Was es bedeutet, nach der Wahrheit zu streben (7) Teil Eins
Vor kurzem habe Ich über allerlei Sprüche über moralisches Verhalten, die aus der traditionellen Kultur stammen, Gemeinschaft gehalten. In Bezug auf bestimmte Sprüche habe ich ausgiebig Gemeinschaft gehalten. Nun, haben dieses Thema und dieser Inhalt irgendetwas mit der Wahrheit zu tun? (Ja.) Denkt irgendjemand, dass dieses Thema und dieser Inhalt scheinbar keinen Bezug zur Wahrheit haben? Wenn jemand das denkt, hat er ein wirklich geringes Kaliber und ihm fehlt sogar das geringste Maß an Urteilsvermögen. War Meine Gemeinschaft über dieses Thema leicht zu verstehen? (Ja.) Wenn Ich darüber nicht Gemeinschaft gehalten und diese Sprüche über moralisches Verhalten nicht auf diese Weise im Detail analysiert hätte, hättet ihr dann diese Sprüche, die die Menschen als ziemlich positiv betrachten, fälschlicherweise als die Wahrheit angesehen und sie weiter vertreten? Zum einen kann Ich mit Sicherheit sagen, dass die meisten Menschen diese Sprüche als positive Dinge ansehen, als Dinge, die der Menschlichkeit entsprechen und die eingehalten werden sollten, und als etwas, das dem Gewissen, der Vernunft, den Forderungen, den Auffassungen und anderen derartigen Dingen der Menschlichkeit entspricht. Man kann sagen, dass vor Meiner Gemeinschaft zu diesem Thema fast jeder diese verschiedenen Sprüche über moralisches Verhalten als positiv und im Einklang mit der Wahrheit ansah. Nachdem ihr jetzt Meine Gemeinschaft und detaillierte Analyse gehört habt, seid ihr nun in der Lage, zwischen diesen Sprüchen über moralisches Verhalten und der Wahrheit zu unterscheiden? Besitzt ihr diese Art von Urteilsvermögen? Einige werden sagen: „Ich bin nicht in der Lage, zwischen ihnen zu unterscheiden, aber auf jeden Fall sehe ich jetzt, nachdem ich Gottes Gemeinschaft gehört habe, dass es einen Unterschied zwischen diesen Dingen und der Wahrheit gibt. Sie können nicht die Stelle der Wahrheit einnehmen, und man kann erst recht nicht behaupten, dass sie positive Dinge oder die Wahrheit sind. Natürlich steht es außer Frage, sie als im Einklang mit Gottes Worten und Seinen Forderungen oder den Kriterien der Wahrheit zu erachten. Sie haben keinerlei Bezug zu Gottes Worten, Gottes Forderungen oder den Kriterien der Wahrheit. Insgesamt kann ich sagen, ob diese Dinge nun mit menschlichem Gewissen und menschlicher Vernunft übereinstimmen oder nicht, bete ich sie in meinem Herzen nicht mehr an und betrachte sie nicht mehr als die Wahrheit.“ Dies zeigt, dass diese Aspekte der traditionellen Kultur in den Herzen der Menschen nicht mehr richtungsweisend sind. Wenn die Menschen diese Sprüche über moralisches Verhalten hören, werden sie sie unterbewusst von der Wahrheit unterscheiden und sie allenfalls für etwas halten, das das Gewissen der Menschen billigt. Doch sie wissen, dass sich diese Sprüche immer noch von der Wahrheit unterscheiden und die Wahrheit absolut nicht ersetzen können. Sobald die Menschen das Wesen dieser Sprüche über moralisches Verhalten begreifen, werden sie aufhören, sie als Wahrheit zu betrachten oder sich an sie zu halten, sie zu verehren oder nach ihnen zu streben – das ist die grundsätzliche Wirkung, die erreicht wird. Welche positiven Auswirkungen hat es nun auf das Streben der Menschen nach der Wahrheit, wenn sie all diese Dinge verstehen? Dass es eine positive Wirkung hat, steht fest, aber das Ausmaß dieser Wirkung wird davon abhängen, inwieweit du die Wahrheit verstehst oder wie viel der Wahrheit du kennst. Wenn wir diese Punkte betrachten, ist es eindeutig notwendig, diese Aspekte der traditionellen Kultur, die die Menschen vertreten und die mit ihren Auffassungen übereinstimmen, im Detail zu analysieren. Zumindest wird diese detaillierte Analyse dazu führen, dass die Menschen zu einem reinen Verständnis der Wahrheit gelangen, und sie davor bewahren, dass ihre Bemühungen vergeblich sind oder dass sie bei ihrem Streben nach der Wahrheit den falschen Weg einschlagen. Das sind Auswirkungen, die erreicht werden können.
Zuletzt haben wir Gemeinschaft über vier Sprüche über moralisches Verhalten gehalten und diese im Detail analysiert, nämlich „Steck dir das gefundene Geld nicht in die eigene Tasche“, „Hab Freude daran, anderen zu helfen“, „Sei streng mit dir selbst und anderen gegenüber tolerant“ und „Vergilt Böses mit Gutem“. Heute werden wir darin anschließen und über weitere Sprüche Gemeinschaft halten. Die chinesische traditionelle Kultur hat viele genaue Behauptungen in Bezug auf moralisches Verhalten aufgestellt – egal während welcher Ära oder geschichtlichen Periode diese Behauptungen ursprünglich vorgebracht wurden, sind sie bis in die Gegenwart überliefert worden und haben sich fest in den Herzen der Menschen verwurzelt. Als sich im Laufe der Zeit neue Dinge entwickelt haben, hat der Mensch viele neue und unterschiedliche Behauptungen an das moralische Verhalten gestellt. Diese Behauptungen sind im Grunde genommen Anforderungen an den moralischen Charakter und das Verhalten der Menschen. Habt ihr alle mehr oder weniger ein klares Verständnis der vier Sprüche über moralisches Verhalten, über die wir beim letzten Mal gesprochen haben? (Ja.) Lasst uns nun mit dem nächsten Spruch fortfahren: „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden.“ Die Idee, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte, ist in der traditionellen chinesischen Kultur eines der klassischen Kriterien, um zu beurteilen, ob das Verhalten einer Person moralisch oder unmoralisch ist. Bei der Beurteilung, ob die Menschlichkeit einer Person gut oder schlecht und wie moralisch ihr Verhalten ist, ist einer der Maßstäbe, ob sie die Gefälligkeit oder die Hilfe, die ihr erwiesen wird, dankbar erwidert – ob sie jemand ist, der die Gunst, die ihm erwiesen wird, dankbar erwidert oder nicht. In der traditionellen chinesischen Kultur und in der traditionellen Kultur der Menschheit betrachten die Menschen dies als einen wichtigen Maßstab für moralisches Verhalten. Wenn jemand nicht versteht, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte, und er undankbar ist, dann gilt er als gewissenlos und jemand, der es nicht wert ist, mit ihm zu verkehren, und sollte von allen verachtet, verschmäht oder abgelehnt werden. Andererseits, wenn jemand versteht, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte – wenn er dankbar ist und die empfangene Gunst und Hilfe mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln erwidert – dann wird er als jemand mit Gewissen und Menschlichkeit angesehen. Wenn jemand von einer anderen Person Begünstigungen oder Hilfe erhält, diese aber nicht erwidert oder dieser Person nur wenig Dankbarkeit entgegenbringt, mit nicht mehr als einem einfachen „Danke“, was wird diese Person dann denken? Könnte sie sich deswegen unbehaglich fühlen? Könnte sie denken: „Der Typ hat es nicht verdient, dass man ihm hilft, er ist kein guter Mensch. Wenn er so reagiert, obwohl ich ihm so sehr geholfen habe, dann besitzt er kein Gewissen und keine Menschlichkeit und ist es nicht wert, dass ich mich mit ihm abgebe“? Würde sie, wenn sie jemand Ähnlichem begegnet, ihm dennoch helfen? Zumindest würde sie das nicht wollen. Würdet ihr euch unter ähnlichen Umständen nicht fragen, ob ihr hier wirklich helfen solltet oder nicht? Die Lektion, die ihr aus eurer früheren Erfahrung gelernt hättet, wäre folgende: „Ich kann nicht einfach jedem helfen – wenn ich jemandem helfe, muss er verstehen, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte. Wenn er von der undankbaren Sorte ist, jemand, der Hilfe, die ich ihm gegeben habe, nicht erwidern will, dann sollte ich besser nicht helfen.“ Wäre das nicht auch eure Sicht zu diesem Thema? (Ja.) Was genau denken Menschen im Allgemeinen über ihre Hilfeleistung, wenn sie anderen helfen? Haben sie bestimmte Erwartungen oder Forderungen an die Person, der sie helfen? Gibt es Leute, die sagen: „Ich helfe dir, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Ich möchte nichts von dir bekommen. Dir zu helfen, wenn du Probleme hast, ist genau das, was ich tun sollte, und es ist meine Pflicht. Es spielt keine Rolle, ob wir irgendeine Beziehung zueinander haben oder ob du in der Lage sein wirst, mir diese Gefälligkeit in Zukunft zu erwidern, ich tue hier nur meine grundlegende Pflicht als gewöhnlicher Mensch und werde nicht verlangen, dass du mir das erwiderst. Es ist mir egal, ob du sie mir erwiderst oder nicht“? Gibt es Menschen, die so etwas sagen? Selbst wenn es solche Menschen gibt, sind sie nur Erfindungen und entsprechen nicht den Tatsachen. Es gibt so viele erfundene Heldenfiguren in chinesischen historischen Romanen, und die Helden, die sich das Land des großen roten Drachens in der modernen Gesellschaft ausgedacht hat, sind sogar noch unrealistischer. Diese Menschen existierten zwar, aber die Geschichten über sie wurden erfunden. Verstehst du nun klar angesichts dieser Tatsachen, woher das Sprichwort „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“ – dieses Kriterium zur Beurteilung des moralischen Verhaltens von Menschen – stammt und von wem es abgeleitet wurde? Vielleicht sind sich einige Leute darüber noch nicht ganz im Klaren. In dieser verdorbenen Menschheit haben alle Menschen eine Art Idealvorstellung und eine bestimmte Erwartung an die menschliche Gesellschaft. Was ist diese Erwartung? „Wenn jeder ein bisschen Liebe gibt, wird die Welt ein wundervoller Ort werden.“. Zusätzlich zu dieser Erwartung hoffen die Menschen auch, dass sie für ihre liebevollen Herzen und den Preis, den sie zahlen, belohnt und entschädigt werden. Dabei kann es sich einerseits um eine Entschädigung im materiellen Sinne handeln, wie etwa ein Geldgeschenk oder eine materielle Belohnung. Andererseits kann es sich auch um eine Entschädigung im spirituellen Sinne handeln, sprich, Leuten spirituelle Erfüllung durch eine Belohnung zu verschaffen, die ihren Ruf verbessert, und sie dadurch „vorbildlicher Mitarbeiter“, „moralisches Vorbild“ oder „ein Musterbeispiel moralischen Verhaltens“ betitelt werden. In der menschlichen Gesellschaft hegt fast jeder solche Erwartungen an die Gesellschaft und die Welt – sie alle hoffen darauf, gute Menschen zu sein, den richtigen Weg zu gehen und denen, die in Not sind, eine helfende Hand zu reichen, damit die Menschen ihre Unterstützung erhalten und bestimmte Vorteile daraus ziehen können. Sie hoffen, dass diejenigen, die ihre Hilfe erhalten, sich daran erinnern werden, wer sie ihnen gegeben hat und wie sie davon profitiert haben. Natürlich hoffen sie, dass auch ihnen jemand eine helfende Hand reichen wird, wenn sie selbst in Not sind. Einerseits hoffen sie, dass, wenn jemand Hilfe braucht, einige Menschen ein liebevolles Herz an den Tag legen; andererseits hoffen sie, dass diejenigen, die mit liebevollem Herzen handeln, auch die Hilfe bekommen, die sie brauchen, wenn sie eine schwierige Zeit durchmachen. Das ist die Erwartung, die die Menschen an die Gesellschaft und die Welt haben – tatsächlich ist es ihr oberstes Ziel, dass die Menschheit in einer harmonischen, friedlichen und stabilen Gesellschaft zusammenlebt. Wie ist diese Erwartung entstanden? Diese Erwartung und die damit verbundene Behauptung[a] sind auf ganz natürliche Weise entstanden, weil sich die Menschen in ihrem gesellschaftlichen Umfeld nicht sicher und glücklich fühlten. Daher begannen die Menschen, das moralische Verhalten eines Menschen und den Edelmut seines Charakters danach zu beurteilen, ob er die Gunst anderer erwiderte oder nicht, und aus dieser Situation heraus entstand der Spruch „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“, ein Kriterium für die Beurteilung des moralischen Verhaltens. Ist es nicht ziemlich merkwürdig, wie dieser Spruch entstanden ist? (Ja.) Die Menschen heutzutage suchen weder nach der Wahrheit noch akzeptieren sie sie, und sie sind der Wahrheit gegenüber abgeneigt. Die Menschen befinden sich in einem wirren Zustand, und obwohl sie mit anderen zusammenleben, sind sie sich alle nicht bewusst, welche Verantwortlichkeiten sie erfüllen sollten, welche Pflichten sie ausführen sollten, welchen Platz sie einnehmen sollten und aus welchem Blickwinkel sie Menschen und Dinge betrachten sollten. Außerdem sind sich die Menschen nicht im Klaren darüber, welche Verantwortlichkeiten und Pflichten sie gegenüber der Gesellschaft haben, und sie sind sich nicht sicher, von welchem Standpunkt aus oder aus welcher Perspektive sie die Gesellschaft betrachten und mit ihr umgehen sollten. Was ihnen fehlt, sind eine genaue Erklärung all der Dinge, die in der Welt geschehen, und ein akkurates Urteil über diese Dinge. Zudem schaffen sie es nicht, den richtigen Weg der Praxis zu finden, der ihnen vorschreibt, wie sie sich zu verhalten und wie sie zu handeln haben. Angesichts einer zunehmend dunklen, beängstigenden Welt, die von Kämpfen, Rachemorden, Kriegen und ungerechter Behandlung aller Art geprägt ist, sehnen sich die Menschen voller Erwartung nach dem Kommen des Erlösers. Jedoch haben sie kein Interesse an der Wahrheit, und niemand sucht aktiv nach Gott oder Seinem Werk. Selbst wenn sie Gottes Äußerungen hören, machen sie sich nicht auf die Suche, geschweige denn, dass sie diese annehmen. Die Menschen leben alle in diesem hilflosen Zustand und haben das Gefühl, dass die Gesellschaft unglaublich ungerecht ist und sie in ihr sogar nicht sicher sind. Alle Menschen haben diese Gesellschaft und diese Welt gründlich satt und stehen ihr komplett feindselig gegenüber, aber trotz dieser Feindseligkeit, die sie erfüllt, hoffen sie immer noch darauf, dass sich die Gesellschaft eines Tages bessern wird. Wie würde in ihren Augen eine bessere Gesellschaft aussehen? Sie stellen sich eine Gesellschaft vor, in der nicht gekämpft wird und es keine Rachemorde mehr gibt, in der alle harmonisch miteinander umgehen, in der niemand unterdrückt wird, leidet oder unter dem Joch des Lebens steht, in der alle ein entspanntes, ungezwungenes, bequemes und glückliches Leben führen können, in der sie normal mit anderen umgehen, sie fair behandeln und natürlich auch von anderen fair behandelt werden. Denn in dieser Welt und unter den Menschen hat es nie Fairness gegeben. Es gibt immer nur Kämpfe und Rachemorde, aber nie Harmonie unter den Menschen. Das war schon immer so, egal in welcher Zeit. Angesichts dieses brutalen gesellschaftlichen Hintergrunds und der damit verbundenen Umstände weiß kein einziger Mensch, wie man diese Probleme lösen kann, wie man den Kämpfen und Rachemorden unter den Menschen ein Ende setzen oder auch nur eine der unfairen und ungerechten Situationen, die in der Gesellschaft entstehen, beseitigen kann. Gerade weil es diese Probleme gibt und die Menschen nicht wissen, wie sie sie lösen sollen, mit welcher Sichtweise oder von welchem Standpunkt aus sie diese Probleme angehen sollen oder welche Methode sie anwenden sollen, um sie zu lösen, entwickeln sie in ihren Köpfen eine solche utopische Vorstellung. In dieser utopischen Vorstellung sind die Menschen in der Lage, in Harmonie zusammenzuleben, und jeder wird von der Gesellschaft und den Menschen um ihn herum fair behandelt. Jeder hofft, dass „der Respekt, den Menschen anderen entgegenbringen, zehnfach erwidert wird; wenn du mir hilfst, werde ich es dir vergelten; und wenn du Hilfe brauchst, wird es viele Menschen in der Gesellschaft geben, die eine helfende Hand reichen und ihre gesellschaftlichen Verantwortlichkeiten erfüllen können; und wenn ich Hilfe brauche, werden diejenigen, die zuvor von meiner Hilfe profitiert haben, mir zu Hilfe kommen. Das hier sollte eine Gesellschaft sein, in der sich die Menschen gegenseitig helfen.“ Die Leute glauben, dass der Mensch nur auf diese Weise glücklich, harmonisch und in einer stabilen und friedlichen Gesellschaft leben kann. Nur auf diese Weise, so glauben sie, können die Kämpfe unter den Menschen voll und ganz ausgemerzt und beendet werden. Sie glauben, wenn diese Probleme gelöst sind, werden sich die Erwartungen und Ideale, die sie im tiefsten Herzen für die menschliche Gesellschaft hegen, verwirklichen.
In der Gesellschaft der Nichtgläubigen gibt es ein populäres Lied mit dem Namen „Morgen wird es besser.“ Die Menschen hoffen immer, dass die Dinge in Zukunft besser werden – woran nichts falsch ist – aber werden die Dinge tatsächlich morgen besser sein? Nein, das ist unmöglich; es kann nur noch schlimmer werden, denn die Menschheit wird immer böser und die Welt immer düsterer. Unter den Menschen gibt es nicht nur immer weniger Leute, die ihnen erwiesene Gunst dankbar erwidern, sondern auch immer mehr Leute, die undankbar sind und die Hand beißen, die sie füttert. So sieht leider die Realität heute aus. Ist das nicht eine Tatsache? (Ja.) Wie konnte es so weit kommen? Warum hat dieses von Moralisten, Pädagogen und Soziologen angepriesene Kriterium des moralischen Verhaltens „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden.“ keine einschränkende Wirkung auf die Menschen gehabt? (Weil die Menschen verdorbene Dispositionen haben.) Weil die Menschen verdorbene Dispositionen haben. Aber wissen diese Moralisten, Pädagogen und Soziologen das auch? (Nein.) Sie wissen nicht, dass die grundlegende Ursache für die Rachemorde und Kämpfe zwischen Menschen nicht ein Problem mit ihrem moralischen Verhalten ist, sondern sich in ihren verdorbenen Dispositionen findet. Die Menschen haben keine Ahnung von den Kriterien, nach denen sie sich in ihrem Verhalten richten sollten. Das heißt, sie wissen nicht, wie sie sich richtig verhalten sollen, und sie kennen die exakten Verhaltensgrundsätze und -wege nicht. Hinzu kommt, dass alle Menschen verdorbene Dispositionen und eine satanische Natur haben, dass sie ihr Leben dem Profit widmen und ihre eigenen Interessen über alles stellen. Das hat zur Folge, dass das Problem der Rachemorde und Kämpfe zwischen Menschen immer ernster wird. Können sich solche verdorbenen Menschen an moralische Verhaltenskriterien wie „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“ halten? Wenn man bedenkt, dass die Menschen selbst die grundlegendste Form von Vernunft und Gewissen verloren haben, wie könnten sie da eine ihnen erwiesene Gunst dankbar erwidern? Gott hat die Menschen immer geführt, hat alles vorbereitet, was sie zum Überleben brauchen, hat sie mit Sonne, Luft, Nahrung und Wasser usw. versorgt, aber wie viele von ihnen sind Ihm dankbar? Wie viele von ihnen sind in der Lage, Gottes wahre Liebe zu den Menschen wahrzunehmen? Obwohl sie so viel von Gottes Gnade genießen, gibt es viele Gläubige, die wütend werden, Gott beschimpfen und sich über himmlische Ungerechtigkeiten beschweren, sobald Gott ein oder zwei Mal ihre Wünsche nicht erfüllt. So sind die Menschen doch, nicht wahr? Selbst wenn es gewisse Menschen gibt, die in der Lage sind, die Gunst, die ihnen andere erwiesen haben, zu erwidern, welche Probleme wird das lösen? Die Menschen, die diesen Spruch über moralisches Verhalten vorschlugen, hatten sicherlich gute Absichten – ihr Antrieb war einzig und alleine die Hoffnung, dass die Menschen in der Lage sein würden, ihre Feindseligkeit beizulegen, Konflikte zu vermeiden, einander zu helfen, in Harmonie zu leben, einen bessernden Einfluss aufeinander auszuüben, einander Wärme entgegenzubringen und sich in Zeiten der Not zusammenzuschließen, um einander zu helfen. Was für eine wunderbare Gesellschaft das wäre, wenn die Menschheit in einen solchen Zustand eintreten könnte, aber leider wird es eine solche Gesellschaft nie geben, denn eine Gesellschaft ist nur die Summe ihrer verdorbenen Individuen. Aufgrund der Verdorbenheit der Menschen wird die Gesellschaft immer düsterer und böser, und die Idealvorstellung des Menschen einer harmonischen Gesellschaft wird nie erreicht werden. Warum kann diese ideale Gesellschaft niemals erreicht werden? Aus einer grundlegenden und theoretischen Perspektive betrachtet, kann eine solche Gesellschaft wegen der verdorbenen Disposition des Menschen nicht erreicht werden. Tatsächlich können vorübergehende gute Verhaltensweisen, einmaliges gutes moralisches Verhalten und flüchtige Bekundungen von Liebe, Hilfe und Unterstützung für andere und so weiter die verdorbenen Dispositionen des Menschen nämlich einfach nicht beseitigen. Noch wichtiger ist natürlich, dass diese keine Lösung für die Fragen, wie der Mensch sich benehmen sollte und wie er den richtigen Weg im Leben gehen kann, bieten. Da diese Probleme nicht gelöst werden können, wird es für diese Gesellschaft möglich sein, den harmonischen Zustand zu erreichen, den die Menschen idealisieren und sich erhoffen? Das ist im Grunde nur ein müßiger Traum, und die Chancen, dass er Wirklichkeit wird, sind gering. Diese Moralisten versuchen, durch die Verbreitung moralischer Schriften und die Erziehung der Menschen diese zu ermutigen, durch gutes moralisches Verhalten anderen zu helfen und einen bessernden Einfluss auf sie auszuüben, mit dem Ziel, die Gesellschaft zu beeinflussen und zu verbessern. Doch ist diese Idee, ist ihr Bestreben richtig oder falsch? Es ist definitiv falsch und kann nicht verwirklicht werden. Warum sage Ich das? Weil sie nur das Verhalten, die Gedanken, die Ansichten und das moralische Verhalten der Menschen verstehen, aber keine Ahnung von tiefer gehenden Fragen haben, wie das Wesen des Menschen, die verdorbenen Dispositionen des Menschen, die Quelle der Verdorbenheit des Menschen und wie man die verdorbenen Dispositionen des Menschen beseitigen kann. Infolgedessen schlagen sie törichte Kriterien für moralisches Verhalten vor, wie „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden.“ Dann hoffen sie, mit solchen Sprüchen, mit solchen Kriterien für moralisches Verhalten, einen Einfluss auf die Menschheit auszuüben, auf eine Generation nach der anderen, sowie die Verhaltenskriterien der Menschen und die Ausrichtung und Ziele des menschlichen Verhaltens zu verändern, während sie gleichzeitig nach und nach einen Wandel des sozialen Klimas, der Beziehungen zwischen den Menschen und der Beziehungen zwischen den Herrschenden und den Beherrschten herbeiführen. Sie glauben, sobald diese Beziehungen sich gewandelt haben, wird die Gesellschaft nicht mehr so ungerecht und von Kämpfen, Feindseligkeit und Massakern geprägt sein. Das wird einen gewissen Nutzen für das einfache Volk bringen, das dann – relativ gesehen – über ein gerechteres soziales Umfeld verfügen und ein zufriedeneres Leben führen wird. Aber der größte Nutznießer wird nicht das gemeine Volk sein, sondern die Herrscher, die herrschende Klasse und die Aristokraten des jeweiligen Zeitalters. Diese so genannten berühmten Persönlichkeiten und Weisen, die moralische Lehren verbreiten, machen sich diese Lehren, die von den Menschen als relativ nobel und im Einklang mit der Menschlichkeit und ihrem Gewissen empfunden werden, ständig zunutze, um die Menschen zu erziehen und zu beeinflussen und ihre moralische Einstellung zu verändern, sodass sie freiwillig in einem sozialen Umfeld leben, das man zivilisiert nennen kann oder das bestimmte moralische Standards erfüllt. Das kommt zum einen dem Alltagsleben der Menschen zugute, da es das soziale Umfeld, in dem sie leben, harmonischer, friedlicher und zivilisierter macht. Andererseits schafft das auch günstigere Bedingungen für die Herrscher, das Volk zu regieren. Diese Sprüche, die Kriterien für moralisches Verhalten vermitteln, stimmen mit den Ideen und Auffassungen der meisten Menschen überein, und auch mit den utopischen Vorstellungen der Menschen von einer glorreichen Zukunft. Die Hauptabsicht bei der Verbreitung dieser Sprüche besteht natürlich darin, günstigere Bedingungen für die Herrschaft der Regierenden zu schaffen. Unter solchen Bedingungen wird das gemeine Volk keinen Ärger machen, in Harmonie und ohne Konflikte zusammenleben und sich bereitwillig an die moralischen Kriterien halten können, die das soziale Verhalten bestimmen. Im Klartext heißt das, dass die Förderung dieser Sprüche darauf abzielt, dass das gemeine Volk, die beherrschten Untertanen des Staates, unter den Einschränkungen der gesellschaftlichen moralischen Kriterien sich gehorsam und angemessen verhalten, dass sie lernen, Regeln zu befolgen, und dass sie zu gefügigen Bürgern werden. Wären die Herrscher dann nicht relativ entspannt und beruhigt? Wenn die Machthaber nicht befürchten müssten, dass sich die Massen gegen sie erheben und die Autorität an sich reißen, würde dies nicht zu einer so genannten harmonischen Gesellschaft führen? Würde dies nicht die politische Macht der Herrschenden festigen? Genau das stellt im Grunde den Ursprung dieser moralischen Schriften dar und den Hintergrund, vor dem sie entstanden sind. Um es freundlich auszudrücken, wurden für die Massen einige grundlegende Kriterien für gesellschaftliche Moral erstellt, um ihr Benehmen und ihr moralisches Verhalten zu regeln. Das heißt, diese Sprüche richten sich an den Einzelnen; im Grunde genommen werden sie eigentlich um der Stabilität der Gesellschaft und des Landes willen verbreitet, damit die Herrschenden lange und auf Dauer regieren können. Das ist das wahre Ziel der so genannten Moralisten, warum sie traditionelle Kultur fördern. Den Herrschenden ist das Wohlergehen der Massen nämlich egal, und selbst wenn sie den Anschein erwecken, dass es ihnen nicht egal ist, tun sie das nur, um ihre politische Macht zu festigen und zu bewahren. Ihnen geht es nur um ihr eigenes Glück, die Stabilität ihrer Macht und ihres Status, ihre Fähigkeit, die Massen auf Dauer zu beherrschen und die Möglichkeit, über noch mehr Länder zu herrschen, mit dem letztendlichen Ziel, die ganze Welt zu erobern. Dies sind die Motive und Absichten von Teufelskönigen. Manche Menschen sagen zum Beispiel: „Wir stammen aus einer langen Linie von Bauern, die als langfristige Arbeitskräfte für Großgrundbesitzer schufteten und nie selbst Land besaßen. Nach der Gründung der Volksrepublik China stürzte die Kommunistische Partei die Grundbesitzer und Kapitalisten, gab uns unser eigenes Stück Land, und wir wurden von Bauern zu Eigentümern. Wir verdanken der Kommunistischen Partei alles, sie hat das chinesische Volk gerettet, und wir müssen ihre Gunst dankbar erwidern und dürfen nicht undankbar sein. Es gibt Leute, die sich gegen die Kommunistische Partei erheben wollen – wie undankbar diese Menschen sind! Beißen sie nicht die Hand, die sie füttert? Die Menschen sollten nicht so gewissenlos sein und vergessen, wo sie herkommen!“ Was damit gesagt werden soll, ist Folgendes: Egal, in welchem Lebensumfeld du dich gerade befindest, egal welcher Art von Behandlung du ausgesetzt warst, ob deine Menschenrechte garantiert sind oder nicht oder ob dein Recht zu Leben bedroht ist oder dir entzogen wurde, du musst immer daran denken, eine Gunst, die dir erwiesen wurde, dankbar zu erwidern und nicht zu vergessen, wo du herkommst. Du solltest dich nicht wie ein gemeiner, undankbarer Mensch verhalten, sondern diese Gunst kontinuierlich und dauerhaft erwidern, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Leben solche Menschen nicht immer noch wie Sklaven? Sie denken, dass sie früher Sklaven der Großgrundbesitzer und Kapitalisten waren, aber haben die Kapitalisten und Großgrundbesitzer wirklich das einfache Volk ausgebeutet? Waren die Bauern damals tatsächlich schlechter dran als heute? Nein, das ist eine Lüge, die von der Kommunistischen Partei erfunden wurde. Die Fakten und die tatsächlichen Begebenheiten kommen jetzt nach und nach ans Licht. Ihre Behauptung, dass die Kapitalisten den Schweiß und die Arbeit so vieler einfacher Menschen ausgebeutet haben, und die Geschichte des „weißhaarigen Mädchens“ sind allesamt Lügenmärchen und Unwahrheiten – nichts davon ist wahr. Was ist das Ziel dieser Lügenmärchen und Unwahrheiten? Sie sollen die Menschen dazu bringen, die Großgrundbesitzer und Kapitalisten zu hassen und ständig die Kommunistische Partei zu preisen und sich ihr für immer zu unterwerfen. In der Vergangenheit haben viele Menschen das Lied „Ohne die Kommunistische Partei gäbe es das neue China nicht“ gesungen. Dieses Lied wurde jahrzehntelang in jeder Ecke Chinas gesungen, aber jetzt singt es niemand mehr. Es gibt einfach zu viele Beispiele für die Lügenmärchen und Unwahrheiten der Kommunistischen Partei, die alle den objektiven Tatsachen zuwiderlaufen. Jetzt bringen einige Leute die Wahrheit an die Öffentlichkeit, um allen die wirkliche Lage der Dinge vor Augen zu führen. Unabhängig vom jeweiligen Zeitalter, besaß der Spruch „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“, dieses Kriterium für moralisches Verhalten, in der menschlichen Gesellschaft immer eine gewisse Wirksamkeit, um das Verhalten der Menschen einzuschränken und als Maßstab für die Menschlichkeit der Leute zu dienen. Eine noch bedeutsamere Auswirkung eines solchen Spruches besteht natürlich darin, dass mit seiner Hilfe die Regierenden ihre Herrschaft über die Massen festigen konnten. In gewissem Sinne kann man behaupten, dass dieser Spruch dazu dient, das Benehmen und das moralische Verhalten der Menschen einzuschränken, indem er die Menschen dazu bringt, über Probleme im Rahmen dieses Kriteriums für moralisches Verhalten nachzudenken und sie in diesem Rahmen zu betrachten und dann auf der Grundlage dieses Kriteriums Urteile und Entscheidungen zu treffen. Er ermahnt die Menschen nicht dazu, all die Verantwortlichkeiten zu erfüllen, die sie sowohl gegenüber ihrer Familie als auch gegenüber der Gesellschaft als Ganzes erfüllen sollten, sondern er schreibt den Menschen unter schwerem Verstoß gegen die Normen und Wünsche einer normalen Menschlichkeit zwangsweise vor, was sie denken und wie sie denken sollen, was sie tun sollen und wie sie es tun sollen. Dieser Spruch fungiert als eine Art nicht wahrnehmbare Methode und ein unsichtbarer Rahmen, um die Menschen zu steuern, einzuschränken und zu fesseln und ihnen mitzuteilen, was sie tun und was sie nicht tun sollten. Ziel ist es, mit Hilfe einer solchen Art von öffentlicher Meinung und dieses Kriteriums für soziales Moralverhalten das Denken, die Ansichten und die Verhaltens- und Handlungsweisen der Menschen zu beeinflussen.
Aussagen über moralisches Verhalten wie „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“ sagen den Menschen nicht genau, worin ihre Verantwortung innerhalb der Gesellschaft und in der Menschheit besteht. Stattdessen sind sie eine Art und Weise, Menschen zu binden oder zu zwingen, auf eine bestimmte Art zu handeln und zu denken, unabhängig davon, ob sie das möchten oder nicht, und unabhängig davon, in welcher Lebenslage oder in welchem Zusammenhang ihnen diese Gunst zuteilwird. Es gibt sehr viele Beispiele aus dem alten China von Güte, die erwidert wird. Zum Beispiel wird ein verhungernder Betteljunge von einer Familie aufgenommen, die ihn ernährt, mit Kleidung versorgt, ihn im Kampfsport unterrichtet hat und ihm alle Arten von Kenntnissen vermittelt. Sie warten, bis er erwachsen ist, und fangen dann an, ihn als Einkommensquelle zu benutzen. Sie schicken ihn aus, Böses zu tun, Menschen zu töten und Dinge zu tun, die er nicht tun will. Wenn du diese Geschichte vor dem Hintergrund all der Gefallen, die man ihm erwiesen hat, ansiehst, dann war es eine gute Sache, ihn zu retten. Wenn du aber bedenkst, zu welchen Taten er später gezwungen wird, war es dann wirklich gut, oder war es schlecht? (Es war schlecht.) Aber unter der Konditionierung der traditionellen Kultur wie „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden.“ können Menschen diese Unterscheidung nicht machen. Oberflächlich betrachtet scheint es, dass der Junge keine andere Wahl hatte, als böse Dinge zu tun und Menschen zu verletzen, zum Mörder zu werden – Dinge, die die meisten Menschen nicht tun wollen. Aber entsprang die Tatsache, dass er auf Geheiß seines Meisters diese schlimmen Dinge tat und tötete, nicht tief in seinem Inneren dem Wunsch, ihm seine Güte zu erwidern? Vor allem aufgrund der Prägung durch die traditionelle chinesische Kultur, die besagt, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte, können die Menschen nicht anders, als sich von diesen Vorstellungen beeinflussen und steuern zu lassen. Die Art und Weise, wie sie handeln, und die Absichten und Beweggründe hinter diesen Handlungen sind mit Sicherheit von diesen Vorstellungen eingeschränkt. Was wäre der erste Gedanke dieses Jungen gewesen, als er in diese Situation geriet? „Ich wurde von dieser Familie gerettet, und sie waren gut zu mir. Ich kann nicht undankbar sein, ich muss ihre Güte erwidern. Ich habe ihnen mein Leben zu verdanken, also muss ich es ihnen widmen. Ich sollte alles tun, was sie von mir verlangen, auch wenn das bedeutet, Böses zu tun und Menschen zu töten. Ich kann nicht darüber nachdenken, ob es richtig oder falsch ist, ich muss einfach ihre Güte erwidern. Wäre ich noch würdig, ein Mensch genannt zu werden, wenn ich es nicht tue?“ Wann immer die Familie von ihm verlangte, jemanden zu ermorden oder etwas Böses zu tun, tat er es also ohne zu zögern und ohne Vorbehalt. Wurden sein Verhalten, seine Handlungen und sein bedingungsloser Gehorsam nicht von der Idee und der Ansicht bestimmt, dass „eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte“? Erfüllte er nicht dieses Kriterium für moralisches Verhalten? (Ja.) Was siehst du an diesem Beispiel? Ist die Aussage „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“ eine gute Sache oder nicht? (Nein, das ist sie nicht, sie kennt keine Grundsätze.) Jemand, der eine Gunst erwidert, hat aber doch einen Grundsatz. Nämlich, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte. Wenn jemand dir eine Gunst erweist, musst du dich auch erkenntlich zeigen. Wenn du es nicht tust, bist du kein Mensch, und es gibt nichts, was du sagen kannst, wenn du dafür verurteilt wirst. Es gibt einen Spruch: „Erwidere die Gunst eines Wassertropfens mit einer sprudelnden Quelle“, aber in diesem Fall wurde dem Jungen nicht nur ein kleiner Akt der Güte erwiesen, sondern eine lebensrettende Gunst, sodass er umso mehr Grund hatte, sie mit seinem Leben zu vergelten. Er wusste nicht, welche Grenzen oder Grundsätze galten für die Erwiderung von Güte. Er glaubte, sein Leben sei ihm von dieser Familie geschenkt worden, also müsse er es ihr im Gegenzug widmen und alles tun, was sie von ihm verlangte, einschließlich Mord oder anderer böser Taten. Diese Art, eine Gunst zu erwidern, kennt keine Grundsätze oder Grenzen. Er machte sich zum Komplizen von Übeltätern und ruinierte sich dabei selbst. War es richtig, die erwiesene Güte auf diese Weise zu erwidern? Nein, natürlich nicht. Es war eine törichte Art, Dinge zu tun. Es stimmt zwar, dass diese Familie ihn gerettet hat und ihm das Weiterleben ermöglichte, aber es muss Grundsätze, Grenzen und Mäßigung geben, wenn man jemandes Güte erwidert. Sie hat sein Leben gerettet, aber der Zweck seines Lebens ist nicht, Böses zu tun. Der Sinn und der Wert des Lebens sowie die Mission des Menschen bestehen nicht darin, Böses zu tun und zu morden, und er sollte nicht für den einzigen Zweck leben, jemandes Güte zu erwidern. Der Junge glaubte fälschlicherweise, der Sinn und der Wert des Lebens bestünden darin, eine erwiesene Gunst dankbar zu erwidern. Das war ein schwerwiegender Irrtum. War es nicht das Ergebnis der Beeinflussung durch das Kriterium des moralischen Verhaltens: „Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden“? (Ja.) War er durch den Einfluss dieses Spruchs über das Erwidern von Güte in die Irre geführt worden, oder hatte er den richtigen Weg und die richtigen Grundsätze der Praxis gefunden? Er war ganz offensichtlich in die Irre geführt worden – das ist sonnenklar. Wenn es dieses Kriterium für moralisches Verhalten nicht gäbe, wären die Menschen dann in der Lage, in einfachen Fällen über Recht und Unrecht zu urteilen? (Ja.) Der Junge hätte gedacht: „Diese Familie mag mich gerettet haben, aber offenbar haben sie es nur um ihres Geschäfts und ihrer Zukunft willen getan. Ich bin nur ein Werkzeug, mit dem sie jeden verletzen oder töten können, der sie bei ihren Geschäften stört oder sie behindert. Das ist der wahre Grund, warum sie mich gerettet haben. Sie haben mich vom Rande des Todes zurückgeholt, nur um mich dazu zu bringen, Böses zu tun und Morde zu begehen – schicken sie mich nicht einfach auf den Weg in die Hölle? Werde ich dadurch nicht noch mehr leiden müssen? In diesem Fall wäre ich besser dran gewesen, wenn sie mich einfach hätten sterben lassen. Sie haben mich nicht wirklich gerettet!“ Diese Familie rettete den Bettlerjungen nicht aus einem philanthropischen Drang heraus und um ihm ein besseres Leben zu ermöglichen, sondern nur, um die Kontrolle über ihn zu erlangen und ihn dazu zu bringen, andere zu verletzen, ihnen zu schaden und sie zu töten. Haben sie also tatsächlich Gutes oder Böses getan? Sie taten ganz klar Böses, nicht Gutes – diese Wohltäter waren zu bösen Menschen geworden. Sind böse Menschen es wert, dass man ihnen etwas zurückgibt? Sollte man ihnen etwas zurückgeben? Nein, das sollte man nicht. Was sollte man also tun, sobald man herausfindet, dass sie böse sind? Man sollte sich von ihnen fernhalten, sie meiden und einen Weg finden, vor ihnen zu fliehen. Das ist Weisheit. Manche mögen sagen: „Diese bösen Menschen haben bereits Kontrolle über mich, also ist es nicht so einfach, vor ihnen zu fliehen. Es ist unmöglich zu entkommen!“ Meistens sind dies die Folgen der Dankbarkeit für die einem erwiesene Güte. Weil es einfach zu wenige gute und so viele böse Menschen gibt, ist es in Ordnung, einem guten Menschen seine Güte zu vergelten, aber wenn du in die Hände eines bösen Menschen fällst, ist das gleichbedeutend damit, in die Hände eines Dämons – Satans – zu fallen. Sie werden gegen dich intrigieren und mit dir spielen, und es kann nichts Gutes dabei herauskommen, wenn du ihnen in die Hände fällst. Dafür gibt es einfach zu viele Beispiele in der Geschichte. Da du nun weißt, dass es kein Kriterium für dein Benehmen und dein Handeln ist, eine Gunst zu erwidern, was solltest du tun, wenn dir jemand Gutes erweist? Was sind eure Ansichten zu diesem Thema? (Egal, wer uns hilft, wir sollten je nach Situation entscheiden, ob wir seine Hilfe annehmen oder nicht. In manchen Fällen ist es in Ordnung, die Hilfe anzunehmen, aber in anderen Fällen sollten wir die Hilfe nicht blindlings annehmen. Wenn wir ihre Hilfe annehmen, müssen wir trotzdem prinzipientreu sein und Grenzen setzen, wie wir ihre Güte erwidern, um zu vermeiden, dass wir getäuscht oder von bösen Menschen ausgenutzt werden.) Dies ist eine prinzipientreue Art, an die Situation heranzugehen. Wenn ihr die Situation nicht klar erkennen könnt oder in einer Sackgasse steckt, müsst ihr außerdem zu Gott beten und Ihn bitten, euch einen Weg zu öffnen. Auf diese Weise könnt ihr die Versuchung meiden und den Klauen Satans entkommen. Manchmal wird Gott die Dienste Satans in Anspruch nehmen, um den Menschen zu helfen, aber wir müssen sicher sein, dass wir in solchen Fällen Gott danken und Satan eine Gunst nicht erwidern – das ist eine Frage von Grundsätzen. Wenn die Versuchung in Form einer bösen Person kommt, die dir eine Gunst erweist, musst du dir zunächst darüber im Klaren sein, wer dir hilft und Beistand leistet, wie es um deine eigene Situation bestellt ist und ob es andere Wege gibt, die du einschlagen kannst. In solchen Fällen musst du mit einer flexiblen Herangehensweise vorgehen. Wenn Gott dich retten will, egal, wessen Dienste Er dafür in Anspruch nimmt, solltest du zuerst Gott danken und es von Gott annehmen. Du solltest deine Dankbarkeit nicht nur auf Menschen richten, geschweige denn, jemandem dein Leben aus Dankbarkeit opfern. Das ist ein schwerer Fehler. Entscheidend ist, dass dein Herz Gott dankbar ist und du es von Ihm annimmst. Wenn die Person, die dir Güte erweist, dir hilft oder dich rettet, ein guter Mensch ist, dann solltest du ihre Güte erwidern, aber du solltest nur das tun, wozu du angesichts deiner Möglichkeiten in der Lage bist. Wenn die Person, die dir geholfen hat, falsche Absichten hat und darauf aus ist, gegen dich zu intrigieren und dich zu benutzen, um ihre eigenen Ziele zu erreichen, dann gibt es keinen Grund, es ihr um jeden Preis zu vergelten. Kurz gesagt, Gott prüft das Herz des Menschen ganz genau. Solange du also kein schlechtes Gewissen und die richtigen Beweggründe hast, ist das kein Problem. Das heißt, bevor du zur Erkenntnis der Wahrheit kommst, müssen deine Handlungen zumindest mit dem menschlichen Gewissen und der Vernunft übereinstimmen. Du solltest in der Lage sein, vernünftig an diese Situation heranzugehen, sodass du deine Handlungen zu keinem Zeitpunkt in der Zukunft bereuen wirst. Ihr seid alle erwachsen und habt im Land des großen roten Drachen schon viel durchgemacht – hat es in eurem Leben an Unterdrückung, Verfolgung, Missbrauch oder Demütigung gefehlt? Ihr seht alle deutlich, wie sehr die Menschheit verdorben ist. Egal, welcher Versuchung ihr begegnet, ihr müsst sie mit Weisheit angehen und dürft nicht auf Satans heimtückische Machenschaften hereinfallen. In welcher Situation ihr euch auch immer befinden mögt, ihr müsst die Wahrheit suchen und erst dann Entscheidungen treffen, wenn ihr die Grundsätze durch Gebet und gemeinschaftlichen Austausch kennengelernt habt. In diesen letzten Jahren hat die Kirche das Werk der Bereinigung durchgeführt, und viele böse Menschen, Ungläubige und Antichristen wurden enthüllt und entfernt oder ausgeschlossen. Darüber denken die wenigsten nach. Angesichts der Tatsache, dass es selbst innerhalb der Kirche noch so viele Wirrköpfe, böse Menschen und Ungläubige gibt, nehme Ich an, dass euch klar ist, wie verdorben und böse Nichtgläubige sein müssen. Ohne die Wahrheit und ohne Weisheit können die Menschen nichts klar erkennen, werden getäuscht und hinters Licht geführt, und zum Spielball von bösen Menschen und Satan. Auf diese Weise werden sie zu Lakaien Satans. Diejenigen, die die Wahrheit nicht verstehen und denen es an Grundsätzen mangelt, tun nur törichte Dinge.
Fußnoten:
a. Im Originaltext heißt es „Diese Behauptung hat“.
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