Was es bedeutet, nach der Wahrheit zu streben (14) Teil Drei
Im Hinblick auf die Aussagen zur moralischen Lebensführung in der traditionellen Kultur hielt Ich beim letzten Mal Gemeinschaft über den Satz: „Jeder Mensch teilt die Verantwortung für das Schicksal seines Landes.“ Heute möchte Ich Gemeinschaft halten über den Spruch: „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen.“ Genau wie der vorhergehende Spruch „Erfolg und Misserfolg der Dinge hängen von den Menschen ab“, über den Ich Gemeinschaft gehalten habe, handelt es sich auch bei diesem Spruch offenkundig um die Sichtweise von Nichtgläubigen. Der Standpunkt von Nichtgläubigen ist unter den Menschen weit verbreitet und überall zu hören. Von dem Moment an, in dem Menschen zu sprechen beginnen, lernen sie alle möglichen Sprichwörter und Sprüche von den Leuten, von Nichtgläubigen, von Satan und von der Welt. Es fängt mit der frühesten Erziehung an, wenn den Menschen von ihren Eltern und Familien beigebracht wird, wie sie sich verhalten sollen, was sie sagen sollen, welche Moral sie besitzen sollen, welche Gedanken und welchen Charakter sie haben sollen und so weiter. Selbst nachdem sie in die Gesellschaft eingetreten sind, akzeptieren Menschen unbewusst die Indoktrination durch verschiedene Lehren und Theorien Satans. „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ wird jedem Menschen von seiner Familie und der Gesellschaft als eine der moralischen Verhaltensweisen, die die Menschen besitzen müssen, eingeflößt. Wenn du diese moralische Verhaltensweise besitzt, sagen die Leute, du seist edelmütig, ehrenhaft und integer, von der Gesellschaft geachtet und hoch angesehen. Da der Satz „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ von den Menschen und von Satan kommt, wird er Gegenstand unserer Analyse und Beurteilung, und mehr noch, Gegenstand unserer Ablehnung. Warum beurteilen wir diesen Satz und lehnen ihn ab? Zunächst wollen wir untersuchen, ob der Satz richtig ist und ob ein Mensch, der ihn befolgt, recht hat. Ist es wirklich edelmütig, jemand von moralischem Charakter zu sein und „sein Bestes zu tun, um alles ihm Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“? Besitzt ein solcher Mensch die Wahrheitswirklichkeit? Verfügt er über die Menschlichkeit und die Verhaltensgrundsätze, die geschaffene Wesen laut Gott haben sollten? Versteht ihr alle den Satz „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“? Erklärt zunächst in euren eigenen Worten, was der Satz bedeutet. (Er bedeutet, dass du, wenn dich jemand mit einer Aufgabe betraut, keine Mühen scheuen darfst, um sie zu erledigen.) Sollte das nicht der Fall sein? Wenn dich jemand mit einer Aufgabe betraut, hält er doch viel von dir, oder? Er hält viel von dir, glaubt an dich und findet dich vertrauenswürdig. Was immer andere Leute von dir verlangen, du sollst ja sagen und es gut erledigen, ganz und gar gemäß ihren Anforderungen, damit sie glücklich und zufrieden sind. Wenn du das tust, bist du ein guter Mensch. Daraus folgt, dass die Zufriedenheit desjenigen, der dich mit einer Aufgabe betraut, darüber entscheidet, ob du als guter Mensch angesehen wirst. Kann man es so erklären? (Ja.) Es ist also ganz einfach, in den Augen anderer als guter Mensch zu gelten und von der Gesellschaft anerkannt zu werden, nicht wahr? (Ja.) Was heißt das: es ist „einfach“? Es bedeutet, dass der Maßstab dafür sehr niedrig ist und mitnichten von Edelmut zeugt. Wenn du die moralische Norm „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ erfüllst, giltst du in solchen Belangen als jemand von moralischem Charakter. Es impliziert, dass du es verdient hast, dass die Menschen auf dich zählen und sie dir Aufgaben zur Erledigung anvertrauen und dass du ein ehrenwerter Mensch und ein guter Mensch bist. Das ist die Bedeutung dieser Aussage. Findet ihr das nicht auch? Habt ihr Einwände gegen die Beurteilungs- und Bewertungsmaßstäbe des Satzes „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“? Wenn ihr ein Beispiel anführen könnt, das diese Aussage widerlegt und die in ihr enthaltene Widersinnigkeit entlarvt, d. h. anhand eines konkreten Beispiels beweisen könnt, dass sie falsch ist, dann hat diese Aussage keinen Bestand. Nun, theoretisch betrachtet, könntet ihr bereits davon überzeugt sein, dass diese Aussage definitiv falsch ist, weil sie nicht der Wahrheit entspricht und nicht von Gott stammt. Wie kann man diese Aussage anhand von Fakten widerlegen? Wenn du zum Beispiel heute zu viel zu tun hast, um einkaufen zu gehen, kannst du deinen Nachbarn damit betrauen. Du kannst ihm genau sagen, welche Lebensmittel er kaufen soll, wie viel er kaufen soll und wann er sie kaufen soll. Der Nachbar kauft die Lebensmittel nach deinen Wünschen ein und liefert sie pünktlich ab. Gilt das als „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“? Gilt es als vertrauenswürdig? Man macht dabei ja kaum einen Finger krumm. Ist man in den Augen der Leute von hohem moralischem Charakter, wenn man jemandem hilft, einzukaufen? (Nein.) Wenn es um die Frage geht, ob jemand schlechte Dinge tut oder nicht und wie sein Charakter beschaffen ist, hat das irgendetwas damit tun, ob er „sein Bestes zu geben, um alles ihm Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ kann? Wenn ein Mensch sein Bestes tun kann, um eine Kleinigkeit zu erledigen, mit der andere ihn betraut haben, verfügt er dann über ein angemessenes Niveau moralischen Charakters? Ist die Bewältigung einer so kleinen Aufgabe ein Beweis dafür, dass dieser Mensch wirklich von hohem moralischem Charakter ist? Manche sagen: „Dieser Mensch ist sehr vertrauenswürdig. Wann immer man ihn bittet, etwas zu holen, egal was oder wie viel es ist, kommt er damit zurück. Er ist zuverlässig und von gutem moralischem Charakter.“ So werden solche Menschen von anderen wahrgenommen und eingeschätzt. Ist eine solche Einschätzung angemessen? (Nein, ist sie nicht.) Ihr beide seid Nachbarn. Nachbarn wenden sich im Allgemeinen nicht gegeneinander oder schaden sich gegenseitig, weil sich ihre Wege ständig kreuzen. Wenn es Konflikte gibt, wird der Umgang miteinander schwierig. Vielleicht hat der Nachbar dir aus dieser Überlegung heraus geholfen. Vielleicht war es für ihn ein Leichtes, dir diesen kleinen Gefallen zu tun, es war keine schwierige Aufgabe, und er hat keinen Verlust erlitten. Zudem hat er damit einen guten Eindruck hinterlassen und sich einen guten Ruf erworben, was ihm zugutekommt. Außerdem: Wenn er dir mit kleinen Gefälligkeiten aushilft, ist es dann nicht auch leichter für ihn, dich in Zukunft um einen Gefallen zu bitten? Vielleicht bittet er dich in Zukunft um einen großen Gefallen, und du wirst dich verpflichtet fühlen, ihm diesen Gefallen zu tun. Hält er sich seine Optionen offen? Wenn Menschen einander helfen, miteinander verkehren und umgehen, dann dient das einem Zweck. Wenn die besagte Person dich als nutzlos erachtet und nicht vorhat, später um deine Hilfe zu bitten, wird er dir diesen Gefallen womöglich nicht tun. Vielleicht hast du Ärzte, Anwälte, Regierungsbeamte oder Menschen mit sozialem Status in deiner Familie, die für die besagte Person in irgendeiner Weise von Nutzen sind. Es könnte sein, dass sie dir nur hilft, um sich ihre Möglichkeiten offen zu halten. Vielleicht wird sie in Zukunft Gebrauch von dir machen oder es zumindest praktisch finden, sich Werkzeuge von dir auszuleihen. Manchmal bittest du sie um einen kleinen Gefallen, und nach ein paar Tagen kommt sie bei dir vorbei, um sich etwas zu leihen. Menschen rühren keinen Finger, wenn sie nicht selbst etwas davon haben! Wie bereitwillig dieser Mensch doch zugestimmt hat, als du ihn um einen Gefallen gebeten hast, mit einem Lächeln auf dem Gesicht und scheinbar ohne zu zögern; in Wirklichkeit stellte er aber in Gedanken sorgfältige Berechnungen an, denn die Gedanken der Menschen sind nicht schlicht. Einmal ging ich in einen Laden, um Meine Kleider ausbessern zu lassen. Die ältere Dame, die Kleider flickte, hatte eine Tochter, die in ihr Heimatland zurückkehren wollte. Der Nachbar hatte ein Auto, und so bat ihn die ältere Dame, ihre Tochter zum Flughafen zu bringen, damit sie sich das Taxi sparen konnte. Der Nachbar willigte ein, und die ältere Dame freute sich sehr. Aber dieser Nachbar war nicht so einfach gestrickt. Er wollte es nicht umsonst tun. Nachdem er ja gesagt hatte, blieb er stehen, zog langsam ein Kleidungsstück heraus und sagte: „Glaubst du, dass meine Kleider geflickt werden können?“ Die ältere Dame war verblüfft, und ihr Gesichtsausdruck schien zu sagen: „Warum nutzt dieser Mensch eine solche Kleinigkeit gleich aus? Er hat so bereitwillig zugestimmt, und dann stellt sich heraus, dass er es nicht umsonst machen will.“ Die ältere Dame reagierte schnell und sagte nach ein oder zwei Sekunden: „Okay, leg es dort drüben hin, und ich werde es für dich flicken.“ Von Geld war zu keinem Zeitpunkt die Rede. So wird eine Bitte, dass jemand eine einfache Sache für jemand anderen erledigt, durch das Flicken eines Kleidungsstücks aufgewogen. Heißt das nicht, dass niemand verliert? Sind zwischenmenschliche Interaktionen einfach? (Nein.) Nichts ist einfach. In dieser menschlichen Gesellschaft denkt jeder wie ein Geschäftsmann, alle machen Geschäfte. Alle Menschen stellen sich gegenseitig Forderungen, und alle wollen auf Kosten anderer profitieren, ohne selbst Verluste zu erleiden. Manche sagen: „Unter denen, die ‚ihr Bestes tun, um alles ihnen Anvertraute gewissenhaft zu erledigen‘, gibt es auch viele, die nicht versuchen, auf Kosten anderer zu profitieren. Sie wollen einfach ihr Bestes geben, um etwas gut zu erledigen, diese Menschen besitzen wirklich diese Tugend.“ Diese Aussage ist falsch. Auch wenn sie nicht nach Reichtum, materiellem Besitz oder irgendeinem Vorteil streben, so streben sie doch nach Ruhm. Um was für eine Art von „Ruhm“ handelt es sich hier? Um folgende: „Ich habe das Vertrauen der Leute angenommen, die mir von ihnen gegeben Aufgaben zu erledigen. Unabhängig davon, ob die Person, die mich beauftragt hat, anwesend ist oder nicht, solange ich mein Bestes gebe, um die Aufgabe gut zu erledigen, werde ich einen guten Ruf haben. Es wird zumindest ein paar Leute geben, die wissen werden, dass ich ein guter Mensch bin, ein Mensch von hohem moralischem Charakter und jemand, der es wert ist, dass man ihm nacheifert. Ich kann meinen Platz unter den Menschen einnehmen und mir einen guten Namen in einer Gruppe von Leuten machen. Und das ist es wert!“ Andere sagen: „‚Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen‘, und da Leute uns etwas anvertraut haben, ob sie anwesend sind oder nicht, müssen wir ihre Aufgaben gut erledigen und bis zum Ende dranbleiben. Selbst wenn wir kein dauerhaftes Vermächtnis hinterlassen, können sie uns wenigstens nicht hinter unserem Rücken kritisieren und sagen, wir seien nicht glaubwürdig. Wir dürfen nicht zulassen, dass künftige Generationen diskriminiert werden und diese Art von krasser Ungerechtigkeit erleiden.“ Wonach streben sie? Sie streben immer noch nach Ruhm. Manche Menschen legen großen Wert auf Reichtum und Besitz, andere auf Ruhm. Was bedeutet „Ruhm“? Was sind die konkreten Bezeichnungen für „Ruhm“ unter den Menschen? Man wird als guter Mensch und als jemand von hohem moralischem Charakter, als Vorbild, als tugendhafter Mensch oder als Heiliger bezeichnet. Es gibt sogar Menschen, die, weil es ihnen gelungen ist, „ihr Bestes zu tun, um alles ihnen Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“, und weil sie diese Art von moralischem Charakter haben, für immer gepriesen werden und ihre Nachkommen von ihrem Ruhm profitieren. Wie du siehst, ist das viel wertvoller als die wenigen Vorteile, die sie gegenwärtig herausschlagen können. Dementsprechend ist der Ausgangspunkt eines jeden, der sich an die sogenannte moralische Norm „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“, hält, keine so einfache Angelegenheit. Es geht ihnen nicht nur darum, ihre Pflichten und ihre Verantwortung als Menschen zu erfüllen, sie befolgen diese Norm entweder für persönlichen Gewinn oder Ansehen, entweder für dieses Leben oder fürs Jenseits. Natürlich gibt es auch solche, die vermeiden wollen, dass man sie hinter ihrem Rücken kritisiert und sie in Verruf bringt. Kurz gesagt, der Ausgangspunkt für Menschen, die so etwas tun, ist keine simple Angelegenheit, er entstammt weder der Menschlichkeit noch der sozialen Verantwortung der Menschen. Betrachtet man die Absicht und den Ausgangspunkt von Leuten, die solche Dinge tun, so ist das Ziel, das jene Menschen verfolgen, die an dem Satz „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“, festhalten, keineswegs als unkompliziert zu beschreiben.
Wir haben gerade die Aussage über moralische Lebensführung: „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ auf der Grundlage der Absichten und Ziele von Menschen in ihrem Handeln sowie ihrer Ambitionen und Wünsche analysiert. Das ist der eine Aspekt. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, birgt „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ einen weiteren Fehler. Welchen Fehler? Die Menschen halten ein Verhalten wie „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ für unendlich edelmütig, doch sie wissen nicht, dass sie nicht unterscheiden können, ob die Dinge, mit denen andere sie betrauen, gerecht oder ungerecht sind. Wenn die Aufgabe, mit der dich jemand betraut, eine ganz gewöhnliche ist, etwas leicht zu Erledigendes, etwas, das nicht der Rede wert ist, dann spielt Gewissenhaftigkeit keine Rolle, denn wenn Menschen mit anderen zu tun haben und sich verstehen, ist es normal, sich gegenseitig mit Aufgaben zu betrauen. Man muss dafür kaum einen Finger krummmachen. Die Frage, ob der moralische Charakter eines Menschen edelmütig oder minderwertig ist, stellt sich nicht. Soweit kommt es nicht. Wenn jedoch die Aufgabe, mit der dich jemand betraut, von großer Bedeutung ist, eine wichtige Aufgabe, bei der es vielleicht um Leben und Tod, das Schicksal oder die Zukunft eines Menschen geht, und du sie dennoch wie eine gewöhnliche Angelegenheit behandelst und ohne Einsicht darüber dein Bestes tust, um sie gut zu erledigen, können Probleme auftreten. Welche Art von Problemen? Wenn die Aufgabe, mit der du betraut wurdest, angemessen, vernünftig, gerecht und positiv ist und sie anderen keinen Schaden oder Verlust zufügt oder sich negativ auf die Menschheit auswirkt, dann ist es in Ordnung, wenn du die Aufgabe annimmst und dein Bestes gibst, um sie gewissenhaft zu erledigen. Das ist eine Verantwortung, die du erfüllen solltest, und ein Grundsatz, an den du dich halten solltest. Ist die Aufgabe, die du annimmst, jedoch ungerecht und fügt anderen oder der ganzen Menschheit Schaden zu, verursacht eine Störung oder bringt Zerstörung oder sogar den Verlust des Lebens mit sich, und du gibst dennoch dein Bestes, um sie gewissenhaft zu erfüllen, was um alles in der Welt sagt das dann über deinen moralischen Charakter aus? Etwas Gutes oder etwas Schlechtes? (Etwas Schlechtes.) Inwiefern etwas Schlechtes? Sagen wir, jemand schließt sich einem ungerechten Menschen an oder freundet sich mit ihm an, und die beiden sehen sich als enge Freunde. Es ist ihm egal, ob dieser Freund gut oder böse ist; wenn es sich um eine Aufgabe handelt, mit der ihn dieser Freund betraut hat, tut er sein Bestes, um sie gut zu erledigen. Wenn dieser Freund ihn bittet, jemanden zu töten, tötet er ihn; wenn er ihn bittet, jemandem zu schaden, schadet er ihm; und wenn er ihn bittet, etwas zu zerstören, zerstört er es. Solange es sich um eine Aufgabe handelt, mit der er von seinem Freund betraut wurde, tut er sie, ohne sie zu beurteilen oder darüber nachzudenken. Damit, so glaubt er, erfüllt er den Anspruch von: „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen.“ Was sagt das über seine Menschlichkeit und seinen moralischen Charakter aus? Sind sie gut oder schlecht? (Sie sind schlecht.) Auch schlechte Menschen können „ihr Bestes tun, um alles ihnen Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“, doch die Aufgaben, mit denen andere Menschen sie betrauen und die zu erledigen sie ihr Bestes geben, sind allesamt böse und negativ. Wenn das, womit andere Menschen dich betrauen, darin besteht, Menschen zu verletzen, zu töten, das Eigentum anderer zu stehlen, Rache zu nehmen oder gegen das Gesetz zu verstoßen, ist das in Ordnung? (Nein, das ist es nicht.) Das sind alles Dinge, die anderen schaden, es sind böse Taten und Verbrechen. Wenn dich jemand mit einer bösen Aufgabe betraut und du dennoch an dem Grundsatz der traditionellen Kultur, „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“, festhältst und sagst: „Du hast mich damit betraut, und das zeigt, dass du mir vertraust, dass du eine hohe Meinung von mir hast und mich wie einen deiner Leute, wie einen Freund und nicht wie einen Außenseiter behandelst. Deshalb werde ich mein Bestes geben, um alles, womit du mich betraust, gewissenhaft zu erledigen. Ich schwöre bei meinem Leben, dass ich das, womit du mich betraust, gut erledigen werde. Niemals werde ich mein Wort brechen“ – was für ein Mensch ist das dann? Ist so ein Mensch dann nicht ein richtiger Schurke? (Doch, ja.) Ein großer Schurke. Wie solltest du also mit solchen „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“-Angelegenheiten umgehen? Wenn dich jemand mit einer einfachen Aufgabe betraut, mit etwas sehr Alltäglichem unter Menschen, sagt das nichts darüber aus, ob du einen edelmütigen moralischen Charakter hast, auch wenn du die Aufgabe erledigst. Wenn dich jemand mit einer sehr wichtigen und großen Aufgabe betraut, musst du beurteilen, ob sie positiv oder negativ ist und ob sie etwas ist, dem deine innere Qualität gewachsen ist. Wenn es nicht etwas ist, dem du gewachsen bist, tust du, was du kannst. Handelt es sich um eine negative Aufgabe, eine Aufgabe, die gegen das Gesetz verstößt, die Interessen oder das Leben anderer schädigt oder sogar die Aussichten und die Zukunft anderer zerstört, und du hältst noch immer an dem moralischen Standard „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ fest, dann bist du ein Schurke. Unter diesen Gesichtspunkten sollte der Grundsatz, dem Menschen folgen sollten, wenn sie Aufgaben annehmen, mit denen sie betraut werden, nicht lauten: „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen.“ Diese Aussage ist nicht korrekt, sie bietet große Schlupflöcher, hat erhebliche Probleme und stellt eine enorme Irreführung der Menschen dar. Nachdem sie diese Aussage akzeptiert haben, wenden sie viele Menschen bedenkenlos an, um das moralische Verhalten anderer zu bewerten und natürlich auch, um sich selbst zu bewerten und ihr eigenes moralisches Verhalten einzuschränken. Doch sie wissen nicht, wer in der Welt würdig ist, andere mit Aufgaben zu betrauen? Wie viele Menschen betrauen denn andere mit Aufgaben, die gerecht, positiv, vorteilhaft für andere und wertvoll sind und der Menschheit Wohlstand bringen? Im Grunde genommen keine. Wenn man also die Qualität der Moral eines Menschen nach dem Maßstab „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ bewertet, gibt es nicht nur zu viele Zweifel und Probleme, damit dies Bestand hat – hinzu kommt, dass den Menschen falsche Konzepte, falsche Grundsätze und eine falsche Ausrichtung für den Umgang mit solchen Angelegenheiten eingeimpft werden, was das Denken der Menschen in die Irre führt, lähmt und fehlleitet. Egal, wie man diese Aussage auswertet oder analysiert, sie hat keinen Wert, sie ist nichts, was die Menschen praktizieren sollten, und sie nützt den Menschen in keiner Weise.
Der Satz „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ birgt noch einen weiteren Fehler. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, bietet dieser Satz bösen Menschen, die andere ausnutzen, manipulieren und kontrollieren wollen, Menschen, die eigennützige Interessen haben, und Menschen, die über Status und Macht in der Gesellschaft verfügen, eine Gelegenheit, andere auszubeuten, und einen Vorwand, sie zu benutzen, zu manipulieren und zu kontrollieren. Er ermöglicht es ihnen, Menschen strategisch auszunutzen, um Dinge für sie zu erledigen. Wer keine Aufgaben für sie erledigt oder nicht sein Bestes für sie gibt, wird als jemand abgestempelt, dem andere nichts anvertrauen können und der nicht sein Bestes tut, um Aufgaben gewissenhaft zu erledigen. Solche Menschen werden als Personen von minderwertigem moralischem Charakter eingestuft, die keines Vertrauens würdig sind, es nicht verdienen, geschätzt oder respektiert zu werden, und die in der Gesellschaft wenig Status haben. Solche Menschen werden links liegen gelassen. Wenn dein Vorgesetzter dich zum Beispiel mit einer Aufgabe betraut, denkst du: „Da der Chef damit an mich herangetreten ist, muss ich zustimmen, was es auch ist. Egal, wie schwierig es ist, selbst wenn es mich durch die Hölle führt, muss ich es tun.“ Also sagst du ja. Zum einen ist er dein Chef, und du wagst es nicht, nein zu sagen. Zum anderen setzt er dich oft unter Druck, indem er sagt: „Nur wer sein Bestes gibt, um alles ihm Anvertraute gewissenhaft zu erledigen, ist ein guter Kollege.“ Dieses Konzept hat er dir schon früh eingeflößt, es dir quasi im Vorhinein eingeimpft, um dich geistig vorzubereiten. Sobald er eine Bitte äußert, fühlst du dich verpflichtet, sie zu erfüllen, und kannst dich nicht weigern, sonst wird das für dich kein gutes Ende nehmen. Deshalb musst du deine ganze Energie darauf verwenden, Sachen für ihn zu erledigen. Auch wenn etwas nicht einfach ist, musst du einen Weg finden, es zu erledigen. Du musst Beziehungen nutzen, durch die Hintertür schleichen und Geld für Geschenke ausgeben. Am Ende, wenn die Aufgabe getan ist, darfst du das ausgegebene Geld nicht erwähnen oder irgendwelche Forderungen stellen. Und du musst sagen: „‚Jeder sollte sein Bestes tun, um alles ihm Anvertraute gewissenhaft zu erledigen.‘ Sie haben eine hohe Meinung von mir und schätzen mich, also muss ich mein Möglichstes tun, um diese Aufgabe gut zu erledigen.“ In Wirklichkeit weißt nur du, wie viel Mühsal und Ärger du ertragen hast. Wenn du es schaffst, werden die Leute sagen, du seist von hohem moralischem Charakter. Wenn du aber versagst, werden die Leute auf dich herabsehen, dich verachten, und du wirst unter ihrer Verachtung leiden. Egal, welcher sozialen Klasse oder ethnischen Gruppe du angehörst, solange dich jemand mit einer Aufgabe betraut, musst du dein Bestes geben und keine Mühen scheuen und darfst dich nicht weigern. Warum ist das so? Es ist, wie die Leute sagen: „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen.“ Da du die Aufgabe, mit der dich jemand betraut hat, angenommen hast, musst du sie bis zum Ende gewissenhaft ausführen und sicherstellen, dass die Aufgabe erfolgreich, gut, vollständig und zur Zufriedenheit des anderen erledigt wird, bevor du ihm dann Bericht erstattest. Auch wenn der andere wegen der Sache bei dir nicht nachfragt, darfst du keine Mühe scheuen, sie zu erledigen. Es gibt Menschen, die im Grunde keine wirkliche Beziehung zu dir haben, etwa entfernte Verwandte in einer Großfamilie. Sie sehen, dass du einen guten Job in der Gesellschaft hast, Status und Prestige oder irgendein Talent, also betrauen sie dich mit diesem oder jenem. Ist es okay, so etwas abzulehnen? Tatsächlich ist das völlig in Ordnung, aber aufgrund der komplexen sozialen Beziehungen zwischen den Menschen und des Drucks der öffentlichen Meinung, die unter dem Einfluss der Idee „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ steht, musst du alles tun, um was so jemand, zu dem du im Grunde keine Beziehung hast, dich bittet, für ihn zu erledigen. Natürlich kannst du dich dafür entscheiden, es nicht zu tun. Auf diese Weise kränkst du nur einen Menschen, ruinierst vielleicht die Beziehung zu ein paar Verwandten oder wirst von ein paar Verwandten geächtet. Aber wie gesagt, was macht das schon? Im Grunde spielt es keine Rolle. Du lebst nicht mit ihnen zusammen, und dein Schicksal liegt nicht in ihren Händen. Warum kannst du dich also nicht einfach weigern, es zu tun? Einer der unvermeidlichen Gründe ist, dass du an die öffentliche Meinung – „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ – gebunden bist und von ihr unterdrückt wirst. Das heißt, dass du in jeder gesellschaftlichen Gemeinschaft eine Geisel der moralischen Norm und der öffentlichen Meinung – „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ – bist. Wenn du dein Bestes tust, um Aufgaben gewissenhaft zu erledigen, geht es nicht darum, soziale Verantwortung zu übernehmen oder die Pflichten und Verantwortlichkeiten eines geschaffenen Wesens zu erfüllen. Stattdessen bist du eine Geisel der Behauptungen moralischer Normen und der unsichtbaren Ketten der gesellschaftlichen Meinung. Warum bist du anfällig dafür, von diesen Dingen gefangen gehalten zu werden? Zum einen, weil du nicht unterscheiden kannst, ob diese von deinen Vorfahren überlieferten moralischen Aussagen richtig sind und ob man sich daran halten sollte. Ein weiterer Aspekt ist, dass du nicht die Kraft und den Mut hast, dich von dem sozialen Druck und der öffentlichen Meinung, die durch die traditionelle Kultur hervorgebracht werden, zu befreien. Deshalb kannst du dich nicht von ihren Ketten und ihrem Einfluss auf dich lösen. Ein weiterer Grund ist, dass die Mitglieder jeder gesellschaftlichen Gemeinschaft oder Gruppe von anderen als moralisch integer, gut, zuverlässig und vertrauenswürdig angesehen werden wollen und als jemand, der würdig ist, dass man ihn mit Aufgaben betraut. Sie alle wollen ein solches Image aufbauen, das ihnen Respekt verschafft und andere überzeugt, dass sie würdevolle Menschen aus Fleisch und Blut mit Gefühlen und Loyalität sind und nicht kaltblütig oder fremdartig. Wenn du dich in die Gesellschaft integrieren und von ihr akzeptiert und anerkannt werden willst, musst du zunächst dafür sorgen, dass die Leute dich als jemand von hohem moralischem Charakter und mit Integrität und Glaubwürdigkeit anerkennen. Egal, was sie von dir verlangen, du tust dein Bestes, um sie zufriedenzustellen, sie glücklich zu machen und dann von ihnen gelobt zu werden, dass du eine vertrauenswürdige Person von hohem moralischem Charakter bist und die Menschen gern mit dir verkehren. Auf diese Weise hast du das Gefühl, dass du in deinem Leben beachtet und geschätzt wirst. Wenn du von der Gesellschaft, von der Masse, von deinen Kollegen und Freunden anerkannt wirst, hast du ein besonders nährendes und befriedigendes Leben. Wenn du jedoch anders lebst als sie, wenn deine Gedanken und Ansichten sich von den ihren unterscheiden, wenn dein Lebensweg anders ist als der ihre, wenn niemand sagt, du seist von hohem moralischem Charakter, vertrauenswürdig und man könne dich getrost mit Dingen betrauen oder du Würde hättest, und wenn sich alle von dir abwenden und dich ausgrenzen, dann führst du ein deprimiertes und trauriges Leben. Warum bist du deprimiert und traurig? Weil es ein Schlag für dein Selbstwertgefühl ist. Woher kommt dein Selbstwertgefühl? Es kommt von der Anerkennung und Bestätigung der Gesellschaft und der Massen. Wenn sie dich überhaupt nicht akzeptieren, wenn du keine Anerkennung bekommst, wenn sie dich nicht loben oder schätzen und wenn sie dir keine bewundernden, liebevollen oder verehrenden Blicke zuwerfen, dann hast du das Gefühl, dein Leben sei ohne Würde. Du fühlst dich enorm wertlos und als ob du gar nicht da wärst. Du weißt nicht, wo dein Wert liegt, und am Ende weißt du nicht, wie du leben sollst. Du wirst ein deprimiertes und gequältes Leben führen. Du versuchst immer, die Menschen dazu zu bringen, dich zu akzeptieren, versuchst, dich in die Masse und in die Gesellschaft zu integrieren. Deshalb ist die Einhaltung der moralischen Norm „Tu dein Bestes, um alles dir Anvertraute gewissenhaft zu erledigen“ eine sehr wichtige Angelegenheit für jeden, der in einem solchen sozialen Umfeld lebt. Sie ist auch ein wichtiger Indikator für den moralischen Charakter eines Menschen und dafür, ob er von anderen akzeptiert wird. Aber ist diese Norm richtig? Absolut nicht. Man kann sie sogar als absurd bezeichnen.
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