weise könnt ihr die Versuchung meiden und den Klauen Satans entkommen. Manchmal wird Gott die Dienste Satans in Anspruch nehmen, um den Menschen zu helfen, aber wir müssen sicher sein, dass wir in solchen Fällen Gott danken und Satan eine Gunst nicht erwidern – das ist eine Frage von Grundsätzen. Wenn die Versuchung in Form einer bösen Person kommt, die dir eine Gunst erweist, musst du dir zunächst darüber im Klaren sein, wer dir hilft und Beistand leistet, wie es um deine eigene Situation bestellt ist und ob es andere Wege gibt, die du einschlagen kannst. In solchen Fällen musst du mit einer flexiblen Herangehensweise vorgehen. Wenn Gott dich retten will, egal, wessen Dienste Er dafür in Anspruch nimmt, solltest du zuerst Gott danken und es von Gott annehmen. Du solltest deine Dankbarkeit nicht nur auf Menschen richten, geschweige denn, jemandem dein Leben aus Dankbarkeit opfern. Das ist ein schwerer Fehler. Entscheidend ist, dass dein Herz Gott dankbar ist und du es von Ihm annimmst. Wenn die Person, die dir Güte erweist, dir hilft oder dich rettet, ein guter Mensch ist, dann solltest du ihre Güte erwidern, aber du solltest nur das tun, wozu du angesichts deiner Möglichkeiten in der Lage bist. Wenn die Person, die dir geholfen hat, falsche Absichten hat und darauf aus ist, gegen dich zu intrigieren und dich zu benutzen, um ihre eigenen Ziele zu erreichen, dann gibt es keinen Grund, es ihr um jeden Preis zu vergelten. Kurz gesagt, Gott prüft das Herz des Menschen ganz genau. Solange du also kein schlechtes Gewissen und die richtigen Beweggründe hast, ist das kein Problem. Das heißt, bevor du zur Erkenntnis der Wahrheit kommst, müssen deine Handlungen zumindest mit dem menschlichen Gewissen und der Vernunft übereinstimmen. Du solltest in der Lage sein, vernünftig an diese Situation heranzugehen, sodass du deine Handlungen zu keinem Zeitpunkt in der Zukunft bereuen wirst. Ihr seid alle erwachsen und habt im Land des großen roten Drachen schon viel durchgemacht – hat es in eurem Leben an Unterdrückung, Verfolgung, Missbrauch oder Demütigung gefehlt? Ihr seht alle deutlich, wie sehr die Menschheit verdorben ist. Egal, welcher Versuchung ihr begegnet, ihr müsst sie mit Weisheit angehen und dürft nicht auf Satans heimtückische Machenschaften hereinfallen. In welcher Situation ihr euch auch immer befinden mögt, ihr müsst die Wahrheit suchen und erst dann Entscheidungen treffen, wenn ihr die Grundsätze durch Gebet und gemeinschaftlichen Austausch kennengelernt habt. In diesen letzten Jahren hat die Kirche das Werk der Bereinigung durchgeführt, und viele böse Menschen, Ungläubige und Antichristen wurden enthüllt und entfernt oder ausgeschlossen. Darüber denken die wenigsten nach. Angesichts der Tatsache, dass es selbst innerhalb der Kirche noch so viele Wirrköpfe, böse Menschen und Ungläubige gibt, nehme Ich an, dass euch klar ist, wie verdorben und böse Nichtgläubige sein müssen. Ohne die Wahrheit und ohne Weisheit können die Menschen nichts klar erkennen, werden getäuscht und hinters Licht geführt, und zum Spielball von bösen Menschen und Satan. Auf diese Weise werden sie zu Lakaien Satans. Diejenigen, die die Wahrheit nicht verstehen und denen es an Grundsätzen mangelt, tun nur törichte Dinge.

Wenn manche Menschen in Schwierigkeiten stecken oder in Gefahr sind und zufällig Hilfe von einem bösen Menschen erhalten, die es ihnen ermöglicht, sich aus ihrer Notlage zu befreien, kommen sie zu der Überzeugung, der böse Mensch sei ein guter Mensch, und sie sind bereit, etwas für ihn zu tun, um ihre Dankbarkeit zu zeigen. In solchen Fällen wird der böse Mensch jedoch versuchen, sie in seine schändlichen Machenschaften zu verwickeln und sie für böse Taten zu benutzen. Wenn sie nicht in der Lage sind, sich zu weigern, kann es gefährlich werden. Manche dieser Menschen fühlen sich in solchen Situationen im Zwiespalt, weil sie fürchten, es könnte so aussehen, als würden sie die Freundschaft nicht ausreichend erwidern, wenn sie ihrem bösen Freund nicht dabei helfen, ein paar böse Taten zu begehen, und dennoch verstößt es gegen ihr Gewissen und ihre Vernunft, etwas Falsches zu tun. So verfangen sie sich in diesem Dilemma. Dies ist eine Folge der Beeinflussung durch die Vorstellung in der traditionellen Kultur, erwiesene Güte zu erwidern – sie werden durch diese Vorstellung gefesselt, gebunden und von ihr kontrolliert. In vielen Fällen treten diese Sprüche aus der traditionellen Kultur an die Stelle des Gewissens und des normalen Urteilsvermögens des Menschen; natürlich beeinflussen sie auch die normale Denkweise und die richtige Entscheidungsfindung des Menschen. Die Ideen der traditionellen Kultur sind falsch und wirken sich direkt auf die Sichtweise des Menschen aus, sodass er schlechte Entscheidungen trifft. Vom Altertum bis heute sind unzählige Menschen von dieser Idee, dieser Ansicht und diesem Kriterium für moralisches Verhalten in Bezug auf die Erwiderung von Güte beeinflusst worden. Selbst wenn die Person, die ihnen Gutes erweist, ein böser oder schlechter Mensch ist und sie zu ruchlosen Handlungen und schlechten Taten zwingt, handeln sie immer noch gegen ihr eigenes Gewissen und ihre Vernunft, indem sie blindlings gehorchen, um sich für die Gunst zu revanchieren, was viele katastrophale Folgen hat. Man könnte sagen, dass viele Menschen, die durch dieses Kriterium für moralisches Verhalten beeinflusst, gefesselt, gezwungen und gebunden sind, blindlings und fälschlicherweise diese Ansicht der Erwiderung von Güte vertreten und wahrscheinlich sogar bösen Menschen helfen und sie unterstützen. Jetzt, da Ich mit euch Gemeinschaft hielt, habt ihr ein klares Bild von dieser Situation und könnt feststellen, dass es sich um törichte Loyalität handelt und dass dieses Verhalten bedeutet, sich in seinem Benehmen keine Grenzen zu setzen und leichtsinnigerweise eine Gunst ohne Unterscheidungsvermögen zu erwidern, wobei Sinn und Werte fehlen. Weil die Menschen befürchten, von der öffentlichen Meinung hart kritisiert oder von anderen verurteilt zu werden, widmen sie widerwillig ihr Leben dem Vergelten der Güte, die andere ihnen erwiesen haben, und opfern dabei sogar ihr Leben, was eine abwegige, absurde und törichte Vorgehensweise ist. Dieser Spruch aus der traditionellen Kultur hat nicht nur das Denken der Menschen gefesselt, sondern auch ihr Leben mit unnötigen Lasten und Unannehmlichkeiten belastet und ihren Familien zusätzliches Leid verursacht und mehr Bürden aufgehalst. Viele Menschen haben einen hohen Preis gezahlt, um sich für erwiesene Güte zu revanchieren – sie betrachten das Vergelten von Güte als eine soziale Verantwortung oder ihre eigene Pflicht und verbringen vielleicht sogar ihr ganzes Leben damit, die Güte anderer zu erwidern. Sie glauben, das sei eine völlig natürliche und gerechtfertigte Sache, eine unausweichliche Pflicht. Sind diese Sichtweise und Handlungsweise nicht töricht und absurd? Sie offenbaren völlig, wie unwissend und unaufgeklärt die Menschen sind. Jedenfalls mag dieser Spruch über moralisches Verhalten – eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden – den Auffassungen der Menschen entsprechen, aber er stimmt nicht mit den Wahrheitsgrundsätzen überein. Er ist unvereinbar mit Gottes Worten und stellt eine falsche Sicht- und Handlungsweise dar.

Wenn man bedenkt, dass das Erwidern einer Gunst nichts mit der Wahrheit und Gottes Forderungen an die Menschen zu tun hat und Gegenstand unserer Kritik war, wie genau sieht Gott dann diesen Spruch? Mit welchen Ansichten und Handlungen sollten normale Menschen auf diesen Spruch reagieren? Seid ihr euch darüber im Klaren? Wenn jemand dir früher eine Gunst erwiesen hat, die dir sehr zugute kam, oder dir einen großen Gefallen getan hat, solltest du dich dann bei ihm revanchieren? Wie solltest du eine solche Situation angehen? Ist es nicht eine Frage, welche Ansichten Leute haben? Es geht um die Ansichten von Leuten und auch um ihre Wege der Praxis. Sagt mir eure Meinung in dieser Sache – wenn jemand gut zu dir ist, solltest du es ihm vergelten? Es wird problematisch sein, wenn ihr diese Frage noch nicht ergründen könnt. Früher habt ihr die Wahrheit nicht verstanden und habt euch darin geübt, Güte so zu vergelten, als sei sie die Wahrheit. Jetzt, nachdem ihr euch Meine detaillierte Analyse und Kritik angehört habt, habt ihr gesehen, wo das Problem liegt, aber ihr wisst immer noch nicht, wie ihr dieses Thema praktizieren oder mit ihm umgehen sollt – könnt ihr diese Angelegenheit immer noch nicht ergründen? Bevor ihr die Wahrheit begriffen habt, habt ihr nach eurem Gewissen gelebt, und ganz gleich, wer dir Gutes erwiesen oder dir geholfen hat, selbst wenn es böse Menschen oder Gangster waren, du hast dich auf jeden Fall revanchiert und dich gezwungen gefühlt, dich für deine Freunde aufzuopfern und sogar dein Leben für sie aufs Spiel zu setzen. Männer sollten zu Sklaven ihrer Wohltäter werden, um sich zu revanchieren, während Frauen sich verpflichten sollten, sie zu heiraten und ihnen Kinder zu gebären – das ist die Vorstellung, die die traditionelle Kultur den Menschen aufzwingt, indem sie ihnen befiehlt, erwiesene Güte dankbar zu erwidern. Infolgedessen denken die Menschen: „Nur Menschen, die Güte erwidern, haben ein Gewissen, und wenn sie Güte nicht erwidern, dann müssen sie gewissenlos und unmenschlich sein.“ Diese Vorstellung ist fest in den Herzen der Menschen verankert. Sagt Mir, wissen Tiere, wie man Güte erwidert? (Ja.) Wenn das der Fall ist, kann der Mensch dann wirklich als fortschrittlich angesehen werden, nur weil er weiß, wie man Güte erwidert? Kann die Praxis des Menschen, Güte zu vergelten, als ein Zeichen von Menschlichkeit betrachtet werden? (Nein.) Wie sollten die Menschen diese Angelegenheit also sehen? Wie sollte man so etwas verstehen? Wie sollte man sich nach dem Verstehen dieser Sache ihr gegenüber verhalten? Dies sind die Fragen, die ihr alle in diesem Moment klären solltet. Teilt bitte eure Ansichten zu diesem Thema mit. (Wenn mir jemand wirklich bei der Lösung einer Angelegenheit oder eines Problems geholfen hat, bedanke ich mich zunächst aufrichtig bei ihm, aber ich lasse mich nicht von dieser Situation einschränken oder kontrollieren. Wenn er auf Schwierigkeiten stößt, werde ich im Rahmen meiner Möglichkeiten alles für ihn tun, was in meiner Macht steht. Ich helfe ihm, wo ich kann, aber ich zwinge mich nicht, über meine Möglichkeiten hinauszugehen.) Das ist die richtige Sichtweise, und diese Art zu handeln ist akzeptabel. Möchte sonst noch jemand seine Meinung dazu äußern? (In der Vergangenheit war ich der Ansicht, dass ich, wenn mir jemand geholfen hat, ihm im Gegenzug helfen sollte, wenn er in Schwierigkeiten gerät. Durch Gottes gemeinschaftlichen Austausch über und Seine detaillierte Analyse der Ansichten „Hab Freude daran, anderen zu helfen“ und „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“ habe ich schließlich erkannt, dass man Grundsätze befolgen muss, wenn man anderen hilft. Wenn jemand gut zu mir war oder mir geholfen hat, gebietet es mein Gewissen, dass ich ihm ebenfalls helfe, aber die Hilfe, die ich anbiete, muss sich nach meinen Umständen richten und nach dem, was ich leisten kann. Außerdem sollte ich anderen nur helfen, ihre Schwierigkeiten zu lösen und sich um die Notwendigkeiten des Lebens zu kümmern; ich sollte ihnen nicht helfen, Böses zu tun oder schlechte Taten auszuführen. Wenn ich sehe, dass ein Bruder oder eine Schwester in Schwierigkeiten steckt, helfe ich ihnen, weil es meine Pflicht, meine Verantwortung ist, und nicht, weil sie mir schon einmal geholfen haben.) Sonst noch etwas? (Ich erinnere mich an die Worte Gottes, der sagte: „Wenn uns jemand etwas Gutes tut, sollten wir das von Gott annehmen.“ Das heißt, wann immer jemand nett zu uns ist, sollten wir es von Gott annehmen und in der Lage sein, damit richtig umzugehen. Auf diese Weise können wir diese Ansicht über die Erwiderung von Güte richtig verstehen. Außerdem sagt Gott, dass wir lieben sollen, was Gott liebt, und hassen, was Gott hasst. Wenn wir anderen Menschen helfen, müssen wir erkennen, ob die Person jemand ist, den Gott liebt oder hasst. Nach diesem Grundsatz müssen wir handeln.) Das hat mit der Wahrheit zu tun – es ist ein richtiger Grundsatz, der auf einer festen Grundlage basiert. Lasst uns jetzt nicht über das sprechen, was mit der Wahrheit zu tun hat, sondern vielmehr darüber, wie Menschen diese Angelegenheit aus der Perspektive der Menschlichkeit angehen sollten. In Wirklichkeit sind die Situationen, denen ihr begegnen könntet, nicht immer so einfach – sie treten nicht immer innerhalb der Kirche und unter Brüdern und Schwestern auf. Oftmals treten sie außerhalb der Kirche auf. Zum Beispiel kann ein nichtgläubiger Verwandter, Freund, Bekannter oder Kollege dir gegenüber Güte zeigen oder dir helfen. Wenn du in der Lage bist, richtig an diese Angelegenheit heranzugehen und die Person, die dir geholfen hat, richtig zu behandeln, nämlich in einer Weise, die sowohl mit den Wahrheitsgrundsätzen übereinstimmt als auch anderen angemessen erscheint, dann werden deine Einstellung zu dieser Angelegenheit und deine Vorstellungen darüber relativ korrekt sein. Das traditionelle kulturelle Konzept, dass „eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte“, muss erkannt werden. Der wichtigste Teil ist das Wort „Güte“ – wie solltest du diese Güte sehen? Auf welchen Aspekt und welche Natur von Güte bezieht sich das Wort? Was ist die Bedeutung von „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“? Die Menschen müssen die Antworten auf diese Fragen herausfinden und dürfen sich auf keinen Fall von der Idee, Güte zu erwidern, einschränken lassen – für jeden, der nach der Wahrheit strebt, ist dies absolut notwendig. Was ist „Güte“ nach menschlichen Auffassungen? Auf einer geringeren Ebene bedeutet Güte, dass jemand dir hilft, wenn du in Schwierigkeiten bist. Zum Beispiel gibt dir jemand eine Schüssel Reis, wenn du hungerst, oder eine Flasche Wasser, wenn du am Verdursten bist, oder hilft dir auf, wenn du hinfällst und nicht mehr aufstehen kannst. Das sind alles Akte der Güte. Ein großer Akt der Güte ist es, wenn jemand dich aus einer verzweifelten Lage rettet – das ist lebensrettende Güte. Wenn du dich in Lebensgefahr befindest und jemand dir hilft, den Tod zu vermeiden, rettet er im Grunde dein Leben. Dies sind einige der Dinge, die die Menschen als „Güte“ wahrnehmen. Diese Art von Güte übertrifft bei weitem jeden belanglosen, materiellen Gefallen – es ist eine große Güte, die nicht in Geld oder materiellen Dingen gemessen werden kann. Diejenigen, die sie erhalten, empfinden eine Art von Dankbarkeit, die sich nicht mit ein paar Worten des Dankes ausdrücken lässt. Aber ist es richtig, dass die Menschen Güte auf diese Weise messen? (Nein.) Warum sagst du, dass es nicht korrekt ist? (Weil dieses Maß auf den Normen der traditionellen Kultur beruht.) Dies ist eine Antwort, die auf Theorie und der Lehre beruht, und obwohl sie richtig zu sein scheint, trifft sie nicht den Kern der Sache. Wie kann man es also praktisch erklären? Denk genau darüber nach. Vor einiger Zeit hörte ich im Internet von einem Video, in dem ein Mann seine Brieftasche fallen lässt, ohne es zu bemerken. Die Brieftasche wird von einem kleinen Hund aufgesammelt, der ihm nachläuft, und als der Mann das sieht, schlägt er den Hund, weil der seine Brieftasche gestohlen hat. Absurd, nicht wahr? Der Mann hat weniger Moral als der Hund! Die Handlungen des Hundes entsprechen völlig den menschlichen Moralvorstellungen. Ein Mensch hätte gerufen: „Du hast dein Portemonnaie fallen lassen!“ Aber da der Hund nicht sprechen kann, hebt er die Brieftasche einfach schweigend auf und trottet dem Mann hinterher. Wenn also ein Hund einige der guten Verhaltensweisen ausführen kann, zu denen die traditionelle Kultur anspornt, was sagt das dann über die Menschen aus? Menschen werden mit Gewissen und Vernunft geboren und sind daher umso besser in der Lage, diese Dinge zu tun. Solange jemand sein Gewissen spürt, kann er diese Art von Verantwortung und Verpflichtungen erfüllen. Es ist nicht notwendig, harte Arbeit zu leisten oder einen Preis zu zahlen, es erfordert wenig Aufwand und es geht einfach darum, etwas Hilfreiches zu tun, etwas, das anderen nützt. Aber kann man die Natur dieser Handlung wirklich als „Güte“ bezeichnen? Erreicht sie das Niveau eines Akts der Güte? (Nein.) Da dies nicht der Fall ist, muss man dann von Erwiderung sprechen? Das wäre unnötig.

Wir wollen nun unsere Aufmerksamkeit auf die Angelegenheit der so genannten Güte der Menschen richten. Zum Beispiel rettet ein gütiger Mensch einen Bettler, der draußen im Schnee vor Hunger zusammengebrochen ist. Er nimmt den Bettler mit nach Hause, gibt ihm zu essen und Kleider und erlaubt ihm, in seiner Familie zu leben und für sie zu arbeiten. Egal ob der Bettler aus freiem Willen heraus anbietet zu arbeiten oder ob er die ihm erwiesene Güte zurückzahlen möchte – war seine Rettung ein Akt der Güte? (Nein.) Selbst kleine Tiere sind in der Lage, einander zu helfen und zu retten. Es verlangt nur eine kleine Anstrengung von Menschen, solche Dinge zu tun, und jeder, der Menschlichkeit besitzt, kann solche Dinge tun und sich ihnen gewachsen zeigen. Man könnte sagen, dass solche Taten eine gesellschaftliche Verantwortung und Verpflichtung darstellen, die jeder, der Menschlichkeit besitzt, übernehmen sollte. Ist es nicht ein wenig übertrieben, wenn der Mensch sie als Güte charakterisiert? Trifft diese Charakterisierung zu? Wenn zum Beispiel ein Reicher in einer Zeit der Hungersnot, in der viele Menschen nichts zu essen haben, Säcke mit Reis an arme Haushalte verteilt, um ihnen zu helfen, diese schwierige Zeit zu überstehen, ist das nicht ein Beispiel für die Art von grundlegender moralischer Hilfe und Unterstützung, die unter Menschen herrschen sollte? Er hat ihnen nur ein wenig Reis gegeben – es ist ja nicht so, dass er sein ganzes Essen an andere verschenkt und selbst gehungert hätte. Zählt das wirklich als Güte? (Nein.) Die gesellschaftliche Verantwortung und Verpflichtung, zu deren Übernahme der Mensch fähig ist, diese Taten, zu denen der Mensch instinktiv fähig sein sollte und die er ausführen sollte, und einfache Handlungen des Dienens, die hilfreich und vorteilhaft für andere sind – diese Dinge können in keiner Weise als Güte betrachtet werden, da sie alle Fälle sind, in denen der Mensch einfach nur eine helfende Hand reicht. Jemandem in Not zur rechten Zeit und am rechten Ort zu helfen ist ein ganz normales Phänomen. Es ist auch die Verantwortung eines jeden Mitglieds der menschlichen Rasse. Das ist einfach eine Art von Verantwortung und Verpflichtung. Gott hat den Menschen diese Instinkte mitgegeben, als Er sie schuf. Auf welche Instinkte beziehe Ich mich hier? Ich beziehe Mich auf das Gewissen und die Vernunft des Menschen. Wenn du jemanden zu Boden fallen siehst, ist deine instinktive Reaktion: „Ich sollte ihm aufhelfen.“ Wenn du ihn fallen siehst, aber so tust, als hättest du es nicht gesehen, und nicht hingehst, um ihm aufzuhelfen, dann belastet das dein Gewissen und du fühlst dich schlecht, weil du so gehandelt hast. Jemand, der wirklich Menschlichkeit besitzt, will jemandem, den er fallen sieht, sofort aufhelfen. Es ist ihm egal, ob der andere ihm dankbar ist, weil er tut, was er für richtig hält, und er sieht keine Notwendigkeit, über die Angelegenheit noch weiter nachzudenken. Warum ist das so? Das sind die Instinkte, die den Menschen von Gott gegeben wurden, und jeder, der ein Gewissen und Vernunft hat, würde sich dafür entscheiden und wäre in der Lage, so zu handeln. Gott hat dem Menschen ein Gewissen und ein menschliches Herz gegeben – weil der Mensch ein menschliches Herz hat, besitzt er auch menschliche Gedanken sowie die Sicht- und Herangehensweisen, die er in Bezug auf eine Sache haben sollte, sodass er in der Lage ist, diese Dinge ganz natürlich und leicht zu tun. Er braucht keine Hilfe oder ideologische Anleitung von äußeren Mächten, und er braucht nicht einmal Erziehung oder positive Führung – er braucht nichts von alledem. Es ist genau so, wie Menschen nach Nahrung suchen, wenn sie hungrig sind, oder nach Wasser, wenn sie durstig sind – es ist ein Instinkt und muss nicht von Eltern oder Lehrern gelehrt werden – es kommt ganz natürlich, weil der Mensch das Denken der normalen Menschlichkeit besitzt. In gleicher Weise sind die Menschen in der Lage, ihre Pflichten und Verantwortlichkeiten im Haus Gottes auszuführen, und das ist es, was jeder mit Gewissen und Verstand tun sollte. Anderen zu helfen und freundlich zu ihnen zu sein ist also für den Menschen fast mühelos, es liegt im Bereich des menschlichen Instinkts und ist etwas, wozu der Mensch durchaus in der Lage ist. Es besteht keine Notwendigkeit, sie so hoch zu bewerten wie Güte. Viele Menschen setzen jedoch die Hilfe anderer mit Güte gleich, reden ständig darüber und erwidern sie ständig, weil sie meinen, sie hätten sonst kein Gewissen. Sie sehen auf sich selbst herab und verachten sich selbst und fürchten sogar, von der öffentlichen Meinung getadelt zu werden. Ist es notwendig, sich über diese Dinge Sorgen zu machen? (Nein.) Es gibt viele Menschen, die das nicht verstehen können und ständig von dieser Sache eingeschränkt werden. Das ist es, was es bedeutet, die Wahrheitsgrundsätze nicht zu verstehen. Wenn du zum Beispiel mit einem Freund in die Wüste gehst und ihm das Wasser ausgeht, würdest du ihm sicherlich etwas von deinem Wasser abgeben, du würdest ihn nicht einfach verdursten lassen. Auch wenn du weißt, dass deine Flasche Wasser nur halb so lange reicht, wenn zwei Leute daraus trinken, wirst du doch das Wasser mit deinem Freund teilen. Nun, warum wirst du es tun? Weil du es nicht ertragen kannst, dein Wasser zu trinken, während dein Freund daneben steht und unter Durst leidet – du könntest den Anblick einfach nicht ertragen. Was führt dazu, dass du den Anblick deines verdurstenden Freundes nicht mehr ertragen kannst? Es ist der Sinn deines Gewissens, der dieses Gefühl hervorruft. Selbst wenn du diese Art von Verantwortung und Verpflichtung nicht übernehmen willst, würde dein Gewissen bewirken, dass du es nicht ertragen kannst, anders zu handeln, es würde dafür sorgen, dass du aufgebracht bist. Ist dies nicht alles das Ergebnis menschlicher Instinkte? Wird dies nicht alles vom Gewissen und der Vernunft des Menschen entschieden? Wenn der Freund sagt: „Ich bin dir zu Dank verpflichtet, weil du mir in dieser Situation etwas von deinem Wasser abgegeben hast“, wäre es nicht auch falsch, das zu sagen? Das hat nichts mit Güte zu tun. Würden die Rollen getauscht und dein Freund hat Menschlichkeit, Gewissen und Vernunft, würde er sein Wasser auch mit dir teilen. Das ist einfach eine grundlegende gesellschaftliche Verantwortung oder Beziehung zwischen Menschen. Diese grundlegendsten gesellschaftlichen Beziehungen oder Verantwortlichkeiten oder Verpflichtungen entstehen alle durch das Gewissenempfinden des Menschen, seine Menschlichkeit und die Instinkte, mit denen Gott den Menschen bei der Erschaffung des Menschen ausgestattet hat. Unter normalen Umständen müssen diese Dinge nicht von den Eltern gelehrt oder von der Gesellschaft eingeimpft werden, und noch viel weniger bedürfen sie der wiederholten Ermahnung durch andere, die einem sagen, man solle sie tun. Erziehung wäre nur für diejenigen notwendig, denen es an Gewissen und Vernunft mangelt, für diejenigen, denen es an normalen kognitiven Fähigkeiten mangelt – zum Beispiel geistig behinderte Menschen oder Einfaltspinsel – oder für diejenigen, die ein schlechtes Kaliber haben und die unwissend und stur sind. Menschen mit normaler Menschlichkeit brauchen diese Dinge nicht gelehrt zu werden – Menschen mit Gewissen und Vernunft verfügen schon über sie alle. Es ist also unangemessen, ein bestimmtes Verhalten oder eine bestimmte Handlung als eine Form der Güte zu überhöhen, wenn sie nur instinktiv waren und mit Gewissen und Vernunft übereinstimmten. Warum ist das unangemessen? Indem du solche Verhaltensweisen in diese Sphäre erhebst, sattelst du jedem Menschen eine schwere Last und Bürde auf, und das bindet die Menschen natürlich an. Wenn dir zum Beispiel in der Vergangenheit jemand Geld gegeben hat, dir in einer schwierigen Situation geholfen hat, dir bei der Arbeitssuche geholfen oder dich gerettet hat, dann denkst du: „Ich darf nicht undankbar sein, ich muss gewissenhaft sein und seine Güte erwidern. Wenn ich sie nicht erwidere, bin ich dann noch ein Mensch?“ In Wirklichkeit bist du, unabhängig davon, ob du sie ihm erwiderst oder nicht, immer noch ein Mensch und lebst immer noch im Rahmen der normalen Menschlichkeit – eine solche Erwiderung wird nichts daran ändern. Deine Menschlichkeit wird sich nicht verändern, und deine verdorbene Disposition wird nicht gebändigt werden, nur weil du ihm seine Güte zur Genüge erwidert hast. Ebenso wird sich deine verdorbene Disposition nicht verschlimmern, nur weil du sie ungenügend erwidert hast. Die Frage, ob du Güte erwiderst und erweist oder nicht, steht in absolut keinem Zusammenhang mit deiner verdorbenen Disposition. Unabhängig davon, ob ein Zusammenhang besteht oder nicht, existiert diese Art von „Güte“ für Mich natürlich einfach nicht, und Ich hoffe, das gilt auch für euch. Wie solltest du es also betrachten? Betrachte es einfach als eine Verpflichtung und eine Verantwortung und als etwas, das ein Mensch mit menschlichen Instinkten tun sollte. Du solltest es als deine Verantwortung und Verpflichtung als menschliches Wesen betrachten und es nach deinem besten Vermögen tun. Das ist alles. Manche Menschen sagen vielleicht: „Ich weiß, dass dies meine Verantwortung ist, aber ich will sie nicht wahrnehmen“. Das ist auch in Ordnung. Du kannst je nach deiner Situation und deinen Umständen selbst darüber entscheiden. Du kannst auch flexibler entscheiden, je nach deiner momentanen Stimmung. Wenn du befürchtest, dass der Begünstigte, nachdem du deine Verantwortung übernommen hast, ständig versuchen wird, sich bei dir zu revanchieren, nach dir zu fragen und sich so häufig bei dir zu bedanken, dass es zu einer Unannehmlichkeit und Störung wird, und wenn du deshalb diese Verantwortung nicht übernehmen willst, ist das auch in Ordnung – es liegt an dir. Manche werden fragen: „Haben Menschen, die diese Art von gesellschaftlicher Verantwortung nicht wahrnehmen wollen, eine schlechte Menschlichkeit?“ Ist das die richtige Art, die Menschlichkeit eines Menschen zu beurteilen? (Nein.) Warum ist sie falsch? In dieser bösen Gesellschaft muss ein Mensch in seinem Verhalten maßvoll sein und bei allem, was er tut, einen Sinn für Angemessenheit haben. Natürlich ist es noch notwendiger, dass er die Umgebung und den Kontext zu diesem Zeitpunkt erkennt. Wie die Nichtgläubigen sagen, müssen die Menschen in dieser chaotischen Welt bei allem, was sie tun, klug, intelligent und weise sein – sie dürfen nicht unwissend sein, und schon gar nicht dürfen sie törichte Handlungen begehen. An öffentlichen Plätzen in einigen Ländern gibt es zum Beispiel Gaunereien, bei denen Menschen einen Unfall vortäuschen, um dann in betrügerischer Absicht Schadenersatz zu fordern. Wenn du die Masche dieser bösen Menschen nicht durchschaust und blind nach deinem Gewissen handelst, kannst du getäuscht werden und in Schwierigkeiten geraten. Wenn du zum Beispiel eine ältere Frau siehst, die auf der Straße gestürzt ist, denkst du vielleicht: „Ich muss meine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahrnehmen, es ist nicht nötig für mich, dass sie meine Hilfe vergilt. Da ich Menschlichkeit besitze und mein Gewissensempfinden habe, sollte ich ihr helfen, also werde ich ihr aufhelfen“. Doch wenn du ihr aufhilfst, erpresst sie dich, und du musst sie ins Krankenhaus bringen und ihre Arztrechnungen, eine Entschädigung für seelisches Leid bezahlen und für ihre Rente aufkommen. Wenn du nicht zahlst, wirst du auf die Polizeiwache vorgeladen. Du hast dir offensichtlich den Ärger selbst eingebrockt, nicht wahr? Wie ist es zu dieser Situation gekommen? (Indem du deinen guten Absichten gefolgt bist und Weisheit vermissen lassen hast.) Du warst blind, hattest kein Unterscheidungsvermögen, hast die aktuellen Trends nicht erkannt und die Situation nicht richtig eingeschätzt. In einer bösen Gesellschaft wie dieser muss man einen Preis zahlen, wenn man einer gestürzten älteren Person beiläufig aufhilft. Wenn sie wirklich gestürzt war und deine Hilfe brauchte, solltest du nicht dafür verurteilt werden, dass du deine gesellschaftliche Verantwortung wahrgenommen hast, sondern gelobt werden, da dein Verhalten der Menschlichkeit und dem Sinn für Gewissen des Menschen entspricht. Doch diese ältere Dame hatte Hintergedanken – sie brauchte deine Hilfe nicht wirklich, sie hat dich betrogen, und du hast ihren listigen Plan nicht durchschaut. Indem du deine Verantwortung ihr gegenüber als Mitmensch wahrgenommen hast, bist du auf ihren Trick hereingefallen, und jetzt lässt sie nicht mehr locker und erpresst immer mehr Geld von dir. Bei der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung sollte es darum gehen, Menschen in Not zu helfen und der eigenen Verantwortung gerecht zu werden. Sie sollte nicht dazu führen, dass man ausgetrickst wird oder in eine Falle tappt. Viele Menschen sind auf diese Betrugsmaschen hereingefallen und haben klar erkannt, wie böse die Menschen heute sind und wie geschickt darin, andere zu betrügen. Sie werden jeden betrügen, ganz gleich, ob es sich um Fremde oder um Freunde und Verwandte handelt. Was für ein furchtbarer Zustand! Wer hat diese Verdorbenheit herbeigeführt? Es war der große rote Drache. Der große rote Drache hat die Menschheit zutiefst und aufs Brutalste verdorben! Der große rote Drache wird alle möglichen unmoralischen Dinge tun, um seine eigenen Interessen durchzusetzen, und die Menschen sind durch sein schlechtes Beispiel in die Irre geführt worden. Infolgedessen wimmelt es jetzt von Betrügern und Dieben. Anhand dieser Tatsachen kann man erkennen, dass viele Menschen nicht besser als Hunde sind. Vielleicht sind einige nicht bereit, sich solche Reden anzuhören, sie fühlen sich unwohl dabei und denken: „Sind wir wirklich nicht besser als Hunde? Du verachtest uns und schaust auf uns herab, indem Du uns immer mit Hunden vergleichst. Du hast keine Achtung vor uns als Menschen!“ Ich würde euch gerne als Menschen betrachten, aber was für ein Verhalten haben die Menschen an den Tag gelegt? In Wirklichkeit sind manche Menschen wirklich nicht besser als Hunde. Das ist alles, was Ich jetzt zu diesem Thema zu sagen habe.

Ich habe gerade Gemeinschaft darüber gehalten, dass es nicht als eine Gunst betrachtet werden kann, wenn Menschen anderen ein wenig helfen, und es sich dabei schlichtweg um eine gesellschaftliche Verantwortlichkeit handelt. Natürlich können sich die Menschen aussuchen, welche gesellschaftlichen Verantwortlichkeiten sie nach besten Kräften erfüllen können. Sie können die Verantwortung erfüllen, für die sie geeignet sind, und sich dafür entscheiden, die Verantwortlichkeiten nicht zu erfüllen, die sie für ungeeignet halten. Das ist die Freiheit und die Wahl, die Menschen haben. Du kannst wählen, welche gesellschaftliche Verantwortung und Verpflichtungen du übernehmen solltest auf der Grundlage deiner Umstände, Fähigkeiten und natürlich des Kontextes und der Gegebenheiten zu diesem Zeitpunkt. Das ist dein Recht. In welchem Kontext ist dieses Recht zustande gekommen? Die Welt ist ein zu dunkler Ort, die Menschheit ist zu böse, und der Gesellschaft fehlt es an Gerechtigkeit. Unter diesen Umständen musst du dich zunächst selbst schützen, von törichten und unwissenden Handlungen absehen und Weisheit walten lassen. Wenn Ich sage, du musst dich selbst schützen, meine Ich natürlich nicht, dass du deinen Geldbeutel und dein Eigentum vor Diebstahl schützen sollst, sondern dass du dich selbst vor Schaden bewahren sollst – das ist von größter Bedeutung. Du solltest deine Verantwortung und Verpflichtungen nach bestem Vermögen erfüllen und gleichzeitig für deine eigene Sicherheit sorgen. Achte nicht darauf, dir den Respekt anderer zu verschaffen, und lass dich nicht von der öffentlichen Meinung beeinflussen oder einschränken. Alles was du tun musst, ist, deine Verantwortung und Verpflichtungen zu erfüllen. Du solltest anhand deiner eigenen Situation entscheiden, wie du deine Verantwortung und Verpflichtung erfüllen willst; nimm nicht mehr auf dich, als du angesichts deiner Umstände und Fähigkeiten bewältigen kannst. Du solltest nicht versuchen, andere zu beeindrucken, indem du Fähigkeiten vortäuschst, die du nicht besitzt, und du solltest dich nicht vor der Missachtung, dem Urteil oder der Verurteilung anderer fürchten. Es ist falsch, Dinge nur zu tun, um die eigene Eitelkeit zu befriedigen. Tu nur so viel, wie du tun kannst, übernimm so viel, wie es dein Verantwortungsgefühl vorschreibt, und erfülle so viele Verpflichtungen, die du erfüllen kannst. Das ist dein Recht. Du brauchst dich nicht zu zwingen, Dinge zu tun, die Gott nicht von dir verlangt hat. Es hat keinen Sinn, deinem Gewissen zu folgen und Dinge zu tun, die nichts mit der Wahrheit zu tun haben. Egal, wie viel du tust, Gott wird dich nicht dafür loben, und es bedeutet nicht, dass du ein wahres Zeugnis abgelegt hast, geschweige denn, dass du dich mit guten Taten ausgestattet hast. Für Dinge, die nicht zu Gottes Forderungen gehören, sondern die die Menschen von dir verlangen, solltest du deine eigene Wahl und deine eigenen Grundsätze haben. Lass dich nicht von Menschen einschränken. Es genügt, wenn du nichts tust, was gegen dein Gewissen, deine Vernunft und die Wahrheit verstößt. Wenn du jemandem hilfst, indem du ein momentanes Problem für ihn löst, dann wird er sich weiter auf dich verlassen und glauben, du solltest und müsstest seine Probleme lösen. Er wird völlig abhängig von dir und wendet sich gegen dich, wenn du seine Probleme nicht löst, und sei es nur ein einziges Mal. Das hat dir Ärger eingebracht und es ist nicht die Art von Ergebnis, die du dir wünschst. Wenn du diese Art von Ergebnis vorhersiehst, kannst du dich dafür entscheiden, ihnen nicht zu helfen. Mit anderen Worten, es wäre in diesem Fall nicht falsch, diese Verantwortung oder Verpflichtung nicht wahrzunehmen. Das ist die Art von Ansicht und Einstellung, die du gegenüber der Gesellschaft, der Menschheit und, spezifischer gesagt, der Gemeinschaft, in der du lebst, haben solltest. Das heißt, schenke jemandem so viel Liebe, wie du zu geben hast, und tu so viel, wie du kannst. Verstoße nicht gegen deine Überzeugungen, um anzugeben, und versuche nicht, Dinge zu tun, zu denen du nicht in der Lage bist. Es gibt auch keinen Grund, dich zu zwingen, einen Preis zu zahlen, den der Durchschnittsmensch nicht zahlen kann. Kurzum, verlange nicht zu viel von dir. Tu nur das, wozu du in der Lage bist. Wie klingt dieser Grundsatz? (Er klingt gut.) Ein Beispiel: Dein Freund bittet dich, ihm dein Auto zu leihen, und du überlegst es dir: „Er hat mir in der Vergangenheit Dinge geliehen, also sollte ich ihm von Rechts wegen mein Auto leihen dürfen. Aber er passt nicht gut auf Sachen auf oder geht sparsam mit ihnen um. Am Ende könnte er sogar mein Auto kaputt machen. Ich sollte es ihm besser nicht leihen.“ Du beschließt also, ihm dein Auto nicht zu leihen. Ist das die richtige Entscheidung? Es ist nicht so wichtig, ob du das Auto verleihst oder nicht – solange du die Angelegenheit richtig und einsichtsvoll einschätzen kannst, solltest du einfach das tun, was du für die beste Handlungsweise hältst, und du wirst im Recht sein. Was aber ist, wenn du denkst: „Gut, ich leihe es ihm. Er hat mich noch nie abgewiesen, wenn ich ihn um etwas gebeten habe. Er ist zwar nicht so sparsam oder vorsichtig im Umgang mit Sachen, aber das ist in Ordnung. Wenn mein Auto beschädigt ist, werde ich einfach ein bisschen Geld ausgeben, um es zu reparieren“, und dann erklärst du dich einverstanden, ihm dein Auto zu leihen und weist ihn nicht zurück – ist das richtig? Daran ist auch nichts falsch. Wenn zum Beispiel jemand, der dir schon einmal geholfen hat, zu dir kommt, weil seine Familie in Schwierigkeiten geraten ist, solltest du dann helfen oder nicht? Das hängt von deiner eigenen Situation ab, und deine Entscheidung, zu helfen oder nicht, ist keine Frage von Grundsätzen. Alles, was du tun musst, ist, von einem Ort der Aufrichtigkeit und des Instinkts auszugehen und deine Verantwortung nach deinen besten Kräften zu erfüllen. Wenn du dies tust, handelst du im Rahmen deiner Menschlichkeit und deines Gewissensempfindens. Ob du diese Verantwortung vollständig oder gut erfüllst, ist nicht wichtig. Du hast das Recht, zuzustimmen oder dich zu weigern – man kann dir nicht vorwerfen, du hättest kein Gewissen, wenn du dich weigerst, und man kann nicht behaupten, dein Freund habe einen Akt der Güte gezeigt, weil er dir geholfen hat. Diese Handlungen erreichen nicht diese Ebene. Verstehst du das? (Ja.) Dies war eine Diskussion über Güte, nämlich darüber, wie man Güte betrachten sollte, wie man an das Thema, anderen zu helfen, herangehen sollte und wie man seine gesellschaftliche Verantwortung erfüllen sollte. In diesen Angelegenheiten müssen die Menschen nach den Wahrheitsgrundsätzen suchen – man kann diese Fragen nicht einfach mit Hilfe seines Gewissens und seiner Vernunft lösen. Einige besondere Umstände können recht kompliziert sein, und wenn man sie nicht in Übereinstimmung mit den Wahrheitsgrundsätzen handhabt, kann das zu Schwierigkeiten und negativen Folgen führen. Daher muss das von Gott auserwählte Volk in diesen Angelegenheiten Seine Absichten verstehen und mit Menschlichkeit, Vernunft, Weisheit und nach den Wahrheitsgrundsätzen handeln. Das ist die angemessenste Vorgehensweise.

Es gibt noch eine andere Situation, die im Zusammenhang mit dem Spruch „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“ entstehen kann, und zwar, dass es sich bei der Hilfe, die dir erwiesen wird, nicht um eine Kleinigkeit handelt, wie eine Flasche Wasser, eine Handvoll Gemüse oder ein Sack Reis, sondern um Unterstützung in einer Form, die einen direkten Einfluss auf dich und die Lebensgrundlage deiner Familie hat, sowie Auswirkungen auf dein Schicksal und deine Zukunftsaussichten. Zum Beispiel kann dir jemand Privatunterricht anbieten oder finanzielle Hilfen gewähren, die es dir erlauben, eine gute Universität zu besuchen, eine gute Arbeit zu finden und gut zu heiraten, wodurch dann eine ganze Reihe von guten Dingen in deinem Leben geschehen. Das ist nicht nur ein kleiner Gefallen oder eine geringfügige Hilfe – viele Menschen betrachten eine solche Hilfestellung als eine große Gunst. Wie solltet ihr mit einer solchen Situation umgehen? Solche Formen der Hilfeleistung stehen im Zusammenhang mit gesellschaftlicher Verantwortlichkeit und den von den Menschen erfüllten Verpflichtungen, die wir gerade erörtert haben, aber da sie Auswirkungen auf das Überleben, das Schicksal und die Zukunftsaussichten des Menschen haben, sind sie weitaus wertvoller als eine bloße Flasche Wasser oder ein Sack Reis – sie haben eine viel größere Auswirkung auf das Leben der Menschen, ihre Lebensgrundlage und ihre Zeit auf Erden. Daher ist ihr Wert viel höher. Sollten diese Formen der Hilfeleistung also auf die Ebene einer Gunst erhoben werden? Ich empfehle trotzdem nicht, diese Arten von Hilfe als Gunst zu betrachten. Da diese Formen von Hilfe also nicht als Gunst betrachtet werden sollten, was ist dann eine geeignete und richtige Art und Weise, mit einer solchen Situation umzugehen? Das ist doch ein Problem, dem sich die Menschen gegenübersehen, oder? Vielleicht hat dich jemand von einem kriminellen Leben abgehalten, dich auf den rechten Weg gebracht und dir einen Job in einem legalen Berufsfeld verschafft, so dass du ein gutes Leben führen, heiraten, dich niederlassen und dein Schicksal zum Besseren wenden konntest. Oder vielleicht hat dir ein guter Mensch in einer schwierigen Situation, als du wirklich am Ende warst, geholfen und dir seine Führung gegeben, sodass sich deine Zukunftsaussichten zum Positiven verändert haben und du dich gegenüber all den anderen durchsetzen und ein gutes Leben führen konntest. Wie solltest du mit solchen Situationen umgehen? Solltest du dich an die Gunst solcher Menschen erinnern und sie erwidern? Solltest du Wege finden, um diese Menschen dafür zu entschädigen und zu belohnen? In diesem Fall solltest du dich bei deinen Entscheidungen von den Grundsätzen leiten lassen, oder nicht? Du solltest ermitteln, was für ein Mensch dein Samariter ist. Wenn es sich um einen guten, positiven Menschen handelt, könnest du dich nicht nur bei ihm bedanken, sondern auch weiterhin normal mit ihm umgehen, dich mit ihm anfreunden und dann, wenn er Hilfe braucht, deine Verantwortlichkeit und Verpflichtung ihm gegenüber nach besten Kräften erfüllen. Wenn du deine Verantwortlichkeit und Verpflichtung erfüllst, sollte es sich dabei jedoch nicht um bedingungsloses Geben handeln, sondern vielmehr durch das begrenzt werden, was du angesichts deiner Umstände tun kannst. Das ist die richtige Art und Weise, mit solchen Menschen in diesen Situationen umzugehen. Ihr steht nicht auf unterschiedlichen Stufen – obwohl dir die Menschen geholfen und dir eine Gunst erwiesen haben, können sie nicht als deine Retter bezeichnet werden, denn nur Gott kann die Menschheit retten. Sie haben nichts anderes gemacht, als dir aufgrund von Gottes Herrschaft und gemäß Seinen Anordnungen zu helfen – was mit Sicherheit nicht bedeutet, dass sie dir überlegen sind, geschweige denn, dass sie dich besitzen und dich manipulieren und kontrollieren können. Sie haben kein Recht, über dein Schicksal zu bestimmen und sollten dein Leben nicht kritisieren oder sich dazu äußern: ihr seid immer noch Gleichgestellte. Und da ihr Gleichgestellte seid, könnt ihr eine freundschaftliche Beziehung haben und, wenn angebracht, kannst du ihnen nach besten Kräften helfen. Damit erfüllst du immer noch deine gesellschaftliche Verantwortlichkeit und Verpflichtung im Rahmen deiner Menschlichkeit und tust das, was du auf der Grundlage und im Rahmen deiner Menschlichkeit tun solltest – du erfüllst deine Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen auf eine gezielte Art und Weise. Warum solltest du das tun? Sie haben dir in der Vergangenheit geholfen und es dir ermöglicht, einen Nutzen zu ziehen und beträchtliche Gewinne zu erzielen, sodass dein Gewissensempfinden, das du aufgrund deiner Menschlichkeit besitzt, dir vorschreibt, sie wie einen Freund zu behandeln. Manche Leute werden fragen: „Kann ich sie wie enge Vertraute behandeln?“ Das hängt davon ab, wie ihr beide miteinander auskommt und ob eure Menschlichkeit und Vorlieben sowie eure Bestrebungen und eure Sicht der Welt ähnlich sind. Die Antwort wird von euch selbst abhängen. Solltet ihr in dieser besonderen Art von Beziehung die Gunst eures Wohltäters mit eurem Leben vergelten? Solltest du es ihm mit deinem Leben vergelten, da er dir so sehr geholfen und einen so großen Einfluss auf dich gehabt hat? Das ist nicht notwendig. Du bist auf ewig der Besitzer deines eigenen Lebens – Gott hat dir dein Leben geschenkt, und nur du hast das Recht, darüber zu bestimmen, niemand sonst. Du musst in diesem Zusammenhang und in dieser Situation nicht leichtfertig jemand anderem die Bestimmung über dein Leben überlassen. Das ist eine äußerst törichte Vorgehensweise und natürlich auch irrational. Ganz gleich, wie nahe ihr euch als Freunde steht oder wie stark eure Bindung ist, du kannst nur im Rahmen deiner Menschlichkeit und deiner Vernunft deine Verantwortlichkeiten als Mensch wahrnehmen, normal mit deinem Gegenüber umgehen, ihm helfen und dir von ihm helfen lassen. Eine solche Beziehungsebene ist rationaler und mehr auf Augenhöhe. Letztendlich ist der Grund, warum ihr Freunde geworden seid, dass diese Person dir einmal geholfen hat und du deshalb dachtest, sie sei es wert, sie als Freund zu haben, und dass sie deinen Anforderungen für einen Freund entspricht. Das war der einzige Grund, warum du bereit warst, mit dieser Person befreundet zu sein. Erwäge aber auch folgende Situation: Jemand hat dir in der Vergangenheit geholfen, war auf verschiedene Weisen gütig zu dir und hatte einen Einfluss auf dein Leben oder ein wichtiges Ereignis, aber seine Menschlichkeit und der Weg, den er beschreitet, stimmen nicht mit deinem eigenen Weg und deinen Bestrebungen überein. Ihr sprecht nicht dieselbe Sprache, du magst ihn nicht und in gewisser Hinsicht könntest du sogar sagen, dass eure Interessen und eure Bestrebungen vollkommen unterschiedlich sind. Euer Lebensweg, eure Weltanschauung und eure Lebenseinstellung sind alle unterschiedlich – ihr seid zwei von Grund auf verschiedene Arten von Mensch. Wie solltest du also mit der Hilfe, die er dir zuvor erwiesen hat, umgehen, und wie solltest du darauf reagieren? Ist das eine realistische Situation, die eintreten kann? (Ja.) Was solltest du also tun? Auch diese Situation ist leicht zu bewältigen. Da ihr ja beide unterschiedliche Wege beschreitet, stellst du, nachdem du ihm eine, für deine Verhältnisse angemessene, materielle Entschädigung gegeben hast, fest, dass eure Überzeugungen einfach zu unterschiedlich sind, dass ihr nicht denselben Weg beschreiten könnt, dass ihr nicht einmal Freunde sein und weiterhin Umgang haben könnt. Wenn ihr nun keinen Umgang mehr haben könnt, wie solltest du dann vorgehen? Halte dich von ihm fern. Er mag in der Vergangenheit freundlich zu dir gewesen sein, aber er schlägt sich mit Betrug und Mogelei in der Gesellschaft durch und begeht allerlei schändliche Taten, und du magst ihn nicht, also ist es völlig vernünftig, dich von ihm zu distanzieren. Manche Menschen könnten nun sagen: „Zeugt ein solches Verhalten nicht von einem Mangel an Gewissen?“ Das zeugt nicht von einem Mangel an Gewissen – wenn diese Person wirklich in Schwierigkeiten kommen würde, könntest du ihr immer noch helfen, aber du darfst dich nicht von ihr einschränken lassen oder dich ihr bei bösen und skrupellosen Taten anschließen. Es gibt auch keinen Grund, dich für sie abzuschuften, nur weil sie dir geholfen oder dir in der Vergangenheit einen großen Gefallen getan hat – eine solche Verpflichtung hast du nicht, und sie hat einen solch guten Umgang nicht verdient. Du hast das Recht, dich zu entscheiden, mit korrekten Menschen, Menschen, die du magst und mit denen du gut auskommst, Umgang zu pflegen, mit ihnen Zeit zu verbringen und sogar Freundschaften zu schließen. Es ist dein Recht, dieser Person gegenüber deine Verantwortlichkeit und Verpflichtung zu erfüllen. Natürlich kannst du dich auch weigern, dich mit Menschen, die du nicht magst, anzufreunden und zu verkehren, und du brauchst ihnen gegenüber keine Verpflichtungen oder Verantwortlichkeiten zu erfüllen – auch das ist dein Recht. Selbst wenn du beschließt, dich von dieser Person abzuwenden, und dich weigerst, mit ihr zu verkehren oder ihr gegenüber irgendeine Verantwortlichkeit oder Verpflichtung zu erfüllen, wäre das nicht falsch. Du musst dir in deinem Verhalten gewisse Grenzen setzen und unterschiedliche Menschen auf unterschiedliche Weise behandeln. Du solltest dich nicht mit bösen Menschen abgeben oder ihrem schlechten Beispiel folgen – das nicht zu tun ist eine weise Entscheidung. Lass dich nicht von verschiedenen Faktoren wie Dankbarkeit, Emotionen und der öffentlichen Meinung beeinflussen – auf diese Weise beziehst du Stellung und trittst für Grundsätze ein, und das ist genau das, was du tun solltest. Kannst du diese Vorgehensweisen und Ansprüche akzeptieren? (Ja.) Auch wenn die Ansichten, Wege der Praxis und Grundsätze, die Ich erörtert habe, in traditionellen Auffassungen und der traditionellen Kultur Kritik ausgesetzt sind, werden diese Ansichten und Grundsätze die Rechte und die Würde eines jeden Menschen, der Menschlichkeit und ein Gewissensempfinden besitzt, energisch schützen. Sie werden es den Menschen erlauben, sich nicht von den so genannten moralischen Verhaltensnormen der traditionellen Kultur einschränken und Fesseln anlegen zu lassen, und sie in die Lage versetzen, sich von der Täuschung und Irreführung dieser geheuchelt frommen und trügerischen Dinge zu befreien. Diese Ansichten und Grundsätze werden es ihnen auch ermöglichen, durch Gottes Worte die Wahrheit zu verstehen, nach Gottes Worten und der Wahrheit zu leben, sich nicht von diesen öffentlichen Moralvorstellungen beeinflussen zu lassen und sich von den Zwängen und Fesseln der so genannten weltlichen Wege zu befreien, sodass sie mit den Menschen und allen Dingen gemäß Gottes Worten und mithilfe korrekter Ansichten umgehen und sich vollständig der Fesseln und der Irreführung durch weltliche Dinge, Traditionen und gesellschaftliche Moralvorstellungen entledigen können. Auf diese Weise werden sie in der Lage sein, im Licht zu leben, eine normale Menschlichkeit auszuleben, mit Würde zu existieren und Gottes Lob zu erlangen.

Welche Art von Veränderung können Sprüche zum gesellschaftlichen Moralverhalten wie „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“ und „Hab Freude daran, anderen zu helfen“ tatsächlich im Menschen bewirken? Können sie einen Wandel in der nach Status und Profit gierenden satanischen Disposition des Menschen erwirken? Können sie die Ambitionen und Wünsche des Menschen verändern? Können sie die Konflikte und Massaker unter den Menschen beenden? Können sie es den Menschen ermöglichen, den richtigen Weg im Leben einzuschlagen und ein glückliches Leben zu führen? (Nein.) Welche Wirkung haben dann diese Kriterien des gesellschaftlichen Moralverhaltens wirklich? Ermutigen sie nicht höchstens ein paar gute Menschen, gute Taten zu vollbringen und zur Gefahrlosigkeit und Sicherheit der Gesellschaft beizutragen? (Ja.) Das ist alles, was sie bewirken, und sie lösen nicht ein einziges Problem. Selbst wenn die Menschen unter der Konditionierung dieser so genannten Kriterien für moralisches Verhalten letztendlich in der Lage wären, sich an diese zu halten und nach ihnen zu leben, bedeutet das nicht, dass sie sich von ihren verdorbenen Dispositionen befreien und das Abbild eines Menschen ausleben könnten. Nehmen wir zum Beispiel an, eine Person hat dir einen Gefallen getan, und du tust dein Möglichstes, um diesen zu erwidern – wenn sie dir einen Sack Reis gibt, revanchierst du dich mit einem großen Sack Mehl, und wenn sie dir fünf Pfund Schweinefleisch gibt, revanchierst du dich mit fünf Pfund Rindfleisch. Wenn ihr euch ständig dem anderen erkenntlich zeigt, was wird das Ergebnis sein? Insgeheim werdet ihr euch beide ausrechnen, wer bei der Sache besser und wer schlechter weggekommen ist, und das wird zu Missverständnissen, Streit und Intrigen zwischen euch führen. Was will Ich damit sagen? Dass der Spruch „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“, diese Anforderung an das moralische Verhalten der Menschen, nicht nur ihre Denkweise einschränkt und fehlleitet, sondern auch ihrem Leben viele Unannehmlichkeiten, Belastungen und sogar Elend aufbürdet. Und wenn du dich damit jemandem zum Feind machst, dann kommen noch mehr Ärger und unsagbares Leid auf dich zu! Sich auf solche Beziehungen einzulassen, die auf Geben und Nehmen beruhen, ist nicht der Weg, den die Menschen gehen sollten. Die Menschen richten sich immer nach solchen Emotionen und weltlichen Vorgehensweisen, die letztlich nur eine Menge unnötiger Schwierigkeiten mit sich bringen. Das ist nur Selbstquälerei und sinnlose Pein. Auf diese Weise setzen sich traditionelle Kultur und Behauptungen über moralisches Verhalten in den Köpfen der Menschen fest und führen sie in die Irre. Und da es den Menschen komplett an Urteilsvermögen fehlt, glauben sie fälschlicherweise, dass diese Aspekte der traditionellen Kultur richtig sind, und sie betrachten sie als ihre Verhaltenskriterien und ihren Kompass, halten sich strikt an diese Sprüche und leben unter der Kontrolle der öffentlichen Meinung. Allmählich und ohne es zu merken, werden sie von diesen Dingen konditioniert, beeinflusst und kontrolliert und fühlen sich hilflos und beklemmt, doch sind machtlos, sich davon zu befreien. Wenn Gott sich dann dazu äußert, um diese Aspekte der traditionellen Kultur, die die Menschen in sich tragen, zu entlarven und zu richten, gibt es sogar viele Menschen, die sich darüber aufregen. Wenn die Köpfe, Gedanken und Auffassungen der Menschen gründlich von diesen Dingen gereinigt werden, fühlen sich die Menschen plötzlich ganz leer, als hätten sie nichts, an dem sie festhalten könnten, und sie fragen sich: „Was soll ich in Zukunft tun? Wie soll ich leben? Ohne diese Dinge habe ich weder Weg noch Richtung in meinem Leben. Warum fühle ich mich so leer und ziellos, jetzt, wo mein Geist von diesen Dingen gereinigt wurde? Wenn die Menschen nicht nach diesen Sprüchen leben, kann man sie dann noch als Menschen betrachten? Besitzen sie dann noch Menschlichkeit?“ So zu denken ist falsch. Wenn du von diesen Aspekten der traditionellen Kultur gereinigt wurdest, dann ist in Wirklichkeit dein Herz gereinigt worden, und du wirst durch diese Dinge nicht mehr eingeschränkt oder gefesselt, bist nun frei und befreit und wirst von ihnen nicht mehr geplagt – wie könntest du da nicht von ihnen gereinigt werden wollen? Das Mindeste, was passieren wird, wenn du diese Aspekte der traditionellen Kultur, die nicht der Wahrheit entsprechen, aufgibst, ist, dass du weniger Leiden und Qualen ertragen musst und dich von vielen der sinnlosen Zwänge und Sorgen befreien kannst. Wenn du die Wahrheit akzeptieren und nach Gottes Worten leben kannst, wirst du den richtigen Weg im Leben einschlagen und im Licht leben können. Es mag vollkommen gerechtfertigt erscheinen, die Normen der traditionellen Kultur für moralisches Verhalten zu vertreten, aber lebst du damit das Abbild eines Menschen aus? Hast du den richtigen Weg im Leben eingeschlagen? Diese Aspekte der traditionellen Kultur können einfach nichts verändern. Sie können weder einen Wandel der verdorbenen Denkweise der Menschen noch ihrer verdorbenen Dispositionen bewirken, geschweige denn einen Wandel ihres verdorbenen Wesens. Sie haben keine positiven Auswirkungen und führen stattdessen dazu, dass die Menschlichkeit der Menschen durch ihre Lehren, ihre Konditionierung und ihren Einfluss verzerrt und pervertiert wird. Die Leute sind sich voll und ganz bewusst, dass die Person, die ihnen Gunst erwiesen hat, kein guter Mensch ist, aber sie handeln trotzdem gegen ihre eigene Überzeugung und vergelten es ihr, nur weil diese Person ihnen in der Vergangenheit einen Gefallen getan hat. Was bringt die Menschen dazu, entgegen ihrer eigenen Überzeugung anderen etwas zu vergelten? Sie tun es, weil dieser aus der traditionellen Kultur stammende Gedanke, eine Gunst dankbar zu erwidern, fest in ihren Herzen verankert ist. Sie fürchten, dass sie der Kritik der öffentlichen Meinung ausgesetzt sein werden, wenn sie sich nicht, entgegen ihrer Überzeugung, dafür entscheiden, Leuten, die ihnen geholfen haben, diese Hilfe zu vergelten, dass man sie als undankbare Menschen betrachten wird, die eine erhaltene Gunst nicht erwiderten, als gemeine, niederträchtige Menschen ohne Gewissen und Menschlichkeit. Und genau weil sie all diese Dinge fürchten und sich Sorgen machen, dass ihnen in Zukunft niemand mehr helfen wird, haben sie keine andere Wahl, als unter der Konditionierung und dem Joch dieser in der traditionellen Kultur verankerten Idee zu leben, dass man erwiesene Güte dankbar erwidern muss. Das führt dazu, dass alle Menschen ein perverses, gequältes Leben führen, in dem sie entgegen ihren eigenen Überzeugungen handeln und sich nicht über ihre eigenen Nöte zu Wort melden können. Ist das die ganze Mühe wert? Hat diese Idee, dankbar Gunst erwidern zu müssen, nicht dazu geführt, dass Menschen leiden?

In Bezug auf den Spruch „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“, habe Ich gerade mit euch darüber Gemeinschaft gehalten, was genau „Gunst“ bedeutet, wie Gott die menschliche Definition von Gunst betrachtet, wie der Mensch mit einer solchen Gunst und mit denen, die euch eine Gunst erwiesen oder euer Leben gerettet haben, umgehen sollte, was wirklich die richtige Perspektive und der richtige Weg sind und welche Stelle sie in eurem Leben einnehmen sollten, wie Menschen ihre Verpflichtungen ausführen sollten, und wie sie mit bestimmten außergewöhnlichen Umständen umgehen und aus welcher Perspektive sie diese betrachten sollten. Das sind relativ komplizierte Themen, die man nicht einfach mit ein paar kurzen Bemerkungen erklären kann, aber Ich habe euch die Schlüsselfragen mitgeteilt, das Wesen der Fragen zu diesem Thema und so weiter. Seid ihr jetzt nicht der Meinung, dass ihr, solltet ihr erneut mit einem solchen Problem konfrontiert werden, euch mehr oder weniger im Klaren darüber seid, welchen Standpunkt ihr einnehmen und welchen Weg der Praxis ihr einschlagen solltet? Manche Menschen sagen: „In der Theorie ist mir das klar, aber die Menschen sind aus Fleisch und Blut. Wenn wir in dieser Welt leben, werden wir zwangsläufig von diesen moralischen Kriterien geprägt und von der öffentlichen Meinung beeinflusst. Es gibt viele Menschen, die auf diese Weise leben, die gütige Taten schätzen und jede ihnen erwiesene Gunst dankbar vergelten. Wenn ich nicht auf diese Weise lebe, werde ich mit Sicherheit von anderen hart kritisiert und verschmäht werden. Ich habe Angst, dass die Leute mich als einen Unmenschen denunzieren werden und ich wie ein Ausgestoßener leben werde, und das kann ich nicht ertragen.“ Wo liegt hier das Problem? Warum werden die Menschen dadurch eingeschränkt? Ist dieses Problem leicht zu lösen? Das ist es, und ich werde dir sagen, wie. Wenn du glaubst, dass du wie ein Ausgestoßener der Gesellschaft leben würdest, wenn du dein Leben nicht nach der Auffassung der traditionellen Kultur richtest, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte, wenn du denkst, dass du nicht mehr einem traditionellen Chinesen ähnelst, dass du, wenn du dich von der traditionellen Kultur entfernst, nicht wie ein Mensch lebst und dass dir die Eigenschaften fehlen, die dich zu einem Menschen machen; wenn du befürchtest, dass du nicht in die chinesische Gesellschaft passen wirst, dass dich deine chinesischen Mitbürger verachten und als schwarzes Schaf betrachten; dann entscheide dich dafür, dich den gesellschaftlichen Trends anzuschließen – niemand zwingt dich zu etwas, und niemand wird dich verurteilen. Wenn du jedoch der Meinung bist, dass das Leben nach den Vorgaben der traditionellen Kultur und die ständige Wertschätzung von gütigen Taten dir im Laufe der Jahre nicht viel gebracht haben und es ermüdend war, so zu leben, und wenn du entschlossen bist, diese Lebensweise aufzugeben und zu versuchen, dich in der Betrachtung von Menschen und Dingen, in deinem Verhalten und in deinem Handeln ganz nach Meinen Worten zu richten, dann wäre das natürlich noch besser. Obwohl ihr diese Dinge jetzt im Prinzip versteht und ein gutes Verständnis der Situation habt, wenn es darum geht, wie genau ihr Menschen und Dinge betrachtet und wie ihr in Zukunft lebt und euch verhaltet, ist das eure Sache. Inwieweit du das, was Ich gesagt habe, akzeptieren kannst, inwieweit du das alles in die Praxis umsetzen kannst und wie weit du dabei gehen wirst, ist deine Entscheidung und liegt ganz bei dir. Ich zwinge dich zu nichts. Ich zeige dir lediglich den Weg. Eines ist jedoch sicher: Wenn Ich sage, du wirst ein zunehmend unmenschliches und unwürdiges Leben führen und feststellen, dass dein Gewissen immer mehr abstumpft, wenn du laut der traditionellen Kultur lebst, ist das die Wahrheit. Du wirst nach und nach ein erbärmliches Leben führen und weder Ähnlichkeit mit einem Menschen noch einem Geist haben. Wenn du jedoch nach Meinen Worten und den Grundsätzen, von denen Ich gesprochen habe, praktizierst, garantiere Ich dir, dass du immer mehr nach dem Abbild des Menschen leben wirst, mit immer mehr Gewissen, Vernunft und Würde – das steht fest. Wenn du danach mit solchen Situationen konfrontiert wirst, wirst du frei und befreit leben können und dich geruhsam und freudig fühlen. Die Schatten und Lasten in deinem Herzen werden abnehmen, und du wirst dich selbstbewusst fühlen und erhobenen Hauptes dastehen können. Du wirst nicht länger von den Eigenarten der säkularen Welt geplagt, in die Irre geführt oder beeinflusst werden, und du wirst in Würde leben. Jeden Tag wirst du dich geerdet fühlen und jede Angelegenheit auf die genau richtige Art und Weise betrachten und bewältigen und dabei zahlreiche Umwege und viel Leid vermeiden, das du nicht ertragen müssen solltest. Du wirst nichts tun, was du nicht tun solltest, und du wirst auch keinen Preis zahlen, den du nicht zahlen solltest. Du wirst nicht mehr für andere Menschen leben. Du wirst dich nicht mehr von den Ansichten und Meinungen anderer Leute beeinflussen lassen. Die Meinungen und die Verachtung der Gesellschaft werden dich nicht mehr einschränken. Ist das nicht ein Leben in Würde? Ist das nicht ein freies und befreites Leben? An diesem Punkt wirst du spüren, dass nach Gottes Worten zu leben der einzig richtige Weg im Leben ist und dass man nur wenn man auf diese Weise lebt, das Abbild eines Menschen aufweist und glücklich sein wird. Wenn du im Nebel der traditionellen Kultur lebst, kannst du den Pfad nicht klar erkennen und glaubst fälschlicherweise, dass du dich auf dem Weg in eine idealistische Utopie in der Welt der Menschen befindest. Letztendlich wirst du jedoch in die Irre geführt und von Satan zum Narren gehalten und gequält. Da du nun Gottes Stimme gehört und die Wahrheit entdeckt hast und das Licht, das in die Welt der Menschen gekommen ist, sehen durftest, hast du diesen Nebel heute vertrieben und den Weg und die Ausrichtung, die dein Leben nehmen muss, klar erkannt. Eilig beschreitest du diesen Weg und kommst zurück vor Gott. Zeigen sich hier nicht die Gnade und der Segen Gottes? Habt ihr nun also den Nebel vertrieben und den blauen Himmel darüber erblickt? Vielleicht habt ihr bereits einen Schimmer davon erhaschen können und bewegt euch auf das Licht zu – das ist der größte Segen. Wenn ihr in der Lage seid, die Stimme Gottes zu hören, die Wahrheit zu akzeptieren und zu verstehen, den Nebel zu vertreiben, all diese falschen Dinge der traditionellen Kultur aufzugeben und alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, dann könnt ihr den Pfad eurer Rettung einschlagen. Das ist alles, was Ich zu „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“, diesem Spruch über moralisches Verhalten, zu sagen habe. Ihr könnt in Zukunft weiter über diese Worte Gemeinschaft halten und werdet schließlich zu einem vollständigen Verständnis kommen. Man kann nicht schon nach einer einzigen Versammlung zum gemeinschaftlichen Austausch direkt Eintritt zu diesen Themen erlangen. Auch wenn Ich nun Meine Gemeinschaft über diesen Spruch über moralisches Verhalten abgeschlossen habe und ihr ihn theoretisch und prinzipiell versteht, ist es im wirklichen Leben nicht einfach, diese alten, traditionellen Auffassungen abzulegen. Es ist gut möglich, dass ihr an diesen alten Ideen noch eine Zeit lang festhalten und mit ihnen zu kämpfen haben werdet. Es wird zumindest einige Zeit dauern, bis ihr diesen Aspekten der traditionellen Kultur vollständig den Rücken kehren und die Wahrheit der Worte Gottes vollständig akzeptieren könnt. Ihr müsst das im wirklichen Leben und in der Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und den Menschen nach und nach erfahren, durchmachen und für euch bestätigen. Durch diese Erfahrungen werdet ihr Gottes Worte allmählich kennenlernen und die Wahrheit begreifen. Auf diese Weise wirst du schließlich daraus einen Nutzen ziehen, Vorteile erlangen und Belohnungen ernten, und du wirst deine falschen Ansichten und Ideen über all die verschiedenen Arten von Menschen, Ereignissen und Dingen berichtigen. So sehen der Ablauf und der Weg des Strebens nach der Wahrheit aus.

Als Nächstes werde ich über folgenden Spruch Gemeinschaft halten: „Opfere deine eigenen Interessen zum Wohle anderer“. Dieser Spruch bezieht sich auf eine Tugend der traditionellen chinesischen Kultur, die die Menschen als nobel und großartig betrachten. Natürlich sind diese Meinungen ein wenig übertrieben und unrealistisch; dennoch ist dieser Spruch als Tugend allgemein anerkannt. Wenn man von dieser Tugend hört, denkt man an bestimmte Situationen wie: Menschen, die sich beim gemeinsamen Essen gegenseitig den Teller füllen und das beste Essen den anderen überlassen; Menschen, die andere vorlassen, wenn sie in der Schlange im Supermarkt stehen; Menschen, die anderen den Vortritt lassen, ob nun am Ticketschalter am Bahnhof oder am Flughafen, wenn sie durch die Stadt laufen oder beim Autofahren… Dies sind alles wirklich „schöne“ Beispiele für das Motto: „Alle für einen und einer für alle“. Jede einzelne dieser Situationen zeigt, wie warm, harmonisch, glücklich und friedlich die Gesellschaft und die Welt doch sind. Alle sind so glücklich, es ist kaum zu überbieten. Wenn jemand fragt: „Warum bist du so glücklich?“ antworten solche Leute: „Laut der traditionellen chinesischen Kultur soll man die eigenen Interessen zum Wohle anderer opfern. Wir alle setzen diese Idee in die Praxis um, und es fällt uns überhaupt nicht schwer. Wir fühlen uns einfach so gesegnet.“ Sind euch solche Situationen schon einmal in den Sinn gekommen? (Ja.) Wo finden sich solche Situationen? Man sieht sie auf den Frühlingsfestbildern, die man vor den 90er Jahren während des chinesischen Neujahrsfestes aufgehängt hat. Man findet sie in den Köpfen der Menschen und sogar in sogenannten Trugbildern oder Luftschlössern. Kurz gesagt: im wirklichen Leben gibt es solche Situationen nicht. „Deine eigenen Interessen zum Wohle anderer zu opfern“ ist natürlich auch eine Forderung der Moralisten an moralische Kriterien. Es ist ein Spruch, der sich auf das moralische Verhalten des Menschen bezieht und der verlangt, dass der Mensch, bevor er etwas tut, vorrangig an andere Menschen und nicht an sich selbst denken soll. Die Menschen sollen zuerst die Interessen der anderen berücksichtigen und nicht ihre eigenen. Sie sollten an andere denken und lernen, sich selbst zu opfern – das heißt, sie müssen ihre eigenen Interessen, Ansprüche, Wünsche und Ambitionen aufgeben, und das sogar bis zu dem Punkt, dass sie allem, was ihnen gehört, entsagen und zuerst an andere denken. Unabhängig davon, ob diese Forderung für den Menschen erfüllbar ist, muss man sich zunächst fragen: Was sind das für Menschen, die diese Ansicht vertreten? Verstehen sie, was Menschlichkeit ist? Verstehen sie die Instinkte und die Menschlichkeitsessenz dieses Geschöpfes, das man den Menschen nennt? Sie haben nicht das geringste Verständnis dieser Dinge. Die Leute, die diesen Spruch vorgebracht haben, müssen äußerst töricht sein, wenn sie einem Geschöpf wie dem Menschen, einer egoistischen Kreatur, das nicht nur seine eigenen Ideen und einen freien Willen hat, sondern auch voller Ambitionen und Wünsche steckt, die unrealistische Forderung auferlegen, die eigenen Interessen zum Wohle anderer zu opfern. Unabhängig davon, ob die Menschen in der Lage sind, diese Forderung zu erfüllen, angesichts des Wesens und der Instinkte des Menschen als lebendes Geschöpf, waren die Moralisten, die diese Forderung erhoben, wirklich unmenschlich. Warum sage Ich, dass sie unmenschlich waren? Wenn man zum Beispiel hungrig ist, wird man instinktiv seinen eigenen Hunger erwägen und nicht darüber nachdenken, ob jemand anderes hungrig ist. Man sagt: „Ich habe Hunger, ich möchte etwas essen.“ Die Menschen denken zuerst an das „Ich“. Das ist normal, natürlich und angemessen. Niemand, der selbst hungrig ist, wird sich gegen seine wahren Gefühle richten und fragen: „Was möchtest du essen?“ Ist es normal, dass man jemand anderen fragt, was er essen möchte, wenn man selbst hungrig ist? (Nein.) Nachts, wenn man müde und erschöpft ist, sagt man: „Ich bin müde. Ich möchte schlafen gehen.“ Niemand wird sagen: „Ich bin müde, kannst du für mich ins Bett gehen und schlafen? Wenn du schläfst, bin ich nicht mehr so müde.“ Wäre das nicht abnormal, wenn jemand so etwas sagen würde? (Ja.) Alles, was die Menschen instinktiv denken und tun können, dient nur ihrem eigenen Wohl. Wenn sie für sich selbst sorgen können, dann ist das schon recht gut – das ist der menschliche Instinkt. Wenn du in der Lage bist, eigenständig zu leben, wenn du den Punkt erreicht hast, an dem du dein Leben alleine führen und deine Angelegenheiten selbst regeln kannst, wenn du für dich selbst sorgen kannst, weißt, dass du zum Arzt gehen musst, wenn du krank wirst, weißt, wie du dich von Krankheiten erholst und wie du all die Probleme und Schwierigkeiten, die im Leben auftreten, lösen kannst, dann ist das schon recht gut. Wenn du aber deine eigenen Interessen zum Wohl anderer opferst, musst du diese Bedürfnisse deinerseits zugunsten der Interessen anderer aufgeben. Nichts für dich selbst zu tun, sondern zuerst an die Interessen anderer denken und alles für andere tun zu müssen – ist das nicht unmenschlich? Meines Erachtens nach wird den Menschen damit geradezu das Recht auf Leben genommen. Um die Grundbedürfnisse deines Lebens solltest du dich selbst kümmern, warum sollten also andere ihre eigenen Interessen opfern, um diese Dinge zu tun und sich für dich darum zu kümmern? Was wärst du denn dann für ein Mensch? Bist du irgendwie geistig oder körperlich behindert oder ein Haustier? Das sind alles Dinge, die Menschen instinktiv tun sollten – warum sollten andere jene Dinge, die sie eigentlich tun sollten, aufgeben und ihre Energie opfern, um diese Dinge für dich zu tun? Ist das angemessen? Ist diese Forderung, seine eigenen Interessen zum Wohl anderer zu opfern, nicht nur großes Gerede? (Ja.) Wie klingt dieses Gerede, und woher kommt es? Entstammt es dem Mangel an Verständnis dieser sogenannten Moralisten für die Instinkte, die Bedürfnisse und das Wesen des Menschen sowie ihrem Verlangen, sich mit ihrer moralischen Überlegenheit zu rühmen? (Ja.) Ist das nicht unmenschlich? (Ja.) Wenn jeder seine eigenen Interessen zum Wohle anderer opfern würde, wie könnten sich die Menschen dann um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern? Sind in deinen Augen wirklich alle anderen Menschen körperlich behindert und unfähig, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, Idioten, geistig Behinderte oder Schwachsinnige? Wenn nicht, warum musst du dann deine eigenen Interessen zugunsten anderer opfern und von anderen verlangen, dass sie ihre Interessen für dich aufgeben? Selbst manche Menschen mit Behinderungen wollen nicht, dass andere ihnen helfen, sondern sie wollen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen und ihr Leben selbst in die Hand nehmen – sie haben es nicht nötig, dass andere für sie einen zusätzlichen Preis zahlen oder ihnen auf irgendeine Weise unter die Arme greifen. Sie wollen, dass andere sie angemessen behandeln; auf diese Weise können sie ihre Würde bewahren. Was sie von anderen wollen, ist Respekt, nicht Sympathie und Mitleid. Dies gilt umso mehr für diejenigen, die für sich selbst sorgen können, nicht wahr? Die Forderung, die eigenen Interessen zum Wohle anderer zu opfern, ist daher Meiner Ansicht nach nicht haltbar. Sie verstößt gegen die Instinkte und den Sinn für Gewissen des Menschen und ist geringstenfalls unmenschlich. Selbst wenn es darum geht, soziale Normen, die öffentliche Ordnung und normale zwischenmenschliche Beziehungen aufrechtzuerhalten, gibt es keinen Grund, auf eine so unvernünftige und unmenschliche Weise zu verlangen, dass jeder sich gegen seinen eigenen Willen richtet und für andere lebt. Wäre es nicht ein wenig verdreht und abnormal, wenn die Menschen für andere und nicht für sich selbst leben würden?

Unter welchen Umständen ist es angebracht, die Forderung, seine eigenen Interessen zum Wohle anderer zu opfern, anzuwenden? Ein solcher Umstand ist zum Beispiel, wenn Eltern zum Wohle ihrer Kinder handeln, was sie aber wahrscheinlich nur für eine begrenzte Zeit tun werden. Bevor ihre Kinder erwachsen werden, sollten die Eltern sich so gut, wie sie können, um sie sorgen. Um ihre Kinder bis ins Erwachsenenalter zu erziehen und sicherzustellen, dass sie ein gesundes, glückliches und freudiges Leben führen, opfern Eltern ihre Jugend, wenden ihre Energie auf, verzichten auf fleischliche Genüsse und opfern sogar ihre Karriere und Hobbys. All das tun sie für ihre Kinder. Das ist eine Verantwortlichkeit. Warum müssen Eltern diese Verantwortlichkeit erfüllen? Weil alle Eltern eine Verpflichtung haben, ihre Kinder zu erziehen. Das ist eine Verantwortlichkeit, der sie sich nicht entziehen können. Gegenüber der Gesellschaft und der Menschheit haben die Menschen diese Verpflichtung aber nicht. Wenn du für dich selbst sorgen kannst, keinen Ärger machst und anderen Menschen keine Schwierigkeiten bereitest, ist das schon recht gut. Eine weitere Situation wäre, wenn Menschen mit körperlichen Behinderungen nicht in der Lage sind, für sich selbst zu sorgen, und sie in ihrem Leben die Unterstützung ihrer Eltern, ihrer Geschwister und sogar von sozialen Einrichtungen sowie deren Hilfe zum Überleben brauchen. Ein weiterer Sonderfall ist, wenn Menschen oder Regionen von einer Naturkatastrophe heimgesucht werden und sie ohne Notfallhilfe nicht überleben können. In diesem Fall sind sie auf die Hilfe anderer angewiesen. Gibt es darüber hinaus noch andere Umstände, in denen Menschen ihre eigenen Interessen opfern sollten, um anderen zu helfen? Vielleicht nicht. Im wirklichen Leben herrscht in der Gesellschaft ein erbitterter Wettbewerb, und wenn man nicht seine ganze mentale Energie daran setzt, seine Arbeit gut zu erledigen, ist es schwierig, über die Runden zu kommen, zu überleben. Die Menschheit ist nicht in der Lage, ihre eigenen Interessen zum Wohle anderer zu opfern; es ist bereits ziemlich gut, wenn sie es schafft, ihr eigenes Überleben sicherzustellen und den Interessen anderer nicht zu schaden. Tatsächlich spiegelt sich das wahre Gesicht der Menschheit vielmehr in den Konflikten und rachsüchtigen Morden wider, denen sie sich im gesellschaftlichen Kontext und unter den Umständen des realen Lebens schuldig machen. Bei Sportveranstaltungen, wenn die Athleten jedes Quäntchen Energie aufwenden, um zu zeigen, was sie können, um schließlich als Sieger hervorzugehen, wirst du sehen, dass keiner von ihnen sagt: „Ich will den Meistertitel nicht. Ich finde, du solltest ihn haben.“ Das würde niemand jemals tun. Mit anderen zu konkurrieren, um der Erste zu sein, der Beste zu sein und an der Spitze zu stehen, ist Teil des menschlichen Instinkts. In Wirklichkeit sind die Menschen schlichtweg nicht in der Lage, ihre eigenen Interessen zum Wohle anderer zu opfern. Es liegt nicht in den Instinkten des Menschen, dieses Bedürfnis oder diesen Wunsch zu haben, seine Interessen zum Wohle anderer zu opfern. Aufgrund seines Wesens und seiner Natur kann und wird der Mensch nur in seinem Sinne handeln. Wenn ein Mensch in seinem Handeln seine eigenen Interessen verfolgt und dabei in der Lage ist, den richtigen Weg einzuschlagen, ist das eine gute Sache, und dieser Mensch kann als ein gutes geschaffenes Wesen unter den Menschen betrachtet werden. Wenn du beim Verfolgen deiner eigenen Interessen den richtigen Weg einschlagen, nach der Wahrheit und positiven Dingen streben und einen positiven Einfluss auf die Menschen um dich herum ausüben kannst, ist das schon recht gut. Diese Idee, dass man die eigenen Interessen zum Wohle anderer opfern sollte, anzupreisen und zu verbreiten, ist nichts weiter als großes Gerede. Sie entspricht nicht den Bedürfnissen der Menschen, geschweige denn dem derzeitigen Zustand der Menschheit. Obwohl die Forderung, die eigenen Interessen zum Wohle anderer zu opfern, nicht der Realität entspricht und unmenschlich ist, nimmt sie immer noch einen gewissen Platz in den Herzen der Menschen ein, und in unterschiedlichem Maße wird ihr Denken davon beeinflusst und gebunden. Wenn Menschen nur für sich selbst handeln, sich nicht für andere einsetzen, anderen nicht helfen, nicht an andere denken und keine Rücksicht auf sie nehmen, fühlen sie sich tief in ihrem Herzen oft verdammt. Sie empfinden einen unsichtbaren Druck und spüren manchmal sogar, wie andere sie mit kritischem Blick anstarren. Solche Gefühle entstehen alle durch den Einfluss der traditionellen Moralvorstellungen, die tief in ihrem Herzen verwurzelt sind. Seid ihr auch in unterschiedlichem Maße davon beeinflusst worden, dass die traditionelle Kultur euch vorschreibt, eure eigenen Interessen zum Wohle anderer zu opfern? (Ja.) Viele Menschen befürworten immer noch die Anforderungen der traditionellen Kultur, und wenn jemand in der Lage ist, sich an diese Anforderungen zu halten, werden die Menschen eine gute Meinung von ihm haben, und niemand wird ihm einen Vorwurf machen oder sich gegen ihn stellen, ganz gleich, wie viele dieser Anforderungen er erfüllt. Wenn eine Person sieht, wie jemand auf der Straße hinfällt, ihm aber nicht aufhilft, wäre jeder über diese Person verärgert und würde sagen, dass sie enorm unmenschlich ist. Das beweist, dass die von der traditionellen Kultur von den Menschen geforderten Normen einen gewissen Platz in den Herzen der Menschen einnehmen. Ist es also richtig, wenn eine Person anhand dieser Dinge aus der traditionellen Kultur gemessen wird? Wer die Wahrheit nicht versteht, wird auch nie in der Lage sein, diese Frage vollständig zu verstehen. Man könnte sagen, dass die traditionelle Kultur seit Tausenden von Jahren ein Teil des menschlichen Lebens ist, aber welche Wirkung hat sie denn tatsächlich erzielt? Hat sie die geistige Einstellung der Menschheit verändert? Hat sie der Gesellschaft Zivilisation und Fortschritt gebracht? Hat sie Fragen der öffentlichen Sicherheit in der Gesellschaft gelöst? Hat sie die Menschheit erfolgreich belehrt? Sie hat keines dieser Probleme gelöst. Die traditionelle Kultur war in jeglicher Hinsicht komplett unwirksam, sodass wir mit Sicherheit sagen können, dass die von ihr für die Menschen geforderten Normen nicht als Verhaltenskriterien betrachtet werden können – sie sind lediglich Einschränkungen, die den Menschen Ketten anlegen, ihre Gedanken einschränken und ihr Verhalten regulieren sollen. Sie sorgen dafür, dass die Menschen sich, wo immer sie auch hingehen, benehmen, die Regeln befolgen, einen Hauch von Menschlichkeit besitzen, älteren Menschen Respekt zollen und sich um die jüngeren kümmern und wissen, dass Alter Respekt verdient hat. Sie sorgen dafür, dass die Leute andere Menschen nicht durch naives oder unhöfliches Verhalten verärgern. Wenn überhaupt, können diese Normen nur bewirken, dass die Leute etwas vorzeigbarer und kultivierter erscheinen – in Wirklichkeit hat das nichts mit dem Wesen der Menschen zu tun und dient nur dazu, flüchtige Anerkennung von anderen zu bekommen und die eigene Eitelkeit zu befriedigen. Du freust dich enorm, wenn die Leute dir sagen, was für ein guter Mensch du bist, weil du für sie Besorgungen erledigst. Wenn du zeigst, dass du dich um junge und ältere Menschen kümmern kannst, indem du ihnen deinen Platz im Bus anbietest, und andere dir sagen, was für ein gutes Kind du bist und dass du die Zukunft des Landes bist, freust du dich auch. Du freust dich auch, wenn du am Ticketschalter in der Schlange stehst und jemanden hinter dir vorlässt, damit er seine Fahrkarten zuerst kaufen kann, und andere dich für deine Rücksichtnahme loben. Wenn du ein paar Regeln befolgst und ein paar Mal gutes Verhalten an den Tag legst, bist du der Meinung, dass du einen noblen Charakter besitzt. Wenn du glaubst, dass du nach ein paar vereinzelten guten Taten einen höheren Status hast als andere – ist das nicht töricht? Diese Torheit kann dazu führen, dass du sowohl deinen Weg als auch deine Vernunft verlierst. Es lohnt sich nicht, zu viel Zeit damit zu verbringen, über die Aussage, man solle seine eigenen Interessen zum Wohle anderer opfern, über diesen Spruch des moralischen Verhaltens Gemeinschaft zu halten. Die Probleme, die damit verbunden sind, sind ziemlich leicht zu erkennen, weil sie die Menschlichkeit, den Charakter und die Würde der Menschen in einem so hohen Maße entstellen und verzerren. Er hat zur Folge, dass die Menschen heuchlerischer, weniger realitätsbezogen und selbstzufriedener und weniger gut in der Lage sind zu wissen, wie sie leben sollten, wie sie Menschen, Ereignisse und Dinge im wirklichen Leben wahrnehmen sollten und wie sie mit den verschiedenen Problemen umgehen sollten, die ihnen im wirklichen Leben widerfahren. Die Menschen sind nur in der Lage, anderen etwas Hilfe anzubieten und ihnen ihre Sorgen und Probleme abzunehmen, kommen aber in Bezug auf den Weg, den sie im Leben einschlagen sollten, durcheinander, werden von Satan manipuliert und zum Ziel seines Spottes – ist das nicht ein Zeichen von Erniedrigung? Auf jeden Fall ist diese so genannte moralische Norm, die eigenen Interessen zum Wohle anderer zu opfern, ein heuchlerischer und perverser Spruch. Natürlich verlangt Gott in dieser Hinsicht von den Menschen nur, dass sie die ihnen auferlegten Verpflichtungen, Verantwortlichkeiten und Pflichten erfüllen, dass sie andere nicht verletzen, ihnen schaden oder sie benachteiligen, und dass andere aus ihrem Handeln einen Nutzen ziehen und davon profitieren können – das ist genug. Gott verlangt von den Menschen nicht, dass sie zusätzliche Verantwortlichkeiten oder Verpflichtungen übernehmen. Wenn du deine ganze Arbeit, all deine Pflichten, deine Verpflichtungen und deine Verantwortlichkeiten erfüllen kannst, ist das schon recht gut – so einfach ist das doch, nicht wahr? (Ja.) Das ist leicht zu bewerkstelligen. Und da es so einfach ist und jeder es versteht, ist es nicht nötig, darüber noch ausführlicher Gemeinschaft zu halten.

Als nächstes will Ich über folgende Aussage über moralisches Verhalten sprechen: „Eine Frau muss tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sein“ Der Unterschied zwischen dieser Aussage und den anderen geforderten Normen für moralisches Verhalten besteht darin, dass diese Norm sich spezifisch an Frauen richtet. „Eine Frau muss tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sein“ ist eine unmenschliche und nicht realitätsbezogene Forderung, die sogenannte Moralisten an Frauen stellen. Warum sage Ich das? Diese Norm verlangt, dass alle Frauen, ob Töchter oder Ehefrauen, tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sein sollen. Um als gute und respektable Frauen betrachtet zu werden, müssen sie ein solches moralisches Verhalten praktizieren und diesen moralischen Charakter aufweisen. Männern wird dadurch nahegelegt, dass zwar Frauen tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sein müssen, Männer andererseits aber nicht – Männer müssen weder tugendhaft noch freundlich sein, geschweige denn sanftmütig oder sittlich. Was müssen Männer dann tun? Wenn ihre Frauen nicht tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sind, können sie sich von ihnen scheiden lassen oder sie verlassen. Wenn ein Mann es nicht ertragen würde, seine Frau zu verlassen, was sollte er dann tun? Er sollte sie in eine tugendhafte, freundliche, sanftmütige und sittliche Frau verwandeln – das ist seine Verantwortlichkeit und Verpflichtung. Die gesellschaftliche Verantwortlichkeit der Männer besteht darin, Frauen streng zu überwachen, zu führen und zu kontrollieren. Die Männer müssen ihre Rolle als Vorgesetzter voll und ganz verkörpern, sie müssen tugendhafte, freundliche, sanftmütige und sittliche Frauen unterdrücken, als deren Gebieter und Hausherren fungieren und dafür sorgen, dass die Frauen die ihnen obliegenden Dinge tun und ihre rechtmäßigen Verpflichtungen erfüllen. Männer hingegen brauchen ein solches moralisches Verhalten nicht zu praktizieren – sie sind von dieser Regel ausgenommen. Da Männer von dieser Regel ausgenommen sind, ist diese Behauptung des moralischen Verhaltens nur ein Maßstab, an dem Männer Frauen messen können. Das heißt, wenn ein Mann also eine Frau mit gutem moralischen Verhalten heiraten will, wie sollte er diese Frau beurteilen? Er kann einfach schauen, ob sie tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich ist. Wenn sie tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich ist, kann er sie heiraten – wenn nicht, dann sollte er sie nicht heiraten. Sollte er eine solche Frau heiraten, würden andere auf sie herabsehen und sogar behaupten, sie sei kein guter Mensch. Welche spezifischen Anforderungen müssen Frauen also nach Ansicht der Moralisten erfüllen, um als tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich zu gelten? Haben diese Adjektive eine bestimmte Bedeutung? Jedes dieser vier Worte, „tugendhaft“, „freundlich“, „sanftmütig“ und „sittlich“, trägt eine enorme Bedeutung in sich, und keiner einzigen dieser Eigenschaften können die Menschen leicht gerecht werden. Kein Mann und auch kein Intellektueller können diesen Eigenschaften gerecht werden, und doch wird das von gewöhnlichen Frauen verlangt – was den Frauen gegenüber unglaublich unfair ist. Was sind nun die grundlegenden Verhaltensweisen und spezifischen Formen moralischen Verhaltens, die Frauen an den Tag legen müssen, um als tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich zu gelten? Erstens dürfen Frauen niemals einen Fuß außerhalb der inneren Räume ihres Hauses setzen, und sie müssen ihre Füße auf eine Länge von etwa 10 cm abbinden, was weniger ist als die Länge der Handfläche eines kleinen Kindes. Das schränkt die Frauen stark ein und sorgt dafür, dass sie sich nicht frei bewegen können. Vor der Heirat dürfen Frauen die inneren Räume ihrer Wohnung nicht verlassen, müssen sich auf ihre Damenzimmer beschränken und dürfen ihr Gesicht nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Wenn sie sich an diese Regeln halten können, besitzen sie den moralischen Charakter einer tugendhaften, freundlichen, sanftmütigen und sittlichen unverheirateten Frau. Nach der Heirat muss eine Frau ihren Schwiegereltern gegenüber Ehre erweisen und liebenswürdig zu anderen Verwandten ihres Mannes sein. Ganz gleich, wie die Familie ihres Mannes sie behandelt oder beschimpft, sie muss wie ein treues Arbeitspferd Mühsal und Kritik ertragen. Sie muss nicht nur allen Familienmitgliedern dienen, egal ob jung oder alt, sondern auch Kinder gebären, um die Ahnenreihe fortzuführen, und all das ohne die geringste Beschwerde. Ganz gleich, wie sehr sie von ihren Schwiegereltern geschlagen wird oder durch sie Unrecht erleidet, ganz gleich, wie müde sie ist und wie hart sie arbeiten muss, sie darf sich niemals bei ihrem Mann über irgendetwas davon beschweren. Egal, wie sehr sie von ihren Schwiegereltern schikaniert wird, sie darf niemanden außerhalb der Familie davon wissen lassen und keinen Klatsch über ihre Familie verbreiten. Egal, wie viel Unrecht ihr angetan wurde, sie darf es nicht ansprechen und muss die Beleidigungen und Demütigungen stillschweigend hinunterschlucken. Sie muss nicht nur Mühsal und Kritik ertragen, sondern auch lernen, sich widerstandslos Unterdrückung zu fügen, ihre Empörung im Keim zu ersticken und Demütigungen und die Last der Verantwortlichkeit zu ertragen – sie muss sich in der Kunst üben, nachsichtig zu sein und durchzuhalten. Egal, was für feine Speisen es bei einer Mahlzeit mag, sie muss zuerst die anderen Familienmitglieder davon essen lassen. Um ihnen Ehre zu erweisen, muss sie zuerst ihre Schwiegereltern essen lassen, dann ihren Mann und ihre Kinder. Wenn alle anderen gegessen haben und von den feinen Speisen nichts mehr übrig ist, muss sie sich mit den etwaigen Resten den Magen füllen. Zusätzlich zu den Anforderungen, die Ich gerade erörtert habe, wird von Frauen in der heutigen Zeit auch erwartet, dass sie „bei sozialen Zusammenkünften genauso glänzen wie in der Küche“. Als Ich diesen Satz hörte, fragte Ich Mich, was denn die ganzen Männer tun, wenn von den Frauen erwartet wird, dass sie bei sozialen Zusammenkünften genauso glänzen wie in der Küche? Frauen müssen für die ganze Familie kochen, die Hausarbeit erledigen und sich um die Kinder kümmern, und sie müssen auf die Felder gehen und sich abschuften – sie müssen sich sowohl zu Hause als auch außerhalb des Heims auszeichnen, indem sie all diese Aufgaben erledigen. Im Gegensatz dazu müssen Männer nur zur Arbeit gehen, und dann kommen sie nach Hause, vertreiben sich genüsslich ihre Zeit und verrichten keine Hausarbeiten. Wenn sie sich bei der Arbeit über etwas ärgern, lassen sie es an ihrer Frau und ihren Kindern aus – ist das gerecht? Was habt ihr bei den von mir angesprochenen Themen bemerkt? Niemand stellt irgendwelche Anforderungen an das moralische Verhalten von Männern, aber von Frauen wird erwartet, dass sie bei sozialen Zusammenkünften genauso glänzen wie in der Küche und darüber hinaus einen tugendhaften, freundlichen, sanftmütigen und sittlichen Charakter bewahren. Wie viele Frauen sind in der Lage, solche Anforderungen zu erfüllen? Ist es nicht ungerecht, solche Forderungen an Frauen zu stellen? Wenn eine Frau auch nur den kleinsten Fehler macht, wird sie geschlagen, beleidigt und vielleicht sogar von ihrem Mann verlassen. Frauen müssen das alles ertragen, und wenn sie es wirklich nicht mehr aushalten, bleibt ihnen nur Selbstmord. Ist es nicht irgendwie bedrückend, gerade an Frauen solch unmenschliche Forderungen zu stellen, wo sie doch körperlich schwächer sind als Männer und nicht so stark und körperlich leistungsfähig? Würdet ihr, die heute hier anwesenden Frauen, es nicht als übertrieben empfinden, wenn man im wirklichen Leben solche Anforderungen an euch stellen würde? Sollen Männer wirklich die Kontrolle über Frauen haben? Sollen sie ihre Sklavenhalter sein und sie dazu treiben, Mühsal zu ertragen? Können wir angesichts dieser perversen Situation nicht zu dem Schluss kommen, dass der Spruch „Eine Frau muss tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sein“ tatsächlich zu einer Spaltung der Gesellschaft führt? Erhöht er nicht eindeutig den Status der Männer in der Gesellschaft, während er den Status der Frauen absichtlich herabsetzt? Diese Anforderung führt dazu, dass Männer und Frauen fest daran glauben, dass der soziale Status der Frau und ihr Wert für die Gesellschaft geringer sind als die des Mannes und nicht gleichwertig. Daher sollten Frauen tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sein, Misshandlungen erleiden und in der Gesellschaft diskriminiert, gedemütigt und ihrer Menschenrechte beraubt werden. Im Gegensatz dazu, wird es für selbstverständlich erachtet, dass Männer das Oberhaupt des Haushalts sind und vernünftigerweise verlangen, dass Frauen tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sind. Wird damit nicht absichtlich ein Konflikt in der Gesellschaft heraufbeschworen? Ruft das nicht absichtlich Spaltungen in der Gesellschaft hervor? Werden nicht einige Frauen schließlich rebellieren, nachdem sie über einen langen Zeitraum hinweg misshandelt wurden? (Ja.) Wo immer Ungerechtigkeit geschieht, wird man sich dagegen auflehnen. Ist dieser Spruch über moralisches Verhalten fair und gerecht gegenüber Frauen? Dass er Frauen gegenüber weder gerecht noch fair ist, ist das Mindeste, dass man über diesen Spruch sagen kann – er gibt Männern einfach nur die Erlaubnis, noch dreister zu handeln, vertieft die Spaltungen in der Gesellschaft, erhöht den Status der Männer in der Gesellschaft und verringert den Status der Frauen, während sie gleichzeitig den Frauen noch stärker ihre Existenzberechtigung vorenthält und die Ungleichheit zwischen dem Status von Männern und Frauen in der Gesellschaft subtil verschärft. Ich kann die Rolle, die Frauen zu Hause und in der Gesellschaft spielen, sowie das moralische Verhalten, das sie an den Tag legen, in nur einem Wort zusammenfassen: Sandsack. „Eine Frau muss tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sein“, dieser Spruch zum moralischen Verhalten, verlangt von Frauen, dass sie die Familienältesten respektieren, die jüngeren Familienmitglieder lieben und sich um sie kümmern, ihren Ehemännern besonders ehrerbietig gegenüber sind und ihnen jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Sie müssen sich um alle Angelegenheiten der Familie kümmern, ob nun zu Hause oder außer Haus, und egal, wie viel Mühsal sie ertragen müssen – sie dürfen sich niemals beschweren. Werden Frauen dadurch nicht ihrer Rechte beraubt? (Ja.) Damit wird den Frauen ihre Freiheit genommen, ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und ihr Recht zu leben. Ist es menschlich, Frauen all ihrer Rechte zu berauben und trotzdem zu verlangen, dass sie ihre Verantwortlichkeiten erfüllen? Das ist gleichbedeutend damit, Frauen mit Füßen zu treten und zu peinigen!

Es liegt auf der Hand, dass die Moralisten, die Frauen diese Forderung und damit so viel Pein auferlegt haben, Männer waren und keine Frauen. Frauen würden sich nicht dazu entschließen, ihr eigenes Geschlecht mit Füßen zu treten, also war es mit Sicherheit das Werk von Männern. Sie befürchteten, dass wenn Frauen zu kompetent würden, zu viel Autorität erlangten und zu viel Freiheit hätten, dann wären sie den Männern ebenbürtig – es sei denn, man würde sie unter strenge Aufsicht und Kontrolle stellen. Nach und nach würden kompetente Frauen einen höheren Status als Männer erlangen und ihre Verpflichtungen im Haushalt nicht mehr erfüllen, was sich – so glaubten sie – negativ auf die häusliche Harmonie auswirken würde. Wenn in den individuellen Haushalten keine Harmonie mehr herrschte, würde die Gesellschaft als Ganzes ihre Harmonie verlieren, und das war für die Herrscher des Landes besorgniserregend. Du siehst, egal über was wir diskutieren, das Gespräch scheint immer wieder auf die herrschende Klasse zurückzukommen. Sie hegen böse Absichten und wollen Frauen in ihre Schranken verweisen und gegen sie vorgehen – das ist unmenschlich. Sie verlangen, dass Frauen, ob zu Hause oder in der Gesellschaft, absolut gehorsam sind, sich widerstandslos Unterdrückung unterwerfen, sich demütigen und erniedrigen lassen, jegliche Beleidigungen herunterschlucken, gebildet und vernünftig, sanftmütig und rücksichtsvoll sind und jegliche Mühsal und Kritik erdulden, und so weiter. Zweifellos erwarten sie von Frauen, dass sie nicht mehr als Sandsäcke und Fußabtreter sind – wenn Frauen all das tun würden, wären sie dann noch Menschen? Wenn sie wirklich in der Lage wären, sich an all diese Forderungen zu halten, wären sie keine Menschen; sie wären wie die Götzen, die die Nichtgläubigen anbeteten, die weder essen noch trinken, die abseits von weltlichen materiellen Belangen stehen, die nie wütend werden und keine Persönlichkeit haben. Oder sie wären wie Marionetten oder Maschinen, die weder denken noch eigenständig reagieren. Ein echter Mensch hat eine Meinung und einen Standpunkt über die Sprüche und Einschränkungen der Außenwelt – er kann sich unmöglich widerstandslos jeder Unterdrückung unterwerfen. Aus diesem Grund haben sich in der Neuzeit Frauenrechtsbewegungen entwickelt. Die Stellung der Frauen in der Gesellschaft hat sich in den letzten circa hundert Jahren allmählich verbessert, und sie haben sich endlich ihre einstigen Ketten gesprengt. Wie viele Jahre lang waren die Frauen diesem Joch unterworfen? In Ostasien waren sie mindestens mehrere tausend Jahre lang unterjocht. Diese Knechtschaft war unglaublich grausam und brutal – die Füße der Frauen wurden so stark abgebunden, dass sie nicht einmal laufen konnten, und niemand hat sie jemals gegen dieses Unrecht verteidigt. Ich habe gehört, dass im 17. und 18. Jahrhundert in einigen westlichen Ländern und Regionen auch die Freiheit der Frauen eingeschränkt wurde. Wie haben sie die Frauen damals eingeschränkt? Sie ließen sie Reifröcke tragen, die mit Metallspangen an der Taille befestigt waren und mit schweren, hängenden Metallringen gestützt wurden. Dadurch wurde es für die Frauen sehr unbequem, das Haus zu verlassen oder spazieren zu gehen, und ihre Bewegungsfreiheit wurde drastisch eingeschränkt. Für die Frauen war es daher sehr schwierig, längere Strecken zu Fuß zurückzulegen oder das Haus zu verlassen. Was taten die Frauen unter diesen schwierigen Umständen? Ihnen blieb nichts anderes übrig, als sich stillschweigend zu fügen und zu Hause zu bleiben, und sie konnten keine größeren Ausflüge machen. Draußen spazieren zu gehen, Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, ihren Horizont zu erweitern oder Freunde zu besuchen, kam für sie nicht in Frage. Auf diese Weise wurden die Frauen in der westlichen Gesellschaft eingeschränkt – die Gesellschaft wollte nicht, dass Frauen das Haus verließen und mit jedem, mit dem sie wollten, Kontakt haben konnten. Damals konnten Männer mit ihren Pferdekutschen fahren, wohin sie wollten, ohne irgendwelche Einschränkungen, während Frauen beim Verlassen des Hauses allen möglichen Beschränkungen unterworfen waren. In der Neuzeit werden den Frauen immer weniger Beschränkungen auferlegt: Das Abbinden der Füße wurde verboten und Frauen im Fernen Osten können frei wählen, mit wem sie eine Beziehung eingehen wollen. Frauen sind jetzt relativ frei und kommen allmählich von unter dem Joch ihrer Knechtschaft hervor. Während sie unter diesem Joch hervorgekommen sind, sind sie gleichermaßen in die Gesellschaft eingetreten und haben langsam begonnen, ihren gerechten Anteil an Verantwortung zu übernehmen. Frauen haben einen relativ hohen Status in der Gesellschaft erreicht und genießen mehr Rechte und Privilegien als früher. Allmählich werden in einigen Ländern Premierministerinnen und Präsidentinnen gewählt. Ist es gut oder schlecht für die Menschheit, dass der Status von Frauen allmählich ansteigt? Zumindest lässt sich sagen, dass Statusanstieg den Frauen ein gewisses Maß an Freiheit und Befreiung gebracht hat – das ist sicherlich gut für die Frauen. Ist es für die Gesellschaft von Vorteil, wenn Frauen frei sind und das Recht haben, sich zu äußern? Es ist in der Tat von Vorteil, denn Frauen können viele Dinge tun, die Männer entweder nicht gut können oder nicht tun wollen. Frauen glänzen in vielen Berufszweigen. Heutzutage können Frauen nicht nur Autos fahren, sondern auch Flugzeuge fliegen. Einige Frauen sind auch Amtspersonen oder Präsidenten, die die Nationen leiten und deren Staatsangelegenheiten regeln, und sie machen ihre Arbeit genauso gut wie Männer – das ist ein klarer Beweis dafür, dass Frauen Männern ebenbürtig sind. Jetzt werden die Rechte, die Frauen genießen sollten, in vollem Umfang gefördert und geschützt, und das ist ein normales Phänomen. Sicher, es ist richtig, dass Frauen eigene Rechte haben sollten, aber erst jetzt, nachdem diese Situation Jahrtausende lang so verdreht war, ist das wieder zur Norm geworden, und die Gleichstellung von Männern und Frauen ist im Grunde genommen erreicht. Aus der Perspektive des wirklichen Lebens betrachtet, zeigt sich, dass Frauen nach und nach in allen Gesellschaftsschichten und in allen Wirtschaftszweigen immer stärker vertreten sind. Was sagt uns das? Dass Frauen mit den unterschiedlichsten Spezialisierungen Schritt für Schritt ihre Talente einbringen und einen wertvollen Beitrag für die Menschheit und die Gesellschaft leisten. Wie auch immer man diese Situation betrachten mag, sie ist auf jeden Fall von Vorteil für die Menschheit. Wenn die Rechte und der Status der Frauen in der Gesellschaft nicht wiederhergestellt worden wären, welche Art von Arbeit würden sie dann verrichten? Sie würden zu Hause ihre Männer bedienen und ihre Kinder aufziehen, sich um die Haushaltsangelegenheiten kümmern und ihre tugendhafte, freundliche, sanftmütige und sittliche Verhaltensweise ausüben – sie wären gar nicht in der Lage, ihre gesellschaftlichen Verantwortlichkeiten zu erfüllen. Nun, wo ihre Rechte gefördert und geschützt werden, können Frauen einen normalen Beitrag zur Gesellschaft leisten, und die Menschheit hat von den Werten und Beiträgen, die die Frauen in die Gesellschaft eingebracht haben, profitiert. Anhand dieser Tatsache lässt sich mit Sicherheit sagen, dass Männer und Frauen ebenbürtig sind, dass Männer Frauen nicht herabsetzen oder misshandeln sollten und dass der soziale Status der Frauen erhöht werden sollte, was alles zeigt, dass sich die Gesellschaft verbessert. Das Verständnis der Menschheit von den Geschlechtern ist jetzt einsichtiger, korrekter und geregelter, und infolgedessen haben Frauen begonnen, in Berufen aufzutauchen, von denen man früher glaubte, sie seien dazu nicht in der Lage. Nicht nur, dass Frauen jetzt häufig in privaten Unternehmen beschäftigt sind, auch in wissenschaftlichen Forschungsabteilungen ist es inzwischen üblich, dass Frauen dort Stellen übernehmen, und der Anteil von Frauen in nationalen Führungspositionen nimmt ebenfalls zu. Wir haben auch alle schon von Schriftstellerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen und Wissenschaftlerinnen gehört; viele Frauen sind Meisterinnen und Vizemeisterinnen bei Sportveranstaltungen geworden, und es gab sogar weibliche Heldinnen in Kriegszeiten – all das beweist, dass Frauen genauso fähig sind wie ihre männlichen Gegenüber. Der Anteil von arbeitenden Frauen nimmt in allen Branchen zu, und das ist relativ normal. In allen Industrien und Berufen der heutigen Gesellschaft gibt es immer weniger Vorurteile gegenüber Frauen, die Gesellschaft ist gerechter, und Männer und Frauen sind gleichgestellter. Frauen werden nicht länger anhand von Schlagwörtern und durch Kriterien für moralisches Verhalten wie „Eine Frau muss tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sein“ oder „Eine Frau muss in ihrem abgeschiedenen Damenzimmer bleiben“ eingeschränkt und beurteilt. Die Rechte der Frauen sind jetzt vergleichsmäßig besser geschützt, was wirklich das gesellschaftliche Klima der Gleichstellung der Geschlechter widerspiegelt.

Wir sehen immer nur Männer, die von Frauen verlangen, tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich zu sein, aber nie Frauen, die das Gleiche von Männern verlangen. Das ist eine furchtbar ungerechte Art, Frauen zu behandeln, und sogar gewissermaßen egoistisch, verachtenswert und schamlos. Man könnte auch sagen, dass es illegal und missbrauchend ist, Frauen auf diese Weise zu behandeln. In der heutigen Gesellschaft haben viele Länder Gesetze erlassen, die den Missbrauch von Frauen und Kindern verbieten. In der Tat hat Gott nichts Spezifisches zu den Geschlechtern der Menschheit zu sagen, denn sowohl Männer als auch Frauen sind Gottes Schöpfungen und stammen von Gott ab. Um es mit einer menschlichen Redewendung zu sagen: „Sowohl die Handfläche als auch der Handrücken sind aus Fleisch“ – Gott ist weder Männern noch Frauen gegenüber besonders voreingenommen, noch stellt Er besondere Anforderungen an das eine oder das andere Geschlecht – sie sind beide gleich. Deshalb beurteilt dich Gott anhand derselben Hand voll von Maßstäben, unabhängig davon, ob du männlich oder weiblich bist – Er wird sich ansehen, was für ein menschliches Wesen du aufweist, welchen Weg du gehst, welche Einstellung du zur Wahrheit hast, ob du die Wahrheit liebst, ob du ein gottesfürchtiges Herz hast und ob du dich Ihm unterordnen kannst. Wenn Gott jemanden auswählt und dazu heranzieht, eine bestimmte Pflicht zu tun oder Verantwortlichkeit zu erfüllen, schaut Er nicht darauf, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Gott fördert und benutzt Menschen, unabhängig davon, ob sie männlich oder weiblich sind, denn Er achtet darauf, ob sie Gewissen und Vernunft besitzen, ob sie ein akzeptables Kaliber aufweisen, ob sie die Wahrheit akzeptieren und welchen Weg sie beschreiten. Selbstverständlich macht sich Gott bei Seiner Rettung und Vervollkommnung der Menschheit keine Gedanken über Geschlecht. Wenn du eine Frau bist, berücksichtigt Gott nicht, ob du tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich bist oder ob du dich gut benimmst, und Er beurteilt Männer nicht nach ihrer Manneskraft und Männlichkeit – das sind nicht die Maßstäbe, nach denen Gott Männer und Frauen beurteilt. Dennoch gibt es in den Reihen der verdorbenen Menschheit immer Leute, die Frauen diskriminieren, die bestimmte unmoralische und unmenschliche Anforderungen an Frauen stellen, um sie ihrer Rechte, ihres rechtmäßigen sozialen Status und des Wertes, den sie für die Gesellschaft haben sollten, zu berauben, und die sich bemühen, die positive Entwicklung und Existenz von Frauen innerhalb der Gesellschaft zu begrenzen und einzuschränken und so ihre psychologische Denkweise verzerren. Dies führt dazu, dass sich Frauen ihr ganzes Leben lang in einem deprimierten und gequälten Zustand befinden und keine andere Wahl haben, als einen erniedrigenden Lebensstil in diesem verdrehten und ungesunden sozialen und moralischen Umfeld zu erdulden. Der einzige Grund dafür ist, dass die Gesellschaft und die ganze Welt von Satan beherrscht werden und dass allerlei Dämonen die Menschheit mutwillig in die Irre führen und verderben. Infolgedessen können die Menschen das wahre Licht nicht sehen und suchen nicht nach Gott und leben stattdessen ungewollt oder unbewusst unter dem Einfluss von Satans Listen und Manipulationen, ohne sich daraus befreien zu können. Ihr einziger Ausweg besteht darin, Gottes Worte, Sein Erscheinen und Sein Wirken aufzusuchen, um die Wahrheit zu verstehen und in der Lage zu sein, verschiedene Irrtümer, Irrlehren, teuflische Worte und absurde Behauptungen, die alle von Satan und der bösen Menschheit stammen, klar zu erkennen und wahrzunehmen. Nur dann werden sie in der Lage sein, sich von diesen Einschränkungen, diesem Druck und diesen Einflüssen zu befreien. Und nur wenn man sich in seiner Sicht auf Menschen und Dinge und in seinem Verhalten und Handeln nach Gottes Worten und der Wahrheit richtet, ist man in der Lage, das Abbild eines Menschen auszuleben, in Würde und im Licht zu leben, das zu tun, was man tun sollte, die einem obliegenden Verpflichtungen zu erfüllen und natürlich seinen Beitrag zu leisten und seine Lebensmission mithilfe von Gottes Führung und geleitet von richtigen Gedanken und Ansichten zu erfüllen – ist es nicht sehr sinnvoll, auf diese Art zu leben? (Ja, das ist es.) Wenn ihr darüber nachdenkt, wie Satan den Spruch „Eine Frau muss tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sein“ benutzt hat, um Frauen Anforderungen aufzuerlegen und sie einzuschränken, zu kontrollieren und sogar zu versklaven, was für Gefühle ruft das in euch hervor? Wenn ihr Frauen hier jemand den Satz „Eine Frau muss tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sein“ sagen hört, lehnt ihr ihn sofort ab und sagt: „Sag so etwas nicht! Das hat nichts mit mir zu tun. Ich mag zwar eine Frau sein, aber Gottes Worte besagen, dass dieser Satz nichts mit Frauen zu tun hat“? Einige Männer werden sagen: „Wenn es nichts mit dir zu tun hat, an wen richtet sich dann dieser Satz? Bist du keine Frau?“ Und du wirst antworten: „Ich bin eine Frau, das ist eine Tatsache. Aber diese Worte kommen nicht von Gott, sie sind nicht die Wahrheit. Diese Worte stammen vom Teufel und von der Menschheit, sie treten die Frauen mit Füßen und berauben sie ihres Rechts auf Leben. Diese Worte sind unmenschlich und ungerecht gegenüber den Frauen. Ich lehne mich dagegen auf!“ Sich dagegen aufzulehnen ist eigentlich nicht nötig. Man muss nur die richtige Einstellung zu solchen Sprüchen haben, sie zurückweisen und sich nicht von ihnen beeinflussen und einschränken lassen. Wenn in Zukunft jemand zu dir sagt: „Du siehst nicht aus wie eine Frau, und du sprichst so ungehobelt wie ein Mann. Wer würde dich jemals heiraten wollen?“, was solltest du dann antworten? Du kannst sagen: „Wenn mich niemand heiratet, dann soll es so sein. Willst du wirklich behaupten, dass die einzige Möglichkeit, in Würde zu leben, darin besteht, verheiratet zu sein? Willst du sagen, dass nur Frauen, die tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sind und von allen geliebt werden, echte Frauen sind? Das kann nicht richtig sein; tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sollten nicht die Worte sein, mit denen Frauen wirklich definiert werden. Frauen sollten nicht über ihr Geschlecht definiert werden, und ihre Menschlichkeit sollte nicht daran beurteilt werden, ob sie tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sind, sondern sie sollten vielmehr nach den Maßstäben beurteilt werden, nach denen Gott die Menschlichkeit der Menschen bewertet. Sie so zu beurteilen ist fair und objektiv.“ Hast du nun ein grundlegendes Verständnis des Spruchs „Eine Frau muss tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich sein“? Mein gemeinschaftlicher Austausch sollte nun die relevanten Wahrheiten über diesen Spruch und die richtigen Standpunkte, von denen aus die Menschen ihn betrachten sollten, deutlich gemacht haben.

Es gibt noch einen anderen Spruch, der lautet: „Wenn du Wasser aus dem Brunnen trinkst, vergiss nicht, wer ihn gegraben hat.“ Ich möchte über diesen Spruch mit euch keine Gemeinschaft halten. Warum möchte Ich mit euch über diesen Spruch keine Gemeinschaft halten? Dieser Spruch ähnelt von seiner Natur her dem Satz „Opfere deine eigenen Interessen zum Wohle anderer“, und auch dieser Spruch hat etwas Perverses an sich. Wie lästig wäre es, wenn man jedes Mal, wenn man Wasser aus einem Brunnen trinkt, den Brunnenbauer würdigen müsste? Manche Brunnen sind mit roten Bändern und Talismanen geschmückt – wäre es nicht ein wenig seltsam, wenn man da auch Weihrauch verbrennt und Früchte opfert? Verglichen mit dem Satz „Wenn du Wasser aus dem Brunnen trinkst, vergiss nicht, wer ihn gegraben hat“, ist Mir der Spruch „Künftige Generationen genießen den Schatten von Bäumen, die von früheren Generationen gepflanzt wurden“ sehr viel lieber, weil dieser Spruch eine Realität widerspiegelt, die die Menschen tatsächlich persönlich erfahren und durchleben können. Es dauert zehn bis zwanzig Jahre, bis ein gepflanzter Baum so groß ist, dass er Schatten spenden kann. Derjenige, der den Baum gepflanzt hat, wird sich also nicht lange in seinem Schatten ausruhen können, und erst die nachfolgenden Generationen werden ihr ganzes Leben lang davon profitieren. Das ist die natürliche Ordnung der Dinge. Im Gegensatz dazu hat es etwas leicht Neurotisches, wenn man jedes Mal, wenn man Wasser aus einem Brunnen trinkt, dem Brunnenbauer in Gedanken ein Denkmal setzt. Wäre es nicht ein wenig verrückt, wenn jeder Mensch jedes Mal, wenn er Wasser schöpft, des Brunnenbauers gedenken und sich an ihn erinnern müsste? Wenn in diesem Jahr eine Dürre herrschte und viele Menschen Wasser aus dem Brunnen schöpfen müssten, würde es die Menschen nicht daran hindern, ihr Wasser zu holen und ihr Essen zu kochen, wenn jeder vor dem Wasserschöpfen dort stehen und an den Brunnenbauer denken müsste? Wäre das wirklich notwendig? Das würde nur alle aufhalten. Wohnt die Seele des Brunnenbauers am Brunnen? Kann er ihr ehrendes Gedenken hören? Nichts von alledem trifft zu. Der Satz „Wenn du Wasser aus dem Brunnen trinkst, vergiss nicht, wer ihn gegraben hat“ ist demnach absurd und völlig sinnlos. Die traditionelle chinesische Kultur hat viele solcher Sprüche in Bezug auf moralisches Verhalten vorgeschlagen – die meisten davon sind absurd, und dieser spezielle Spruch mehr als die meisten der anderen. Wer hat den Brunnen gegraben? Für wen hat er ihn gegraben und warum? Hat er den Brunnen wirklich zum Wohle aller Menschen und späterer Generationen gegraben? Nicht unbedingt. Er hat es einfach für sich selbst getan, und um seiner Familie Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen – an spätere Generationen hat er dabei nicht gedacht. Ist es dann nicht eine Irreführung und Fehlleitung der Menschen, wenn man alle späteren Generationen dazu bringt, des Brunnenbauers zu gedenken und ihm zu danken, und sie glauben lässt, dass er den Brunnen zum Nutzen aller Menschen gegraben hat? Dementsprechend hat derjenige, der diesen Spruch vorgeschlagen hat, schlichtweg seine eigenen Gedanken und Ansichten anderen aufgezwungen und sie dazu genötigt, seine Vorstellungen zu akzeptieren. Das ist unmoralisch und wird dazu führen, dass noch mehr Menschen Ekel, Abscheu und Hass gegenüber einem solchen Spruch empfinden. Die Menschen, die diese Art von Sprüchen verbreiten, haben einfach gewisse intellektuelle Beeinträchtigungen, die es unvermeidlich machen, dass sie bestimmte lächerliche Dinge sagen und tun. Welche Auswirkungen haben Ideen und Ansichten der traditionellen Kultur, wie die Sprüche „Wenn du Wasser aus dem Brunnen trinkst, vergiss nicht, wer ihn gegraben hat“ und „Erwidere die Gunst eines Wassertropfens mit einer sprudelnden Quelle“, auf die Menschen? Was bringen diese Sprüche der traditionellen Kultur gebildeten Menschen und jenen, die über ein wenig Wissen verfügen? Sind sie wirklich zu guten Menschen geworden? Haben sie das Abbild eines Menschen ausgelebt? Ganz und gar nicht. Diese Moralexperten, die die traditionelle Kultur verehren, sitzen dort weit oben am Gipfel der Moral und stellen moralische Forderungen an die Menschen, die nicht im Geringsten mit dem wahren Zustand ihres Lebens übereinstimmen – das ist unmoralisch und unmenschlich allen gegenüber, die auf dieser Erde leben. Die von ihnen angepriesenen moralischen Standpunkte der traditionellen Kultur können jemanden mit einer relativ normalen Rationalität in jemanden mit einer abnormalen Vernunft verwandeln, der in der Lage ist, Dinge zu sagen, die für andere undenkbar und unverständlich sind. Die Menschlichkeit solcher Leute ist entstellt und ihr Geist pervertiert. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Chinesen bei Sportveranstaltungen, an öffentlichen Veranstaltungsorten und bei offiziellen Anlässen Dinge sagen, die ein wenig seltsam erscheinen und die man nur schwer nachvollziehen kann. Alles, was sie sagen, sind leere Worte, lächerliche Theorie, und enthält absolut nichts Aufrichtiges oder Praxisbezogenes. Das ist der wahrhaftige Beweis, das Ergebnis davon, dass Satan die Menschheit verdorben hat, und ist die Folge davon, dass das chinesische Volk viele Jahrtausende lang von traditioneller Kultur erzogen wurde. All das hat Menschen, die aufrichtig und authentisch gelebt haben, in Menschen verwandelt, die Unwahrheiten erzählen und herausragend darin sind, sich zu verstellen und zu verkleiden, um andere zu täuschen, Menschen, die unglaublich kultiviert zu sein scheinen und in der Lage sind, sich eloquent über theoretische Dinge zu äußern, die aber in Wirklichkeit eine verzerrte Mentalität haben und unfähig sind, vernünftige Dinge zu sagen oder mit Menschen umzugehen und zu kommunizieren – im Grunde genommen weisen sie alle diese Natur auf. Streng genommen stehen solche Menschen am Rand des Wahnsinns. Wenn du diese Worte nicht akzeptieren kannst, fordere Ich dich auf, sie zu erleben. Damit ist die heutige Gemeinschaft beendet.

2. April 2022

Fußnoten:

a. Im Originaltext heißt es „Diese Behauptung hat“.

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