Nur indem man seine Auffassungen auflöst, kann man den richtigen Weg des Glaubens an Gott einschlagen (2) Teil Eins
Was das Thema Auffassungen angeht, so haben wir uns beim letzten Mal gemeinschaftlich über drei Punkte ausgetauscht: Der erste war Auffassungen vom Glauben an Gott, der zweite war Auffassungen von der Menschwerdung, und der dritte war Auffassungen von Gottes Wirken. Die Diskussion über die ersten beiden Punkte haben wir abgeschlossen und in Bezug auf den dritten Punkt über ein paar recht grundlegende konzeptionelle Inhalte gesprochen. Habt ihr, was die Auffassungen im Hinblick auf diesen Punkt betrifft oder in Bezug auf die Inhalte, die mit diesen Auffassungen zu tun haben, danach gründlich darüber nachgedacht, welche anderen Inhalte mit diesen Auffassungen zu tun haben und diese Wahrheit betreffen? Keine Wahrheit ist so einfach wie ihre wörtliche Bedeutung; jeder von ihnen wohnt ihre eigene wirkliche Bedeutung inne, und sie alle betreffen den Lebenseintritt der Menschen als auch alle Aspekte ihres Alltags und Glaubens an Gott. Habt ihr also durch euren Alltag irgendwelche Inhalte hinsichtlich dieses Aspektes der Wahrheit herausgefunden? Wenn ihr euch gemeinschaftliche Austausche zu diesem Aspekt der Wahrheit anhört, könnt ihr nur im wörtlichen Sinne etwas davon verstehen und verfügt, was offenkundige Auffassungen angeht, über einiges an Urteilsvermögen. Danach solltet ihr, durch weitere Überlegungen, Gebet und Suchen und gemeinschaftlichen Austausch mit euren Brüdern und Schwestern, aufgrund eurer Erfahrung in der Lage sein, zu einem etwas tieferen und praktischeren Verständnis zu gelangen. Wenn man diese drei Wahrheiten im wörtlichen Sinne betrachtet, welche davon hat dann am meisten mit den verdorbenen Dispositionen der Menschen zu tun, mit ihrem Verständnis der Disposition Gottes und ihrem praktischen Eintritt? Welche Wahrheit ist die tiefgründigste und tiefgreifendste? (Die dritte Wahrheit.) Die dritte Wahrheit geht ein wenig mehr in die Tiefe. Die erste betraf Auffassungen vom Glauben an Gott, und diese Auffassungen sind recht offenkundige und oberflächliche Dinge; die zweite betraf Auffassungen von der Menschwerdung, wozu einige Inhalte gehören, die die Menschen sehen und verstehen können und mit denen sie im Leben vielleicht in Berührung kommen und worüber sie vielleicht nachdenken; die dritte betraf Auffassungen von Gottes Wirken, die mit den verdorbenen Dispositionen der Menschen zu tun haben – diese letzte Wahrheit ist etwas tiefgreifender. Was genau sind also Auffassungen von Gottes Wirken? Welche Auffassungen haben die Menschen von Gottes Wirken? Wie sollten sie diese Auffassungen verstehen und damit umgehen, und wie sollten sie sie auflösen? Das ist der Inhalt des heutigen gemeinschaftlichen Austausches.
Wenn die Auffassungen der Menschen von Gottes Wirken eskalieren, sodass sie davon, ihr Denken und ihr Urteilsvermögen einzusetzen, dazu übergehen, Forderungen an Gott zu stellen, extravagante Wünsche an Gott zu haben, mit Gott im Streit zu liegen, und Sein Wirken zu bewerten oder zu beurteilen, dann sind diese Auffassungen nicht länger bloß ein Standpunkt oder eine Überzeugung, sondern betreffen auch die verdorbenen Dispositionen der Menschen. Sobald sie verdorbene Dispositionen der Menschen betreffen, reicht das aus, um die Menschen dazu zu bringen, sich Gott zu widersetzen, über Ihn zu urteilen oder Ihn sogar zu verraten. Somit ist es kein großes Problem, wenn die Auffassungen der Menschen von Gott nicht weitergehen als Vorstellungen und Spekulation. Eskalieren sie dagegen und werden zu einem Standpunkt oder einer Haltung zu Gottes Wirken, wenn daraus unvernünftige Forderungen an Gott werden oder dadurch über Gott geurteilt und Er verurteilt wird oder sie sich mit Begierden, Wünschen oder Absichten anfüllen, dann sind sie keine gewöhnlichen Auffassungen mehr. Warum sage Ich, dass es keine gewöhnlichen Auffassungen mehr sind? Weil diese Auffassungen und Gedanken mit deinem Lebenseintritt zusammenhängen und mit deiner Erkenntnis über Gottes Wirken und damit, ob du Gottes Souveränität annehmen und dich ihr unterwerfen kannst und ob du Ihn als deinen Herrscher und als den Schöpfer anerkennen kannst und all das direkten Einfluss auf deinen Standpunkt und deine Haltung zu Gott hat. Wenn man es so betrachtet, ist es dann ein ernstes Problem für die Menschen, diese Auffassungen zu haben? (Ja.) Wenn wir diese Auffassungen von einem theoretischen Standpunkt aus sezieren wollen, dann kann es sein, dass sie ein wenig abstrakt klingen oder irgendwie weit weg von eurem Alltag. Lasst uns also noch etwas über verschiedene Arten von Lebenssituationen der Menschen reden, die wir im Alltag oder bei den Menschen sehen können, oder über ihr Schicksal oder über ihre diversen Ansichten und Einstellungen zum Leben und zu Gottes Herrschaft und Orchestrierung, um Auffassungen der Menschen zu sezieren und es ihnen zu ermöglichen, zu sehen, wie Gott über die Menschheit herrscht und sie orchestriert und unter welchen Umständen Gott eigentlich wirkt. Es ist nicht so leicht, über dieses Thema Gemeinschaft zu halten. Wenn der gemeinschaftliche Austausch zu theoretisch ist, dann werden die Menschen das Gefühl haben, er sei inhaltsleer, während sie, wenn es darin zu viel um triviale Angelegenheiten geht oder er zu dicht mit dem wirklichen Leben der Menschen in Berührung kommt, denken werden, dass er sehr oberflächlich ist, und es wird Probleme dieser Art geben. Wie dem auch sei, wir wollen nichtsdestoweniger darüber auf eine Art und Weise Gemeinschaft halten, die ziemlich direkt und leicht zu verstehen ist, nämlich, indem Ich eine Geschichte erzähle. Durch die Handlung und die Charaktere in der Geschichte sowie durch die Lebensphilosophie, die sich in der Geschichte selbst widerspiegelt, und die Phänomene, die die Menschen sehen, können sie einige der Wege und Methoden erfassen, die Gott bei Seinem Wirken einsetzt, als auch die irrigen Ansichten, die die Menschen im wirklichen Leben zu Gottes Wirken haben, zu Seiner Souveränität und Orchestrierung bzw. einiges, das falsch ist, woran die Menschen klammern – es ist für die Menschen etwas leichter zu verstehen, wenn man auf diese Weise Gemeinschaft hält.
Hier ist also die Geschichte. Es war einmal ein kleines Mädchen, das in eine nicht so wohlhabende Familie hineingeboren wurde. Seit seiner frühesten Kindheit hatte es einen Wunsch: Es bat nicht darum, im Leben reich oder wohlhabend zu sein, alles, was es wollte, war jemand, auf den es vertrauen konnte. War dieser Wunsch zu extravagant? Verlangte es zu viel? (Nein.) Doch leider starb sein Vater, bevor es das Erwachsenenalter erreicht hatte, also hatte es in der Tat niemanden, auf den es im Leben vertrauen konnte. Es hatte die wichtigste Person verloren, auf die es in diesem Leben vertrauen konnte, die einzige Person, von der es in seinem jungen Gemüt dachte, dass man sich auf sie verlassen konnte. Litt sein junges Gemüt nicht große Qualen? Wenn so etwas passiert, dann muss es ihm große Qualen bereitet haben. War es im Herzen traumatisiert? Es war definitiv ein Trauma vorhanden. Wie entstand so ein Trauma? Es entstand, weil das Mädchen in seinem jungen Gemüt noch nicht bereit war, zu sagen: „Ich kann eigenständig sein, ich kann für mich selbst sorgen, ich muss mich nicht mehr auf meine Eltern verlassen.“ Es sollte, wie man sagt, noch flügge werden. In seinen naiven Gedanken war es noch nicht dazu gekommen, darüber nachzudenken, was es wegen seiner Zukunft tun und wie es ohne seine Eltern überleben sollte. In eben dieser Situation, bevor es sich solcher Dinge bewusst geworden war, starb sein Vater, was bedeutete, dass es keine Lebensgrundlage mehr hatte und die Zeiten noch härter werden würden, als sie es bereits waren. Ihr könnt euch vorstellen, wie die Tage für das Mädchen danach gewesen sein müssen. Es führte ein schwieriges Leben mit seiner Mutter und seinem jüngeren Bruder und kam gerade so über die Runden. Doch egal, welche Qualen es litt, das Leben musste weitergehen, also schlug es sich einfach weiter durch und leistete seiner Mutter und seinem Bruder Gesellschaft. Ein paar Jahre später war das Mädchen erwachsen geworden und konnte eigenständig etwas Geld verdienen, um die Lebenshaltungskosten seiner Mutter und seines Bruders Rechnung zu tragen, aber sie führten trotzdem beileibe kein Leben im Wohlstand. Die ganze Zeit hatte sich sein innerster Wunsch nicht geändert. Es brauchte jemanden, auf den es vertrauen konnte, aber was für ein Mensch sollte das sein? Was genau war der, auf den es vertrauen wollte? Beschreibt ihn Mir. Was bedeutet „jemand, auf den man vertrauen kann“, in einfachsten Worten? Damit ist jemand gemeint, der ihm die Mittel zum Leben geben konnte sowie Essen und Kleidung, ohne dass es losgehen und sich mühsam und allein seinen Lebensunterhalt verdienen oder irgendwelche Qualen ertragen musste. Jemand, auf den es sich zumindest stützen konnte, wann immer etwas schiefging, jemand, der ihm den Rücken freihielt, wie man so sagt – das war die Art von Person, auf die es zu vertrauen hoffte. Selbst wenn derjenige ihm nicht helfen oder es im Leben finanziell unterstützen konnte, dann hätte es zumindest immer dann, wenn etwas schiefging oder es Qualen litt, eine Schulter zum Anlehnen, jemanden, der ihm helfen konnte, die harten Zeiten durchzustehen und den Sturm zu überstehen – das war es, was es sich wünschte. War das zu viel verlangt? War dieser Wunsch unrealistisch? Es war nicht zu viel verlangt, und es war kein unrealistischer Wunsch. Wünschen sich nicht viele Leute etwas so Simples? Ganz wenige Menschen können sagen, dass sie auf die Welt kamen, ohne sich dann auf jemanden außer sich selbst zu verlassen. Die meisten Menschen, die in dieser Welt und in einer Gemeinschaft leben, hoffen auf einen Freund oder jemanden, auf den sie vertrauen können, und dieses Mädchen war keine Ausnahme.
Im Handumdrehen hatte es das heiratsfähige Alter erreicht, und immer noch wollte es jemanden finden, auf den es vertrauen konnte, jemand Zuverlässiges. Diese Person musste nicht besonders wohlhabend sein oder sie in Saus und Braus leben lassen, und er musste kein großartiger Gesprächspartner sein. Er musste einfach da sein, um es zu unterstützen, wann immer es in größten Schwierigkeiten war oder von Schwierigkeiten oder Krankheit geplagt, selbst wenn es nur darum ging, ihm ein paar tröstende Worte zu spenden und weiter nichts. War das ein Wunsch, der sich leicht erfüllen konnte? Das ist ungewiss. Keiner weiß, ob die Wünsche der Menschen das sind, was Gott ihnen geben oder in ihnen vollbringen wollte, oder ob ihre Wünsche letztlich bereits in ihrem Schicksal vorherbestimmt sind. Deshalb wusste niemand, ob der Wunsch dieses Mädchens wahr werden konnte, und es selbst wusste es auch nicht. Es hielt jedoch an diesem Wunsch fest, als es in die nächste Lebensphase eintrat. Zu diesem Zeitpunkt war die junge Frau sehr besorgt und beklommen, doch, wie dem auch sei, der Tag war gleichwohl gekommen. Sie wusste nicht, ob die Person, die sie zu heiraten beabsichtigte, tatsächlich jemand war, auf den sie sich für den Rest ihres Lebens verlassen konnte, doch im Herzen hoffte sie trotzdem inständig: „Diese Person sollte jemand sein, auf den ich mich verlassen kann. Die letzten etwa zwanzig Jahre meines Lebens sind hart genug gewesen. Wenn ich am Ende mit jemandem zusammen bin, der nicht verlässlich ist, dann wird der Rest meines Lebens noch härter. Auf wen sonst könnte ich vertrauen?“ Sie fühlte sich gequält, aber es gab nichts, was sie tun konnte, also hoffte sie einfach weiter. Wenn die Menschen nicht wissen, warum sie hier in diesem Leben sind und wie sie durchs Leben gehen sollen, tasten sie sich mit dieser Art von Wunsch und ungewisser Hoffnung voran, um zu überleben. Als dieser Moment kam, wusste sie nicht, wie ihre Zukunft sein würde. Die Zukunft war ungewiss. Sie ging weiter vorwärts. Viele Tatsachen laufen allerdings oft den Wünschen der Menschen zuwider. Vorerst wollen wir nicht kommentieren, warum Gott das Schicksal der Menschen auf diese Weise anlegt – ob Gott es absichtlich so arrangiert oder ob es daran liegt, dass die Verderbtheit und Ignoranz der Menschen dazu geführt haben, dass ihre Wünsche und Forderungen das genaue Gegenteil von dem Schicksal sind, was Gott für sie arrangiert hat, sodass ihre Wünsche oft nicht wahr werden können und es oft nicht so ausgeht, wie sie es sich erhofft hatten – darüber wollen wir vorläufig nicht diskutieren. Wir machen zunächst weiter mit der eigentlichen Geschichte.
Nachdem die junge Frau geheiratet hatte, trat sie in die nächste Lebensphase ein, während sie an ihrem Wunsch festhielt. Was erwartete sie in diesem Lebensabschnitt? Sie wusste es nicht, aber sie konnte ihm nicht aus dem Weg gehen, nur weil sie Angst vor dem Unbekannten hatte. Sie musste sich wappnen und nach vorn sehen, und sie musste immer noch jeden Tag überstehen. An diesem wichtigen Wendepunkt in ihrem Leben war das Schicksal, das Gott für sie arrangiert hatte, schließlich da – und es war das Gegenteil von dem, wonach sie sich gesehnt hatte. Das heimelige Familienleben, nach dem sie sich gesehnt hatte, mit einem einfachen Bett, einem kleinen Schreibtisch, einem schlichten, sauberen Zimmer, einem Ehemann und Kindern – dieses einfache Leben, das sie wollte, konnte niemals eintreten. Nach ihrer Heirat war ihr Ehemann wegen seiner Arbeit das ganze Jahr weg von zu Hause, also mussten sie getrennt leben. Welche Perspektiven gibt es für eine Frau bei so einem Leben? Sie wird gemobbt und benachteiligt. So einem Lebensumfeld ausgesetzt zu sein, war für ihr Leben und ihr Schicksal ein weiterer Schlag. Das war etwas, was sie sich nie ausgemalt hatte, und auch etwas, was sie nie hatte sehen wollen und womit sie nie konfrontiert sein wollte. Doch nun widersprachen die Tatsachen völlig ihren Wünschen und Vorstellungen. Das, was sie nicht sehen oder erleben wollte, war ihr tatsächlich passiert. Ihr Mann war das ganze Jahr fort auf Arbeit. Sie musste unabhängig sein, sowohl im Leben als auch finanziell. Sie musste losziehen und Geld verdienen, um selbst die Rechnungen zu bezahlen. Sie hatte niemanden, der ihr im Leben half, und musste bei allem auf sich selbst vertrauen. Hatte diese Frau in so einem Lebensumfeld am Ende jemanden, auf den sie vertrauen konnte, oder war es überhaupt nicht so? (Es war überhaupt nicht so.) Wurde ihr Wunsch erfüllt oder zerschlagen, nachdem sie geheiratet hatte? (Er wurde zerschlagen.) Offensichtlich hatte sich ihre Hoffnung in der zweiten wichtigen Phase ihres Lebens wieder zerschlagen, und sie hatte niemanden, auf den sie vertrauen konnte. Der Mensch, von dem sie gedacht hatte, sie könne ihm im Leben vertrauen, war nicht an ihrer Seite, und man konnte sich überhaupt nicht auf ihn verlassen. Auf den Menschen, den sie für ihren Fels in der Brandung gehalten hatte, für ihren Halt, für jemanden, auf den man vertrauen konnte, konnte man sich überhaupt nicht verlassen. Sie musste alles allein machen, sich um alles selbst kümmern und sich allem allein stellen. In den schwierigsten Zeiten konnte sie sich nur in ihrem Bett verkriechen und unter der Decke schluchzen, und es gab niemanden, dem sie von ihren Problemen erzählen konnte. Um ihr Gesicht, ihre Konkurrenzfähigkeit und ihre Selbstachtung zu wahren, präsentierte sie nach außen hin oft ein formidables Äußeres und wirkte wie eine starke Frau, aber tief im Inneren war sie eigentlich sehr verletzlich. Sie brauchte Unterstützung und sehnte sich nach jemandem, auf den sie vertrauen konnte, aber dieser Wunsch hatte sich noch nicht erfüllt.
Ein paar Jahre später zog sie mit ihren mehreren kleinen Kindern im Schlepptau umher, sie mieteten sich Häuser und führten ein Leben ohne festen Wohnsitz. Auf diese Weise zerfiel im Laufe der Jahre allmählich eines ihrer grundlegendsten Bedürfnisse im Leben, Stück für Stück. Alles, was sie gewollt hatte, war ein kleiner Raum mit einem Bett, einem kleinen Schreibtisch, einem Herd zum Kochen und dass ihre Familie am Tisch essen, ein paar Hühner halten und ein einfaches Leben führen konnte. Sie erwartete nicht, reich oder wohlhabend zu sein. Solange das Leben einfach, geruhsam und die Familie zusammen war, genügte das. Alles, was sie jetzt tun konnte, war jedoch, mit ihren Kindern im Schlepptau von der Hand in den Mund zu leben. Sie hatte nicht nur niemanden, auf den sie vertrauen konnte, sondern, was noch schlimmer war, sie musste zu der Person werden, auf die ihre Kinder sich verlassen konnten. Sie dachte auch, dass sie, da das Leben in dieser sterblichen Welt so schmerzlich war, vielleicht einen Weg finden würde, diesen Schmerz zu beheben, wie beispielsweise dadurch, dass sie eine buddhistische Ordensschwester werden oder einen Ort finden würde, um ihre spirituellen Tugenden auszubilden, weg von der Gesellschaft der Menschen und weg von diesem Leid, ohne auf jemanden zu vertrauen und ohne dass irgendwer auf sie vertraute, weil ein solches Leben einfach zu erschöpfend und schmerzvoll war. Doch was war das Eine, was sie aufrechterhielt und weitermachen ließ? (Ihre Kinder.) Das ist richtig. Hätte sie ihre Kinder nicht, wäre jeder Tag, den sie am Leben war, vielleicht noch schmerzvoller, aber sobald sie Kinder hatte, übernahm sie Verantwortung und wurde zu dem Menschen, auf den sie vertrauten. Wenn ihre Kinder „Mama“ riefen, glaubte sie, dass die Last auf ihren Schultern zu schwer war, dass sie sich ihrer Verantwortung nicht einfach so entziehen konnte und dass sie nicht auf andere vertrauen konnte, sie aber die sein konnte, auf die andere vertrauten – das, so dachte sie, konnte man auch als eine Quelle der Lebensfreude ansehen, als eine Haltung zum Leben und einen Antrieb zu leben. So ertrug sie um ihrer Kinder willen schätzungsweise weitere zehn Jahre. Kamen ihr die Tage lang vor? (Ja, das taten sie.) Warum kamen sie ihr lang vor? (Weil sie ein hartes Leben führte, kamen ihr die Tage lang vor.) Aus Erfahrung wisst ihr, dass das wie die Worte von jemandem klingt, der schon überall war und viel durchgestanden hat. Die Tage waren hart und qualvoll, daher kamen sie ihr extrem lang vor. Alles, was sie erlebte, war wie eine Art von Folter tief in ihrem Herzen, also musste sie leben und dabei die Tage zählen, und diese Art von Leben war nicht leicht durchzustehen. Selbst als die Kinder erwachsen waren, änderte sich ihr Wunsch immer noch nicht. Tief im Herzen hatte sie immer noch diesen Wunsch: „Die Kinder sind älter, und es macht nicht mehr so viel Mühe, sich um sie kümmern. Wäre mein Ehemann bei uns und die Familie vereint, dann wäre unser Leben noch besser.“ Ihre wundervolle Vorstellung kam zurück, und blies, wie die Nichtgläubigen sagen, den Wind der Hoffnung erneut in ihre Segel. Immer wenn sie nachts nicht schlafen konnte, hatte sie Gedanken wie: „Jetzt sind die Kinder ja erwachsen. Wenn sie es an die Hochschule schaffen und schließlich einen guten Job finden und Geld verdienen, wird das Leben leichter sein. Was Essen, Kleidung und Unterkunft betrifft, wird die Situation besser sein, als sie jetzt ist. Und wenn mein Mann zurückkommt, wird das Leben noch besser sein, und ich werde jemanden haben, auf den ich mich verlassen kann! Die beiden Menschen, auf die ich mich zuvor verlassen hatte, haben mich im Stich gelassen, aber jetzt habe ich mehr Menschen, auf die ich vertrauen kann. Der Himmel ist ziemlich gut zu mir gewesen! Es sieht so aus, als würden bessere Zeiten kommen.“ Sie glaubte, dass bessere Zeiten kommen würden. Ist das etwas Gutes oder etwas Schlechtes? Das weiß niemand. Keiner weiß, was das Lebensschicksal eines Menschen ist oder was vor einem liegt. Die Menschen stolpern alle so durchs Leben und halten an ihren schönen Wünschen fest.
Zehn Jahre vergingen, ihr Ehemann wurde versetzt und hatte jetzt eine andere Arbeit, und die Familie war endlich wieder vereint, was etwas Gutes war. Konnte ihr Ehemann also am Ende jemand werden, auf den sie vertrauen konnte? Konnte sie einen Teil ihres Schmerzes mit ihm teilen? Weil sie nie zusammengelebt noch auf einer tiefen Ebene interagiert hatten, kannte sie ihren Ehemann überhaupt nicht gut. In den darauffolgenden Tagen fingen sie und ihr Ehemann an, zu lernen, wie man miteinander lebt, und gelangten zu einem tieferen Verständnis füreinander. Ihr Wunsch änderte sich trotzdem nicht. Sie hoffte, dass dieser Mann zu dem Menschen werden konnte, auf den sie vertraute, zu dem Menschen, der sie tröstete und ihren Schmerz linderte, komme, was da wolle. Allerdings kam es trotzdem anders, als in ihrer Vorstellung. Dieser Ehemann, mit dem sie nie auf einer tieferen Ebene interagiert hatte, dieser Mann, den sie überhaupt nicht verstand, konnte einfach nicht zu dem Menschen werden, auf den sie vertraute. Der Grund dafür war, dass die Überlebensfähigkeiten der beiden Menschen, ihre menschlichen Qualitäten, ihre Lebensauffassungen, Werte und Einstellungen zu ihren Kindern, ihrer Familie und ihren Verwandten völlig unterschiedlich waren. Das Paar stritt sich andauernd und geriet wegen Kleinigkeiten aneinander. Tief im Inneren hoffte diese Frau, dass sie weiter durchhalten konnte, sodass ihr Ehemann schließlich vielleicht ihre Freundlichkeit, ihre Geduld und ihre Mühsal verstehen und danach davon emotional berührt sein und wieder eine Verbindung zu ihr aufbauen würde, doch ihr Wunsch war immer noch nicht wahr geworden. War ihr Mann, soweit es sie betraf, tief im Inneren jemand, auf den sie vertrauen konnte? Konnte er jemand werden, auf den sie vertrauen konnte? (Nein, das konnte er nicht.) Wann immer sie auf Schwierigkeiten stieß, schaffte es ihr Mann nicht nur nicht, sie zu trösten und ihren Schmerz zu lindern, sondern verschlimmerte eigentlich ihren Schmerz, und sie fühlte sich noch enttäuschter und hilfloser. Was waren zu diesem Zeitpunkt ihre innersten Gefühle und ihre Lebensauffassung? Es waren Enttäuschung und Schmerz, weshalb sie sich fragte: „Gibt es wirklich einen Gott? Warum ist mein Leben so hart? Alles, was ich will, ist jemand, auf den ich vertrauen kann. Ist das zu viel verlangt? Ich habe nur diesen einen kleinen Wunsch. Warum ist er in all den Jahren meines Lebens nicht wahr geworden? Meine Forderungen sind nicht überzogen, und ich habe keine Ambitionen. Ich möchte einfach nur jemanden zum Anlehnen, wenn etwas schiefläuft, das ist alles. Warum kann sich nicht einmal so ein kleiner Wunsch erfüllen?“ Diese Situation ging mehrere Jahre so weiter. Das Leben dieser Familie war offensichtlich nicht sehr harmonisch; ständig gab es Streit. Die Kinder und auch die Eltern waren traurig und unglücklich. In der Familie herrschten weder Friede noch Freude, und jede Person empfand tief im Herzen nur Furcht, Beklommenheit und schreckliche Angst sowie Schmerz und Unbehagen.
Ein paar Jahre später trat schließlich die Wende ein, und das Evangelium des Herrn Jesus fand sie. Sie spürte, dass ihr Wunsch endlich wahr werden könnte. „Ich muss nicht auf meinen Vater, meinen Ehemann oder irgendjemanden um mich herum vertrauen“, dachte sie. „Solange ich auf den Herrn Jesus vertraue, habe ich meinen Frieden und jemanden, auf den ich wirklich vertrauen kann. Ich kann wahren Frieden und Glück finden, und dann wird das Leben weniger eine Qual sein.“ Nachdem sie das Evangelium des Herrn Jesus angenommen hatte, wurde diese Frau viel glücklicher, und natürlich wurde ihr Leben viel beständiger. Obwohl sich die Haltung ihres Ehemannes zu ihr nicht geändert hatte und er noch genauso barsch war wie vorher, sie ignorierte und keine Rücksicht auf sie nahm, sich nicht um sie kümmerte oder Besorgnis zeigte oder gar Geduld, Dankbarkeit oder Nachsicht, änderte sich ihre Haltung zu all dem, weil sie im Herzen die Errettung des Herrn Jesus hatte. Sie stritt sich nicht länger mit ihrem Ehemann oder versuchte, vernünftig mit ihm zu reden, weil sie schließlich verstanden hatte, dass die Menschen nichts daraus gewinnen können, wenn sie über all das streiten. Wann immer etwas schiefging, redete sie mit dem Herrn Jesus, und ihr Herz wurde viel offener. Auf diese Weise schien es, als würde ihr Familienleben relativ beständig. Die guten Zeiten währten allerdings nicht lang, und wieder gab es eine Wende in ihrem Leben. Als sie anfing, an den Herrn Jesus zu glauben, predigte sie das Evangelium voller Eifer, machte sich das Kirchenleben zu eigen und unterstützte ihre Brüder und Schwestern. Allerdings hieß ihr Ehemann das nicht gut. Er fing an, sie zu verfolgen, und schalt sie oft, indem er beispielsweise sagte: „Willst du immer noch mit mir leben? Wenn du das wirklich nicht willst, dann sollten wir uns trennen!“ Sie hatte keine andere Wahl, als einfach zum Herrn Jesus zu beten und es hinzunehmen. Obwohl solche Tage schwierig und schmerzvoll waren, war das Trauma in ihrem Herzen viel kleiner als vorher, und sie konnte auch Trost aus dem Gebet schöpfen. Wann immer sie bekümmert war, betete sie zum Herrn. Somit hatte ihr Herz jemanden, auf den es vertrauen konnte und durch den es vorläufig erfüllt wurde, und sie spürte, dass ihr Leben viel besser war.
Die Kinder wurden langsam erwachsen. Weil die Kinder von klein auf bei ihr gelebt hatten und ihre Zuneigung zu ihr etwas stärker war, glaubte diese Frau: „Jetzt, da meine Kinder erwachsen sind, muss ich nicht länger auf meinen Ehemann vertrauen, ich kann auf meine Kinder vertrauen.“ Allem Anschein nach hatte sie bereits auf den Herrn Jesus vertraut und ihr Herz, ihre Familie und sogar ihre Zukunft und Perspektiven in Seine Hände gelegt. Doch tatsächlich hielt sie tief im Inneren immer noch an diesem Wunsch für die Menschen, die sie sehen konnte und die eine Beziehung zu ihr hatten, fest und hoffte, dass dieser Wunsch eines Tages wahr werden würde. Weil die Menschen nicht sehen können, wo der Herr Jesus ist, sagen sie, dass der Herr Jesus an ihrer Seite ist und in ihren Herzen, doch sie dachte, dass man Gott nicht berühren oder sehen konnte, also fühlte sie sich deswegen unbehaglich. Sie dachte, es würde reichen, einfach darauf zu vertrauen, dass der Herr Jesus ihr bei wichtigen Ereignissen und großen Problemen beistehen würde, aber dass sie im wirklichen Leben trotzdem auf ihre Kinder vertrauen müsse. In all dieser Zeit hatte sich ihr Wunsch nicht geändert, und sie hatte ihn nicht losgelassen. Sie glaubte jetzt an den Herrn Jesus, aber warum hatte sich dieser Wunsch trotzdem nicht geändert? Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen. Einer lautet, dass sie die Wahrheit nicht verstand und Gottes Souveränität und Orchestrierung nicht kannte bzw. nicht viel darüber verstand; das ist der objektive Grund. Der subjektive Grund ist, dass sie ein feiger Mensch war. Obwohl sie an Gott glaubte, hatte sie, nachdem sie so viel Schmerz erfahren hatte, immer noch keine klaren Erkenntnisse in Bezug auf die Bedeutung davon, an Gott zu glauben, oder in Bezug auf das Schicksal der Menschen oder Gottes Orchestrierung und die Art und Weise, wie der Schöpfer wirkt. Woran zeigt sich, dass sie keine klaren Erkenntnisse darüber hatte? Vor allem machte sie ihr eigenes Glück und ihre tief verwurzelte Sehnsucht nach einem besseren Leben an anderen fest und hoffte, dass ihr Wunsch sich erfüllen konnte, weil andere sie unterstützten oder ihr unter die Arme griffen. War das eine falsche Ansicht zum Leben und zum Schicksal? (Ja.) Diese Ansicht war falsch. Macht ihr als Eltern einen Fehler, wenn ihr eure Hoffnungen auf eure Kinder setzt, und hofft, dass sie euch gegenüber pflichtbewusst sind und euch unterstützen können, wenn sie erwachsen sind? Das ist nicht falsch und nicht zu viel verlangt. Worin liegt hier also das Problem? Sie wollte sich ständig auf ihre Kinder verlassen und ein glückliches Leben führen, indem sie auf ihre Kinder vertraute, und den Rest ihres Lebens im Vertrauen auf ihre Kinder verbringen und sich an diesem und jenem erfreuen, indem sie auf ihre Kinder vertraute. Inwiefern war ihre Sichtweise dabei falsch? Warum hatte sie diese Vorstellung? Worin hatte ihre Sichtweise ihren Ursprung? Die Menschen hegen immer ausschweifende Hoffnungen auf eine bestimmte Lebensweise und einen bestimmten Lebensstandard. Das heißt, noch bevor die Menschen herausfinden, wie Gott ihr Leben vorherbestimmt hat oder was ihr Schicksal ist, haben sie bereits geplant, wie ihr Lebensstandard sein muss, nämlich, dass sie glücklich sein müssen und Friede und Freude in ihrem Leben herrschen und sie reich und wohlhabend sein müssen und Menschen haben, die ihnen helfen und auf die sie vertrauen können – die Menschen haben ihren eigenen Lebensweg, ihre Lebensziele, ihren endgültigen Bestimmungsort im Leben und alles andere bereits geplant. Steckt in all dem irgendein Glaube an Gott? (Nein.) Nein, er steckt nicht darin. Diese Frau hatte immer eine Lebensanschauung: Wenn ich auf den und den vertraue, wird mein Leben friedvoller, glücklicher und begüterter; wenn ich auf den und den vertraue, wird mein Leben beständiger, sicherer und fröhlicher. Ist diese Sichtweise richtig oder falsch? (Sie ist falsch.) Nach so vielen Jahren hatte sie bereits die Phase erreicht, in der sie an den Herrn Jesus glaubte, aber sie hatte immer noch nicht klar erkannt, worum es beim Leben des Menschen geht. Sie hatte immer noch ihre eigenen Absichten und Pläne, rechnete sich ihren zukünftigen Lebensweg aus und plante ihr zukünftiges Leben. Wenn ihr euch das jetzt anseht, waren dann diese Einstellung zum Leben und diese Art zu planen richtig oder falsch? (Das war falsch.) Warum? (Weil sie ihren eigenen Idealen und Wünschen nachjagte, statt nach dem zu streben, was Gott von den Menschen verlangt.) Wonach sie strebte, hatte nichts mit dem zu tun, was Gott vorherbestimmt. Noch bevor sie wusste, was Gott tun würde, beschloss sie zuerst, jemanden zu finden, auf den sie vertrauen konnte. Sie würde in dieser Phase auf diese Person und in jener Phase auf jene Person vertrauen. So verlor sie ihr Vertrauen in Gott und verließ sich schließlich nur auf Menschen, anstatt auf Gott. Wenn man bedenkt, dass sie ständig diesen Wunsch und diese Pläne hatte, trug sie Gott im Herzen? (Nein.) Was war also, in gewisser Weise, die Ursache für die Qual, die von all ihren Anstrengungen herrührte? (Die Ursache war ihr Wunsch.) Das ist vollkommen richtig. Wie also kam ihr Wunsch zustande? (Dadurch, dass sie nicht an Gottes Souveränität oder an Seine Orchestrierung und Anordnungen glaubte.) Das stimmt. Sie verstand nicht, wie das Schicksal der Menschen zustande kommt, noch verstand sie, wie Gottes Souveränität wirkt. Das ist die Wurzel des Problems.
Wir wollen mit der Geschichte fortfahren. Als die Kinder dieser Frau erwachsen waren, fanden einige eine Anstellung, andere gründeten einen Hausstand und heirateten, und natürlich mussten sie von ihren Eltern wegziehen, ein unabhängiges Leben führen und konnten sich nicht oft mit ihren Eltern treffen. Was also war das nächste Problem, vor dem diese Frau stand? Es schien, als stünde ihr Wunsch, auf ihre Kinder zu vertrauen, kurz davor, erneut zerschlagen zu werden. Es war eine weitere schmerzliche Tragödie, ein weiterer Schlag in ihrem Leben. Aus allen möglichen Gründen konnten ihre Kinder nicht an ihrer Seite leben und ihr Gesellschaft leisten oder sie oft besuchen und sich um sie kümmern. Ihre Hoffnung, dass ihre Kinder an ihrer Seite und ihr gegenüber respektvoll sein und sich um sie kümmern könnten, und ihr Wunsch, auf ihre Kinder zu vertrauen, sodass sie es ruhiger angehen lassen und ein behaglicheres und glücklicheres Leben führen konnte – all das entglitt ihr immer mehr. Somit wurden ihre Unruhe, Sorge und Sehnsucht nach ihren Kindern immer stärker. War das nicht eine andere Art von Schmerz? Sie wurde älter, die Jahre lasteten allmählich auf ihr, und ihre Qualen wurden immer größer, ebenso wie ihre Sehnsucht nach ihren Kindern. Viele Jahre vergingen, und obwohl es in jeder Phase ihres Lebens andere Menschen waren, auf die sie vertraute, verließen sie sie alle zum festgelegten Zeitpunkt, wodurch sich ihre Wünsche bzw. Illusionen völlig zerschlugen und sie sich tief im Inneren in höchstem Maße gequält und beklommen fühlte. Was brachte ihr das? Brachte es sie dazu, über das Leben nachzudenken? Oder darüber nachzudenken, wie der Schöpfer das Schicksal der Menschen anordnet? Wenn man das normale Denken der Menschen berücksichtigt, so sollten sie, nachdem sie sich einige Predigten angehört und einige Wahrheiten verstanden haben, einiges über den Schöpfer, über das Leben und über das Schicksal der Menschen wissen. Aus verschiedenen Gründen und weil es ein Problem mit der Protagonistin dieser Geschichte selbst gab, wusste und verstand sie bis zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht, was sie in jeder Phase ihres Lebens erlebt hatte und was ihr begegnet oder was ihr Problem war, und tief in ihrem Herzen sehnte sie sich immer noch nach jemandem, auf den sie vertrauen konnte. Auf wen genau sollte sie also vertrauen? Es ist wahr, dass Gott der Eine ist, auf den die Menschen vertrauen, aber Gott ist nicht nur dafür da, dass die Menschen auf Ihn vertrauen, das ist nicht alles, wofür Er da ist. Es ist wichtiger, dass die Menschen wissen, wie sie mit dem Schöpfer auskommen können, wie sie Gott kennen und sich Ihm unterwerfen können – es ist nicht nur eine Beziehung, bei der sich der eine auf den anderen verlässt.
Nachdem diese Frau das Vertrauen in ihre Kinder verloren hatte und alt geworden war, übertrug sie ihre Hoffnungen auf ihren Ehemann, der zu ihrem letzten Strohhalm wurde, nach dem sie greifen konnte. Sie musste, was ihre Grundbedürfnisse betraf, auf ihn vertrauen und weiterleben. Sie musste Wege finden, damit ihr Mann noch ein paar Jahre lebte, und sie so Nutzen für sie selbst daraus ziehen konnte. Er war der, auf den sie vertraute. Die alte Frau lebte schon so lange, dass ihr Haar ergraut und ihr Gesicht runzlig war und ihr fast alle Zähne ausgefallen waren. Obwohl sich ihr Aussehen verändert hatte, war in jeder Phase ihres Lebens etwas gleichgeblieben: Sie war gegen eine Wand gelaufen, und obwohl sie viele Male gegen eine Wand gelaufen war, hatte sie denselben gleichbleibenden Wunsch – jemanden zu haben, auf den sie vertrauen konnte. Noch etwas hatte sich nicht geändert, nämlich ihre Illusionen über Gottes Verheißungen an die Menschen sowie einige Illusionen über sich selbst, die Menschheit, ihr Schicksal und ihre Zukunftsaussichten. Obwohl diese Illusionen tief in ihrem Inneren immer verschwommener wurden und sich immer mehr entfernten, hatte sie vielleicht trotzdem tief in ihrem Herzen einen Hoffnungsschimmer: „Wenn ich in den Jahren, die mir noch bleiben, glücklich mit jemandem leben kann, auf den ich vertrauen kann, oder den Tag sehe, an dem Gottes Werk endet und Er verherrlicht wird, dann wird dieses Leben nicht umsonst gewesen sein.“ So war das Leben dieser Frau. Und das ist das Ende der Geschichte. Wie sollte der Titel dieser Geschichte lauten? („Auf wen kann ich vertrauen?“) Dieser Titel ist ziemlich gut und regt zum Nachdenken an.
Wir wollen zum Thema unseres gemeinschaftlichen Austausches zurückkehren. Was hat diese Geschichte mit den Auffassungen der Menschen von Gottes Wirken zu tun? Welcher Teil hängt mit den Auffassungen der Menschen von Gottes Wirken zusammen? Auf welche Auffassungen bezieht er sich? Was denkt ihr? (Die Menschen glauben, dass Gott Dinge nach ihren Erwartungen und Plänen zuwege bringen sollte. Das ist die Art von Auffassung, die die Menschen haben.) Ihren Auffassungen nach denken die Menschen, dass der Schöpfer ihnen ihre Bestrebungen, solange diese gut, positiv und proaktiv sind, vergönnen sollte, und dass ihnen das Recht, nach einem wunderbaren Leben zu streben, nicht entzogen werden dürfe. Das ist eine Auffassung. Entspricht das, was der Schöpfer verwirklicht, den Wünschen des Menschen, seinen Hoffnungen, seinen Vorstellungen? (Das tut es nicht.) Auf welche Art und Weise handelt der Schöpfer dann? Unabhängig davon, wer du bist, und unabhängig davon, was du geplant hast, wie vollkommen und ehrenwert deine Vorstellungen auch sind oder inwieweit sie mit deiner Lebenswirklichkeit übereinstimmen, Gott sieht nichts davon an, noch achtet Er darauf; vielmehr wird alles nach den von Gott festgelegten Methoden und Gesetzen zuwege gebracht, orchestriert und arrangiert. Das ist Gottes gerechte Disposition. Einige Menschen denken: „Habe ich nach den unzähligen Mühen, die ich in meinem Leben erlebt habe, nicht das Recht auf ein gutes Leben? Werde ich, wenn ich vor den Schöpfer trete, nicht dazu berechtigt sein, ein wunderbares Leben und einen wunderbaren Bestimmungsort zu verlangen und dies anzustreben?“ Ist das nicht eine menschliche Auffassung? Was sind solche Auffassungen und menschengemachten Gedanken für Gott? Es sind unvernünftige Forderungen. Wie entstehen solche unvernünftigen Forderungen? (Die Menschen kennen Gottes Autorität nicht.) Das ist der objektive Grund. Was ist der subjektive Grund? Dass sie eine aufsässige Disposition haben und nicht gewillt sind, nach der Wahrheit zu suchen oder sich der Souveränität des Schöpfers oder dem, was Er arrangiert, zu unterwerfen. Ist das Leben, das der Schöpfer für die meisten Menschen anordnet, mühevoll oder ist es glücklich und sorglos? (Es ist mühevoll.) Die meisten Menschen führen ein mühevolles Leben, mit zu vielen Schwierigkeiten und zu vielen Qualen. Welche Absicht verfolgt der Schöpfer damit, dass Er für die Menschen ein ganzes Leben voller Mühsale anordnet? Worin besteht der Sinn? In einer Hinsicht sollen solche Anordnungen den Menschen ermöglichen, Gottes Souveränität, Seine Anordnungen und Seine Autorität zu erleben und zu kennen; in anderer Hinsicht ist es Sein primäres Ziel, die Menschen erleben zu lassen, was das Leben wirklich ist, damit sie dadurch erkennen, dass das Schicksal des Menschen von Gottes Hand gelenkt und weder von irgendeinem Menschen entschieden wird noch sich ändert, wenn sich der subjektive Wille der Menschen ändert. Was immer der Schöpfer tut und welche Art von Leben oder Schicksal Er auch immer für die Menschen angeordnet hat, Er lässt sie über das Leben nachdenken und darüber, was das Schicksal des Menschen wirklich ist, und während sie über all das nachdenken, lässt Er sie vor Gott treten. Wenn Gott die Wahrheit kundtut und den Menschen sagt, was all das ist, lässt Er die Menschen vor sich treten, akzeptieren, was Gott sagt, erleben, was Gott sagt, verstehen, wie die Beziehung zwischen allem, was Gott sagt, und allem, was die Menschen im wirklichen Leben erfahren, wirklich ist. Er lässt die Menschen die Praktikabilität, Exaktheit und Gültigkeit dieser Wahrheiten verifizieren, woraufhin sie sie erlangen und anerkennen, dass der Mensch in der Hand des Schöpfers gelenkt wird und das Schicksal des Menschen von Gott beherrscht und angeordnet wird. Sobald die Menschen all das verstanden haben, werden sie nicht länger irgendwelche unpraktischen Pläne für ihr Leben haben, und sie werden keine Pläne haben, die sich gegen die Wünsche des Schöpfers richten, noch gegen das, was Er bestimmt und angeordnet hat; vielmehr werden sie über eine zunehmend präzise Einschätzung und Erkenntnis verfügen beziehungsweise Verständnis und einen Plan haben, wie sie ihr Leben führen und welchen Weg sie einschlagen sollten. Das ist der Zweck und Sinn der vielen Mühsale, die der Schöpfer im Leben der Menschen anordnet.
Kehren wir zur Geschichte zurück. Wie lautete, nachdem die Protagonistin viele Mühsale erlebt hatte, ihre Erkenntnis darüber, weshalb sie in diesem Leben Not und Qualen gelitten und warum der Schöpfer alles so orchestriert und angeordnet hatte? Könnt ihr das anhand der Geschichte erkennen? Ist sie zu dieser Erkenntnis gelangt? (Nein.) Warum nicht? (Weil sie in jeder Lebensphase und an jedem Wendepunkt ihres Lebens, als sich ihre Wünsche immer wieder zerschlugen, nicht darüber nachdachte oder zu einem Schluss kam, weshalb ihr lebenslanger Traum nie wahr werden konnte. Hätte sie nachdenken und die Wahrheit suchen können, hätte sie sich geändert. Doch sie verstand die Souveränität des Schöpfers nicht und konnte ihren Traum nur entschlossen weiterverfolgen und hoffen, dass sich ihr Schicksal eines Tages plötzlich ändern würde, was unmöglich war. Während dieses Prozesses leistete sie ständig Widerstand und mühte sich ab, deshalb ihre unermessliche Qual.) So war es. Weil sie sich für einen falschen Weg entschied, es aber nicht wusste. Sie hielt ihn für einen richtigen Weg, für ihr rechtmäßiges Streben und ihren rechtmäßigen Wunsch und arbeitete dann hart, kämpfte und mühte sich in diese Richtung ab. Sie zweifelte nie, ob ihr Wunsch realistisch war oder nicht, noch zweifelte sie dessen Richtigkeit an. Stattdessen verfolgte sie stur diese Richtung, änderte sie nie oder kehrte um. Was war dann der Grund, weshalb Gott ihr so viel Mühsal im Leben bescherte? Dass Er all das tat, geschah nicht aus Zufall. Im Leben eines jeden Menschen ordnet Gott ein paar außergewöhnliche Erfahrungen und einige schmerzvolle Erfahrungen an. Tatsächlich nutzt der Schöpfer diese Methode und diese Tatsachen, um dir zu sagen, dass du so nicht weitermachen sollst und dass dieser Weg nirgendwohin führt und es nicht der Weg ist, den du nehmen solltest. Was kannst du vage darin erkennen? Das ist Gott, der einen Weg für die Menschen auswählt, und es ist auch Gottes Art, mit den Menschen zu reden, und Seine Art, Menschen zu retten und Menschen dazu zu bringen, aus ihren falschen Auffassungen und sturen Verhaltensweisen herauszutreten. Das ist auch Gottes Art, dir zu sagen: Der Weg, den du wählst, ist ein Sumpf, eine Feuergrube, eine Straße ohne Wiederkehr, und den darfst du nicht hinabgehen. Wenn du diesen Weg weitergehst, wirst du weiterhin leiden. Das ist nicht der richtige Lebensweg, es ist nicht der Weg, den du nehmen sollst, und es ist nicht der Weg, den Gott für dich vorherbestimmt hat. Wenn du ein kluger Mensch bist, dann wirst du, nachdem du Mühsal erlebt hast, nachdenken: „Warum habe ich solche Mühsal erlebt? Warum bin ich gegen eine Wand gelaufen? Ist dieser Weg für mich nicht geeignet? Welchen Weg sollte ich also gehen und welche Richtung sollte ich im Leben einschlagen?“ Während du reflektierst, wird Gott dir Eingebungen und Wegweisung zukommen lassen oder dir die richtige Richtung weisen, in die du deinen nächsten Schritt machen sollst. Gott leitet dich beständig, sodass du im wirklichen Leben praktischer und präziser den vor dir liegenden Weg begreifen kannst, den Er für dich geplant hat. Tat das die Protagonistin in der Geschichte, die Ich euch gerade erzählt habe? (Nein, sie hat nie reflektiert.) Was für eine Disposition hatte sie? (Unnachgiebigkeit.) Unnachgiebigkeit – das ist so problematisch. Von Kindheit an, bis sie eine grauhaarige alte Frau war, hatte sich ihr Wunsch, jemanden zu haben, auf den sie vertrauen konnte, nie geändert. Ob zuvor, als sie Gottes Evangelium gehört und Einblicke darüber gewonnen hatte, wie der Schöpfer Himmel und Erde und alle Dinge schuf, oder als das Evangelium sie fand und Gott ihr die Wahrheit über all das erzählte, ihr Wunsch änderte sich von Anfang bis Ende nie – das ist der bedauernswerteste Aspekt. Die Menschen haben Gedanken und Vorstellungen. Aus welchem Grund erschuf Gott all das für die Menschen? Damit die Menschen die Leute, Geschehnisse, Dinge und Umgebungen, die Gott für sie arrangiert, wahrnehmen und verstehen. Als normaler Mensch, der Vernunft und ein Gewissen besitzt, wird jeder geschaffene Mensch die Wünsche des Schöpfers mehr oder weniger und mit unterschiedlichem Tiefgang verstehen, wenn er mit seinem Herzen all das erlebt und begreift, was Gott orchestriert hat. Das ist eine Art, auf die Gott wirkt, die besonders praktisch und echt ist. Doch weil die Menschen zu arrogant und unnachgiebig sind und die Wahrheit nicht leicht akzeptieren können, fällt es ihnen schwer, die Absichten des Schöpfers zu begreifen. Wie zeigt sich die Unnachgiebigkeit der Menschen? Ganz gleich, was Gott sagt oder tut, die Menschen halten trotzdem an ihren eigenen Dingen fest. Ihre Mentalität ist die: „Ich will mein Leben planen. Ich habe Ideen, ich habe ein Hirn, ich bin gebildet, und ich kann mein Leben kontrollieren. Ich kann den Ursprung von allem in meinem Leben sehen, und ich kann all das komplett orchestrieren, also kann ich mein eigenes Glück, meine eigene Zukunft und meine eigenen Aussichten planen.“ Wenn sie gegen eine Wand laufen, sagen sie: „Diesmal bin ich gescheitert, nächstes Mal werde ich es wieder versuchen.“ Sie glauben, dass die Menschen so leben sollten, und dass ein Mensch, wenn er keinen Kampfgeist hat, im Leben in höchstem Maße nutzlos und schwach sein wird. Was ist die Ursache für ihre Hartnäckigkeit? Was ist der Grund dafür? Dass sie glauben, sie müssten unbedingt stark sein statt schwach und dass sie sich nicht vom Leben unterkriegen lassen dürfen, geschweige denn zulassen, dass andere auf sie herabsehen, und dass die Menschen eigenständig sein und konkurrieren sollten, entschlossen sein und von anderen hochgeschätzt werden sollten. Diese Dispositionen, diese Vorstellungen und diese Gedanken beherrschen ihr Verhalten, sodass sie jedes Mal, wenn sie in Schwierigkeiten, in eine prekäre oder schmerzliche Situation geraten, die Gott für sie orchestriert hat, denselben Weg wie zuvor wählen: beharrlich weiterzumachen mit ihren eigenen Gedanken, nicht umzukehren und bis zum Ende unbedingt bei dem zu bleiben, was immer sie für gut, richtig und für sich nützlich halten, und eine von Konkurrenzdenken geprägte Person zu sein. Es ist genau diese unnachgiebige Disposition, die sie dazu bringt, viele Male unwissend und unpraktisch zu urteilen, und die viele unpraktische Erkenntnisse und Erfahrungen entstehen lässt.
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