Das tägliche Wort Gottes – Gott kennen | Auszug 46
Die vielen Fehleinschätzungen der Menschen von Hiob
Die von Hiob erlittene Not war nicht das Werk der von Gott gesandten Boten, noch wurde sie durch Gottes eigene Hand verursacht. Vielmehr wurde sie persönlich von Satan, dem Feind Gottes, verursacht. Infolgedessen war der Grad der Härte, die von Hiob erlitten wurde, erheblich. Doch in diesem Augenblick zeigte Hiob ohne Vorbehalt seine alltägliche Gotteserkenntnis in seinem Herzen, die Prinzipien seines alltäglichen Handelns und seine Einstellung zu Gott – und das ist die Wahrheit. Wäre Hiob nicht in Versuchung gebracht worden, wenn Gott keine Prüfungen über Hiob gebracht hätte, dann würdest du, als Hiob sprach „Jehova hat’s gegeben, Jehova hat’s genommen; der Name Jehovas sei gelobt“, sagen, dass Hiob ein Heuchler sei; Gott hatte ihm so viele Vorzüge gegeben, also segnete er selbstverständlich den Namen Jehovas. Hätte Hiob, bevor er Prüfungen unterzogen worden war, gesagt, „Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“, dann würdest du sagen, dass Hiob übertrieb, und dass er dem Namen Gottes nicht entsagen würde, da er oft von der Hand Gottes gesegnet wurde. Wenn Gott eine Katastrophe über ihn gebracht hätte, dann hätte er bestimmt dem Namen Gottes entsagt. Doch als Hiob sich in Umständen wiederfand, die niemand sich wünschte oder zu sehen wünschte oder anzutreffen wünschte, welche die Menschen fürchteten zu erleiden, Umstände, die selbst Gott nicht ertragen könnte mitanzusehen, war Hiob immer noch imstande an seiner Integrität festzuhalten: „Jehova hat’s gegeben, Jehova hat’s genommen; der Name Jehovas sei gelobt“ und „Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“ Angesichts Hiobs Verhaltens zu jener Zeit, sind diejenigen, die es lieben, hochtönende Worte zu sprechen und die es lieben, Briefe und Glaubenslehren wiederzugeben, sprachlos geblieben. Diejenigen, die Gottes Namen nur in Worten preisen, jedoch die Prüfungen Gottes niemals angenommen haben, werden durch die Integrität verurteilt, an der sich Hiob festhielt, und diejenigen, die nie geglaubt haben, dass der Mensch fähig sei, sich fest an den Weg Gottes zu halten, werden durch das Zeugnis Hiobs gerichtet. Angesichts Hiobs Verhaltens während dieser Prüfungen und der Worte, die er sprach, fühlen sich einige Leute verwirrt, manche werden sich neidisch fühlen, manche werden sich zweifelhaft fühlen und einige werden sogar uninteressiert erscheinen und ihre Nasen über Hiobs Zeugnis rümpfen, weil sie nicht nur die Qual sehen, die Hiob während der Prüfungen befiel und die von Hiob gesprochenen Worte lesen, sondern auch die menschliche „Schwäche“ sehen, die Hiob zeigte, als die Prüfungen über ihn hereinbrachen. Sie glauben, dass diese „Schwäche“, die vermeintliche Unvollkommenheit in der Vollkommenheit Hiobs ist, der Makel in einem Menschen, der in Gottes Augen vollkommen war. Das heißt, es wird angenommen, dass jene, die vollkommen sind, die makellos und unbefleckt sind, keine Schwächen haben und keine Schmerzen erfahren, dass sie niemals unglücklich oder niedergeschlagen sind, dass sie keinen Hass oder extremes äußerlich Verhalten aufweisen; demzufolge glaubt die große Mehrheit der Menschen nicht, dass Hiob wirklich perfekt war. Die Menschen heißen nicht viel von seinem Verhalten während seiner Prüfungen gut. Zum Beispiel, als Hiob seinen Besitz und seine Kinder verlor, brach er nicht in Tränen aus, wie die Menschen es sich vorstellen. Seine „Ungehörigkeit“ lässt die Menschen denken, er wäre kalt, denn er hatte keine Tränen oder Liebe für seine Familie übrig. Das ist der schlechte Eindruck, den Hiob zunächst bei den Menschen hinterlässt. Sie finden sein Verhalten danach noch verblüffender: „zerriss seine Kleider“ wurde von den Menschen als seine Respektlosigkeit Gott gegenüber interpretiert, und „raufte sein Haupt“ wird zu Unrecht als Hiobs Lästerung und Widerstand gegen Gott interpretiert. Abgesehen von Hiobs Worten „Jehova hat’s gegeben, Jehova hat’s genommen; der Name Jehovas sei gelobt“, erkennen die Menschen nichts von der von Gott gelobten Gerechtigkeit in Hiob, und so ist die Einschätzung Hiobs von der großen Mehrheit nichts anderes als Unverständnis, Missverständnis, Zweifel, Verurteilung, und nur rein theoretische Anerkennung. Keiner von ihnen ist in der Lage, die Worte von Gott Jehova wirklich zu verstehen und zu schätzen, dass Hiob ein vollkommener und aufrechter Mensch war, der Gott fürchtete und das Böse mied.
Auf der Grundlage ihres obengenannten Eindrucks von Hiob, haben die Menschen weitere Zweifel, was seine Gerechtigkeit anbelangt, denn Hiobs Handlungen und sein Verhalten, die in den Schriften aufgezeichnet sind, waren nicht so welterschütternd und bewegend, wie die Menschen es sich vorstellten. Nicht nur, dass er keine großartigen Heldentaten vollbrachte, sondern er nahm auch eine Tonscherbe, um sich damit zu schaben, während er inmitten der Aschen saß. Diese Handlung überrascht die Menschen auch und lässt sie an der Gerechtigkeit Hiobs zweifeln – und sogar verleugnen – denn während er sich schabte, betete Hiob nicht zu Gott oder gab ein Versprechen an Gott; zudem wurde auch nicht gesehen, dass er vor Schmerzen weinte. Zu dieser Zeit sehen die Menschen nur die Schwäche Hiobs und nichts anderes, und auch wenn sie Hiob sagen hören „Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“, sind sie völlig ungerührt, beziehungsweise unentschlossen und können die Gerechtigkeit Hiobs immer noch nicht in seinen Worten erkennen. Der grundsätzliche Eindruck, den Hiob den Menschen während der Qual seiner Prüfungen vermittelt, ist, dass er weder unterwürfig noch arrogant war. Die Menschen sehen die Geschichte hinter seinem Verhalten nicht, die sich in den Tiefen seines Herzens abspielte, noch sehen sie Gottesfurcht in seinem Herzen oder die Befolgung des Prinzips der Meidung des Bösen. Sein Gleichmut lässt die Menschen denken, dass seine Vollkommenheit und Aufrichtigkeit nur leere Worte waren, dass seine Gottesfurcht nur ein Hörensagen war; die „Schwäche“, die er äußerlich enthüllte, hinterlässt indessen einen tiefen Eindruck bei ihnen und gibt ihnen eine „neue Perspektive“ und sogar ein „neues Verständnis“ gegenüber dem Menschen, den Gott als vollkommen und aufrichtig definiert. Solch „neue Perspektive“ und „neues Verständnis“ werden bewiesen, als Hiob seinen Mund öffnete und den Tag seiner Geburt verfluchte.
Obgleich die Qual, die er erlitt, für jeden Menschen unvorstellbar und unbegreiflich ist, sprach er keine Worte der Ketzerei, sondern linderte nur die Schmerzen seines Körpers mit seinen eigenen Mitteln. Wie es in den Schriften steht, sagte er: „Der Tag müsse verloren sein, darin ich geboren bin, und die Nacht, welche sprach: Es ist ein Männlein empfangen!“ (Hiob 3,3) Vielleicht hat niemand diese Worte jemals für wichtig gehalten und vielleicht gibt es Menschen, die ihnen Aufmerksamkeit geschenkt haben. Glauben sie eurer Ansicht nach, dass Hiob sich Gott widersetzte? Sind sie eine Klage gegen Gott? Ich weiß, dass viele von euch gewisse Vorstellungen von diesen von Hiob gesprochenen Worten haben und glauben, wenn Hiob vollkommen und aufrichtig wäre, dass er keine Schwäche oder keinen Kummer hätte zeigen sollen und stattdessen jedem Angriff Satans positiv begegnen, und sogar im Angesicht der Versuchungen Satans hätte lächeln sollen. Er hätte nicht die geringste Reaktion auf jegliche der Qualen haben sollen, die Satan über sein Fleisch brachte, noch hätte er keine der Gefühlsregungen in seinem Herzen verraten dürfen. Er hätte von Gott sogar verlangen sollen, diese Prüfungen noch härter zu machen. Das ist, was von jemandem bewiesen und besessen werden sollte, der unerschütterlich ist und der Gott wirklich fürchtet und das Böse meidet. Inmitten dieser extremen Qual verfluchte Hiob jedoch den Tag seiner Geburt. Er beklagte sich nicht über Gott, noch weniger hatte er jegliche Absicht, sich Gott zu widersetzen. Das ist viel leichter gesagt als getan, denn seit Urzeiten bis heute hat niemand solche Versuchungen erlebt oder das erlitten, was Hiob widerfuhr. Und warum wurde niemals jemand derselben Art von Versuchung wie Hiob ausgesetzt? Weil, wie Gott es sieht, niemand in der Lage ist, eine solche Verantwortung oder einen solchen Auftrag zu tragen, niemand könnte es so tun, wie Hiob es tat, und darüber hinaus könnte niemand trotzdem, abgesehen vom verfluchen des Tages seiner Geburt, damit fortfahren, den Namen von Gott Jehova zu segnen wie Hiob es tat, als eine solche Qual über ihn kam. Könnte jemand dies tun? Wenn wir dies über Hiob sagen, loben wir dann sein Verhalten? Er war ein gerechter Mensch und imstande, ein solches Zeugnis für Gott abzulegen und fähig, Satan Hals über Kopf in die Flucht zu schlagen, sodass er nie wieder vor Gott kam, um ihn zu bezichtigen – was ist also falsch daran, ihn zu loben? Könnte es sein, dass ihr höhere Ansprüche als Gott habt? Könnte es sein, dass ihr noch besser handeln würdet als Hiob, wenn Prüfungen über euch kämen? Hiob wurde von Gott gelobt – welche Einwände könntet ihr haben?
– Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gottes Werk, Gottes Disposition und Gott Selbst II
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