Die Bedeutung des Gebets und wie man es praktiziert (Teil Zwei)

In der Bibel sind die Gebete vieler Menschen überliefert, die in diesen Gebeten ihre Forderungen nicht bereits festgesetzt hatten. Stattdessen nutzten sie das Gebet, um den Willen Gottes zu suchen und zu begreifen und um dem Heiligen Geist zu erlauben, die Entscheidungen zu treffen. Beispielsweise griffen die Israeliten Jericho durch Beten an. Auch das Volk von Ninive tat durch Beten Buße und erlangte dadurch Gottes Vergebung. Das Gebet ist kein Ritual. Es ist wahre Kommunikation zwischen einem Menschen und Gott, und das ist enorm bedeutsam. An den Gebeten der Menschen kann man erkennen, dass sie Gott direkt dienen. Wenn du das Gebet als Ritual betrachtest, werden deine Gebete erfolglos sein, und es wird kein wahres Gebet sein, weil du Gott die Gefühle in deinem Inneren nicht mitteilst und Ihm nicht dein Herz öffnest. Was Gott betrifft, zählt dein Gebet nicht. Du existierst nicht in Gottes Herz. Wie soll der Heilige Geist dann in dir wirken? Daher wirst du, wenn du eine Zeit lang so gearbeitet hast, erschöpft sein. Von nun an wirst du ohne Gebet nicht in der Lage sein, zu arbeiten. Es ist das Gebet, das Arbeit hervorbringt, und es ist das Gebet, das Dienst hervorbringt. Wenn du Leiter bist, jemand, der Gott dient, dich aber niemals dem Gebet gewidmet oder das Gebet nie ernst genommen hast, dann hast du keine Gedanken, die du vor Gott zum Ausdruck bringen kannst. Daher neigst du dazu, Fehler zu machen, wenn du deine Pflicht erfüllst, und du wirst wahrscheinlich ins Straucheln kommen, wenn du dich immer auf deine eigenen Absichten und Handlungen stützt. An Gott zu glauben, ohne ausreichend zu beten, steht außer Frage. Manche Menschen beten selten, und da Gott Mensch geworden ist, glauben sie, es reiche aus, direkt Gottes Worte zu lesen. Das stellst du dir zu einfach vor. Kannst du vom Heiligen Geist erleuchtet und erhellt werden, indem du einfach nur Gottes Worte liest, ohne zu Ihm zu beten? Wenn ein Mensch nie zu Gott betet, sprich, nie wirklich mit Gott spricht oder nicht wirklich mit Ihm Gemeinschaft hält, dann wird es ihm sehr schwerfallen, seine verdorbene Disposition abzulegen und bei der Erfüllung seiner Pflichten Gott zufriedenzustellen. Selbst der menschgewordene Gott betet manchmal! Als Jesus im Fleisch kam, betete Er auch, wenn es um kritische Angelegenheiten ging. Er betete auf dem Berg, auf dem Schiff und im Garten. Er leitete auch Seine Jünger im Gebet an. Wenn du häufig vor Gott trittst und zu Ihm betest, beweist das, dass du Gott wie Gott behandelst. Wenn du häufig deinen eigenen Wünschen nach handelst und du das Gebet oft vernachlässigst, und verschiedene Dinge hinter Seinem Rücken tust, dann dienst du Gott nicht, du bist lediglich mit deinen eigenen Unterfangen beschäftigt. Wirst du von daher nicht verdammt sein? Von außen betrachtet, wird es nicht so erscheinen, als ob du etwas getan hättest, das Störungen verursacht, noch so, als hättest du Gott gelästert, jedoch kümmerst du dich lediglich um deine eigenen Angelegenheiten. Du bist nur mit deinen eigenen Unterfangen beschäftigt und strebst nach Ruhm, Gewinn, Status und persönlichem Vorteil. Störst du so nicht die Arbeit der Kirche? Auch wenn es nach außen hin so erscheint, als würdest du dich nicht störend verhalten, widersetzen sich deine Handlungen in ihrem Wesen Gott. Wenn du nie Buße tust oder dich änderst, dann bist du gefährdet.

Jeder war schon einmal in dem Zustand, zu leiden und sich elend zu fühlen, wenn etwas Unbefriedigendes passiert, und dann mit niemandem reden zu wollen. Nach einer Weile fühlt man sich besser, doch der Zustand wurde nicht beseitigt. Manchmal offenbaren solche Menschen bei ihrer Pflichterfüllung eine verdorbene Disposition und halten die Arbeit auf, oder man stutzt sie zurecht, und sie leiden und sind betrübt. Wenn man aber nicht nach der Wahrheit sucht, um das zu beheben, wird dieser abnormale Zustand nicht beseitigt. Wie viele Male seid ihr voller Schmerz und Kummer vor Gott getreten, um zu beten? Ihr lasst es alle ganz entspannt angehen und wurstelt euch einfach durch. Daher gibt es viele, die behaupten, an Gott zu glauben, Ihn jedoch nicht in ihrem Herzen tragen. Welche Pflicht sie auch erfüllen, wenn sie auf ein Problem stoßen, beten sie nie und suchen nie nach der Wahrheit. Sie stützen sich auf ihren eigenen Willen und erledigen die Dinge blindlings, wobei es so aussieht, als würden sie Leid erdulden und Energie dafür aufwenden. Auch denken sie, dass sie ihre Pflicht gut ausführen, obwohl sie keine Ergebnisse erzielen und ihre Mühe vergebens ist. Die Menschen stützen sich oft auf ihren eigenen Willen und kommen so vom rechten Weg ab. Sobald sie ein wenig Arbeit leisten, werden sie arrogant und glauben, über Kapital zu verfügen, und dann haben sie für Gott keinen Platz mehr in ihrem Herzen. Daran kann man erkennen, dass Verrat in der Natur der Menschen liegt. Die Menschen denken sogar: „Wie könnte es in meinem Herzen keinen Platz für Gott geben, wenn ich an Ihn glaube? Arbeite ich denn jetzt gerade nicht für die Kirche? Wie könnte Gott sich von mir abwenden?“ Es ist nicht so, dass Gott sich von dir abwenden will, aber du hast eben keinen Platz für Ihn in deinem Herzen. Es spielt keine Rolle, wie viel du arbeitest, du wirst dich davon nicht reinwaschen können, du wirst keine Möglichkeit haben, das Wirken des Heiligen Geistes zu erlangen, und was du auch tust, du wirst dich weiterhin von Gott entfernen und Ihn verraten. Die Lektion des Gebets ist die tiefsinnigste aller Lektionen. Wenn du deiner Pflicht nachgehst, und noch nicht einmal betest, dann wird deine Leistung nicht dem Standard entsprechen, und deine Arbeit wird vergebens sein. Je abnormaler dein Zustand ist, desto mehr solltest du beten. Ohne Gebet wird dein Zustand sich nur noch weiter verschlimmern und deine Pflicht ineffektiv sein. Beim Gebet kommt es nicht darauf an, wie gut es klingt, was du sagst. Zu beten erfordert vielmehr, dass deine Worte von Herzen kommen, dass du die Wahrheit über deine eigenen Schwierigkeiten sagst, dass du vom Rang eines geschaffenen Wesens aus sprichst und aus der Perspektive des Gehorsams: „Gott, Du weißt, wie verstockt die Menschen sind. Bitte führe mich in dieser Sache. Du weißt, dass ich schwach bin, dass ich erhebliche Mängel aufweise, dass ich mich nicht eigne, um von dir verwendet zu werden, dass ich rebellisch bin und dass ich, wenn ich etwas mache, Dein Wirken störe und Dinge tue, die nicht Deinem Willen entsprechen. Ich bitte Dich, Dein Werk zu tun, ich will einfach gehorchen und mitwirken …“ Wenn du noch nicht einmal diese Worte sprechen kannst, dann gibt es für Dich keine Hoffnung. Manche Menschen denken: „Wenn ich bete, muss ich beurteilen, ob ich vernünftig bete oder nicht. Wie soll ich also beten?“ Dauert es lange, um zu erkennen, ob man vernünftig ist? Denke nach jedem Gebet aufrichtig nach, und du wirst Klarheit finden. Wenn du das tust, wirst du bei deinen Gebeten danach immer vernünftiger werden, denn wenn du betest, wirst du erkennen, dass manche Worte unangemessen sind. Beim Beten ist die Beziehung des Menschen zu Gott am engsten und am direktesten. Kannst du dich normalerweise sofort hinknien und beten, wenn du etwas tust? Nicht immer; es hängt von der Situation ab. Wenn du alleine zu Hause bist und dich niederkniest und zu Gott betest, ist deine Beziehung zu Gott am engsten. Du kannst sagen, was immer in deinem Herzen ist, und du empfindest die größte Freude. Wenn du betest, bevor du Gottes Wort liest, wird es sich anders anfühlen, Sein Wort zu lesen. Wenn du deine Pflicht erfüllst, solltest du zuerst beten und suchen, dann wird dein Herz ernsthaft bei der Sache sein, und deine Pflichterfüllung wird eine andere Wirkung haben. Wenn du Gottes Wort liest und darin Licht findest, dann bete danach zu Gott, und dir wird eine größere Freude zuteilwerden. Wenn du nie betest, wirst du beim Lesen von Gottes Wort und bei deiner Pflichterfüllung Gottes Gegenwart nicht spüren. Manchmal wird dich das Lesen von Gottes Worten nicht erleuchten, und nach dem Lesen wird es keine offensichtliche Wirkung geben. Nichts, was du in deinem Glauben an Gott tust, kann ohne Gebet erfolgen. Wenn du oft zu Gott betest und deine Beziehung zu Gott sich normalisiert, wirst du über Lebenseintritt verfügen und dein Glaube wird stärker werden. Wenn du lange Zeit nicht betest, wirst du deinen Glauben verlieren, und wie willst du dann Lebenseintritt erlangen? Menschen, die wahren Glauben haben, erlangen diesen, indem sie anhand ihres Betens vor Gott leben und nach der Wahrheit suchen. Viele Menschen gehen beim Beten nur nach Schema F vor und suchen nicht nach der Wahrheit. Sie treten nur dann vor Gott, um zu beten und Ihn anzuflehen, wenn etwas passiert und sie sonst nichts tun können. Sie zwingen Gott immer, zu tun, was sie wollen und sie zufriedenzustellen. Ist das ein wahres Gebet? Erhört Gott solche Gebete? Beim Beten und Suchen in Gottes Gegenwart geht es nicht darum, Gott zu nötigen, das zu tun, was du willst, geschweige denn, von Ihm zu verlangen, dieses oder jenes zu tun. Das alles zeugt von einem Mangel an Vernunft. Was ist ein vernünftiges Gebet? Was ist ein unvernünftiges Gebet? Nach einer Weile wirst du das anhand deiner Erfahrung sagen können. Nach dem Beten magst du beispielsweise das Gefühl haben, dass der Heilige Geist nicht tut, worum du in deinem Gebet gebeten hast, und dass Er dich nicht auf die Weise führt, wie du es in deinem Gebet erbeten hast. Wenn du dann das nächste Mal betest, wirst du anders beten. Du wirst nicht versuchen, Gott zu nötigen, wie du es das letzte Mal getan hast, oder deinen eigenen Wünschen entsprechend Forderungen an Ihn stellen. Du wirst sagen: „O Gott! Möge alles Deinem Willen entsprechend geschehen.“ Solange du dich auf diesen Ansatz konzentrierst, wirst du, nachdem du dich eine Weile an die Sache herangetastet hast, erkennen, was ein vernünftiges Gebet und was ein unvernünftiges Gebet darstellt. Es gibt auch einen Zustand, bei dem du in deinem Geist spürst, dass deine Gebete öde sind, wenn du deinen eigenen Wünschen entsprechend betest, und du wirst dann bald nichts mehr zu sagen haben. Je mehr du zu sagen versuchst, desto unbeholfener wird es. Das beweist, dass du voll und ganz dem Fleisch folgst, wenn du auf diese Art betest, und so wird der Heilige Geist nicht wirken oder dich führen. Auch das ist eine Frage des Suchens und Erfahrens. Wenn du solche Dinge häufiger erlebst, wirst du sie schließlich auf ganz natürliche Weise verstehen.

Beim Gebet geht es hauptsächlich darum, aufrichtig zu Gott zu sprechen und Ihm zu sagen, was in deinem Herzen ist. Du sagst: „Gott! Du kennst die Verdorbenheit des Menschen. Heute habe ich wieder etwas Unvernünftiges getan. Ich hatte Hintergedanken – ich bin ein betrügerischer Mensch. Ich habe nicht deinem Willen oder der Wahrheit entsprechend gehandelt. Ich handelte, wie ich es wollte, und habe dann versucht, mich zu rechtfertigen. Jetzt erkenne ich meine Verdorbenheit. Ich bitte Dich, mich mehr zu erleuchten und es mir zu ermöglichen, die Wahrheit zu verstehen, sie in die Praxis umzusetzen und mich von dieser Verdorbenheit zu befreien.“ Auf diese Weise solltest du beten: über echte Dinge sprechen, die du auf echte Art und Weise ausdrückst. Wenn die meisten Menschen vor Gott treten, um zu beten, handelt es sich bei einem Großteil ihrer Worte um Glaubenslehren. Das sind keine wahren Gebete, die von Herzen kommen. Solche Menschen verfügen nur auf intellektueller Ebene über ein wenig Wissen, und im Herzen sind sie zwar zur Buße bereit, aber sie haben sich nicht darum bemüht, über die Wahrheit nachzudenken oder sie ganz zu verstehen. Das beeinträchtigt ihren Lebensfortschritt. Wenn du beim Beten über Gottes Worte reflektieren und nach der Wahrheit suchen kannst und der Heilige Geist dich erleuchtet, dann ist das bei weitem lohnender, als einfach darüber nachzudenken und es zu verstehen; du wirst in der Lage sein, die Wahrheitsgrundsätze zu verstehen. Wenn Er wirkt, dann bewegt der Heilige Geist die Menschen und erleuchtet und erhellt sie in Bezug auf Gottes Worte, damit sie wahres Verständnis haben und wahre Buße aufweisen, was viel tiefgründiger ist als menschliche Gedanken und menschliches Verständnis. Das muss voll und ganz verstanden sein. Wenn du dich lediglich mit oberflächlichen, willkürlichen Gedanken und Untersuchungen beschäftigst, danach keinen angemessenen Weg der Praxis hast und so gut wie keinen Eintritt in die Wahrheit erlangst, wirst du weiterhin nicht zu einer Veränderung fähig sein. Es gibt zum Beispiel Zeiten, in denen du beschließt, dich wahrhaft für Gott aufzuwenden und Ihm Seine Liebe wirklich zu vergelten. Doch selbst wenn du diesen Wunsch hegst, wirst du dir vielleicht nicht so viel Mühe geben und mit dem Herzen vielleicht nicht ganz bei der Sache sein. Doch wenn du, nachdem du gebetet hast und vom Heiligen Geist bewegt worden bist, einen Beschluss fasst und sagst: „Gott, ich bin bereit, Mühsal zu erleiden, ich bin bereit, Deine Prüfungen anzunehmen, und ich bin bereit, mich Dir vollständig zu unterwerfen. Wie groß mein Leid auch sein mag, ich will Dir Deine Liebe vergelten. Ich erfreue mich an Deiner großen Liebe, und Du hast mich erhoben. Dafür danke ich Dir aus tiefstem Herzen, und ich gebe Dir alle Ehre“ – wenn du so ein Gebet dargebracht hast, wird es deinen ganzen Körper stärken, und du wirst einen Weg der Praxis haben. Das ist die Wirkung des Betens. Wenn jemand gebetet hat, beginnt der Heilige Geist in ihm zu wirken, erleuchtet, erhellt und führt ihn, gibt ihm Glauben und Mut und befähigt ihn, die Wahrheit in die Praxis umzusetzen. Es gibt Menschen, die täglich Gottes Worte lesen, ohne ein solches Ergebnis zu erzielen. Aber nachdem sie sie gelesen haben, halten sie Gemeinschaft über Gottes Worte, und ihre Herzen erhellen sich, und sie finden einen Weg für sich. Wenn der Heilige Geist dich zudem bewegt und in dir eine bestimmte Last entfacht sowie dir eine gewisse Führung zuteilwerden lässt, dann werden die Ergebnisse in der Tat ganz anders ausfallen. Wenn du Gottes Worte liest, wird dich das vielleicht nur ein wenig bewegen, und vielleicht wirst du dann weinen. Dieses Gefühl wird nach kurzer Zeit wieder vergehen. Doch wenn das Gebet, das du darbringst, unter Tränen, innig, authentisch und aufrichtig dargebracht wird, und du vom Heiligen Geist bewegt wirst, dann wird dein Herz tagelang voller Freude sein. Das ist die Wirkung des Betens. Der Zweck des Gebets ist, vor Gott zu treten und das anzunehmen, was Er den Menschen geben möchte. Wenn du oft betest, wenn du oft vor Gott trittst, um mit Ihm Gemeinschaft zu halten, und eine normale Beziehung zu Ihm hast, dann wirst du immer von Ihm bewegt werden. Wenn du stets die Dinge annimmst, mit denen Er dich versorgt, und die Wahrheit akzeptierst, wirst du eine Veränderung erleben, und deine Umstände werden sich weiter verbessern. Vor allem, wenn Brüder und Schwestern gemeinsam beten, entsteht danach eine besonders starke Energie, und sie haben das Gefühl, eine Menge gewonnen zu haben. In der Zeit, die sie gemeinsam verbrachten, haben sie vielleicht tatsächlich nicht viel Gemeinschaft gehalten, aber es war ein Gebet, das sie so aufgerüttelt hat, dass sie keine Sekunde länger warten konnten, ihrer Familie und der Welt zu entsagen, und es verlangte ihnen nach nichts, und es genügte ihnen, nur Gott allein zu haben. Was für ein großer Glaube! Man kann die Kraft, die das Wirken des Heiligen Geistes den Menschen gibt, endlos genießen! Wie weit kannst du kommen, wenn du dich stur stellst und dich auf deine Beharrlichkeit verlässt, anstatt auf die Kraft, die Gott dir gibt? Du wirst einfach immer weiter laufen, bis dir die Kraft ausgeht, und wenn du dann auf ein Problem oder eine Schwierigkeit stößt, wird dir kein Weg offenstehen. Du wirst straucheln und verkommen, bevor du das Ende erreichst. Es gibt so viele Menschen, die auf dem Weg, Gott zu folgen, strauchelten und gescheitert sind; ohne die Wahrheit können sie nicht standhalten. Deshalb müssen die Menschen beständig zu Gott beten, sich auf Gott stützen und bis zum Schluss eine normale Beziehung zu Gott aufrechterhalten. Doch auf ihrem Weg entfernen sich die Menschen von Gott. Gott ist Gott, die Menschheit ist die Menschheit. Jeder folgt seinem eigenen Weg. Gott spricht die Worte Gottes, und die Menschheit beschreitet ihren eigenen Weg, und der ist nicht der Weg Gottes. Wenn der Glaube eines Menschen an Gott an Kraft verliert, tritt er vor Gott, um im Gebet einige Worte zu sagen, und leiht sich etwas Kraft. Wenn er ein bisschen Energie hat, entfernt er sich wieder von Ihm. Nach einer Weile geht ihm der Treibstoff aus, und er tritt wieder vor Gott, um sich mehr zu holen. Wer so vorgeht, wird nicht lange durchhalten können. Wenn jemand Gott den Rücken kehrt, hat er keinen Weg nach vorn.

Ich habe inzwischen festgestellt, dass viele Menschen sich wirklich schlecht selbst im Zaum halten können. Woran liegt das? Es liegt daran, dass die Menschen die Wahrheit von vornherein nicht verstehen, und wenn sie nicht beten, werden sie höchstwahrscheinlich zügellos. Sie verstehen nur Worte und Glaubenslehren – was aber nicht funktioniert, und sie sind völlig außerstande, sich zu zügeln. In einem solchen Zustand kannst du nur durch Gebet Erleuchtung und Erhellung vom Heiligen Geist erlangen, und nur wenn du ein wenig von der Wahrheit verstehst, kannst du irgendwie gezügelt werden und ein wenig das Abbild eines Menschen aufweisen. Wer an Gott glaubt, muss regelmäßig Seine Worte lesen, sich auf die Wahrheit konzentrieren und oft beten. Nur dann können die Menschen sich bessern, eine Veränderung herbeiführen und einen Hauch vom Abbild eines Menschen ausleben. Wenn du nur darüber redest, dich selbst zu kennen und eine normale Menschlichkeit auszuleben, dann ist das nicht in Ordnung; ohne das Wirken des Heiligen Geistes wird das keine Wirkung zeigen. Wenn du nicht darauf achtest, wie genau der Heilige Geist wirkt und Menschen bewegt, und wie Menschen in ihrem täglichen Leben nach der Wahrheit suchen und sie praktizieren sollten, wie kannst du dann an Gott glauben? Welche Pflicht kannst du erfüllen? Wenn die Menschen in ihrem Herzen bloß an Gottes Existenz glauben, wenn alles, was von ihrem Glauben übrig ist, ein bloßes Anerkennen Gottes ist, und wenn Seine Worte und Seine Wahrheit beiseitegelegt werden, dann werden sie keinen Lebenseintritt haben und weder Gott noch die Wahrheit in ihrem Herzen tragen. Die Gedanken und Auffassungen der Menschen werden ausschließlich von der materiellen Welt erfüllt sein. Wenn man so an Gott glaubt, ist dieser Glaube zu einem religiösen Ritual geworden. Wer die Wahrheit nicht liebt, könnte sogar den Atheismus oder Materialismus annehmen, mit der Zeit Gottes Existenz infrage stellen und die geistliche Welt und Dinge des geistlichen Lebens verleugnen. Das stellt eine komplette Abkehr vom wahren Weg dar, und solche Menschen sind in den bodenlosen Abgrund gestürzt. Ohne Gebet ist der Wunsch der Menschen, die Wahrheit zu praktizieren, nur ein subjektiver Wunsch; sie werden sich einfach nur an die Regeln halten. Selbst wenn du nach den Anordnungen des Oberen handelst und Gott nicht kränkst, befolgst du nur die Regeln, und auf diese Weise wirst du deine Pflicht niemals gut erfüllen. Der Geist aller Menschen ist heute empfindungslos und träge. In der Beziehung zwischen Gott und Menschen gibt es viele subtile Dinge, wie etwa vom Heiligen Geist bewegt und erleuchtet zu werden, doch die Menschen können diese nicht spüren – sie sind zu empfindungslos! Wenn die Menschen weder beten noch Gottes Worte lesen, wenn sie die Dinge des geistlichen Lebens nie erleben und ihren eigenen Zustand nicht begreifen können, können sie unmöglich garantieren, dass sie vor Gott leben. Wenn du vor Gott leben willst, steht es absolut außer Frage, nicht zu beten, geschweige denn, Gottes Worte nicht zu lesen. Kein Gemeindeleben zu führen, steht ebenfalls außer Frage. Wenn ein Mensch Gottes Worten den Rücken kehrt, dann glaubt er nicht mehr an Ihn, und nicht mehr zu beten bedeutet, sich weit von Gott zu entfernen. Um an Gott zu glauben, muss man beten. Ohne Gebet gibt es nicht einmal einen Hauch von Glauben an Gott. Ich habe gesagt, dass man sich nicht an Vorschriften halten muss und überall und jederzeit beten kann, weshalb nun einige Menschen nur selten beten. Wenn sie morgens aufwachen, lesen sie bloß ein paar Passagen der Worte Gottes und hören sich Hymnen an, anstatt zu beten. Tagsüber beschäftigen sie sich mit externen Angelegenheiten, und sie beten auch nicht, bevor sie sich nachts schlafen legen. Wenn man Gottes Worte nur liest und man nicht betet, glaubt ihr nicht, dass man dann wie ein Ungläubiger ist, der Seine Worte liest, ohne dass die Worte zu einem durchdringen? Wenn Menschen nicht beten, können ihre Herzen nicht in Gottes Worte eintreten, und das Lesen Seiner Worte wird sie nicht erleuchten. Ihr Geist wird weder subtile Gefühle erfahren noch bewegt werden. Sie sind empfindungslos und träge; sie halten nur oberflächlich über die Arbeit der Kirche und ihre Pflichterfüllung Gemeinschaft. Wenn etwas vorfällt, können sie die innersten Gefühle ihres Herzens nicht begreifen. Beeinträchtigt das nicht ihre normale Beziehung zu Gott? In ihrem Herzen gibt es bereits keinen Platz mehr für Gott, und wie sie auch beten, ihnen fehlen die Worte, und sie können Gott nicht spüren. Das ist bereits sehr gefährlich. Es bedeutet, dass sie sich zu weit von Gott entfernt haben. Tatsächlich wird es einen nicht von äußerlichen Tätigkeiten bei der Arbeit abhalten, wenn man sich zum Beten in seinen Geist zurückzieht; das wird nichts verzögern. Wenn ein Problem auftaucht und es nicht gelöst wird, das führt dann zu Verzögerungen. Das Gebet zu Gott soll Probleme lösen und es den Menschen erlauben, in Gottes Gegenwart zu leben und Seine Worte zu genießen. Das ist für die Pflichterfüllung und den Lebenseintritt der Menschen von größerem Nutzen.

1998

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