23. Ohne die Prinzipen trägt keine Pflicht Früchte
Im Februar letzten Jahres wurde ich als Leiter in eine Kirche versetzt. Ich bemerkte, dass die verschiedenen Aspekte der Kirchernarbeit nicht sehr effektiv waren, und ich dachte: „Die Leiter, die meine Versetzung in diese Kirche arrangiert haben, müssen mich hoch schätzen und glauben, ich könne die Arbeit der Kirche verbessern, also muss ich meine Sache gut machen und den Leitern beweisen, dass ich praktische Arbeit leisten kann und sie mit mir eine Gute Wahl getroffen haben.“ Als Nächstes ging ich zu jeder Gruppe, um mich über die Arbeitssituation zu informieren und die Schwierigkeiten und Probleme der Brüder und Schwestern in ihren Pflichten zu beseitigen. Einige der Brüder und Schwestern befanden sich in einem schlechten Zustand, also half ich ihnen liebevoll und unterstützte sie. Wenn ich Leute fand, die für ihre Aufgabe ungeeignet waren, besprach ich mich mit meinem Kollegen und versetzte oder ersetzte sie gemäß den Prinzipien. Nach einiger Zeit lief die Arbeit der Kirche etwas besser. Ich war sehr zufrieden und dachte mir: „Offenbar kann ich noch immer praktische Arbeit leisten. Also muss ich mich weiter anstrengen und noch bessere Ergebnisse erzielen und meinen Brüdern und Schwestern meine Leistungsfähigkeit und meine Eignung als Leiter beweisen.“
Eines Tages, als ich einige Arbeiten durchging, fiel mir auf, dass die Wirksamkeit der Bewässerungsarbeit stark abgenommen hatte und mehrere Neulinge nicht zu den Versammlungen kamen. Ich dachte: „All die anderen Arbeitsbereiche sind jetzt effektiver, doch die Bewässerungsarbeit hat nachgelassen. Die Bewässerungsarbeit darf das Gesamtergebnis nicht beeinträchtigen, sonst halten mich alle für einen unfähigen Leiter, und das wird meinem Ansehen in ihren Herzen schaden.“ Also ging ich schnell zum Bewässerungsteam, sah mir die Sache an und fand heraus, dass die Gruppenleiterin, Wu Wen, bei der Planung ihrer Pflichten und der Versammlungen keine Rücksicht auf die Schwierigkeiten der Neulinge nahm. Sie organisierte Versammlungen für einige Neulinge während deren Arbeitszeiten, was die Teilnahme für sie unmöglich machte. Einige Neulinge hatten auch Probleme, fühlten sich ihren Pflichten nicht gewachsen und waren negativ. Das zu hören, verärgerte mich etwas. Ich dachte: „Ich habe ihr klar gesagt, dass wir die Umstände der Neulinge beim Planen ihrer Pflichten und der Versammlungen bedenken müssen. Warum kann sie nicht flexibler sein, das, was ich ihr sagte, verinnerlichen und es umsetzen? Sie hat offenbar nicht das Kaliber, Neulinge zu bewässern. Unsere schlechten Ergebnisse hängen alle mit ihr zusammen. Ich kann nicht zulassen, dass nur wegen ihr die Arbeitsergebnisse beeinträchtigt werden. Sie muss sofort entlassen werden. Wenn ich sie nicht entlasse, werden sich die Arbeitsergebnisse nie verbessern. Das wird nicht nur die Kirchenarbeiten behindern; meine Vorgesetzten, Brüder und Schwestern werden mich für inkompetent halten und unfähig, konkrete Probleme zu lösen. Meine Kompetenz darf nicht in Zweifel geraten.“ Nach der Versammlung brachte ich Wu Wens Entlassung bei meinem Kollegen und den Diakonen zur Sprache. Der Bewässerungsdiakon sagte: „Wu Wen war im Bewässern der Neulinge immer effektiv. Vielleicht ist sie in letzter Zeit in einem schlechten Zustand und war einfach etwas zu voreilig beim Anleiten der Neulinge. Wir sollten uns ihre Situation näher anschauen und dann mit ihr Gemeinschaft halten und ihr helfen. Wir können sie entlassen, wenn sie sich nach einer gewissen Zeit noch immer nicht geändert hat.“ Aber damals dachte ich nur daran, dass es meinem Ruf und meinem Status schaden könnte. Ich dachte: „Wu Wen bewässert nicht zum ersten Mal Neulinge. Ich habe sie bereits daran erinnert. Ich glaube, sie will Ermahnungen und Hilfe nicht annehmen. Wenn wir sie nicht rechtzeitig entlassen und es deshalb zu Verzögerungen oder Beeinträchtigungen der Arbeit kommt, fällt die Verantwortung dafür auf mich, also muss ich sie dieses Mal auf jeden Fall überzeugen, Wu Wen zu entlassen.“ Daraufhin sagte ich wütend: „Wu Wen erfüllt ihre Pflicht nicht effektiv, was beweist, dass sie inkompetent und für diese Pflicht ungeeignet ist. Wenn ihr sie weitermachen lasst und sich unsere Arbeitsergebnisse nicht verbessern, wer von wird dafür die Verantwortung übernehmen? Ihr könnt ihr ohne mich helfen!“ Als sie meine Haltung sahen, sagten mein Kollege und die Diakone nichts.
Später erfuhr ich, dass Wu Wen sehr negativ war, nachdem sie ersetzt wurde. Sie meinte, sie habe schon seit vielen Jahren Neulinge bewässert und dabei gute Ergebnisse erzielt. Da es der Kirche gerade an Bewässerungsmitarbeitern fehlte, bildete sie Neulinge aus, die erst vor Kurzem zum Glauben gekommen waren, und sie legte mehrere Versammlungstreffpunkte zusammen. Wenn sie also zu beschäftigt war, sich um all die Schwierigkeiten der Neulinge zu kümmern, traten Probleme auf. Sie glaubte, so nicht entlassen werden zu können, und fühlte sich ohne Prinzipien entlassen, basierend auf vorübergehendem Verhalten, statt auf einer ausgeglichenen Bewertung ihres langfristigen Verhaltens. Aber als ich das hörte, weigerte ich mich nicht nur, nach der Wahrheit zu suchen oder über mich selbst nachzudenken, sondern dachte, es fehle Wu Wen an geistlicher Größe und sie sei nicht in der Lage, sich selbst zu kennen oder etwas daraus zu lernen, also nahm ich es überhaupt nicht ernst.
Nach Wu Wens Entlassung wählten wir Schwester Zhen Xin als Gruppenleiterin aus. Ich dachte zufrieden: „Jetzt sollte die Bewässerungsarbeit wirkungsvoller sein.“ Aber nach einer Weile stellte sich Zhen Xins Kompetenz in ihrer Arbeit als eher mangelhaft heraus, und sie war weniger verantwortungsbewusst als Wu Wen. Sie konnte die Zustände von Neulingen nicht rechtzeitig erkennen und wusste nicht, wie sie deren Probleme beseitigen sollte. Folglich wurde es mit der Bewässerungsarbeit auch nach einiger Zeit nicht besser. Ich war besorgt und fragte mich, ob es ein Fehler war, Wu Wens zu entlassen, doch in Anbetracht der Lage beschloss ich, mit Zhen Xin Gemeinschaft zu halten und ihr mehr zu helfen. Vielleicht ließen sich ihre Ergebnisse verbessern.
Da immer mehr Neulinge zur Kirche kamen, war die schnelle Ausbildung neuer Bewässerungsmitarbeiter oberste Priorität. Also begann ich, eilig nach Kandidaten zu suchen. Ich dachte an Schwester Chen Chen, die sich nach ihrer Entlassung noch immer zur Selbstreflexion in Isolation befand. Sie hatte vorher das Evangelium gepredigt und einige Ergebnisse erzielt, also wollte ich sie ausbilden. Ich dachte einfach, sie sei freundlich und gut im Umgang mit Leuten, und wenn wir sie ausbildeten, wären die Probleme der Bewässerungsarbeit gelöst, was meine Vorgesetzten von meinem guten Kaliber und meiner Führungsstärke überzeugen würde. Ich bat die Bewässerungsdiakonin, sich auf die Förderung von Chen Chen zu konzentrieren. Sie antwortete mir peinlich berührt: „Über diese Lösung haben wir nachgedacht, aber Chen Chen hat nach ihrer Entlassung noch immer keine Selbsterkenntnis erlangt. Als sie das Evangelium predigte, wetteiferte sie um Ruhm und Profit und säte Eifersucht und Streit, was anderen die korrekte Erfüllung ihrer Pflichten unmöglich machte. Bilden wir sie jetzt zum Bewässern von Neulingen aus, sorgt sie dann nicht für noch mehr Frevel und Störungen? Das Bewässern ist eine der wichtigsten Aufgaben im Haus Gottes. Die dafür Ausgebildeten müssen gute Menschlichkeit mitbringen und dürfen die Arbeit der Kirche nicht stören. Wir müssen nach den Prinzipien vorgehen!“ Ihre Worte beunruhigten mich. Ich dachte: „Chen Chen ist freundlich und hat Kaliber. Sie für das Bewässern der Neulinge auszubilden, wird die Arbeit schnell wirkungsvoller machen. Wenn wir sie jetzt nicht ausbilden, weil sie keine aufrichtige Reue zu zeigen scheint, werden meine Leiter nicht sehen können, wie kompetent ich bin. Das geht nicht. Ich muss sie überzeugen, meine Forderung zu erfüllen. Ich darf nicht einfach nachgeben.“ Also kritisierte ich die Bewässerungsdiakonin und sagte: „Ist jetzt die richtige Zeit, blind den Regeln zu folgen? Die Prinzipien sagen auch, dass alle, die schon einmal eine Verfehlung begangen haben, Gelegenheit zur Buße bekommen sollen. Chen Chen ist freundlich und hat das Kaliber, Neulinge zu bewässern, also können wir sie ausbilden. Wir müssen sie nur im Auge behalten und dürfen sie keine Störungen verursachen lassen. Chen Chen hat gutes Kaliber und lernt schnell. Eine weitere Bewässerin zu haben wird viele Probleme der Kirche lösen. Geh und hol sie zum Treffen dazu!“ Als die Bewässerungsdiakonin meine Sturheit erkannte, sagte sie nichts mehr.
Aber nach ein paar Tagen berichtete mir die Bewässerungsdiakonin, dass Chen Chen die Auffassungen und Unklarheiten der Neulinge nicht untersuchte, bevor sie sie bewässerte, und keinen gezielten gemeinschaftlichen Austausch anbot. Stattdessen bestand sie darauf, Gemeinschaft nach ihren eigenen Vorstellungen zu halten, wodurch sich zwei Neulinge verweigerten, sich widersetzen und den Glauben aufgaben. Damals fühlte ich mich etwas verunsichert. Jemand von Chen Chens Kaliber hätte so etwas nicht tun sollen. Als ich später mit Chen Chen darüber sprach, begriff ich, dass sie nur nach außen hin Eifer für ihre Pflichten zeigte. Sie begriff ihre früheren Verfehlungen nicht und dachte nicht über sich selbst und ihre Erkenntnisse nach, obwohl ihr beim Bewässern ein so schwerer Fehler unterlaufen war. Sie war taub. Erst jetzt wurde mir langsam bewusst, dass ich womöglich zu voreilig mit ihrer Förderung war und sie vielleicht noch mehr Zeit in Isolation zur Selbstreflexion brauchte. Aber andererseits hatte Chen Chen das richtige Kaliber und konnte führen, wenn ich ihr also mehr half, sollte sie das schnell verstehen und die Dinge zum Besseren wenden können. Ich musste sie nur weiter ausbilden und die Ergebnisse ihrer Bewässerungsarbeit verbessern, dann würde ich die Anerkennung meiner Leiter gewinnen.
Ich erwartete also gute Ergebnisse, als eines Morgens meine Kollegin zu mir sagte: „Die Brüder und Schwestern haben schriftlich angegeben, dass du deine Pflicht nicht den Prinzipien nach erfüllst. Du hast durchgesetzt, dass Chen Chen, die noch in Isolation war, Bewässerungsarbeit leistete. Seitdem hat Chen Chen viele Probleme bei der Bewässerung von Neulingen gehabt, dabei aber weder über sich selbst nachgedacht noch Selbsterkenntnis gezeigt. In Anbetracht ihres gleichbleibenden Verhaltens ist sie völlig ungeeignet für die Bewässerung, also haben sie empfohlen, dass sie wieder in Selbstisolation gehen soll, um über sich nachzudenken.“ Als ich meine Kollegin das sagen hörte, erschrak ich sehr. „Das wars. Ich bin erledigt! Das ist keine simple Rückmeldung, sondern ein formeller Bericht, um mich zu entlarven, weil ich nicht nach den Prinzipien vorgehe. Ich glaube seit Jahren an Gott und bin noch nie gemeldet worden. Was werden meine Brüder und Schwester jetzt von mir denken?“ Damals war es mir sehr peinlich. Ich nahm meine Tasse und trank ein paar Schlucke Wasser, um mich zu beruhigen, aber mein Herz war so aufgewühlt wie eine stürmische See. „Wenn meine Leiter von dem Brief erfahren, sagen sie sicher, ich würde meine Pflicht nicht entsprechend der Prinzipien erfüllen und die Kirchenarbeit stören. Werden sie mich deswegen entlassen?“ Mein Geist war in Aufruhr. Schließlich sackte ich in meinem Stuhl zusammen wie ein Ball ohne Luft. Als meine Kollegin mich so sah, sagte sie: „Von unseren Brüdern und Schwestern kontrolliert und bloßgestellt zu werden hilft uns. Du solltest das nun von Gott annehmen und akzeptieren.“ Mein Mund versprach, Gottes Willen zu akzeptieren, aber ich konnte meine Gedanken nicht beruhigen. Den ganzen Tag aß und schlief ich nicht. Der Gedanke an die Bloßstellung meines Verhaltens durch diesen Brief war wie ein Stich ins Herz. Ich fiel auf die Knie und betete zu Gott: „Gott! Ich weiß, Du hast gute Absichten, mir das widerfahren zu lassen. Bitte führe mich darin, Deinen Willen zu verstehen und daraus Lehren zu ziehen.“
Als ich in meiner Suche später über mich selbst nachdachte, las ich einige von Gottes Worten: „Was auch immer Antichristen tun, sie haben stets ihre eigenen Ziele und Absichten, sie handeln immer nach ihrem eigenen Plan, und ihre Einstellung gegenüber den Anordnungen und der Arbeit des Hauses Gottes ist wie folgt: ‚Du magst tausend Pläne haben, aber ich habe eine Regel.‘ Dies alles wird durch die Natur der Antichristen bestimmt. Können Antichristen ihre Mentalität ändern und gemäß den Grundsätzen der Wahrheit handeln? Das wäre absolut unmöglich … Egal, welche Pflicht Antichristen erfüllen, sie halten sich immer an das gleiche Prinzip: Sie müssen einen gewissen Nutzen in Form von Ansehen, Status oder Vorteilen erzielen und dürfen dadurch keine Verluste erleiden. Die Arbeit, die Antichristen am liebsten mögen, ist die, bei der sie nicht leiden oder einen Preis zahlen müssen und die ihrem Ansehen und ihrem Status zugutekommt. Kurz gesagt: Egal, was sie tun, die Antichristen denken zuerst an ihre eigenen Interessen und handeln erst dann, wenn sie alles durchdacht haben; sie halten sich nicht wirklich, aufrichtig und absolut kompromisslos an die Wahrheit, sondern tun dies selektiv und mit Vorbehalt. Welcher Vorbehalt ist das? Er besteht darin, dass ihr Status und ihr Ruf gewahrt werden müssen und keinen Schaden erleiden dürfen. Erst wenn diese Bedingung erfüllt ist, werden sie entscheiden und wählen, was sie tun wollen. Das bedeutet, dass Antichristen sich ernsthaft Gedanken darüber machen, wie sie mit den Wahrheitsgrundsätzen, den Aufträgen Gottes und dem Werk des Hauses Gottes umgehen oder wie sie mit den Dingen umgehen, mit denen sie konfrontiert werden. Sie erwägen nicht, wie sie Gottes Willen erfüllen können, wie sie vermeiden können, die Interessen des Hauses Gottes zu verletzen, wie sie Gott zufriedenstellen können oder wie sie den Brüdern und Schwestern nützen können; diese Dinge ziehen sie nicht in Betracht. Was ziehen Antichristen in Betracht? Ob ihr eigener Status und ihr Ruf beeinträchtigt werden und ob ihr Ansehen verringert wird. Wenn eine Tätigkeit, die den Wahrheitsgrundsätzen entspricht, der Arbeit der Kirche und den Brüdern und Schwestern zugutekommt, aber ihrem eigenen Ruf schadete und dazu führte, dass viele Menschen ihre wahre geistige Größe erkennen und wissen, welche Art von Wesensnatur sie haben, dann werden sie definitiv nicht nach den Wahrheitsgrundsätzen handeln. Wenn sie durch das Verrichten praktischer Arbeit mehr Menschen dazu bringen, sie hochzuschätzen, zu ihnen aufzuschauen und sie zu bewundern, es ihnen erlaubt, noch mehr Ansehen zu bekommen, oder wenn sie durch ihre Worte Autorität erlangen und mehr Menschen dazu bringen, sich ihnen zu unterwerfen, dann werden sie sich dafür entscheiden, es auf diese Weise zu tun; andernfalls werden sie sich niemals dafür entscheiden, ihre eigenen Interessen aus Rücksicht auf die Interessen des Hauses Gottes oder der Brüder und Schwestern zu vernachlässigen. Dies ist die Wesensnatur der Antichristen“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 3)). Durch das, was in Gottes Wort offenbart wurde, verstand ich, dass jede Handlung der Antichristen nur dazu dient, ihren eigenen Ruf und Status zu schützen. In Dingen, die nicht ihren Ruf und Status betreffen, können sie nach den Prinzipien der Wahrheit handeln, wenn aber nach den Prinzipien der Wahrheit zu handeln ihren Ruf und Status bedroht, verletzen Antichristen ungeniert Prinzipien und handeln willkürlich nach ihren eigenen Vorstellungen. Sie ziehen es vor, der Arbeit der Kirche zu schaden, um ihre eigenen Interessen zu schützen. Ich dachte über mein Handeln nach, seit ich Leiter geworden war, und sah, dass es genau wie das der Antichristen war, wie Gottes Wort es offenbart. Ich wollte schnell einen Erfolg vorweisen, als Beweis für meine Kompetenz und dafür, praktische Arbeit leisten zu können, damit meine Vorgesetzten, Brüder und Schwestern sahen, dass ich als Leiter die richtige Wahl war. Wenn ich Leute aussuchte und einsetzte, suchte ich daher gar nicht nach den Prinzipien der Wahrheit. Ich dachte nicht daran, wie ich der Kirchenarbeit nützlich sein könnte. Ich hörte nicht auf die Ratschläge anderer und bestand darauf, selbst zu entscheiden. Als ich sah, dass Wu Wen keine Treffen und Pflichten für Neulinge organisierte, die auf deren echten Situationen fußten, fragte ich nicht nach Wu Wens Zustand und ihren Problemen, noch arbeitete ich mit ihr, um nach dem Kern des Problems zu suchen und in die Prinzipien einzutreten, damit wir dieselben Fehler nicht wiederholten. Ich dachte, dass sie bei ihrer Pflicht keine Ergebnisse lieferte, was meinen Ruf und Status geschädigt hätte. Also stempelte ich sie unfair ab, schloss sie aus und wollte sie entlassen. Um meinen Ruf und Status zu schützen, ignorierte ich die Prinzipien und den Rat meiner Kollegen und entferne Wu Wen zwangsweise. Trotzdem brachte ich ihr weder Liebe noch Geduld entgegen. Ich wusste um ihre Schwierigkeiten bei der Pflichterfüllung, hielt aber nicht Gemeinschaft, um ihr zu helfen. Ich entließ sie einfach sofort. Ich war wie ein eiskalter Mörder und wirklich unmenschlich! Nachdem ich sie entlassen hatte, konnte die neue Schwester, die ich ausgesucht hatte, die Arbeit nicht bewerkstelligen, was die Bewässerungsarbeit unmittelbar beeinträchtigte. Selbst da verstand ich es nicht, über mich nachzudenken, sondern förderte jemanden, der die Arbeit der Kirche gestört hatte, und gab dabei vor, ein Talent zu fördern und die Bewässerungsarbeit zu verbessern. Ich riss Dinge aus dem Kontext und nannte es absurderweise eine Chance zur Buße. Ich befasste mich mit der Bewässerungsdiakonin, weil sie sich blind an Regeln hielt, sodass sie Angst hatte, mir zu widersprechen. Das Ende vom Lied war, das Chen Chen völlig ungeeignet war und der Bewässerungsarbeit schadete. Ich erkannte, dass ich für meinen eigenen Ruf und Status durchaus imstande war, bei meiner Pflicht Abkürzungen zu nehmen und die Prinzipien und Mahnungen anderer zu missachten. Und selbst als man mich gemeldet und entlarvt hatte, war ich um die Meinung der Leiter von mir besorgt. Ich dachte nicht über die Gründe für mein Scheitern nach, ich schützte stur meinen Ruf und Status und ließ lieber die Kirchenarbeit leiden, um meine eigenen Interessen zu wahren. Was ich an den Tag legte, war die Gesinnung eines Antichristen!
Später auf meiner Suche las ich in Gottes Wort: „Wenn jemand sagt, dass er die Wahrheit liebt und nach der Wahrheit strebt, aber im Grunde genommen das Ziel verfolgt, sich selbst zu profilieren, anzugeben, die Leute dazu zu bringen, große Stücke auf ihn zu halten und seine eigenen Interessen zu verwirklichen, und die Ausführung seiner Pflicht nicht darin besteht, sich Gott zu unterwerfen oder Ihn zufriedenzustellen, sondern darin, Ruhm, Gewinn und Status zu erlangen, dann ist sein Streben unrechtmäßig. Wenn das der Fall ist, sind seine Handlungen dann ein Hindernis für die Arbeit der Kirche oder tragen sie dazu bei, sie voranzubringen? Sie sind ganz klar ein Hindernis; sie helfen nicht dabei, die Arbeit voranzubringen. Manche Menschen schreiben sich auf die Fahne, die Arbeit der Kirche zu verrichten, streben aber nach ihrem persönlichen Ruhm, Gewinn und Status, betreiben ihr eigenes Geschäft, gründen ihre eigene kleine Gruppe, ihr eigenes kleines Königreich – tut diese Art von Person ihre Pflicht? Die ganze Arbeit, die solche Menschen verrichten, unterbricht, stört und beeinträchtigt im Grunde die Arbeit der Kirche. Was ist die Folge ihres Strebens nach Ruhm, Gewinn und Status? Zunächst wirkt sich dies auf die Art und Weise aus, in der die Mitglieder von Gottes auserwähltem Volk normalerweise Gottes Worte essen und trinken und die Wahrheit verstehen; es behindert ihren Lebenseintritt, hält sie davon ab, den richtigen Weg des Glaubens an Gott einzuschlagen, und führt sie auf den falschen Weg – was den Auserwählten schadet und sie ins Verderben führt. Und was bedeutet es letztlich für die Arbeit der Kirche? Es ist eine Störung, Beeinträchtigung und Demontage“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 1)). Als ich Gottes Wort gelesen hatte, verstand ich, dass wir, wenn wir unter dem Banner unserer Pflichterfüllung nach Ruf und Status streben, als Satans Diener handeln und die Arbeit der Kirche stören. Gottes Wort offenbarte das Wesen meines Handelns. Als Kirchenleiter sollte ich Gottes Willen bedenken, meine Brüder und Schwestern gut bewässern, ihre Schwierigkeiten und Probleme mit dem Lebenseintritt lösen, und geeignete Leute für die verschiedenen Arbeiten der Kirche fördern und ausbilden, um sicherzustellen, dass diese normal vorankommt. Aber achtete nicht auf den Willen und die Erfordernisse Gottes und kam meiner Verantwortung als Leiter nicht nach. Wenn ich Leute auswählte und einsetzte, dachte ich nur an meine eigenen Interessen. So versagte ich nicht nur bei der Unterstützung von Neulingen, ich hielt auch die Bewässerungsarbeit auf, weswegen die Neulinge sich zurückzogen. Inwiefern erfüllte ich da meine Pflicht? Ich störte die Arbeit der Kirche, ich tat Böses! Und selbst da war ich mir nichts bewusst. Ich war zu selbstsüchtig und zu taub. Ich dachte an die Antichristen und Frevler, die aus der Kirche ausgestoßen wurden. Sie planten insgeheim immer zu ihrem Vorteil, ignorierten die Prinzipien der Wahrheit, um ihren Ruf und Status zu sichern, taten ihre Pflichten willkürlich und herrisch, störten die Arbeit der Kirche ernsthaft und wegen ihrer vielen Übeltaten wurden sie von Gott gehasst und verstoßen. Im Kern gab es keinen Unterschied zwischen meinem Handeln und den Taten dieser Antichristen! Als ich das erkannte, brach mit der Angstschweiß aus und ich betete zu Gott: „Gott, ich war nachlässig bei meiner Pflicht. Ich habe nach Ruhm, Status und schnellem Erfolg gestrebt und den falschen Weg eingeschlagen. Gott, ich will vor dir Buße tun. Bitte leite und führe mich.“
Als ich später nachdachte und suchte, wurde mir klar: Um unsere Pflicht effektiv zu erfüllen, müssen wir die richtigen Absichten hegen, uns darauf konzentrieren, die Wahrheit zu suchen und den Prinzipien nach handeln. Nur dann können wir Gottes Führung erhalten und unsere Ergebnisse stetig verbessern. Mir fielen einige von Gottes Worten ein. „Wenn du von Gott einen Auftrag erhältst und es dein Ziel ist, deine Pflicht zu erfüllen und deine Mission zu Ende zu bringen, dann musst du zunächst Gottes Absicht verstehen. Du musst wissen, dass dieser Auftrag von Gott kommt, dass er Seine Absicht darstellt und du ihn annehmen, darauf Rücksicht nehmen und, was noch wichtiger ist, dich diesem unterwerfen solltest. Zweitens solltest du herausfinden, welche Wahrheiten du verstehen musst, um diese Pflicht auszuführen, welche Grundsätze du befolgen solltest und wie man so praktiziert, dass es Gottes auserwähltem Volk und der Arbeit von Gottes Haus nützt. Das sind die Grundsätze des Praktizierens. Nachdem du Gottes Absicht verstanden hast, solltest du unverzüglich die Wahrheiten suchen und verstehen, die mit der Ausführung dieser Pflicht zusammenhängen, und, nachdem du die Wahrheit verstanden hast, die Grundsätze und den Weg zum Praktizieren dieser Wahrheiten ermitteln. Was ist mit ‚Grundsätze‘ gemeint? Konkret bezieht sich ein Grundsatz auf etwas, auf dem das Erreichen eines Zieles oder das Hervorbringen von Resultaten basieren muss, wenn man die Wahrheit praktiziert. … Man muss die Grundsätze begreifen, um die Wahrheit zu praktizieren: Grundsätze sind der Schlüssel, das wesentlichste Element. Wenn du die wesentlichen Grundsätze zur Ausführung deiner Pflicht begriffen hast, zeigt das, dass du die erforderlichen Standards zur Ausführung dieser Pflicht verstehst. Das Beherrschen dieser Grundsätze entspricht dem Wissen darüber, wie man die Wahrheit praktiziert. Auf welche Basis gründet sich also diese Fähigkeit, zu praktizieren? Auf Grundlage dessen, dass man Gottes Absicht und die Wahrheit versteht. Gilt es als Verständnis der Wahrheit, wenn du nur einen Satz von dem kennst, was Gott verlangt? Nein, das tut es nicht. Welche Standards müssen erfüllt sein, damit es als Verständnis der Wahrheit gilt? Du musst verstehen, welche Bedeutung und welcher Wert in der Ausführung deiner Pflicht liegen, und sobald du dir über diese beiden Aspekte im Klaren geworden bist, hast du die Wahrheit der Ausführung deiner Pflicht verstanden. Außerdem musst du, nachdem du die Wahrheit verstanden hast, auch die Grundsätze für die Ausführung deiner Pflicht und die Wege zum Praktizieren begreifen. Sobald du die Grundsätze für die Ausführung deiner Pflicht erfassen und anwenden kannst und manchmal ein wenig Weisheit darin einbringst, kannst du im Hinblick auf die Ausführung deiner Pflicht Effektivität gewährleisten. Indem du diese Grundsätze begreifst und nach diesen handelst, kannst du die Wahrheit dem Standard entsprechend praktizieren. Wenn du deine Pflicht ausführst, ohne sie mit irgendwelchen menschlichen Absichten zu vermengen, wenn du sie ausführst, indem du dich Gottes Anforderungen vollkommen unterwirfst und nach den Arbeitsanordnungen von Gottes Haus vorgehst, im völligen Einklang mit Gottes Worten, dann hast du deine Pflicht vollkommen qualifiziert erfüllt; und selbst, wenn es im Vergleich zu Gottes Anforderungen bei den Ergebnissen vielleicht einige Diskrepanzen gibt, zählt es trotzdem als Erfüllung von Gottes Anforderungen. Wenn du deine Pflicht völlig im Einklang mit den Grundsätzen ausführst, wenn du treu bist, alles bestmöglich erledigst, dann stimmt die Ausführung deiner Pflicht vollkommen mit Gottes Absicht überein. Du hast deine Pflicht als geschaffenes Wesen mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft erfüllt, und dieses Ergebnis erzielt man dadurch, dass man die Wahrheit praktiziert“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 1. Sie versuchen, die Herzen der Menschen für sich zu gewinnen). Gottes Worte waren sehr klar. Wenn wir eine Pflicht annehmen, müssen wir zunächst Gottes Willen suchen und die Prinzipien unserer Pflicht, um in diese einzutreten, die Wahrheit verstehen, Gott gehorchen und den Prinzipien der Wahrheit unserer Pflicht folgen. Zudem müssen wir die Arbeit der Kirche bei unserer Pflicht bedenken, uns selbst oft prüfen und dürfen nicht zum persönlichen Vorteil planen. Das reduziert die Verfälschung durch unsere eigenen Vorstellungen und unsere Fehler bei der Pflichterfüllung. Ich dachte daran, wie ich bei meiner Pflicht nur aus Eigennutz und Begehren gehandelt hatte. Ich hatte selten die Prinzipien der Wahrheit gesucht. Und selbst wenn ich sie ein wenig kannte, befolgte ich sie nicht. Bei der Wahl des Bewässerungsteams sind die nötigen Haupteigenschaften, deutlich über die Wahrheit Gemeinschaft halten können, Geduld und Verantwortlichkeit. Wu Wen war bei ihrer Pflicht verantwortungsbewusst und liebevoll und geduldig mit Neulingen. Egal, welche Zustände oder Probleme Neulinge hatten, sie konnte aktiv Gemeinschaft halten und Probleme lösen, und sie verstand einige der Prinzipien der Bewässerung von Neulingen. In der Vergangenheit war sie effektiv in ihrer Pflicht gewesen und machte jetzt nur einige Fehler wegen einiger Probleme, die sie nicht bewältigen konnte. In dieser Situation sollten wir anbieten, Gemeinschaft zu halten, und aus der Liebe heraus helfen oder uns mit ihr befassen, sie zurechtstutzen, entlarven und tadeln, statt sie einfach achtlos zu entlassen. Und als ich sah, wie enthusiastisch und freundlich Chen Chen nach außen hin war, fand ich es passend, sie zu fördern. Jetzt weiß ich, dass das nicht den Prinzipien entsprach. Wer zur Selbstreflektion isoliert wird, kann zum Predigen des Evangeliums und Bewässern von Neulingen eingesetzt werden, solange er keine Störungen verursacht, aber Personen mit schlechter Menschlichkeit, die Böses tun und die Arbeit der Kirche stören, dürfen nicht gefördert werden. Chen Chens Verlangen nach Ruf und Status war stark, und sie hatte oftmals in der Vergangenheit darum gekämpft, die Arbeit der Kirche gestört. Nach ihrer Entlassung und Isolation zeigte sie kein aufrichtiges Verständnis ihrer früheren Verfehlungen. Sie würde bei ihrer Pflicht weiter dem falschen Pfad folgen und könnte jederzeit Dinge tun, die die Kirchenarbeit störten. Solche Menschen dürfen nicht das Ziel wichtiger Förderungen sein. Ich stellte fest, dass ich die Prinzipien der Entlassung und des Einsatzes von Personal nicht verstand und deshalb Dinge aus Ehrgeiz und Begierde tat, was die Arbeit der Kirche störte und behinderte und auch nachteilig und verderblich für Chen Chen war. Als ich all das verstand, dankte ich Gott dafür, dass Er meine Brüder und Schwestern den Brief hatte schreiben lassen, der mich entlarvte und mich davon abhielt, diesen bösen Pfad weiterzugehen.
Später las ich eine weitere Passage aus Gottes Wort. „In Gottes Haus beschäftigst du dich nicht mit deinem eigenen Unterfangen, was auch immer du tust; es ist das Werk von Gottes Haus, es ist Gottes Werk. Du musst dieses Wissen und dieses Bewusstsein ständig vor Augen haben und sagen: ‚Das ist nicht meine eigene Angelegenheit; ich tue meine Pflicht und erfülle meine Verantwortung. Ich verrichte die Arbeit der Kirche. Das ist eine Aufgabe, die Gott mir anvertraut hat und die ich für Ihn tue. Das ist meine Pflicht, nicht meine eigene private Angelegenheit.‘ Dies ist das Erste, was die Menschen verstehen sollten. Wenn du eine Pflicht als deine Privatangelegenheit behandelst und nicht die Wahrheitsgrundsätze suchst, wenn du handelst, und sie nach deinen eigenen Beweggründen, Ansichten und Zielen ausführst, dann wirst du sehr wahrscheinlich Fehler machen. Wie solltest du also handeln, wenn du ganz klar zwischen deiner Pflicht und deinen Privatangelegenheiten unterscheidest und dir bewusst bist, dass dies eine Pflicht ist? (Suche nach dem, was Gott verlangt, und suche nach Grundsätzen.) Das ist richtig. Wenn dir etwas passiert und du die Wahrheit nicht verstehst, und du zwar eine Vorstellung hast, doch die Dinge dir noch immer nicht klar sind, dann musst du Brüder oder Schwestern aufsuchen, die die Wahrheit verstehen, und mit ihnen Gemeinschaft halten; das versteht man unter der Suche nach der Wahrheit und das ist vor allem die Einstellung, die du gegenüber deiner Pflicht haben solltest. Du solltest die Dinge nicht danach entscheiden, was du für angemessen hältst und dann den Stab brechen und sagen ‚Fall abgeschlossen‘ – das führt leicht zu Problemen. Eine Pflicht ist nicht deine Privatangelegenheit; egal, ob bedeutend oder unbedeutend, Angelegenheiten des Hauses Gottes sind niemandes persönliche Angelegenheiten. Solange es die Pflicht betrifft, ist es nicht deine Privatangelegenheit, es ist nicht deine persönliche Angelegenheit – es betrifft die Wahrheit und es betrifft den Grundsatz. Was solltet ihr also als Erstes tun? Ihr solltet die Wahrheit und die Grundsätze suchen. Und wenn ihr die Wahrheit nicht versteht, müsst ihr zuerst die Grundsätze suchen; wenn ihr die Wahrheit bereits versteht, wird es einfach sein, die Grundsätze zu erkennen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Was ist die angemessene Pflichterfüllung?). Gottes Wort gab mir einen Weg für die Praxis. Pflichten sind Aufträge von Gott, keine persönlichen Angelegenheiten, also dürfen wie sie nicht aus Eigennutz beliebig erfüllen. Wir müssen in allem die Prinzipien der Wahrheit suchen und dabei Gottes Anforderungen entsprechend praktizieren. Versteht man etwas nicht, sollte man Gemeinschaft halten und mit anderen suchen. Egal, was andere denken: Man muss nur Gottes Überprüfung akzeptieren und sein Bestes geben. Selbst wenn unsere Arbeit manchmal Fehler aufweist und du nicht schnell zu guten Ergebnissen kommst, wenn du so vorgehst, dass andere es nicht sehen, bist du auf dem richtigen Weg, und Gott wird dich führen. Später öffnete ich mich meinen Brüdern und Schwestern über mich selbst. Ich erklärte, dass ich meine Pflicht für Ruf und Status erfüllte, mein Verlangen nach schnellem Erfolg, wie ich gegen die Prinzipien verstieß, wenn ich Menschen einsetzte, mein willkürliches Handeln und wie ich meine Stellung benutzte, um andere zu schelten, was ihnen Schaden zugefügte. Ich bat aufrichtig um Verzeihung und bat sie, mich besser zu überwachen. Als ich auf diese Weise praktizierte, blickten meine Brüder und Schwestern nicht auf mich herab, sondern ermutigten mich und sagten, wir könnten einander überwachen und zusammenarbeiten, um unsere Pflichten gut zu erfüllen.
Schon bald geschah noch etwas. Die Evangeliumsdiakonin konnte ihre Pflicht wegen einer familiären Verhinderung vorübergehend nicht erfüllen. Als ich das hörte, war ich etwas beunruhigt. Ich dachte: „Jede Kirche tut, was sie kann, um das Evangelium zu predigen, und wenn die Evangeliumsdiakonin ihre Pflicht nicht tun kann, wir das unsere Arbeit stark beeinträchtigen! Wenn ich sie nicht schnell ersetze, werden unsere Ergebnisse nie besser werden. Meine Vorgesetzten werden mich sicher für inkompetent und unpassend für die Aufgabe halten.“ Ich besprach mit meiner Kollegin, ob wir die Evangeliumsdiakonin durch jemand anderen ersetzen sollten. Meine Kollegin sagte: „Die Evangeliumsdiakonin war stets eine verantwortungsvolle und fähige Arbeiterin und die Ergebnisse ihrer Evangeliumsarbeit sind gut gewesen. Wenn du sie versetzt, nur weil sie aktuell von ihrer Familie von der Arbeit abgehalten wird, wäre das gegen die Prinzipien.“ Gerade, als ich mich verteidigen wollte, dachte ich sofort daran, wie ich Wu Wen zwangsweise ersetzt hatte. Handelte ich nicht wieder, um meinen Ruf und Status zu schützen? Meine Kollegin erinnerte mich daran, meine Pflichten den Prinzipien nach zu erfüllen. Ich hätte beinahe erneut einen großen Fehler gemacht. Ich dankte Gott in meinem Herzen und sagte zu meiner Kollegin: „Meine Absichten sind falsch. Ich versetze sie ohne Prinzipien, um meinen Ruf zu schützen. Sie ist verantwortungsbewusst und sehr korrekt. Wenn sie ihre Arbeit jetzt gerade nicht erledigen kann, übernehmen wir für sie die Evangeliumsarbeit. Finden wir mehr über ihre Situation heraus und unterstützen wir sie, wo wir können.“ Meine Kollegin nickte zustimmend. So zu arbeiten, fühlte sich gut für mich an.
Ich fragte mich seitdem bei meiner Arbeit oft: „Habe ich meine Pflicht entsprechend der Prinzipien der Wahrheit getan? Bin ich Zwischenmenschliches mit einer verdorbenen Disposition angegangen?“ Falls ich etwas tat, was den Prinzipien und Gottes Willen widersprach, betete ich zu Gott um Hilfe, es zu ändern. Wenn ich so praktizierte, sah ich Gottes Führung, die Kirchenarbeit verbesserte sich etwas und meine Brüder und Schwestern konnten ihre Pflichten aktiv erfüllen. Gott sei Dank!