Punkt 9. Sie führen ihre Pflicht nur deshalb aus, um sich hervorzuheben und ihre eigenen Interessen und Ambitionen zufriedenzustellen; nie berücksichtigen sie die Interessen von Gottes Haus, sie verraten diese Interessen sogar und tauschen sie gegen persönlichen Ruhm ein (Teil 1) Abschnitt Zwei

Obwohl manche Menschen ins Ausland gehen und mit einigen Kulturen, Traditionen, Regeln und solchen materiellen Dingen wie den Grundbedürfnissen des Lebens in Europa und anderen asiatischen Ländern in Berührung kommen und einige der Gesetze und ein gewisses Allgemeinwissen anderer Länder kennenlernen, fällt es ihnen schwer, die Traditionen ihres eigenen Landes abzustreifen. Obwohl du dein Heimatland verlassen hast und die alltäglichen Aspekte des Lebens in einem anderen Land sowie dessen Gesetze und Strukturen akzeptierst, bist du dir nicht darüber im Klaren, worüber du jeden Tag nachdenkst, wie du mit Angelegenheiten umgehst, wenn dir etwas widerfährt, oder was dein Standpunkt und die Perspektive sind, die du einnimmst. Manche Menschen denken: „Ich bin im Westen, bin ich also ein Westler?“ oder „Ich bin in Japan, bin ich also ein Japaner?“ Ist das der Fall? (Nein.) Japaner sagen: „Wir essen am liebsten Sushi und Udon-Nudeln. Macht uns das nicht nobel?“ Südkoreaner sagen: „Wir mögen Reis und Kimchi am liebsten. Ist unsere großartige südkoreanische Nation nicht nobel? Ihr Chinesen sagt, eure Kultur sei uralt und tausende Jahre älter als unsere, aber ehrt ihr eure Ältesten genauso gut wie wir? Seid ihr genauso traditionell wie wir? Habt ihr so viele Regeln wie wir? Ihr redet heutzutage nicht mehr über diese Dinge, ihr seid ins Hintertreffen gekommen; wir sind die wahren Traditionalisten, und unsere Kultur ist wahre Kultur!“ Sie denken, dass ihre traditionelle Kultur erhaben ist, und wetteifern dann darum, viele Dinge zum Weltkulturerbe erklären zu lassen. Warum dieser Konkurrenzkampf? Jedes Land, jede Volksgruppe und sogar jede kleine ethnische Gruppe denkt, dass die Dinge, Regeln, Traditionen, Bräuche und Konventionen, die von ihren Vorfahren an sie überliefert wurden, gut und positiv sind und von der Menschheit verbreitet werden können. Impliziert diese Idee und Ansicht nicht, dass es sich dabei um Wahrheiten handelt, dass sie gut und positiv sind und dass sie von der Menschheit weitergegeben werden sollten? Stehen diese weitergegebenen Dinge also mit der Freiheit im Konflikt? Ich habe gerade das Beispiel eines jungen Mannes genannt, der sich von den Fesseln seiner Familie befreit hat, über und über mit Piercings und Ringen bedeckt ist und Tattoos am ganzen Körper und sogar eine ausländische Freundin hat. In Bezug auf sein äußeres Erscheinungsbild und sein Fleisch scheint er sich nicht an die Familienregeln zu halten und hat die Tradition abgelegt. Was Formalitäten, sein Verhalten und sogar seinen subjektiven Willen betrifft, hat er Dinge wie Familie, Tradition und Bräuche scheinbar abgelegt. Doch dann wird er durch ein Geburtstagsgeschenk entlarvt, das seinen Glauben, er sei „sehr nonkonformistisch“, widerlegt und verurteilt. Ist diese Person also eigentlich traditionell oder nicht? (Sie ist traditionell.) Ist es gut oder schlecht, traditionell zu sein? (Schlecht.) Aus diesem Grund gilt: Ganz gleich, ob du dich selbst als traditionell oder nonkonformistisch betrachtest, und ganz gleich, welcher Volksgruppe du angehörst – ob nun einer sogenannten noblen Volksgruppe oder einer gewöhnlichen Volksgruppe: Deine inneren Gedanken sind beschränkt. Ganz gleich, wie sehr du nach Freiheit strebst und sie verehrst, wie groß deine Entschlossenheit, dein Verlangen und dein Ehrgeiz sind, dich von den Mächten der Tradition und von traditionellen Familienkonventionen zu befreien, oder wie inspirierend und kraftvoll deine tatsächlichen Handlungen sind: Wenn du die Wahrheit nicht verstehst, kannst du dich nur inmitten der Lehren und Irrlehren, die Satan dir einflößt, winden und drehen, ohne aus ihnen hervortauchen zu können. Manche Menschen werden von der traditionellen Kultur beeinflusst, manche von einer ideologischen Erziehung, andere von ihrer Stellung und ihrem Status und wiederum andere von einem bestimmten ideologischen System. Nehmen wir zum Beispiel Leute, die sich in der Politik engagieren, wie die Gruppe, die sich für den Kommunismus einsetzte. Diese Leute begannen als eine Gruppe von Proletariern, akzeptierten das kommunistische Manifest und die kommunistischen Theorien, brachen mit der Tradition, mit der feudalen Monarchie und mit einigen alten Bräuchen und nahmen dann den Marxismus-Leninismus und den Kommunismus an. Waren sie frei, nachdem sie diese Dinge angenommen hatten, oder waren sie die ganze Zeit eingeschränkt? (Sie waren die ganze Zeit über eingeschränkt.) Sie dachten, wenn sie von einer alten Sache zu einer neuen Sache übergingen, würden sie Freiheit erlangen. Ist diese Vorstellung nicht falsch? (Ja, das ist sie.) Sie ist falsch. Die Menschen können von einer alten Sache zu irgendeiner neuen Sache übergehen, aber solange es sich nicht um die Wahrheit handelt, werden sie für immer in Satans Netz gefangen bleiben – das ist keine wahre Freiheit. Manche Menschen verschreiben sich dem Kommunismus oder einer bestimmten Sache, einige verschreiben sich einem Eid, andere einer Theorie, und wieder andere halten sich an Sprüche wie „Für einen Freund ist kein Opfer zu groß“ oder „Man kann nicht zwei Herren dienen“ oder „Wenn das Land in Schwierigkeiten steckt, hat jeder die Verantwortung, seinen Beitrag zu leisten.“ Gehören diese Sprüche zur traditionellen Kultur? (Ja.) Oberflächlich betrachtet mögen diese Dinge wie etwas sehr Positives, sehr Anständiges und besonders Erhabenes und Nobles unter den Menschen erscheinen. Wenn man es aber aus einer anderen Perspektive und mit anderen Mitteln betrachtet, binden sie in Wirklichkeit die Seelen der Menschen, schränken die Menschen ein und hindern sie daran, wahre Freiheit zu erlangen. Doch bis die Menschen die Wahrheit verstehen, können sie nicht anders, als sich verloren zu fühlen und daher diese Dinge, die unter den Menschen als relativ positiv angesehen werden, als ihre Lebensweise anzunehmen. Deshalb werden diese sogenannten traditionellen Kulturen – diese Dinge, die die Menschen in der Welt für ziemlich gut halten – von Natur aus von den Menschen angenommen. Nachdem sie sie angenommen haben, glauben die Menschen, dass sie mit Kapital, Selbstvertrauen und Motivation leben. Manche Menschen haben zum Beispiel eine gewisse Position dieser Gesellschaft und dieser Menschheit in Bezug auf Wissen und Qualifikationen akzeptiert. Was ist diese Position? (Wissen kann dein Schicksal verändern.) (Andere Beschäftigungen sind gering, Bücher übertreffen sie alle.) Tief in ihrem Herzen stimmen die Menschen diesen Dingen zu, akzeptieren sie und billigen sie. Je länger die Menschen gegen die Widrigkeiten in dieser Gesellschaft ankämpfen, desto mehr schätzen sie diese Dinge, während sie sie gleichzeitig akzeptieren und billigen. Warum ist das so? Alle Menschen verlassen sich im Leben auf Wissen. Ohne Wissen und solche Qualifikationen fühlt man sich nicht in der Lage, in der Gesellschaft Fuß zu fassen. Andere werden dich schikanieren und diskriminieren, und deshalb jagst du verzweifelt diesen Dingen nach. Je höher deine Qualifikationen, desto höher wird dein sozialer Status in der Gesellschaft oder unter deiner Volksgruppe oder Gemeinschaft, und desto größer wird die Bewunderung, die du von anderen bekommst, desto besser wird die Behandlung, die du von anderen erfährst, und desto besser werden noch einige andere Dinge sein. In gewisser Weise bestimmen die Qualifikationen eines Menschen seinen sozialen Status.

Früher reiste eine Gruppe von sieben oder acht Universitätsprofessoren nach Peking, um sich dort weiterzubilden. Damals gab es vielleicht noch keinen Abhol- oder Chauffeurservice, sodass sie nach ihrer Ankunft in Peking den Bus nehmen mussten. Professoren wie sie gab es tatsächlich überall in Peking. Sie wurden nicht als etwas Besonderes angesehen, sondern nur als gewöhnliche Menschen. Sie selbst waren sich dieser Tatsache aber nicht bewusst, und genau darin lag die Schwere des Problems – das war die Grundlage dafür, dass sich diese Sache ereignete. Was genau ist geschehen? Diese Gruppe von Professoren wartete an der Bushaltestelle auf den Bus. Während sie warteten, kamen immer mehr Menschen hinzu, und je mehr die Menge wuchs, desto unruhiger wurden alle. Als der Bus schließlich ankam, drängten sich alle hinein, ohne zu warten, bis die Fahrgäste ausgestiegen waren, schubsten und stießen sich gegenseitig und verursachten ein großes Durcheinander. Es war sehr chaotisch. Diese Professoren dachten darüber nach und sagten: „Offensichtlich haben es unsere Mitbürger in Peking nicht leicht, wenn sie jeden Tag mit dem Bus zur Arbeit und wieder nach Hause fahren. Als Universitätsprofessoren sollten wir die Lebensumstände der Menschen berücksichtigen. Als hochgebildete Intellektuelle können wir nicht mit gewöhnlichen Leuten konkurrieren. Wir müssen den selbstlosen Geist von Lei Feng an den Tag legen, indem wir sie zuerst in den Bus einsteigen lassen. Also sollten wir uns nicht mit hineinquetschen.“ Sie waren sich in der Sache alle einig und beschlossen, auf den nächsten Bus zu warten. Doch wie sich herausstellte, warteten genauso viele Menschen auf den nächsten Bus, und wieder drängten sich die Menschen auf chaotische Weise hinein. Die Professoren waren fassungslos. Sie sahen zu, wie sich der Bus füllte und wegfuhr, und wieder hatten sie es nicht geschafft, sich in den Bus zu quetschen. Sie besprachen die Angelegenheit ein weiteres Mal und sagten: „Wir haben es nicht eilig. Schließlich sind wir hochgebildete Intellektuelle, wir können uns nicht mit gewöhnlichen Leuten um einen Platz in einem Bus streiten. Wir sollten uns Zeit lassen; vielleicht werden auf den nächsten Bus nicht so viele Menschen warten.“ Als sie auf den dritten Bus warteten, wurden die Professoren langsam unruhig. Einige von ihnen ballten die Fäuste und sagten: „Wenn bei diesem Bus genauso viele Menschen warten, sollen wir uns dann hineindrängen? Tun wir das nicht, gehe ich davon aus, dass wir es auch in den fünften und sechsten Bus nicht schaffen werden, also könnten wir uns genauso gut jetzt reinquetschen!“ Andere sagten: „Dürfen hochgebildete Intellektuelle sich denn in Busse quetschen? Das würde unser Image schädigen! Wie beschämend wäre es, wenn eines Tages herauskäme, dass wir hochgebildeten Intellektuellen uns in Busse gequetscht haben!“ Sie waren geteilter Meinung. Während sie diskutierten, versammelte sich erneut eine Menge wartender Menschen. Inzwischen waren die Professoren sehr nervös geworden und hörten auf zu diskutieren. Als der Bus ankam und sich die Türen öffneten, drängten sich die Professoren, noch bevor alle ausgestiegen waren, mit aller Kraft hinein, genau wie die Menschenmenge zuvor. Einige von ihnen schafften es tatsächlich hinein, während ein paar der gesitteten Intellektuellen – gesittete Gelehrte – es nicht schafften, weil es ihnen an Antrieb und Kampfgeist fehlte. Lasst uns die Geschichte hier beenden. Sagt Mir, ist das nicht eine Tatsache? (Ja.) Dieses Gedränge in Bussen passiert viel zu oft, und diese Intellektuellen waren allzu gut darin, eine Fassade aufrechtzuerhalten! Sagt Mir, worin lag hier das Problem? Sprechen wir zunächst über diese Intellektuellen, die eine höhere Bildung erhalten hatten und Professoren wurden, die Menschen unterrichten und bilden, und die zu hochgebildeten Intellektuellen wurden. Damit meine Ich, dass die Bildung, die sie erhalten hatten, und das Wissen, das sie besaßen, über dem Niveau standen, das durchschnittliche Menschen erreichen, und ihr Wissen reichte aus, um als Lehrer und Mentoren zu fungieren, Menschen zu unterrichten und ihnen Wissen zu vermitteln – daher werden sie hochgebildete Intellektuelle genannt. Gab es irgendwelche Probleme mit den Ideen und Ansichten dieser hochgebildeten Intellektuellen? Definitiv gab es Probleme. Aber worin bestanden diese Probleme? Lasst uns die Sache analysieren. Nachdem sie so viel Wissen und eine so hohe Bildung erhalten hatten, war ihr Denken festgefahren oder frei? (Festgefahren.) Woher wisst ihr, dass es festgefahren war? Was für Probleme gab es? Zunächst einmal bezeichneten sie sich selbst als hochgebildete Intellektuelle. War an dieser Behauptung etwas falsch? (Ja.) Es gab ein Problem mit dieser Behauptung. Als Nächstes sagten sie: „Wenn wir hochgebildete Intellektuelle in den Bus einsteigen, sollten wir nicht mit anderen Leuten darum kämpfen und drängeln, hineinzukommen.“ War an dieser Aussage etwas falsch? (Ja.) Das war das zweite Problem. Das dritte Problem war, als sie sagten: „Wir hochgebildeten Intellektuellen können auf den nächsten Bus warten“ – gab es ein Problem mit diesem Punkt? (Ja.) Mit all diesen Punkten gab es ein Problem. Analysiert die Angelegenheit im Detail anhand dieser drei Punkte, um zu sehen, worin die Probleme lagen. Wenn ihr ein gründliches Verständnis dieser Probleme gewinnt, werdet ihr erstens keine hochgebildeten Intellektuellen mehr verehren und zweitens nicht mehr selbst zu hochgebildeten Intellektuellen werden wollen.

Was war der erste Punkt? Dass sie sich selbst als hochgebildete Intellektuelle bezeichneten. Gab es ein Problem mit dieser Behauptung? (Ja.) Generell ist nichts daran auszusetzen, „Behauptungen über sich selbst aufzustellen“ – sprich, sich in diesem Fall als hochgebildeten Intellektuellen zu bezeichnen. Gibt es dann ein Problem mit der Formulierung „als hochgebildeten Intellektuellen“? Tatsache ist, dass Universitätsprofessoren in der Gesellschaft als hochgebildete Intellektuelle angesehen werden. Da das eine Tatsache ist, warum gab es dann ein Problem mit dieser Formulierung? (Weil sie Wissen erworben hatten, dachten sie, sie würden über anderen stehen.) Über anderen stehen – dahinter steckte definitiv eine Disposition. (Weil sie sich ein höheres Maß an Wissen angeeignet hatten, dachten sie, sie stünden über anderen Leuten. Doch in Wirklichkeit können solche Dinge die Disposition eines Menschen nicht verändern.) Das ist zum Teil richtig, erklärt die Sache aber nicht eindeutig. Wer kann etwas hinzufügen? (Gott, waren sie nicht eingebildet und selbstgerecht?) Das ist korrekt, aber du hast das Wesen nicht klar erläutert, erkläre es etwas ausführlicher. (Nachdem sie sich ein gewisses Maß an Wissen angeeignet hatten, hielten sie sich für erhabener und nobler als andere, sodass sie sich nicht mehr als gewöhnliche Menschen betrachten konnten. Für normale Menschen, die in dieser Gesellschaft leben, ist es normal, dass sie sich in Busse quetschen müssen, weil es ihr reales Lebensumfeld erfordert. Sobald sich diese Intellektuellen aber für sehr erhaben und nobel hielten, konnten sie sich nicht mehr wie normale Menschen verhalten und dachten, die Handlungen normaler Menschen seien schädlich für ihre Identität. Deshalb denke ich, dass sie abnormal waren.) Sie waren abnormal. Die Bedeutung, die in ihrer Selbstbezeichnung als hochgebildete Intellektuelle mitschwang, war abnormal. Damit meine Ich, dass es etwas Verdrehtes in ihrer Menschlichkeit gab. Sie hielten sich für erhabener und würdiger als andere. Worauf stützten sie das? Darauf, dass sie so viel Bildung erhalten hatten, dass sie von Wissen strotzten, dass sie, wen sie auch trafen, immer etwas zu sagen hatten und diesen Menschen etwas beibringen konnten. Als was betrachteten sie Wissen? Sie betrachteten Wissen als ein Kriterium für Verhalten, Handeln und Moral. Sie glaubten, dass ihre Integrität, ihr Charakter und ihre Identität nun, da sie Wissen besaßen, nobel, kostbar und wertvoll waren, mit der impliziten Bedeutung, dass hochgebildete Intellektuelle Heilige seien. Ist das nicht so? (Ja.) Das ist es, was es für sie bedeutet, hochgebildet zu sein. Als sie sich also in einen Bus quetschen sollten, taten sie es nicht. Warum nicht? Was hielt sie davon ab? Unter welchen Einschränkungen und Beschränkungen standen sie? Sie dachten, sich in einen Bus zu quetschen, würde ihrer Identität und ihrem Image schaden. Sie glaubten, dass ihr Wissen ihnen ihre Identität und ihr Image verliehen hatte, weshalb sie sich selbst als hochgebildete Intellektuelle bezeichneten. Ist das, was sie sagten auf Grundlage dieser Analyse nicht abstoßend? Es ist sehr abstoßend. Dennoch prahlten sie mit den Worten „wir hochgebildeten Intellektuellen“. Tatsächlich dachten andere, dass sie lediglich gewöhnliche Intellektuelle mit einer ärmlichen und pedantischen Art waren, die von den Leuten sogar verachtet wurden, doch sie selbst hielten sich weiterhin für besonders nobel. War das nicht problematisch? Sie glaubten, dass sie sehr nobel und von erhabener Identität seien – ja, sie wollten sich sogar als Heilige bezeichnen. War diese Sichtweise irgendwie eine Einschränkung für sie? Was war ihre Position gegenüber dem Wissen? Dass Menschen, sobald sie sich Wissen aneignen, eine höhere Integrität haben, dass sie vornehm und nobel werden und respektiert werden sollten. Daher verachteten und verurteilten sie einige relativ normale Handlungen, die gewöhnliche Leute tun. Wenn Intellektuelle zum Beispiel niesen, schauen sie auf die Menschen um sie herum und entschuldigen sich hastig, während gewöhnliche Menschen sich nichts dabei denken, wenn sie niesen. In der Tat sind Rülpsen und Niesen ganz normale Dinge im Leben, doch in den Augen dieser Intellektuellen sind es vulgäre und ungehobelte Verhaltensweisen. Daher verachten und verschmähen sie diese Dinge und sagen: „Schaut euch diesen ungehobelten Pöbel an, wie sie niesen und die Art, wie sie sitzen und stehen – das ist so ungebührlich! Und wenn die Busse kommen, quetschen sie sich hinein. Sie wissen nicht, wie man höflich anderen Platz macht!“ Ihre Position gegenüber dem Wissen ist folgende: Wissen ist ein Symbol der Identität, und Wissen kann das Schicksal der Menschen sowie ihre Identität und ihren Wert verändern.

Was war der zweite Punkt? (Dass hochgebildete Intellektuelle sich nicht mit anderen um einen Platz im Bus drängeln dürfen.) Sie dürfen sich nicht mit anderen um einen Platz im Bus drängeln. Sich in einen Bus zu quetschen, war nur eine kleine Sache, die ihnen in ihrem Leben passiert ist. Wofür steht diese Sache? Dafür, dass sie glaubten, dass die Sprechweise und das Benehmen von Menschen, die über ein gewisses Maß an Wissen verfügen, kultiviert sein und ihrer Identität entsprechen müssen. Zum Beispiel müssen solche Menschen leisen Schrittes gehen, und wenn sie mit anderen in Kontakt kommen, müssen sie diesen Menschen das Gefühl geben, dass sie liebenswürdig, zugänglich und respektwürdig sind, und ihre Worte und ihr Auftreten müssen kultiviert sein. Sie durften nicht wie gewöhnliche Menschen sein, sondern mussten dafür sorgen, dass die Leute die Unterschiede zwischen ihnen und gewöhnlichen Menschen bemerken – nur so konnten sie zeigen, dass ihre Identität erlesen ist und sich von den anderen unterscheidet. Tief in ihrem Herzen glaubten diese Professoren, dass sich in Busse zu quetschen etwas war, das Menschen aus den unteren Gesellschaftsschichten taten sowie Leute, die keine höhere Bildung genossen hatten oder kein fortgeschrittenes Wissen oder keine Identität wie die eines hochgebildeten Intellektuellen besaßen. Was also taten diese hochgebildeten Intellektuellen? Sie standen am Rednerpult, predigten Lehren, vermittelten Wissen und beseitigten die Zweifel der Menschen – das waren ihre Pflichten, die auch für ihre Identität, ihr Image und ihren Beruf standen. Das war alles, was sie tun konnten. Die alltäglichen Aufgaben und Routinen gewöhnlicher Menschen sollten nichts mit ihnen zu tun haben, da sie eine Klasse von Menschen waren, die über solch „vulgären, niederen Geschmäckern“ stand. Wie bezeichneten sie die alltäglichen Aufgaben und Routinen gewöhnlicher Menschen und sogar Handlungen wie sich in einen Bus zu drängen? (Als vulgär.) Genau: als vulgär und ungehobelt. Das war die Definition, die sie tief in ihrem Herzen für gewöhnliche, einfache Menschen hatten, die unter ihnen standen.

Lasst uns über den dritten Punkt sprechen – „Wir hochgebildeten Intellektuellen können auf den nächsten Bus warten“ – was für eine Gesinnung ist das? Ist das nicht die Gesinnung von Kong Rong, der die größeren Birnen abgibt, wie es in der traditionellen Kultur erzählt wird? Der Einfluss der traditionellen Kultur auf Intellektuelle ist besonders tiefgreifend. Sie akzeptieren nicht nur die traditionelle Kultur, sondern nehmen auch viele Ideen und Ansichten der traditionellen Kultur in ihrem Herzen an und behandeln sie als positive Dinge – ja, sie betrachten sogar einige bekannte Sprüche als Lebensmottos und schlagen so den falschen Weg im Leben ein. Die konfuzianische Lehre ist der Hauptvertreter der traditionellen Kultur. In der konfuzianischen Lehre gibt es eine Vielzahl ideologischer Theorien. Sie bewirbt hauptsächlich die traditionelle Moralkultur und wurde von den herrschenden Klassen der Dynastien im Laufe der Geschichte verehrt, die Konfuzius und Menzius als Heilige huldigten. Die konfuzianische Lehre vertritt die Ansicht, dass eine Person die Werte von Güte, Gerechtigkeit, Anstand, Weisheit und Vertrauenswürdigkeit hochhalten sollte, lernen sollte, zunächst einmal ruhig, gefasst und geduldig zu sein, gelassen zu bleiben und sich zu besprechen, wenn etwas passiert, anstatt um Dinge zu streiten oder zu ringen, und lernen sollte, höflich und entgegenkommend zu sein und sich den Respekt aller zu verdienen – das ist ein anständiges Benehmen. Diese Intellektuellen stellen sich selbst über das gemeine Volk, und in ihren Augen sind alle Menschen Objekte ihrer Nachsicht und Toleranz. Die „Auswirkungen“ von Wissen sind ziemlich enorm! Diese Menschen sind falschen Gentlemen sehr ähnlich, nicht wahr? Menschen, die sich zu viel Wissen aneignen, werden zu falschen Gentlemen. Wenn man diese Gruppe kultivierter Gelehrter mit einem Begriff beschreiben sollte, dann wäre das „die gesittete Eleganz von Gelehrten“. Was sind die Grundsätze, nach denen diese kultivierten Gelehrten miteinander umgehen? Was ist ihre Herangehensweise an weltliche Belange? Hier ist ein Beispiel: Im Volksmund werden Männer mit dem Nachnamen Li „Lao Li“ oder „Xiao Li“[a] genannt. Würden Intellektuelle sie so nennen? (Nein.) Wie würden sie sie nennen? (Herr Li.) Wenn sie eine Frau treffen würden, würden sie diese Frau Soundso nennen und wären besonders respektvoll und elegant, genau wie Gentlemen. Sie sind besonders gut darin, die gesittete Eleganz eines Gentlemans zu erlernen und zu imitieren. In welchem Ton und auf welche Weise sprechen und diskutieren sie miteinander? Der Ausdruck in ihren Gesichtern ist besonders sanft und ihre Worte sind höflich und zurückhaltend. Sie äußern nur ihre eigenen Ansichten, und selbst wenn sie wissen, dass die Ansichten anderer falsch sind, sagen sie nichts. Niemand verletzt die Gefühle anderer, und ihre Worte sind äußerst sanft, als wären sie in Watte gehüllt, sodass sie niemanden verletzen oder verärgern, und es reicht schon, ihnen einfach zuzuhören, damit einem übel wird oder Unruhe und Wut aufkommen. Tatsache ist, dass niemand einen klaren Standpunkt vertritt und niemand jemand anderem nachgibt. Diese Art von Menschen ist wirklich gut darin, sich zu verstellen. Selbst bei den unwichtigsten Angelegenheiten verstellen sie sich und halten sich bedeckt, und keiner von ihnen gibt klare Erklärungen ab. Welche Haltung wollen sie vor gewöhnlichen Menschen einnehmen und welches Image wollen sie vermitteln? Eine Haltung und ein Image, die gewöhnliche Menschen sehen lassen, dass sie bescheidene Gentlemen sind. Gentlemen stehen über anderen und werden von den Menschen verehrt. Die Menschen glauben, dass sie tiefgründigere Einsichten als durchschnittliche Menschen haben und die Dinge besser verstehen als durchschnittliche Menschen, sodass sich alle Leute bei einem Problem an sie wenden. Genau das ist das Ergebnis, das diese Intellektuellen wollen: Sie hoffen alle, als Heilige verehrt zu werden.

Ausgehend von den drei Punkten, die wir gerade im Detail analysiert haben, war die Denkweise dieser Professoren, nachdem sie den Titel „hochgebildete Intellektuelle“ erhalten hatten, freier oder beschränkter? (Beschränkter.) Sie muss beschränkt gewesen sein. Wodurch wurde sie beschränkt? (Durch Wissen.) Wissen ist etwas, das zu ihrem Berufsfeld gehört. Tatsächlich hat ihr Wissen sie nicht wirklich beschränkt. Was hat sie beschränkt? Es waren ihre Haltung gegenüber dem Wissen und der Einfluss, den das Wissen auf ihre Denkweise hatte, sowie die Ansichten, die es ihnen eingeimpft hat – das ist das Problem. Je mehr Wissen sie sich aneigneten, desto mehr waren sie davon überzeugt, dass sich ihre Identität und ihr Status von allen anderen unterschieden, und desto mehr hielten sie sich für nobel und großartig, und desto mehr wurde ihre Denkweise gleichzeitig immer beschränkter. Wenn man es aus diesem Blickwinkel betrachtet, haben dann Menschen, die sich mehr Wissen angeeignet haben, an Freiheit gewonnen oder verloren? (Sie haben an Freiheit verloren.) Tatsächlich haben sie an Freiheit verloren. Wissen beeinflusst die Denkweise der Menschen und ihren Status in der Gesellschaft, und der Einfluss, den es auf Menschen ausübt, ist nicht positiv. Es ist niemals so, dass du die Grundsätze, die Richtung und die Ziele, die du hinsichtlich deines Verhaltens haben solltest, umso besser verstehst, je mehr Wissen du dir aneignest. Im Gegenteil: Je mehr du Wissen nachjagst und je umfassender das Wissen ist, das du dir aneignest, desto weiter entfernst du dich von den Gedanken und Ansichten, die Menschen mit normaler Menschlichkeit haben sollten. Es ist genau wie bei dieser Gruppe von Intellektuellen, die viel Wissen und Bildung erworben hatten und nicht einmal eine grundlegende Sache des gesunden Menschenverstands verstanden. Von welchem gesunden Menschenverstand spreche Ich? Wenn viele Menschen auf den Bus warten, musst du dich reinquetschen, um mitzukommen. Wenn du dich nicht reinquetschst, wirst du nie in den Bus kommen – nicht einmal diese einfachste aller Regeln verstanden sie. Sagt Mir, waren sie klug oder töricht geworden? (Sie waren töricht geworden.) Tatsächlich waren sie ein Haufen Narren. Gewöhnliche Menschen haben kein so fortgeschrittenes Wissen oder eine derart hohe Bildung erhalten und besitzen diesen Status nicht, aber diesen Punkt verstehen sie und sagen: „Wenn du in einen Bus einsteigen willst und viele Menschen da sind, musst du dich reindrängen, und du musst dich richtig anstrengen, denn wenn du auch nur kurz nachlässt und dein Gehirn einen Moment langsamer reagiert, landest du vielleicht am hinteren Ende der Menge und musst den nächsten Bus nehmen.“ Das ist eine grundlegende Frage des gesunden Menschenverstands, mit der normale Menschen vertraut sind, die diese Intellektuellen jedoch nicht verstanden und deshalb auf einen Bus nach dem anderen warteten. Wodurch wurden sie beschränkt? Sie waren von der Behauptung „wir sind hochgebildete Intellektuelle“ fest gebunden. So war das. Sie wussten nicht einmal, wie sie mit einem so einfachen Problem des echten Lebens umgehen oder wie sie ihm begegnen sollten. Sie waren ein Haufen Narren! Was hat ihnen ihr Wissen gebracht? Ihr Wissen sorgte dafür, dass sie keinen Bezug mehr zum Rest der Bevölkerung hatten, sie wussten nicht, wie sie leben sollten, und sie wussten nicht, wie sie mit Dingen umgehen sollten, die einem im realen Leben widerfahren. Sie benutzten irgendeine hochtrabende Theorie, um eines der häufigsten Probleme zu lösen, denen gewöhnliche Menschen im echten Leben begegnen, und sie wussten nicht, welche Konsequenzen es für sie haben würde, wenn sie es auf diese Weise angingen – vielleicht verstehen sie es bis heute nicht. Vielleicht können sie diese Sache erst ergründen, wenn sie alt sind. An diesem Punkt werden sie sich nicht mehr mit Lorbeeren schmücken und der ehrenvolle Ruf eines hochgebildeten Intellektuellen, den sie ihr Leben lang genossen haben, wird ihnen wahrscheinlich zum Hals raushängen. Eines Tages erinnern sie sich vielleicht daran, wie erbärmlich sie sich damals im Bus verhielten, und plötzlich erkennen sie, dass sie weder besonders nobel noch besonders erhaben sind, und ihnen wird auf einmal klar: „Kann mein kultiviertes Verhalten eines Gelehrten Essen auf den Tisch bringen? Brauche ich nicht auch drei Mahlzeiten am Tag wie gewöhnliche Menschen? Ich bin nicht anders als andere Menschen. Gehe ich im Alter nicht auch mit krummem Rücken? Und zittere ich nicht auch vor Angst und fürchte mich, wenn ich in Gefahr gerate? Und wenn ich mit dem Tod eines geliebten Menschen oder einem freudigen Ereignis konfrontiert werde, bin ich dann nicht auch traurig oder glücklich, wie es sich gehört? Lebe ich nicht genauso wie gewöhnliche Menschen? Ich bin nicht anders als die anderen!“ Doch an diesem Punkt kommt diese Erkenntnis für sie zu spät. Das sind die verschiedenen Arten von Hässlichkeit, die von Menschen an den Tag gelegt werden, die einige sogenannte positive Sprüche und Ansichten akzeptieren, ohne die Wahrheit zu verstehen. Wenn die Menschen nicht wissen, ob diese Ansichten richtig oder falsch sind, betrachten sie diese Ansichten und Sprüche oft als Wahrheiten, an die man sich halten und die man anwenden sollte. Wenn sie sie anwenden, passiert es oft, dass sie alle möglichen Konsequenzen erleiden müssen, und es kommt zu allen möglichen Peinlichkeiten. Welche Folgen hat das für die Menschen? Während die Menschen ständig nach Freiheit streben, geraten sie auch ständig von einem Strudel in den Nächsten und von einer Art von Knechtschaft in eine andere. Ist das nicht so? Wenn du also die Wahrheit nicht verstehst, ganz gleich, ob das, woran du dich hältst, eine Ansicht, eine traditionelle Kultur oder eine Art Regel, ein System oder eine Theorie ist, und ganz gleich, ob diese Dinge in der Gesellschaft relativ veraltet oder ziemlich avantgardistisch und modisch sind: Diese Dinge können niemals die Wahrheit ersetzen, denn sie sind nicht die Wahrheit. Ganz gleich, wie gut du dich an sie hältst oder wie gut du sie anwendest: Letztendlich werden sie dich nur von der Wahrheit abbringen, anstatt dich die Wahrheit erlangen zu lassen. Je mehr du dich an diese Dinge hältst, desto weiter wirst du dich von der Wahrheit entfernen und desto weiter wirst du vom Weg Gottes und dem Weg der Wahrheit abweichen. Wenn du hingegen aktiv die Initiative ergreifen kannst, um diese sogenannten positiven Dinge, Theorien und falschen Wahrheiten loszulassen, kannst du relativ schnell in die Wahrheit eintreten. Auf diese Weise werden die Menschen diese sogenannten traditionellen Kulturen und diese falschen Wahrheiten nicht mehr anstelle der Wahrheit und der Worte Gottes als Grundsätze der Praxis in ihrem täglichen Leben verwenden, und diese Peinlichkeit wird allmählich abgeschwächt und nach und nach beseitigt werden.

Einige Menschen glauben, dass sie die Wahrheit erlangt haben, wenn sie die traditionelle Kultur ihrer Familie und ihres Landes ablegen und eine ausländische traditionelle Kultur annehmen; manche Menschen glauben, dass sie die Wahrheit erlangt haben, wenn sie eine alte, traditionelle Kultur sowie alte Ideen und Ansichten ablegen und etwas fortschrittlichere und modernere Ansichten annehmen. Sind diese Menschen nun im Recht oder im Unrecht, wenn man es jetzt betrachtet? (Sie liegen falsch.) Sie liegen alle falsch. Die Menschen glauben, dass sie Freiheit erlangen werden, wenn sie nur alte Dinge ablegen. Was ist die Implikation davon, Freiheit zu erlangen? Es bedeutet, dass man die Wahrheit und die echte Lebensweise, die man haben sollte, erlangt hat. Die Menschen denken, dass man den wahren Weg auf diese Weise erlangt. Ist das tatsächlich der Fall? Ist das richtig? Nein. Unabhängig davon, welche moderne und fortschrittliche Kultur die Menschheit akzeptiert, am Ende bleibt diese trotzdem noch die traditionelle Kultur, und ihr Wesen ändert sich nicht. Die traditionelle Kultur ist und bleibt die traditionelle Kultur. Egal, ob sie die Zeiten überdauern oder den Fakten standhalten kann oder ob sie von der Menschheit verehrt wird – am Ende bleibt sie dennoch die traditionelle Kultur. Warum sind diese traditionellen Kulturen nicht die Wahrheit? Alles läuft darauf hinaus, dass es sich bei diesen Dingen um Ideen handelt, die entstanden sind, nachdem die Menschheit durch Satan verdorben wurde. Sie kommen nicht von Gott. Sie sind mit einigen Einbildungen und Auffassungen der Menschen verfälscht und darüber hinaus sind sie auch die Ergebnisse von Satans Verderbnis der Menschheit. Satan nutzt die Ideen, Ansichten und alle möglichen Sprüche und Argumente der verdorbenen Menschheit aus, um die Denkweise der Menschen zu binden und zu verderben. Würde Satan Dinge verwenden, die offensichtlich absurd, lächerlich und falsch sind, um Menschen in die Irre zu führen, dann könnten die Menschen das durchschauen; sie könnten zwischen richtig und falsch unterscheiden und würden dieses Unterscheidungsvermögen nutzen, um solche Dinge zu leugnen und zu verurteilen. Solche Lehren würden daher keiner genauen Prüfung standhalten. Wenn Satan jedoch, um die Menschen zu prägen, zu beeinflussen und zu indoktrinieren, einige Ideen und Theorien verwendet, die mit den Auffassungen und Einbildungen der Menschen übereinstimmen und von denen Satan denkt, dass sie, wenn man sie ausspricht, einer genauen Prüfung standhalten, dann wird die Menschheit leicht in die Irre geführt. Diese Sprüche werden dann auch leicht von den Menschen angenommen und verbreitet, was dazu führt, dass sie von Generation zu Generation bestehen bleiben – bis in die Gegenwart. Nehmen wir zum Beispiel einige Geschichten über chinesische Helden, wie die patriotischen Geschichten über Yue Fei, die Generäle der Yang-Familie und Wen Tianxiang. Warum wurden diese Ideen bis heute überliefert? Wenn man es im Hinblick auf die Menschen selbst betrachtet, so gibt es in jeder Ära einen Typ von Person oder Herrscher, der ständig diese Beispiele verwendet und die Ideen und den Esprit dieser Persönlichkeiten nutzt, um Generation um Generation von Menschen zu belehren, damit Generation um Generation von Menschen die Herrschaft dieses Typs fügsam und widerspruchslos akzeptiert, was es ihm erleichtert, Generation um Generation von Menschen zu regieren und seine Herrschaft zu festigen. Indem sie über die affige Hingabe von Yue Fei und den Generälen der Yang-Familie sowie über den patriotischen Geist von Wen Tianxiang und Qu Yuan sprechen, belehren sie ihre Untertanen und lassen sie eine Regel lernen: dass man sich treu verhalten sollte – das ist es, was eine Person mit noblem und moralischem Charakter besitzen sollte. Wie treu sollte man sein? Um diesen Sprüchen zu entsprechen: „Wenn der Kaiser seinen Bediensteten befiehlt zu sterben, bleibt ihnen keine andere Wahl, als zu sterben“ und „Man kann nicht zwei Herren dienen“ – das ist ein weiterer Spruch, den sie verehren. Sie verehren auch diejenigen, die ihr Land lieben. Sein Land zu lieben bedeutet, was oder wen zu lieben? Die Landschaft zu lieben? Die Menschen darin zu lieben? Und was ist ein Land? (Die Herrscher.) Die Herrscher repräsentieren das Land. Wenn du sagst: „Meine Liebe zu meinem Land ist eigentlich die Liebe zu meiner Heimatstadt und meinen Eltern. Euch, die Herrscher, liebe ich nicht!“, dann werden sie wütend. Wenn du sagst: „Meine Liebe zu meinem Land ist die Liebe zu den Herrschern, aus den tiefsten Tiefen meines Herzens“, dann akzeptieren sie das und billigen diese Liebe. Wenn du ihnen zu verstehen gibst und ihnen klar machst, dass es nicht sie sind, die du liebst, werden sie es nicht billigen. Wen repräsentieren die Herrscher durch die Jahrhunderte hindurch? (Satan.) Sie repräsentieren Satan; sie sind Mitglieder von Satans Meute, und sie sind Teufel. Sie können die Menschen unmöglich dazu erziehen, Gott, den Schöpfer, anzubeten. Das ist unmöglich für sie. Stattdessen sagen sie den Menschen, dass ihr Herrscher der „Himmelssohn“ ist. Was bedeutet „Himmelssohn“? Es bedeutet, dass der Himmel jemandem Macht verleiht, und diese Person wird dann als „Himmelssohn“ bezeichnet und hat die Macht, über alle Menschen unter dem Himmel zu herrschen. Ist das eine Idee, die den Menschen von den Herrschern eingetrichtert wird? (Ja.) Wenn jemand der Himmelssohn wird, ist das vom Himmel bestimmt worden, und der Wille des Himmels ist mit ihm, sodass die Menschen die Herrschaft dieser Person bedingungslos akzeptieren sollten, ganz gleich, um was für eine Herrschaft es sich handelt. Diese Idee trichtern sie den Menschen ein, und weil du die Existenz des Himmels anerkennst, bringt sie dich dazu, diese Person als den Himmelssohn zu akzeptieren. Welchen Zweck verfolgt es, dich dazu zu bringen, diese Person als den Himmelssohn zu akzeptieren? Es geht nicht darum, dich dazu zu bringen, die Existenz des Himmels anzuerkennen oder dass es einen Gott oder einen Schöpfer gibt, sondern darum, dich dazu zu bringen, die Tatsache zu akzeptieren, dass dieser Mensch der Himmelssohn ist, und weil er der Himmelssohn ist, der durch die Existenz des Himmelswillens hervorgebracht wurde, sollten die Menschen seine Herrschaft akzeptieren – solche Ideen trichtern sie den Menschen ein. Hinter all diesen Ideen, die sich von den Anfängen der Menschheit bis heute entwickelt haben – ob wir nun Sprüche und Redewendungen im Detail analysieren, die Anspielungen enthalten, oder Volksweisheiten und verbreitete Sprüche, die völlig frei von Anspielungen sind – stehen Satans Fesseln und seine Irreführung der Menschheit sowie die absurden und abwegigen Definitionen, die die verdorbene Menschheit von diesen Ideen hat. Welchen Einfluss haben diese absurden und abwegigen Definitionen auf die Menschheit in späteren Epochen? Ist dieser Einfluss gut, positiv oder negativ? (Negativ.) Er ist von Grund auf negativ. Nehmen wir zum Beispiel die Sprüche „Auf Dornen schlafen und Galle lecken“, „Sein Licht verbergen und im Verborgenen Kraft sammeln“, „Erniedrigung ertragen und eine schwere Last auf sich nehmen“ und „Niemals aufgeben“ sowie „Eine Sache antäuschen, um etwas anderes zu erreichen“. Welchen Einfluss haben diese Sprüche auf die Menschheit in späteren Epochen? Dass sich die Menschen, sobald sie diese Ideen aus der traditionellen Kultur akzeptieren, mit jeder nachfolgenden Generation weiter und weiter von Gott abwenden und sich immer weiter von Gottes Schöpfung und Seiner Rettung der Menschen sowie von Seinem Werk des Führungsplans entfernen. Sobald die Menschen diese falschen Ansichten aus der traditionellen Kultur akzeptieren, sind sie immer mehr davon überzeugt, dass das Schicksal der Menschen in ihren eigenen Händen liegen sollte, dass sie der Schmied ihres eigenen Glückes sein müssen und dass nur die Leute, die vorbereitet sind, auch Chancen bekommen. Das führt dazu, dass die Menschheit zunehmend Gott und Gottes Herrschaft leugnet und unter Satans Macht lebt. Wenn man vergleicht, worüber die Menschen in der heutigen Zeit gerne sprechen, und worüber die Menschen vor zweitausend Jahren gerne gesprochen haben, ist die Bedeutung der Gedanken hinter diesen Dingen tatsächlich dieselbe. Es ist nur so, dass die Menschen heutzutage spezifischer und offener über diese Dinge sprechen. Sie leugnen nicht nur die Existenz und Herrschaft Gottes, sie widersetzen sich zudem auch Gott und verurteilen Ihn, und das in immer schwerwiegenderem Maße.

Zum Beispiel sagten die Menschen in der Antike: „Wenn das Land in Schwierigkeiten steckt, hat jeder die Verantwortung, seinen Beitrag zu leisten.“ Dieser Spruch wurde bis heute überliefert. Die Menschen schätzen diesen Spruch, insbesondere Patrioten, die ihn als ihr Motto betrachten. Wenn jetzt, wo ihr im Ausland seid, jemand sagt, dass in China etwas passiert ist, hat das etwas mit euch zu tun? (Nein.) Warum sagt ihr, dass es nichts mit euch zu tun hat? Manche Leute sagen: „Ich hasse dieses Land. Im Moment sind die Kommunisten an der Macht, diese böse politische Partei. Die Kommunistische Partei ist der Teufel Satan, sie stellt ein totalitäres Regime dar und hat nichts mit mir zu tun. Sie verfolgt uns und hindert uns daran, an Gott zu glauben. Ich hasse sie.“ Angenommen, eines Tages ist dieses Land dem Untergang geweiht – es mag sein, dass dich das in deinem Herzen überhaupt nicht berührt. Aber wenn du hörst, dass die Provinz, aus der du ursprünglich kommst, von einer fremden Macht überfallen und besetzt wurde, hast du vielleicht das Gefühl, als wärst du zu einem Flüchtling geworden, zu einem Heimatlosen, und du wirst traurig sein und denken, dass du nicht wie fallende Blätter zu deinen Wurzeln zurückkehren kannst. Wie fallende Blätter zu den Wurzeln zurückkehren – das ist eine weitere traditionelle Idee. Und nehmen wir an, dass du eines Tages darauf plötzlich hörst, dass deine Heimatstadt – die Region, in der du geboren wurdest und aufgewachsen bist – von fremden Mächten überfallen und besetzt wurde, dass der Weg, den du jeden Tag zur Schule genommen hast, von fremden Mächten besetzt wurde und dass dein Haus und das Land deiner Familie von fremden Mächten beschlagnahmt wurden. Was einst dir gehörte, ist weg – dieses kleine Stück Land, das tief in deinem Gedächtnis verankert ist, das Stück Land, mit dem du eine so enge Verbindung hast, ist weg, und alle deine Verwandten dort sind ebenfalls weg. In diesem Moment wirst du denken: „Wie kann ich ein Zuhause haben, wenn ich kein Land habe? Jetzt bin ich wirklich ein Flüchtling geworden, ich bin wirklich obdachlos, ich bin ein Vagabund. Anscheinend ist der Spruch ‚Wenn das Land in Schwierigkeiten steckt, hat jeder die Verantwortung, seinen Beitrag zu leisten‘ richtig!“ Wenn dieser Moment kommt, wirst du dich ändern. Warum denkst du also jetzt nicht, dass dieser Spruch richtig ist? Es gibt einen Hintergrund und eine Prämisse dafür, denn du wirst von diesem Land verfolgt, es fügt dir zu viel Leid zu und akzeptiert dich nicht, und du hasst es. In Wahrheit ist es aber so, dass es nicht dieses Land ist, das du hasst. Was du hasst, ist das satanische Regime, von dem du verfolgt wirst. Du erkennst es nicht als dein Land, und wenn an diesem Punkt andere sagen: „Wenn das Land in Schwierigkeiten steckt, hat jeder die Verantwortung, seinen Beitrag zu leisten“, sagst du: „Das hat nichts mit mir zu tun.“ Aber wenn eines Tages die Region, in der du geboren wurdest und aufgewachsen bist, dir nicht mehr gehört und du keine Heimatstadt mehr hast, wirst du dich als Vagabund und als Person ohne Nationalität fühlen, und fühlen, dass du wirklich kein Heimatland mehr hast. In diesem Moment wirst du einen Schmerz in deinem Herzen verspüren. Weswegen wirst du einen Schmerz in deinem Herzen verspüren? Vielleicht ist deine Empfindung davon jetzt gerade noch nicht so stark, aber eines Tages wird es dich tief berühren. Unter welchen Umständen wird es dich tief berühren? Wenn dein Heimatland stirbt und du ein Mitglied eines eroberten Volkes wirst, ist das nicht beängstigend. Was ist beängstigend? Wenn du ein Mitglied eines eroberten Volkes wirst und schikaniert, beschimpft, diskriminiert und mit Füßen getreten wirst und du keinen Ort hast, an dem du in Frieden leben kannst, wirst du in diesem Moment denken: „Ein Heimatland zu haben, ist so kostbar. Ohne ein Land haben die Menschen kein wirkliches Zuhause. Die Menschen haben ein Zuhause, weil sie ein Heimatland haben. Der Spruch ‚Wenn das Land in Schwierigkeiten steckt, hat jeder die Verantwortung, seinen Beitrag zu leisten‘ trifft das sehr gut.“ In der Phrase „hat jeder die Verantwortung, seinen Beitrag zu leisten“ – wofür steht da „Verantwortung“? Für den Frieden in deinem Zuhause, dafür, dass du dein eigenes Zuhause schützen kannst. Wenn du darüber nachdenkst – wenn du von fremden Mächten oder in einem fremden Land diskriminiert wirst, wenn du einen Platz brauchst, zu dem du gehörst, und wenn du ein Land brauchst, das hinter dir steht und deine Würde, dein Gesicht, deine Identität und deinen Status stärkt, wie wirst du dich dann fühlen? Du wirst denken: „Wenn eine Person in einem fremden Land eine enorme Stütze hat, die hinter ihr steht, muss es die Stütze eines großen Heimatlandes sein!“ Wird deine Gemütslage dann anders sein als jetzt? (Ja.) Dein jetziger Zustand ist nur ein Anfall von Empörung, also sagst du, dass alles, was in deinem Land passiert, nichts mit dir zu tun hat. Wenn du immer noch solche Dinge sagen kannst, wenn diese Zeit kommt, was für eine Größe musst du dann haben? Es gibt eine Tatsache in dieser Welt, die jeder Mensch kennen mag, und zwar, dass du ohne die Unterstützung eines mächtigen Heimatlandes im Ausland mit Sicherheit diskriminiert und schikaniert werden wirst. Wenn die Zeit kommt, dass dir diese Situationen tatsächlich widerfahren, was wirst du als Erstes einfordern? Manche Leute werden sagen: „Es wäre großartig, wenn ich Jude oder Japaner wäre. Dann würde es niemand wagen, mich zu schikanieren. Ich wäre in jedem Land, das ich besuche, hoch angesehen. Warum wurde ich nur in China geboren? Das Land ist inkompetent, und chinesische Menschen werden überall, wo sie hinkommen, schikaniert.“ Worüber werdet ihr zuerst nachdenken, wenn so etwas passiert? (Wir haben Glauben an Gott und unterwerfen uns Gottes Orchestrierung und Seinen Anordnungen.) Das ist richtig. Aber wie viele Wahrheiten muss jemand verstehen, welche Erfahrungen muss er gemacht haben, und welches Maß an erfahrungsbasiertem Verständnis muss er besitzen, um so etwas sagen zu können und das zu seiner eigenen Größe zu machen? Wenn so etwas passiert, was für Ideen und welche Art von Verständnis und echter Erfahrung musst du besitzen, um nicht schwach zu werden? Und um nicht bestürzt zu sein, selbst wenn dich jemand anspuckt und dich ein Mitglied eines eroberten Volkes nennt? Welche Größe musst du haben, um nicht bestürzt zu sein und diese Einschränkungen nicht zu erleiden? Habt ihr momentan diese Art von Größe? (Nein.) Momentan habt ihr sie nicht, aber könntet ihr sie eines Tages besitzen? Mit welchen Wahrheiten müsst ihr euch wappnen? Welche Wahrheiten müsst ihr verstehen? Heutzutage, sobald einige Menschen hören, dass ihre Familienmitglieder auf dem chinesischen Festland wegen ihres Glaubens an Gott verhaftet wurden, wird das, was sie in ihren Herzen verstehen – nämlich dass alles in Gottes Händen liegt – zu einer Glaubenslehre für sie. Sie werden durch die Tatsache eingeschränkt, dass ihre Familienmitglieder verhaftet wurden, und sie sind nicht geneigt, ihre Pflichten auszuführen. Wenn sie hören, dass ein Verwandter gestorben ist, werden sie vielleicht an Ort und Stelle ohnmächtig. Wie würdet ihr euch fühlen, wenn dieses Land zerstört und alle Menschen darin getötet würden? Wie viel Bedeutung haben traditionelle Dinge – wie Heimatland, Zuhause, Heimatstadt und Vaterland – sowie bestimmte traditionelle Ideen und die traditionelle Kultur, die mit diesen Worten verbunden sind, tief in euren Herzen? Dominieren sie in deinem Leben immer noch all deine Handlungen und all deine Gedanken und Verhaltensweisen? Wenn dein Herz immer noch von all diesen traditionellen Dingen eingenommen wird, mit denen du eine Verbindung hast, wie Land, ethnische Gruppe, Nation, Familie, Heimatstadt, Region und so weiter – womit Ich meine, dass bei diesen Dingen immer noch ein Beiklang von traditioneller Kultur in deinem Herzen mitschwingt – dann sind die Predigten, die du dir anhörst, und die Wahrheiten, die du verstehst, für dich alles Glaubenslehren. Wenn du dir so viele Predigten angehört hast, aber nicht einmal die grundlegendsten Dinge loslassen kannst, die die Menschen loslassen und von denen sie sich trennen sollten, und du mit diesen Dingen nicht richtig umgehen kannst, welche Probleme können dann die Wahrheiten, die du verstehst, lösen?

Fußnoten:

a. „Lao“ und „Xiao“ sind Präfixe, die im Chinesischen vor Nachnamen gesetzt werden, um durch diese Anrede eine Vertrautheit oder Lockerheit zwischen dem Sprecher und dem Zuhörer auszudrücken.

Du hast Glück. Kontaktiere uns durch den Button, du hast 2024 die Chance, den Herrn zu begrüßen und Gottes Segen zu erhalten.

Kontaktiere uns über Messenger