Worauf genau verlassen sich die Menschen in ihrem Leben? (Teil Zwei)

Soeben habe Ich hauptsächlich über Talente und Begabungen gesprochen. Gehört Wissen auch zu diesen Talenten und Begabungen? Besteht irgendein Unterschied zwischen Wissen und Talent? Mit Talent ist eine Fertigkeit gemeint. Das kann ein Gebiet sein, in dem jemand sich mehr auszeichnet als andere, ein Teil seines Kalibers, der mehr hervorsticht, etwas, worin er am besten ist, oder ein Bereich, in dem er relativ fähig und bewandert ist. Das alles sind Talente und Begabungen. Was ist Wissen? Was genau ist mit Wissen gemeint? Wenn ein Intellektueller viele Jahre lang studiert hat, viele Klassiker gelesen hat, einen bestimmten Beruf oder Fachbereich gründlich studiert hat, dabei erfolgreich gewesen ist und über ein bestimmtes, und fundiertes Können verfügt, hat das dann irgendetwas mit Talent und Begabung zu tun? Fällt Wissen in die Kategorie „Talente“? (Nein.) Wenn jemand bei seiner Arbeit Talent einsetzt, kann es gut sein, dass er eine ungehobelte Person vom Lande ist, dass er keine höhere Bildung hat, keine berühmten Bücher gelesen hat oder noch nicht einmal die Bibel versteht, aber er kann dennoch ein bisschen Kaliber haben und in der Lage sein, eloquent zu sprechen. Ist das ein Talent? (Ja.) Dieser Mensch hat Talent. Bedeutet das, dass er Wissen hat? (Nein.) Was also bedeutet „Wissen“? Wie wird es definiert? Lasst es uns folgendermaßen ausdrücken: Wenn Leute zum Beispiel Pädagogik studiert haben, verfügen sie dann in diesem Beruf über Wissen? Zum Beispiel, wie man unterrichtet, wie man Wissen vermittelt, welches Wissen vermittelt werden soll, usw.? Sie verfügen auf diesem Gebiet über Wissen, kann man sie also in diesem Gebiet als Intellektuelle bezeichnen? Kann man sie als talentierte Menschen bezeichnen, die auf diesem Gebiet über Wissen verfügen? (Ja.) Nehmen wir einen Fall, in dem ein Intellektueller im Bildungsbereich tätig ist. Was wird so jemand normalerweise tun, wenn er in einer Gemeinde arbeitet oder sie leitet? Worin besteht in der Regel seine Praxis? Spricht er mit allen so, wie ein Lehrer mit einem Schüler spricht? Welchen Ton er anwendet, ist unwichtig. Wichtig ist, was er anderen einflößt und was er sie lehrt. Viele Jahre lebte er nach diesem Wissen, und dieses Wissen wurde im Grunde zu einem Teil seines Lebens. Das geht so weit, dass man in jedem Aspekt seines Verhaltens oder seines Lebens sehen kann, dass er dieses Wissen besitzt und das erworbene Wissen auslebt. Es ist ganz normal, das zu sehen. Worauf also verlassen sich solche Leute oft bei ihrer Arbeit? Auf das Wissen, das sie erworben haben. Nehmen wir an, so ein Mensch hört, wie jemand sagt: „Ich kann Gottes Worte nicht lesen. Ich habe sie vor mir, weiß aber einfach nicht, wie man sie liest. Wie werde ich wissen, was die Wahrheit ist, wenn ich Gottes Worte nicht lesen kann? Wie werde ich Seine Absichten verstehen, wenn ich Seine Worte nicht lesen kann?“ Er sagt: „Ich weiß, wie. Ich habe Wissen, also kann ich dir helfen. Dieses Kapitel ist in vier Abschnitte unterteilt. Wenn es sich bei einem Artikel um eine Erzählung handelt, gibt es normalerweise sechs Elemente: Zeit, Ort, Charaktere, Grund des Ereignisses, Entwicklung und Schluss. Das Datum, an dem dieses Kapitel von Gottes Wort veröffentlicht wurde, steht am Schluss – Oktober 2011. Das ist das erste Element. Was die Charaktere betrifft, erwähnt dieses Kapitel von Gottes Wort das Wort ‚Ich‘, also ist die erste Person Gott, und dann erwähnt Gott ‚ihr‘, was sich auf uns bezieht. Dann seziert es die Zustände der Menschen; einige Zustände sind Aufsässigkeit und Arroganz, was sich auf Menschen bezieht, die arrogant und aufsässig sind, die keine eigentliche Arbeit leisten, Unfug machen, schlechte und böse Menschen. Im Verlauf tun Menschen schlimme Dinge. Es gibt auch einige andere Dinge, die mit verschiedenen Aspekten zusammenhängen.“ Was haltet ihr von dieser Arbeitsmethode? Es ist gut, dass er den Menschen so liebevoll hilft, aber was ist die Grundlage seines Handelns? (Wissen.) Warum bringe Ich dieses Beispiel vor? Um den Leuten zu helfen, deutlicher zu verstehen, was Wissen ist. Manche wissen nicht, wie sie Gottes Wort lesen sollen, haben aber Bildung und waren in der Schule gut in den Geisteswissenschaften. Also schlagen sie eine Seite von Gottes Worten auf, lesen sie und sagen: „Dieses Kapitel von Gottes Wort ist so gut ausgedrückt! Im ersten Abschnitt spricht Gott ohne Umschweife, und dann lässt der zweite Teil ein wenig Majestät und Zorn erkennen. Im dritten Abschnitt wird alles konkret und deutlich offengelegt. So sollte Gottes Wort sein. Der vierte Abschnitt, die allgemeine Zusammenfassung, stellt den Menschen den Weg der Praxis bereit. Gottes Wort ist perfekt!“ Rührt ihre Schlussfolgerung und Zusammenfassung von Gottes Wort von Wissen her? (Ja.) Auch wenn dieses Beispiel nicht allzu passend ist, was will Ich, dass ihr dadurch versteht? Ich will, dass ihr deutlich seht, wie hässlich es ist, Wissen als Ansatz für Gottes Wort zu verwenden. Es ist widerlich. Solche Menschen verlassen sich auf Wissen, um Gottes Wort zu lesen. Können sie sich demnach bei ihren Handlungen auf die Wahrheit verlassen? (Nein.) Absolut nicht.

Welche Merkmale zeichnen das Handeln von Menschen aus, die nach Wissen leben? Zunächst einmal: Was sind die Vorteile, die sie ihrer Meinung nach haben? Ihr Wissen und ihre Gelehrtheit, die Tatsache, dass sie Intellektuelle sind, und die Tatsache, dass sie in wissensbasierten Branchen gearbeitet haben. Wenn Intellektuelle etwas tun, weisen sie den Stil, die Merkmale und Verhaltensmuster von Intellektuellen auf, sodass sie nicht anders können, als ihren Handlungen einen intellektuellen Anstrich zu verleihen, sodass andere sie bewundern. So gehen Intellektuelle vor; sie konzentrieren sich immer auf diesen intellektuellen Anstrich. Wie schwach und sanft sie äußerlich auch wirken, in ihrem Inneren sind sie gewiss weder schwach noch sanft, und sie haben zu allem immer ihre eigenen Ansichten. Bei allem wollen sie ständig prahlen, ihre läppischen Strategien benutzen und die Dinge anhand der Ansichten, Haltungen und Gedankenmuster des Wissens handhaben und analysieren. Für sie ist die Wahrheit etwas von außen und etwas, das sie nur äußerst schwer akzeptieren können. Daher besteht die Einstellung von so jemandem zur Wahrheit zunächst einmal darin, sie zu analysieren. Worauf basiert diese Analyse? Auf Wissen. Ich nenne euch ein Beispiel. Besitzen Menschen, die Theater- oder Filmregie studiert haben, Wissen darüber, wie man Regie führt? Egal ob du Regieführung systematisch anhand von Büchern oder praktisch studiert hast und als Regisseur tätig warst, du bist, kurz gesagt, in diesem Wissensbereich bewandert. Ob du gründlich studiert hast, wie man Regie führt, oder nur oberflächlich – wenn du in der Welt der Nichtgläubigen beruflich als Regisseur tätig wärst, ist das auf diesem Gebiet erworbene Wissen bzw. deine Erfahrung darin sehr nützlich und wertvoll für dich. Bedeutet ein solches Wissen zu haben jedoch, dass du bei der Filmarbeit von Gottes Haus auf jeden Fall gute Arbeit leisten kannst? Kann das Wissen, das du erworben hast, dir wirklich helfen, Gott anhand von Filmen zu bezeugen? Nicht unbedingt. Kannst du deine Pflicht gut ausführen, wenn du weiterhin das, was Lehrbücher dir beigebracht haben, und die Vorschriften und Anforderungen des Branchenwissens in den Vordergrund stellst? (Nein.) Besteht hier nicht ein Streitpunkt bzw. ein Konflikt? Wenn die Wahrheitsgrundsätze mit diesem Wissensaspekt kollidieren, wie löst du den Konflikt? Nimmst du dein Wissen oder die Wahrheitsgrundsätze als Leitfaden an? Könnt ihr garantieren, dass jede Aufnahme, jede Szene und jedes Stück, die ihr filmt, nicht durch euer Wissen verfälscht sind bzw. nur wenig Verfälschung durch euer Wissen beinhalten und dass sie völlig den von Gottes Haus verlangten Standards und Grundsätzen entsprechen? Wenn das nicht möglich ist, dann ist in Gottes Haus nichts von dem Wissen, das du dir angeeignet hast, von Nutzen. Denkt darüber nach, welchen Nutzen hat Wissen? Welches Wissen ist nützlich? Welche Art von Wissen widerspricht der Wahrheit? Was bringt Wissen den Menschen? Wenn Menschen mehr Wissen erwerben, werden sie dann frommer, haben sie ein noch gottesfürchtigeres Herz oder werden sie noch arroganter und selbstgerechter? Wenn Menschen viel Wissen erworben haben, werden sie kompliziert, dogmatisch und arrogant. Es gibt noch etwas Verhängnisvolles, das sie vielleicht nicht erkannt haben: Wenn Menschen viel Wissen erworben haben, sind sie innerlich chaotisch und bar jeder Grundsätze, und je mehr Wissen sie erlernen, desto chaotischer werden sie. Können im Wissen Antworten auf die Fragen gefunden werden, warum die Menschen leben und welchen Wert und welche Bedeutung die menschliche Existenz hat? Kann man darin im Hinblick darauf, woher die Menschen kommen und wohin sie gehen, Schlussfolgerungen finden? Kann Wissen dir mitteilen, dass du von Gott kommst und von Gott geschaffen worden bist? (Nein.) Also, was genau deckt das Studieren von Wissen oder das, was den Menschen eingeflößt wird? Materielle Dinge, atheistische Dinge, Dinge, die die Menschen sehen können, und Dinge, die den Verstand betreffen und die sie erkennen können, von denen viele von den Einbildungen der Menschen herrühren und einfach nicht praktisch sind. Durch Wissen werden den Menschen auch Philosophien, Ideologien, Theorien, Naturgesetze usw. eingeflößt, und dennoch gibt es viele Dinge, die man damit nicht eindeutig erklären kann. Zum Beispiel, wie Donner und Blitz entstehen oder warum sich die Jahreszeiten ändern. Kann Wissen dir die wahren Antworten darauf geben? Warum ändert sich zurzeit das Klima und wird abnormal? Kann das eindeutig durch Wissen erklärt werden? Kann es dieses Problem lösen? (Nein.) Es kann dir nichts über Themen in Bezug auf die Quelle aller Dinge sagen, also kann es diese Probleme nicht lösen. Es gibt auch Leute, die fragen: „Warum kehren manche Menschen ins Leben zurück, nachdem sie gestorben sind?“ Hat Wissen dir die Antwort darauf gegeben? (Nein.) Was also vermittelt dir das Wissen? Es vermittelt den Menschen viele Bräuche und Vorschriften. Beispielsweise die Vorstellung, dass Menschen Kinder großziehen und ihre Eltern ehren müssen – das ist eine Art von Wissen zum menschlichen Leben. Woher kommt dieses Wissen? Es wird von der Traditionskultur gelehrt. Was also bringt dieses Wissen den Menschen? Was ist das Wesen von Wissen? In dieser Welt gibt es viele Menschen, die die Klassiker gelesen haben, eine hohe Bildung genossen haben, die bewandert sind oder ein spezielles Wissensgebiet beherrschen. Gehen solche Menschen auf dem Weg des Lebens also in die richtige Richtung und haben die richtigen Ziele? Haben sie eine Grundlinie und Grundsätze für ihr Verhalten? Wissen sie darüber hinaus, wie man Gott verehrt? (Nein.) Um noch einen Schritt weiterzugehen, verstehen sie irgendein Element der Wahrheit? (Das tun sie nicht.) Was also ist Wissen? Was gibt Wissen den Menschen? Die Menschen haben damit wahrscheinlich ein wenig Erfahrung. Früher, als sie kein Wissen hatten, waren die Beziehungen zwischen den Menschen unkompliziert – sind sie jetzt, wo Menschen Wissen erlangt haben, immer noch unkompliziert? Wissen lässt die Menschen komplizierter und nicht länger rein sein. Wissen bewirkt, dass es den Menschen mehr an normaler Menschlichkeit mangelt und dass sie keine Lebensziele haben. Je mehr Wissen die Menschen erwerben, desto weiter sind sie von Gott entfernt. Je mehr Wissen die Menschen erwerben, desto mehr verleugnen sie die Wahrheit und Gottes Wort. Je mehr Wissen die Menschen haben, desto extremer, eigensinniger und absurder werden sie. Und was ist die Folge? Die Welt wird fortschreitend dunkler und zunehmend böse.

Wir haben gerade erwähnt, wie Konflikte bzw. Kollisionen zwischen der Anwendung von Wissen und den Wahrheitsgrundsätzen gelöst werden sollen, wenn sie aufkommen. Was tut ihr in einer solchen Situation? Einige von euch würden Glaubenslehre vorschlagen: „Was soll so schwierig daran sein, nach den Wahrheitsgrundsätzen zu praktizieren? Was soll es da geben, was man nicht loslassen kann?“ Aber wenn dir etwas widerfährt, machst du so weiter wie zuvor, folgst deinem eigenen Willen und deinen Auffassungen und Einbildungen, und obwohl es vielleicht Momente gibt, in denen du gern die Wahrheit praktizieren und nach den Grundsätzen handeln würdest, scheinst du einfach unfähig zu sein, es zu tun, was auch geschieht. Jeder weiß, dass es von der Glaubenslehre her richtig ist, gemäß den Wahrheitsgrundsätzen zu handeln; den Menschen ist klar, dass Wissen ganz bestimmt nicht mit den Wahrheitsgrundsätzen übereinstimmt und dass sie, wenn es zwischen den beiden zu einem Konflikt oder Gefecht kommt, anfangen sollen, den Wahrheitsgrundsätzen entsprechend zu praktizieren und ihr Wissen loszulassen. Ist das tatsächlich so einfach? (Nein.) Nein, es ist nicht so einfach. Welche Schwierigkeiten gibt es also beim Praktizieren? Wie sollte man praktizieren, um in Übereinstimmung mit den Wahrheitsgrundsätzen zu handeln? Das sind praktische Probleme, nicht wahr? Wie sollten sie gelöst werden? Zuallererst sollte man sich unterwerfen. Doch die Menschen haben verdorbene Dispositionen, und manchmal können sie sich nicht dazu durchringen, sich zu unterwerfen. Sie sagen: „‚Man kann ein Pferd zur Tränke führen, doch zum Trinken zwingen kann man’s nicht‘ – der Versuch, mich zur Unterwerfung zu zwingen, ist so ein Fall, oder nicht? Was ist schlimm daran, dass ich mich auf die Kraft meines Wissens verlasse, wenn ich handle? Wenn du darauf bestehst, dass ich im Einklang mit den Wahrheitsgrundsätzen handle, unterwerfe ich mich nicht.“ Was machst du in Momenten, in denen eine aufsässige Disposition zu Problemen führt? (Beten.) Manchmal kann Beten das Problem nicht lösen. Vielleicht sind deine Einstellung und Geisteshaltung ein bisschen besser, nachdem du gebetet hast, und vielleicht kehrst du deinen Zustand teilweise um, aber wenn du die einschlägigen Wahrheitsgrundsätze nicht verstehst oder es dir an Klarheit mangelt, was die Wahrheitsgrundsätze betrifft, läuft deine Unterwerfung letztendlich auf eine reine Formsache hinaus. In solchen Momenten musst du die Wahrheit verstehen, nach den relevanten Wahrheiten suchen und dich darum bemühen, in Erfahrung zu bringen, wie das, was du tust, der Arbeit von Gottes Haus, Seiner Bezeugung und der Verbreitung Seiner Worte zugute kommt. Du musst dir im Herzen über diese Dinge im Klaren sein. Worin deine Pflicht auch besteht, was du auch tust, du musst anfangen, an die Arbeit und Interessen von Gottes Haus und die Verbreitung von Gottes Worten zu denken bzw. daran, was du erreichen sollst, wenn du deine Pflicht ausführst. Das steht an erster Stelle. In dieser Frage gibt es niemals Raum für Unklarheit oder Kompromisse. Wenn du in solchen Momenten Kompromisse eingehst, führst du deine Pflicht nicht ernsthaft aus und praktizierst nicht die Wahrheit – und was noch schlimmer ist: Man kann durchaus sagen, dass du dich mit deinen eigenen Angelegenheiten befasst. Du tust die Dinge für dich selbst, anstatt die Pflicht eines geschaffenen Wesens auszuführen. Wenn jemand Gottes Auftrag erfüllen und die Pflicht eines Menschen gut ausführen will, sollte er zuerst die Wahrheit, dass er Gottes Absichten zufriedenstellen muss, verstehen und praktizieren. Diese Vision musst du haben. Bei der Ausführung einer Pflicht geht es nicht darum, etwas für dich selbst zu tun oder dich mit deinen eigenen Angelegenheiten zu beschäftigen, und schon gar nicht darum, dich selbst zu bezeugen und Eigenwerbung zu betreiben, noch geht es um deinen Ruhm, Gewinn und Status. Das ist nicht dein Ziel. Stattdessen geht es darum, dass du deine Pflicht gut ausführst und Gott bezeugst; es geht darum, deine Verantwortung zu übernehmen und Gott zufriedenzustellen; es geht darum, das Gewissen und die Vernunft normaler Menschlichkeit auszuleben, mit dem Abbild eines Menschen zu leben, vor Gott zu leben. Mit einer richtigen Geisteshaltung dieser Art kann man das Hindernis, nach seinem eigenen Wissen zu leben, leicht überspringen. Selbst wenn einige Herausforderungen bestehen bleiben, sie werden sich während dieses ganzen Prozesses allmählich verlagern, und die Lage ändert sich zum Besseren. Wie sieht es also derzeit mit eurer Erfahrung aus? Wird sie besser oder stagniert sie? Wenn ihr ständig nach eurem Wissen und Verstand handelt und nie nach den Wahrheitsgrundsätzen sucht, werdet ihr im Leben wachsen können? Seid ihr zu einem Schluss gekommen? Offensichtlich seid ihr, was den Lebenseintritt betrifft, alle ziemlich verwirrt und habt keine spezifischen Grundsätze dazu, was bedeutet, dass euch eine tiefere oder echtere Erfahrung mit den Grundsätzen und dem Weg, die Wahrheit zu praktizieren, fehlt. Manche handeln immer anhand ihres Wissens, egal, was ihnen widerfährt. Sie wahren nur bei einfachen Sachverhalten im Großen und Ganzen einige wenige Wahrheitsgrundsätze, wobei sie die ganze Zeit ihrem Wissen das Ruder überlassen und die Wahrheitsgrundsätze zweitrangig sind. Auf diese vermittelte, kompromittierte Art praktizieren sie; sie verlangen von sich selbst nicht strengstens, sich völlig zu unterwerfen oder in absoluter Übereinstimmung mit den Wahrheitsgrundsätzen zu handeln. Ist das richtig von ihnen oder nicht? Worin liegt bei einem solchen Praktizieren die Gefahr? Ist es nicht wahrscheinlich, dass man so vom Kurs abkommt? Sich Gott widersetzt und Seine Disposition verletzt? Das ist die Sache, über die sich die Menschen am meisten klar werden müssen. Ist euch jetzt der Unterschied, zwischen dem, eine Pflicht in Gottes Haus auszuführen und in der Welt einen Job anzunehmen und sich durchs Leben zu wurschteln, klar? Ist es euch im Herzen deutlich bewusst? Ihr solltet oft Überlegungen zu diesem Thema anstellen und oft darüber nachdenken. Worin unterscheidet sich beides am meisten? Wisst ihr es? (Bei einer Pflicht in Gottes Haus geht es darum, die Wahrheit zu erlangen und eine Veränderung unserer verdorbenen Disposition zu erreichen; bei einem Job in der Welt geht es um das fleischliche Leben.) Das ist ziemlich nah dran, aber eine Sache habt ihr nicht erwähnt: In Gottes Haus eine Pflicht auszuführen heißt, nach der Wahrheit zu leben. Was bedeutet, nach der Wahrheit zu leben? Für die Menschen bedeutet es, dass sich ihre Disposition ändern kann und dass sie am Ende gerettet werden können. Für Gott bedeutet es, dass Er dich, ein geschaffenes Wesen, gewinnen und anerkennen kann, dass du Seine Schöpfung bist. Wonach leben dann die Menschen, wenn sie in der Welt einen Job annehmen? (Nach Satans Philosophien.) Nach Satans Philosophien – insgesamt betrachtet bedeutet es, dass sie nach Satans verdorbenen Dispositionen leben. Ob du auf Ruhm, Gewinn und Status aus bist oder auf Wohlstand oder ob du dich durch den Tag schlägst und überlebst – du lebst nach verdorbenen Dispositionen. Wenn du in der Welt einen Job hast, musst du dir den Kopf zerbrechen und versuchen, Geld zu verdienen. Damit du aufsteigen kannst, um Ruhm, Gewinn und Status zu erlangen, musst du völlig auf Dinge wie Wettstreit, Kampf, Gerangel, Skrupellosigkeit, Arglist und Töten bauen – nur so kannst du dich auf den Füßen halten. Um in Gottes Haus eine Pflicht auszuführen, musst du nach Gottes Worten leben, und du musst die Wahrheit verstehen. Die negativen Dinge von Satan sind nicht nur nutzlos – man muss sich auch von ihnen befreien. Es gibt keine einzige satanische Sache, die vertretbar ist. Wenn jemand nach satanischen Dingen lebt, muss er gerichtet und gezüchtigt werden; wenn jemand nach satanischen Dingen lebt und felsenfest entschlossen ist, keine Buße zu tun, muss er ausgemustert und im Stich gelassen werden. Darin unterscheiden sich die beiden Dinge, in Gottes Haus eine Pflicht auszuführen und in der Welt einen Job zu haben, am meisten.

In welcher Art von Zustand leben Menschen, wenn sie nach ihrem Wissen leben? Welche ihrer Erfahrungen sind am tiefsten? Sobald du in irgendeinem Bereich etwas lernst, meinst du, du seist kompetent, ja großartig – und das Ergebnis ist, dass dein Wissen dich fesselt. Du hast Wissen als dein Leben angenommen, und wenn dir etwas widerfährt, ist es dieses Wissen von dir, das zum Vorschein kommt und dir sagt, du sollst dieses oder jenes tun. Du würdest dich gern davon befreien, kannst aber nicht, weil es in dein Herz geätzt ist und durch nichts anderes ersetzt werden kann. Das ist sozusagen die Bedeutung von „Der erste Eindruck ist der letzte Eindruck“. Es gibt Wissensbestände, die man sich besser nie angeeignet hätte. Es ist eine Belastung, sie sich angeeignet zu haben, und ein Ärgernis. Wissen umfasst viele Bereiche: Pädagogik, Recht, Literatur, Mathematik, Medizin, Biologie usw., die alle auf der praktischen Erfahrung der Menschen beruhen. Es sind Formen praktischen Wissens; die Leute können nicht ohne sie leben, und sie sollten sie erlernen. Aber es gibt auch Wissensformen, die giftig für die Menschheit sind – es sind satanische Gifte, sie kommen von Satan. Nehmen wir zum Beispiel die Sozialwissenschaften, zu deren Lehren Dinge wie Atheismus, Materialismus und Evolutionismus gehören, aber auch Konfuzianismus, Kommunismus und feudaler Aberglaube: Das alles sind negative Wissensformen, die von Satan kommen, und sie dienen dem Hauptzweck, das menschliche Denken zu verseuchen, zu zersetzen und zu verdrehen, das Denken der Menschen zu fesseln und zu kontrollieren, mit dem Ziel, die Menschen zu verderben, ihnen zu schaden und sie zu zerstören. Den Familiennamen weitergeben, die Eltern ehren und seiner Familie Ehre bringen und die Formel „Kultiviere dich, bringe Ordnung in deine Familie, regiere das Land und bringe allen Frieden“ – all das sind Lehren der Traditionskultur. Und abgesehen hiervon gibt es die verschiedenen theologischen Theorien, die in der Zivilgesellschaft verbreitet sind, die des Buddhismus, des Taoismus und der modernen Religion. Auch sie fallen in den Bereich des Wissens. Manche Menschen haben beispielsweise als Priester oder Prediger gedient oder Theologie studiert. Was hat man davon, ein solches Wissen erworben zu haben? Ist es ein Segen oder ein Fluch? (Ein Fluch.) Wie wird es zu einem Fluch? Wenn solche Menschen nicht reden, okay – wenn sie aber den Mund aufmachen, kommt religiöse Glaubenslehre heraus. Sie versuchen immer, geistliche Glaubenslehre zu predigen; sie träufeln den Menschen die heuchlerischen Wege der Pharisäer ein, anstatt sie die Wahrheit verstehen zu lassen. Theologisches Wissen ist in erster Linie theologische Theorie. Was ist das auffallendste Merkmal theologischer Theorie? Sie flößt den Menschen Dinge ein, die sie für geistlich halten, und sobald die Menschen so ein pseudo-geistliches Zeug in sich aufgenommen haben, ist das ihr erster und letzter Eindruck. Selbst wenn du die Worte gehört hast, die Gott kundtut, kannst du sie in diesem Moment nicht verstehen und bist durch das Wissen und die Theorien der Pharisäer eingeschränkt. Das ist etwas sehr Gefährliches. Ist es für so jemanden nicht schwierig, die Wahrheit zu akzeptieren? Kurz gesagt, wenn du nach Glaubenslehre und Wissen lebst und wenn du deine Pflicht ausführst und handelst, indem du dich auf deine Begabungen verlässt, hat es für andere vielleicht den Anschein, dass du in der Lage bist, ein paar gute Dinge zu tun. Aber wenn du in einem solchen Zustand lebst, bist du dir dessen dann bewusst? Kannst du erkennen, dass du nach deinem Wissen lebst? Kannst du spüren, welche Folgen es haben kann, nach Wissen zu leben? Hast du letztendlich nicht ein Gefühl der Leere im Herzen, eine Ahnung, dass so ein Leben keine Bedeutung hat? Und warum genau ist das so? Diese Fragen sollten geklärt werden. Auf diesem Stand sind wir beim Thema Wissen.

Soeben haben wir die Themen Wissen und Begabungen besprochen. Es gibt noch ein Thema: Viele Leute haben es von ihrem anfänglichen Glauben an Gott bis in die Gegenwart geschafft, ohne je zu wissen, was die Wahrheit ist oder wie sie sie praktizieren und nach ihr streben sollten. Diese ganze Zeit über haben sie nach einer Überzeugung gelebt oder nach menschlichen Auffassungen und Einbildungen. Sie leben, um es einfach auszudrücken, nach Dingen, die sie für richtig halten. Sie laufen herum und halten diese Dinge zwanghaft in Ehren und sind sogar der Meinung, diese Dinge seien die Wahrheit. Sie denken, solange sie bis zum Schluss an ihrer Praxis festhalten, sind sie Überwinder und werden weiter überleben. Kraft einer solchen Auffassung glauben sie an Gott. Sie können leiden und ihre Familie und ihre Karriere aufgeben und können aufgeben, was sie lieben – und sie fassen die Dinge in ein paar Vorschriften zusammen, die sie praktizieren, als ob sie die Wahrheit wären. Wenn sie etwa sehen, dass sich jemand mit etwas schwertut oder eine Familie eine schwere Zeit durchmacht, nehmen sie es auf sich, auf diese Leute zuzugehen und ihnen zu helfen. Sie erkundigen sich nach ihnen, kümmern sich um sie und sehen nach ihnen. Sie gehen proaktiv dorthin, wo schmutzige oder anstrengende Arbeit getan werden muss, und erledigen sie. Schmutz und Anstrengung machen ihnen nichts aus. Sie sind nicht wählerisch. Sie streiten sich nicht im Umgang mit anderen, und sie tun ihr Bestes, um mit allen zu einer freundschaftlichen Einigung zu kommen. Sie zanken sich nicht mit anderen, und sie lernen, gegenüber anderen wohlwollend und tolerant zu sein, sodass jeder, der Zeit mit ihnen verbringt, sagt, sie seien gute Menschen und wahre Gläubige. Was Gott anbelangt, tun sie alles, was Er ihnen aufträgt, und gehen dorthin, wo Er sie hinschickt. Sie widersetzen sich nicht. Wonach leben sie? (Eifer.) Es handelt sich nicht bloß um eine einfache Form von Eifer – sie leben nach einer Überzeugung, die sie für richtig halten. Solche Menschen verstehen die Wahrheit nicht, selbst wenn sie seit Jahren an Gott glauben. Sie wissen auch nicht, was es bedeutet, die Wahrheit zu praktizieren, oder was es heißt, sich Gott zu unterwerfen, oder was es bedeutet, Gott zufriedenzustellen, oder was es heißt, die Wahrheit zu suchen, oder was die Wahrheitsgrundsätze sind. Sie wissen diese Dinge nicht. Sie wissen noch nicht einmal, was ein ehrlicher Mensch ist oder wie man einer ist. Sie glauben: „Alles, was ich tun muss, ist, so zu leben und weiter zu folgen. Welche Predigten in Gottes Haus auch gehalten werden, ich werde an meinen Vorgehensweisen festhalten; egal, wie Gott mich behandelt, ich werde meinen Glauben an Ihn nicht aufgeben oder Ihn verlassen. Ich kann jede Pflicht tun, die man von mir verlangt.“ Sie glauben, sie könnten gerettet werden, wenn sie auf diese Weise praktizieren. Schade ist aber, dass sie, obwohl sie kein großes Problem mit ihrer Haltung haben, keine Wahrheiten verstehen, obwohl sie sich schon so viele Jahre lang Predigten anhören. Sie verstehen die Wahrheit der Unterwerfung nicht, wissen nicht, wie sie sie praktizieren sollen, sie verstehen die Wahrheit, ein ehrlicher Mensch zu sein, nicht oder die Wahrheit, treu seine Pflicht auszuführen, oder was es heißt, oberflächlich zu sein. Sie wissen nicht, ob sie lügen oder hinterlistige Menschen sind. Verdienen solche Menschen nicht unser Mitleid? (Doch.) Wonach leben sie? Könnte man sagen, sie leben nach ihrem nackten, kindhaften Herzen? Warum? Der Grund ist der, dass sie glauben: „Mein Herz ist dort draußen, damit das Universum es sehen kann. Für die Menschen ist es nicht klar; sie können es nicht sehen – aber der Himmel weiß es.“ So „aufrichtig“ ist ihr Herz: Niemand kann es verstehen, es ist für alle außer Reichweite. Warum spricht man hier von einem nackten, kindhaften Herzen? Weil sie eine Art von Laune haben, eine Empfindung, und sie diese persönliche Empfindung oder dieses Wunschdenken einsetzen, um auszulegen, was jemand, der an Gott glaubt, tun sollte und worin seine Pflicht besteht. Sie wenden solche Empfindungen auf Gottes Forderungen an. Sie glauben: „In Wirklichkeit verlangt Gott nicht, dass die Menschen irgendetwas tun, noch, dass sie sehr kompetent sind oder viel von der Wahrheit verstehen. Es reicht, wenn man ein nacktes, kindhaftes Herz hat. An Gott zu glauben ist so einfach – man muss nur weiter mit der Kraft eines nackten, kindhaften Herzens handeln.“ Doch ihre Lügen hören nicht auf und auch nicht ihr Widerstand, nicht ihre Aufsässigkeit, nicht ihre Auffassungen und auch nicht ihr Verrat. Was sie auch tun, sie haben nicht das Gefühl, dass es zählt, sondern denken: „Ich habe ein gottliebendes Herz. Niemand kann meine Beziehung zu Gott zu Bruch bringen, niemand kann meine Liebe zu Gott schwächen, und niemand kann meine Treue zu Gott beeinträchtigen.“ Was für eine Geisteshaltung ist das? Eine absurde, nicht wahr? Sie ist absurd und verdient unser Mitleid. Es gibt im Geist solcher Leute einen Zustand – ausgedörrt, verarmt und bemitleidenswert. Warum „ausgedörrt“? Weil sie, wenn sie mit einer simplen Sache konfrontiert sind – sagen wir, sie haben gelogen –, es nicht wissen oder es nicht bemerken. Sie machen sich keine Selbstvorwürfe; sie empfinden überhaupt nichts. Sie sind Gott bis jetzt gefolgt, ohne strikte Kriterien, um irgendwas, was sie tun, zu messen. Sie wissen nicht, was für ein Mensch sie sind, und auch nicht, ob sie jemand sind, der hinterlistig ist, oder ob sie wirklich in der Lage waren, ein ehrlicher Mensch zu sein, oder ob sie imstande sind, sich Gottes Forderungen zu unterwerfen. Sie wissen nichts davon. So erbärmlich sind sie, und in ihrem Geist sind sie ausgedörrt. Warum heißt es, dass sie in ihrem Geist ausgedörrt sind? Weil sie nicht wissen, was Gott von ihnen verlangt oder warum sie an Gott glauben oder welche Art von Person zu sein sie anstreben sollten. Sie wissen nicht, welche Handlungen unvernünftig sind oder welche Handlungen gegen die Wahrheitsgrundsätze verstoßen. Sie wissen nicht, welche Haltung sie bei bösen Menschen einnehmen sollen und welche bei guten Menschen; sie wissen nicht, mit wem sie verkehren und wem sie sich nähern sollten. Wenn sie negativ werden, wissen sie noch nicht einmal, in welche Zustände sie gefallen sind. Das bedeutet es, im Geist ausgedörrt zu sein. Seid ihr so? (Ja.) Es gefällt Mir nicht, euch das sagen zu hören, aber das ist die Art von Zustand, in dem ihr seid. Ihr seid immer emotional, und niemand weiß, wann sich das ändern wird.

Was bedeutet, emotional zu sein? Wir wollen uns ein Beispiel ansehen. Manche sind überzeugt, sie würden Gott sehr lieben. Vor allem fühlen sie sich sehr geehrt und doppelt gesegnet, weil sie in den letzten Tagen geboren wurden, weil sie diese Phase von Gottes Werk angenommen haben und weil sie Seine Worte mit eigenen Ohren hören und Sein Wirken persönlich erleben können. Deshalb denken sie, sie sollten einen Weg finden, um ihre nackten, kindhaften Herzen zum Ausdruck zu bringen. Und wie machen sie das? Ihre Emotionen steigen an die Oberfläche, ihr Feuereifer ist zum Ausbruch bereit, sie werden ein wenig irrational, und ihre Emotionen werden unnormal. Und aus dem Ganzen quillt Hässlichkeit. In Festlandchina waren sie früher in einer schrecklichen Umgebung, um an Gott zu glauben, und sie lebten ein Leben in Unterdrückung. Damals waren sie voller Feuereifer und wollten ausrufen: „Allmächtiger Gott, ich liebe Dich!“ Aber es gab keinen Ort, an dem sie das tun konnten – sie konnten es nicht tun, aus Angst, festgenommen zu werden. Jetzt sind sie im Ausland und genießen Glaubensfreiheit; endlich haben sie einen Ort, an dem sie ihrem nackten, kindhaften Herzen freien Lauf lassen konnten. Sie müssen zum Ausdruck bringen, wie sehr sie Gott lieben. Also gehen sie hinaus auf die Straßen und finden einen Ort, an dem nicht viele Menschen sind, an dem sie rufen, was sie wollen. Bevor sie es tun können, haben sie jedoch das Gefühl, als würde ihnen das Selbstvertrauen dazu fehlen. Sie betrachten die Szene um sie herum, und können nicht rufen. Was geht ihnen durch den Kopf? „Das genügt nicht. Es reicht nicht, nur ein nacktes, kindhaftes Herz zu haben. Ich habe noch kein gottliebendes Herz. Kein Wunder, dass ich nichts habe, was ich rufen kann.“ Und so gehen sie traurig und schmerzerfüllt nach Hause und beten unter Tränen zu Gott: „O Gott, ich habe mich nicht getraut ‚Ich liebe Dich‘ auszurufen, als ich damals in einer Umgebung war, die es nicht zuließ. Jetzt bin ich in einer Umgebung, die es zulässt, aber mir fehlt nach wie vor die Zuversicht. Ich kann es nicht rufen. Meine Größe und meine Zuversicht sind einfach zu dürftig. Mir fehlt das Leben.“ Von da an beten sie über dieses Problem und treffen Vorbereitungen und geben sich ganz der Sache hin. Sie lesen Gottes Worte oft und sind von diesen zu Tränen gerührt, und diese Emotionen und dieser Enthusiasmus, die sie haben, gären und sammeln sich in ihrem Herzen an. So geht das weiter, bis sie eines Tages das Gefühl haben, von genügend Emotionen angefüllt zu sein, um auf einen öffentlichen Platz zu gehen, auf den Tausende von Menschen passen, und vor der Menge „Ich liebe Dich, Allmächtiger Gott“ zu schreien – doch wenn sie auf den Platz gehen und die ganzen Menschen dort sehen, können sie es nicht rufen. Vielleicht haben sie es bis heute noch nicht gerufen. Aber ob sie es getan haben oder nicht, was bedeutet es? Heißt das, die Wahrheit zu praktizieren, wenn man so ruft? Heißt es, Gott zu bezeugen? (Nein.) Warum sind sie dann darauf erpicht, es zu rufen? Sie sind der Überzeugung, ihr Ruf würde kräftiger und effektiver sein als jede andere Methode, mit der man Gottes Worte verbreitet oder Gott bezeugt. Das bedeutet es, ein Mensch mit einem nackten, kindhaften Herzen zu sein. Ist es gut oder schlecht, wenn jemand solche Emotionen hat? Ist es normal oder unnormal? Kann man das dem Bereich normaler Menschlichkeit zuordnen? (Nein.) Warum nicht? Welches Ziel verfolgt Gott damit, die Menschen Pflichten ausführen zu lassen und sie die Wahrheit verstehen und praktizieren zu lassen? Soll dadurch die menschliche Emotion der Liebe zu Ihm gesteigert werden oder ihre Emotion bei der Ausführung ihrer Pflicht? (Nein.) Habt ihr manchmal oder vielleicht oft derartige Emotionen? (Ja.) Wenn du sie hast, hast du dann das Gefühl, dass sie plötzlich aufkommen und auf eine unnormale Art und Weise oder dass sie schwer zu unterdrücken sind? Du musst sie zügeln, so hart sie auch zu unterdrücken sind. Wenn man von allem anderen absieht, handelt es sich lediglich um Emotionen, nicht um die Erfolge, die sich einstellen, nachdem die Menschen die Wahrheit verstanden und praktiziert haben oder nachdem sie dem Weg Gottes gefolgt sind. Es handelt sich um einen unnormalen Zustand. Kann dieser unnormale Zustand also als radikaler Starrsinn eingestuft werden? Das ist von Fall zu Fall verschieden. Es gibt viele Stufen; manche kann man als radikalen Starrsinn einstufen, und manche erreichen das Niveau von Absurdität. Es ist normal, dass jemand gelegentlich ein wenig von dieser Laune hervorströmen lässt. Welche Erscheinungsformen davon sind also unnormal? Etwas aus einer Emotion heraus zu tun, die man nicht unterdrücken kann. Wenn jemand seinen Alltag damit verbringt, dieser Dinge wegen herumzurennen, ihrethalben Gottes Worte liest und das Evangelium verbreitet und ihrethalben jede erdenkliche Pflicht ausführt – wenn sich alles um diese Sache dreht und diese zum Wert und zur Bedeutung seiner Existenz und seines Lebens wird – dann bedeutet das nichts Gutes. Das Ziel und die Richtung dieses Individuums werden verzerrt. Menschen, die nach ihrem nackten, kindhaften Herzen leben, haftet eine Hässlichkeit an. Sie haben etwas Eigensinniges an sich, und ihre Emotionen sind unnormal. Können Menschen die Wahrheit verstehen, wenn sie nach diesen Dingen leben und wenn sie oft in einem solchen Zustand leben? (Nein.) Wenn sie die Wahrheit nicht verstehen können, was ist dann ihre Gemütsverfassung, wenn sie sich Predigten anhören? Welche Absicht verfolgen sie damit, Gottes Worte zu lesen? Können Menschen, die stets mit einem nackten, kindhaften Herzen und bei religiösen Zeremonien an Gott glauben, die Wahrheit verstehen und erlangen? (Nein.) Warum nicht? Alles, was sie tun, basiert nicht auf der Wahrheit, sondern auf religiöser Theorie und auf Auffassungen und Einbildungen. Dabei geht es auch nicht darum, nach der Wahrheit zu streben und sie zu praktizieren. Es kümmert sie überhaupt nicht, was die Wahrheit eigentlich ist oder was Gottes Worte vermitteln. Das kümmert sie nicht, als wäre alles, was man braucht, um an Gott zu glauben, ein nacktes, kindhaftes Herz, als wäre alles, was sie tun müssen, in der Kirche Dinge zu erledigen und sich zu bemühen. So einfach ist das für sie. Sie begreifen nicht, was es heißt, die Wahrheit zu verstehen und zu praktizieren, noch wonach sie streben sollen, um gerettet zu werden. Hin und wieder mögen sie über diese Dinge nachdenken, aber sie kommen einfach nicht dahinter. Die ganze Zeit über denken sie: „Solange ich voller Eifer bin, eine höhere emotionale Ebene erreiche und bis zum Schluss ausharren kann, werde ich vielleicht einfach gerettet“, und die Folge davon ist, dass sie sich von ihren gesteigerten Emotionen mitreißen lassen, sie tun nichts als törichte Dinge, Dinge, die den Wahrheitsgrundsätzen zuwiderlaufen. Am Ende werden sie entlarvt und ausgemustert. Gesteigerte Emotionen scheinen wohl doch keine so großartige Sache zu sein.

Es gibt noch einen ungeheuerlichen Zustand, wenn man nach einem nackten, kindhaften Herzen lebt, nämlich, dass manche Menschen sich für den Glauben an Gott stets auf Begeisterung verlassen. Das Feuer in ihrem Herzen erlischt nie; sie denken, alles, was sie für den Glauben an Gott brauchen, ist ein nacktes, kindhaftes Herz. Sie denken: „Ich brauche die Wahrheit nicht zu verstehen, ich muss mich nicht selbst prüfen, und ich muss nicht vor Gott treten, um meine Sünden zu beichten und Buße zu tun – und ganz bestimmt muss ich es nicht akzeptieren, dass man mich in irgendeiner Weise richtet, züchtigt, zurechtstutzt oder mich irgendjemand tadelt und kritisiert. Ich brauche das nicht. Alles, was ich brauche, ist ein nacktes, kindhaftes Herz.“ Das ist der Grundsatz ihres Glaubens an Gott. Sie denken: „Ich muss Gericht und Züchtigung nicht akzeptieren. Es reicht mir, wenn ich einfach mit mir zufrieden bin. Ich glaube, Gott ist bestimmt glücklich, wenn ich das tue. Wenn ich glücklich bin, ist Gott glücklich – das ist alles. Ich werde gerettet, wenn ich auf diese Weise an Gott glaube.“ Ist das nicht eine schrecklich naive Denkweise? Früher wart ihr in so einem Zustand, nicht wahr? (Ja.) Wenn ihr bis zum Schluss in so einem Zustand lebt und unfähig seid, euch zu bessern, dann kann man wohl sagen, dass ihr die Wahrheit kein bisschen versteht. Ihr habt keine Beziehung zur Wahrheit. Ihr kennt das Ziel und die Bedeutung von Gottes Errettung der Menschen nicht, und ihr versteht nicht, worum es im Glauben an Gott geht. Was ist der Unterschied zwischen dem Glauben an Gott und dem Glauben an die Religion? Jeder fasst den Glauben an die Religion so auf, dass die Betreffenden keinen Lebensunterhalt oder zu Hause vielleicht Schwierigkeiten haben. Oder sie wollen etwas finden, worauf sie sich stützen können, um geistliche Nahrung zu finden. Oft ist Glauben an die Religion nichts weiter, als Menschen dazu zu bringen, gut zu sein, wohlwollend, anderen zu helfen, zu anderen nett zu sein, mehr gute Taten zu vollbringen, um Tugend anzusammeln, keinen Mord, keine Brandstiftung zu begehen, keine Gesetze zu brechen oder Verbrechen zu begehen, nichts Schlechtes zu tun, Menschen nicht zu schlagen oder zu verfluchen, nicht zu stehlen oder zu rauben und nicht zu täuschen und zu betrügen. Das ist das Konzept von „Glauben an die Religion“, das jeder im Kopf hat. Wie viel des Konzepts von Glauben an die Religion habt ihr heute im Herzen? Stimmen die Dinge, die mit dem Glauben an die Religion zusammenhängen, mit der Wahrheit überein? Woher genau kommen sie? Erkennt ihr es? Welche Folge wird es haben, wenn ihr mit einem Herzen, das den Glauben an die Religion hegt, an Gott glaubt? Ist es der richtige Weg, um an Gott zu glauben? Gibt es einen Unterschied zwischen dem Zustand des Glaubens an eine Religion und dem Zustand des Glaubens an Gott? Worin unterscheiden sich der Glaube an die Religion und der Glaube an Gott? Als du anfingst, an Gott zu glauben, warst du vielleicht der Meinung, der Glaube an die Religion und der Glaube an Gott seien dasselbe. Doch heute, nachdem du seit mehreren Jahren an Gott glaubst, was genau bedeutet es deiner Meinung nach, gläubig zu sein? Unterscheidet es sich irgendwie vom Glauben an die Religion? Glaube an die Religion bedeutet, irgendwelche religiösen Rituale zu befolgen, damit dieser dem eigenen Geist Glück und Trost bringt. Er hat nichts mit Fragen zu tun, welchem Weg die Menschen folgen oder wie sie ihr Leben führen. In deiner Innenwelt gibt es keine Veränderung; du bist immer noch du, und deine Wesensnatur bleibt gleich. Du hast die von Gott kommenden Wahrheiten nicht angenommen und sie nicht zu deinem Leben gemacht, sondern nur einige gute Taten vollbracht oder Zeremonien und Vorschriften befolgt. Du hast dich nur an einigen Aktivitäten beteiligt, die mit dem Glauben an die Religion verbunden sind – nur das, das ist alles. Was ist also mit dem Glauben an Gott gemeint? Er bedeutet eine Veränderung deiner Lebensweise, er bedeutet, dass in dem Wert deiner Existenz und deinen Lebenszielen bereits eine Veränderung stattgefunden hat. Ursprünglich hast du für Dinge gelebt wie etwa, deine Vorfahren zu ehren, dich von der Menge abzuheben, ein gutes Leben zu haben und Ruhm und Reichtum anzustreben und so fort. Heute hast du diesen Dingen den Rücken gekehrt. Du folgst nicht mehr Satan, sondern willst ihm entsagen, diesem bösen Trend entsagen. Du folgst Gott, was du annimmst, ist die Wahrheit, und der Weg, den du gehst, ist der des Strebens nach der Wahrheit. Die Richtung deines Lebens hat sich völlig geändert. Nachdem du zum Glauben an Gott gefunden hast, gehst du anders an das Leben heran, deine Lebensweise ist anders, du folgst dem Schöpfer, akzeptierst die Souveränität und Anordnungen des Schöpfers und unterwirfst dich ihnen, nimmst die Rettung durch den Schöpfer an und wirst schließlich zu einem wahren geschaffenen Wesen. Heißt das nicht, deine Lebensweise zu ändern? Es ist das völlige Gegenteil zu deinem vorherigen Streben, deiner vorherigen Lebensweise und den Beweggründen und der Bedeutung hinter allen deinen früheren Handlungen – es steht in völligem Widerspruch dazu und hat noch nicht einmal ansatzweise etwas damit zu tun. An dieser Stelle werden wir mit dem Unterschied zwischen dem Glauben an Gott und dem Glauben an die Religion zum Abschluss kommen. Könnt ihr euch in dem Zustand, ein „nacktes, kindhaftes Herz“ zu haben, worüber wir gesprochen haben, erkennen? (Ja.) Lebt ihr also meistens nach einem nackten, kindhaften Herzen, oder weist ihr diesen Zustand nur gelegentlich auf? Wenn es gelegentlich vorkommt, beweist das, dass du diesen Zustand bereits abgelegt hast und angefangen hast, nach der Wahrheit zu streben, dass du angefangen hast, aus diesem Zustand herauszukommen; wenn du die meiste Zeit über immer noch nach einem nackten, kindhaften Herzen lebst und nicht weißt, wie man nach Gottes Worten, nach der Wahrheit lebt, noch wie man sich von den Einschränkungen eines nackten, kindhaften Herzens befreit und aus diesem Zustand herauskommt, dann beweist das, dass du nicht vor Gott lebst, dass du noch nicht weißt, was die Wahrheit ist oder wie man nach ihr sucht. Ist das nicht ein Riesenunterschied? (Doch.) Wenn du weiterhin so lebst, ohne die Wahrheit im Geringsten zu verstehen, schwebst du in Gefahr – du wirst früher oder später ausgemustert werden müssen. Was das anbelangt, wie dieses nackte, kindhafte Herz zustande kommt, müsst ihr nach der Wahrheit suchen, diesen Zustand im Detail analysieren und diesen Zustand ändern. Warum jemand dieses nackte, kindhafte Herz hat, welche Folgen es hat, sich im Glauben an Gott auf Eifer zu stützen, ob du die Wahrheit erlangen kannst, indem du auf diese Weise an Gott glaubst, ob es deinen Glauben an Gott stärken wird – was das betrifft, so müssen dir diese Fragen im Herzen klar sein. Das erfordert, dass du dich damit vergleichst, nachdenkst und nach der Lösung suchst.

Eine Sorte Mensch glaubt im Herzen voller Begeisterung an Gott. Jede Pflicht ist diesen Menschen recht, und auch ein wenig Not, doch sie haben ein unbeständiges Temperament – sie sind emotional und launenhaft, inkonsequent. Sie handeln ausschließlich ihrer Laune entsprechend. Wenn sie glücklich sind, erledigen sie die ihnen aufgetragene Arbeit gut, und sie kommen sowohl gut mit der Person aus, die ihnen als Partner zugeteilt wurde, als auch mit den Menschen, mit denen sie Umgang pflegen. Sie sind auch bereit, bei dieser Pflicht mehr zu tun – welche Pflicht sie auch ausführen, sie fühlen sich für diese verantwortlich. So verhalten sie sich, wenn ihr Zustand gut ist. Es mag einen Grund dafür geben, dass ihr Zustand gut ist: Vielleicht sind sie gelobt worden, weil sie bei ihrer Pflicht gute Arbeit geleistet und die Wertschätzung und Anerkennung der Gruppe gewonnen haben. Oder vielleicht schätzen viele Leute die Arbeit, die sie erbracht haben, also blasen sie sich auf, wie ein Ballon, der mit jedem bisschen Lob praller wird. Und so fahren sie fort, jeden Tag dieselbe Pflicht auszuführen, doch die ganze Zeit über erfassen sie niemals Gottes Absichten oder suchen nach den Wahrheitsgrundsätzen. Sie handeln immer auf der Grundlage ihrer Erfahrung. Ist Erfahrung die Wahrheit? Ist es zuverlässig, beruhend auf Erfahrung zu handeln? Stimmt das mit den Wahrheitsgrundsätzen überein? Auf Erfahrung beruhend zu handeln, stimmt nicht mit den Grundsätzen überein; es wird zwangsläufig Zeiten geben, in denen das fehlschlägt. Es kommt also ein Tag, an dem sie ihre Pflicht nicht gut ausführen. Vieles läuft schief und sie werden zurechtgestutzt. Die Gruppe ist mit ihnen unzufrieden. Dann werden sie negativ und sagen: „Ich führe diese Pflicht nicht mehr aus. Ich bin so schlecht darin. Ihr alle seid besser als ich. Ich bin derjenige, der nichts taugt. Wer immer sie tun will, kann sie gerne tun, nur zu!“ Jemand hält mit ihnen über die Wahrheit Gemeinschaft, aber es dringt nicht zu ihnen durch, und sie verstehen nicht und sagen: „Was gibt es da, worüber man Gemeinschaft halten soll? Es ist mir egal, ob es die Wahrheit ist oder nicht – ich werde meine Pflicht tun, wenn ich glücklich bin, und wenn ich es nicht bin, dann nicht. Welchen Grund gibt es, das so kompliziert zu machen? Ich tue sie jetzt nicht; ich warte auf einen Tag, an dem ich glücklich bin.“ So sind sie, und zwar durchgehend. Sei es, wenn sie ihre Pflicht ausführen, Gottes Worte lesen oder sich Predigten anhören und Versammlungen besuchen oder in ihrem Umgang mit anderen – bei allem, was sich auf irgendeinen Aspekt ihres Lebens bezieht, ist das, was sie offenbaren, in einem Moment trübe und im nächsten heiter, in einem Moment ein Hochgefühl, im nächsten Depression, in einem Moment kalt und im nächsten heiß, in einem Moment negativ und im nächsten positiv. Ihr Zustand, sei er gut oder schlecht, ist, kurz gesagt, immer sehr markant. Man kann ihn auf einen Blick erkennen. Bei allem, was sie tun, sind sie unbeständig und geben sich einfach ihrem Temperament hin. Wenn sie glücklich sind, machen sie ihre Arbeit besser, und wenn nicht, dann sind sie schlampig – es kann sogar sein, dass sie die Sache sein lassen und alles hinwerfen. Was sie auch tun, sie müssen es ihrer Laune, ihrer Umgebung und ihren Ansprüchen entsprechend tun. Es fehlt ihnen der Wille, Härten zu ertragen; sie sind verhätschelt und verwöhnt, hysterisch, ihnen ist mit Vernunft nicht beizukommen, und sie tun nichts, um dies im Zaum zu halten. Niemand darf sie kränken: Wer immer das tut, ist die Zielscheibe ihrer Laune, die wie ein Sturm heraufzieht – und nachdem sie sich verflüchtigt hat, werden sie sofort negativ und emotional niedergeschlagen. Hinzu kommt, dass alles, was sie tun, auf ihren eigenen Vorlieben basiert, „Wenn mir diese Arbeit gefällt, werde ich sie tun; wenn nicht, dann werde ich sie nicht und niemals tun. Wer von euch dazu bereit ist, kann sie tun. Das hat nichts mit mir zu tun.“ Welche Art von Person ist das? Wenn diese Menschen glücklich sind und ihr Zustand gut ist, sind sie im Herzen ganz aufgewühlt und sagen, dass sie Gott lieben wollen. Sie sind so aufgewühlt, dass sie weinen, ihnen heiße Tränen über das Gesicht strömen und sie laut schluchzen. Haben sie ein Herz, das Gott wirklich liebt? Der Zustand, Gott von Herzen zu lieben, ist normal. Betrachtet man jedoch ihre Disposition, ihre Verhaltensweise und das, was sie offenbaren, könnte man meinen, dass sie Kinder von etwa zehn Jahren wären. Bei dieser Disposition, die sie haben, ihrer Lebensweise, handelt es sich um Launenhaftigkeit. Sie sind bei allem, was sie tun, unbeständig, untreu, verantwortungslos und nichtsnutzig. Sie ertragen nie Härten und sind nicht gewillt, Verantwortung zu übernehmen. Wenn sie glücklich sind, ist ihnen alles recht; ein bisschen Härte ist in Ordnung, und wenn ihren Interessen dabei ein Schlag versetzt wird, ist das auch in Ordnung. Aber wenn sie unglücklich sind, tun sie nichts. Welche Art von Person sind sie? Ist ein solcher Zustand normal? (Nein.) Dieses Problem übersteigt jenes eines abnormalen Zustands – es ist eine Erscheinungsform extremer Launenhaftigkeit, extremer Torheit und Unwissenheit, extremer Kinderei. Welches Problem stellt Launenhaftigkeit dar? Manche sagen vielleicht: „Es ist ein unbeständiges Temperament. Sie sind zu jung und haben zu wenige Härten durchlebt, und ihre Persönlichkeit hat sich noch nicht gefestigt, also lässt ihr Verhalten oft Launenhaftigkeit erkennen“. Tatsache ist, dass Launenhaftigkeit nichts mit dem Alter zu tun hat: Auch Menschen in ihren Vierzigern und Siebzigern sind manchmal launisch. Wie kann man das erklären? Bei Launenhaftigkeit handelt es sich in Wirklichkeit um ein Problem mit der Disposition eines Menschen, und was für ein ernstes Problem das doch ist! Wenn sie eine wichtige Pflicht ausführen, kann sich so die Pflicht und der Arbeitsfortschritt verzögern, was den Interessen von Gottes Haus Verluste verursacht; und auch gewöhnliche Pflichten werden manchmal dadurch beeinträchtigt und die Dinge aufgehalten. Nichts daran bringt anderen, ihnen selbst oder der Arbeit der Kirche Nutzen. Die kleinen Aufgaben, die sie erledigen, und der Preis, den sie zahlen, gehen unter dem Strich mit einem Verlust einher. Besonders launenhafte Menschen sind nicht dazu geeignet, in Gottes Haus Pflichten auszuführen, und es gibt viele solcher Menschen. Unter den verdorbenen Dispositionen ist Launenhaftigkeit die Erscheinungsform, die am häufigsten auftritt. Praktisch jeder Mensch weist eine solche Disposition auf. Und was ist diese Disposition? Selbstverständlich ist jede verdorbene Disposition eine Variante der Dispositionen Satans, und Launenhaftigkeit ist eine verdorbene Disposition. Milde ausgedrückt bedeutet das, dass man die Wahrheit nicht liebt bzw. annimmt; gewichtiger ausgedrückt bedeutet das, dass man der Wahrheit abgeneigt ist und sie hasst. Können launische Menschen sich Gott unterwerfen? Mit Sicherheit nicht. Sie schaffen es vorübergehend, wenn sie glücklich sind und davon profitieren, aber wenn sie unglücklich sind und nicht davon profitieren, werden sie von Zorn gepackt und wagen es, sich Ihm zu widersetzen und Ihn zu verraten. Sie sagen sich: „Es ist mir egal, ob es die Wahrheit ist oder nicht – wichtig ist, dass ich glücklich bin, dass ich zufrieden bin. Wenn ich unglücklich bin, hilft nichts, was man mir sagt! Was zählt schon die Wahrheit? Was zählt schon Gott? Ich bin der Boss!“ Welche verdorbene Disposition ist das? (Hass auf die Wahrheit.) Es ist eine Disposition, bei der man die Wahrheit hasst, eine, die der Wahrheit abgeneigt ist. Ist darin ein Element von Arroganz und Eingebildetheit enthalten? Ein Element der Unnachgiebigkeit? (Ja.) Hier liegt noch ein anderer ungeheuerlicher Zustand vor: Wenn sie gut gelaunt sind, sind sie zu allen nett und führen ihre Pflicht verantwortungsbewusst aus; die Leute halten sie für gute, unterwürfige Menschen, für Menschen, die bereit sind, einen Preis zu zahlen, die die Wahrheit wirklich lieben. Doch sobald sie negativ werden, schalten sie ab, beschweren sich und sind sogar unempfänglich für Vernunft. Hierbei tritt ihre boshafte Seite zutage. Niemand darf ihnen Vorwürfe machen. Sie werden sogar sagen: „Ich verstehe jede Wahrheit, ich praktiziere sie bloß nicht. Es reicht mir, wenn ich einfach mit mir selbst im Reinen bin!“ Welche Disposition ist das? (Boshaftigkeit.) Diese bösen Menschen sind nicht einfach bloß dazu bereit, sich gegen jeden zu wehren, der sie zurechtstutzen könnte, sie würden denjenigen sogar verletzen und ihm schaden, wie ein böser Dämon. Niemand würde es wagen, sich mit ihnen anzulegen. Sind sie damit nicht äußerst launisch und boshaft? Hat dieses Problem etwas mit Jugend zu tun? Wären sie nicht launisch, wenn sie älter wären? Würden sie überlegter und vernünftiger vorgehen, wenn sie älter wären? Nein. Es ist keine Frage ihrer Persönlichkeit oder ihres Alters. Darin verbirgt sich eine tief verwurzelte verdorbene Disposition. Sie werden von einer verdorbenen Disposition gelenkt, und sie leben nach einer verdorbenen Disposition. Ist in jemandem, der nach einer verdorbenen Disposition lebt, Unterwürfigkeit vorhanden? Kann er die Wahrheit suchen? Liebt ein Teil von ihm die Wahrheit? (Nein.) Nein, nichts davon ist vorhanden. Hat jeder von euch einen launischen Zustand erlebt? (Ja.) Würdet ihr es für ein Problem halten, wenn wir nicht darüber Gemeinschaft gehalten hätten? (Das würden wir nicht.) Da wir jetzt darüber Gemeinschaft gehalten haben, habt ihr das Gefühl, dass es sich hierbei um ein ziemlich ernstes Problem handelt? (Ja.) Eine gewisse gelegentliche Launenhaftigkeit wird durch objektive Ursachen hervorgerufen. Das ist kein Problem, das mit der Disposition zusammenhängt. Alle Probleme, die mit der Disposition zusammenhängen, und alle verdorbenen Dispositionen, die durch das eigene Handeln offenbart werden, werden negative Konsequenzen haben. Hier ein Beispiel für eine objektive Ursache: Nehmen wir an, dass jemand heute furchtbare Magenschmerzen hat. Er hat solche Schmerzen, dass er kaum die Kraft hat, zu sprechen. Er will sich einfach nur eine Weile hinlegen. Genau dann kommt jemand vorbei und spricht einige Worte mit ihm, und er antwortet in einem etwas barschen Tonfall. Besteht hier ein Problem mit seiner Disposition? Nein, dem ist nicht so. Er verhält sich nur deshalb so, weil er krank ist und Schmerzen hat. Wenn er auch unter normalen Umständen so ein Mensch wäre, jemand, der so spricht, dann wäre es ein Problem mit seiner Disposition. In diesem Fall spricht er mit einem schlechten Umgangston, weil sein Schmerz eine gewisse Schwelle überschritten hat. Es ist normal, dass so etwas vorkommt. Wenn es eine objektive Ursache gibt und jeder zugibt, dass es unter den gegebenen Umständen verzeihlich und vernünftig ist, so zu sprechen und sich so zu verhalten, und dass es einfach in der menschlichen Natur liegt, dann ist das ein Verhalten und eine Offenbarung normaler Menschlichkeit. Nehmen wir jemanden als Beispiel, der einen Verwandten verloren hat und in seinem Kummer zu weinen anfängt. Das ist völlig normal. Und doch gibt es Menschen, die ein Urteil über ihn fällen und sagen: „Diese Person ist sentimental. All die Jahre hat sie an Gott geglaubt, kann aber die Zuneigung zu ihrer Familie immer noch nicht loslassen. Sie weint sogar, wenn einer ihrer Verwandten stirbt. Wie töricht!“ Dann stirbt die Mutter der Person, die gesprochen hat, und er weint mehr als jeder andere. Wie sollte man das betrachten? Hier kann man nicht blind Vorschriften anwenden oder die Sache verallgemeinern – manche Dinge haben objektive Ursachen und sind Verhaltensweisen und Offenbarungen normaler Menschlichkeit. Was Verhaltensweisen und Offenbarungen normaler Menschlichkeit sind und was nicht – das ist je nach den Umständen verschieden. Welche Bemerkung auch immer darüber gemacht wird, wonach jemand lebt, das was gesagt wird, berührt in einer Hinsicht Probleme mit der Disposition der Menschen und in einer anderen Hinsicht betrifft es Probleme, die mit den Ansichten der Menschen zusammenhängen, mit ihrer Art des Strebens und mit dem Weg ihres Strebens. Es ist ganz und gar keine Frage ihres Temperaments oder ihrer Persönlichkeit oder der Art und Weise, wie sie nach außen hin vorgehen.

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