Anhang 3: Der Mensch kann nur unter Gottes Führung gerettet werden
Die Führung Gottes ist in den Augen jeder Person etwas sehr Fremdes, weil die Menschen denken, dass Seine Führung ihnen völlig weggenommen wird. Die Menschen denken, Gottes Führung sei allein Gottes Werk und dass sie nur Ihn betrifft – und somit ist Seine Führung den Menschen gleichgültig. Dadurch ist die Rettung der Menschheit vage und undeutlich geworden und ist nun nichts weiter als leere Rhetorik. Obwohl der Mensch Gott folgt, um die Rettung zu empfangen und in das wunderbare Ziel einzutreten, hat er kein Interesse daran, wie Gott Sein Werk durchführt. Den Menschen kümmert es weder, was Gott geplant hat, noch kümmert ihn die Rolle, die er spielen muss, um gerettet zu werden. Das ist wirklich tragisch. Man kann die Rettung des Menschen nicht von Gottes Führung absondern, noch von Seinem Plan trennen. Trotzdem hält der Mensch nichts von Gottes Führung und distanziert sich daher immer mehr von Ihm. Das hat immer mehr Menschen zur Folge gehabt, die in völliger Unwissenheit über Angelegenheiten sind, die in engem Zusammenhang mit der Frage der Errettung stehen – wie beispielsweise, was die Schöpfung ist, was der Glaube an Gott ist, wie man Gott anbetet, und so weiter –, um Sich in Seine Anhängerschaft einzureihen. Deshalb müssen wir jetzt über Gottes Führung sprechen, damit jeder Seiner Anhänger klar versteht, was es bedeutet, Ihm zu folgen und an Ihn zu glauben. Dies wird jedem gezielter helfen, den Weg zu wählen, den er beschreiten sollte, anstatt Gott nur zu folgen, um Segnungen zu erlangen oder Katastrophen zu entgehen oder um sich von anderen abzuheben.
Obwohl Gottes Führung tiefgründig ist, übersteigt sie nicht das Begriffsvermögen des Menschen. Denn das gesamte Werk Gottes hängt mit Seiner Führung zusammen und mit Seinem Werk, die Menschheit zu retten und betrifft das Leben, die Lebensweise und das Ziel der Menschheit. Man kann sagen, dass das Werk, das Gott unter den Menschen und am Menschen vollbringt, sehr praktisch und bedeutungsvoll ist. Der Menschen kann es sehen und erleben und es ist keineswegs abstrakt. Wenn der Mensch unfähig ist, das gesamte Werk zu akzeptieren, das Gott vollbringt, welche Bedeutung hat dann Sein Werk? Und wie kann eine solche Führung zur Rettung des Menschen führen? Viele, die Gott folgen, machen sich nur Gedanken darüber, wie sie Segnungen erhalten oder Katastrophen abwenden können. Sobald das Werk und die Führung Gottes erwähnt werden, verstummen sie und verlieren jegliches Interesse. Sie glauben, dass solche langweiligen Fragen zu verstehen ihrem Leben nicht dabei helfen wird zu wachsen oder irgendwelchen Nutzen verschaffen wird. Obwohl sie von der Führung Gottes gehört haben, schenken sie ihr daher nur wenig Beachtung. Sie betrachten sie nicht als etwas Wertvolles, das es zu akzeptieren gilt, geschweige denn empfangen sie sie als Teil ihres Lebens. Solche Menschen folgen Gott nur mit einem einfachen Ziel, und dieses Ziel ist Segnungen zu empfangen. Solche Menschen haben einfach keine Lust, irgendetwas Beachtung zu schenken, das nicht direkt mit diesem Ziel zusammenhängt. Für sie gibt es kein Ziel, das nicht mehr gerechtfertigt ist, als an Gott zu glauben, um Segnungen zu empfangen – genau das ist der Nutzen ihres Glaubens. Wenn etwas nicht zu diesem Ziel beiträgt, lässt es sie völlig kalt. Bei den meisten Menschen, die heute an Gott glauben, ist dies der Fall. Ihr Ziel und ihre Absicht scheinen gerechtfertigt, denn, da sie an Gott glauben, wenden sie sich auch für Gott auf, geben sich Gott hin und führen ihre Pflicht aus. Sie geben ihre Jugend auf, verzichten auf ihre Familie und Karriere und verbringen sogar Jahre von zu Hause weg, um sich zu betätigen. Für ihr ultimatives Ziel ändern sie ihre eigenen Interessen, ihre Lebensanschauung und wechseln sogar die Richtung, in der sie suchen. Trotzdem können sie das Ziel hinter ihrem Glauben an Gott nicht ändern. Sie eilen der Führung ihrer eigenen Ideale wegen umher; wie weit die Strecke auch ist und wie viele Schwierigkeiten und Hindernisse sich auch entlang des Weges befinden, sie bleiben hartnäckig und furchtlos vor dem Tod. Welche Kraft zwingt sie dazu, sich weiterhin auf diese Weise hinzugeben? Ist es ihr Gewissen? Ist es ihr starker und nobler Charakter? Ist es ihre Entschlossenheit, gegen die bösen Mächte bis zum letzten Ende zu kämpfen? Ist es ihre Überzeugung, für Gott Zeugnis abzulegen, ohne auf eine Belohnung aus zu sein? Ist es ihre Loyalität, bereit zu sein, alles aufzugeben, um dem Willen Gottes gerecht zu werden? Oder ist es ihr Geist der Hingabe, mit dem sie stets auf persönliche, extravagante Ansprüche verzichten? So viel zu geben ist, was jemanden betrifft, der die Führungsarbeit Gottes nie verstanden hat, schlechthin ein Wunder! Lasst uns vorerst nicht darüber reden, wie viel diese Menschen gegeben haben. Ihr Verhalten jedoch ist unserer Analyse äußerst würdig. Könnte es außer den Vorteilen, die so eng mit ihnen verbunden sind, noch andere Gründe dafür geben, warum Menschen, die Gott nie verstehen, so viel für Ihn geben? Darin entdecken wir ein zuvor nicht identifiziertes Problem: Die Beziehung des Menschen zu Gott beruht lediglich auf bloßem Eigeninteresse. Es ist eine Beziehung zwischen dem Empfänger und dem Geber von Segnungen. Um es deutlich auszudrücken, es ist wie die Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Der Arbeitnehmer arbeitet nur, um den Lohn zu erhalten, den ihm der Arbeitgeber gibt. Eine solche Beziehung beinhaltet keine Zuneigung, sondern nur Geschäftliches. Es gibt kein Lieben und Geliebtwerden, nur Wohltätigkeit und Barmherzigkeit. Es gibt kein Verständnis, nur unterdrückte Empörung und Täuschung. Es gibt keine Vertrautheit, nur eine Kluft, die nicht zu überqueren ist. Wer kann, jetzt, da dieser Punkt erreicht worden ist, einen solchen Verlauf rückgängig machen? Und wie viele Menschen sind fähig, wirklich zu verstehen, wie schlimm diese Beziehung geworden ist? Ich glaube, dass keiner sich vorstellen kann, wie beschämend und unansehnlich eine solche Beziehung zu Gott ist, wenn die Menschen in die Freude des Segens eintauchen.
Das Traurigste am Glauben der Menschen an Gott ist, dass der Mensch seine eigene Führung inmitten von Gottes Werk betreibt und zugleich Gottes Führung nicht beachtet. Der größte Fehler des Menschen liegt darin, sein eigenes, ideales Ziel aufzubauen und zu planen, wie er den größten Segen und das beste Ziel bekommen kann, während er gleichzeitig danach strebt, sich Gott zu unterwerfen und Ihn anzubeten. Selbst wenn man begreift, wie erbärmlich, abscheulich und jämmerlich sie sind, wie viele können ihre Ideale und Hoffnungen bereitwillig aufgeben? Und wer ist fähig, seine eigenen Schritte anzuhalten und damit aufzuhören, nur an sich selbst zu denken? Gott braucht diejenigen, die eng mit Ihm zusammenarbeiten werden, um Seine Führung zu vervollständigen. Er braucht jene, die sich Ihm unterwerfen, indem sie ihren ganzen Verstand und Leib Seiner Führungsarbeit widmen. Er braucht keine Menschen, die jeden Tag die Hände ausstrecken, um Ihn anzubetteln, noch weniger braucht Er jene, die ein wenig geben und dann darauf warten, belohnt zu werden. Gott verachtet jene, die einen dürftigen Beitrag leisten und sich dann auf ihren Lorbeeren ausruhen. Er hasst jene kaltblütigen Menschen, die Ihm Seine Führungsarbeit verübeln und nur darüber reden wollen, in den Himmel zu kommen und Segnungen zu erlangen. Er hegt eine sogar noch größere Abscheu gegen jene, die die Gelegenheit ausnutzen, die Sein Werk, das Er zur Rettung der Menschheit vollbringt, bietet. Denn diese Menschen hat es nie gekümmert, was Gott durch Seine Führungsarbeit erreichen und erlangen möchte. Sie befassen sich nur damit, wie sie die Gelegenheit, die Gottes Werk bietet, nutzen können, um Segnungen zu erlangen. Gottes Herz interessiert sie nicht, da sie völlig in ihre eigenen Zukunftsaussichten und in ihr eigenes Schicksal vertieft sind. Diejenigen, die die Führungsarbeit Gottes verübeln und nicht das geringste Interesse an Seinem Willen haben oder daran, wie Gott die Menschheit rettet, tun nur das, was ihnen gefällt, und zwar so, dass es von Gottes Führung getrennt ist. Weder erinnert Gott Sich an ihr Verhalten, noch heißt Er es gut – geschweige denn betrachtet Gott es wohlwollend.
In der unermesslichen Weite des Kosmos und des Firmaments leben und vermehren sich unzählige Geschöpfe, folgen dem zyklischen Gesetz des Lebens und halten sich an eine gleichbleibende Regel. Diejenigen, die sterben, nehmen die Geschichten der Lebenden mit sich, und diejenigen, die leben, wiederholen dieselbe, tragische Geschichte jener, die gestorben sind. So kann die Menschheit nicht anders, als sich zu fragen: Warum leben wir? Weshalb müssen wir sterben? Wer befehligt diese Welt? Wer hat diese Menschheit geschaffen? Hat Mutter Natur wirklich die Menschheit geschaffen? Hat die Menschheit wirklich die Kontrolle über ihr eigenes Schicksal? … Diese sind die Fragen, die die Menschheit seit Jahrtausenden unablässig aufwirft. Je mehr sich der Mensch in diese Fragen verbohrt hat, desto mehr hat er leider begonnen, nach Wissenschaft zu dürsten. Die Wissenschaft bietet kurze Befriedigung und vorübergehende Freuden des Fleisches, reicht jedoch bei Weitem nicht aus, um den Menschen von der Zurückgezogenheit, der Einsamkeit, der dürftig verschleierten schrecklichen Angst und der Hilflosigkeit im tiefen Inneren ihrer Seele zu befreien. Der Mensch benutzt lediglich wissenschaftliche Kenntnisse, die er mit bloßem Auge sehen und mit seinem Gehirn verstehen kann, um sein Herz zu betäuben. Dennoch reicht eine solche wissenschaftliche Kenntnis nicht aus, um die Menschheit davon abzuhalten, Geheimnisse zu erforschen. Die Menschheit weiß ganz einfach nicht, wer der Herrscher des Universums und aller Dinge ist, geschweige denn kennt sie den Anfang und die Zukunft der Menschheit. Die Menschheit lebt nur zwangsläufig unter diesem Gesetz. Niemand kann ihm entkommen und niemand kann es ändern, da es unter allen Dingen und im Himmel von Ewigkeit zu Ewigkeit nur Einen gibt, der die Herrschaft über alles hat. Er ist der Eine, den der Mensch noch nie erblickt hat, der Eine, den die Menschheit nie gekannt hat, an dessen Existenz die Menschheit nie geglaubt hat – doch Er ist der Eine, der den Urahnen der Menschheit den Lebensatem einhauchte und der Menschheit das Leben gab. Er ist der Eine, der die Menschheit versorgt und nährt und ihr Dasein zulässt; und Er ist der Eine, der die Menschheit bis zum heutigen Tag geführt hat. Darüber hinaus ist Er, und nur Er, der Eine, von dem die Menschheit für ihr Überleben abhängt. Er hat die Herrschaft über alle Dinge und herrscht über alle Lebewesen im Universum. Er befehligt die vier Jahreszeiten und Er ist es, der Wind, Frost, Schnee und Regen herbeiruft. Er bringt der Menschheit Sonnenschein und läutet die Nacht ein. Er war es, der Himmel und Erde gestaltete und dem Menschen die Gebirge, Seen und Flüsse sowie alle Lebewesen darin bereitstellte. Seine Taten sind allgegenwärtig, Seine Kraft ist allgegenwärtig, Seine Weisheit ist allgegenwärtig und Seine Autorität ist allgegenwärtig. Jedes dieser Gesetze und jede dieser Regeln ist die Verkörperung Seiner Taten und offenbart jeweils Seine Weisheit und Autorität. Wer kann sich von Seiner Herrschaft befreien? Und wer kann sich Seiner Gestaltung entziehen? Alle Dinge existieren unter Seinem Blick und außerdem leben alle Dinge unter Seiner Herrschaft. Seine Taten und Seine Kraft lassen der Menschheit keine andere Wahl, als die Tatsache anzuerkennen, dass Er tatsächlich existiert und die Herrschaft über alle Dinge hat. Nichts außer Ihm kann das Universum befehligen, geschweige denn diese Menschheit endlos versorgen. Unabhängig davon, ob du in der Lage bist, Gottes Taten zu erkennen, und unabhängig davon, ob du an Gottes Existenz glaubst, besteht kein Zweifel daran, dass Gott dein Schicksal bestimmt, und es besteht kein Zweifel daran, dass Gott immer die Herrschaft über alle Dinge haben wird. Seine Existenz und Autorität beruhen nicht darauf, ob der Mensch sie anerkennt und versteht oder nicht. Nur Er kennt die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft des Menschen, und nur Er kann das Schicksal der Menschheit bestimmen. Unabhängig davon, ob du diese Tatsache akzeptieren kannst, wird es nicht mehr lange dauern, bis die Menschheit all dies mit eigenen Augen bezeugt, und dies ist die Tatsache, die Gott bald zur Anwendung bringen wird. Der Mensch lebt und stirbt unter den Augen Gottes. Der Mensch lebt wegen der Führung Gottes, und wenn sich seine Augen endgültig schließen, ist, dass sie sich schließen, ebenfalls auf diese Führung zurückzuführen. Der Mensch kommt und geht immer und immer wieder, vor und zurück. Alles ist ausnahmslos Teil der Herrschaft Gottes und Seiner Gestaltung. Die Führung Gottes hat nie aufgehört; sie schreitet ununterbrochen voran. Er wird bewirken, dass die Menschheit sich Seiner Existenz bewusst ist, Seiner Herrschaft vertraut, Sein Tun erblickt und zu Seinem Königreich zurückkehrt. Das ist Sein Plan und das Werk, das Er seit Tausenden von Jahren führt.
Die Führungsarbeit Gottes begann mit der Schöpfung der Welt, und der Mensch befindet sich im Mittelpunkt dieses Werkes. Man kann sagen, dass die Schöpfung Gottes aller Dinge dem Menschen gilt. Da sich Seine Führungsarbeit über Tausende von Jahren erstreckt und nicht während eines Zeitraums von wenigen Minuten, Sekunden oder in einem Augenblick oder in einem Jahr oder in zwei Jahren vollbracht wird, musste Er weitere Dinge erschaffen, die für das Überleben des Menschen nötig sind, wie beispielsweise die Sonne, den Mond, alle Arten von Lebewesen, Nahrung und eine günstige Umgebung für die Menschheit. Das war der Anfang der Führung Gottes.
Daraufhin übergab Gott die Menschheit an Satan und der Mensch lebte unter Satans Domäne, was nach und nach zu Gottes Werk des ersten Zeitalters führte: der Geschichte des Zeitalters des Gesetzes … Im Laufe von einigen Tausenden Jahren gewöhnte sich die Menschheit während des Zeitalters des Gesetzes an die Führung des Zeitalters des Gesetzes und betrachtete sie als selbstverständlich. Die Menschen entzogen sich allmählich der Fürsorge Gottes. Und so, während sie das Gesetz befolgten, beteten sie außerdem Götzen an und begingen böse Taten. Sie waren ohne Jehovas Schutz und lebten ihr Leben nur vor dem Altar im Tempel. Tatsächlich hatte Gottes Wirken sie längst verlassen und obwohl die Israeliten sich weiterhin an das Gesetz hielten und den Namen Jehovas aussprachen und sogar stolz glaubten, dass nur sie das Volk Jehovas und die Auserwählten Jehovas seien, verließ sie Gottes Herrlichkeit leise …
Wenn Gott Sein Werk verrichtet, verlässt Er einen Ort stets leise und führt sanft das neue Werk aus, das Er an einem anderen Ort beginnt. Dies erscheint den Menschen, die betäubt sind, unglaublich. Die Menschen haben schon immer das Alte gehegt und neue, fremde Dinge mit Feindseligkeit betrachtet oder als Ärgernis angesehen. Und so ist der Mensch, welches neue Werk Gott auch verrichtet, von Anfang bis Ende der Letzte unter allen Dingen, der davon erfährt.
So wie es schon immer gewesen ist, begann Gott nach dem Werk Jehovas im Zeitalter des Gesetzes Sein neues Werk der zweiten Phase: Er nahm Fleisch an – war zehn, zwanzig Jahre lang als Mensch fleischlich – und sprach und verrichtete Sein Werk unter den Gläubigen. Dennoch wusste das ausnahmslos niemand und nur eine kleine Anzahl von Menschen erkannte an, dass Er der fleischgewordene Gott war, nachdem der Herr Jesus gekreuzigt worden und auferstanden war. Problematisch wurde es, als da einer mit dem Namen Paulus auftauchte, der sich auf eine Todfeindschaft mit Gott einließ. Sogar nachdem er niedergestreckt und zu einem Apostel geworden war, änderte Paulus seine alte Natur nicht, und ging weiterhin den Weg des Widerstands gegen Gott. Während der Zeit, in der er arbeitete, schrieb Paulus viele Episteln; leider genossen spätere Generationen seine Evangelien als die Worte Gottes, und sie wurden sogar in das Neue Testament aufgenommen und mit den Worten verwechselt, die Gott sprach. Seit dem Erscheinen der Heiligen Schrift ist das eine absolute Schande! Und wurde dieser Fehler nicht aufgrund der hochgradigen Dummheit des Menschen begangen? Sie ahnten nicht, dass in den Aufzeichnungen von Gottes Werk im Zeitalter der Gnade Episteln oder geistliche Schriftstücke des Menschen nicht dazu dienen sollten, das Werk und die Worte Gottes zu verkörpern. Das gehört aber nicht zur Sache, lasst uns also zu unserem ursprünglichen Thema zurückkehren. Sobald die zweite Phase von Gottes Werk – nach seiner Kreuzigung – abgeschlossen war, war Gottes Werk, den Menschen aus der Sünde zurückzuerlangen, vollbracht (sprich, den Menschen aus Satans Hand zurückzuerlangen). So musste die Menschheit von diesem Moment an nur den Herrn Jesus als den Retter annehmen, und ihre Sünden würden vergeben sein. Nämlich stellten die Sünden des Menschen kein Hindernis mehr da, um die Errettung erlangen und vor Gott treten zu können, und sie waren nicht mehr das Druckmittel, womit Satan den Menschen beschuldigte. Das liegt daran, dass Gott Selbst ein wirkliches Werk vollbracht hatte, zum Abbild und Vorgeschmack des sündigen Fleisches geworden war, und Gott Selbst war das Sündopfer. Auf diese Weise stieg der Mensch vom Kreuz herab und wurde durch Gottes Fleisch erlöst und gerettet – dem Abbild dieses sündigen Fleisches. So kam der Mensch, nachdem er von Satan gefangen genommen worden war, dem Annehmen der Errettung vor Gott einen Schritt näher. Natürlich war diese Phase des Werkes tiefgründiger und weiter entwickelt als die Führung Gottes während des Zeitalters des Gesetzes.
So ist die Führung Gottes: die Menschheit Satan übergeben – eine Menschheit, die von Grund auf nicht weiß, was Gott ist, was der Schöpfer ist, wie man Gott anbetet oder warum es notwendig ist, sich Gott zu unterwerfen – und Satan gestatten, sie zu verderben. Schritt für Schritt gewinnt Gott dann den Menschen aus den Händen Satans zurück, bis der Mensch Gott voll und ganz anbetet und Satan abweist. Das ist Gottes Führung. Dies mag sich wie eine mythische Erzählung anhören und es mag verwirrend erscheinen. Den Menschen kommt dies wie eine mythische Geschichte vor, da sie keine Ahnung davon haben, wie viel dem Menschen während der letzten tausend Jahre widerfahren ist, geschweige denn wissen sie, wie viele Geschichten sich im Kosmos und am Firmament abgespielt haben. Und ferner liegt es daran, dass sie die noch erstaunlichere, noch furchterregendere Welt nicht zu schätzen wissen, die jenseits dieser materiellen Welt existiert, die ihnen jedoch durch ihre sterblichen Augen verborgen bleibt. Es scheint dem Menschen unverständlich, weil der Mensch die Bedeutung von Gottes Errettung der Menschheit oder die Bedeutung Seiner Führung nicht versteht und nicht begreift, wie Gott Sich die Menschheit letztlich zu sein wünscht. Soll sie völlig unverdorben durch Satan sein, wie Adam und Eva? Nein! Der Zweck von Gottes Führung ist, eine Gruppe von Menschen zu gewinnen, die Gott anbeten und sich Ihm unterwerfen. Auch wenn Satan diese Menschen verdorben hat, betrachten sie Satan nicht länger als ihren Vater; sie erkennen das abstoßende Gesicht Satans, weisen ihn zurück und kommen vor Gott, um Gottes Gericht und Züchtigung anzunehmen. Sie erfahren den Unterschied zwischen hässlich und heilig und erkennen die Größe Gottes und das Böse Satans. Eine Menschheit wie diese wird nicht länger für Satan arbeiten oder Satan anbeten oder Satan verehren. Denn sie sind eine Gruppe von Menschen, die wirklich von Gott gewonnen worden sind. Das ist die Bedeutung von Gottes Werk, die Menschheit zu führen. Bei der derzeitigen Führungsarbeit Gottes ist die Menschheit sowohl das Ziel der Verdorbenheit Satans als auch der Errettung Gottes, und der Mensch ist das Produkt, worum Gott und Satan kämpfen. Während Gott Sein Werk durchführt, erlangt Er den Menschen allmählich aus den Händen Satans zurück, und so kommt der Mensch Gott immer näher …
Und dann kam das Zeitalter des Königreiches, das ein praktischerer Abschnitt des Werkes ist und das für den Menschen dennoch am schwierigsten zu akzeptieren ist. Denn je näher der Mensch Gott kommt, umso mehr nähert sich der Stab Gottes dem Menschen und umso deutlicher wird Gottes Gesicht dem Menschen offenbart. Nach der Erlösung der Menschheit kehrt der Mensch offiziell zur Familie Gottes zurück. Der Mensch dachte, dass nun die Zeit des Vergnügens sei, doch er wird einem Frontalangriff Gottes ausgesetzt, einem, wie ihn niemand je vorhersehen konnte: Wie es sich herausstellt, handelt es sich hierbei um eine Taufe, die das Volk Gottes „genießen“ muss. Bei einer solchen Behandlung bleibt den Menschen keine andere Wahl, als innezuhalten und bei sich zu denken: „Ich bin das seit vielen Jahren verlorene Lamm, für das Gott so viel ausgegeben hat, um es zurückzukaufen. Warum also behandelt mich Gott so? Ist das Gottes Art, mich auszulachen und mich zu entlarven? …“ Nachdem Jahre vergangen sind, ist der Mensch verwittert worden, da er die Härte der Läuterung und der Züchtigung erfahren hat. Obwohl der Mensch die „Herrlichkeit“ und die „Romantik“ vergangener Zeiten verloren hat, hat er, ohne es zu wissen, die Grundsätze menschlichen Verhaltens verstanden und hat Gottes Jahre der Hingabe zur Rettung der Menschheit schätzen gelernt. Der Mensch beginnt langsam, sein eigenes grausames Verhalten zu verabscheuen. Er fängt an zu hassen, wie verwildert er ist, alle seine Missverständnisse Gott gegenüber und die unvernünftigen Forderungen, die er an Ihn gestellt hat, zu hassen. Man kann die Uhr nicht zurückdrehen. Vergangene Ereignisse werden zu reuevollen Erinnerungen des Menschen, und die Worte und die Liebe Gottes werden zur treibenden Kraft im neuen Leben des Menschen. Die Wunden des Menschen heilen von Tag zu Tag, seine Kraft kehrt zurück und er steht auf und schaut auf das Gesicht des Allmächtigen … nur um festzustellen, dass Er schon immer an meiner Seite gewesen ist und dass Sein Lächeln und Sein wunderschönes Antlitz noch immer so ergreifend sind. Sein Herz sorgt sich noch immer um die Menschheit, die Er schuf, und Seine Hände sind noch genauso warm und kraftvoll, wie sie es am Anfang waren. Es ist, als wäre der Mensch zum Garten Eden zurückgekehrt, doch dieses Mal hört der Mensch nicht länger auf die Verführungen der Schlange und wendet sich nicht länger von Jehovas Gesicht ab. Der Mensch kniet vor Gott nieder, sieht hinauf in Gottes lächelndes Gesicht und bringt sein wertvollstes Opfer dar – Oh! Mein Herr, mein Gott!
Die Liebe und die Barmherzigkeit Gottes durchdringen jedes Detail Seiner Führungsarbeit, und unabhängig davon, ob die Menschen dazu fähig sind, Gottes gute Absichten zu verstehen, verrichtet Er trotzdem unermüdlich das Werk, dessen Vollbringung Er sich vorgenommen hat. Ungeachtet dessen, wie viel die Menschen von der Führung Gottes verstehen, kann jeder die Unterstützung und den Nutzen würdigen, die Gottes Werk dem Menschen bringen. Vielleicht hast du heute nichts von Liebe oder dem Leben gespürt, die Gott bereitstellt, doch solange du Gott nicht verlässt und deine Entschlossenheit, nach der Wahrheit zu streben, nicht aufgibst, wird ein Tag kommen, an dem dir Gottes Lächeln offenbart wird. Denn das Ziel von Gottes Führungsarbeit ist, die Menschen zurückzuerlangen, die unter der Domäne Satans sind, die Menschen, die durch Satan verdorben worden sind und sich Gott widersetzen, nicht aufzugeben.
23. September 2005